[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer Führungseinheit zur Führung eines
relativ zu einem Korpus bewegbaren Möbelauszugs und Möbel mit einer solchen Vorrichtung.
Stand der Technik:
[0002] Vorrichtungen mit einer Führungseinheit zur Bewegungsführung eines gegenüber einem
Aufnahmeabschnitt bzw. einem Möbelkorpus bewegbaren Möbelteils zum Beispiel eines
Auszuges bzw. einer Schublade sind bekannt. Die Führungseinheit kann für eine relativ
größere zurücklegbare Ausziehstrecke des Auszugs als sogenannter Vollauszug ausgebildet
sein. Ein Vollauszug umfasst zueinander teleskopartig verschiebbare Profile, umfassend
eine Fest- oder Korpusschiene, eine Mittelschiene und eine Auszug- oder Schubladenschiene,
welche am bewegbaren Möbelteil angeordnet ist.
[0003] Zwischen der Korpusschiene und der Mittelschiene sowie zwischen der Mittelschiene
und der Schubladenschiene sind lastübertragende Lagermittel zur beweglichen Lagerung
der Schienen vorgesehen. Hierzu kann beispielsweise ein Laufkörperwagen bzw. Grundkörper
oder Rollenwagen mit daran drehbar aufgenommen Laufkörpern, z.B. Rollen, Walzen oder
Kugeln, ausgebildet sein, womit die Schienen relativ zueinander über eine Abrollbewegung
der Laufkörper bewegbar sind. Die Anzahl der eingesetzten Rollenwagen und/oder die
Anzahl der in einem Rollenwagen aufgenommenen Laufkörper kann in einer Führungseinheit
variabel sein, abhängig z.B. davon, zwischen welchen Schienen bzw. in welchem Bereich
bezüglich der Verschieberichtung der Schienen sie wirken, also weiter vorne oder weiter
hinten. Auch die Orientierung der Laufkörper bzw. deren Drehachse kann sich abhängig
von der Ausrichtung der Laufflächen an den Schienen, an denen die Laufkörper abrollen,
unterscheiden. In einem Laufkörperwagen sind insbesondere mehrere Laufkörper aufgenommen,
welche an einer im Einbauzustand horizontalen und/oder an einer zur horizontalen abgewinkelten
Lauffläche abrollen können.
[0004] Bei besonders groß gebauten und/oder schwer beladenen bewegbaren Möbelteilen bzw.
Auszügen, insbesondere bei bewegbaren Möbelteilen mit schweren Frontbereichen, kann
es zu erheblichen mechanischen Belastungen zumindest einzelner der Laufrollen bzw.
der Lagerkörper kommen. Dies wirkt sich insbesondere im geschlossenen Zustand des
bewegbaren Möbelteils aus, da sich dieses über die meiste Zeit im geschlossenen Zustand
befindet und so eine statische Dauerbelastung ergibt. Eine merklich unterschiedliche
bzw. zu hohe Belastung von Laufkörpern ist aber unerwünscht, da deren Lebensdauer
unterschiedlich ist bzw. die Funktion der Schienenlagerung bereits durch einzelne
ggf. genau einen frühzeitig versagenden Laufkörper nicht mehr gewährleistet sein kann.
Aufgrund der oben geschilderten Gegebenheiten können sich bei entsprechenden Zuständen
bzw. Belastungen die Laufrollen bleibend verformen. Nachteilig ist insbesondere, dass
es durch die Formveränderung der Laufrollen zu Laufstörungen der Führungseinheit kommt
bzw. dadurch verursacht störende Laufgeräusche auftreten.
[0005] Die Gefahr einer sich nachteilig auswirkenden Formveränderung bzw. Beeinträchtigung
von Laufkörpern betrifft insbesondere in Bewegungsrichtung des bewegbaren Möbelauszugs
vordere äußere Laufrollen eines Rollenwagens. Auf gleiche Weise können auch die hinteren
inneren Laufrollen davon relativ stark beeinflusst sein.
[0006] Zur Erläuterung der Begrifflichkeit von äußeren, inneren, vorderen bzw. hinteren
Laufrollen ist zu sagen, dass von einer im Einbauzustand zumindest nahezu horizontalen
Mittellinie der Mittelschiene in Längsrichtung durch die Führungseinheit ausgegangen
wird, wonach eine innere Laufrolle eines betrachteten jeweiligen Rollenwagens näher
an dieser Mittellinie sich befindet als eine äußere Rolle. Eine vordere Laufrolle
eines Rollenwagens befindet sich näher an einer Front, Vorder- bzw. Bedienseite des
bewegbaren Auszuges als eine hintere Laufrolle des jeweiligen Rollenwagens bzw. liegt
eine vordere Laufrolle in Ausziehrichtung des bewegbaren Möbelauszugs weiter vorne
als eine in Ausziehrichtung hintere Laufrolle.
[0007] Angesichts der in der Praxis relevanten Lebensdauern von bewegbaren Möbelauszügen
von vielen Jahren, beispielsweise im Küchenbereich von ca. 20 Jahren, ist eine Beeinträchtigung
von Laufkörpern nachteilig.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung im Hinblick
auf die Zuverlässigkeit beim Verschieben eines bewegbaren Möbelauszugs zu verbessern,
insbesondere um eine gewünschte hohe Laufruhe über die Lebensdauer der Vorrichtung
zu erhalten.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0010] Die Erfindung geht zunächst von einer Vorrichtung aus mit einer Führungseinheit zur
Führung eines relativ zu einem Korpus bewegbaren Möbelauszugs, wobei die Führungseinheit
eine an dem Korpus befestigbare Korpusschiene, eine an dem Möbelauszug anbringbare
Auszugschiene und eine zwischen der Korpusschiene und der Auszugschiene wirkende Mittelschiene
umfasst, und lastübertragende Lagermittel zur beweglichen Lagerung der Schienen zueinander
vorhanden sind, um eine sichere Verschiebebewegung der Schienen über eine Auszugslänge
der Schienen zu ermöglichen, sowie Abstützmittel zur Abstützung des Möbelauszugs in
einem im Korpus eingeschobenen Zustand. Als lastübertragende Lagermittel kommen neben
z.B. an Käfigen bzw. Rollenwagen aufgenommenen Laufrollen auch abrollende Lagerkörper
beispielsweise Rollen oder Kugeln in Frage, welche ohne einen Käfig bzw. einen Rollenwagen
zwischen zwei Schienen wirkend vorhanden sind. An einer Führungseinheit können alle
denkbaren Varianten von Lagermitteln vorhanden sein, auch kombiniert bzw. Lagermittel
ohne und/oder mit Rollenwagen vorgesehen sein.
