[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Polierkopf zum zonalen Bearbeiten von optischen
Brillenflächen mit einem eine Drehachse D aufweisenden Grundkörper zum Befestigen
an einer Polierspindel, mit einem an dem Grundkörper angeordneten elastischen Trägerteil,
auf dem eine Polierfolie angeordnet ist, wobei das Trägerteil eine Aussparung der
Tiefe t und die Polierfolie mindestens ein Loch aufweist, wobei das Loch einen Zugang
zu der Aussparung bildet.
[0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf einen Polierkopf zum zonalen Bearbeiten von
optischen Brillenflächen mit einem eine Drehachse D aufweisenden Grundkörper zum Befestigen
an einer Polierspindel und mit einem an dem Grundkörper angeordneten, elastischen
Trägerteil, das eine Stirnseite zum Befestigen einer Polierfolie aufweist, wobei das
Trägerteil eine zentrale Aussparung mit einer Tiefe t und mit einer Wandfläche aufweist.
[0003] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Polieren von optischen Brillenflächen
mit einem zonalen Polierwerkzeug bestehend aus einer Polierspindel und einem daran
angeordneten Polierkopf, der aus einem Grundkörper zum Befestigen an der Polierspindel
und einem an dem Grundkörper angeordneten elastischen Trägerteil mit einer Aussparung
und einer am Trägerteil befestigten Polierfolie gebildet ist.
[0004] Es ist bereits ein Polierteller für ein Werkzeug zur Feinbearbeitung von optisch
wirksamen Flächen an Brillengläsern aus der
DE 10 2005 010 583 A1 bekannt. Dieser Polierteller weist einen Tragkörper auf, an dem eine Schaumstoffschicht
befestigt ist, auf der eine Polierfolie aufliegt. Die Polierfolie ist in einem mittleren
Bereich mit wenigstens einer Öffnung versehen. Die Öffnung sorgt bei der Bearbeitung
für einen Druckausgleich und stellt flüssiges Poliermittel aus dem Inneren der Schaumstoffschicht
zur Verfügung, wodurch eine bessere Spülung und Kühlung sonst benachteiligter Poliertellerbereiche
erzielt wird.
[0005] Die aus der
DE 10 2005 010 583 A1 bekannte Aussparung innerhalb des Trägerteils soll bei der Bearbeitung als Reservoir
für flüssiges Poliermittel dienen, welches im Schaumstoff, also im Trägerteil selbst,
gespeichert bzw. aufgesaugt war und welches im Falle des Walkens bzw. Drückens des
Trägerteils ausgehend von den Poren in die Aussparung gelangt. Von dort aus soll es
über die Öffnung in der Polierfolie dem Polierprozess zugetragen werden. Ein separates
Befüllen der erfindungsgemäßen Aussparung vor dem Aufsetzen des Werkstücks ist gemäß
der Lehre des Standes der Technik nicht vorgesehen. Vielmehr ist es üblich, die zu
polierende Fläche einerseits sowie den Polierkopf andererseits nach dem Aufsetzen
auf die zu polierende Fläche seitlich mit Poliermittel zu versorgen, welches dann
aufgrund der Kapillarfunktion des Trägerteils nach innen geführt werden soll.
[0006] Die Öffnung in der Polierfolie dient demnach der Weiterleitung von flüssigem Poliermittel
aus dem Inneren der Schaumstoffschicht. Die Schaumstoffschicht selbst weist im Bereich
der Öffnung in der Polierfolie eine Aussparung auf, welche bei der Bearbeitung als
Reservoir für das flüssige Poliermittel dient.
[0007] Die
US 3,128,580 beschreibt eine Schleif- und Poliermaschine mit einem Schleif- und Polierkopf, der
mehrere Nuten aufweist, die dazu dienen, Kühlmedium effektiver zur zu bearbeitenden
Werkstückoberfläche zu transportieren. Die Nuten sind dabei innerhalb des Schleif-
und Polierbelags vorgesehen, wobei der jeweiligen Nut eine nutförmige Ausnehmung innerhalb
des Grundkörpers des Schleif- und Polierkopfs zugeordnet ist. Zudem ist innerhalb
des Schleif- und Polierbelags eine zentrische kreisförmige Aussparung vorgesehen,
der eine entsprechende topfförmige Ausnehmung innerhalb des Grundkörpers zur Aufnahme
von Kühlmedium zugeordnet ist. Nach Ausführungsbeispiel Figur 11 verlaufen die Nuten
bzw. die zugehörigen nutförmigen Ausnehmungen bis in den Bereich der zentrischen Aussparung
bzw. Ausnehmung, wobei zwischen der Nut und der zentrischen Aussparung ein Abstand
vorgesehen ist. Wie nach den Figuren 10 und 12 deutlich zu erkennen ist, gibt es zwischen
der zentrischen Ausnehmung und der jeweiligen Nut bzw. nutförmigen Ausnehmung jedoch
keine Durchflussverbindung. Nach den Ausführungsbeispielen Figur 4, 8 und 9 besteht
zwar zwischen der zentrischen Ausnehmung und der jeweiligen Nut bzw. nutförmigen Ausnehmung
eine Durchflussverbindung, jedoch weist die nutförmige Ausnehmung keinen Abstand zu
der zentrischen Ausnehmung auf.
[0008] Die verschiedenen Ausnehmungen dienen als Haltereservoir für Kühlmedium, das wohl
während des Prozesses nach und nach aus der Ausnehmungen nach oben zum Werkstück hin
austreten soll. Eine direkte Weiterleitung zwischen den verschiedenen Ausnehmungen
wird nicht beschrieben.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Polierfolie oder einen Polierkopf
für optische Brillenflächen derart auszubilden und anzuordnen, dass ein verbesserter
Transport von Poliermittel zwischen die Polierfolie und die zu bearbeitende Fläche
gewährleistet ist.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die Gegenstände der Ansprüche 1 oder
2 oder das Verfahren nach Anspruch 14.
[0011] Dass die Polierfolie zusätzlich zu dem Loch mindestens ein weiteres bzw. gesondertes
Loch aufweist, welches im Bereich eines Randes der Aussparung angeordnet ist und zum
Loch einen radialen Abstand a aufweist, führt zu einem Auslass für Poliermittel aus
der Aussparung heraus. Das weitere bzw. gesonderte Loch kann auch als nutförmige Erweiterung
des zentralen Lochs ausgebildet sein. Der genannte Abstand bezieht sich in diesem
Fall auf den jeweiligen radial außenliegenden Rand des zentralen Lochs einerseits
und der nutförmige Erweiterung andererseits. Aufgrund der mit der Rotation entstehenden
Zentrifugalkräfte wird unabhängig von der Form der Poliermittel aufnehmenden Aussparung
das Poliermittel im Randbereich der Aussparung nach außen bzw. oben verdrängt. Durch
das erfindungsgemäße weitere Loch bzw. die nutförmige Erweiterung im Randbereich der
Aussparung, wohin das Poliermittel aufgrund der zentrifugalen Kräfte nach oben bzw.
nach außen verdrängt wird, kann das Poliermittel durch das Loch austreten und so zwischen
die Polierfolie und die zu bearbeitende Fläche eingearbeitet bzw. verteilt werden.
