[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektroakustisches Tonabnehmersystem für ein
Saiteninstrument mit wenigstens zwei im Bereich der Saiten angeordneten, wahlweise
mit einem Signalausgang verschaltbaren Tonabnehmerelementen. Die Erfindung betrifft
ferner ein mit einem solchen Tonabnehmersystem ausgestattetes Saiteninstrument, insbesondere
eine E-Gitarre bzw. einen E-Bass.
[0002] Um bei Saiteninstrumenten den von den schwingenden Saiten erzeugten akustischen Klang
abzugreifen und in verstärkbare elektrische Signale zu wandeln, sind dort in der Regel
Tonabnehmersysteme vorgesehen. Diese Tonabnehmersysteme weisen allgemein Tonabnehmerelemente
sowie eine diese mit einem Signalausgang verbindende Schaltung auf, wobei an dem Signalausgang
das elektrische Signal abgegriffen und weiterverarbeitet, z.B. verstärkt werden kann,
bevor es dann über Lautsprechersysteme wiedergegeben wird.
[0003] Häufig, so z.B. bei E-Gitarren, sind im Bereich der schwingenden Saiten mehr als
ein Tonabnehmerelement, vielfach zumindest zwei solche Tonabnehmerelemente, angeordnet,
die über ein einfaches Schaltelement, z.B. einen Kippschalter einzeln oder auch kombiniert
mit dem Signalausgang verschaltet werden können. Je nach Lage auf dem Musikinstrument
erzeugt der einzelne Tonabnehmer einen eigenen Klang und gibt dem Instrument bei seiner
Verwendung eine eigene, charakteristische klangliche Note. Dieser Effekt wird beim
Spiel des Instrumentes ausgenutzt, indem für einzelne Musikstücke, bisweilen für einzelne
Passagen innerhalb eines Musikstückes die verschiedenen Tonabnehmerelemente gezielt
ausgewählt und mit dem Signalausgang verschaltet werden.
[0004] Bei herkömmlichen Musikinstrumenten, insbesondere bei bekannten E-Gitarren erlaubt
ein einfacher Wahlschalter, bei dem es sich um einen Kipp- oder Drehschalter handeln
kann, die Auswahl lediglich einiger weniger Kombinationen der vorhandenen Tonabnehmerelemente.
So werden bspw. bei Gitarren der bekannten Serie Les Paul des Herstellers Gibson,
bei denen in der Regel zwei elektromagnetische Tonabnehmer mit jeweils zwei in ihrer
räumlichen Orientierung versetzt angeordneten Abnehmerspulen, die so genannten Humbucker-Pickups
angeordnet sind, Wahlschalter vorgesehen, die die Auswahl jeweils eines der beiden
Humbucker-Pickups getrennt und in einer dritten Wahlstellung die Auswahl beider Humbucker-Pickups
erlauben, in jeder Stellung jeweils mit beiden Spulen des jeweiligen Pickups. Bei
E-Gitarren der ebenfalls bekannten Serie Stratocaster des Anbieters Fender, die in
der Regel drei getrennte elektromagnetische Tonabnehmer mit jeweils einer einzigen
Spule aufweisen, ist über einen Wahlschalter in der Regel jeder der Tonabnehmer einzeln
ansteuerbar, um so drei unterschiedliche Klangvarianten der Gitarre auswählen zu können.
[0005] Die Möglichkeit, mit einem solchen Saiteninstrument unterschiedliche Klangeffekte
hervorrufen und einstellen zu können, sind insoweit beschränkt. Diese Beschränkung
ergibt sich insbesondere auch aus der stark eingeschränkten Möglichkeit der Einstellung
mit einfachen Kipp- oder Drehschaltern.
[0006] Hier setzt die Erfindung an.
[0007] Mit der Erfindung soll ein elektroakustisches Tonabnehmersystem der eingangs genannten
Art dahingehend verbessert werden, dass es ein höheres Maß an Möglichkeiten der Einstellung
unterschiedlicher Klangarten bzw. Sounds eines mit diesem Tonabnehmersystem bestückten
Saiteninstrumentes bietet. Insbesondere soll eine Möglichkeit geschaffen werden, mit
der bereits mit zwei oder mehr Tonabnehmerelementen ausgestattete Saiteninstrumente
in größerer Klangvielfalt Verwendung finden können.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem neuartigen elektroakustischen
Tonabnehmersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
eines solchen Tonabnehmersystems sind in den Unteransprüchen 2 bis 12 angegeben. In
Anspruch 13 schließlich ist ein weiterer Aspekt der Erfindung genannt, nämlich ein
neuartiges Saiteninstrument, das mit einem elektroakustischen Tonabnehmersystem gemäß
der Erfindung ausgerüstet ist.