[0011] Ein erster Aspekt der Erfindung liegt darin, dass die Abstützmittel ein an der Mittelschiene
und/oder der Auszugschiene aufgenommenes Abstützelement umfassen, wobei ein Abstützelement
in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet in einem vorderen Bereich
der jeweiligen Schiene positioniert ist, und für den Fall, dass zur Abstützung des
Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand des Möbelauszugs ein an der Mittelschiene aufgenommenes
Abstützelement vorhanden ist, dieses Abstützelement an der Korpusschiene aufsitzt
und für den Fall, dass ein an der Auszugschiene aufgenommenes Abstützelement vorhanden
ist, dieses Abstützelement an der Mittelschiene aufsitzt und in einem ausgefahrenen
Zustand des Möbelauszugs keine Abstützung durch ein Abstützelement erfolgt. Ausgefahren
findet dann also keine Abstützung durch irgendein Abstützelement statt.
[0012] Somit kann bei eingeschobenem Möbelauszug bzw. zusammengeschobenen Schienen der Führungseinheit
der Möbelauszug räumlich geringfügig versetzt werden, so dass in der Regel über die
Länge des Möbelauszugs bzw. in Ausschubrichtung Abschnitte des Möbelauszugs geringfügig
angehoben werden. Es ist aber grundsätzlich nicht ausgeschlossen, dass mit der Abstützung
eine Anhebung bzw. Absenkung des Möbelauszugs quer zur Längsrichtung bzw. quer zur
Ausschubrichtung versetzt wird.
[0013] Durch die Abstützung mittels des Abstützelements findet im eingeschobenen Zustand
eine räumliche Anpassung bzw. Positionskorrektur des Möbelauszugs statt, gegenüber
einer Position des Möbelauszugs ohne Abstützelement. Damit erfolgt auch eine räumliche
Positionsanpassung der an dem Möbelauszug angebrachten Auszugschiene und damit wiederum
auch der Mittelschiene. Denn die im Wesentlichen starren Schienen sind in der Führungseinheit
mit einem geringen Spiel in ihrer Relativstellung behaftet, was sowohl zu einem geringfügigen
Verkippen bzw. Neigen der Schienen in Längsrichtung bzw. in Ausschubrichtung des Möbelauszugs
führen kann und/oder zu einem geringen seitlichen Neigen der Schienen. Aber auch ein
in einem geringen Maße vorhandenes elastisches Verhalten der in der Regel aus einem
metallischen Werkstoff gebildeten Schienen begründet eine geringe Variationsmöglichkeit
der räumlichen Position des Möbelauszugs, abhängig von einer Belastung auf die Schienen.
Diese Umstände werden durch die erfindungsgemäße Anordnung genutzt und ermöglichen
eine Positionskorrektur des Möbelauszugs bzw. der Schienen der Führungseinheit mittels
des Abstützelements.
[0014] Die Abstützung des Möbelauszugs führt im Ergebnis zu einer Vergleichmäßigung der
auf die Lagerkörper wirkenden Kräfte im eingeschobenen Zustand des Möbelauszug. Insbesondere
können damit sämtliche in einem Rollenwagen aufgenommenen Lagerkörper zum Beispiel
Lagerrollen nahezu gleichmäßig belastet werden, also z.B. vordere oder hintere Rollen
unter eine Belastung gebracht werden, welche andernfalls bei längerer Wirkdauer die
Lagerkörper bleibend deformiert, insbesondere im Kontaktbereich mit den Schienen eindellt
oder abplattet.
[0015] Bei der Erfindung geht es also um eine Verbesserung der Laufruhe durch gezielte statische
Entlastung von beim Verschieben lastübertragenden Lagerkörper bzw. Rollen im unbewegten
Zustand der Führungseinheit, also um eine Entlastung der Rollen im vollständig eingeschobenen
Zustand der Führungseinheit.
[0016] Gegebenenfalls können zumindest wesentliche ansonsten ohne Abstützelement über die
Lagerkörper aufgenommenen Kräfte und Momente im eingeschobenen Zustand des Möbelauszugs
im eingeschobenen Zustand über zumindest ein Abstützelement aufgenommen werden.
[0017] Ein Abstützelement und der dazugehörige Gegenabschnitt an der Korpusschiene bzw.
Mittelschiene, mit welchem das Abstützelement zusammenwirkt, sind in der Regel gezielt
derart ausgebildet, dass genau die einzelnen Lagerkörper, also beispielsweise Rollen
oder Kugeln, welche ohne das Abstützelement ansonsten deutlich stärker mechanisch
belastet wären, als andere Lagerkörper der Lagermittel, unter einer Stützwirkung des
Abstützelements entlastet werden bzw. einer geringeren mechanischen Belastung ausgesetzt
sind. Dabei kann ein Zustand erreicht werden, bei welchem ggf. die anderen Lagerkörper
entsprechend etwas höheren mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, als dies ohne
das Abstützelement der Fall wäre, wobei die anderen Lagerkörper maximal so stark belastet
werden, dass sie sicher keiner kritischen Belastung und Deformation ausgesetzt sind.
Eine maximal zulässige mechanische Belastung der Lagerkörper kann zum Beispiel durch
die Art der Lagerkörper beeinflusst werden, zum Beispiel abhängig vom Material, insbesondere
Hartmaterial, Aufbau, Form und/oder Größe des entsprechenden Lagerkörpers.