Das Loch bzw. die nutförmige Erweiterung ist dabei in seiner Größe bzw. seinem Durchmesser
dem gewünschten Volumenstrom nach gestaltet. Dies gilt auch für die Anzahl der über
den Umfang verteilt angeordneten Löcher bzw. nutförmigen Erweiterungen. Bei dem Polieren
von optischen Brillenflächen bzw. asphärischen Flächen ist damit zu rechnen, dass
die Polierfolie während des Polierprozesses von der zu polierenden Oberfläche abhebt,
sodass das erfindungsgemäße weitere Loch nicht ständig durch die zu bearbeitende Fläche
verschlossen ist. Demnach ist das erfindungsgemäße gesonderte Loch mit Rücksicht auf
die zu erreichenden Drehzahlen beim Poliervorgang, also mit Rücksicht auf den zu erwartenden
Volumenstrom einerseits sowie mit Rücksicht auf die Viskosität des Poliermittels deutlich
kleiner ausgebildet als die aus dem Stand der Technik vorbekannte zentrische Öffnung.
Der Durchmesser des erfindungsgemäßen Loches bewegt sich zwischen 0,2 und 4 mm.
[0012] Die Wandfläche, die zumindest über einen Teil der Tiefe t und/oder mit Bezug zu einem
Umfang zumindest segmentweise gegenüber der Drehachse D in einem Winkel α hinterschneidungsfrei
angestellt ist, gewährleistet unter Ausnutzung der während der Bearbeitung anstehenden
Zentrifugalkräfte einen verbesserten Transport von Poliermittel in radialer und axialer
Richtung aus der Aussparung heraus. Dieses Merkmal kann alternativ oder ergänzend
zur Förderung des Poliermittelflusses vorgesehen werden.
[0013] Dabei ist es vorgesehen, dass sich die Aussparung aufgrund der Anstellung der Wandfläche
zu einer der Polierfolie zuzuwendenden Seite hin öffnet, wie in den Ausführungsbeispielen
nach Figur 2, 4, 5a, 5b. 5c, 6a und 8, damit vermehrt Poliermittel zum Rand der Aussparung
gefördert wird.
[0014] Die anzuordnende Polierfolie weist mindestens ein zentrisches Loch auf, wobei das
Loch einen Zugang zu der Aussparung zwecks Befüllung bildet. Mit der Anstellung der
Wandfläche wird ein erhöhter in axialer Richtung zur Drehachse wirkender Kraftanteil
auf das mit dem Polierteller rotierende Poliermittel ausgeübt, sodass dieses deutlich
besser aus der Aussparung heraus, ggf. über einen Kanal nach oben zu einer dort vorzusehenden
Polierfolie bzw. dort vorzusehenden Auslässen gefördert wird.
[0015] Die in der freien Stirnseite des Trägerteils vorgesehene, an die Aussparung in Strömungsverbindung
anschließende Nut mit einem Nutgrund und einer Tiefe t1 gewährleistet einen erhöhten
Poliermittelfluss aus der Aussparung heraus in einer Höhe unterhalb der Polierfolie.
Dieses Merkmal kann alternativ oder ergänzend zur Förderung des Poliermittelflusses
vorgesehen werden. Das Poliermittel kann somit über die Nut unterhalb der aufzulegenden
Polierfolie in radialer Richtung der Nut aus der Aussparung austreten und durch die
Nut weitergeleitet werden.
[0016] Die Tiefe t1 der Nut ist kleiner als die Tiefe t der Ausnehmung. Die Nut bildet somit
einen soweit einseitig offenen Kanal in dem Trägerteil, welcher durch die Polierfolie
zumindest teilweise, bis auf eine Austrittsöffnung bzw. einen Auslass, verschlossen
wird. Wenn die Tiefe t1 der Nut genauso groß ist wie die Tiefe t der Ausnehmung, dann
handelt es sich um eine weiter unten beschriebene segmentierte Ausnehmung. Dies gilt
auch für den Fall, in dem die Tiefe t der Ausnehmung bzw. die Tiefe t1 der Nut über
den Radius variiert.
[0017] Alternativ oder ergänzend kann das Trägerteil mindestens einen die Aussparung und
die Stirnseite verbindenden Kanal mit einer Öffnung aufweisen, wobei die Öffnung des
Kanals mit Bezug zu einer Mittelachse M des Kanals in einer Tiefe t2 der Aussparung
bzw. bodennah vorgesehen ist. Das Poliermittel kann über den Kanal aus der Aussparung
in Bodennähe austreten. Der Kanal stellt insoweit eine geschlossene Variante einer
Nut dar, deren Tiefe t1 des Nutgrundes mit dem Radius variiert.
[0018] Alternativ zu dem eingangs genannten Fall kann es vorgesehen sein, dass sich die
Aussparung aufgrund einer umgekehrten Anstellung der Wandfläche in entgegengesetzter
Richtung, also zum Grundkörper hin öffnet und demnach nicht hinterscheidungsfrei ausgebildet
ist. In diesem Fall wird Poliermittel vermehrt in eine bodennahe Öffnung eines Kanals
bzw. in den Kanal, der die Aussparung bzw. einen bodennahen Bereich der Aussparung
mit einer Stirnseite des Trägerteils verbindet, aufgrund der Zentrifugalkräfte gefördert.
[0019] Beim Einsatz eines vorstehend beschriebenen Polierkopfes, bei dem zwecks Einsatz
auf dem Trägerteil eine Polierfolie mit mindestens einem Loch befestigt werden kann,
wobei das Loch einen Zugang zu der Aussparung bildet, kann es vorteilhaft sein, wenn
die Polierfolie eine dem Trägerteil zugewandte oder zuwendbare Innenseite und eine
an die optische Fläche anlegbare Außenseite aufweist und wenn die Polierfolie zusätzlich
zu dem Loch mindestens ein mit radialem Abstand a zum Loch angeordnetes weiteres Loch
aufweist, welches im Bereich eines Randes der Aussparung und/oder im Bereich der Nut
und/oder im Bereich einer Öffnung des Kanals angeordnet ist, wobei das weitere Loch
einen Ausflusskanal für Poliermittel aus der Aussparung, aus der Nut und/oder aus
der Öffnung heraus bildet. Hieraus ergeben sich die vorstehend genannten Vorteile
betreffend den Transport von Poliermittel zu der zu bearbeitenden Fläche hin.
