[0001] Die Erfindung betrifft ein Klimagerät mit einem Kältekreis zur Ausführung eines Verdichtungsbetriebs,
bei dem ein Kältemittel über einen Verdichter auf Hochdruckniveau verdichtet wird
sowie in einem Verflüssiger geleitet und dort abgekühlt wird, wobei Wärmeenergie an
eine Umgebung abgegeben wird und anschließend über ein Expansionsventil entspannt
wird,
wobei das Kältemittel im Verdampfer unter Aufnahme von Wärme verdampft.
[0002] Zur Wärmeabfuhr bei Schaltschränken ist es bekannt, Klimageräte der genannten Art
einzusetzen. Bei diesem Klimabetrieb erfolgt eine Kühlung nahezu unabhängig von der
Umgebungstemperatur, so dass auch eine Kühlung erfolgen, wenn die Umgebungstemperatur
höher ist als die gewünschte Schaitschranktemperatur.
[0003] Durch die Wärmeabgabe an die Umgebung nach diesem Prinzip entstehen jedoch durch
die relativ hohe aufzuwendende Energie für den Verdichtungsprozess des Kältemittels
hohe Energieverbräuche.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Klimagerät für Schaltschränke der genannten
Art zu schaffen, das insgesamt weniger elektrische Energie verbraucht, d. h. mit einem
sehr geringen Energieverbrauch.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein alternativer Pumpbetrieb erfolgt, bei
dem das Kältemittel ohne Druckveränderung umgepumpt wird, so dass ein Wärmetransport
nach einem Wärmetauscherprinzip erfolgt.
[0006] Die Erfindung beruht auf den Gedanken, dass bei geringerer Umgebungstemperatur und
höherer Schaltschranktemperatur ein Wärmeaustausch durch Pumpen des Kältemittels erfolgt.
Die im Schaltschrank aufgenommene Wärmeleistung wird im internen Wärmetauscher an
das Fluid übertragen, erwärmt das Fluid und wird zu dem äußeren Wärmetauscher gefördert.
Hier wird die aufgenommene Wärmeleistung an die kühlere Umgebungsluft abgegeben. Wärmeabgebende
Schaltschrankkomponenten können sein sowohl Elektronikkomponenten, wie speicherprogrammierbare
Steuerungen, andere Steuerungen, Computer, Server, Geräte für die Telekommunikation
und dergleichen als auch elektromechanische Komponenten, wie Schaltgeräte. In der
Regel sind Schaltschränke häufig in speziellen Räumen für Schaltanlagen oder in anderen
Räumen untergebracht, in denen eine Umgebungstemperatur von etwa 20° relativ häufig
vorkommt. Bei dieser Temperatur ist ein Wärmetausch nach dem Prinzip eines Wärmetauschers
günstig. Im Pumpbetrieb wird vorzugsweise nämlich kein Verdichter eingesetzt. Ein
Hochdruck ist im Pumpbetrieb nicht erforderlich. Für die Bereitstellung des Hochdrucks
ist eine hohe Leistung erforderlich. Elektrische Energie wird lediglich benötigt,
um die erforderliche Pumpe bzw. zusätzliche Lüfter zu betreiben. Dieser Energiebedarf
ist jedoch verhältnismäßig gering.
[0007] Ein erheblicher Vorteil der Erfindung ist, dass Schaltschränke mit sehr hoher IP-Schutzklasse
ausgeführt sein können, denn der Pumpbetrieb nach dem Wärmetauscherprinzip erlaubt
ein geschlossenes Schaltschranksystem ohne direkte Lufteintrittsöffnungen, wie es
für die Klimatisierung mit z.B. Filterlüftern notwendig wäre.
[0008] Ein anderer Vorteil des erfindungsgemäßen Klimagerätes ist, dass Komponenten, wie
Verflüssiger oder Wärmetauscher, für beide Betriebsarten genutzt werden können, wodurch
die Anzahl der erforderlichen zusätzlichen Komponenten relativ gering ist.
[0009] Das im Kreislauf eingesetzte Kältemittel Fluid erfüllt praktisch verschiedene Funktionen.
[0010] Eine erste Funktion ist die Verwendung als konventionelles Kältemittel in einem Kompressions-Kältekreislauf
mit den thermodynamischen Prozessen Verdichten und Expandieren, Verdampfen und Verflüssigen.
Durch das Verdichten von einem Niederdruck auf einem Hochdruck ist das Kältemittel
in der Lage, Wärme bei niedriger Verdampfungstemperatur aufzunehmen und danach bei
hohem Druck und hoher Temperatur im Verflüssiger an die Umgebung abzugeben. Bei der
anschließenden Expansion des Kältemittels über das Expansionsventil wird der Hochdruck
auf Niederdruck gebracht. Das Kältemittel expandiert, verdampft und entzieht dem Schaltschrank
erneut Wärme.
[0011] Eine zweite Funktion des Fluids ist die des reinen Wärmeenergietransports im Pumpbetrieb,
und zwar ohne Druckänderung. Das Fluid nimmt im Wärmetauscher die von den Schaltschrankkomponenten
erzeugte Verlustwärme auf und transportiert sie nach außen. Verdampfungs- und Kondensationsprozesse
finden hier nicht zwingend statt, können aber Bestandteil des Wärmeaustausches sein.
[0012] In überraschender Weise kann bei einer Schaltschrankkühlung für beide Kühlarten dasselbe
Kühlmittel eingesetzt werden, so dass der Kühlprozess im Wesentlichen bzw. über weite
Teile des Kreises über einen gemeinsamen Kreislauf erfolgen kann.
[0013] Die Erfindung beruht darauf, dass eine Kombination von einem Standard-Kältekreislauf
im Klimabetrieb mit einem Pumpbetrieb ohne Druckänderung eines Fluids eine effiziente
Kühlung bei geringerem Energiebedarf schafft. Die Erfindung beruht also auf einer
Erweiterung eines Standard-Kältekreislaufs.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Klimagerätes ist vorgesehen,
dass parallel zum Verdichter eine Bypassleitung angeschlossen ist, durch welche im
Pumpbetrieb das Kältemittel gefördert wird. Durch die Bypassleitung kann ein Fluid,
ohne den Verdichter zu durchfließen und ohne Druckunterschied im Pumpbetrieb, transportiert
werden. Die Bypassleitung kann beispielsweise über einen Absperrventil geschlossen
werden.
[0016] Eine kostengünstige Lösung, um das Fluid zu pumpen, ist dadurch gegeben, dass parallel
zum Expansionsventil eine Pumpe angeschlossen ist, durch welche im Pumpbetrieb das
Kältemittel gefördert wird. Durch den Parallelanschluss erfolgt ein Abzweig, bei dem
im Pumpbetrieb das Expansionsventil geschlossen werden kann, so dass das Fluid nur
über die Pumpe fließen kann.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird im Pumpbetrieb das
Kältemittel über den Verflüssiger gepumpt. Der Verflüssiger erfüllt dann zwei Funktionen.
Die erste Funktion ist die Verflüssigung des gasförmigen Kältemittels durch die Wärmeabgabe
an die Umgebung. Die andere Funktion ist die einer Wärmeabgabe für den Pumpbetrieb.
[0018] Von besonderem Vorteil ist es, wenn nach dem Verflüssiger ein Sammelbehälter für
das flüssige Kältemittel angeschlossen ist. Dadurch kann einerseits das Kühlsystem
ohne den Einsatz der Pumpe analog einer Schwerkraftheizung arbeiten, was den Energiebedarf
reduziert und einen Aufbau mit wenigen Komponenten schafft. Andererseits wirkt der
Sammelbehälter als Puffer, so dass ein störungsfreier Betrieb bei Umschaltung von
einer zur anderen Betriebsart gegeben ist. Zweckmäßigerweise ist der . Sammelbehälter
zwischen dem Abzweig zur Pumpe bzw. dem Expansionsventil und dem Verflüssiger angeordnet.
[0019] Eine weitere Reduzierung von Baugruppen wird in einfacher Weise dadurch realisiert,
dass sowohl im Verdichtungsbetrieb als auch im Pumpbetrieb für beide Betriebe ausgeführte
Wärmetauscher vorgesehen sind.
[0020] Eine gemeinsame Nutzung von Verflüssiger und Verdampfer ist dadurch möglich, wenn
im Pumpbetrieb das Kältemittel über Verflüssiger und Verdampfer ohne Druckveränderung
gepumpt wird, so dass durch den Verflüssiger eine Wärmeabgabe an die Umgebung stattfindet
bzw. im Verdampfer die Wärmeaufnahme. Dadurch ist eine kostengünstige Realisierung
der Erfindung möglich.
[0021] Zweckmäßigerweise können die verschiedenen Betriebsarten dadurch wahlweise betrieben
werden, dass eine Umschaltung vom Verdichtungsbetrieb auf Pumpbetrieb und umgekehrt
über Absperrventile erfolgt.
[0022] Eine Regelung kann in einfachster Weise durch eine Zwei- oder Dreipunktregelung erfolgen.
Es können beispielsweise drei Temperaturfenster vorhanden sein. Das erste Temperaturfenster
mit einem niedrigen Temperaturbereich definiert, dass weder ein Klimabetrieb noch
ein Pumpbetrieb erfolgt. Hier ist keine Kühlung erforderlich. Das zweite Temperaturfenster
mit einem mittleren Temperaturbereich definiert, dass nur ein Pumpbetrieb erfolgt.
Das dritte Temperaturfenster mit einem höheren Temperaturbereich definiert, dass nur
ein Klimabetrieb erfolgt.
[0023] Anstatt einer Mehrpunktregelung können auch dynamische Regelstrukturen, wie P-, 1-,
IP-, PID-Regler und dergleichen eingesetzt werden.
[0024] Zusätzlich oder alternativ zur von der Innentemperatur abhängigen Regelung kann die
Regelvorrichtung durch einen bezüglich einer Umgebungstemperatur temperaturabhängigen
Pumpbetrieb erfolgen. Möglich ist also, dass die Umgebungstemperatur als Parameter
im Regelkreis vorhanden ist. Dies wird durch einen an die Regelvorrichtung angeschlossenen
Umgebungstemperatur-Sensor erreicht. Die Berücksichtigung der Umgebungstemperatur
bringt in einfacher Weise die gewünschte Energieeinsparung mit sich. Indem die Umgebungstemperatur
bei der Regelung als Parameter berücksichtigt wird, kann nämlich bei relativ niedriger
Umgebungstemperatur ein Pumpbetrieb eingesetzt werden, der völlig ausreichend wäre.
Es ist auch klar, dass wenn die Umgebungstemperatur gleich oder höher der Innentemperatur
ist, allenfalls nur ein Klimabetrieb in Frage kommt, da im Pumpbetrieb keine Kühlung
erfolgen wird.
[0025] Die Erfindung umfasst ferner ein nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13
ausgebildetes Klimagerät für mit sehr hoher IP-Schutzklasse ausgeführte Schaltschränke
mit einem sehr geringen Energieverbrauch.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Vorteile derselben beschrieben sind.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Darstellung eines Standard-Kältekreislaufs nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Kältekreislaufs,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines Schaltschrankes mit einem Kühlmodul, und
- Fig.4
- ein Blockschaltbild einer Regelvorrichtung des erfindungsgemäßen Kältekreislaufs.
[0028] Fig. 1 veranschaulicht einen Standard-Kältekreislauf eines Klimagerätes zur Verwendung
bei einem Schaltschrank. Das Klimagerät umfasst einen Kältekreis mit Kühlmittelleitungen
L1 bis L4. Dieser Kreis dient zur Ausführung eines Verdichtungsbetriebs. Ein Kältemittel
wird durch die Leitung L1 über einen Verdichter 11 auf Hochdruckniveau verdichtet.