[0018] Die Abstützmittel können zum Beispiel als eine Abstützrolle ausgebildet sein, welche
beispielsweise im vorderen Bereich an der Mittelschiene unmittelbar drehbar oder mittelbar
zum Beispiel an einem Lagerbock zum Einklipsen auf der Mittelschiene lagerbar ist.
Die Abstützrolle ist beispielsweise im geschlossenen Zustand in Kontakt mit der Korpusschiene.
Beim Einschieben bzw. Herausziehen des Möbelauszugs kann die Abstützrolle über einen
Absatz oder über eine Einlaufschräge auf der Korpusschiene rollen um die Abstützposition
zu erreichen bzw. diese zu verlassen.
[0019] Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Abstützmittel
ein an der Korpusschiene und/oder der Mittelschiene aufgenommenes Abstützelement umfassen,
wobei ein Abstützelement in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet
in einem hinteren Bereich der jeweiligen Schiene positioniert ist, und für den Fall,
dass zur Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand des Möbelauszugs ein
an der Korpusschiene aufgenommenes Abstützelement vorhanden ist, dieses Abstützelement
an der Mittelschiene aufsitzt und für den Fall, dass ein an der Mittelschiene aufgenommenes
Abstützelement vorhanden ist, dieses Abstützelement an der Auszugschiene aufsitzt
und in einem ausgefahrenen Zustand des Möbelauszugs keine Abstützung durch ein Abstützelement
erfolgt. Ausgefahren findet in keinem Fall eine Abstützung durch ein Abstützelement
bzw. ggf. durch die z.B. zumindest zwei Abstützelemente statt.
[0020] Unter vorderem und hinterem Bereich einer Schiene, also Korpus-, Mittel- bzw. Auszugschiene,
ist zumindest eine vordere bzw. hintere Hälfte bezogen auf eine gesamte Länge der
Schiene zu verstehen, insbesondere in einem vorderen bzw. hinteren Drittel oder Viertel,
ggf. auch noch näher am vorderen oder hinteren Ende der betreffenden Schiene.
[0021] Insbesondere kann vorteilhaft im vorderen Bereich der Führung ein als Abstützrolle
ausgestaltetes Abstützelement an der Auszug- bzw. Schubladenschiene angeordnet sein,
wobei eine Drehachse der Abstützrolle zwischen gegenüberliegenden Abschnitten der
Schubladenschiene aufgenommen ist. Die im eingeschobenen Zustand des Möbelauszugs
sich auf der Mittelschiene abstützende Abstützrolle kann beim Ausfahren die Mittelschiene
vorteilhaft über eine Aus- bzw. Einlaufschräge verlassen. Damit lassen sich entsprechend
die oben aufgeführten Vorteile zur Einlaufschräge für die Abstützrolle an der Mittelschiene
erzielen.
[0022] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Lagermittel ein zwischen der Korpusschiene und
der Mittelschiene verschieblichen ersten Grundkörper mit daran aufgenommenen Lagerkörpern
und/oder einen zwischen der Mittelschiene und der Auszugschiene verschieblichen zweiten
Grundkörper mit daran aufgenommenen Lagerkörpern umfassen, wobei die Lagerkörper notwendig
sind, um eine sichere Verschiebebewegung der Schienen über eine Auszugslänge der Schienen
zu ermöglichen. Mit einem Grundkörper bzw. Laufkörperwagen können mehrere Lagerkörper
z.B. Rollen definiert zueinander positioniert drehbar gelagert sein und gemeinsam
mit der Verschiebebewegung der Mittel- bzw. Auszugschiene über ein Mitbewegen des
Grundkörpers verschoben werden. Die Grundkörper können dabei in ihrer Bewegung synchronisiert
werden und so je nach Ausschubposition des Möbelauszugs sich immer in einer entsprechenden
vorgebbaren Position innerhalb der Führungseinheit befinden. Zusätzlich oder alternativ
zu den Lagerkörpern an einem Grundkörper können auch Lagerkörper ohne Grundkörper
vorhanden sein. Ein Grundkörper kann beispielsweise mehrere Zentimeter lang sein und
z.B. zwischen vier und sechs äußere und zwischen vier und sechs innere Rollen mit
jeweils horizontaler Drehachse aufweisen, wobei die inneren Rollen einen größeren
Durchmesser aufweisen können als die äußeren Rollen.
[0023] Es ist überdies bevorzugt, dass die Abstützmittel ein an der Mittelschiene aufgenommenes
erstes Abstützelement umfassen, welches in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs
betrachtet in einem vorderen Bereich an der Mittelschiene positioniert ist und zur
Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand an der Korpusschiene aufsitzt
und ein an der Auszugschiene in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet
in einem vorderen Bereich aufgenommenes zweites Abstützelement umfassen, welches zur
Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand an der Mittelschiene aufsitzt,
wobei in einem ausgefahrenen Zustand des Möbelauszugs keine Abstützung durch das erste
und das zweite Abstützelement erfolgt. Damit lassen sich die oben zur Anbringung eines
Abstützelementes an der Mittelschiene bzw. Auszugschiene genannten Vorteile kombinieren.
[0024] Es ist auch vorteilhaft, dass das erste und/oder zweite Abstützelement derartig abgestimmt
vorhanden ist, dass im eingeschobenen Zustand des bewegbaren Möbelauszugs mit Hilfe
des ersten und/oder zweiten Abstützelements eine Entlastung zumindest einzelner Lagerkörper
erfolgt.
[0025] Damit werden bei geschlossenem Möbelauszug, was die überwiegende Zeit der Fall ist,
die ohne Unterbrechung einwirkenden Kräfte an betreffenden Lagerkörpern unter ein
Belastungsmaß gebracht, so dass Deformationen an den betreffenden Lagerkörpern und/oder
an kontaktierten Gegenabschnitten vermieden oder auf ein in der Praxis unkritischen
Maß reduziert sind. Beim Ausziehen des Möbelauszugs bleibt somit die gewünschte Laufruhe
dauerhaft erhalten, die von der Formhaltigkeit der Lagerkörper abhängt, da eine Deformation
der abrollenden Lagerkörper gegenüber dem Neuzustand vermieden wird.
