[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Plektrumhülle bzw. ein Plektrum mit einer
Plektrumhülle.
[0002] Unter einem Plektrum versteht man ein Plättchen, das beim Spielen von Zupfinstrumenten,
insbesondere von Gitarre und E-Bass, Anwendung findet. Durch Zupfen oder Anschlagen
der Saiten mit Hilfe des Plektrums kann ein anderer, beispielsweise härterer Klang
erzielt werden. Das Plektrum ist ein flaches Plättchen, das üblicherweise tropfenförmig
oder dreieckig mit abgerundeten Ecken ausgebildet ist. Form, Größe und Dicke können
dabei stark variieren. Plektren werden aus den verschiedensten Materialien gefertigt.
Am häufigsten kommen dabei verschiedene Kunststoffe, insbesondere Zelluit, Nylon und
Polycarbonat zum Einsatz. Es gibt aber auch Plektren aus tropischen Hölzern, Metall,
Glas, Horn, Knochen, Stein oder Halbedelstein. Dabei haben sowohl die Form und Stärke
des Plektrums als auch das Material einen Einfluss auf den Klang.
[0003] Die meisten der oben genannten Materialien weisen eine glatte bzw. rutschige Oberfläche
auf. Dadurch wird es dem Spieler erschwert, das Plektrum in der optimalen Spielposition
zu halten. Dieses Problem wird noch durch Schweißbildung, die üblicherweise beim Spielen
eines Instrumentes auftritt, verstärkt.
[0004] Um diesem Problem zu begegnen, gibt es bereits Plektren mit unregelmäßigen Oberflächen,
die dem Spieler einen besseren Griff ermöglichen sollen. Ferner ist es bekannt, Plektren,
beispielsweise mit Hilfe von Schmirgelpapier, aufzurauhen, um so dem Problem des Verrutschens
zu begegnen. Allerdings stellen diese Ansätze keine adäquate Lösung dar. Zum einen
wäre es wünschenswert, das ein Spieler ein Plektrum nach seinen Vorlieben auswählen
kann und dieses dann mit relativ geringem Aufwand rutschfest machen kann. Das bekannte
Aufrauhen ist zum anderen mühselig und bietet nur eine geringe Abhilfe gegen das Verrutschen.
[0005] Es ist demnach eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den oben genannten Problemen
wirkungsvoll zu begegnen. Insbesondere soll mit der vorliegenden Erfindung eine Möglichkeit
bereitgestellt werden, Plektren rutschfester zu gestalten.
[0006] Dieses Problem wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen
Ansprüche beschreiben bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
[0007] Die Idee der vorliegenden Erfindung beruht darauf, eine Plektrumhülle bereitzustellen.
Darunter ist eine Hülle zu verstehen, die ein Plektrum zumindest teilweise aufnehmen
oder umhüllen bzw. umschließen kann. Auf diese Weise sollen die Vorteile bekannter
Plektrummaterialien und Formen genutzt werden, wobei die Oberfläche des Plektrums
durch die Hülle abschnittsweise derart modifiziert wird, dass eine bessere Griffigkeit
bzw. eine verminderte Glattheit erzielt wird. Der Spieler kann so das Plektrum im
Bereich der Plektrumhülle gut halten, ohne abzurutschen. Hierzu sollte die Plektrumhülle
vorzugsweise aus einem Material gebildet sein, das eine hinreichende Rauhigkeit bzw.
Griffigkeit aufweist. Es ist ferner bevorzugt, dass die Plektrumhülle aus einem elastischen
Material, vorzugsweise aus Gummi, Kautschuk oder Silikon, gebildet ist.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Plektrumhülle der vorliegenden Erfindung
dazu geeignet, lösbar an einem Plektrum angebracht zu werden bzw. ein Plektrum lösbar
aufzunehmen. Dies ist beispielsweise dadurch möglich, dass die Plektrumhülle hinreichend
elastisch ist. Auf diese Weise kann ein Plektrum unter leichter Dehnung des elastischen
Hüllenmaterials in die Plektrumhülle aufgenommen werden. Durch die Spannung bzw. Dehnung
der Plektrumhülle bleibt die Plektrumhülle so in lösbarer Verbindung mit dem Plektrum.
[0009] Ein weiterer Vorteil der Verwendung von elastischen Materialien ist, dass ein und
dieselbe Plektrumhülle für mehrere unterschiedliche Plektren unterschiedlicher Form,
Größe oder Stärke verwendet werden kann. Dabei muss lediglich die Plektrumhülle unter
Ausnützung der Elastizität etwas mehr oder weniger gedehnt werden.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
die Plektrumbülle eine Innen- und eine Außenseite auf, wobei die Oberfläche der Innenseite
anders beschaffen ist als die Oberfläche der Außenseite. Insbesondere soll die Innenseite
der Plektrumhülle einen guten Kontakt bzw. eine gute Haftung mit dem Material des
Plektrums ermöglichen. Im Gegensatz dazu soll die Oberfläche der Außenseite der Plektrumhülle
derart beschaffen sein, dass eine gute Rutschfestigkeit gegenüber den Fingern einer
menschlichen Hand erzielt werden kann.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Plektrumhülle eine Vorder-
und eine Rückseite auf, wobei die Vorderseite anders beschaffen ist als die Rückseite.
So können beispielsweise die beiden Hüllenseiten aus einem unterschiedlichen Material
bestehen oder jeweils eine unterschiedliche Stärke aufweisen, um so beispielsweise
optimal an den Daumen bzw. Zeigefinger angepasst zu sein.
[0012] Die Plektrumhülle gemäß der vorliegenden Erfindung kann einfach und kostengünstig
hergestellt werden. So kann sie beispielsweise einfach aus einem Gummi gegossen oder
gespritzt werden. Dabei ist es bevorzugt, dass die Plektrumhülle einstückig ausgebildet
ist und beispielsweise keine Nähte aufweist. Alternativ können aber auch die Vorder-
und Rückseite der Plektrumhülle getrennt voneinander gegossen oder gespritzt werden
und anschließend die beiden Seiten zu einer Hülle zusammengeklebt oder auf andere
Weise miteinander verbunden werden.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Plektrum mit einer Plektrumhülle wie
oben beschrieben. Das Plektrum weist eine Oberfläche auf. Dabei ist es bevorzugt,
dass die Plektrumhülle zwischen 30 % und 90 %, bevorzugt zwischen 50 % und 80 % und
besonders bevorzugt zwischen 55% und 70% der Plekrtrumoberfläche abdeckt. Das Plektrum
ist vorzugsweise tropfenförmig oder dreieckig mit abgerundeten Ecken. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform sind zwei der abgerundeten Plektrumecken von der Plektrumhülle
umschlossen bzw. von dieser abgedeckt. Auf diese Weise kann zum einen ein guter Sitz
der Plektrumhülle an dem Plektrum ermöglicht werden, wobei gleichzeitig eine Plektrumecke
zum Spielen frei bleibt. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die
tropfenförmig bzw. dreieckige Form des Plektrums zwei stumpfe und eine spitze Ecke
auf. Erfindungsgemäß kann die Plektrumhülle entweder die beiden stumpfen Ecken oder
eine stumpfe und eine spitze Ecke abdecken bzw. umschließen.
[0014] Es ist besonders bevorzugt, dass die Plektrumhülle lösbar an dem Plektrum angebracht
ist. Alternativ ist es aber auch möglich, dass die Plektrumhülle an dem Plektrum fixiert
ist. Dies ist beispielsweise dadurch möglich, dass die Plektrumhülle an dem Plektrum
angeklebt oder auf dieses aufgespritzt ist.
[0015] Mit der Plektrumhülle der vorliegenden Erfindung kann ein Spieler sein Plektrum auf
einfache und kostengünstige Weise derart modifizieren, dass die Rutschfestigkeit der
Oberfläche deutlich verbessert wird. Dadurch wird ihm das Spiel erleichtert und verhindert,
dass beispielsweise das Plektrum während des Spielens aus den Fingern herausrutscht.
Aufgrund ihrer Elastizität kann die Plektrumhülle der vorliegenden Erfindung für Plektren
unterschiedlicher Form und Materialstärke zum Einsatz kommen. Daher ist es dem Spieler
möglich, seine "bevorzugten" Plektren unterschiedlicher bekannter Anbieter zu verwenden
und mit der erfindungsgemäßen Plektrumhülle zu kombinieren. Die Plektrumhülle ist
wiederverwendbar und kann leicht von einem Plektrum abgenommen und an einem neuen
Plektrum angebracht werden. Analog lässt sich die Plektrumhülle in unterschiedlicher
Weise an dem Plektrum anbringen, so dass verschiedene Ecken des Plektrums zum Spielen
frei bleiben. Ferner lassen sich die Plektrumhüllen auch dazu verwenden, beispielsweise
die Plektren eines Spielers zu markieren, in dem etwa dieser Spieler eine bestimmte
Plektrumhüllenfarbe verwendet. Für verschiedene Instrumente verwendet man in der Regel
verschiedene Plektren mit speziellen Härten, z.B. für E-Gitarre, Akkustik-Gitarre,
E-Bass. Diese kann man dann etwa farblich sortieren und so dem jeweiligen Instrument
zuordnen.
[0016] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren
näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1a
- eine Draufsicht auf ein Plektrum Ibanez "Paul Gilbert";
- Figur 1b
- eine Draufsicht auf das Plektrum der Figur 1a zusammen mit einer erfindungsgemäßen
Plektrumhülle;
- Figur 1c
- eine Draufsicht auf das Plektrum der Figur 1a zusammen mit einer erfindungsgemäßen
Plektrumhülle;
- Figur 2a
- eine Draufsicht auf ein Plektrum Fender "Extra Heavy";
- Figur 2b
- eine Draufsicht auf das Plektrum der Figur 2a zusammen mit einer erfindungsgemäßen
Plektrumhülle;
- Figur 2c
- eine Draufsicht auf das Plektrum der Figur 2a zusammen mit einer erfindungsgemäßen
Plektrumhülle;
- Figur 3a
- eine Draufsicht auf ein Plektrum Dunlop "Jazz II";
- Figur 3b
- eine Draufsicht auf das Plektrum der Figur 3a zusammen mit einer erfindungsgemäßen
Plektrumhülle; und
- Figur 3c
- eine Draufsicht auf das Plektrum der Figur 3a zusammen mit einer erfindungsgemäßen
Plektrumhülle;
[0017] In den Figuren 1a, 2a und 3a sind Plektren bekannter Hersteller dargestellt. Wie
deutlich zu erkennen ist, weichen diese alle leicht in Form und Größe voneinander
ab, obwohl die drei gezeigten Beispiele alle tropfenförmig oder dreieckig mit abgerundeten
Ecken sind. Entsprechend weisen sie jeweils eine spitze Ecke oder Spitze 1 sowie zwei
stumpfe Ecken oder "Seiten" 2 auf.
[0018] In den Figuren 1b, 2b und 3b sind die Plektren jeweils mit einer Plektrumhülle 3
dargestellt. Dabei umschließt die Plektrumhülle 3 einen Teil des Plektrums, wobei
jeweils die beiden stumpfen Ecken 2 durch die Plektrumhülle abgedeckt sind. Dadurch
wird die Plektrumhülle 3 durch eine leichte Spannung bzw. Dehnung des Hüllenmaterials
an dem Plektrum gehalten. Die Spitze 1 bleibt zum Spielen frei.