Dabei steigt die Temperatur des Kältemittels an. Danach wird das Kältemittel über
die Leitung L2 einem Verflüssiger 12 zugeführt. Indem das Kältemittel dort Wärmeenergie
an die Umgebung abgibt, kondensiert es, so dass es einen flüssigen Zustand erreicht.
Die Wärmeabgabe an die Umgebung ist durch den Pfeil A gekennzeichnet. Der Verflüssiger
12 steht in Kontakt mit der Außenluft.
[0029] Das Kältemittel hat in der Leitung L3 noch einen hohen Druck. Anschließend wird es
über ein Expansionsventil 13 entspannt. Über die Leitung L4 wird das Kältemittel dem
Verdampfer 14 zugeführt, der mit der Luft des Schaltschrankes in Kontakt steht. Hier
erfolgt eine Wärmeaufnahme der abzuführenden Verlustwärme im Schaltschrank, was durch
den Pfeil B gekennzeichnet ist, das Kältemittel verdampft.
[0030] Dieses Prinzip wird ebenfalls durch die Erfindung genutzt. Zusätzlich ist jedoch
noch ein weiteres Kühlprinzip vorgesehen. Erfindungsgemäß ist ein zusätzlicher Pumpbetrieb
vorhanden, der in Fig. 2 veranschaulicht ist. Hierbei wird das Kältemittel ohne Druckveränderung
umgepumpt, so dass ein Wärmetransport nach einem Wärmetauscherprinzip erfolgt. Das
Kältemittel zirkuliert im Kreis. Ohne Pumpe arbeitet das System analog einer Schwerkraftheizung.
Bei hohen übertragenen Leistungsdichten und geeigneten Temperaturverhältnissen kann
es bei den Wärrneaustauschvorgängen auch zu Verdampfungs- bzw. Kondensationsvorgängen
kommen, was die Effizienz des Prozesses weiter erhöht.
[0031] Analog zum Kreis gemäß Fig. 1 sind der Verflüssiger 12 und das Wärmeaufnahmemittel
14, welches als Wärmetauscher 15 ausgeführt ist, angeordnet. Die Wärmetauscher 15
und 12 sind sowohl für den Verdichtungsbetrieb als auch für den Pumpbetrieb ausgeführt.
Im Pumpbetrieb wird das Kältemittel über den Verflüssiger 12 ohne Druckveränderung
gepumpt, so dass durch den Verflüssiger die Wärmeabgabe an die Umgebung stattfindet.
[0032] Wie Fig. 2 zeigt, ist parallel zum Verdichter eine Bypassleitung L5 angeschlossen.
In dieser Leitung L5 liegt kein Verdichter. Im Pumpbetrieb wird das Kältemittel über
diese Leitung L5 gefördert. Die Leitung L5 ist einerseits an die Leitungen L1 a und
L1 b und andererseits mit den Leitungen L2a und L2b verbunden. Parallel zum Expansionsventil
13 ist eine Pumpe 16 angeschlossen, durch welche im Pumpbetrieb das Kältemittel gefördert
wird. Im Pumpbetrieb wird das Kältemittel über den Verflüssiger 12 gepumpt, und zwar
über die Leitungen L6 bzw. L6a, L6b sowie L4b, L1a, L5, L2b, L3a und L3b.
[0033] Wie weiterhin Fig. 1 veranschaulicht, ist nach dem Verflüssiger 12 ein Sammelbehälter
17 für das darin aufgefangene flüssige Kältemittel angeschlossen. Der Sammelbehälter
17 liegt zwischen den Leitungen L3a und L3b bzw. zwischen dem Verflüssiger 12 und
dem Abzweig zum Expansionsventil 13 oder der Pumpe 16. Die Pumpe 16 saugt aus dem
Sammelbehälter 17 flüssiges Kältemittel.
[0034] Vorzugsweise sind der Verdichtungsbetrieb und der Pumpbetrieb umschaltbar ausgeführt.
Eine Umschaltung vom Verdichtungsbetrieb auf Pumpbetrieb und umgekehrt erfolgt über
Absperrventile.