[0026] Weiter wird vorgeschlagen, dass an der Korpusschiene eine Schrägfläche vorhanden
ist, an der sich das an der Mittelschiene aufgenommene Abstützelement beim Bewegen
des bewegbaren Möbelauszugs in den eingeschobenen Zustand entlang bewegt. Beim Herausbewegen
des Möbelauszugs aus dem eingeschobenen Zustand fährt das Abstützelement ebenfalls
auf der Schrägfläche. Beim Einschieben bzw. Herausziehen des Möbelauszugs kann die
Abstützrolle über z.B. eine Einlaufschräge auf der Korpusschiene zum Beispiel etwas
schräg nach oben rollen, um die geringfügig erhöhte Abstützposition des Abstützelements
im eingeschobenen Zustand des Möbelauszugs zu erreichen, womit auch der Möbelauszug
durch die Abstützung an dieser Stelle etwas angehoben wird. Entsprechend senkt sich
das Abstützelement bzw. der Möbelauszug entlang der Schrägfläche beim Herausziehen
des Möbelauszugs aus der geschlossenen Zustand in eine geöffnete Stellung. Eine Einlaufschräge
ist vorteilhaft, insbesondere beim Schließen wegen einer gewichtsbedingten Absenkung
des Möbelauszugs bzw. auch der Führungseinheit, denn ohne An- bzw. Einlaufschräge
könnte es zum unerwünschten stoßartigen Auftreffen bzw. zur Kollision des Abstützelements
mit einer Stirnkante an der Korpusschiene kommen. Die Schrägfläche bzw. Einlaufschräge
kann einen vergleichsweise kurzen letzten bzw. ersten Bewegungsabschnitt des Abstützelements
betreffen, z.B. in Bewegungsrichtung des Möbelauszugs sich über einen Abschnitt von
einigen Millimetern bis zu wenigen Zentimetern erstrecken, bei einer maximalen Verschiebebewegung
der Schienen bis ca. 60 Zentimeter oder mehr.
[0027] Entsprechendes gilt für eine Schrägfläche an der Mittelschiene, denn eine bevorzugte
Modifikation des Erfindungsgegenstandes sieht vor, dass an der Mittelschiene eine
Schrägfläche vorhanden ist, an der sich das an der Auszugschiene aufgenommene Abstützelement
beim Bewegen des bewegbaren Möbelteils in den eingeschobenen Zustand entlang bewegt.
[0028] Das Abstützelement kann aus der betreffenden Schiene der Führungseinheit bzw. aus
Abschnitten davon gebildet sein, zum Beispiel durch vertiefte bzw. erhöhte oder umgebogene
Abschnitte, beispielsweise mit einer Prägung eines Abschnitts einer aus Blechmaterial
gebildeten Führungsschiene. Das Abstützelement kann auch durch ein zusätzlich an einer
Führungsschiene angeordnetes Element realisiert werden.
[0029] Außerdem ist es bevorzugt, dass das erste und/oder zweite Abstützelement ein drehbar
an der jeweiligen Schiene gelagertes Abstützrad ist. Ein Abstützrad kann in der Breite
bzw. im Durchmesser variabel gestaltet werden.
[0030] Eine erfindungsgemäße Variante sieht vor, dass das erste und/oder zweite Abstützelement
lösbar an der jeweiligen Schiene anbringbar ist. So kann das Abstützelement einfach
positioniert, ausgetauscht, versetzt bzw. ggf. angepasst bzw. modifiziert werden.
Gegebenenfalls sind an einer Schiene mehrere Anbringstellen für ein Abstützelement
vorbereitet. Die Anbringung kann z.B. über einen Rast-, Klips- oder anderen Schnellmontagemechanismus
erfolgen, insbesondere werkzeuglos bzw. von Hand mit wenigen Handgriffen.
[0031] Weiter wird vorgeschlagen, dass unabhängig, ob erfindungsgemäße Abstützelemente vorhanden
sind oder nicht, an der Mittelschiene in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs
betrachtet in einem hinteren Bereich ein Laufelement zur Erhöhung einer Laufruhe der
Führungseinheit beim Bewegen des Möbelauszugs vorgesehen ist. Das Laufelement kann
z.B. als drehbar gelagerte Beruhigungsrolle vorgesehen werden. Die Beruhigungsrolle
kann bei geschlossener Führung unbelastet sein, jedoch während der Öffnungs- und Schließbewegung
auf der Korpusschiene aufliegend abrollen und eine gewisse Belastung aufnehmen und
somit die Bewegung der Mittelschiene beruhigen bzw. Vibrationen abfangen. Die Beruhigungsrolle
kann aus einem weichen bzw. etwas elastischen Material bestehen, zum Beispiel aus
Hartgummi oder einem anderen Elastomer. Die Rollen in den Lagerkörpern sind hingegen
in der Regel aus einem harten Material, z.B. aus Metall oder einem Kunststoff, z.B.
einem Duroplasten.
[0032] Das Laufelement kann beim Verschieben der Schienen zueinander insbesondere ein unerwünschtes
Klapper- oder Vibriergeräusch im Bereich der Schienen zumindest teilweise reduzieren.
[0033] Für eine besonders effektive Laufgeräuschminimierung ist das Laufelement bevorzugt
drehbar an der Mittelschiene aufgenommen und läuft beim Bewegen des Möbelauszugs an
der Korpusschiene ab.
[0034] Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung mit einer Führungseinheit zur Führung
eines relativ zu einem Korpus bewegbaren Möbelauszugs, wobei die Führungseinheit eine
an dem Korpus befestigbare Korpusschiene und eine an dem Möbelauszug anbringbare Auszugschiene
ohne eine dazwischenwirkende Mittelschiene umfasst, wobei lastübertragende Lagemittel
zur beweglichen Lagerung der Auszugschiene vorhanden sind, um eine sichere Verschiebebewegung
der Schienen über eine Auszugslänge der Schienen zu ermöglichen. Damit wird auch eine
Vorrichtung für einen sogenannten Einfachauszug, welcher vergleichsweise einfacher,
kompakter und wirtschaftlicher produzierbar ist, bereitgestellt.
[0035] Der wesentliche Aspekt dabei liegt darin, dass Abstützmittel zur Abstützung des Möbelauszugs
in einem im Korpus eingeschobenen Zustand vorhanden sind, welche ein an der Auszugschiene
und/oder der Korpusschiene aufgenommenes Abstützelement umfassen, wobei falls ein
Abstützelement an der Auszugschiene vorhanden ist, dieses Abstützelement in Ausschubrichtung
des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet in einem vorderen Bereich an der Auszugschiene
positioniert ist und dieses Abstützelement zur Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen
Zustand des Möbelauszugs an der Korpusschiene aufsitzt und falls ein Abstützelement
an der Korpusschiene vorhanden ist, dieses Abstützelement in Ausschubrichtung des
bewegbaren Möbelauszugs betrachtet in einem hinteren Bereich an der Korpusschiene
positioniert ist und dieses Abstützelement zur Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen
Zustand des Möbelauszugs an der Auszugschiene aufsitzt und in einem ausgefahrenen
Zustand des Möbelauszugs keine Abstützung durch ein Abstützelement erfolgt. Ausgefahren
findet dann also ebenfalls, wie bei den Varianten zum Vollauszug keine Abstützung
durch ein Abstützelement oder ggf. durch die zumindest zwei Abstützelemente statt.
[0036] Damit werden die oben für einen Vollauszug aufgezeigten Vorteile für einen Einfachauszug
mit Korpus- und Schubladenschiene, der aber keine Mittelschiene besitz, realisierbar.
Denn bei an Möbelauszügen vorgesehenen Einfachauszügen sind vergleichbare technische
Zusammenhänge gültig, wie bei entsprechenden Vollauszügen.
[0037] Die Erfindung betrifft außerdem ein Möbel mit einem relativ zu einem Korpus bewegbaren
Möbelauszug, wobei eine der oben genannten Vorrichtungen vorhanden ist. Damit werden
für ein Möbel, beispielsweise ein Küchenmöbel mit Auszügen bzw. Schubladen die oben
diskutierten Vorteile realisierbar.
Figurenbeschreibung:
[0038] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in den Figuren dargestellten
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0039] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht schräg von hinten auf eine erfindungsgemäß ausgebildete
Führung einer aus zwei Führungen bestehenden Vollauszug-Führungseinheit,
- Figur 2:
- einen vergrößerten hinteren Abschnitt der Führung gemäß des bezeichneten Bereichs
aus Figur 1,
- Figur 3:
- eine Mittelschiene der in Figur 1 gezeigten Führung mit daran angeordneten Rollenwagen,
- Figur 4:
- eine vergrößerte Detailansicht des vorderen Bereichs der Mittelschiene gemäß des bezeichneten
Bereichs aus Figur 3,
- Figur 5:
- eine Ansicht von vorne auf die Führung gemäß Figur 1,
- Figur 6:
- einen Schnitt durch die Führung gemäß der Schnittlinie I - I in Figur 5,
- Figur 7:
- die Führung gemäß Figur 1 in perspektivischer Ansicht von einer zur Ansicht von Figur
1 gegenüberliegenden Seite und
- Figur 8:
- eine vergrößerte Detailansicht des bezeichneten Bereichs aus Figur 7.
[0040] In den Figuren ist eine Schienenführung 1 zur beweglichen Verschiebung einer relativ
zu einem Möbelkorpus verschieblichen Schublade (nicht dargestellt) gezeigt. Für die
bewegliche Führung einer Schublade sind in der Regel zwei Schienenführungen vorgesehen.
Prinzipiell kann zur beweglichen Führung z.B. eines schmalen Auszuges auch nur genau
eine Führung z.B. am Boden des Auszugs angeordnet sein. In Figur 1 ist eine seitlich
bzw. unterhalb an einer Schublade angeordnete Schienenführung 1 als Teil eines Vollauszuges
zur Führung der Schublade dargestellt. Eine zur Schienenführung 1 gehörige weitere
im angebrachten Zustand zur Längsachse der Schublade spiegelbildlich zur Schienenführung
1 ausgestaltete Schienenführung des Vollauszuges ist nicht gezeigt.
[0041] Die Schienenführung 1 umfasst teleskopartig verschieblich geführte Schienen, wobei
im Einbauzustand eine Korpusschiene 2 mit Anbringwinkeln 2a und 2b an einem Möbelkorpus
positionsfest ist und an der Korpusschiene 2 eine an der Schublade befestigbare Schubladenschiene
4 und eine zwischen der Korpusschiene 2 und der Schubladenschiene 4 wirkende Mittelschiene
3 verschieblich aufgenommen sind. Am vorderen Endbereich der Schienenführung 1, also
an dem in Ausschubrichtung der Schublade vorne liegenden Ende des Schienenführung
1, ist eine Zylinder-Kolbeneinheit 5 an der Schubladenschiene 4 angebracht. Zur beweglichen
Lagerung der Schienen 3, 4 sind verschieblich dazwischenwirkende Rollenwagen 6 und
7 vorgesehen. Der oberer Rollenwagen 6 mit daran drehbar gelagerten lastübertragenden
Rollen 6a bis 6d ist beweglich zwischen der Schubladenschiene 4 und der Mittelschiene
3 wirksam. Ein unterer Rollenwagen 7 mit Rollen 7a bis 7d, die am unteren Rollenwagen
7 drehbar aufgenommen sind, ist beweglich zwischen der Korpusschiene 2 und der Mittelschiene
3. Die Rollen 6a bis 6d rollen an Abschnitten der Schubladenschiene 4 und der Mittelschiene
3 ab, bzw. die Rollen 7a bis 7d rollen an Abschnitten der Mittelschiene 3 und der
Korpusschiene 2 ab.
[0042] Um bei ausgezogener Schubladenschiene 4 bzw. entsprechend in Ausschubrichtung nach
vorne an der Korpusschiene 2 bewegter Mittelschiene 3 und bei eingeschobener Schubladenschiene
4 eine statische bzw. mechanische Belastung auf die einem der Rollenwagen 6 bzw. 7
zugeordneten Rollen zu reduzieren und/oder gleich oder zumindest in einem vergleichbaren
Maß zu halten, sind entsprechende Abstützelemente z.B. geprägte Bereiche oder Rollen
an den Schienen vorhanden. Eine Prägung kann als erhöht an einer Schiene, zum Beispiel
an einer Mittelschiene, ausgebildeter Abschnitt vorgesehen sein, der im eingeschobenen
Zustand der Schienen an einem Gegenabschnitt zum Beispiel an der Korpusschiene aufsitzt
und bei ausgeschobener Schubladenschiene kontaktfrei ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind ausschließlich Abstützrollen realisiert. Eine vordere Abstützrolle 8 ist im vorderen
Bereich der Mittelschiene 3 vorgesehen. Im eingefahrenen Zustand bzw. im zusammengeschobenen
Zustand des Schienenführung 1, was einem Zustand der in dem Möbelkorpus eingeschobenen
Schublade entspricht, ist die Abstützrolle 8 an der Mittelschiene in abstützendem
Kontakt an einem unten gelegenen in der Regel horizontal ausgerichteten Stegabschnitt
9 der Korpusschiene 2 in Kontakt. Für ein sanftes bzw. gleichmäßiges Erreichen der
Abstützposition der Abstützrolle 8 bei zusammengeschobener Schienenführung 1 gemäß
Figur 6, ist im vorderen Bereich der Korpusschiene 2 an eine Vorderkante des Stegabschnitts
9 der Korpusschiene 2 anschließende Ablaufschräge 10 ausgebildet. So kann auf dem
letzten Bewegungsabschnitt beim Einschieben der Schublade bzw. beim Zusammenschieben
der Schienenführung 1 in ihre vollständig zusammengeschobene Position die Abstützrolle
8 entlang der Ablaufschräge 10 bis zum Erreichen ihrer Abstützposition gemäß Figur
6 am Stegabschnitt 9 gelangen. Dadurch erfolgt bei geschlossener Schublade bzw. bei
zusammengeschobener Schienenführung 1 gemäß Figur 6 beispielsweise eine abstützende
Wirkung der Mittelschiene 3 an der Korpusschiene 2. Damit werden in Bewegungsrichtung
nach vorne bzw. in Öffnungsrichtung der Schublade die vorderen äußeren Rollen 6a und
die vorderen inneren Rollen 6c bzw. die vorderen äußeren Rollen 7a und die vorderen
inneren Rollen 7c entlastet. Eine verbleibende Lastaufnahme auf diese Rollen 6a, 6c,
7a, 7c bleibt aber in der Regel, insbesondere in der Größe, dass alle Rollen 6a bis
6d, 7a bis 7d in einem vergleichbaren Maße belastet werden, was aber unkritisch ist
im Hinblick auf eine Deformation der Rollen 6a, 6c, 7a, 7c. Damit wird im Idealfall
keine der Rollen im Belastungsfall der eingeschobenen bzw. stehenden Schublade plastisch
bzw. dauerhaft verformt, z.B. abschnittsweise abgeflacht, was ohne Abstützrolle 8
zumindest bei den vorderen inneren und äußeren der Fall sein kann. Die Abstützrolle
8 kann im abstützenden Zustand gemäß Figur 6 ggf. einen Anteil der ohne Abstützung
auf die Rollen 6a bis 6d, 7a bis 7d wirkende Belastung aufnehmen. Die Abstützrolle
8 kann dafür, um nicht selbst ggf. deformiert zu werden, entsprechend mit größerem
Durchmesser und/oder härter ausgestaltet sein. In der Regel findet bei der Abstützung
mit der Abstützrolle 8 am Stegabschnitt 9 vorteilhafterweise kein Anheben der Mittelschiene
3 statt, oder lediglich ein nur geringfügiges Rückstellen nach oben in eine Position,
die einem Idealfall mit gewünschten Abständen zwischen den Schienen 2 und 3 entspricht
z.B. bei unbeladener Schublade. Vielmehr findet lediglich eine Kompensation der Absenkung
der Mittelschiene 3 durch Verbiege bzw. Verkippvorgänge im eingeschobenen zustand
der Schublade statt, was sich mit entsprechender Beladung der Schublade nicht vermeiden
lässt. Damit wird ein für eine optimale Bewegungsführung zwischen Korpusschiene 2
und Mittelschiene 3 über sämtliche Rollen 7a bis 7d des Rollenwagens 7 notwendige
Abstand zwischen Mittelschiene 3 und Korpusschiene 2 sichergestellt.
[0043] Die Abstützrolle 8 wirkt jedoch nur abstützend im vollständig zusammengeschobenen
bzw. geschlossenen Zustand des Schienenführung 1. Sobald die Schienenführung 1 bzw.
die Schublade etwas aus der in Figur 6 gezeigten eingeschobenen Position gemäß Pfeil
A in Figur 6 in Ausschubrichtung nach vorne bewegt wird, verlässt die Abstützrolle
8 über die Ablaufschräge 10 den Kontakt mit der Korpusschiene 2 nach kurzer Strecke
von z.B. wenigen Millimetern. Die volle Lastübertragung beim Bewegen der Schubladenschiene
bzw. Mittelschiene erfolgt dann über die in den Rollenwagen 6 und 7 vorhandenen Rollen
6a und 7a.