[0020] Wenn die Mittelachse M des Kanals mit der Drehachse D einen Winkel β zwischen 25°
und 60° einschließt, wird das Poliermittel aufgrund der während der Bearbeitung anstehenden
Zentrifugalkräfte optimal nach außen und nach oben gefördert. Die Anstellung hängt
letztlich ab von der gewünschten Austrittsposition auf der Stirnseite bzw. aus der
aufliegenden Polierfolie und von dem Durchmesser des Trägerteils. Vorzugsweise mündet
der Kanal in der Aussparung in Bodennähe.
[0021] Der Kanal kann auch gekrümmt oder parabelförmig ausgebildet sein, sodass der Winkel
β über die Länge des Kanals bzw. über den Radius des Polierkopfes variiert. Nahe der
Drehachse kann der Kanal flacher sein, was trotz geringerer Zentrifugalkräfte den
Poliermitteltransport fördert. Mit größerem Abstand zur Drehachse D kann der Kanal
steiler sein, was den Poliermitteltransport zunächst verschlechtert. Aufgrund der
mit dem Radius ansteigenden Zentrifugalkräfte wird dieser Nachteil jedoch ausgeglichen.
[0022] Vorteilhaft kann es auch sein, wenn die Polierfolie eine dem Trägerteil zugewandte
oder zuwendbare Innenseite und eine an die optische Fläche anlegbare Außenseite aufweist,
wobei die Polierfolie zusätzlich zu dem Loch mindestens eine auf der Innenseite vorgesehene
Nut mit einem Nutgrund aufweist und auf der Außenseite mindestens eine Ausnehmung
aufweist, die den Nutgrund teilweise zur Außenseite hin öffnet und die zum Loch einen
Abstand d aufweist. Die Nut verläuft dabei vorzugsweise in radialer Richtung. Sie
verbindet einen Zufluss für Poliermittel, vorzugsweise den Randbereich der Aussparung
mit der in radialer Richtung weiter außen liegenden Ausnehmung, sodass Poliermittel
ausgehend von der Aussparung im Trägerteil durch die Nut zur Ausnehmung und damit
zwischen die Polierfolie und eine zu polierende Fläche geleitet wird. Die offene Seite
der Nut ist beim Aufliegen der Polierfolie auf dem Trägerteil geschlossen und damit
als Kanal ausgebildet. Die Nut in der Polierfolie kann dabei geprägt und/oder im Formprozess
der Polierfolie hergestellt sein. Es ist auch denkbar, die Nut nach dem Formprozess
der Polierfolie durch einen schneidenden Bearbeitungsprozess auszubilden. Diese Merkmale
können alternativ oder ergänzend zur Förderung des Poliermittelflusses vorgesehen
werden.
[0023] Vorteilhaft kann es hierbei sein, wenn die Nut im Trägerteil, die Nut in der Polierfolie
und/oder der Kanal im Trägerteil in radialer Richtung zur Drehachse D verläuft. Die
Länge bzw. radiale Ausdehnung der Nut bzw. des Kanals bemisst sich danach, wie weit
die erfindungsgemäße Ausnehmung bzw. das erfindungsgemäße Loch auf der Außenseite
der Polierfolie von dem in der Polierfolie vorgesehenen zentralen Loch entfernt ist.
[0024] Alternativ oder ergänzend ist es von Vorteil, wenn das zentrale Loch der Polierfolie
einen Zugang zu der Aussparung bildet und die Nut der Polierfolie, die Nut des Trägerteils
und/oder der Kanal des Trägerteils einen Ausflusskanal für Poliermittel aus der Aussparung
heraus bildet, wobei die Polierfolie ein Loch aufweist, das zwecks Austritt von Polierflüssigkeit
an die Nut des Trägerteils und/oder den Kanal des Trägerteils anschließt. Wie bereits
ausgeführt, bildet das Trägerteil des Polierkopfes in Verbindung mit der oben beschriebenen
Polierfolie einen unterhalb der Polierfolie angeordneten Ausflusskanal für Poliermittel,
welches in der Aussparung des Trägerteils bevorratet ist. Mittels der Nut wird das
Poliermittel ausgehend von der Aussparung bzw. einem Rand der Aussparung aufgrund
der mit der Rotation entstehenden Verdrängungswirkung radial nach außen über eine
beliebige Distanz bis hin zum Austrittsloch geleitet, um dort nach außen hin auszutreten.
Die Größe bzw. Abmaße der Nut bzw. des Kanals sowie die Größe des anschließenden Loches
in der Polierfolie wird ebenfalls dem gewünschten Poliermittelstrom nach in Abhängigkeit
von dem mit der Viskosität des Poliermittels und der Drehzahl variierenden Poliermitteldruck
gewählt.
[0025] Von besonderer Bedeutung kann für die vorliegende Erfindung sein, wenn das Loch in
der Polierfolie einen Durchmesser d1 aufweist und die Aussparung am Rand einen Durchmesser
d2 aufweist, wobei der Durchmesser d1 kleiner ist als der Durchmesser d2 und die Polierfolie
über den Rand der Aussparung übersteht und die Aussparung im Randbereich in axialer
Richtung zumindest teilweise verschließt. Somit ist der Randbereich der Aussparung,
in dem das Poliermittel aufgrund der Zentrifugalkräfte nach oben und/oder zur Seite
hin austreten würde, durch die Polierfolie verschlossen. Die Polierfolie kann demnach
dort nicht austreten bzw. nur in die dort wie oben beschriebenen vorgesehenen Löcher
und/oder Nuten, die zu einer definierten Weiterleitung und Ausleitung von Poliermittel
zur Außenfläche hin dienen. Der so gebildete Überstand beträgt zwischen 15% und 90%,
vorzugsweise zwischen 20% und 60%, des halben Durchmessers d2.
[0026] Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung kann es von Vorteil
sein, wenn die Polierfolie einen ersten Funktionsbereich F1 und entsprechende Mittel
aufweist, der eine Deckelfunktion in Teilbereichen des Randes der Aussparung durch
einen Überstand und eine Weiterleitungsfunktion für Poliermittel aus der Aussparung
radial nach außen durch die Nut und/oder in axialer Richtung durch das weitere Loch
gewährleistet. Aufgrund der Nut wird zudem eine in axialer Richtung wirkende Weiterleitungsfunktion
für das Poliermittel gewährleistet. Im Vordergrund steht jedoch die radiale Weiterleitungsfunktion
aufgrund der Länge der Nut. Die Deckelfunktion gewährleistet ein Zurückhalten von
Poliermittel, sodass das begrenzte Volumen an Poliermittel im Rahmen der Weiterleitungsfunktion
definiert und soweit dosiert weitergeleitet und schließlich an die gewünschten Bereiche
der Poliermittelfolie abgegeben werden kann. Die Weiterleitungsfunktion wird trägerteilseitig
durch die Nut bzw. den Kanal im Trägerteil gewährleistet.