[0035] Fig. 3 zeigt einen Schaltschrank 18 mit einem Klimagerät 19. Dieser kann als Kühlmodul
20 zur modulartigen Erweiterung des Schaltschrankes ausgeführt sein. Das Kühlmodul
20 kann zum Beispiel auf dem Schrank angeordnet sein und ihm gegenüber abgedichtet
sein, so dass ein Eindringen von Wasser und Staub in dem Schaltschrank ausgeschlossen
wird. Dadurch kann eine hohe IP-Schutzklasse realisiert werden. Das Gerät 19 kann
mit Lufteintrittsöffnungen 21 und Luftaustrittsöffnungen 22, wobei die Pfeile C, D
einen externen Luftstrom veranschaulichen sollen, versehen sein. Dieser Luftstrom
kann durch Konvektion und/oder durch mindestens einen Lüfter erfolgen. In Fig. 3 ist
beispielhaft eine zu kühlende Komponente K dargestellt,
[0036] Im Schaltschrank 18 zirkuliert ein geschlossener Luftstrom E, der ebenfalls durch
Konvektion und/oder durch mindestens einen Lüfter erfolgen kann.
[0037] Vorzugsweise steht die Außenluft nicht in Kontakt mit der Luft des Schaltschrankes,
um die hohe IP-Schutzklasse zu erreichen. Der Schaltschrank ist praktisch hermetisch
abgedichtet.
[0038] In Fig. 4 ist eine Regelvorrichtung 23 dargestellt. An diese sind ein Innentemperatur-Sensor
S1 und/oder ein Umgebungstemperatur-Sensor S2, der Verdichter 11, die Pumpe 16, sowie
ein oder mehrere Absperrventile V1 bis Vn bzw. das Expansionsventil 13 angeschlossen.
[0039] Durch den Innentemperatur-Sensor S1 wird eine bezüglich des Schaltschrank-Innenraumes
temperaturabhängige Regelung oder Umschaltung vom Verdichtungsbetrieb auf Pumpbetrieb
und umgekehrt erreicht. Ein Pumpbetrieb kann zum Beispiel bei einer niedrigen Umgebungstemperatur
eingeschaltet werden. Ein Pumpbetrieb kann auch bei geringer Soll-Ist-Wert-Regelabweichung
eingeschaltet werden, während bei hoher Soll-IstWert-Regelabweichung der Klimabetrieb
eingeschaltet werden kann. Im Pumpbetrieb kann zum Beispiel die Schaltschranktemperatur
35° sein, während die Umgebungstemperatur 20° ist.
[0040] Durch den Umgebungstemperatur-Sensor S2 wird ein bezüglich der Umgebungstemperatur
temperaturabhängiger Kühlbetrieb geschaffen. Dies ist insbesondere im Pumpbetrieb
günstig.
[0041] Um auszuschließen, dass Wärme von außen nach innen gepumpt wird, ist es zweckmäßig,
dass ein Pumpbetrieb nur erfolgt, wenn die Umgebungstemperatur niedriger als die Innentemperatur
ist.
[0042] Die Regelvorrichtung 23 kann so ausgeführt sein, dass eine konstante Temperatur gemäß
eines einstellbaren oder festen Sollwertes von zum Beispiel 35° geregelt wird. Bedarfsweise
kann die Regelung bei Regelabweichungen den Verdichter 11 oder die Pumpe 16 einschalten
bzw. entsprechende Ventile 13, V1 bis Vn ansteuern.