[0044] Für eine zusätzliche Abstützung in der Schienenführung 1 zwischen Schubladenschiene
4 und Mittelschiene 3 ist eine weitere bzw. obere Abstützrolle 11 an der Schubladenschiene
4 im vorderen Bereich positioniert und drehbar gelagert. Die Abstützrolle 11 nimmt
einen Anteil des Gewicht der Schublade samt Beladung auf und entlastet so die Rollen
6a bis 6d. Die Abstützung bei eingeschobener Schublade erfolgt an einem vorderen Stegabschnitt
12 der Mittelschiene 3. Dieser ist oben an der Mittelschiene 3 in der Regel horizontal
ausgerichtet zum Beispiel durch einen umgebogenen Blechabschnitt der Mittelschiene
3 realisiert.
[0045] In den Figuren 3, 4 und 6 ist ersichtlich, dass am vorderen Ende an einem horizontalen
Laufbereich der Mittelschiene 3 eine Ablaufschräge 17 ausgebildet ist, entlang derer
die obere Abstützrolle 11 an der Schubladenschiene 4 auf- bzw. ablaufen kann.
[0046] Schon nach wenigen Millimetern beim Herausziehen der Schublade gemäß Pfeil A (siehe
Figur 6) aus dem in Figur 6 gezeigten eingeschobenen Zustand wird durch die Bewegung
der Schubladenschiene 4 gegenüber der Mittelschiene 3, welche sich dabei ebenfalls
in Ausschubrichtung bewegt, die Abstützrolle 11 entlang der Ablaufschräge 17 bewegt
und außer Kontakt mit dem Stegabschnitt 12 gebracht. Anschließend erfolgt die Abstützung
der Schubladenschiene 4 an der Mittelschiene 3 allein über die Rollen 6a bis 6d. Die
Rollen 6a bis 6d bzw. 7a bis 7d lassen sich je nach Lage bezüglich der Schienenführung
1 in vordere äußere Rollen 6a, hintere äußere Rollen 6b, vordere innere Rollen 6c
und innere hintere Rollen 6d unterteilen.
[0047] Entsprechend weist der untere Rollenwagen 7 vordere äußere Rollen 7a, hintere äußere
Rollen 7b, vordere innere Rollen 7c und hintere innere Rollen 7d auf.
[0048] Für eine Bewegungsberuhigung bzw. Vergleichmäßigung der Einschub- bzw. Ausschubbewegung
der mit der Schienenführung 1 bewegbar an dem Korpus aufgenommenen Schublade ist im
hinteren Bereich an der Mittelschiene 3 gemäß Figur 1 und 2 eine Beruhigungsrolle
13 drehbar gelagert vorgesehen. Die z.B. aus einem elastischen Material bestehende
Beruhigungsrolle 13 ist im vollständig zusammengeschobenen Zustand der Schienenführung
1 außer Kontakt mit der Korpusschiene 2. Beim Ausziehen und Einschieben der Schublade
rollt die Beruhigungsrolle 13 an der Korpusschiene 2 ab und wirkt bewegungsberuhigend
bzw. vibrationsdämpfend.
[0049] Zur zusätzlichen Verbesserung der Formbeständigkeit der Rollen 6a bis 6d bzw. 7a
bis 7d in den Rollenwagen 6 bzw. 7 können einzelne oder sämtliche Rollen aus einem
hochfesten Material bestehen. Beispielsweise können einzelne oder alle der hinteren
inneren Rollen 6d und 7d aus einem hochfesten Material ausgebildet sein.
[0050] Zur Synchronisation der beiden Rollenwagen 6 und 7 beim Verschieben der Schublade
ist ein Synchronisations-Zahnrad 14 drehbar an der Mittelschiene 3 befestigt, das
kämmend in einen zum Synchronisations-Zahnrad 14 passenden Zahnprofilabschnitt 15
an dem Rollenwagen 6 bzw. in einen Zahnprofilabschnitt 16 an dem Rollenwagen 7 eingreift.
Bezugszeichenliste:
[0051]
- 1
- Vollauszug
- 2
- Korpusschiene
- 2a, 2b
- Anbringwinkel
- 3
- Mittelschiene
- 4
- Schubladenschiene
- 5
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 6
- Rollenwagen
- 6a bis 6d
- Rollen
- 7
- Rollwagen
- 7a bis 7d
- Rollen
- 8
- Abstützrolle
- 9
- Stegabschnitt
- 10
- Ablaufschräge
- 11
- Abstützrolle
- 12
- Stegabschnitt
- 13
- Beruhigungsrolle
- 14
- Synchronisations-Zahnrad
- 15
- Zahnprofilabschnitt
- 16
- Zahnprofilabschnitt
- 17
- Ablaufschräge
1. Vorrichtung mit einer Führungseinheit (1) zur Führung eines relativ zu einem Korpus
bewegbaren Möbelauszugs, wobei die Führungseinheit (1) eine an dem Korpus befestigbare
Korpusschiene (2), eine an dem Möbelauszug anbringbare Auszugschiene (4) und eine
zwischen der Korpusschiene (2) und der Auszugschiene (4) wirkende Mittelschiene (3)
umfasst, und lastübertragende Lagermittel (6, 6a bis 6d, 7, 7a bis 7d) zur beweglichen
Lagerung der Schienen (2, 3, 4) zueinander vorhanden sind, um eine sichere Verschiebebewegung
der Schienen (2, 3, 4) über eine Auszugslänge der Schienen (2, 3, 4) zu ermöglichen,
sowie Abstützmittel zur Abstützung des Möbelauszugs in einem im Korpus eingeschobenen
Zustand, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützmittel ein an der Mittelschiene (3) und/oder der Auszugschiene (4) aufgenommenes
Abstützelement (8) umfassen, wobei ein Abstützelement in Ausschubrichtung des bewegbaren
Möbelauszugs betrachtet in einem vorderen Bereich der jeweiligen Schiene (3, 4) positioniert
ist, und für den Fall, dass zur Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand
des Möbelauszugs ein an der Mittelschiene (3) aufgenommenes Abstützelement (8) vorhanden
ist, dieses Abstützelement an der Korpusschiene (2) aufsitzt und für den Fall, dass
ein an der Auszugschiene aufgenommenes Abstützelement vorhanden ist, dieses Abstützelement
an der Mittelschiene (3) aufsitzt und in einem ausgefahrenen Zustand des Möbelauszugs
keine Abstützung durch ein Abstützelement (8) erfolgt.
2. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützmittel ein an der Korpusschiene (2) und/oder der Mittelschiene (3) aufgenommenes
Abstützelement umfassen, wobei ein Abstützelement in Ausschubrichtung des bewegbaren
Möbelauszugs betrachtet in einem hinteren Bereich der jeweiligen Schiene (2, 3) positioniert
ist, und für den Fall, dass zur Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand
des Möbelauszugs ein an der Korpusschiene (2) aufgenommenes Abstützelement vorhanden
ist, dieses Abstützelement an der Mittelschiene (3) aufsitzt und für den Fall, dass
ein an der Mittelschiene (3) aufgenommenes Abstützelement vorhanden ist, dieses Abstützelement
an der Auszugschiene (4) aufsitzt und in einem ausgefahrenen Zustand des Möbelauszugs
keine Abstützung durch ein Abstützelement erfolgt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagermittel einen zwischen der Korpusschiene (2) und der Mittelschiene (3) verschieblichen
ersten Grundkörper (7) mit daran aufgenommenen Lagerkörpern (7a bis 7d) und/oder einen
zwischen der Mittelschiene (3) und der Auszugschiene (4) verschieblichen zweiten Grundkörper
(6) mit daran aufgenommenen Lagerkörpern (6a bis 6d) umfassen, wobei die Lagerkörper
(6a bis 6d, 7a bis 7d) notwendig sind, um eine sichere Verschiebebewegung der Schienen
(2, 3, 4) über eine Auszugslänge der Schienen (2, 3, 4) zu ermöglichen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützmittel ein an der Mittelschiene (3) aufgenommenes erstes Abstützelement
(8) umfassen, welches in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet in
einem vorderen Bereich an der Mittelschiene (3) positioniert ist und zur Abstützung
des Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand an der Korpusschiene (2) aufsitzt und ein
an der Auszugschiene (4) in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet
in einem vorderen Bereich aufgenommenes zweites Abstützelement (11) umfassen, welches
zur Abstützung des Möbelauszugs (4) im eingeschobenen Zustand an der Mittelschiene
(3) aufsitzt, wobei in einem ausgefahrenen Zustand des Möbelauszugs (4) keine Abstützung
durch das erste (8) und das zweite (11) Abstützelement erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste (8) und/oder zweite Abstützelement (11) derart abgestimmt vorhanden ist,
dass im eingeschobenen Zustand des bewegbaren Möbelauszugs mit Hilfe des ersten (8)
und/oder zweiten Abstützelements (11) eine Entlastung zumindest einzelner Lagerkörper
(6a bis 6d, 7a bis 7d) erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Korpusschiene (2) eine Schrägfläche (10) vorhanden ist, an der sich das an
der Mittelschiene (3) aufgenommene Abstützelement (8) beim Bewegen des bewegbaren
Möbelauszugs in den eingeschobenen Zustand entlangbewegt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Mittelschiene (3) eine Schrägfläche (17) vorhanden ist, an der sich das an
der Auszugschiene (4) aufgenommene Abstützelement (11) beim Bewegen des bewegbaren
Möbelauszugs in den eingeschobenen Zustand entlangbewegt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste (8) und/oder zweite Abstützelement (11) ein drehbar an der jeweiligen Schiene
gelagertes Abstützrad ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste (8) und/oder zweite Abstützelement (11) lösbar an der jeweiligen Schiene
(3, 4) anbringbar ist.
10. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Mittelschiene (3) in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet
in einem hinteren Bereich ein Laufelement (13) zur Erhöhung einer Laufruhe der Führungseinheit
(1) beim Bewegen des Möbelauszugs vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufelement (13) drehbar an der Mittelschiene (3) aufgenommen ist und beim Bewegen
des Möbelauszugs an der Korpusschiene (2) abläuft.
12. Vorrichtung mit einer Führungseinheit zur Führung eines relativ zu einem Korpus bewegbaren
Möbelauszugs, wobei die Führungseinheit eine an dem Korpus befestigbare Korpusschiene
und eine an dem Möbelauszug anbringbare Auszugschiene ohne eine dazwischen wirkende
Mittelschiene umfasst, wobei lastübertragende Lagermittel zur beweglichen Lagerung
der Auszugschiene vorhanden sind, um eine sichere Verschiebebewegung der Schienen
über eine Auszugslänge der Schienen zu ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, dass Abstützmittel zur Abstützung des Möbelauszugs in einem im Korpus eingeschobenen Zustand
vorhanden sind, welche ein an der Auszugschiene und/oder der Korpusschiene aufgenommenes
Abstützelement umfassen, wobei falls ein Abstützelement an der Auszugschiene vorhanden
ist, dieses Abstützelement in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet
in einem vorderen Bereich an der Auszugschiene positioniert ist und dieses Abstützelement
zur Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand des Möbelauszugs an der
Korpusschiene aufsitzt und falls ein Abstützelement an der Korpusschiene vorhanden
ist, dieses Abstützelement in Ausschubrichtung des bewegbaren Möbelauszugs betrachtet
in einem hinteren Bereich an der Korpusschiene positioniert ist und dieses Abstützelement
zur Abstützung des Möbelauszugs im eingeschobenen Zustand des Möbelauszugs an der
Auszugschiene aufsitzt und in einem ausgefahrenen Zustand des Möbelauszugs keine Abstützung
durch ein Abstützelement erfolgt.
13. Möbel mit einem relativ zu einem Korpus bewegbaren Möbelauszug, wobei eine Vorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorhanden ist.