(19)
(11) EP 2 199 621 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.06.2010  Patentblatt  2010/25

(21) Anmeldenummer: 09014327.2

(22) Anmeldetag:  17.11.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F04D 29/40(2006.01)
F04D 29/60(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 17.12.2008 DE 102008062228

(71) Anmelder: WILO SE
44263 Dortmund (DE)

(72) Erfinder:
  • Strelow, Günter
    44801 Bochum (DE)

(74) Vertreter: COHAUSZ DAWIDOWICZ HANNIG & SOZIEN 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Schnellverbindung einer Leitungsanschlussstelle


(57) Die Erfindung betrifft eine lösbare Verbindung als hydraulische Schnittstelle zwischen einer Leitungs-Anschlussstelle (1) insbesondere einer Heizungs- und/oder Kühlanlage eines Gebäudes oder Fahrzeugs und einem ansteckbaren oder anschraubbaren Flüssigkeit führenden Bauteil (2,4), wobei die Anschlussstelle als Vorlauf- und Rücklaufleitung zwei Kanäle aufweist, die durch mindestens ein Ventil absperrbar sind, das durch das an der Anschlussstelle befestigbare Bauteil oder ein zusätzliches Stellteil während des Befestigens oder Lösens betätigbar ist, wobei zusätzlich eine elektrische Schnittstelle (10) zwischen der Anschlussstelle (1) und dem Bauteil (2,4) angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine lösbare Schnellverbindung als hydraulische Schnittstelle zwischen einer Leitungs-Anschlussstelle insbesondere einer Heizungs- und/oder Kühlanlage eines Gebäudes oder Fahrzeugs und einem ansteckbaren oder anschraubbaren Flüssigkeit führenden Bauteil, wobei die Anschlussstelle als Vorlauf- und Rücklaufleitung zwei Kanäle aufweist, die durch mindestens ein Ventil absperrbar sind, das durch das an der Anschlussstelle befestigbare Bauteil oder ein zusätzliches Stellteil während des Befestigens oder Lösens betätigbar ist.

[0002] Aus der EP 1 033 495 und EP 1 302 725 sind lösbare Schnellverbindungen insbesondere für kleinere Pumpen bekannt. Der hydraulische Anschluss ist hierbei örtlich von den elektrischen Anschlüssen getrennt. Das Pumpengehäuse hat Anschlüsse für den Einbau in das Medium führende System. Am Elektromotor befinden sich die elektrischen Anschlüsse in der Regel in einem so genannten Klemmenkasten. Diese werden über Klemmen oder Stecker an das elektrische Netz angeschlossen. Üblicherweise werden die elektrischen Verbindungen einer Pumpe nach dem Einbau in das Medium führende System vorgenommen. Dies ist relativ aufwendig und ggf. ist es im Bereich der Haustechnik nötig, diese Arbeiten durch unterschiedliche Fachhandwerker durchführen zu lassen. Ferner erfordert nicht nur das Montieren, sondern auch das Demontieren insbesondere für ein Auswechseln einen erheblichen Arbeitsaufwand. Auch kann es geschehen, dass eine elektrisch angeschlossene Pumpe durch den Motor angetrieben wird, obwohl das/die Ventile nicht geöffnet sind.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verbindung der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass bei einfacher Konstruktion, Herstellung und Bedienung eine einfache Montage und Demontage bei hoher Funktionssicherheit gegeben ist.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zusätzlich eine elektrische Schnittstelle zwischen der Anschlussstelle und dem Bauteil angeordnet ist.

[0005] Hierdurch wird die hydraulische und elektrische Verbindung gleichzeitig ermöglicht. Es ergibt sich vor allem im Servicefall eine deutliche Vereinfachung beim Aus- und Einbau, bzw. beim Tausch einer Pumpe. Neben der Spannungsversorgung können gleichzeitig auch die elektrischen Verbindungen von Kommunikationsleitungen und/oder Sensoren durchgeführt werden.

[0006] Es wird sichergestellt, dass die Pumpe nicht bei geschlossenen Ventilen in Betrieb genommen werden kann. Die elektrische Verbindung ist erst bei geöffneter hydraulischer Verbindung erreicht. In einem zentral gesteuerten System kann darüber hinaus über die elektrische Verbindung festgestellt werden, ob die Pumpe ordnungsgemäß eingebaut und die hydraulische Verbindung hergestellt ist.

[0007] Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1
eine Seitenansicht der Anschlussstelle mit befestigtem Bauteil und
Fig. 2
eine Stirnansicht auf die Motorpumpe.


