[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeughaltekopf für eine handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine,
umfassend eine Tellereinrichtung, welche an der Reinigungs-/Schleifmaschine fixiert
oder fixierbar ist, und eine Werkzeugaufnahmeeinrichtung, an welcher ein Werkzeug
zur Oberflächenbearbeitung fixiert oder fixierbar ist und welche relativ zur Tellereinrichtung
um eine Drehachse drehbar ist, wobei an der Tellereinrichtung eine Anlageeinrichtung
an eine Bearbeitungsoberfläche durch Federelemente elastisch gelagert ist und die
Anlageeinrichtung die Werkzeugaufnahmeeinrichtung umgibt.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine.
[0003] Eine handgehaltene Schleifmaschine mit schwenkbarem Werkzeugkopf, welche in Form
eines Langhalsschleifers ausgebildet ist, ist in der
EP 1 719 581 A1 beschrieben.
[0004] In dieser Druckschrift ist ferner eine Werkzeughalteeinrichtung beschrieben.
[0005] Aus der
EP 1 961 518 A1 ist eine handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine bekannt, welche einen Werkzeugkopf
für ein oder mehrere Reinigungswerkzeuge und/oder Schleifwerkzeuge aufweist.
[0006] Aus der
US 2008/0085664 A1 ist ein Schleifwerkzeug bekannt, welches eine Halteeinrichtung, eine Kopfeinrichtung
und mindestens eine Schwenkeinrichtung umfasst. An dem Kopf kann ein Bürstenring angeordnet
sein, wobei der Bürstenring über ein oder mehrere Vorspannelemente in einem Kanal
positioniert sein kann.
[0007] Aus der
DE 20 2005 011 659 U1 ist ein Schleifgerät bekannt, bei dem ein Gleitring auswechselbar am Rand einer Haube
angebracht ist. Ein Schleifteller und der Gleitring sind relativ zueinander so verstellbar,
dass der vordere Rand des Gleitrings und die Vorderseite des Schleiftellers miteinander
fluchten.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Werkzeughaltekopf der eingangs genannten
Art bereitzustellen, mit welchem sich Reinigungsvorgänge und/oder Schleifvorgänge
mit einer handgehaltenen Reinigungs-/Schleifmaschine durch einen Anwender auf einfache
Weise mit optimiertem Bearbeitungsergebnis durchführen lassen.
[0009] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Werkzeughaltekopf erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass eine erste Fixierungsstelle der Federelemente an der Tellereinrichtung
und eine zweite Fixierungsstelle an der Anlageeinrichtung in einer Umfangsrichtung
beabstandet sind, wobei der Abstand in Umfangsrichtung größer als eine Breite des
entsprechenden Federelements ist, oder dass die Federelemente radial ausgerichtete
Federzungen sind.
[0010] Die Werkzeugaufnahmeeinrichtung hält ein Werkzeug, wie beispielsweise ein Bürstenwerkzeug
oder ein Schleifwerkzeug wie eine Schleifscheibe. Bei dem Bearbeitungsvorgang bewegt
sich dieses Werkzeug beispielsweise rotierend oder oszillierend. Die Anlageeinrichtung
umgibt die Werkzeugaufnahmeeinrichtung und damit auch das Werkzeug und verhindert,
dass beispielsweise Schleifstaub in großer Menge aus dem Bearbeitungsbereich entweichen
kann. Dadurch wird die Absaugung von Schleifstaub verbessert, da eine Art von ab gedichtetem
geschlossenem Raum durch die Anlageeinrichtung bereitstellbar ist. Es werden auch
Spritzer vermieden.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Anlageeinrichtung elastisch und insbesondere
elastisch federnd gelagert. Dadurch kann die Anlageeinrichtung sich an den Bearbeitungsbereich
anpassen. Es ist dadurch beispielsweise möglich, Unebenheiten auszugleichen und trotz
Unebenheiten für eine gute Abdichtung des "Arbeitsraums" zu sorgen. Durch die elastische
Lagerung erhält man eine Art von automatischer Anpassung an die Bearbeitungsoberfläche.
[0012] Dadurch ergibt sich eine optimierte Staubabfuhr; die Staubbelastung des Außenraums
um den Werkzeugkopf wird minimiert.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird bei Auflage der Anlageeinrichtung an einen
Bearbeitungsbereich die Anlageeinrichtung soweit zurückgedrückt, bis eine Bearbeitungsseite
des durch die Werkzeugaufnahmeeinrichtung gehaltenen Werkzeugs auf die entsprechende
zu bearbeitende Oberfläche wirkt. Dadurch ergibt sich automatisch eine optimierte
Abdichtung.
[0014] Es hat sich auch gezeigt, dass durch die schwimmend gelagerte Anlageeinrichtung eine
entsprechende Reinigungs-/Schleifmaschine bei der Oberflächenbearbeitung ruhiger läuft,
das heißt nicht oder zumindest weniger flattert. Die Anlageeinrichtung, welche elastisch
gelagert ist, hat eine Stützfunktion und dämpft Schwingungen. Damit ist die Bedienbarkeit
für einen Anwender erleichtert.
[0015] Die oben genannten Vorteile sind auch bei Verschmutzungen am Werkzeughaltekopf gewährleistet.
Durch entsprechende Ausbildung der elastischen La gerung lässt sich die elastische
Beweglichkeit der Anlageeinrichtung zu der Tellereinrichtung sicherstellen.
[0016] Durch die elastische Lagerung der Anlageeinrichtung können weniger weiche Materialien
für Anlageelemente der Anlageeinrichtung verwendet werden, und dadurch wird der Verschleiß
verringert.
[0017] Die erfindungsgemäße Lösung ist auch einsetzbar, wenn Reinigungsvorgänge durchgeführt
werden sollen. Durch die Anlageeinrichtung wird beispielsweise der Austritt von Schmutzwasser
aus dem "Arbeitsraum" minimiert.
[0018] Der Werkzeughaltekopf ist für eine Reinigungsmaschine, für eine Schleifmaschine oder
für eine Maschine, die sowohl Reinigungsfunktion als auch Schleiffunktion hat, einsetzbar.