[0027] Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn die Polierfolie einen zweiten Funktionsbereich
F2 und entsprechende Mittel aufweist, der die Auslassfunktion für Poliermittel zur
Außenseite hin durch das weitere Loch am Rand der Ausnehmung, durch das Loch im Anschluss
an die Nut bzw. den Kanal im Trägerteil und/oder durch die Ausnehmung im Anschluss
an die Nut in der Polierfolie gewährleistet. Der zweite Funktionsbereich gewährleistet
das gewünschte Austreten von Poliermittel an den frei zu wählenden Positionen auf
der Außenseite der Polierfolie.
[0028] Außerdem kann es vorteilhaft sein, wenn die Polierfolie einen unteren Teil mit der
Innenseite und einen oberen Teil mit der Außenseite aufweist, wobei der erste Funktionsbereich
F1 dem unteren Teil zugeordnet ist und der zweite Funktionsbereich F2 dem oberen Teil
zugeordnet ist. Die Polierfolie kann dabei ein-, zwei- oder auch mehrschichtig zwecks
Ausbildung eines wunschgemäßen Weiterleitungssystems ausgebildet sein.
[0029] Hierzu kann es alternativ vorteilhaft sein, wenn der untere Teil und der obere Teil
einteilig und/oder materialidentisch ausgebildet sind oder wenn der untere Teil und
der obere Teil verschiedene Bauteile bilden. Für den Fall des Vorliegens zweier verschiedener
Bauteile kann dem unteren Teil auch eine Versteifungsfunktion zukommen, sodass die
Anpassungsfähigkeit der Polierfolie in Verbindung mit dem flexiblen Träger nach unten
hin, also zu kleineren Radien hin beschränkt wird.
[0030] Dabei kann es von Vorteil sein, wenn die Aussparung ein Volumen aufweist, das mindestens
0,3 ml oder 0,4 ml oder 0,5 ml oder 0,6 ml groß ist. Die Hauptfunktion des Trägerteils
ist nach wie vor die Unterstützung der Polierfolie beim Polieren der Oberfläche. Mit
der Größe der zentrischen Aussparung, die als Poliermittelvorrat dienen soll, wird
die Unterstützungsfunktion insgesamt verringert bzw. geht im Bereich der Aussparung
gänzlich verloren, sodass die radiale Ausdehnung der Aussparung letztlich auch begrenzt
sein muss. Mit Rücksicht auf die Höhe des Trägerteils, also die Tiefe der Aussparung
kann somit ein gewünschtes, jedoch nach oben begrenztes Vorratsvolumen für Poliermittel
erreicht werden.
[0031] Schließlich kann es von Vorteil sein, wenn die Aussparung trichter- und/oder becher-
und/oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist, wobei der angestellte Teil der Wandfläche
der Aussparung eben bzw. flach ist. Flache bzw. ebene Wandflächen lassen sich aufgrund
der zur Verfügung stehenden Werkzeuge zunächst etwas einfacher herstellen. Die trichter-
und/oder becherförmige Ausbildung des zumindest oberen Teils der Ausnehmung begünstigt
wie oben bereits erwähnt den mit der Rotation entstehenden Poliermitteldruck im oberen
Randbereich der Aussparung.
[0032] Vorteilhaft kann es hierzu sein, wenn der angestellte Teil der Wandfläche der Aussparung
eine gerade oder parabelförmige Begrenzungslinie B aufweist, die mit der Rotationsachse
einen Winkel α, einschließt. Bei der parabelförmigen Begrenzungslinie B variiert der
Winkel α mit Bezug zur Tiefe t. Bei variierendem Winkel α kann der Abstand der Fläche
von der Drehachse bei der Wahl des Winkels α berücksichtigt werden, d. h. dass bei
Flächenanteilen mit geringem Abstand zum Drehzentrum bzw. zur Drehachse D der Winkel
α entsprechend groß ausgebildet ist und bei Flächen mit größerem Abstand zum Drehzentrum
entsprechend kleiner wird, wie es im Beispiel Figur 5c dargestellt ist. Somit wird
einem überhöhten Austritt bzw. Poliermitteldruck in den Bereichen mit großem Abstand
zum Drehzentrum entgegengewirkt und dennoch die Tiefe t der Aussparung überbrückt.
[0033] Letztlich kann es von Vorteil sein, wenn die Aussparung oder zumindest der trichter-
und/oder becherförmige Teil der Aussparung mit Bezug zur Umfangsrichtung U in mehrere
Teilsegmente segmentiert ist. Der insgesamt durch die Aussparung entstehende Mangel
an Unterstützung durch das Trägerteil wird im Falle eines segmentierten Aufbaus der
trichterförmigen Teile der Aussparung zumindest teilweise aufgehoben. Dies gewährleistet
zum einen ein etwas größeres Volumen für die Polierflüssigkeit, aber andererseits
eine Unterstützungsfunktion, die von der Größe der Segmente bzw. der Erweiterungen
der Aussparung abhängig ist.
[0034] Schließlich kann es vorteilhaft sein, wenn der Grundkörper einen zentralen Poliermittelkanal
aufweist. Über den Poliermittelkanal kann der Polierkopf mit Poliermittel versorgt
werden, welches über die Polierspindel bereitgestellt bzw. zugeführt wird. Das Poliermittel
kann über den Poliermittelkanal in die Aussparung und von dort wie vorgehend beschrieben
transportiert werden.
[0035] Dass verfahrensseitig vor dem Zusammenführen von Polierkopf und zu polierender Fläche
ein Vorrat an Poliermittel in die Aussparung im Trägerteil eingefüllt wird, führt
zu einem erheblich größeren Poliermittelvorrat, der während der anschließenden Bearbeitung
über die vorstehend genannten Mittel zwischen die Polierfolie und die zu bearbeitende
Oberfläche gefördert wird und/oder Poliermittel über den Poliermittelkanal zugeführt
wird. Da die über den Poliermittelkanal zuführbaren Mengen wesentlich größer sind,
lassen sich neben reproduzierbaren Ergebnissen auch gute Kühlwirkungen erzielen.