[0009] Im Flüssigkeitskreislauf einer Heizungs- und/oder Kühlanlage insbesondere einer Aircondition-Anlage eines Gebäudes oder eines Kraftfahrzeugs ist ein Adapterstück mit einer Anschlussstelle 1 zwischengeschaltet, das einen Saug- und Druckstutzen 1 a, 1 b aufweist. Zwischen beiden Stutzen 1 a, 1 b zweigt ein Anschlussgehäuse 7 ab, das zwei Anschlusskanäle als Vor- und Rücklauf bildet und in dem ein Ventil angeordnet ist, das mit zwei Dichtscheiben insbesondere aus Keramik versehen ist, wie dies in der EP 1 301 725 und EP 1 033 495 beschrieben ist.

[0010] Ein Bauteil insbesondere ein Elektromotor 4 mit Pumpeneinheit 2 wird auf das Gehäuse 7 der Anschlussstelle 1 in einer definierten Position aufgesetzt. An dem Anschlussgehäuse 7 und der Pumpeneinheit 2 befinden sich Segmente (Bajonett), welche ineinander greifen und durch ein gegenseitiges Verdrehen in einem bestimmten Winkel, die sich innerhalb des Anschlussgehäuses 7 befindliche Ventile öffnen. Durch diese Drehung werden die Bauteile druckfest und hydraulisch dicht miteinander verbunden. An dem Anschlussgehäuse 7 befindet sich eine elektrische Kontakteinheit 6, welche über ein Kabel 5 mit dem elektrischen Netz verbunden ist. Durch die oben beschriebene Drehung wird gleichzeitig die Verbindung zwischen den Kontakten 3 des Elektromotors 4 mit der Kontakteinheit 6 hergestellt. Sich in dem Motor 4 befindliche Sensoren können ebenfalls auf diese Weise kontaktiert werden.

[0011] Vorzugsweise befinden sich die Kontakte 3 und 6 der Schnittstelle 10 an der Außenseite des Gehäuses 7 und der Pumpe 2 und damit in einem radialen aber gleichen Abstand zur (Dreh-)Achse von Pumpe 2, Motor 4 und Gehäuse 7 sowie der Dichtscheiben des Ventils im Gehäuse 7.

[0012] Statt einer Motorpumpe 2, 4 kann auch ein anderes Bauteil wie ein Ventil insbesondere ein Thermostatventil, eine Messvorrichtung insbesondere mit Display und/oder ein Sensor mit Gehäuse angeschlossen werden. In weiteren Alternativen weist das anzuschließende Bauteil zwei oder mehr elektrische Spannung führende Teile auf. So können die Pumpe und/oder der Motor Messvorrichtungen und/oder Sensoren aufweisen.

[0013] Ferner kann an der Außenseite des Anschlussgehäuses ein Stellteil insbesondere ein Stellring gelagert sein, durch den das Ventil im Anschlussgehäuse steuerbar und damit zu öffnen und zu schließen ist.


Ansprüche

1. Lösbare Verbindung als hydraulische Schnittstelle zwischen einer Leitungs-Anschlussstelle (1) insbesondere einer Heizungs- und/oder Kühlanlage eines Gebäudes oder Fahrzeugs und einem ansteckbaren oder anschraubbaren Flüssigkeit führenden Bauteil (2, 4), wobei die Anschlussstelle als Vorlauf- und Rücklaufleitung zwei Kanäle aufweist, die durch mindestens ein Ventil absperrbar sind, das durch das an der Anschlussstelle befestigbare Bauteil oder ein zusätzliches Stellteil während des Befestigens oder Lösens betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine elektrische Schnittstelle (10) zwischen der Anschlussstelle (1) und dem Bauteil (2, 4) angeordnet ist.
 
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die Flüssigkeit führende Bauteil eine Pumpe (2, 4), ein Ventil insbesondere ein Thermostatventil, eine Messvorrichtung insbesondere mit Anzeigeeinrichtung und/oder einen Sensor aufweist.
 
3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Verbindung insbesondere eine Renkverbindung bildet und durch das Bewegen insbesondere Verdrehen des Bauteils (2, 4) oder Stellteils während seines Befestigens und Lösens das Ventil im Anschlussgehäuse (7) betätigbar ist.
 
4. Verbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstelle (1) und das Bauteil (2, 4) jeweils mindestens einen elektrischen Kontakt (3, 6) aufweisen, das ein Kontaktpaar bildet, dessen Kontakte bei angeschlossenem Bauteil und in einer Stellung des Bauteiles oder Stellteils, in der das Ventil geöffnet ist, miteinander kontaktieren und bei davon abweichenden Stellungen voneinander gelöst sind.
 
5. Verbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Stromversorgung und die elektrischen Anschlüsse des Motors der Messvorrichtung, Anzeigeeinrichtung und/oder Sensor(en) jeweils getrennte elektrische Kontaktpaare angeordnet sind.
 
6. Verbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktpaare der elektrischen Schnittstelle (10) Schleifkontakte, Stecker und/oder federbelastete Stifte oder Zungen aufweisen.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente