Hintergrund der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Staubsauger mit einem Fliehkraftabscheider,
der einen Lufteinlasskanal aufweist, der mit einer Saugluftführung für staubbeladene
Saugluft verbunden ist, einen Abscheideraum und einen Luftauslass, der über ein Tauchrohr
mit dem Abscheideraum in Verbindung steht und die gereinigte Luft an die Umgebung
abführt, wobei der Lufteinlasskanal in den Fliehkraftabscheider einmündet.
Stand der Technik
[0002] Derartige Staubsauger sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bestandteile eines
derartigen Staubsaugers sind im Wesentlichen eine oder mehrere Düsen zur Aufnahme
des Staubes, ein Saugrohr, welches je nach Aufbau des Staubsaugers als Boden-, Hand-
oder Upright-Sauger kürzer oder länger bzw. starr oder teleskopierbar ausgeführt ist,
ein Verbindungsstück, welches das Saugrohr mit einem flexiblen Saugschlauch verbindet,
ein oder mehrere Staubbehälter, der Bestandteil des oder der Fliehkraftabscheider
sein kann oder als separater Staubsammelbehälter ausgebildet ist, ein Unterdruckraum,
über den die Luft von einer Motor-Gebläse-Einheit angesaugt wird, sowie gegeben falls
ein Feinstaubfilter zum Endreinigen der austretenden Luft.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die
DE 10 2005 056 922 A1 bekannt, welche einen Fliehkraftabscheider mit einem axialen Lufteinlass beschreibt
und der Lufteinlass eine schraubenförmige Luftumlenkeinheit aufweist. Nachteilig an
einer solchen Anordnung kann sein, dass durch den axialen Lufteintritt der Luftstrom
zuerst um ca. 90 Grad umgelenkt werden muss und dadurch eine starke Bremsung erfährt.
[0004] Weiter sei auf die
WO 00/74547 A1 verwiesen, welche einen Cyclonabscheider mit einem tangentialen Lufteintritt zeigt.
Nachteilig an einer solchen Anordnung kann sein, wie z. B. aus Fig. 2 dieser Schrift
ersichtlich, dass die eintretende Luft mit der durch die Zylinderform in Rotation
versetzte Luft nach einer Umdrehung kollidiert. Dies hat eine starke Verwirbelung
und Abbremsung des Luftstroms zur Folge.
Der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Staubsauger mit einem verbesserten
Fliehkraftabscheider bereitzustellen, der Verwirbelungen in dem Einlassbereich vermeidet,
sowie einen gesteigerten Volumenstrom bereitstellt bei gleichzeitiger Reduzierung
des Geräusches.
Erfindungsgemäße Lösung
[0006] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch ein Bodenpfleggerät mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0007] Der erfindungsgemäße Staubsauger mit einem Fliehkraftabscheider gelingt durch einen
Fliehkraftabscheider der ein Luftführungsmittel umfasst, wobei das Luftführungsmittel
eine Fläche ist, die durch stetige Schraubung einer Raumkurve um die Achse des Fliehkraftabscheiders
erzeugt wird. Als Fliehkraftabscheider sind sowohl Wirbelrohr- als auch Cyclonabscheider
anzusehen, wobei in dem Fliehkraftabscheider auf die Partikel Zentrifugalkräfte einwirken
und diese radial nach außen beschleunigen. Oder mit anderen Worten: In einem Fliehkraftabscheider,
scheidet die in Drehbewegung versetzte Luft den Staub mittels Zentrifugalkräften in
den Staubsammelbereich des Abscheideraums ab oder der Staub wird über einen Staubauslass
in einen separaten, getrennt von dem Abscheideraum angeordneten Staubsammelbehälter
ausgeworfen. Ein Luftauslass, der über ein Tauchrohr mit dem Abscheideraum in Verbindung
steht führt die gereinigte Luft an eine weitere nachgeschaltete Filtereinheit oder
an die Umgebung ab. Fliehkraftabscheider können sowohl ein integraler Bestandteil
des Staubsaugers sein, oder auch als separate Einheit in einen Sammelraum eingesetzt
werden. Zumindest der Staubsammelbehälter ist aus dem Staubsauger entnehmbar. Solche
Fliehkraftabscheider werden insbesondere bei sogenannten beutellosen Staubsaugern
verwendet. Als Luftführungsmittel sind diejenigen Vorrichtungen anzusehen, welche
die einströmende Luft aus ihrer ursprünglichen Strömungsrichtung in eine andere Strömungsrichtung
ablenken. Mit einer stetigen Schraubung einer Raumkurve um eine feste Richtung wird
eine Schraubenlinie erzeugt und dessen gebildete Fläche stellt das Luftführungsmittel
dar. Vorteilhaft erfolgt der Lufteinlass tangential für einen Luftstrom in den Fliehkraftabscheider
und die Luftführungsmittel lenken die einströmende Luft in eine zum Lufteintritt senkrecht
abstehende Schraubenlinie um. Die Luft wird dadurch mit weitgehender Vermeidung von
Verwirbelungen an der Eintrittsstelle und mit möglichst geringen Widerständen in eine
vorzugsweise spiralförmige Drehbewegung übergeführt. Dadurch wird erreicht, dass sich
die einströmende Luft und die rotierenden Luft an der Eintrittsstelle in zueinander
beabstandeten Ebenen befinden und weitgehend unbeeinflusst voneinander, bzw. nahezu
ohne gegenseitige Kollision vorbeiströmen.
Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
[0008] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Die Bezugszeichen
in den Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern sollen lediglich deren
Lesbarkeit verbessern.
[0009] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung erstreckt sich das Luftführungsmittel
um maximal eine Umdrehung um die Achse des Fliehkraftabscheiders. In vorteilhafter
Weise kann das Luftführungsmittel die Luft maximal eine Umdrehung lang um die radiale
Achse führen und sich dabei der Luftstrom mit den Staubpartikeln ohne eine begrenzende
Kanalbildung entfalten. Ein begrenzender Kanal kann insofern nachteilig sein, als
große, schwere Partikel lediglich ein halbe Umdrehung, kleine, leichte Partikel benötigen
dagegen rund drei Umdrehungen bis zum Erreichen des Auswurfs in den Staubsammelbehälter.
Mit einem Luftführungsmittel, welches sich maximal über eine Umdrehung erstreckt,
kann erreicht werden, dass auf die unterschiedlichen Partikel ihre eigenen radialen
und axialen Beschleunigungen nach maximal einer Umdrehung einwirken und nicht an sich
radial ersteckenden Luftführungsmittel abgebremst werden.
[0010] Zweckmäßiger Weise besitzt das Luftführungsmittel eine stetige, progressive oder
degressive Steigung in Richtung der Schraubung. Bei einer stetigen Steigung besitzt
die Schraubung eine gleichbleibende Steigung, bei einer progressiven Steigung nimmt
die Steigung der Schraubung zu, bei einer degressiven Steigung nimmt die Steigung
der Schraubung ab. Vorteilhaft beschleunigt eine stetige Steigung der Schraubung die
Staubpartikel gleichmäßig, wobei eine Berührung der Partikel mit dem Luftführungsmittel
weitgehend vermieden wird. Eine progressive Steigung schleudert besonders die Partikel
am Ende der Steigung in den Abscheideraum hinaus und vermeidet vorteilhaft eine Kollision
mit den einströmenden Partikeln. Eine degressive Steigung kann vorteilhaft bei kleinen
Fliehkraftabscheidern eingesetzt werden um kleine Bauhöhen zu erzielen.
[0011] Zweckmäßiger Weise ist die Raumkurve eine Gerade, eine konvexe oder eine konkave
Kurve. Unter einer konvexen Kurve ist eine nach außen, also in den Abscheideraum hinein
gewölbten, unter einer konkaven Kurve ist eine nach innen, also von der Auswurfseite
weg gewölbte Form zu verstehen. Der Begriff Kurve umfasst symmetrische, wie auch Teilabschnitte
von symmetrischen, sowie unsymmetrische Geometrien. Vorteilhaft kann eine Gerade mit
einfachen Mitteln in eine Werkzeugform umgesetzt werden. Kurven können den Vorteil
besitzen, dass an den radialen Übergängen von dem Luftführungsmittel zu den inneren
Begrenzungswänden des Fliehkraftabscheiders Radien vorhanden sind, welche vorteilhaft
Bereiche mit Verwirbelungen und Staubablagerungen vermeiden. Besonders vorteilhaft
ist eine konkave Kurve in Form einer Rinne oder Wanne, da einerseits an den Rändern
ein weicher Übergang zu den Innenwänden des Fliehkraftabscheiders erfolgt der eine
Wirbelbildung vermeidet. Andererseits werden bei einem Abschalten des Staubsaugers
nicht abgeschiedene Partikel in der Rinne gesammelt und bei erneuter Aktivierung des
Staubsaugers durch die hohe Luftströmung in der Mitte wieder mitgerissen.
[0012] In vorteilhafter Weise ist die Raumkurve unter einem Winkel zwischen 45 und 135 Grad
zu der Achse der Schraubung geneigt und in einer besonderen Ausführung senkrecht zu
der Achse der Schraubung ausgerichtet. Der Winkel liegt zwischen der Achse des Fliehkraftabscheiders,
welche sich von dem Lufteinlass zu dem Staubauswurf erstreckt, und der Raumkurve an.
Bei einem Winkel von 45 Grad zeigt die Fläche des Luftführungsmittels in Richtung
Lufteinlass, bei einem Winkel von 135 Grad zeigt die Fläche des Luftführungsmittels
in Richtung des Staubauswurfs. Bei einem Winkel von 90 Grad liegt die Fläche senkrecht
zu dem Fliehkraftabscheider. Eine in die Mitte des Fliehkraftabscheiders geneigte
Luftführungsfläche, also unter einem Winkel größer 90 Grad stehend, kann vorteilhaft
die auf den Partikel einwirkende Zentrifugalkraft dahingehend unterstützen, dass bei
der radialen Bewegung nach außen eine zusätzliche axiale Bewegungskomponente in Richtung
auf den Staubauswurf hin erzeugt wird. Ein von der Mitte des Fliehkraftabscheiders
weg geneigtes Luftführungsmittel, also unter einem Winkel kleiner 90 Grad stehend,
können vorteilhaft Partikel, welche auf dem Luftführungsmittel zum Liegen gekommen
sind, in Folge von Hangabtriebskräften wieder leicht nach außen gelangen und eine
Position einnehmen die maximal von der Mitte des Fliehkraftabscheiders entfernt sind.
An dieser äußeren Position herrscht die größte Strömungsgeschwindigkeit und die Partikel
können wieder mitgerissen und in den Abscheideraum transportiert werden. Eine senkrecht
von der Achse des Fliehkraftabscheiders abstehende Raumachse kann vorteilhaft die
Eigenschaften eines geneigten oder ansteigenden Luftführungsmittels vereinen und erzielt
für einen durchschnittlichen Staub die besten Messergebnisse.
[0013] Vorzugsweise weist das Luftführungsmittel eine axiale Erstreckung mit einer Länge
zwischen etwa zwei Drittel der maximalen Höhe des Lufteinlasskanals und der maximalen
Höhe des Lufteinlasskanals aus. Eine axiale Erstreckung ist in Richtung der Achse
des Fliehkraftabscheiders gerichtet. Mit dem Begriff Höhe ist die Erstreckung in axialer
Richtung definiert. Durch eine solche Anordnung kann in vorteilhafter Weise erreicht
werden, dass die in den Fliehkraftabscheider einströmende Luft nahezu kollisionsfrei
eintreten kann, da sich die rotierende Luft in dem Fliehkraftabscheider bereits oberhalb
des Lufteinlasskanals hinwegschraubt. Dadurch werden unnötige Abbremsungen und Verwirbelungen
in den unterschiedlichen Luftströmen vorteilhaft vermieden. Die ungebremsten Luftströme
sind vorteilhaft dazu geeignet, die Staubpartikel effektiv in dem Abscheideraum zu
beschleunigen und sicher an dem Staubauswurf auszuleiten.
[0014] Die Erfindung weiterbildend ist bevorzugt vorgesehen, dass das Luftführungsmittel
einteilig zusammen mit dem Fliehkraftabscheider gebildet oder ein separater Bestandteil
des Fliehkraftabscheiders darstellt. In vorteilhafter Weise kann eine einteilige Gestaltung
der Luftführungsmittel zusammen mit der inneren Wand des Fliehkraftabscheiders einen
einfachen werkzeugtechnischen Aufbau und montagefreundlichen Zusammenbau ermöglichen.