[0036] Für die Verfahrensweise ist es von Vorteil, wenn der Einfüllvorgang während des Polierprozesses
der einen Brillenfläche mehrmals, ggf. zwei bis zehn Mal wiederholt wird. Das insgesamt
für den einen Polierprozess zur Verfügung stehende Gesamtvolumen an Poliermittel kann
ausgehend von dem zur Verfügung stehenden, oben genannten Volumen der Ausnehmung um
den entsprechenden Faktor erhöht werden, was die Qualität des Poliervorgangs, vor
allem aber die Reproduzierbarkeit des Poliervorgangs verbessert.
[0037] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und
in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung des Polierkopfes mit Polierfolie;
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung aus Figur 1;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf den Polierkopf als Prinzipskizze;
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnitt A-A aus Figur 3;
- Figuren 5a-5d
- verschiedene Ausführungsbeispiele für die Biegefläche der Mantelfläche der Aussparung;
- Figur 6
- eine Prinzipskizze als Draufsicht mit einer segmentierten Aussparung;
- Figur 6a
- einen Schnitt B-B aus Figur 6;
- Figur 7
- eine Draufsicht mit schlitzförmigen Erweiterungen der Aussparung;
- Figur 7a
- einen Schnitt C-C aus Figur 7;
- Figur 7b
- eine Schnittdarstellung alternativer Ausbildungsformen;
- Figur 8
- eine Schnittdarstellung der perspektivischen Ansicht;
- Figur 9
- eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform.
[0038] Ein Polierkopf 1 gemäß Figur 1 weist einen aus Kunststoff gebildeten Grundkörper
2 mit einem darauf aus Schaumstoff ausgebildeten Trägerteil 3 sowie einer auf dem
Trägerteil 3 angeordneten Polierfolie 4 auf. Der Grundkörper 2 dient zur Aufnahme
an einer nicht weiter dargestellten Polierspindel 7 und weist zwecks maschineller
Handhabung einen Kragen 2.1 sowie Rastfedern 2.2 zum Aufklipsen auf die nicht dargestellte
Spindel bzw. einen Spindelkopf auf.
[0039] Die Polierfolie 4 weist auf ihrer Oberseite ein koaxial zu einer Drehachse D angeordnetes
Loch 4.1 auf. Zusätzlich sind mit radialem Abstand weitere Löcher 4.4 bis 4.4"' vorgesehen.
Des Weiteren befinden sich auf der Oberseite vier Ausnehmungen 4.7 bis 4.7"', die
jedoch kein durchgängiges Loch darstellen.
[0040] In Figur 2 ist zu sehen, dass sowohl das zentrische Loch 4.1 als auch die mit Bezug
zur Drehachse D weiter außerhalb liegenden Löcher 4.4 bis 4.4'" als Loch ausgebildet
sind, d. h. sich durch die gesamte Folie erstrecken.
[0041] Die Polierfolie 4 ist aus den beiden Lagen 4a, 4b gebildet.
[0042] Vorstehend genannte Löcher 4.1-4.4 gehen dabei durch beide Lagen 4a, 4b. Darüber
hinaus weist die untere Lage 4b ausgehend von dem jeweiligen Loch 4.4 eine Ausnehmung
bzw. Nut 4.5 auf, die sich bis in den Bereich der jeweiligen Ausnehmung 4.7 erstreckt.
[0043] Das Trägerteil 3 weist eine zentrisch angeordnete Aussparung 3.1 auf, die sich ausgehend
von der Oberseite bis auf das Trägerteil 3 hinunter erstreckt. Die Aussparung 3.1
weist eine kegelförmige Mantelfläche 3.2 auf, die mit der
[0044] Drehachse D einen Winkel α einschließt. Die Aussparung 3.1 dient als Poliermittelvorrat,
der vor dem Polierprozess in die Aussparung 3.1 eingebracht wird. Das jeweilige Loch
4.4 bis 4.4"' bzw. der Beginn der jeweiligen Nut 4.5 ist dabei im Bereich eines Randes
3.3 der Ausnehmung 3.1 vorgesehen. Im Falle der Rotation des Polierkopfes 1 würde
das in der Aussparung 3.1 befindliche Poliermittel nach außen, mithin nach oben gefördert
und tritt im Bereich des Randes 3.3 nach oben in das Loch 4.4 bzw. aus dem Loch 4.4
aus. Andererseits wird das Poliermittel durch die Nut 4.5 bzw. den zusammen mit der
Nut 4.5 und dem Trägerteil 3 gebildeten Kanal zur Ausnehmung 4.7 hin gefördert und
tritt durch die Ausnehmung 4.7 ebenfalls aus.
[0045] Gemäß Darstellung Figur 3 erstreckt sich die jeweilige Nut 4.5 ausgehend von dem
Loch 4.4 in radialer Richtung bis zur Ausnehmung 4.7.
[0046] Wie in Figur 2 zu sehen ist, steht die Polierfolie über den Rand 3.3 der Aussparung
3.1 durch einen Überstand 4.8 hervor. Der Überstand 4.8 beträgt etwa 40% des halben
Durchmessers d2 der Aussparung 3.1. Demnach kann das von der Rotation nach oben bzw.
außen verdrängte Poliermittel nur durch das Loch 4.4 bzw. die Nut 4.5 nach oben bzw.
radial nach außen austreten.
[0047] Die Nut 4.5 weist eine Länge 1 auf, wobei das Loch 4.4 zum zentrischen Loch 4.1 einen
Abstand a aufweist, womit der Überstand 4.8 zumindest teilweise begründet wäre. Die
Ausnehmung 4.7 ist demnach um die Länge 1 der Nut 4.5 zum Loch 4.4 beabstandet und
weist zum Loch 4.1 entsprechend einen Abstand d auf.
[0048] Gegenüberliegend zu dem weiteren Loch 4.4 ist eine andere Ausführungsform des weiteren
Lochs 4.4a dargestellt. Das weitere Loch 4.4a ist nutförmig ausgebildet und schließt
an das zentrale Loch 4.1 an. Der Abstand a bezieht sich in diesem Fall auf die radial
außenliegende Begrenzungslinie des jeweiligen Lochs 4.1, 4.4a. Die Größe des jeweiligen
Lochs 4.1, 4.4a, wie die Breite und Länge, sowie die Anzahl der über den Umfang verteilten
weiteren Löcher 4.4, 4.4a können je nach Anwendungsfall unterschiedlich sein.
[0049] Gemäß Schnittdarstellung A-A aus Figur 3 weist die Aussparung 3.1 im Bereich des
Randes 3.3 einen Durchmesser d2 auf und verjüngt sich nach unten hin um etwa 70% auf
einen Durchmesser d3.
[0050] Gemäß Abbildung Figur 4 ist der so gebildete Polierkopf 1 gegen eine Oberfläche 8.1
eines Werkstücks 8 bzw. einer Linse 8 anlegbar.