[0019] Bei den gezeigten Ausführungsformen hat die Plektrumhülle 3 entlang der Längsachse
des Plektrums eine Ausdehnung, die der Hälfte der Länge des Plektrums entspricht.
Auch wenn dies besonders bevorzugt ist, kann von diesen Längenverhältnissen abgewichen
werden. Allgemein kann die Plektrumhülle in Längsrichtung eine Ausdehnung von 30 %
bis 70 %, bevorzugt von 40 % bis 60 % und besonders bevorzugt von 45 bis 55 % der
Plektrumlänge aufweisen.
[0020] In den Figuren 1c, 2c und 3c sind die Plektren jeweils mit einer alternativen Ausführungsform
der Plektrumhülle 4 versehen. In diesem Fall bedeckt die Plektrumhülle 4 jeweils die
Spitze 1 sowie eine stumpfe Ecke 2 des Plektrums. Die dargestellte Neigung der Plektrumhülle
4 bezüglich der Querachse von 70° ist dabei beispielhaft zu verstehen. Der Winkel
zwischen Plektrumhülle und Querachse kann allgemein zwischen 45° und 90°, bevorzugt
zwischen 60° und 80° und besonders bevorzugt bei etwa 70° liegen.
[0021] Ist die Plektrumhülle hinreichend elastisch, lässt sich dieselbe Hülle jeweils in
beiden Positionen (z.B. Fig. 1b und 1c) verwenden. Da bei vielen Plektren die Spieleigenschaften
der drei Ecken variieren, werden oft unterschiedliche Ecken beim Spielen verwendet.
[0022] Entsprechend ist es von Vorteil, wenn die Hülle durch Umpositionieren für jede Spielposition
verwendet werden kann.
[0023] Es sollte sich von selbst verstehen, dass die dargestellten Plektrumhüllen lediglich
bevorzugte Beispiele sind. Allgemein hängt die Form und Größe der Plektrumhülle in
erster Linie von der Form und Größe des zu bedeckenden bzw. aufzunehmenden Plektrums
ab. Entsprechend kann die Form bzw. Größe der Plektrumhülle deutlich von den dargestellten
Ausführungsformen abweichen.
1. Plektrumhülle.
2. Plektrumhülle nach Anspruch 1, wobei die Plektrumhülle ein elastisches Material, vorzugsweise
Gummi, Kautschuk oder Silikon, aufweist.
3. Plektrumhülle nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Plektrumhülle dazu geeignet ist, ein
Plektrum zumindest teilweise zu umschließen.
4. Plektrumhülle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Plektrumhülle dazu geeignet
ist, lösbar an einem Plektrum angebracht zu werden.
5. Plektrumhülle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Plektrumhülle eine Innen-
und eine Außenseite aufweist und wobei die Oberfläche der Innenseite anders beschaffen
ist als die Oberfläche der Außenseite.
6. Plektrumhülle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Plektrumhülle eine Vorder-
und eine Rückseite aufweist und wobei die Vorderseite anders beschaffen ist als die
Rückseite.
7. Plektrum mit einer Plektrumhülle nach einem der vorherigen Ansprüche.
8. Plektrum nach Anspruch 7, wobei die Plektrumhülle zwischen 30% und 90%, bevorzugt
zwischen 50% und 80% und besonders bevorzugt zwischen 55% und 70% der Plektrumoberfläche
abdeckt.
9. Plektrum nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Plektrum eine im Wesentlichen dreieckige
Form aufweist und wobei zwei der Plektrum-Ecken von der Plektrumhülle umschlossen
sind.
10. Plektrum nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Plektrumhülle lösbar an dem Plektrum
angebracht ist.
11. Plektrum nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Plektrumhülle an dem Plektrum
fixiert ist.
12. Plektrum nach Anspruch 11, wobei die Plektrumhülle an dem Plektrum angeklebt oder
auf dieses aufgespritzt ist.