[0043] Die Erfindung ist nicht auf dieses Beispiel beschränkt, so kann anstatt eines Schaltschrankes
analog ein anderes Gehäuse eingesetzt werden. Als Hochdruck im Sinne der Beschreibung
ist jede Druckänderung zu verstehen, bei dem eine signifikante Temperaturerhöhung
des Kältemittels eintritt. Denkbar sind auch Ausführungen ohne zusätzliche Pumpe,
wobei der Verdichter die Aufgabe einer Pumpfunktion ohne Druckveränderung übernehmen
könnte.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 11
- Verdichter
- 12
- Verflüssiger
- 13
- Expansionsventil
- 14
- Wärmeaufnahmemittel
- 15
- Wärmetauscher
- 16
- Pumpe
- 17
- Sammelbehälter
- 18
- Schaltschrank
- 19
- Klimagerät
- 20
- Kühlmodul
- 21
- Lufteintrittsöffnungen
- 22
- Luftaustrittsöffnungen
- 23
- Regelvorrichtung
- 25
- Bypassleitungen
- L1-L6
- Kühlmittelleitungen
- S1
- Innenraumtemperatur-Sensor
- S2
- Umgebungstemperatur-Sensor
- V1-Vn
- Absperrventile
1. Klimagerät (19) mit einem Kältekreis zur Ausführung eines Verdichtungsbetriebs, bei
dem ein Kältemittel über einen Verdichter (11) auf Hochdruckniveau verdichtet wird
sowie in einem Verflüssiger (12) geleitet und dort abgekühlt wird, wobei Wärmeenergie
an eine Umgebung abgegeben wird, und anschließend über ein Expansionsventil (13) entspannt
wird, damit das Kältemittel durch Aufnahme von Wärmeenergie über ein Wärmeaufnahmemittel
(14) verdampft,
gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Pumpbetrieb, bei dem das Kältemittel ohne Druckveränderung umpumpbar
ist, so dass ein Wärmetransport von einem Wärme aufnehmenden Wärmetauscher zu einem
Wärme abgebenden Wärmetauscher nach einem Wärmetauscherprinzip erfolgt.
2. Klimagerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass parallel zum Verdichter (11) eine Bypassleitung (L5) angeschlossen ist, durch weiches
im Pumpbetrieb das Kältemittel förderbar ist.
3. Klimagerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass parallel zum Expansionsventil (13) eine Pumpe (16) angeschlossen ist, durch welche
im Pumpbetrieb das Kältemittel förderbar ist.
4. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Pumpbetrieb das Kältemittel über den der Umgebung zugewandten Wärmetauscher (Verflüssiger)
(12) pumpbar ist.
5. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Verflüssiger (12) ein Sammelbehälter (17) für das flüssige Kältemittel angeschlossen
ist.
6. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl im Verdichtungsbetrieb als auch im Pumpbetrieb ein für beide Betriebe ausgeführter,
der Schaltschrankinnenseite zugewandter Wärmetauscher (15) vorgesehen ist.
7. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Pumpbetrieb das Kältemittel über den Verflüssiger (12) ohne Druckveränderung pumpbar
ist, so dass durch den Verflüssiger (12) eine Wärmeabgabe an die Umgebung stattfindet.
8. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdichtungsbetrieb und der Pumpbetrieb umschaltbar ausgeführt sind, wobei eine
Umschaltung vom Verdichtungsbetrieb auf Pumpbetrieb und umgekehrt über Absperrventile
(V1 - Vn) erfolgt.
9. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Innentemperatur-Sensor (S1) sowie eine damit verbundene Regelvorrichtung (23),
bei der eine bezüglich eines Innenraumes temperaturabhängige Regelung oder Umschaltung
vom Verdichtungsbetrieb auf Pumpbetrieb und umgekehrt erfolgt.
10. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen Umgebungstemperatur-Sensor (S2) sowie eine damit verbundene Regelvorrichtung
(23), durch die ein bezüglich einer Umgebungstemperatur temperaturabhängiger Kühlbetrieb, insbesondere
ein Pumpbetrieb, erfolgt.
11. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Pumpbetrieb erfolgt, wenn die Umgebungstemperatur niedriger als die Innentemperatur
ist.
12. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine Ausführung als Schaltschrank-Klimagerät.
13. Klimagerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch eine Ausführung als modulartige Baugruppe.
14. Verfahren zur Kühlung, insbesondere zur Kühlung eines Schaltschrankes, mit einem Klimagerät
(19) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 13.
15. Verwendung eines Klimagerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 13 für mit sehr hoher
IP-Schutzklasse ausgeführte Schaltschränke mit einem sehr geringen Energieverbrauch.