[0051] Jeder der beiden Lagen 4a, 4b der Polierfolie 4 kommt ein separater Funktionsbereich
F1, F2 zu. Die untere Lage 4b gewährleistet zum einen die Deckelfunktion durch den
Überstand 4.8 über den Rand 3.3 der Ausnehmung 3.1. Des Weiteren erfüllt die untere
Lage 4b die Austritts- und Weiterleitungsfunktion des Poliermittels in das Loch 4.4
bzw. in die Nut 4.5 zur Ausnehmung 4.7 hin. Der oberen Lage 4a kommt im Wesentlichen
die Austrittsfunktion zu, da dort das Poliermittel aus dem Loch 4.4 bzw. der Ausnehmung
4.7 an einer gewünschten Stelle austritt und zwischen die Polierfolie 4 und die zu
bearbeitende Fläche 8.1 eingearbeitet werden kann und dort die Polierfunktion erfüllt
bzw. nachhaltig unterstützt.
[0052] Die Aussparung 3.1 kann gemäß Ausführungsbeispiel 5a bis 5d verschiedene Formen bezüglich
ihrer Wandfläche 3.2 aufweisen. Eine gemäß Schnittdarstellung sich ergebende Begrenzungslinie
B der Projektion der Wandfläche 3.2 kann trichterförmig gemäß Figur 5a, bogen- bzw.
parabelförmig gemäß Ausführungsbeispiel Figur 5b und 5c und/oder zylindrisch gemäß
Figur 5d ausgebildet sein. In den ersten drei genannten Fällen variiert der Anstellwinkel
α der Wandfläche 3.2 in Abhängigkeit von einer Höhe bzw. Tiefe t der Aussparung 3.1.
Dies kann insbesondere wie im Fall gemäß Figur 5c von Vorteil sein, weil in den Bereichen
nahe der Drehachse D im Grund der Aussparung die in radialer Richtung wirkenden Zentrifugalkräfte
kleiner ausgebildet sein werden als in den Bereichen mit mehr Abstand zur Rotationsachse,
also im Bereich des Randes 3.3.
[0053] Selbst im Falle einer zylindrischen Ausnehmung gemäß Figur 5d erfolgt aufgrund der
Zentrifugalkräfte eine Anhebung des Füllstandes der Polierflüssigkeit am Rand 3.3
der Aussparung 3.1, sodass die Polierflüssigkeit ebenfalls durch das Loch 4.4 bzw.
die Nut 4.5 austreten kann. Die Höhe des Teils der Wandfläche 3.2, die eine Anstellung
gegenüber der Drehachse D aufweist, kann wie im Ausführungsbeispiel Figur 5a größer
sein als die Gesamttiefe t der Aussparung 3.1.
[0054] Gemäß Ausführungsbeispiel Figur 6 und die dazugehörige Schnittdarstellung B-B gemäß
Figur 6a ist es vorgesehen, die Aussparung 3.1 in Umfangsrichtung U zumindest teilweise
zu segmentieren, d.h. die Aussparung 3.1 ist um drei flügelförmige Erweiterungen 3.1a,
3.1b, 3.1c erweitert. Innerhalb der flügelförmigen Erweiterungen 3.1a, 3.1b, 3.1c
ist die Wandfläche 3.2 gegenüber der Drehachse D angestellt. Der zentrale Teil der
Ausnehmung 3.1 ist, soweit er begrenzt ist, zylindrisch. Die flügelförmigen Erweiterungen
3.1a, 3.1b, 3.1c stellen neben dem zentralen Teil der Ausnehmung 3.1 drei weitere
Segmente der Ausnehmung 3.1 dar. Je nach Länge und Breite der Erweiterungen 3.1a-3.1c
wird die Unterstützungsfunktion des Trägerteils beeinträchtigt.
[0055] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 7 ist die Aussparung 3.1 ähnlich wie im Ausführungsbeispiel
nach Figur 6 segmentiert, wobei die Segmentierung durch drei in der Draufsicht schlitzförmige,
in radialer Richtung verlaufende Erweiterungen 3.1a, 3.1b und 3.1c gebildet ist. Zusätzlich
zu der zentralen Aussparung 3.1 sowie den drei schlitzförmigen Erweiterungen 3.1a
bis 3.1c ist auf der Oberseite bzw. Stirnseite 3.4 des Trägerteils 3 eine Öffnung
3.7b eines in Figur 7a dargestellten Kanals 3.7 dargestellt.
[0056] Nach Schnittdarstellung C-C gemäß Figur 7a, linke Hälfte, weisen die schlitzförmigen
Erweiterungen 3.1a bis 3.1c dieselbe Tiefe t auf, wie die Ausnehmung 3.1 selbst. Die
schlitzförmigen Ausnehmungen 3.1a bis 3.1c sind nach Ausführungsbeispiel Figur 7 mit
Bezug zur Draufsicht rechteckförmig. Diese können jedoch auch eine ovale, langlochförmige,
eckige oder dreieckige Form einer Sternenspitze aufweisen.
[0057] Gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig 7a, rechte Seite, ist im Trägerteil 3 ein Kanal
3.7 vorgesehen, der in der zentralen Ausnehmung 3.1 beginnend radial nach außen sowie
nach oben zur freien Stirnseite 3.4 hin verläuft. Der Kanal 3.7 weist eine Mittelachse
M auf, die mit der Drehachse D einen Winkel β von etwa 55° einschließt.
[0058] Der Kanal 3.7 bildet in der Wandfläche 3.2 der Aussparung 3.1 eine Öffnung 3.7a,
die mit Bezug zur Mittelachse M in einer Tiefe t2, gemessen von der Stirnseite 3.4,
platziert ist. Der Kanal 3.7 mündet in einer Öffnung 3.7b auf der Stirnseite 3.4.
Die Öffnung 3.7b weist einen radialen Abstand b zur zentralen Aussparung 3.1, wie
in Figur 7 dargestellt, auf.
[0059] Gemäß Ausführungsbeispiel Figur 7b, linke Seite, kann die Nut 3.5 auch flacher bzw.
weniger tief ausgebildet sein, als die zentrale Aussparung 3.1. Die Nut 3.5 bzw. der
Nutgrund 3.6 weist dabei die Tiefe t1 auf, die etwa 40 Prozent der Tiefe t der zentralen
Aussparung 3.1 beträgt.
[0060] Gemäß Ausführungsbeispiel Figur 7b, rechte Seite, kann der Kanal 3.7 ähnlich wie
die Aussparung nach Figur 5b oder Figur 5c gekrümmt bzw. parabelförmig ausgebildet
sein. Der Anstellwinkel β zwischen der Kanalmittelachse M und der Drehachse D variiert
damit mit dem Radius.
[0061] Grundsätzlich ist es auch möglich, den Nutgrund 3.6 nach Ausführungsbeispiel Figur
7b, linke Seite, ähnlich wie den Kanal 3.7 nach Ausführungsbeispiel Figur 7b, rechte
Seite, gekrümmt bzw. parabelförmig auszubilden. Sobald die Tiefe t1 im Bereich der
zentralen Aussparung 3.1 im gekrümmten oder parabelförmigen Fall des Nutgrundes 3.6
die Tiefe t der zentralen Aussparung 3.1 erreicht, ergibt sich eine Ausführungsform
ähnlich wie nach Figur 6 bzw. Figur 6a, nach der eine segmentierte Aussparung 3.1
mit der gemäß Draufsicht flügelartigen Erweiterungen 3.1a bis 3.1c der Aussparung
3.1 vorgesehen ist. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach Figur 6 sind die Erweiterungen
3.1a bis 3.1c deutlich länger und schmaler, insoweit schlitzförmiger als im Ausführungsbeispiel
nach Figur 6.
[0062] In der Schnittdarstellung gemäß Figur 8 ist die jeweilige Nut 3.5, 3.5" im Trägerteil
3 vorgesehen. Die Nut 3.5 erstreckt sich in radialer Richtung ausgehend von der Aussparung
3.1 bzw. deren oberer Rand 3.3 bis auf die Höhe des jeweiligen Loches 4.7, 4.7" in
der Polierfolie 4. Das in der Ausnehmung 3.1 befindliche Poliermittel wird im Falle
der Rotation aus der kegelförmigen Ausnehmung 3.1 heraus gefördert und über die Nut
3.5 bis zum Loch 4.7 der Polierfolie 4 gefördert, und tritt letztlich aus dem Loch
4.7 aus. Spätestens wenn die Nut 3.5 mit Poliermittel gefüllt ist, kommt es zu einem
Austritt von Poliermittel aus dem Loch 4.4, welches mit Bezug zur radialen Richtung
vor dem Loch 4.7 angeordnet ist.
[0063] Gemäß Figur 8, linke Seite, ist das Loch 4.4 bzw. 4.4" nicht vorgesehen. Es ist lediglich
das Loch 4.7" am Ende der Nut 3.5" vorgesehen, aus welchem das Poliermittel nach außen
austreten kann.
[0064] Der Grundkörper 2 weist einen koaxial zur Drehachse D angeordneten, als Loch ausgebildeten
Poliermittelkanal 2.3 auf. Über den Poliermittelkanal 2.3 wird der Polierkopf 1 bzw.
die Aussparung 3.1 alternativ oder ergänzend mit Poliermittel versorgt, welches über
eine in Figur 4 skizzierte Polierspindel 7 bereitgestellt wird.
[0065] Nach dem Ausführungsbeispiel nach Figur 9 öffnet sich die Aussparung 3.1 nach unten,
zum nicht dargestellten Basisteil 2 (s. Fig. 8) hin. Das Poliermittel wird über den
jeweiligen Kanal 3.7, 3.7 " zur Stirnseite 3.4 des Trägerteils gefördert. Die sich
nach unten erweiternde Form der Aussparung 3.1 gewährleistet den Transport des Poliermittels
aus der Aussparung 3.1 in den jeweiligen Kanal 3.7, 3.7" bzw. dessen jeweilige Öffnung
3.7a, 3.7a".
Bezugszeichenliste
[0066]
- 1
- Polierkopf
- 2
- Grundkörper
- 2.1
- Flansch, Kragen
- 2.2
- Rastfeder
- 2.3
- Poliermittelkanal, Loch
- 3
- Trägerteil
- 3.1
- Aussparung, Mulde
- 3.1a
- Erweiterung, propellerförmig, schlitzförmig, Teilsegment
- 3.1b
- Erweiterung, propellerförmig, schlitzförmig, Teilsegment
- 3.1c
- Erweiterung, propellerförmig, schlitzförmig, Teilsegment
- 3.2
- Wandfläche, Mantelfläche
- 3.3
- Rand
- 3.4
- Stirnseite, frei
- 3.5
- Nut
- 3.6
- Nutgrund
- 3.7
- Kanal
- 3.7a
- Öffnung, unten
- 3.7b
- Öffnung, oben, Stirnseite
- 4
- Polierfolie
- 4a
- oberer Teil, Lage
- 4b
- unterer Teil, Lage
- 4.1
- Loch
- 4.2
- Innenseite
- 4.3
- Außenseite
- 4.4
- Loch
- 4.4'
- Loch
- 4.4"
- Loch
- 4.4"'
- Loch
- 4.4a
- Loch
- 4.5
- Nut
- 4.6
- Nutgrund
- 4.7
- Ausnehmung, Loch
- 4.7'
- Ausnehmung
- 4.7"
- Ausnehmung
- 4.7"'
- Ausnehmung
- 4.8
- Überstand
- 7
- Polierspindel
- 8
- Linse, Werkstück
- 8.1
- optische Brillenflächen, asphärische Oberfläche
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- a
- Abstand
- b
- Abstand
- B
- Begrenzungslinie
- D
- Drehachse
- d
- Abstand
- d1
- Durchmesser
- d2
- Durchmesser
- d3
- Durchmesser
- F1
- Funktionsbereich
- F2
- Funktionsbereich
- 1
- Länge
- M
- Mittelachse Kanal 3.7
- t
- Tiefe
- t1
- Tiefe
- t2
- Tiefe
- U
- Umfangsrichtung
1. Polierkopf (1) zum zonalen Bearbeiten von optischen Brillenflächen (8.1) mit einem
eine Drehachse D aufweisenden Grundkörper (2) zum Befestigen an einer Polierspindel
(7), mit einem an dem Grundkörper (2) angeordneten elastischen Trägerteil (3), auf
dem eine Polierfolie (4) angeordnet ist, wobei das Trägerteil (3) eine Aussparung
(3.1) der Tiefe t und die Polierfolie (4) mindestens ein Loch (4.1) aufweist, wobei
das Loch (4.1) einen Zugang zu der Aussparung (3.1) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polierfolie (4) zusätzlich zu dem Loch (4.1) mindestens ein weiteres Loch (4.4)
aufweist, welches im Bereich eines Randes (3.3) der Aussparung (3.1) angeordnet ist
und zum Loch (4.1) einen radialen Abstand a aufweist, wobei das weitere Loch (4.4)
einen Ausflusskanal für Poliermittel aus der Aussparung (3.1) heraus bildet.