[0019] Die Federelemente sind radial ausgerichtet (bezogen auf eine Draufsicht auf die Federelemente)
oder eine erste Fixierungsstelle der Federelemente an der Tellereinrichtung und eine
zweite Fixierungsstelle der Federelemente an der Anlageeinrichtung in einer Umfangsrichtung
sind beabstandet, wobei dieser Abstand größer ist als eine Breite der entsprechenden
Federelemente. Vorzugsweise weisen die Federelemente eine Mittelachse auf, entlang
welcher sich die jeweiligen Federelemente erstrecken, wobei bei fixierten Federelementen
ihre Mittelachse eine Komponente in Umfangsrichtung aufweist. Vorzugsweise ist die
Länge der Federelemente in Umfangsrichtung größer und beispielsweise mindestens zweifach
oder mindestens dreifach oder mindestens vierfach größer als ihre Länge in Radialrichtung.
(Umfangsrichtung und Radialrichtung sind bezogen auf die Drehachse.) Die Federelemente
können auch eine Höhenerstreckung parallel zur Drehachse aufweisen. Durch die genannte
Ausbildung der Federelemente mit einer Erstreckung in Umfangsrichtung wird ein größerer
Federweg erreicht. Es wird auch eine Schnappwirkung für die Federelemente verhindert,
die grundsätzlich entstehen kann, wenn die Federelemente mit ihrer Mittelachse nur
radial ausgerichtet sind.
[0020] Beispielsweise umfasst die Anlageeinrichtung einen Bürstenkranz und/oder Lippenkranz.
Ein Bürstenkranz ist beispielsweise durch eine Mehrzahl von Borstenbündeln gebildet.
Ein Lippenkranz umfasst eine oder mehrere Dichtlippen. Auch eine Kombination beispielsweise
von Bürsten und Lippen ist möglich.
[0021] Bei einer Ausführungsform sind eine Mehrzahl von Federelementen (insbesondere mindestens
drei) zur elastischen Lagerung der Anlageeinrichtung vorgesehen. Dadurch ergibt sich
ein einfacher Aufbau. Die Anlageeinrichtung lässt sich auf einfache Weise federnd
an der Tellereinrichtung lagern. Ferner ist ein Platzbedarf zur elastischen Lagerung
der Anlageeinrichtung minimiert, sodass beispielsweise eine Absaugung von Schleifstaub
oder dergleichen höchstens minimal beeinflusst wird. Durch das Vorsehen von diskreten
beabstandeten Federelementen ist die elastische Lagerung der Anlageeinrichtung auch
bei Verschmutzung gewährleistet. Die Anordnung und Ausbildung der Federelemente ist
derart optimiert, dass insbesondere die oben genannten Vorteile erreicht sind. Wenn
die elastische Lagerung zu hart ist, dann muss ein Anwender für eine Oberflächenbearbeitung
einen (unnötig) hohen Kraftaufwand vorsehen, um ein Bearbeitungswerkzeug, wie eine
Schleifscheibe, in Kontakt mit der zu bearbeitenden Oberfläche zu halten. Wenn die
elastische Lagerung zu weich ist, dann ist beispielsweise die oben erwähnte Stützfunktion
nicht oder nicht vollständig erreicht.
[0022] Günstig ist es, wenn die Federelemente um die Drehachse verteilt angeordnet sind,
das heißt in einer Umfangsrichtung bezogen auf die Drehachse verteilt angeordnet sind.
Dadurch ergibt sich eine schwimmende Lagerung der Anlageeinrichtung an der Tellereinrichtung,
sodass die Anlageeinrichtung auf einfache Weise an unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten
eines Bearbeitungsbereichs anpassbar ist.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verteilung der Federelemente um die Drehachse
und/oder die Härte der Federelemente abhängig von der Druckverteilung bei der Oberflächenbearbeitung
ist. Es ist beispielsweise möglich, dass aufgrund der Ausbildung des Werkzeugkopfs
eine mindestens näherungsweise symmetrische Druckverteilung bei der Oberflächenbearbeitung
vorliegt. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Federelemente gleichmäßig verteilt
um die Drehachse angeordnet sind und die Federelemente alle gleich hart sind. Es ist
auch möglich, dass aufgrund der Ausbildung des Werkzeugkopfs die Druckverteilung bei
der Oberflächenbearbeitung unsymmetrisch ist. Eine solche Unsymmetrie kann beispielsweise
dadurch entstehen, dass die Drehachse nicht den Schwerpunkt des Werkzeugkopfs durchstößt,
sondern dass ein entsprechender Durchstoßpunkt beabstandet zu dem Schwerpunkt ist.
In diesem Falle sind günstigerweise die Federelemente nicht gleichmäßig um die Drehachse
verteilt, sondern benachbarte Federelemente weisen im Bereich des größeren Drucks
einen kleineren Abstand auf als in einem Bereich, in welchem ein kleinerer Druck vorliegt.
Alternativ oder zusätzlich können an unterschiedlichen Stellen Federelemente unterschiedlicher
Härte eingesetzt werden. Beispielsweise können in Bereichen mit größerem Druck härtere
Federelemente eingesetzt werden.
[0024] Insbesondere sind die Federelemente als Federzungen ausgebildet. Beispielsweise sind
die Federelemente durch metallische Plättchen oder Plättchen aus einem Kunststoffmaterial,
welches entsprechende elastische Eigenschaften aufweist, hergestellt. Solche Federelemente
lassen sich auf einfache Weise dimensionieren und fixieren. Sie lassen sich relativ
breit ausgestalten, sodass sie auf einfache Weise mit der Tellereinrichtung und der
Anlageeinrichtung beispielsweise verschraubbar oder verschweißbar sind.
[0025] Bei einer Ausführungsform sind die Federelemente in einem erstem Raum an geordnet,
welcher einen zweiten Raum umgibt, wobei der erste Raum von dem zweiten Raum mindestens
fluiddicht getrennt ist und der zweite Raum näher zur Drehachse liegt als der erste
Raum. Bei einer Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der zweite Raum fest oder
schaltbar von dem ersten Raum fluiddicht getrennt ist. Dies kann beispielsweise genutzt
werden, um eine bessere Absaugwirkung zu erreichen. Eine Schaltbarkeit der Fluiddichtigkeit
(im Sinne, dass die Fluiddichtigkeit aufgehoben werden kann) kann beispielsweise dazu
verwendet werden, um ein Ansaugen des Werkzeugkopfs zu erreichen.
[0026] Insbesondere mündet in den zweiten Raum mindestens eine Absaugöffnung. An die Absaugöffnung
ist eine Absaugeinrichtung angeschlossen bzw. anschließbar, über welche sich beispielsweise
Schleifstaub von dem Bearbeitungsbereich absaugen lässt.
[0027] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Federelemente mit der Tellereinrichtung
und der Anlageeinrichtung verbunden sind. Insbesondere sind die Federelemente mit
einem ersten Bereich in der Nähe eines ersten Endes mit der Anlageeinrichtung verbunden
mit einem zweiten Bereich in der Nähe eines gegenüberliegenden zweiten Endes mit der
Tellereinrichtung verbunden.
[0028] Bei einer Ausführungsform weist die Tellereinrichtung eine Oberseite auf, wobei an
einer Innenseite der Oberseite Halter für die Federelemente angeordnet sind. Dadurch
lässt sich die elastische Lagerung der Anlageeinrichtung optimieren. Die Halter ragen
insbesondere über die Innenseite hinaus. Dadurch lässt sich gezielt einstellen, in
welchem Bereich die Anlageeinrichtung beweglich gelagert ist. Ferner lässt sich dadurch
die "Grundstellung" der Anlageeinrichtung ohne Kraftbeaufschlagung auf einfache Weise
einstellen.
[0029] Günstig ist es, wenn eine Bewegungsrichtung der Anlageeinrichtung relativ zu der
Tellereinrichtung durch die elastische Lagerung der Anlageeinrichtung an der Tellereinrichtung
parallel mit einem spitzen Winkel zur Drehachse ist. Durch die parallele Beweglichkeit
lässt sich eine optimierte Auflage erreichen bei optimaler Abdichtung. Die optimale
Abdichtung ist auch gewährleistet, wenn Oberflächenunebenheiten oder dergleichen vorliegen,
indem eine Verkippbarkeit der Anlageeinrichtung relativ zur Drehachse erlaubt ist.
[0030] Günstig ist es, wenn die Anlageeinrichtung so an der Tellereinrichtung elastisch
gelagert ist, dass ohne Kraftausübung eine Anlageseite der Anlageeinrichtung über
eine Aufnahmeseite der Werkzeugaufnahmeeinrichtung hinausragt. Dadurch wird bei der
Werkstückbearbeitung durch die elastische Lagerung die Anlageeinrichtung an den Bearbeitungsbereich
gedrückt und damit für eine optimierte Abdichtung gesorgt.
[0031] Aus dem gleichen Grund ist es günstig, wenn die Anlageeinrichtung so an der Tellereinrichtung
gelagert ist, dass ohne Kraftausübung die Anlageseite der Anlageeinrichtung über eine
Bearbeitungsseite eines an der Werkzeugaufnahmeeinrichtung gehaltenen Werkzeugs hinausragt.
[0032] Bei der Oberflächenbearbeitung umgibt die Anlageeinrichtung einen Bearbeitungsbereich
und dichtet ihn mindestens näherungsweise gegenüber einem Außenraum ab. Durch die
elastische Lagerung der Anlageeinrichtung kann ohne Kraftbeaufschlagung eine Anlageseite
der Anlageeinrichtung über eine Bearbeitungsseite des Werkzeugs hinausragen. Bei der
Bearbeitung lässt sich das Werkzeug mit einer Bearbeitungsseite auf den Oberflächenbearbeitungsbereich
aufsetzen und kann auf diesen einwirken. Die Anlageeinrichtung wird in Richtung der
Tellereinrichtung gedrückt, wobei der entsprechende Kraftaufwand durch einen Anwender
erfolgt oder eventuell bereits schon durch die Gewichtskraft der Reinigungs-/Schleifmaschine
bzw. des Werkzeugkopfs. Dadurch wiederum wird die Anlageeinrichtung gegen den Oberflächenbearbeitungsbereich
gedrückt und es wird für eine optimierte Abdichtung gesorgt. Dadurch wiederum ist
der Anteil beispielsweise an Schleifstaub oder auch an Spritzwasser, welche über die
Anlageeinrichtung in den Außenraum gelangen kann, minimiert.
[0033] Bei einer Ausführungsform umfasst die Anlageeinrichtung ein oder mehrere Anlageelemente,
welche in eine Leiste eingeschoben sind. Die Anlageelemente lassen sich dadurch bei
Verschleiß auf einfache Weise austauschen.
[0034] Günstig ist es, wenn die Tellereinrichtung ein Gehäuse umfasst, welches ein Seitenteil
aufweist, welches die Anlageeinrichtung in einem Teilbereich umgibt und in dem Teilbereich
seitlich abdeckt. Dadurch lässt sich eine Lagerung der Anlageeinrichtung an der Tellereinrichtung
gegenüber dem Außenraum seitlich abdecken.
[0035] Es kann mindestens eine Sperrfläche vorgesehen sein, welche die elastische Beweglichkeit
der Anlageeinrichtung relativ zu der Tellereinrichtung begrenzt. Dadurch lässt es
sich beispielsweise vermeiden, dass die Anlageeinrichtung zu weit in ein Gehäuse der
Tellereinrichtung hineingedrückt wird.
[0036] Günstig ist es, wenn die Sperrfläche so angeordnet und ausgebildet ist, dass in jeder
Stellung der Anlageeinrichtung relativ zur Tellereinrichtung eine Anlageseite der
Anlageeinrichtung über ein Gehäuse der Tellereinrichtung hinausragt. Dadurch wird
verhindert, dass die Anlageeinrichtung vollständig in das Gehäuse eintauchen kann.
Dadurch wird wiederum verhindert, dass sich die Anlageeinrichtung im Gehäuse verklemmen
kann, was deren Beweglichkeit blockieren kann. Ferner wird sichergestellt, dass die
Anlageseite der Anlageeinrichtung auf einer Bearbeitungsoberfläche aufliegt. (Insbesondere
ist dann die Sperrfläche so angeordnet und ausgebildet, dass in jeder Stellung der
Anlageeinrichtung die Anlageseite über eine Werkzeugoberfläche hinausragt.)
[0037] Günstig ist es, wenn der Abstand der Fixierungsstellung in Umfangsrichtung mindestens
zweifach so groß ist wie die Breite des entsprechenden Federelements. Dadurch wird
ein großer Federweg bei minimiertem radialen Abstand bereitgestellt.
[0038] Aus dem gleichen Grund ist es günstig, wenn eine Länge des Federelements in Umfangsrichtung
mindestens zweifach so groß ist wie eine Länge in radialer Richtung. Es wird ein großer
Federweg bereitgestellt und eine Schnappwirkung wird verhindert.
[0039] Aus dem gleichen Grund ist es günstig, wenn ein Federelement eine Mittelachse aufweist,
längs welcher sich das Federelement erstreckt, wobei die Mittelachse eine Komponente
in der Umfangsrichtung und eine Komponente in der radialen Richtung aufweist.
[0040] Erfindungsgemäß wird eine handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine bereitgestellt,
an welchem ein erfindungsgemäßer Werkzeughaltekopf lösbar oder fest fixiert ist. Die
entsprechende Reinigungs-/Schleifmaschine ist beispielsweise so ausgebildet, wie in
der
EP 1 719 581 A1 oder in der
EP 1 961 518 A1 beschrieben.
[0041] Insbesondere umfasst die handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine eine Absaugeinrichtung,
welche an die Tellereinrichtung an die mindestens eine Absaugöffnung angeschlossen
ist. Dadurch lässt sich auf einfache Weise Schleifstaub oder dergleichen absaugen.
[0042] Bei einer Ausführungsform umfasst die handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine einen
Elektromotor zum Antrieb einer Welle, welche mit dem Werkzeughaltekopf verbunden ist.
Der Elektromotor stellt Drehmoment zur Drehung der Werkzeugaufnahmeeinrichtung bereit.
[0043] Grundsätzlich ist es möglich, dass an dem Werkzeughaltekopf direkt ein Elektromotor
angeordnet ist. Es ist auch möglich, dass der Elektromotor außerhalb des Werkzeughaltekopfs
(beabstandet zum Werkzeugkopf) angeordnet ist. Dies kann für einen Anwender die Arbeit
erleichtern, da das Gewicht des Werkzeughaltekopfs dann minimierbar ist.
[0044] Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zusammenhang
mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Vorderansicht auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Werkzeughaltekopfs;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht von unten des Werkzeughaltekopfs gemäß Figur 1;
- Figur 3
- die gleiche Ansicht wie Figur 1 bei entfernter Werkzeugaufnahmeeinrichtung;
- Figur 4
- der Werkzeughaltekopf gemäß Figur 3 (bei entfernter Werkzeugaufnahmeeinrichtung) in
einer Draufsicht von unten;
- Figur 5
- eine Schnittansicht längs der Linie 5-5 gemäß Figur 4;
- Figur 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Werkzeughaltekopfs in ähnlicher Ansicht wie
Figur 3; und
- Figur 7
- der Werkzeughaltekopf gemäß Figur 6 in einer Draufsicht von unten.
[0045] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Werkzeughaltekopfs, welcher in den
Figuren 1 bis 5 gezeigt und dort mit 10 bezeichnet ist, dient zur Verwendung im Zusammenhang
mit einer handgehaltenen Reinigungs-/Schleifmaschine zur Wandbearbeitung, Bodenbearbeitung
oder Deckenbearbeitung. Die Maschine kann dabei rein als Reinigungsmaschine ausgebildet
sein, rein als Schleifmaschine oder als Maschine, welche sowohl als Reinigungsmaschine
als auch als Schleifmaschine verwendbar ist. Insbesondere ist die entsprechende Reinigungs-/Schleifmaschine
als Langhalsmaschine ausgebildet. Beispiele für solche Langhalsmaschinen sind in der
EP 1 719 581 A1 und in der
EP 1 961 518 A1 offenbart, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0046] Der Werkzeughaltekopf 10 umfasst eine Tellereinrichtung 12, über welche der Werkzeughaltekopf
10 an der Reinigungs-/Schleifmaschine fest oder lösbar fixiert ist. Die Tellereinrichtung
12 weist dabei ein Gehäuse 14 auf mit einer Oberseite 16. Das Gehäuse 14 ist schalenförmig
ausgebildet mit einem Seitenteil 18. Zwischen der Oberseite 16 und dem Seitenteil
18 ist ein Raumbereich 20 gebildet (Figur 5), an welchem mindestens teilweise eine
Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 angeordnet ist.
[0047] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Werkzeughaltekopf 10 an seiner Oberseite
einen domförmigen Bereich 24 auf. Über diesen wird der Werkzeughaltekopf 10 lösbar
an die Reinigungs-/Schleifmaschine angekoppelt. Dazu ist eine Fixierungseinrichtung
26 vorgesehen. An dem domförmigen Bereich 24 ist eine Lagereinrichtung 28 zur drehbaren
Lagerung der Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 relativ zu der Tellereinrichtung 12 angeordnet.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Lagereinrichtung 28 eine Welle 30,
welche drehfest mit der Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 verbunden ist und in einem
Lagerelement 32 drehbar gelagert ist. Es ist eine Untersetzungseinrichtung 34 vorgesehen,
welche an die Welle 30 gekoppelt ist. Die Untersetzungseinrichtung 34 ist wiederum
an eine Welle 36 gekoppelt, welche drehfest mit einer Welle, wie beispielsweise einer
flexiblen Welle, der Reinigungs-/Schleifmaschine verbindbar bzw. verbunden ist. Die
Wellen 30 und 36 sind dabei um eine Drehachse 38 drehbar. Die Drehachse 38 ist eine
Drehachse der Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22.
[0048] Es ist dabei grundsätzlich möglich, dass die Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 um die
Drehachse 38 angetrieben rotiert oder sich angetrieben oszillierend hin- und herbewegt,
je nach Ausgestaltung des Werkzeughaltekopfs 10.
[0049] Die Untersetzungseinrichtung 34 dient zur Absenkung der Drehzahl der Werkzeugaufnahmeeinrichtung
22 im Vergleich zur Drehzahl der Welle 36 und damit der Drehzahl einer Welle der Reinigungs-/Schleifmaschine.
Die Untersetzungseinrichtung 34 ist fakultativ.
[0050] Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22
durch einen Motor und insbesondere Elektromotor angetrieben, welcher außerhalb des
Werkzeughaltekopfs 10 sitzt. Es wird auf die oben erwähnten
EP 1 961 518 A1 und
EP 1 719 581 A1 verwiesen.
[0051] Es ist grundsätzlich aber auch möglich, dass ein Elektromotor zum Antrieb der Werkzeugaufnahmeeinrichtung
22 an dem Werkzeughaltekopf 10 sitzt. In diesem Fall muss keine Welle entsprechend
der Welle 36 an den Rest der Reinigungs-/Schleifmaschine angekoppelt werden.
[0052] Wenn der Werkzeughaltekopf 10 an der Reinigungs-/Schleifmaschine fixiert ist, dann
steht die Tellereinrichtung 12 gegenüber der Reinigungs-/Schleifmaschine fest und
die Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 ist um die Drehachse 38 relativ zu der Tellereinrichtung
12 und damit auch relativ zu der Reinigungs-/Schleifmaschine drehbar.
[0053] Die Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 weist eine Aufnahmeseite 40 auf, an welcher ein
Werkzeug, welches insbesondere scheibenförmig ist, anlegbar ist. Es ist dabei möglich,
dass das Werkzeug, wie beispielsweise eine Schleifscheibe, über eine Klettschlussverbindungseinrichtung
an der Aufnahmeseite 40 fixierbar ist. Auch andere Fixierungsmöglichkeiten können
vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Bürstenwerkzeug oder ein Kombinationswerkzeug
angeschraubt werden oder integral an der Werkzeugaufnahmeeinrichtung gebildet sein.
[0054] Bei einer Ausführungsform sind unterhalb der Oberseite 16 der Tellereinrichtung 12
und oberhalb der Werkzeugeinrichtung 22 ein erster Raum 42 und ein zweiter Raum 44
gebildet. Der erste Raum 42 ist beispielsweise ein Ringraum, welcher den zweiten Raum
44 umgibt. Der erste Raum 42 ist durch das Seitenteil 18 des Gehäuses 14 begrenzt.
Der zweite Raum 44, welcher von dem ersten Raum 42 getrennt ist, umgibt die Lagereinrichtung
28.
[0055] Zur Trennung des zweiten Raums 44 von dem ersten Raum 42 ist an einer Innenseite
46 der Oberseite 16 des Gehäuses 14 ein umlaufender Steg 48 angeordnet. Der Steg ragt
von dem Gehäuse 14 weg in Richtung der Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22, ohne diese
zu berühren. Der Steg 48 ist beispielsweise zylinderförmig ausgebildet.
[0056] An der Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 ist im Bereich des Stegs 48 eine entsprechende
umlaufende Leiste 50 angeordnet, welche parallel beabstandete gegenüberliegende Leistenelemente
52a, 52b aufweist. In einen Zwischenraum 54 zwischen diesen Leistenelementen 52a,
52b ist der Steg 48 eingetaucht. Dadurch ist eine Labyrinthdichtung gebildet und der
zweite Raum 44 ist mindestens näherungsweise fluiddicht von dem ersten Raum 42 getrennt.
[0057] Es ist grundsätzlich möglich, dass eine oder mehrere verschließbare Öffnungen zwischen
dem ersten Raum 42 und dem zweiten Raum 44 angeordnet sind. Dadurch ist die Fluidkommunikation
zwischen dem ersten Raum 42 und dem zweiten Raum 44 schaltbar.
[0058] In den zweiten Raum 44 mündet (mindestens) eine Absaugöffnung 56, welche mit einer
Absaugeinrichtung der Reinigungs-/Schleifmaschine verbindbar bzw. verbunden ist. Die
Absaugeinrichtung der Reinigungs-/Schleifmaschine ist beispielsweise an einen Staubsauger
oder dergleichen anschließbar. Es kann dann über die Absaugeinrichtung über den zweiten
Raum 44 beispielsweise Schleifstaub abgesaugt werden. Die fluiddichte Trennung zwischen
dem ersten Raum 42 und dem zweiten Raum 44 ermöglicht eine verbesserte Absaugung.
[0059] An die Absaugöffnung 56 ist als Teil der Absaugeinrichtung beispielsweise ein Absaugschlauch
anschließbar oder angeschlossen.
[0060] Der Werkzeughaltekopf 10 umfasst eine Anlageeinrichtung 58, welche mit einer Anlageseite
60 an eine Bearbeitungsoberfläche anlegbar ist. Die Anlageeinrichtung 58 umgibt die
Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 und ein daran gehaltenes Werkzeug und deckt, wenn sie
an einer Bearbeitungsoberfläche anliegt, einen Bearbeitungsbereich und auch ein Werkzeug
seitlich ab.
[0061] Die Anlageeinrichtung umfasst ein oder mehrere Anlageelemente 62 mit gleicher Höhe
in ihrer Längenrichtung, welche mit ihrer Höhenrichtung im Wesentlichen parallel zu
der Drehachse 38 orientiert sind und, wie oben erwähnt, bezogen auf eine Umfangsrichtung
zu der Drehachse 38 die Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 umgeben.
[0062] Das oder die Anlageelemente 62 sind an einer Leiste 64 gehalten, welche in dem ersten
Raum 42 positioniert ist. Die Leiste 64, welche einteilig oder mehrteilig ausgebildet
sein kann, ist beispielsweise ringförmig. Sie weist einen Aufnahmebereich 66 auf,
in welches das oder die Anlageelemente 62 eingeschoben fixiert sind.
[0063] Ein Anlageelement 62 ist beispielsweise ein Bürstenelement oder ein Lippenelement.
Entsprechend ist dann die Anlageeinrichtung 58 als Bürstenkranz mit einer Mehrzahl
von Bürsten ausgebildet oder als Lippenkranz mit einer oder mehreren Lippen, welcher
die Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 in der Art einer Wand umgibt.
[0064] Die Anlageeinrichtung 58 ist federnd ("schwimmend") und damit elastisch an der Tellereinrichtung
12 gehalten. Dazu sind eine Mehrzahl von als Federzungen 70 ausgebildete Federelemente
68 vorgesehen, welche insbesondere plättchenförmig ausgebildet sind.
[0065] Bei einer Ausführungsform (Fig. 4) sind die Federzungen 70 in der Draufsicht von
unten radial bezogen auf die Drehachse 38 orientiert. Sie sind dabei leicht gebogen,
sodass sie auch eine Höhenerstreckung aufweisen: Die Federelemente 68 sind jeweils
mit einem ersten Bereich 72 mit der Leiste 64 verbunden und mit einem zweiten Bereich
74 jeweils mit einem Halter 76 verbunden, welcher an der Innenseite 46 der Oberseite
16 des Gehäuses 14 positioniert ist. Im nicht kraftbelasteten Zustand liegen der erste
Bereich 72 und der zweite Bereich 74 bezogen auf die Drehachse 38 auf unterschiedlichen
Höhen.
[0066] Die Federelemente 68 sind verteilt um die Drehachse 38 angeordnet (Figuren 3 und
4). Die Verteilung der Federelemente 68 ist dabei grundsätzlich so gewählt, dass sie
an die erwartete Druckverteilung bei der Oberflächenbearbeitung angepasst ist. Die
erwartete Druckverteilung hängt grundsätzlich davon ab, wie der Werkzeughaltekopf
ausgebildet ist und insbesondere, wie sein Schwerpunkt relativ zur Drehachse 38 liegt.
[0067] Es ist beispielsweise vorgesehen, dass, wenn die Druckverteilung bezüglich der Drehachse
38 mindestens näherungsweise symmetrisch ist, die Federelemente 68 gleichmäßig verteilt
um die Drehachse 38 anzuordnen. Bei der gleichmäßigen Verteilung haben benachbarte
Federelemente 68 den gleichen Abstand.
[0068] Wenn die Druckverteilung unsymmetrisch ist, dann kann ein Ausgleich durchgeführt
werden, indem die Federelemente 68 nicht gleichmäßig verteilt werden und/oder Federelemente
68 unterschiedlicher Härte verwendet werden. Beispielsweise können in einem Bereich,
in dem größere Drücke wirken, die Federelemente 68 mit kleinerem Abstand zueinander
angeordnet sein als in einem Bereich, in dem kleinere Drücke wirken.
[0069] Die Halter 76 ragen parallel zur Drehachse 38 von der Innenseite 46 des Gehäuses
14 ab. Dadurch lässt sich ein Federelement 68 mit dem zweiten Bereich 74 beabstandet
zu dieser Innenseite 46 an der Tellereinrichtung 12 fixieren.
[0070] Ohne Kraftbelastung ragt die Anlageseite 60 (zur Anlage an eine Bearbeitungsoberfläche)
der Anlageeinrichtung 58 über die Aufnahmeseite 40 (Anlageseite) der Werkzeugaufnahmeeinrichtung
22 hinaus. Wenn ein geeignetes Werkzeug eingesetzt wird, dann ragt diese Anlageseite
60 auch über eine entsprechende Bearbeitungsoberfläche des Werkzeugs hinaus. Durch
Kraftausübung, wobei unter Umständen bereits die Gewichtskraft der Reinigungs-/Schleifmaschine
bzw. des Werkzeughaltekopfs 10 reichen kann, wird die Anlageeinrichtung 58 in einer
Richtung 86 zu der Oberseite 16 des Gehäuses 14 elastisch verschoben. Die Richtung
86 ist dabei parallel oder in einem spitzen Winkel zur Drehachse 38. Die Federelemente
68 sind so angeordnet und ausgebildet, dass eine Beweglichkeit der Anlageeinrichtung
58 in der Richtung 86 bei Kraftausübung ermöglicht ist.
[0071] Die Richtung 86 muss je nach Bearbeitungsoberfläche nicht genau parallel zur Drehachse
38 sein. Bei unebenen Flächen kann eine relative Verkippung der Anlageeinrichtung
58 relativ zur Drehachse 38 erfolgen.
[0072] Die Anlageeinrichtung 58 wird bei Drehung der Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 und
eines daran gehaltenen Werkzeugs nicht mitgedreht. Die Anlageeinrichtung 58 dichtet
zumindest näherungsweise einen Oberflächenbearbeitungsbereich zu einem Außenraum hin
seitlich ab. Dadurch lässt sich eine optimierte Schleifstaubabsaugung erreichen. Durch
die elastische, federnde Anordnung der Anlageeinrichtung 58 an der Tellereinrichtung
12 lässt sich die "Abdichtung" gegenüber dem Außenraum positionieren. Die Anlageeinrichtung
58 kann sich aufgrund ihrer elastische Beweglichkeit an den zu bearbeitenden Oberflächenbereich
anpassen, wobei, wie oben erwähnt, auch eine Verkippbarkeit relativ zur Drehachse
38 möglich ist. Der Schleifstaubaustritt in den Außenraum ist dadurch minimiert.
[0073] Es lassen sich dadurch automatisch Unebenheiten oder dergleichen an dem Bearbeitungsbereich
erfassen. Weiterhin lässt sich automatisch auch eine Werkzeugabnutzung usw. berücksichtigen.
Es ergibt sich ein optimiertes Arbeitsergebnis.
[0074] Die schwimmend gelagerte Anlageeinrichtung 58 hat eine Stützfunktion bei der Oberflächenbearbeitung
für eine Reinigungs-/Schleifmaschine. Die Anlageeinrichtung 58 dämpft Schwingungen.
Dadurch läuft die Reinigungs-/Schleifmaschine ruhiger, das heißt ein Flattern der
Reinigungs-/Schleifmaschine bei der Oberflächenbearbeitung wird verhindert.
[0075] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es auch möglich, als Material für das oder
die Anlageelemente 62 aufgrund der elastischen Lagerung ein relativ hartes Material
zu verwenden, welches eine gute Anlage mit der Anlageseite 60 an den Oberflächenbearbeitungsbereich
aufweist. Dadurch ergibt sich ein geringerer Verschleiß an der Anlageeinrichtung 58.
[0076] Der erfindungsgemäße Werkzeughaltekopf 10 funktioniert wie folgt:
[0077] Der Werkzeughaltekopf 10 ist lösbar oder unlösbar für die Bearbeitung eines Oberflächenbereichs
an einer Reinigungs-/Schleifmaschine fixiert.
[0078] Ein Anwender drückt den Werkzeughaltekopf 10 auf den Bearbeitungsbereich. Die Anlageseite
60 der Anlageeinrichtung 58 liegt dabei an dem Oberflächenbearbeitungsbereich an.
Je nach Dimensionierung genügt die Gewichtskraft der Reinigungs-/Schleifmaschine,
die Anlageeinrichtung 58 über ihre elastische Lagerung soweit zurückzudrücken, dass
eine Bearbeitungsseite eines Werkzeugs auf den Oberflächenbearbeitungsbereich wirken
kann, oder ein Anwender muss durch entsprechende (eventuell zusätzliche) Druckausübung
das Werkzeug, welches durch die Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 gehalten ist, gegen
den Bearbeitungsbereich drücken. (Wenn eine Deckenbearbeitung durchgeführt wird oder
eine Wandbearbeitung, bei welcher die wirkende Gewichtskraft der Reinigungs-/Schleifmaschine
verringert ist, ist ein zusätzlicher Kraftaufwand des Anwenders erforderlich.)
[0079] Die Anlageeinrichtung 58 ist relativ zu der Tellereinrichtung 12 beweglich. Dies
ist in Figur 1 durch den Doppelpfeil 78 angedeutet. In den Figuren 1 bis 3 und 5 ist
jeweils eine erste Stellung 80 der Anlageeinrichtung 58 gezeigt, in welcher die Anlageseite
60 am weitesten über das Gehäuse 14 hinausragt.
[0080] In den Figuren 3 und 5 ist mit durchbrochenen Linien eine zweite Stellung 82 der
Anlageeinrichtung 58 gezeigt, welche durch elastische Verformung der Federelemente
68 entsteht, wobei die entsprechende Verformungskraft über die Anlageseite 60 eingebracht
wird.
[0081] Bei einer entsprechenden Bearbeitung wird die Werkzeugaufnahmeeinrichtung 22 angetrieben
gedreht und beispielsweise rotiert oder oszillierend gedreht. Ein entsprechend gehaltenes
Werkzeug, wie beispielsweise eine Schleifscheibe, wirkt auf den Oberflächenbearbeitungsbereich
und es entsteht Schleifstaub. Dieser verbleibt zum großen Teil in einem Raum 88, welcher
durch die Anlageeinrichtung 58 mit dem mindestens einen Anlageelement 62 und dem Oberflächenbearbeitungsbereich
begrenzt ist. Dieser Raum 88 wiederum steht in fluidwirksamer Verbindung mit dem zweiten
Raum 44 (insbesondere durch Öffnungen 84 in einem Werkzeug und der Werkzeugaufnahmeeinrichtung).
Durch den zweiten Raum 44 hindurch kann über die Absaugöffnung 56 Schleifstaub abgesaugt
werden.
[0082] Durch die erfindungsgemäße Lösung lassen sich bei konstruktiv einfachem Aufbau des
Werkzeughaltekopfs 10 optimierte Schleifergebnisse oder auch Reinigungsergebnisse
erhalten. Ein Bearbeitungsraum ist fluidwirksam durch die Anlageeinrichtung 58 gut
gegenüber einem Außenraum abgedichtet, um für eine optimierte Schleifstaubabführung
oder dergleichen zu sorgen. Durch die elastische Lagerung der Anlageeinrichtung 58
über die Federelemente 68 an dem Gehäuse 14 ist eine Anpassbarkeit an Oberflächenunebenheiten
und dergleichen auf einfache und insbesondere für den Anwender automatische Weise
möglich.
[0083] Die Tellereinrichtung 12 stellt dabei eine Sperrfläche 90 bereit, an welche die Leiste
64 der Anlageeinrichtung 58 anlegbar ist. Durch die Sperrfläche 90 (in Kombination
mit einer entsprechenden Sperrfläche der Leiste 64) ist die Beweglichkeit der Anlageeinrichtung
58 relativ zu der Tellereinrichtung 12 begrenzt und ein zu weites Eintauchen der Anlageeinrichtung
58 in das Gehäuse 14 wird dadurch verhindert.
[0084] Die Sperrfläche 90 ist beispielsweise an einer Rippe 92 gebildet, welche an der Innenseite
46 des Gehäuses 14 angeordnet ist. Beispielsweise ist die Sperrfläche 90 eine Ringfläche.
Die Sperrfläche 90 definiert die zweite Stellung 82 der Anlageeinrichtung 58. Die
Anlageeinrichtung 58 ist dadurch zwischen der zweiten Stellung 82 und der ersten Stellung
80 beweglich.
[0085] Die Sperrfläche 90 ist insbesondere so angeordnet, dass auch bei Anlage an die Sperrfläche
90 (in der zweiten Stellung 82) die Anlageseite 60 der Anlageeinrichtung 58 über das
Gehäuse 14 hinausragt. Dadurch wird ein vollständiges Eintauchen der Anlageeinrichtung
58 in das Gehäuse 14 verhindert, und es bleibt die Beweglichkeit der Anlageeinrichtung
58 gewährleistet, da beispielsweise ein Verklemmen innerhalb des Gehäuses 14 verhindert
ist. Dadurch ist auch die Anlagefunktion der Anlageeinrichtung 58 gewährleistet.
[0086] Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Werkzeughaltekopfs, welches
in den Figuren 6 und 7 gezeigt und dort mit 102 bezeichnet ist, umfasst eine Tellereinrichtung
104 mit einem Gehäuse 106. Eine Anlageeinrichtung 108 ist elastisch an der Tellereinrichtung
104 gelagert. Dazu sind eine Mehrzahl von Federelementen 110 vorgesehen.
[0087] Die Anlageeinrichtung 108 weist eine Leiste 112 auf, in welcher ein oder mehrere
Anlageelemente 62 eingeschoben sind.
[0088] An einer Innenseite 114 des Gehäuses 106 sind Halter 116 angeordnet. Die Anzahl der
Halter 116 entspricht der Anzahl der Federelemente 110.
[0089] Die jeweiligen Federelemente 110 sind über eine erste Fixierungsstelle 118 mit den
jeweiligen Haltern 116 verbunden. Über eine jeweilige zweite Fixierungsstelle 120
sind sie mit der Leiste 112 verbunden. Dadurch ist die Anlageeinrichtung 108 elastisch
an der Tellereinrichtung 104 gelagert.
[0090] Bei dem Werkzeughaltekopf 10 sind die Federelemente 68 radial ausgerichtet; die Fixierungsstellen
an der Tellereinrichtung 12 und der Anlageeinrichtung 58 weisen keinen Abstand in
einer Umfangsrichtung auf.
[0091] Bei dem Werkzeughaltekopf 102 sind die erste Fixierungsstelle 118 und die zweite
Fixierungsstelle 120 eines jeweiligen Federelements 110 in einer Umfangsrichtung 122
beabstandet. Der Abstand zwischen der ersten Fixierungsstelle 118 und der zweiten
Fixierungsstelle 120 in der Umfangsrichtung 122 ist größer und insbesondere erheblich
größer als eine Breite B des entsprechenden Federelements 110. Insbesondere ist der
genannte Abstand mindestens zweifach so groß wie die Breite B. (Die Breite B ist bezogen
auf die radiale Richtung 124.) Ferner ist der Abstand zwischen der ersten Fixierungsstelle
118 und der zweiten Fixierungsstelle 120 in Umfangsrichtung (erheblich) größer als
der Abstand in radialer Richtung.
[0092] Ein Federelement 110 weist eine Mittelachse 126 auf, längs welcher sich das Federelement
110 erstreckt. Die Mittelachse 126 weist eine Komponente in der Umfangsrichtung 122
auf. Die Länge des Federelements 110 in der Umfangsrichtung 122 ist erheblich größer
als die Länge des Federelements 110 in der radialen Richtung 124. Insbesondere ist
die Länge in der Umfangsrichtung mindestens zweifach so groß wie die Länge in der
radialen Richtung 124.
[0093] Es wird dadurch ein großer Federweg für die Federelemente 110 erreicht. Ferner wird
eine Schnappwirkung verhindert.
[0094] Die Halter 116 sind über Rippen 128a, 128b mit einer Wand 130 verbunden, welche einen
Raum entsprechend dem zweiten Raum 44 umgibt. Diese Wand 130 steht an der Innenseite
114 ab. Ferner sind die Rippen 128a, 128b direkt mit der Innenseite 114 verbunden.
[0095] Es kann noch vorgesehen sein, dass benachbarte Halter 116 über Rippen 132 verbunden
sind. Diese Rippen 132 sind beispielsweise in Umfangsrichtung orientiert. Sie sorgen
für eine Querstabilität.
[0096] Ansonsten funktioniert der Werkzeughaltekopf 102 wie im Zusammenhang mit dem Werkzeughaltekopf
10 beschrieben.
1. Werkzeughaltekopf für eine handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine, umfassend eine
Tellereinrichtung (12; 104), welche an der Reinigungs-/Schleifmaschine fixiert oder
fixierbar ist, und eine Werkzeugaufnahmeeinrichtung (22), an welcher ein Werkzeug
zur Oberflächenbearbeitung fixiert oder fixierbar ist und welche relativ zur Tellereinrichtung
(12; 104) um eine Drehachse (38) drehbar ist, wobei an der Tellereinrichtung (12;
104) eine Anlageeinrichtung (58; 108) an eine Bearbeitungsoberfläche durch Federelemente
(68; 110) elastisch gelagert ist und die Anlageeinrichtung (58; 108) die Werkzeugaufnahmeeinrichtung
(22) umgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Fixierungsstelle (118) der Federelemente (110) an der Tellereinrichtung
(104) und eine zweite Fixierungsstelle (120) an der Anlageeinrichtung (108) in einer
Umfangsrichtung (122) beabstandet sind, wobei der Abstand in Umfangsrichtung größer
als eine Breite (B) des entsprechenden Federelements (110) ist, oder dass die Federelemente
(68) radial ausgerichtete Federzungen (70) sind.
2. Werkzeughaltekopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageeinrichtung (58; 108) einen Bürstenkranz und/oder Lippenkranz umfasst.
3. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (68; 110) in einem ersten Raum (42) angeordnet sind, welcher einen
zweiten Raum (44) umgibt, wobei der zweite Raum (44) der Drehachse (38) näher liegt
als der erste Raum (42), und insbesondere, dass der zweite Raum (44) fest oder schaltbar
von dem ersten Raum (42) fluiddicht getrennt ist, und insbesondere, dass in den zweiten
Raum (42) mindestens eine Absaugöffnung (56) mündet.
4. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tellereinrichtung (12; 104) eine Oberseite (16) aufweist, wobei an einer Innenseite
(46; 114) der Oberseite (16) Halter (76; 116) für die Federelemente (68; 110) angeordnet
sind.
5. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegungsrichtung (86) der Anlageeinrichtung (58; 108) relativ zu der Tellereinrichtung
(12; 104) durch die elastische Lagerung der Anlageeinrichtung (58; 108) an der Tellereinrichtung
(12; 104) parallel und/oder in einem spitzen Winkel zur Drehachse (38) ist.
6. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageeinrichtung (58; 108) so an der Tellereinrichtung (12; 104) gelagert ist,
dass ohne Kraftausübung eine Anlageseite (16) der Anlageeinrichtung (58; 108) über
eine Aufnahmeseite (40) der Werkzeugaufnahmeeinrichtung (12) hinausragt, und insbesondere,
dass die Anlageeinrichtung (58; 108) so an der Tellereinrichtung (12; 104) gelagert
ist, dass ohne Kraftausübung die Anlageseite (60) der Anlageeinrichtung (58; 108)
über eine Bearbeitungsseite eines an der Werkzeugaufnahmeeinrichtung (22) gehaltenen
Werkzeugs hinausragt.
7. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Oberflächenbearbeitung die Anlageeinrichtung (58; 108) einen Bearbeitungsbereich
umgibt und diesen mindestens näherungsweise gegenüber einem Außenraum abdichtet.
8. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageeinrichtung (58; 108) ein oder mehrere Anlageelemente (62) umfasst, welche
in eine Leiste (64; 112) eingeschoben sind.
9. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tellereinrichtung (12; 104) ein Gehäuse (14; 106) aufweist, welches die Anlageeinrichtung
(58; 108) in einem Teilbereich umgibt und in diesem Teilbereich seitlich abdeckt.
10. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eine Sperrfläche (90), welche die elastische Beweglichkeit der Anlageeinrichtung
(58; 108) relativ zur Tellereinrichtung (12; 104) sperrt, und insbesondere, dass die
Sperrfläche (90) so angeordnet und ausgebildet ist, dass in jeder Stellung der Anlageeinrichtung
(58; 108) relativ zur Tellereinrichtung (12; 104) eine Anlageseite (60) der Anlageeinrichtung
(58; 108) über ein Gehäuse (14; 106) der Tellereinrichtung (12; 104) hinausragt.
11. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Fixierungsstellen (118, 120) mindestens zweifach so groß wie die
Breite (B) des entsprechenden Federelements (110) ist.
12. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge des Federelements (110) in Umfangsrichtung (122) mindestens zweifach so
groß ist wie eine Länge in radialer Richtung (124).
13. Werkzeughaltekopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Federelement (110) eine Mittelachse (126) aufweist, längs welcher sich das Federelement
(110) erstreckt, wobei die Mittelachse (126) eine Komponente in der Umfangsrichtung
(122) und eine Komponente in der radialen Richtung (124) aufweist.
14. Handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine, an welcher ein Werkzeughaltekopf (10; 102)
gemäß einem der vorangehenden Ansprüche lösbar oder fest fixiert ist.
15. Handgehaltene Reinigungs-/Schleifmaschine nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch eine Absaugeinrichtung, welche an die Tellereinrichtung (12; 104) mit mindestens
einer Absaugöffnung (56) angeschlossen ist.