[0001] Die Erfindung betrifft ein ballistisches Mehrschichtmaterial.
[0002] Aus der Praxis sind derartige Materialien bekannt, die als ballistischer Schutz,
insbesondere in Form von Bekleidung, z.B. als Schutzweste, verwendet bzw. konfektioniert
werden.
[0003] Nachteilig hierbei ist, dass übliche Mehrschichtmaterialien relativ schwer und dick
sind und somit die Mobilität und Beweglichkeit der entsprechenden Person verringern.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und ein Mehrschichtmaterial
anzugeben, das gute Schutzwerte bei einem verringerten Gewicht ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Mehrschichtmaterial zumindest eine textile
Grundschicht sowie wenigstens auf einer Seite eine mittels eines Klebers auflaminierte
Folie umfasst. Hierdurch ist ein verbesserter Zusammenhalt des Mehrschichtmaterials
gegeben, und es wird ein höherer Widerstandswert erreicht, insbesondere bei beidseitig
auflaminierten Folien. Damit kann bei gleichem Schutz wie bei vorbekannten Materialien
eine Lagenreduzierung erreicht werden, was ein verringertes Gewicht des Materials
und eine bessere Mobilität und Beweglichkeit der zu schützenden Person ermöglicht.
In etwa können somit bei einer entsprechenden Schutzbekleidung, die bisher beispielsweise
24 bis 28 Lagen aufgewiesen haben, bis zu ca. 25% der Lagen bei gleich bleibender
Schutzwirkung eingespart werden, und durch die verbesserten Materialeigenschaften
können die Traumawerte um bis zu ca. 20 bis 25% reduziert werden . Darüber hinaus
können durch die geringere Anzahl an erforderlichen Lagen Kostenersparnisse von ca.
10 bis 15% sowie Gewichtsersparnisse sowie eine bessere Beweglichkeit für den Träger
der Schutzbekleidung erreicht werden.
[0006] Vorzugsweise kann zumindest eine textile Grundschicht als ein Gewebe, ein Gewirke,
ein Gestricke oder ein Filz bzw. Vlies ausgebildet sein, so dass entsprechend der
jeweiligen Anforderung, die durch die zu erwartenden Projektile und dergleichen vorgegeben
sind, eine angepasste textile Struktur realisierbar ist. Dabei können auch unterschiedliche
Schichten mit jeweils verschiedener textiler Struktur zu einem so genannten ballistischen
Paket zusammengefasst werden.
[0007] Erfindungsgemäß kann die textile Grundschicht ein Material aus der Gruppe der Aramide,
wie z. B., und/oder aus Polyethylen umfassen. Entsprechende Para-Aramide sind beispielsweise
unter den Handelsnamen Kevlar und Twaron bekannt, ein Grundmaterial aus Polyethylen
wird unter der Bezeichnung Dyneema vermarktet.
[0008] Vorteilhafterweise kann die Folie zumindest eine Lage aus Polyurethan und/oder Polyethylen
und/oder Polyamid oder aus einer Materialkombination mit wenigstens einem dieser Materialien
umfassen.
[0009] Weiterhin kann die Folie eine Quer- und/oder Längsdehnungsfähigkeit von 500% aufweisen,
so dass durch die Zusammenwirkung der unterschiedlichen Materialeigenschaften von
textiler Grundschicht und elastischer Folie ein verbesserte Belastbarkeit des Mehrschichtmaterials
resultiert.
[0010] Erfindungsgemäß kann der Kleber als ein thermoplastischer Kleber und/oder als ein
vernetzender Kleber ausgebildet sein, wobei der Kleber auf der Basis von Polyurethan
und/oder Polyethylen und/oder Polyamid und/oder Polyester gebildet sein kann.
[0011] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung können mehrere aus Grundschicht
und auf einer Seite auflaminierter Folie bzw. beidseitig auflaminierten Folien bestehende
Lagen zu einem ballistischen Paket zusammengefasst sein, wobei die einzelnen Lagen
entweder zumindest teilweise oder aber vollständig einheitlich ausgebildet sein können,
die Lagen können aber auch hinsichtlich zumindest eines oder mehrerer, insbesondere
aber auch in Bezug auf alle Merkmale unterschiedlich ausgebildet sein. Die Verbindung
der Lagen kann vor allem im Randbereich, insbesondere aber auch punktuell in der Fläche,
insbesondere mit einem großzügigen Punktraster, vorgesehen sein, wobei das Raster
von einer Lage zur nächsten einheitlich oder aber abweichend ausgebildet sein kann.
[0012] Vorzugsweise kann der Kleber jeweils punktuell vorgesehen sein und die Klebepunkte
übereinander liegender Schichten können zumindest im Wesentlichen jeweils voneinander
abweichend verteilt sein, so dass eine relative Beweglichkeit der einzelnen Schichten
zueinander erhalten bleibt.
[0013] Insoweit kann der Kleber jeweils rasterförmig vorgesehen sein und die Raster übereinander
liegender Schichten können zumindest im Wesentlichen übereinstimmen, jedoch gegeneinander
versetzt vorgesehen sein.
[0014] Die Erfindung betrifft auch eine ballistische Schutzkleidung, die zur Erzielung der
eingangs genannten Vorteile ein ballistisches Mehrschichtmaterial der vorerwähnter
Art umfassen kann und insbesondere zu einem zumindest wesentlichen Anteil aus diesem
ballistischen Mehrschichtmaterial gefertigt sein kann.
[0015] Dabei kann vorteilhafterweise zumindest eine laminierte Schicht des ballistischen
Mehrschichtmaterials mit der Folie außenseitig und der Grundschicht innenseitig vorgesehen
sein.
[0016] Die Erfindung betrifft weiterhin ein ballistisches Schutzmaterial, insbesondere zur
Panzerung, das zur Erzielung der eingangs genannten Vorteile ein ballistisches Mehrschichtmaterial
der vorerwähnter Art umfassen kann, insbesondere zu einem zumin¬dest wesentlichen
Anteil aus diesem ballistischen Mehr¬schichtmaterial gefertigt und vorteilhafterweise
als Decke, Vorhang oder Plane konfektioniert sein kann.
[0017] Dabei kann das ballistische Mehr¬schichtmaterial eine gewisse Steifigkeit aufweisen,
insbesondere als heißverpresster, vorzugsweise bei mind. 200°C und wenigstens 15 bar,
vorteilhafterweise bei 250° - 300°C und 100 - 200 bar heißverpresster, starrer Verbund
ausgebildet sein.
1. Ballistisches Mehrschichtmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrschichtmaterial zumindest eine textile Grundschicht sowie wenigstens auf
einer Seite eine mittels eines Klebers auflaminierte Folie umfasst, wobei der Kleber
insbesondere nur in Teilbereichen, insbesondere punkt- bzw. linienrasterförmig, vorgesehen
ist.
2. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine textile Grundschicht als ein Gewebe, ein Gewirke, ein Gestricke oder
ein Filz bzw. Vlies ausgebildet ist.
3. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Grundschicht ein Material aus der Gruppe der Aramide, wie z. B. Para-Aramide,
und/oder aus Polyethylen umfasst.
4. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie zumindest eine Lage aus Polyurethan und/oder Polyethylen und/oder Polyamid
oder aus einer Materialkombination mit wenigstens einem dieser Materialien umfasst.
5. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie eine Quer- und/oder Längsdehnungsfähigkeit von 500% aufweist.
6. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber als ein thermoplastischer Kleber und/oder als ein vernetzender Kleber
ausgebildet ist.
7. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber auf der Basis von Polyurethan und/oder Polyethylen und/oder Polyamid und/oder
Polyester gebildet ist.
8. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere aus Grundschicht und auflaminierter Folie bestehende Lagen zu einem ballistischen
Paket zusammengefasst sind.
9. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber jeweils punktuell vorgesehen ist und die Klebepunkte übereinander liegender
Schichten zumindest im Wesentlichen jeweils voneinander abweichend verteilt sind.
10. Ballistisches Mehrschichtmaterial nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber jeweils rasterförmig vorgesehen ist und die Raster übereinander liegender
Schichten zumindest im Wesentlichen übereinstimmen, jedoch gegeneinander versetzt
vorgesehen sind.
11. Ballistische Schutzkleidung, insbesondere Schutzweste, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzkleidung ein ballistisches Mehrschichtmaterial nach einem der vorhergehenden
Ansprüche umfasst, insbesondere zu einem zumindest wesentlichen Anteil aus diesem
ballistischen Mehrschichtmaterial gefertigt ist, wobei das ballistische Mehrschichtmaterial
eine gewisse Flexibilität aufweist.
12. Ballistische Schutzkleidung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine laminierte Schicht des ballistischen Mehrschichtmaterials mit der
Folie außenseitig und der Grundschicht innenseitig vorgesehen ist.
13. Ballistisches Schutzmaterial, insbesondere zur Panzerung, dadurch gekennzeichnet, dass das ballistische Schutzmaterial ein ballistisches Mehrschichtmaterial nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, umfasst, insbesondere zu einem zumindest wesentlichen Anteil
aus diesem ballistischen Mehrschichtmaterial gefertigt ist und insbesondere als Decke,
Vorhang oder Plane konfektioniert ist.
14. Ballistisches Schutzmaterial, insbesondere zur Panzerung, dadurch gekennzeichnet, dass das ballistische Mehrschichtmaterial eine gewisse Steifigkeit aufweist, insbesondere
als heißverpresster starrer Verbund ausgebildet ist.