Mit einer separaten Bauteilgestaltung des Luftführungsmittels können vorteilhaft komplexere
Geometrien dargestellt werden. Weiter können dadurch z. B. verschleißfestere oder
andersfarbige Materialien eingesetzt werden.
[0015] Alternativ ist das Luftführungsmittel an einem abnehmbaren oder beweglichen Gehäuseteil
des Fliehkraftabscheiders angeordnet. Vorteilhaft kann hierzu das Luftführungsmittel
an einem abnehmbaren oder beweglichen Gehäuseteil des Fliehkraftabscheiders angeordnet
sein. Dadurch können Störquellen in dem Fliehkraftabscheider, z. B. durch klemmende
Kronenkorken, leicht zugänglich gemacht und beseitigt werden. Die Erfindung fortbildend
ist das Gehäuseteil zugleich eine Öffnung für ein Staubentleerung.
[0016] Erfindungsgemäß bevorzugt erstreckt sich das Luftführungsmittel in radialer Richtung
von der Achse des Fliehkraftabscheiders weg bis an die innere Wand des Fliehkraftabscheiders.
Vorteilhaft kann dadurch erreicht werden, dass die Partikel über die volle zur Verfügung
stehende Breite, also in radialer Richtung, von dem Luftführungsmittel erfasst werden,
nach außen beschleunigt und eine Spiral- oder Schraubenbewegung erfahren.
[0017] Alternativ hierzu erstreckt sich das Luftführungsmittel in radialer Richtung von
der Achse des Fliehkraftabscheiders weg und besitzt zu der inneren Wand einen Abstand.
Kleine leichte Partikel benötigen mehr Umdrehungen um bis an das Auswurffenster zu
gelangen, als große schwere Partikel. Dadurch dass die Luftführungsmittel vorteilhaft
einen Abstand zu der inneren Wand besitzen, können besonders die auf die unterschiedlichen
gewichtigen Partikel ihre eigenen radialen, durch Zentrifugalkräfte, sowie axialen,
durch die Schraubbewegung der Luft verursachten Beschleunigungen einwirken. Dieser
Effekt resultiert aus der kurzen Verweildauer der Partikel in dem Bereich der Luftführung.
Besonders kleine Partikel können dadurch eine sichere Beschleunigung erfahren. Weiter
können sich vorteilhaft zwischen dem Luftführungsmittel und der Innenwand des Fliehkraftabscheiders
infolge der vollflächigen Luftströmung an der inneren Wand keine Partikel absetzten,
sodass besonders bei transparenten Ausführungen nach längerer Betriebszeit ein hygienischer
Eindruck bestehen bleibt.
[0018] Vorzugsweise beginnt die Steigung des Luftführungsmittels in dem Lufteinlasskanal.
Dadurch sind besonders flache Steigungen zu erzielen, die einen besonders vorteilhaften
geringen Luftwiderstand erzeugen. Außerdem lassen sich mit einer solchen Ausgestaltung
besonders vorteilhaft niedrige und kompakte Fliehkraftabscheider erzielen.
[0019] Das Luftführungsmittel beginnt vorzugsweise an einer gegenüber einem Auswurf liegenden
Begrenzungsfläche des Fliehkraftabscheiders. Vorteilhaft kann dadurch der einströmende
Luftstrom sofort in eine Spiral- oder Schraubbewegung versetzt werden.
[0020] Außerdem lassen sich dadurch vorteilhaft kleine kompakte Fliehkraftabscheider realisieren.
[0021] Bevorzugt endet das Luftführungsmittel am Ende einer Steigung mit einem flachen Plateau.
Vorzugsweise kann dadurch einströmende Luft aus dem Lufteinlasskanal von der rotierenden
Spiral- oder Schraubbewegung abgehalten werden.
[0022] Dem Luftführungsmittel ist in vorteilhafter Weise gegenüber eine schräge Auswurffläche
angeordnet. Vorteilhaft können dadurch Verwirbelungen in dem Bereich des Luftauslass
vermieden werden. Unter einer schrägen Auswurffläche ist eine Ebene zu verstehen,
welche nicht orthogonal auf die Achse des Fliehkraftabscheiders ausgerichtet ist.
[0023] Zweckmäßiger Weise mündet zumindest der Lufteinlasskanal vorzugsweise tangential
in den Abscheideraum ein. Vorteilhaft erfolgt der Lufteinlass tangential für einen
Luftstrom in den Fliehkraftabscheider und die Luftführungsmittel lenken die einströmende
Luft in eine zum Lufteintritt senkrecht abstehende Schraubenlinie um. Die Luft wird
dadurch mit weitgehender Vermeidung von Verwirbelungen an der Eintrittsstelle und
mit möglichst geringen Widerständen in eine vorzugsweise schraub- oder spiralförmige
Drehbewegung übergeführt.
[0024] Die vorliegende Erfindung erleichtert mit einfachen und konstruktiven Mitteln die
Realisierung eines Fliehkraftabscheiders bei dem besonders eine Geräuschreduzierung
und ein gesteigerter Volumenstrom erzielt werden. Weiter wird ein höherer Gesamtwirkungsgrad
und eine Effizienzsteigerung erreicht.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0025] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, näher beschrieben.
[0026] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen Staubsauger mit seinen Komponenten;
- Fig. 2
- einen Fliehkraftabscheider mit einem Abscheideraum;
- Fig. 3
- einen Fliehkraftabscheider im Schnitt gem. Fig. 2;
- Fig. 4
- ein Luftführungsmittel in einem Fliehkraftabscheider in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 5
- einen Vollschnitt durch einen Fliehkraftabscheider gem. Fig. 2;
- Fig. 6
- einen Fliehkraftabscheider mit einem Luftführungsmittel;
- Fig. 7
- eine Frequenzanalyse eines Fliehkraftabscheiders ohne einem Luftführungsmittel; und
- Fig. 8
- eine Frequenzanalyse eines Fliehkraftabscheiders mit einem Luftführungsmittel.
Ausführliche Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels
[0027] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Staubsauger 1 dargestellt, bei dem staubbeladene
Luft über eine Bodendüse und eine Saugluftführung 4, bestehend aus einem längenverstellbaren
Saugrohr, einem Verbindungsstück an einem flexiblen Saugschlauch, in das Innere eines
Gehäuses des Staubsaugers 1 gesaugt wird. Zur Abtrennung des Staubs aus der staubbeladenen
Luft ist der Staubsauger 1 mit einem Fliehkraftabscheider 2 ausgestattet, der in den
Figuren 2 bis 6 im Detail dargestellt ist.
[0028] Der Fliehkraftabscheider 2 weist einen rohrförmigen Lufteinlasskanal 3 auf, der sich
derart an die Saugluftführung 4 des Staubsaugers 1 anschließt, dass durch ihn die
Luft aus der Saugluftführung 4 tangential in den Fliehkraftabscheider 2 einströmt.
Von dort aus gelangt die Luft in einen im Wesentlichen zylinderförmigen Abscheideraum
5, in dem ähnlich wie bei einer Zentrifuge nach dem Prinzip der Fliehkraft der Staub
aus der Luft abgeschieden wird. Ein Luftauslass 6 des Fliehkraftabscheiders 2 ist
über ein Tauchrohr 7 mit dem Abscheideraum 5 verbunden.
[0029] Wie insbesondere in den Figuren 3 bis 6 gut erkennbar, ist von der unteren Begrenzungsfläche
23 des Abscheideraums 5 ausgehend ein Luftführungsmittel 8 in Form einer Fläche 9
vorgesehen, die sich durch stetige Schraubung 10 eines Radius 14 einer Längsachse
11 des Abscheideraums 4 um diese Längsachse 11 ergibt. Das Luftführungsmittel 8 ist
einteilig mit einem als schwenkbarer Deckel ausgeführten Gehäuseteils 19 des Fliehkraftabscheiders
2 gebildet. Der Deckel kann zum Reinigen des Abscheideraums 4 geöffnet werden. Gleichzeitig
deckt der Deckel auch einen nicht näher dargestellten Sammelraum des Fliehkraftabscheiders
2 ab, der beim Öffnen des Deckels entleert werden kann. Durch das Luftführungsmittel
8 wird einströmende Luft auf eine schraubenförmige, um die Längsachse 11 des Abscheideraums
5 verlaufende und entlang der Längsachse 11 vom Lufteinlasskanal 3 weg gerichtete
Bahn geleitet.