[0009] Die wesentliche Idee der Erfindung besteht darin, anstelle einer direkten Verschaltung
der Tonabnehmerelemente über ein einfaches Schaltelement wie einen Dreh- oder Kippschalter
vorzusehen, diese Verschaltung über eine Relaisverschaltung vorzunehmen. Eine solche
Relaisverschaltung kann dann insbesondere mittels einer Steuerung (vgl. Anspruch 8)
angesprochen werden, die insbesondere über ein Bedienelement (vgl. Anspruch 10) eingestellt
und betätigt werden kann. Wenn die Steuerung mit einer entsprechend menügeführten
Software versehen ist, kann das vorteilhaft vorgesehene Bedienelement ein vergleichsweise
einfaches sein, z.B. ein kombinierter Drehschalter und Taster zum Ansteuern und Auswählen
einzelner Menüpunkte. Im Falle einer E-Gitarre kann ein solches Bedienelement z.B.
anstelle eines herkömmlichen Drehschalters eingesetzt werden, mit dem die bisherige
Auswahl von wenigen möglichen Alternativen der Tonabnehmerverschaltung durchgeführt
wurde.
[0010] Die Relaisverschaltung kann zusammen mit der möglicherweise vorzusehenden Steuerung
in sehr geringer Baugröße ausgeführt und entsprechend in dem Saiteninstrument einfach
untergebracht werden. Im Falle einer E-Gitarre z.B. kann die Unterbringung im Korpus
des Instrumentes erfolgen, der ohnehin häufig noch nicht vollständig genutzte Hohlräume
für Schaltungselemente enthält.
[0011] Die Tonabnehmerelemente können erfindungsgemäß insbesondere elektromagnetische Tonabnehmer,
piezoelektrische Tonabnehmer und MIDI-Tonabnehmer enthalten, insbesondere auch Kombinationen
dieser Elemente. Ebenso gut ist es aber auch möglich, Mikrofone als Tonabnehmer zu
verwenden, insbesondere für reine Akustikinstrumente, wie Akustikgitarren. Auch hier
besteht grundsätzlich die Möglichkeit, durch verschiedene Anbringungsorte der Mikrofone
auf dem Instrument unterschiedliche klangliche Effekte zu erzeugen, die mit einer
erfindungsgemäßen Relaisverschaltung mit einem hohen Maß an Freiheitsgraden ausgewählt
werden können.
[0012] Bei der Verwendung elektromagnetischer Tonabnehmer, so genannter Pickups, können
sowohl solche mit einer Spule pro Tonabnehmer Verwendung finden als auch solche mit
zwei oder gar mehr unterschiedlich ausgerichteten Spulen. Im Sinne der Erfindung ist
bei einem solchen zwei oder mehr Spulen enthaltenden Tonabnehmer jede der einzelnen
Spulen als eigenes Tonabnehmerelement zu werten und kann damit grundsätzlich einzeln
über ein entsprechendes Relais in der Relaisverschaltung zu- bzw. abgeschaltet und
somit separat auf den Signalausgang gegeben werden.
[0013] Ein weiterer mit dem erfindungsgemäßen Tonabnehmersystem zu erzielender Freiheitsgrad
kann erhalten werden, wenn das Tonabnehmersystem ferner Mittel zur Phasenverschiebung
einzelner miteinander zu verschaltender Tonabnehmerelemente aufweist. So können bspw.
mit dem erfindungsgemäßen elektroakustischen Tonabnehmersystem zwei Spulenelemente
eines so genannten Humbuckers gleichphasig oder gegenphasig zu einander verschaltet
werden, was zu klar unterschiedlichen Klangergebnissen führt.
[0014] Wenn zudem in dem Tonabnehmersystem Mittel vorgesehen sind zum Abschwächen oder Verstärken
eines von einem der Relaisschaltelemente aus der Relaisverschaltung geschalteten Signals,
so können Mischungsverhältnisse der von den einzelnen Tonabnehmerelementen erhaltenen
Signale eingestellt und weitere akustische Effekte und Klangmodulationen erreicht
werden.
[0015] Ist das elektroakustische Tonabnehmersystem wie bevorzugt mit einer Steuerung versehen,
so kann dieses insbesondere auch einen Datenspeicher zum Abspeichern von Verschaltungsmustern
der Tonabnehmerelemente entsprechenden Einstellungen aufweisen. Dies erlaubt z.B.
einem Musiker, der ein mit einem solchen Tonabnehmersystem ausgestattetes Instrument
spielt, die Speicherung bestimmter, aus der Vielzahl der mit dem System gemäß der
Erfindung möglich gemachten Voreinstellungen ausgewählter Klangeinstellungen bzw.
Vorgaben, die dann während des Spiels durch einfaches Bedienen der Steuerung von dieser
aus dem Datenspeicher ausgelesen und über die Relaisverschaltung und ggf. auch vorhandenen
weiteren Mittel zur Abschwächung oder Verstärkung der Signale sowie zur Erzeugung
von Phasenverschiebungen eingestellt werden können. So ergeben sich mit dem erfindungsgemäßen
System für Musiker völlig neue Möglichkeiten, ihr Instrument zu nutzen mit einer Vielzahl
neuer und auch während des Spiels schnell einstellbarer und entsprechend wechselbarer
Klangeffekte.
[0016] Bevorzugt werden die Relais in der Relaisverschaltung als Stromstoßrelais ausgebildet,
damit zum einen der Energieverbrauch gering gehalten wird (bei Stromstoßrelais wird
Energie lediglich beim Schalten des jeweiligen Relais benötigt) und damit andererseits
bei einem möglicherweise auftretenden Ausfall der Versorgungsenergie während des Spiels
eine definierte Einstellung des elektroakustischen Tonabnehmersystems beibehalten
wird und das System nicht in einen nicht gewünschten und undefinierten Zustand fällt.
[0017] Schließlich ist es auch möglich, mit den Relais zusätzlich auch weitere an dem Saiteninstrument
angeordnete Schalt- und/oder Regelelemente, wie z.B. Volume-Regler oder dergleichen,
wahlweise zu verschalten, z.B. über bestimmte Relaisschaltstellungen unterschiedlichen
Tonabnehmern zuzuordnen. Auch dadurch werden weitere Freiheitsgrade erzielt.
[0018] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung als Beispiel für ein mit dem erfindungs- gemäßen Tonabnehmersystem
ausgestattetes Saiteninstrument eine E-Gitarre,
- Figur 2
- in einer vergrößerten Ausschnittsdarstellung einen Teil des Halses sowie einen Teil
des Korpus der in Figur 1 gezeigten E-Gitarre mit auf dem Korpus unterhalb der Saiten
angeordneten Tonabnehmern,
- Figur 3
- einen Ausschnitt einer E-Gitarre anderer Bauart, wobei hier der voll- ständige Korpus
und ein Abschnitt des Halses dargestellt sind mit unterhalb der Gitarrensaiten angeordneten
Tonabnehmern und
- Figur 4
- schematisch ein Schaltbild für eine mögliche Relaisverschaltung im Rahmen des erfindungsgemäßen
Tonabnehmersystems mit Tonab- nehmern einer Gitarre, wie in Figur 3 dargestellt.
[0019] In den Figuren sind verschiedene Ausführungsbeispiele skizziert, und werden nachfolgend
anhand der zugehörigen Beschreibung näher erläutert.
[0020] Zunächst ist in Figur 1 als ein mögliches Ausführungsbeispiel eines mit einem erfindungsgemäßen
Tonabnehmersystem auszustattenden Saiteninstrumentes eine E-Gitarre 1, hier eine solche
der Bauart Stratocaster des Herstellers Fender, dargestellt. Die E-Gitarre 1 lässt
sich grob unterteilen in Korpus 2, Steg 3 und Kopf 4. Ausgehend von einem Tremolo-Systemblock
5 verlaufen die Saiten 6 über den Korpus 2 und den Steg 3 bis hin zum Kopf 4, wo sie
in bekannter Weise in ihrer Spannung verstellbar auf Wirbeln auflaufen.
[0021] In Figur 2 ist aus der in Figur 1 dargestellten E-Gitarre 1 ein Ausschnitt dargestellt
mit weiteren, für die Erfindung wesentlichen Details. Insbesondere sind auf der Darstellung
in Figur 2 die unterhalb der Saiten 6 angeordneten Tonabnehmer 7, 8 und 9 dargestellt.
Ferner sind in dieser Darstellung auf dem Gitarrenkorpus 2 angeordnete Drehregler
10, 11, 12 zu erkennen, mit denen bei herkömmlich beschalteten Gitarren z.B. die Amplitude
des Ausgangssignals (damit die Lautstärke) eingestellt werden kann wie auch weitere
Parameter, insbesondere mit einem der Drehregler bzw. Drehschalter eine Auswahl der
einzelnen Tonabnehmer 7, 8, 9 vorgenommen werden kann für die Bereitstellung des Ausgangssignals.
Die hier gezeigten Tonabnehmer 7, 8, 9 sind elektromagnetische Tonabnehmer mit jeweils
einer einzelnen Spule (so genannte single-coil-Abnehmer).
[0022] In Figur 3 ist eine andere Form einer E-Gitarre 1' dargestellt, hier das bekannte
Modell Les Paul des Anbieters Gibson. Auch hier ist nur ein Ausschnitt zu erkennen
mit dem vollständig dargestellten Korpus 2' und einem Abschnitt des Steges 3'. Bei
diesem Gitarrentypus laufen die Saiten 6 ebenfalls ausgehend vom Korpus 2' über den
Steg 3' bis hin zu dem hier nicht dargestellten Kopf der Gitarre, wo sie vergleichbar
wie bei anderen Gitarrentypen in ihrer Spannung verstellbar auf Wirbeln auflaufen.
[0023] Die Saiten 6 sind hier mit ihrem jeweils einen Ende in einer Befestigung 13 am Korpus
2' festgelegt und verlaufen von dort aus über eine Führung 14 in Richtung des Gitarrenkopfes.
Unterhalb der Saiten 6 sind bei der Gitarre 1' zwei Tonabnehmer 15 und 16 angeordnet,
bei denen es sich jeweils um Tonabnehmer mit zwei unterschiedlich angeordneten Spulenelementen
handelt, so genannte Humbucker. Auch bei diesem Gitarrentypus sind Drehregler 10',
11', 12' angeordnet, mit denen Einstellungen am Sound der Gitarre in der üblichen
Weise vorgenommen werden können.
[0024] Insoweit und wie bisher beschrieben gleichen die erfindungsgemäßen Ausgestaltungen
der unterschiedlichen Gitarrentypen den bisher üblichen. Dort wurde bspw. mit einem
der Drehregler bzw. Drehschalter 10 bis 12 bzw. 10' bis 12', z.B. mit dem Schalter
bzw. Regler 10 im Falle der in Figur 2 gezeigten Gitarre 1 bzw. 10' bei der Gitarre
1' aus Figur 3, eine Wahlmöglichkeit vorgesehen, mit der bei der Gitarre 1 gemäß Figur
2 z.B. einzeln einer der Tonabnehmer 7, 8 oder 9 für die Erzeugung des Gitarrenklanges
unmittelbar ausgewählt, bei der Gitarre 1' gemäß Figur 3 einer der Tonabnehmer 15
und 16, ggf. in einer weiteren Schaltstellung auch eine Kombination beider Tonabnehmer,
in jedem Falle aber die Tonabnehmer 15, 16 jeweils mit ihren beiden Spulen unmittelbar
verschaltet werden konnte. Je nach Wahl des Schalters wurden entsprechende Signale
der einzelnen bzw. einer Kombination der Tonabnehmer auf den Ausgang gegeben hin zu
einem Verstärker, mit dem der Gitarrenklang verstärkt und schließlich über Lautsprecher
wiedergegeben wurde.
[0025] Das Tonabnehmersystem der Erfindung arbeitet hier anders. Erfindungsgemäß ist nämlich
eine Relaisverschaltung vorgesehen, mit der einzelne der Tonabnehmer 7, 8, 9 bzw.
15, 16, bei den mit zwei Spulen besetzten Tonabnehmer 15, 16 sogar die einzelnen der
Spulen wahlweise zugeschaltet werden können. Die Relaisverschaltung ist dabei im Korpus
2 bzw. 2' der Gitarre 1 bzw. 1' angeordnet und kann insbesondere über eine Steuerung
angesteuert und über ein entsprechendes Bedienelement betätigt werden. In Figur 4
ist schematisch ein Schaltbild einer solchen Relaisverschaltung für den Fall einer
Gitarre 2' gemäß Figur 3 dargestellt. Wie bereits erläutert sind in den Tonabnehmern
15 bzw. 16, die hier als so genannte Humbucker ausgeführt sind, jeweils zwei elektromagnetische
Spulenelemente 15.1 und 15.2 bzw. 16.1 und 16.2 angeordnet, die zur Wandlung der akustischen
Signale der schwingenden Gitarrensaiten 6 in ein elektrisches Signal ausgelegt sind.
Die Signale der beiden Spulenelemente 15.1 und 15.2 des Tonabnehmers 15 bzw. der Spulenelemente
16.1 und 16.2 des Tonabnehmers 16 werden getrennt abgegriffen und über Signalleitungen
17, 18, 19, 20 der insgesamt mit 21 bezeichneten Relaisverschaltung als Eingangssignale
zugeführt. Über jeweils ein erstes Relais R1, R2, R3, R4 ist es möglich, die auf den
Signalleitungen 17 bis 20 eingehenden Signale jeweils unverändert weiter zu führen
bis zu einem zweiten Relais R5, R6, R7 bzw. R8 oder den Weg bis zum zweiten Relais
R5, R6, R7 bzw. R8 über ein Manipulationselement M1, M2, M3 bzw. M4 zu führen. Bei
den Manipulationselementen M1 bis M4 kann es sich bspw. um Phasenschieberelemente,
um Signalverstärkungs- oder -abschwächungselemente oder Kombinationen daraus handeln.
Über die zweiten Relais R5 bis R8 können die einzelnen, ggf. manipulierten Signale
der Signalleitungen 17 bis 20 auf den gemeinsamen Ausgang 22 geschaltet werden.
[0026] Die einzelnen Relais R1 bis R8 sind dabei insbesondere und bevorzugt Stromstoßrelais,
die nur für den eigentlichen Schaltvorgang mit einem Stromstoß beaufschlagt werden,
anschließend ihre Stellung vorzugsweise mechanisch halten. Eine hier nicht dargestellte
Steuerung steuert die einzelnen Relais R1 bis R8 an sowie ggf. die Manipulationselemente
M1 bis M4, sofern auch diese noch einstellbar sind. Diese Steuerung verfügt vorzugsweise
über eine Software sowie einen Datenspeicher. Die Software weist eine Menüführung
auf, über die sie z.B. mit einem einfachen Dreh- und Tast-Stellelement bedient werden
kann, das insbesondere die Abmessungen eines Drehreglers 10 bis 12 bzw. 10' bis 12'
haben und einen solchen am Gitarrenkorpus 2 bzw. 2' ersetzen kann. Mit dem Datenspeicher
ist es möglich, aus der bereits hier erkennbaren deutlichen Vielzahl von Verschaltungsmöglichkeiten
bestimmte Verschaltungen vor auszuwählen und als pre-sets abzuspeichern. Diese können
dann über einfache menügeführte Anwahl mit dem Bedienelement abgerufen und so sehr
schnell z.B. während eines Stückes von dem Musiker, der die Gitarre spielt, abgerufen
und gewechselt werden.
[0027] Es dürfte ohne Weiteres einleuchten, dass anstelle z.B. der zwei Tonabnehmer 15 und
16 ein vergleichbares Schaltbild wie dasjenige der Figur 4 auch mit den drei Tonabnehmern
7, 8, 9 der Gitarre gemäß Figur 3 erstellt werden kann, wobei in einem einfachsten
Fall dann drei Signalleitungen (bei single-coil-Abnehmern), in komplexeren Situationen
sogar sechs Signalleitungen (bei Verwendungen von Tonabnehmern 7, 8, 9 mit jeweils
zwei Spulenelementen auch bei der Gitarre 1) bestehen, und dann in vergleichbarer
Weise (bei sechs Signalleitungen noch mit größerer Beschaltungsvielfalt) wie in dem
Schaltbild gemäß Figur 4 verschaltet sein können.
[0028] Dabei sollte auch klar sein, dass die Tonabnehmer 7, 8, 9 bzw. 15, 16 alternativ
auch durch piezoelektrische Tonabnehmer, MIDI-Tonabnehmer oder aber einfache Mikrofone
(insbesondere im Falle einer reinen Akustikgitarre) ausgeführt sein können, wobei
solche Tonabnehmer in gleicher Weise und analog zu der in Figur 4 dargestellten Schaltung
mit einer erfindungsgemäßen Relaisverschaltung untereinander verschaltet sein können.
[0029] Aus der vorstehenden Beschreibung sollte noch einmal deutlich geworden sein, dass
mit einem erfindungsgemäßen Tonabnehmersystem eine deutlichere und klarere Vielzahl
von Verschaltungsmöglichkeiten und damit Klangeinstellungen eines Saiteninstrumentes
(nicht nur einer E-Gitarre, sondern auch anderer mit vergleichbaren Tonabnehmersystemen
ausgestatteten Instrumenten) bereitgestellt werden kann, so dass auch bestehende Musikinstrumente
vielfältiger eingesetzt werden können. Die Wahl von Relais als Schaltelementen, die
erfindungsgemäß anstelle ansonsten ggf. auch möglicher elektronischer Schaltelemente
(auf Basis von Transistoren oder dgl.) vorgenommen wird, ist insbesondere wegen der
bestehenden galvanischen Trennung der Schaltelemente zum Signalstrom zu bevorzugen.
So kommt es in keinem Fall zu einer Verfälschung des den Klang und den Ton der Gitarre
wiedergebenden Signals durch unerwünschte elektrische Einflüsse der Schaltelemente.
[0030] Ferner werden durch das erfindungsgemäße Tonabnehmersystem insbesondere Möglichkeiten
geschaffen, Klangeffekte und Klangeigenschaften des Musikinstrumentes zum Vorschein
zu bringen, die allein auf analoger Signalführung beruhen und ohne digitale Effekte
zu erzielen sind.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1, 1'
- E-Gitarre
- 2, 2'
- Korpus
- 3, 3'
- Steg
- 4
- Kopf
- 5
- Tremolo-Systemblock
- 6
- Saite
- 7
- Tonabnehmer
- 8
- Tonabnehmer
- 9
- Tonabnehmer
- 10, 10'
- Drehregler
- 11, 11'
- Drehregler
- 12, 12'
- Drehregler
- 13
- Befestigung
- 14
- Führung
- 15
- Tonabnehmer
- 15.1
- Spulenelement
- 15.2
- Spulenelement
- 16
- Tonabnehmer
- 16.1
- Spulenelement
- 16.2
- Spulenelement
- 17
- Signalleitung
- 18
- Signalleitung
- 19
- Signalleitung
- 20
- Signalleitung
- 21
- Relaisverschaltung
- 22
- Ausgang
- R 1-R8
- Relais
- M 1-M4
- Manipulationselement
1. Elektroakustisches Tonabnehmersystem für ein Saiteninstrument (1, 1') mit wenigstens
zwei im Bereich der Saiten (6) angeordneten, wahlweise mit einem Signalausgang (22)
verschaltbaren Tonabnehmerelementen (7, 8, 9; 15.1, 15.2, 16.1, 16.2), gekennzeichnet durch eine Relaisverschaltung (21), über die die einzelnen Tonabnehmerelemente (7, 8, 9;
15.1, 15.2, 16.1, 16.2) wahlweise dem Signalausgang (22) zuschaltbar angeschlossen
sind.
2. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tonabnehmerelemente (7, 8, 9; 15.1, 15.2, 16.1, 16.2) wenigstens einen elektromagnetischen
Tonabnehmer (6, 7, 8, 15, 16) enthalten.
3. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine elektromagnetische Tonabnehmer (15, 16) in einem Element kombiniert
angeordnet zwei Spulenelemente (15.1, 15.2, 16.1, 16.2) aufweist, die über die Relaisverschaltung
einzeln verschaltbar an den Signalausgang angeschlossen sind.
4. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tonabnehmerelemente wenigstens einen piezoelektrischen Tonabnehmer enthalten.
5. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tonabnehmerelemente wenigstens einen MIDI-Tonabnehmer enthalten.
6. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner Mittel (M1, M2, M3, M4) aufweist zur Phasenverschiebung einzelner miteinander
zu verschaltender Tonabnehmerelemente.
7. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens ein Mittel (M1, M2, M3, M4) zum Abschwächen eines von einem
der Relaisschaltelement aus der Relaisverschaltung geschalteten Signals aufweist.
8. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuerung zur Ansteuerung der Relaisverschaltung.
9. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch einen Datenspeicher zum Abspeichern von Verschaltungsmustern der Tonabnehmerelemente
entsprechenden Einstellungen.
10. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet durch ein Bedienelement zum Ansteuern der Relaisverschaltung.
11. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Relais (R1 - R8) der Relaisverschaltung Stromstoßrelais sind.
12. Elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergeehnden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit den Relais (R1 - R8) an dem Saiteninstrument angeordnete Schalt- und/oder Regelelemente
(10, 11, 12; 10', 11', 12') wahlweise verschaltbar angeschlossen sind.
13. Saiteninstrument, insbesondere E-Gitarre oder E-Bass, gekennzeichnet durch ein elektroakustisches Tonabnehmersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.