2. Polierkopf (1) zum zonalen Bearbeiten von optischen Brillenflächen (8.1) mit einem
eine Drehachse D aufweisenden Grundkörper (2) zum Befestigen an einer Polierspindel
(7) und mit einem an dem Grundkörper (2) angeordneten elastischen Trägerteil (3),
das eine Stirnseite (3.3) zum Befestigen einer Polierfolie (4) aufweist, wobei das
Trägerteil (3) eine eine Wandfläche (3.2) aufweisende Aussparung (3.1) mit einer Tiefe
t besitzt, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandfläche (3.2) zumindest über einen Teil der Tiefe t und/oder mit Bezug zu
einem Umfang zumindest segmentweise gegenüber der Drehachse D in einem Winkel α angestellt
ist, wobei die Wandfläche (3.2) hinterschneidungsfrei ausgebildet ist und/oder dass
das Trägerteil (3) mindestens eine in der Stirnseite (3.3) vorgesehene Nut (3.5) mit
einem
Nutgrund (3.6) und einer Tiefe t1 aufweist, die an die Aussparung (3.1) anschließt,
wobei die Tiefe t1 kleiner ist als die Tiefe t, und/oder
dass das Trägerteil (3) mindestens einen die Aussparung (3.1) und die Stirnseite (3.3)
verbindenden Kanal (3.7) mit einer Öffnung (3.7a) aufweist, wobei die Öffnung (3.7a)
des Kanals (3.7) mit Bezug zu einer Mittelachse M des Kanals (3.7) in einer Tiefe
t2 der Aussparung (3.1) vorgesehen ist.
3. Polierkopf (1) nach Anspruch 2 mit einer auf dem Trägerteil (3) befestigten Polierfolie
(4) oder Polierfolie (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polierfolie (4) mindestens ein Loch (4.1) aufweist, wobei das Loch (4.1) einen
Zugang zu der Aussparung (3.1) bildet und die Polierfolie (4) eine dem Trägerteil
(3) zugewandte oder zuwendbare Innenseite (4.2) und eine an die optische Fläche (8.1)
anlegbare Außenseite (4.3) aufweist, und dass die Polierfolie (4) zusätzlich zu dem
Loch (4.1) mindestens ein weiteres Loch (4.4) mit radialem Abstand a zum Loch (4.1)
aufweist, welches im Bereich eines Randes (3.3) der Aussparung (3.1) und/oder im Bereich
der Nut (3.5) und/oder im Bereich einer Öffnung (3.7a) des Kanals (3.7) angeordnet
ist, wobei das weitere Loch (4.4) einen Ausflusskanal für Poliermittel aus der Aussparung
(3.1), aus der Nut (3.5) und/oder aus der Öffnung (3.7a) heraus bildet.
4. Polierkopf (1) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittelachse M des Kanals (3.7) mit der Drehachse D einen Winkel β zwischen 25°
und 60° einschließt.
5. Polierkopf (1) nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanal (3.7) gekrümmt oder parabelförmig ausgebildet ist, wobei der Winkel β über
die Länge des Kanals (3.7) variiert.
6. Polierkopf (1) nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 5, oder Polierfolie (4) nach Anspruch
3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polierfolie (4) eine dem Trägerteil (3) zugewandte oder zuwendbare Innenseite
(4.2) und eine an die optische Fläche (8.1) anlegbare Außenseite (4.3) aufweist, wobei
die Polierfolie (4) zusätzlich zu dem Loch (4.1) mindestens eine auf der Innenseite
(4.2) vorgesehene Nut (4.5) mit einem Nutgrund (4.6) aufweist und auf der Außenseite
(4.3) mindestens eine Ausnehmung (4.7) aufweist, die den Nutgrund (4.6) teilweise
zur Außenseite (4.3) hin öffnet und die zum Loch (4.1) einen Abstand d aufweist, wobei
die Nut (4.5) mit der Ausnehmung (4.7) einen Ausflusskanal für Poliermittel aus der
Aussparung (3.1) heraus bildet.
7. Polierkopf (1) nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 6, oder Polierfolie (4) nach Anspruch
3 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polierfolie (4) einen ersten Funktionsbereich F1 und entsprechende Mittel aufweist
für
a) eine Deckelfunktion in Teilbereichen des Randes (3.3) der Aussparung (3.1) durch
einen Überstand (4.8);
b) eine Weiterleitungsfunktion für Poliermittel aus der Aussparung (3.1) radial nach
außen durch die Nut (4.5) und/oder in axialer Richtung durch das weitere Loch (4.4).
8. Polierkopf (1) nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 7, oder Polierfolie (4) nach Anspruch
3, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polierfolie (4) einen zweiten Funktionsbereich F2 und entsprechende Mittel aufweist
für die Auslassfunktion für Poliermittel zur Außenseite (4.3) hin durch das weitere
Loch (4.4, 4.7) und/oder durch die Ausnehmung (4.7).
9. Polierkopf (1) oder Polierfolie (4) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Polierfolie (4) einen unteren Teil (4b) mit der Innenseite (4.2) und einen oberen
Teil (4a) mit der Außenseite (4.3) aufweist, wobei der erste Funktionsbereich F1 dem
unteren Teil (4b) zugeordnet ist und der zweite Funktionsbereich F2 dem oberen Teil
(4a) zugeordnet ist
10. Polierkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (3.1) ein Volumen aufweist, das mindestens 0,3 ml oder 0,4 ml oder
0,5 ml oder 0,6 ml groß ist.
11. Polierkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (3.1) trichter- und/oder becherförmig ausgebildet ist, wobei die Wandfläche
(3.2) der Aussparung (3.1) mit Bezug zur Schnittdarstellung eine gerade oder parabelförmige
Begrenzungslinie B aufweist.
12. Polierkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (3.1) oder zumindest der trichter- und/oder becherförmige Teil der
Aussparung (3.1) mit Bezug zur Umfangsrichtung U in mehrere Teilsegmente (3.1a, 3.1b,
3.1c) segmentiert ist.
13. Polierkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (2) einen zentralen Poliermittelkanal (2.3) aufweist.
14. Verfahren zum Polieren von optischen Brillenflächen (8.1) mit einem zonalen Polierwerkzeug
bestehend aus einer Polierspindel (7) und einem daran angeordneten Polierkopf (1),
der aus einem Grundkörper (2) zum Befestigen an der Polierspindel (7) und einem an
dem Grundkörper (2) angeordneten elastischen Trägerteil (3) mit einer Aussparung (3.1)
und einer am Trägerteil (3) befestigten Polierfolie (4) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Zusammenführen von Polierkopf (1) und zu polierender Fläche (8.1) ein Vorrat
an Poliermittel in die Aussparung (3.1) im Trägerteil (3) eingefüllt wird und/oder
Poliermittel über den Poliermittelkanal (2.3) zugeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser Einfüllvorgang während des Polierprozesses der einen Brillenfläche (8.1) mindestens
einmal wiederholt wird.