[0030] Speziell beginnt die geschraubte Fläche 9 des Luftführungsmittels von der Mündung
des Lufteinlasskanals 3 aus in Richtung der Schraubung 10 betrachtet nach etwa 2/3
einer vollen Umdrehung 12 um die Längsachse 11 des Fliehkraftabscheiders 2. Die geschraubte
Fläche 9 des Luftführungsmittels 8 endet 24 nach etwa 1/3 einer vollen Umdrehung 12
an dem der Schraubung 10 zugewandten Rand der Mündung des Lufteinlasskanals 3 und
hat dort eine axiale Erstreckung 17, die annähernd der Höhe der Mündung des Einlasskanals
3 entspricht. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die umgelenkte Luft nicht mit
neu durch den Lufteinlasskanal 3 einströmender Luft kollidiert und dadurch unerwünschte
Verwirbelungen entstehen. Von der durch das Ende 24 der Fläche 9 des Luftführungsmittels
8 gebildeten geraden Kante erstreckt sich radial, d.h. parallel zu einem Radius der
Längsachse 11 des Abscheideraums 5, von dem Tauchrohr 7 zur einer Zylinderwand 20
des Abscheideraums 5 eine vertikale, d.h. parallel zur Längsachse 11 verlaufende,
flächige Abdeckung 15 bis zur unteren Begrenzungsfläche 23. Dadurch wird verhindert,
dass einströmende staubbeladene Luft unter die Fläche 9 des Luftführungsmittels 8
gelangen kann und sich dort Staub ansammelt. Auch können in diesem Bereich unerwünschte
Verwirbelungen vermieden werden.
[0031] Die Fläche 9 des Luftführungsmittels 8 hat eine lineare Steigung. Die Fläche 9 erstreckt
sich in radialer Richtung des Abscheideraums 5 von dem zentralen Tauchrohr 7 aus bis
hin zu der Wand 20 des zylinderförmigen Abscheideraums 5. Dadurch kann der gesamte
Luftstrom und sämtliche darin enthaltenen Staubpartikel von dem Luftführungsmittel
8 erfasst und auf eine Schraubenbahn gelenkt werden.
[0032] Der Fliehkraftabscheider 2 arbeitet wie folgt: Durch den Lufteinlasskanal 3 einströmende
Luft wird durch das Luftführungsmittel 8 auf die schraubenförmige Bahn gelenkt und
strömt auf dieser Bahn in Richtung einer schräg angeordneten Auswurffläche 16 und
eines Auswurfs 22 des Abscheideraums 5 des Fliehkraftabscheiders 2. Aufgrund der Wirkung
der Zentrifugalkräfte sammelt sich dabei der Staub an der Wand 20 des Abscheideraums
und bewegt sich dort auf einer Spiralbahn in Richtung Auswurf 22, durch den er den
Abscheideraum 4 verlässt und in den Sammelraum gelangt. Die Luft hingegen erfährt
auf der Höhe des Auswurfs 22 des Abscheideraums 4 eine Umlenkung und verlässt den
Abscheideraum 4 durch das Tauchrohr 7 und den Auslass 6 in Richtung des Gebläses des
Staubsaugers 1.
[0033] Das Luftführungsmittel 8 gemäß dieser Erfindung verbessert nicht nur die Staubabscheidung
sondern reduziert auch den vom Fliehkraftabscheider 2 erzeugten Lärm. Dies kann dem
Vergleich der Figuren 7 und 8 entnommen werden, in denen jeweils die Schallleistung
eines Fliehkraftabscheiders 2 als Funktion der Frequenz angegeben ist. Dabei zeigt
Figur 7 die Schallleistung eines Fliehkraftabscheiders 2 ohne Luftführungsmittel 8
und Figur 8 die eines baugleichen Fliehkraftabscheiders 2 jedoch mit Luftführungsmittel
8. Es zeigt sich, dass vor allem bei den besonders unangenehmen mittleren Frequenzen
eine deutliche Verbesserung erzielt werden kann.
[0034] Die vorliegende Erfindung erleichtert mit einfachen und konstruktiven Mitteln die
Realisierung eines Fliehkraftabscheiders 2 bei dem besonders eine Geräuschreduzierung
und ein gesteigerter Volumenstrom erzielt werden. Weiter wird ein höherer Gesamtwirkungsgrad
und eine Effizienzsteigerung erreicht.
[0035] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Staubsauger
- 2
- Fliehkraftabscheider
- 3
- Lufteinlasskanal
- 4
- Saugluftführung
- 5
- Abscheideraum
- 6
- Luftauslass
- 7
- Tauchrohr
- 8
- Luftführungsmittel
- 9
- Fläche
- 10
- Schraubung
- 11
- Achse
- 12
- Umdrehung
- 13
- Steigung
- 14
- Radius
- 15
- Abdeckung
- 16
- Auswurffläche
- 17
- Erstreckung
- 19
- Gehäuseteil
- 20
- Wand
- 21
- Abstand
- 22
- Auswurf
- 23
- Begrenzungsfläche
- 24
- Ende
1. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2), der einen Lufteinlasskanal (3)
aufweist, der mit einer Saugluftführung (4) für staubbeladene Saugluft verbunden ist,
einen Abscheideraum (5) und einen Luftauslass (6), der über ein Tauchrohr (7) mit
dem Abscheideraum (5) in Verbindung steht, wobei der Lufteinlasskanal (3) in den Fliehkraftabscheider
(2) einmündet dadurch gekennzeichnet, dass der Fliehkraftabscheider (2) ein Luftführungsmittel (8) umfasst, wobei das Luftführungsmittel
(8) eine Fläche (9) ist, die durch stetige Schraubung (10) einer Raumkurve um die
Achse (11) des Fliehkraftabscheiders (2) erzeugt wird.
2. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Luftführungsmittel (8) um maximal eine Umdrehung (12) um die Achse (11)
des Fliehkraftabscheiders (2) erstreckt.
3. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (8) eine stetige, progressive oder degressive Steigung (13)
in Richtung der Schraubung (10) besitzt.
4. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Raumkurve eine Gerade oder eine konvexe oder eine konkave Kurve ist.
5. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Raumkurve unter einem Winkel zwischen 45 und 135 Grad zu der Achse (11) der Schraubung
(10) geneigt ist und in einer besonderen Ausführung senkrecht zu der Achse (11) der
Schraubung (10) ausgerichtet ist.
6. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (8) eine axiale Erstreckung (17) mit einer Länge zwischen
etwa zwei Drittel der maximalen Höhe des Lufteinlasskanals (3) und der maximalen Höhe
des Lufteinlasskanals (3) ausweist.
7. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (8) einteilig zusammen mit dem Fliehkraftabscheider (2) gebildet
ist oder ein separater Bestandteil des Fliehkraftabscheiders (2) darstellt.
8. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (8) an einem abnehmbaren oder beweglichen Gehäuseteil (19)
des Fliehkraftabscheiders (2) angeordnet ist.
9. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (8) sich in radialer Richtung von der Achse (11) des Fliehkraftabscheiders
(2) weg bis an die innere Wand (20) des Fliehkraftabscheiders (2) erstreckt.
10. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (8) sich in radialer Richtung von der Achse (11) des Fliehkraftabscheiders
(2) weg erstreckt und zu der inneren Wand (20) einen Abstand (21) besitzt.
11. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Steigung (13) des Luftführungsmittel (8) in dem Lufteinlasskanal (3) beginnt.
12. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (3) an einer gegenüber einem Auswurf (22) liegenden Begrenzungsfläche
(23) des Fliehkraftabscheiders (2) beginnt.
13. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (8) am Ende (24) einer Steigung (13) mit einem flachen Plateau
endet.
14. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Luftführungsmittel (3) gegenüber eine schräge Auswurffläche (16) angeordnet ist.
15. Staubsauger (1) mit einem Fliehkraftabscheider (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lufteinlasskanal (3) vorzugsweise tangential in den Abscheideraum (5) einmündet.