(19)
(11) EP 2 201 879 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.2010  Patentblatt  2010/26

(21) Anmeldenummer: 09179882.7

(22) Anmeldetag:  18.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47L 9/16(2006.01)
A47L 9/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 19.12.2008 DE 102008055045

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Böck, Armin
    97633 Grossbardorf (DE)
  • Hamm, Silvio
    98617 Sülzfeld (DE)
  • Kleinhenz, Albert
    97659 Schönau (DE)
  • Storath, Martin
    97464, Niederwerrn /Ortst. Oberwerrn (DE)

   


(54) Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern


(57) Staubsauger mit einem ersten Fliehkraftabscheider (1) zur Abscheidung von Staub aus staubbeladener Saugluft, mit einem Lufteinlass (4) für staubbeladene Saugluft in einen Abscheideraum (5) und einem Luftauslass (7), der über ein Tauchrohr (14) mit dem Abscheideraum (5) in Verbindung steht, wobei durch das Tauchrohr (14) grobgereinigte Saugluft aus dem ersten Fliehkraftabscheider (1) austritt; und wenigstens einem nachgeschalteten zweiten Fliehkraftabscheider (3) zur Abscheidung von Feinstaub aus der grobgereinigten Saugluft, mit einem Lufteinlass (10), der mit einem Luftführraum (9) des ersten Fliehkraftabscheiders (1) in Verbindung steht; wobei der erste Fliehkraftabscheider (1) einen im Bereich der Luftumkehr seitlich am Abscheideraum (5) angeordneten Staubauslass (6) aufweist, durch den der abgeschiedene Staub durch Fliehkraft in einen vom Abscheideraum (5) getrennten Staubsammelbehälter (2) heraus schleuderbar ist.
Besagter Staubsauger mit dem ersten Fliehkraftabscheider (1) zum Abscheiden von grobem Staub und den nachgeschalteten kleineren Fliehkraftabscheidern (3) zum Abscheiden von Feinstaub ist so ausgebildet, dass der Staubsammelbehälter (2) eine möglichst große Staubsammelkapazität aufweist, und ein sehr hoher Anteil der Staubpartikel aus der Saugluft ausgeschieden wird.







Beschreibung

Hintergrund der Erfindung



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern, mit einem ersten Fliehkraftabscheider zur Abscheidung von Staub aus staubbeladene Saugluft mit einem Lufteinlass für staubbeladene Saugluft in einen Abscheidraum und einem Luftauslass, der über ein Tauchrohr mit dem Abscheideraum in Verbindung steht, wobei durch das Tauchrohr grobgereinigte Saugluft aus dem ersten Fliehkraftabscheider austritt und wenigstens einem nachgeschalteten zweiten Fliehkraftabscheider zur Abscheidung von Feinstaub aus der grobgereinigten Saugluft mit einem Lufteinlass, der mit einem Luftführraum des ersten Fliehkraftabscheiders in Verbindung steht.

Stand der Technik



[0002] Derartige sogenannte beutellose Staubsauger arbeiten üblicherweise mit einem Fliehkraftabscheider, der Staub und Schmutz unter Ausnutzung von Fliehkraft aus einem durch eine Abscheidekammer wirbelnden Luftstrom abscheidet. Der abgeschiedene Staub, der sich am Boden der Abscheidekammer oder des Staubsammelbehälter ablagert, kann dann entnommen werden. Die von grobem Schmutz gereinigte Saugluft des Wirbels strömt im Inneren der Abscheidekammer wieder nach oben und wird aus dem Staubsauger ausgeblasen. Da derartige Fliehkraftabscheider jedoch im Allgemeinen nicht in der Lage sind auch den Feinstaub aus der Luft abzuscheiden, weisen diese Staubsauger oftmals nachgeschaltete Feinstaubfilter auf, welche im Bereich des Luftauslasses angeordnet sind. Diese Feinstaubfilter können sich jedoch aufgrund der großen Menge von anfallendem Feinstaub oftmals sehr schnell zusetzen und müssen ständig gereinigt werden.

[0003] Deshalb wurde vorgeschlagen, dem Fliehkraftabscheider der den groben Staub und Schmutz aus der eingesaugten Luft abscheidet mehrere kleine Zyklone nachzuordnen, die aus der grob gereinigten Luft noch den Feinstaub abscheiden, bevor die Luft wieder aus dem Staubsauger austritt. Ein Beispiel hierfür ist in der DE 10 2004 028 677 A1 gegeben. Hier gelangt die die staubbeladene Saugluft zuerst in eine erste Abscheidekammer, in der der grobe Staub und Schmutz aus der verwirbelten Luft abgeschieden wird. Der Schmutz wandert an den Wänden der Abscheidkammer nach unten und sammelt sich am Boden der Abscheidekammer an, während die grob gereinigte Luft durch ein Tauchrohr in der Mitte der Abscheidekammer wieder nach außen gelangt. Die ausströmende Luft wird aufgeteilt und zu einer Vielzahl von kleinen Fliehkraftabscheidern geführt, in denen die staubbeladene Saugluft nach demselben Prinzip verwirbelt wird. Dabei wird aus der staubbeladene Saugluft in den kleinen Fliehkraftabscheidern auch den Feinstaub abgeschieden, der ebenfalls an den Wänden der Fliehkraftabscheider nach unten wandert und in Feinstaubkammern fällt. Die gereinigte Saugluft wandert wiederum durch ein Tauchrohr nach außen und wird über einen Auslass aus dem Staubsauger ausgeschieden. Nachteilig an einer derartigen Konstruktion kann sein, dass die kleinen Fliehkraftabscheider mit ihren Feinstaubkammern im Staubsauger Platz wegnehmen, der nicht mehr als Sammelraum für den groben Schmutz zur Verfügung steht. Damit kann die Sammelkapazität des Staubsaugers deutlich verringert werden.

Der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe



[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Staubsauger mit einem Fliehkraftabscheider zum Abscheiden von grobem Staub und nachgeschalteten kleinen Fliehkraftabscheidern zum Abscheiden von Feinstaub so auszubilden, dass der Staubsammelbehälter eine möglichst große Staubsammelkapazität aufweist und ein sehr hoher Anteil der Staubpartikel aus der Saugluft ausgeschieden wird.

Erfindungsgemäße Lösung



[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch einen Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0006] Die erfindungsgemäße Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern gelingt dadurch, dass der erste Fliehkraftabscheider ein Wirbelrohrabscheider ist und dass der zumindest zweite Fliehkraftabscheider ein Cyclonabscheider ist. Der Vorteil einer solchen Anordnung liegt darin, dass diese einen sehr hohen Abscheidegrad aufweist. Dies bedeutet, dass ein sehr hoher Anteil des in der angesaugten Luft befindlichen Staubs etc. im ersten als Wirbelrohr ausgebildeten Fliehkraftabscheiders von der Luft getrennt und in einem separaten Behälter gesammelt wird. Der wenigstens eine nachgeschaltete, als Cyclon ausgebildete Fliehkraftabscheider, wird nur in sehr geringem Maße mit Staub beaufschlagt und, was eine lange Nutzungszeit zum Vorteil hat. Der erfindungsgemäße Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern zeichnet sich somit durch eine außergewöhnliche Lebenszeit aus, deren erste und zweite Abscheider über die Lebensdauer des Gerätes nicht gewechselt werden müssen.

Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung



[0007] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Die Bezugszeichen in den Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern sollen lediglich deren Lesbarkeit verbessern.

[0008] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind wenigstens zwei, vorzugsweise drei, insbesondere wenigstens vier, zweite Fliehkraftabscheider vorgesehen sind, welche als Cyclon- und/oder Wirbelrohrabscheider ausgebildet sind.

[0009] Wirbelrohrabscheider zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei einer Staubabscheidung einen geringen Druckverlust verursachen und große schwere Staubpartikel sicher abgeschieden werden können. Wirbelrohrabscheider sind gekennzeichnet durch einen zylindrischen, also in radialer Richtung gleichbleibenden Abscheideraum. Ein Staubauslass kann sich an einer Luftumkehr befinden. Vorteilhaft ist der erste Fliehkraftabscheider ein Wirbelrohrabscheider, da mit einem geringen Druckverlust sicher die großen schweren Partikel ausgeschieden werden können und nur noch der Feinstaub in der staubbeladenen Luft den nachgeschalteten Fliehkraftabscheider bereitgestellt werden kann.

[0010] Cyclonabscheider zeichnen sich dadurch aus, dass sie gegenüber Wirbelrohrabscheidern eine verbesserte Feinstaubabscheidung besitzen können. Cyclonabscheider sind gekennzeichnet durch einen konischen, also in radialer Richtung veränderlichen Abscheideraum. Vorteilhaft ist der zweite Fliehkraftabscheider ein Cyclonabscheider, der sicher die Feinstaubpartikel ausscheidet.

[0011] Die wechselnde Anordnung von zweiten Fliehkraftabscheidern ausgebildet als Cyclon und Wirbelrohr hat sich besonders für eine Feinstaubabscheidung bewährt.

[0012] Erfindungsgemäß bevorzugt weist der erste Fliehkraftabscheider einen im Bereich der Luftumkehr seitlich am Abscheideraum angeordneten Staubauslass auf, durch den der abgeschiedene Staub durch Fliehkraft in einen vom Abscheideraum getrennten Staubsammelbehälter heraus schleuderbar ist. Als Fliehkraftabscheider sind sowohl Wirbelrohr- als auch Cyclonabscheider anzusehen, wobei in dem Fliehkraftabscheider auf die Partikel Zentrifugalkräfte einwirken und diese radial nach außen beschleunigen. Solche Fliehkraftabscheider werden insbesondere bei sogenannten beutellosen Staubsaugern verwendet. Der den groben Staub abscheidende erste Fliehkraftabscheider ist so aufgebaut, dass der Abscheideraum des Fliehkraftabscheiders nur den den Staub abscheidenden Luftwirbel aufnimmt, der Staub selbst aber über einen Staubauslass in einen separaten Staubsammelbehälter ausgeworfen wird. Dadurch, dass Abscheideraum und Staubsammelbehälter entkoppelt sind, kann der Staubssammelbehälter unabhängig vom Abscheidevorgang angeordnet sein. Die Form des Staubssammelbehälter ist nicht mehr an die Luftführung des Luftwirbels gebunden. Damit ist der Staubssammelbehälter frei in der Gestaltungsmöglichkeit und kann an die Raumverhältnisse des Staubsaugers angepasst werden. Der Luftwirbel ist auf den Abscheideraum begrenzt, der Staubsammelbehälter kann beliebig gestaltet werden und wird nicht vom Luftwirbel beeinflusst. Damit der abgeschiedene Staub durch Fliehkraft sofort aus dem Abscheideraum in den Staubsammelbehälter gelangt, ist der Staubauslass für den Staubsammelbehälter an der Seitenwand des Abscheideraumes angeordnet, vorzugsweise im Bereich der Luftumkehr des Staub abscheidenden Wirbels. Dieser Aufbau ermöglicht, dass der Staubsammelbehälter in beliebiger Form ausgebildet sein kann und somit optimal an den im Staubsauger zur Verfügung stehenden Raum angepasst werden kann und dadurch die maximal mögliche Sammelkapazität einnehmen kann.

[0013] Zweckmäßiger Weise sind die dem ersten Fliehkraftabscheider nachfolgenden Fliehkraftabscheider parallel angeordnet. Bei einer parallelen Anordnung von Fliehkraftabscheidern wird der aus dem ersten Fliehkraftabscheider austretende Luftstrom in mehrere gleichmäßige, mitunter auch unterschiedliche Luftströme aufgeteilt. Vorteilhaft kann dadurch die mit Feinstaub beladene Saugluft auf mehrere Fliehkraftabscheider aufgeteilt werden. Vorteilhaft wird dadurch erreicht, dass bei einem Ausfall von einem Cyclonabscheider, etwa durch Verstopfung mit einem großen Staubpartikel weitere Fliehkraftabscheider zur Staubabscheidung zur Verfügung stehen. Vorteilhaft kann dadurch eine sichere Staubabscheidung über die Lebensdauer des Staubsaugers erreicht werden.

[0014] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform mündet sein Staubauslass des wenigstens einen zweiten, nachgeschalteten Fliehkraftabscheiders für den Feinstaub in den Staubsammelbehälter des ersten Fliehkraftabscheiders. Erster und zweiter Fliehkraftabscheider nutzen also denselben Staubsammelbehälter. Dies ist besonders effizient für die Staubsammelkapazität. Dieses gemeinsame Nutzen eines Staubsammelbehälters wird dadurch ermöglicht, dass der Staubabscheidewirbel des ersten Fliehkraftabscheiders vom Staubsammelbehälter getrennt ist und damit nicht die ebenfalls in diesen Staubsammelbehälter mündenden nachgeschalteten Fliehkraftabscheider beeinflussen kann. Vorteilhaft kann dadurch erreicht werden, dass nur eine bewegliche Klappe zur Staubentleerung von einem Staubsammelbehälter betätigt werden muss und nur an einer Innenwandung anhaftender Staub beseitigt werden muss.

[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der zweite nachgeschaltete Fliehkraftabscheider ebenfalls mit einem Boden zur Luftumkehr des Abscheidewirbels versehen und weist einen im Bereich dieser Luftumkehr angeordneten seitlichen Staubauslass auf, durch den der abgeschiedene Staub durch Fliehkraft in einen vom Abscheideraum getrennten Staubsammelbehälter heraus schleuderbar ist. Dadurch wird bewirkt, dass auch die kleineren Abscheidewirbel der nachgeschalteten Fliehkraftabscheider keinen Staub im Staubsammelbehälter aufwirbeln können, was das Konzept eines gemeinsamen Staubsammelbehälters unterstützt.

[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Staubsammelbehälter entnehmbar und weist eine Entleerklappe auf. Der Staubsammelbehälter der erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Staubsaugers mit Fliehkraftabscheider kann bis auf die Öffnungen, welche mit den Staubauslässen der Fliehkraftabscheider verbunden sind, geschlossen sein. Deshalb kann er der Staubsammelbehälter einfach entnommen werden, ohne dass der Schmutz der darin gesammelt ist an die Umgebung abgegeben wird. Zum Entleeren weist der im Wesentlichen geschlossene Behälter eine Entleerklappe auf, die erst über der Mülltonne geöffnet werden kann. Dies kann insbesondere für Allergiker vorteilhaft sein, da die Bedienperson mit keinerlei Staub in Berührung kommt.

[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Staubsammelbehälter Trennwände auf, um eventuelle Verwirbelungen des vom ersten Fliehkraftabscheider abgeschiedenen groben Schmutzes und Staubes durch die Abscheidewirbel der nachgeschalteten Fliehkraftabscheider zu verhindern. Die Trennwände sind jedoch nicht fest mit dem Boden verbunden, so dass sich zwischen den Wänden und Boden noch ein Durchgang ergeben kann, durch den Staub von einem Bereich des Behälters zum anderen gelangen kann, wenn ein Bereich schneller gefüllt wird. Auch dadurch kann die Sammelkapazität des Staubsammelbehälters optimal genutzt werden. Dies wirkt sich besonders dann vorteilhaft aus, wenn der Staubsammelbehälter einen flexiblen Boden aufweist. Dabei kann es sich um eine Folie handeln, die sich an beliebige freie Räume im Staubsauger anpassen kann und so maximale Staubsammelkapazität zur Verfügung stellt.

[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird dies weiterentwickelt. Der Staubsammelbehälter mündet hier in eine Staubsammelfolie, die erst am Staubsammelbehälter anliegt und mit zunehmendem Füllgrad an Schmutz und Staub immer weiter in den Raum greift, bis sie schließlich allen zur Verfügung stehenden Sammelraum ausfüllt und von der Bedienperson entnommen und ausgewechselt werden muss.

[0019] Prinzipiell sind aufgrund der Entkopplung von ersten und möglicherweise auch nachgeschalteten Fliehkraftabscheidern vom Staubsammelbehälter beliebige sinnvolle Ausführungsformen eines Staubsammelbehälters denkbar.

[0020] Die vorliegende Erfindung erleichtert mit einfachen und konstruktiven Mitteln die Realisierung eines verbesserten Staubsauger mit einem ersten Fliehkraftabscheider zum Abscheiden von grobem Staub und nachgeschalteten kleineren Fliehkraftabscheidern zum Abscheiden von Feinstaub so auszubilden, dass der Staubsammelbehälter eine möglichst große Staubsammelkapazität aufweist und ein sehr hoher Anteil der Staubpartikel aus der Saugluft ausgeschieden wird.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen



[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, näher beschrieben.

[0022] Es zeigen schematisch:
Fig. 1 b
eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fliehkraftabscheidersystems und mit entkoppeltem Staubbehälter;
Fig. 1b
das Fliehkraftabscheidersystem aus Fig. 1a in einer schematischen Schnittansicht;
Fig. 2
eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines ähnlichen Ausführungsbeispiels anhand dessen die Luftführung erläutert wird; und
Fig. 3 bis 5
schematisierte Darstellungen des Prinzips eines Staubsammelbehälters mit entnehmbarer Staubsammelfolie.

Ausführliche Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels



[0023] Bei der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.

[0024] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.

[0025] Fig. 1a zeigt in einer perspektivischen und Fig. 1b in einer schematischen Schnittansicht den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Staubabscheidesystems mit einem ersten Fliehkraftabscheider 1 zum Abscheiden des groben Schmutzes und Staubs aus der von der Staubsaugerdüse angesaugten Staub beladenen Luft, einen Staubsammelbehälter 2 und zwei dem ersten Fliehkraftabscheider nachgeschaltete kleinere Fliehkraftabscheider 3 zum Abscheiden von Feinstaub. Die Staub beladene Luft, welche von der Staubsaugerdüse eingesammelt wurde, gelangt durch einen seitlich angeordneten Lufteinlass 4 in den ersten Fliehkraftabscheider und wird aufgrund der Form des Lufteinlasses und des Abscheideraumes 5 verwirbelt. Der Luftwirbel durchströmt den Abscheideraum 5 und sondert dabei aufgrund von Fliehkräften insbesondere im Bereich des Bodens des Abscheideraums 5 Schmutz und Staub ab, welcher aufgrund der Fliehkraft an die Wand des Abscheideraums 5 gedrückt wird, von wo aus er über den Staubauslass 6 in den Staubsammelbehälter 2 ausgeworfen wird. Der Luftwirbel wird am Boden des Abscheideraumes 5 umgekehrt und gelangt über das Innere des Abscheideraums 5 und dem Luftauslass 7 an das angeordnete Tauchrohr 14 in die nachgeschalteten Fliehkraftabscheider 3. Die Luftführung ist in der Fig. 2 noch einmal im Detail dargestellt. In den nachgeschalteten Fliehkraftabscheidern 3 wird die Luft erneut in Wirbeln, welche durch Geometrie von Lufteinlass und Fliehkraftabscheidern gebildet werden, nach unten bewegt, wobei nunmehr der Feinstaub aus der Luft über Fliehkräfte an die Seitenwände der Fliehkraftabscheider 3 abgeschieden wird. Der abgeschiedene Feinstaub wandert entlang der Wände der Fliehkraftabscheider 3 nach unten und verlässt die nach unten offenen Fliehkraftabscheider 3 und fällt in den Staubsammelbehälter 2, in den die Fliehkraftabscheider 3 hineinragen.

[0026] Fig. 2 zeigt die Luftführung im ersten Fliehkraftabscheider 1 noch einmal detaillierter. Der Luftwirbel, der den Staub und Schmutz im Abscheideraum 5 abscheidet, wird am Boden mit Hilfe eines Umlenkkegels 8 umgekehrt und der grob gereinigte Luftstrom wird über das Tauchrohr 7 in den Luftführraum 9 geführt, von wo sie in die Lufteinlässe 10 der nachgeschalteten Fliehkraftabscheider 3 gelangt. Dort wird der Feinstaub abgeschieden, welcher ebenso wie der im Fliehkraftabscheider 1 abgeschiedene grobe Staub in den Staubsammelbehälter 2 geschleudert wird. Der Staubsammelbehälter 2 ist, wie in Figur 1 und 2 zu sehen ist, als gemeinsamer Staubsammelbehälter für alle Fliehkraftabscheider ausgebildet. Sowohl der grobe Staub aus dem Staubauswurf des ersten Fliehkraftabscheiders 1 als auch der Feinstaub aus den Fliehkraftabscheidern 3 gelangt in den Staubsammelbehälter 2.

[0027] Da durch die erfindungsgemäße Entkopplung von Abscheideraum 5 und Staubsammelbehälter 2 nahezu jede beliebige Form für den Staubsammelbehälter 2 möglich ist, lassen sich als Staubsammelbehälter 2 auch Varianten ohne feste Behälterwände, wie die in den Figuren 3 bis 5 im Ablaufschema gezeigten realisieren. Hier ist jeweils ein Staubsammelbehälter 2 dargestellt, der von einer Staubsammelfolie 11 schlauchartig umgeben wird. Die Staubsammelfolie 11 liegt auf dem verschiebbaren Boden 12 des Staubsammelbehälters 2 auf und wird mit diesem Boden 12 vom Behälter 2 weg geschoben, sobald sich Staub am Bodenbehälter absetzt und damit Druck auf den Boden 12 ausübt. Dadurch sammelt sich der Staub in der Staubsammelfolie 11 und füllt diese, wobei ihr Volumen immer zunimmt bis der Boden 12 die in Figur 5 gezeigte Endposition erreicht hat. Sobald diese Endposition des verschiebbaren Bodens 12 erreicht ist, wird die Staubsammelfolie von der Schweißeinheit 13 zugeschweißt und dabei abgetrennt. Die Staubsammelfolie kann nun mit dem verpackten Schmutz einfach entnommen werden. Insbesondere ist es durch die Erfindung auch ermöglicht, den Staubsammelbehälter 2 so aufzubauen, dass er nur die Staubauslass 6 der Fliehkraftabscheider zusammenführt und dann direkt in eine Staubsammelfolie 11 wie in den Figuren 3 bis 5 gezeigt, mündet.

[0028] Die vorliegende Erfindung erleichtert mit einfachen und konstruktiven Mitteln die Realisierung eines verbesserten Staubsauger mit einem ersten Fliehkraftabscheider zum Abscheiden von grobem Staub und nachgeschalteten kleineren Fliehkraftabscheidern zum Abscheiden von Feinstaub so auszubilden, dass der Staubsammelbehälter eine möglichst große Staubsammelkapazität aufweist und ein sehr hoher Anteil der Staubpartikel aus der Saugluft ausgeschieden wird.

Bezugszeichenliste



[0029] 
1
erster Fliehkraftabscheider
2
Staubsammelbehälter
3
nachgeschalteter Fliehkraftabscheider
4
Lufteinlass (erster Fliehkraftabscheider)
5
Abscheideraum
6
Staubauslass
7
Luftauslass
8
Umlenkkegel
9
Luftführraum
10
Lufteinlass (zweiter Fliehkraftabscheider)
11
Staubsammelfolie
12
Boden
13
Schweißeinheit
14
Tauchrohr



Ansprüche

1. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern, mit einem ersten Fliehkraftabscheider (1) zur Abscheidung von Staub aus staubbeladene Saugluft mit einem Lufteinlass (4) für staubbeladene Saugluft in einen Abscheidraum (5) und einem Luftauslass (7), der über ein Tauchrohr (14) mit dem Abscheideraum (5) in Verbindung steht, wobei durch das Tauchrohr (14) grobgereinigte Saugluft aus dem ersten Fliehkraftabscheider (1) austritt und wenigstens einem nachgeschalteten zweiten Fliehkraftabscheider (3) zur Abscheidung von Feinstaub aus der grobgereinigten Saugluft mit einem Lufteinlass (10), der mit einem Luftführraum (9) des ersten Fliehkraftabscheiders (1) in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Fliehkraftabscheider (1) ein Wirbelrohrabscheider ist und dass der zumindest zweite Fliehkraftabscheider (3) ein Cyclonabscheider ist.
 
2. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei, vorzugsweise drei, insbesondere wenigstens vier, zweite Fliehkraftabscheider (3) vorgesehen sind, welche als Cyclon- und/oder Wirbelrohrabscheider, insbesondere in einander wechselnder Abfolge, ausgebildet sind.
 
3. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Fliehkraftabscheider (1) einen im Bereich der Luftumkehr seitlich am Abscheideraum (5) angeordneten Staubauslass (6) aufweist, durch den der abgeschiedene Staub durch Fliehkraft in einen vom Abscheideraum (5) getrennten Staubsammelbehälter (2) heraus schleuderbar ist.
 
4. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem ersten Fliehkraftabscheider (1) nachfolgenden Fliehkraftabscheider (3) parallel angeordnet sind.
 
5. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Staubauslass (6) des wenigstens einen zweiten Fliehkraftabscheiders (3) in den Staubsammelbehälter (2) des ersten Fliehkraftabscheiders (1) mündet.
 
6. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Fliehkraftabscheider (3) einen im Bereich der Luftumkehr angeordneten Staubauslass (6) aufweist durch den der abgeschiedene Staub durch Fliehkraft in einen vom Abscheideraum (5) getrennten Staubsammelbehälter (2) heraus schleuderbar ist.
 
7. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubsammelbehälter (2) entnehmbar ist und eine Entleerklappe aufweist.
 
8. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubsammelbehälter (2) Trennwände aufweist.
 
9. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubsammelbehälter (2) einen flexiblen Boden (12) aufweist.
 
10. Staubsauger mit Fliehkraftabscheidern nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubsammelbehälter (2) eine Staubsammelfolie (11) umfasst.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente