Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine lös- und verfahrbare Lageranordnung zur Abfangung der
als Zapfen ausgebildeten freien Enden von einendig fliegend gelagerten Zylindern oder
Walzen in einer Druckmaschine, insbesondere einer Flexodruckmaschine, mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Druckmaschine,
insbesondere eine Flexodruckmaschine, mit einer solchen Lageranordnung.
[0002] Bei Druckmaschinen, insbesondere Flexodruckmaschinen, erfolgt der Wechsel des zu
druckenden Bildes durch den Wechsel einer Klischee tragenden Druckzylinderhülse, dem
sogenannten "Sleeve". Um den Sleeve wechseln zu können, muss der jeweilige Druckzylinder
oder die jeweilige Walze zumindest zeitweise an einem Ende frei zugänglich sein. Daher
sind derartige Zylinder oder Walzen in der Regel einendig fliegend gelagert. Das heißt,
dass an dem fliegend gelagerten Ende eine Lageranordnung zur Aufnahme eines Wellenzapfens
eines Zylinders oder einer Walze vorgesehen ist, die ein Öffnen der Lagerstelle und
damit ein Abstreifen und Aufziehen eines Sleeves auf den Zylinder oder die Walze ermöglicht.
Eine solche Lageranordnung umfasst in der Regel ein quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse
verfahrbares Lagergehäuse, in dem ein Wälzlager aufgenommen ist. Das Lagergehäuse
kann ferner derart ausgebildet sein, dass das Wälzlager in einem parallel zur Zylinder-
bzw. Walzenlängsachse verschiebbar angeordneten Gehäuseteil angeordnet ist, so dass
zum Wechseln des Sleeves das Wälzlager vom Wellenzapfen eines Zylinders oder einer
Walze gezogen werden kann, indem das eine Gehäuseteil zunächst parallel zur Zylinder-
bzw. Walzenlängsachse verschoben und danach die das Gehäuseteil aufnehmende Lageranordnung
quer zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse verfahren wird.
[0003] Eine Lageranordnung der eingangs genannten Art wird beispielsweise in der
DE 197 05 369 A1 beschrieben. Die Lageranordnung umfasst mindestens einen Lagerbock mit parallelen
Führungen zur Aufnahme eines Haltekopfes , der mittels einer Druckmittel-Kolben-Zylindereinheit
gegenüber den parallelen Führungen axial verschiebbar ist. Der Haltekopf nimmt in
einer zentralen Ausnehmung ein Wälzlager auf, das bei einer axialen Verschiebung des
Haltekopfes mitgeführt wird. Das Wälzlager wiederum dient der fliegenden Lagerung
des Wellenzapfens einer Druck- oder Rasterwalze und kann über eine axiale Verschiebung
des Haltekopfes vom Wellenzapfen abgezogen oder auf den Wellenzapfen aufgeschoben
werden. Der Wälzlagerinnenring nimmt dabei den Zapfen auf. Um ein einfaches Aufschieben
des Lagers auf den Wellzapfen zu ermöglichen, weist die Aufnahme ein gewisses radiales
Spiel auf. Hinzu kommen fertigungsbedingte Toleranzen, durch welche das radiale Spiel
noch vergrößert werden kann. Ein solches Lagerspiel wirkt sich jedoch im Hinblick
auf die Druckqualität negativ aus. Bevorzugt weist daher die Lageranordnung der
DE 197 05 369 A1 zudem Einrichtungen zur seitlichen Justierung der Lager und damit zur nachträglichen
Reduzierung des Lagerspiels auf.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lageranordnung für eine Druckmaschine
mit sehr geringem Lagerspiel bereit zu stellen, so dass auch ohne aufwendiges Nachjustieren
der Lageranordnung eine hohe Druckqualität erzielbar ist. Darüber hinaus soll die
Lageranordnung einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar sein.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Lageranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Lageranordnung werden in den direkt oder indirekt auf Anspruch
1 rückbezogenen Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Die vorgeschlagene Lageranordnung umfasst wenigstens ein quer zur Zylinder- oder
Walzenlängsachse A verfahrbares erstes Gehäuseteil und ein hierin parallel zur Zylinder-
oder Walzenlängsachse A verschiebbar angeordnetes zweites Gehäuseteil sowie ein Wälzlager.
Erfindungsgemäß umfasst das Wälzlager des Weiteren einen kraft- und/oder formschlüssig
mit dem zweiten Gehäuseteil verbundenen Außenring sowie käfiggeführte Wälzkörper,
die im Druckbetrieb auf einem Innenring ablaufen, der von dem Zapfen selbst gebildet
wird oder einem separaten Bauteil, das kraft- und/oder formschlüssig mit dem Zapfen
verbindbar bzw. verbunden ist. Der Außenring des Wälzlagers ist somit gegenüber dem
Innenring parallel zur Zylinder- oder Walzenlängsachse A verschiebbar angeordnet.
Beim Sleeve-Wechsel verbleibt somit ein als separates Bauteil ausgeführter Innenring
auf dem Zapfen des Zylinders oder der Walze, während der Außenring einschließlich
Wälzkörper über die verschieb- und verfahrbaren Teile der Langeranordnung von dem
Zapfen bzw. dem Innenring gezogen wird. Das Öffnen der Lagerstelle erfolgt somit im
Bereich des Wälzlagers, indem der Außenring vom Innenring getrennt wird. Da das Lagerspiel
eines Wälzlagers in der Regel gering ist, insbesondere, wenn es sich hierbei um Präzisionsbauteile
handelt, wirkt sich die erfindungsgemäße Anordnung der Trennebene im Wälzlagerbereich
günstig auf das Lagerspiel der gesamten Lageranordnung aus.
[0007] Vorzugsweise ist das Wälzlager als Rollen-, Zylinderrollen- oder Nadellager ausgebildet.
Bevorzugt kommen ein- oder zweireihige Wälzlager zum Einsatz. Aufgrund des geringen
Lagerspiels sind radiale Bewegungen des Zylinders oder der Walze im Bereich der Lagerstelle
weitestgehend ausgeschlossen. Der Zylinder bzw. die Walze bleibt im Druckbetrieb optimal
ausgerichtet, so dass eine hervorragende Druckqualität gewährleistet werden kann.
[0008] Wird der Zapfen selbst zur Ausbildung des Innenringes des Wälzlagers herangezogen,
ist weiterhin vorgesehen, dass der Zapfen -zumindest im Bereich der Lauffläche der
Wälzkörper- gehärtet und geschliffen ist. Die Herstellung des Zapfens erfordert somit
zwar einen erhöhten Fertigungsaufwand, geht aber mit dem Verzicht auf einen Innenring
als zusätzliches Bauteil einher. Insofern ist auch die Ausführung einer erfindungsgemäßen
Lageranordnung möglich, die keinen Innenring als separates Bauteil aufweist.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Lageranordnung
jedoch einen als separates Bauteil ausgeführten Innenring, der mit dem Zapfen verbindbar
ist. Das Wälzlager ist dann weiterhin bevorzugt als hochgenau gepaarte Lagereinheit
ausgeführt. Um eine hohe Formstabilität auch unter Belastung zu gewährleisten, ist
vorzugsweise der Außenring dickwandig ausgebildet und/oder der Innenring massiv ausgeführt.
[0010] Der Außenring ist bevorzugt in einer quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse A ausgerichteten
Befestigungsebene B1 kraft- und formschlüssig an dem zweiten Gehäuseteil befestigt.
Vorzugsweise erfolgt die Befestigung mittels einer oder mehrerer Schrauben. Zur Aufnahme
der Schrauben sind des Weiteren Bohrungen im Außenring vorgesehen, die bevorzugt senkrecht
zur Befestigungsebene B1, das heißt parallel zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse A
verlaufen. Dank der dickwandigen Ausbildung des Außenringes bleibt eine gute Formstabilität
auch bei der Anordnung von Bohrungen im Wandbereich des Außenringes erhalten. Indem
der Außenring zudem axial angeflanscht ist, entfallen Passungsprobleme aufgrund fertigungsbedingter
Toleranzen, wie sie beispielsweise beim Einpassen eines Wälzlagers in einen Haltekopf
auftreten können. Dies wirkt sich wiederum günstig auf das Lagerspiel der Lageranordnung
aus.
[0011] Ist der Innenring als separates Bauteil ausgeführt, ist dieser bevorzugt in einer
ebenfalls quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse A ausgerichteten Befestigungsebene
B2 kraft- und formschlüssig an dem Zapfen des Zylinders oder der Walze befestigbar.
Vorzugsweise erfolgt die Befestigung mittels einer oder mehrerer Schrauben. Zur Aufnahme
wenigstens einer Schraube ist weiterhin eine Bohrung im Innenring vorzusehen, die
bevorzugt senkrecht zur Befestigungsebene B2, das heißt parallel zur Zylinder- bzw.
Walzenlängsachse A verläuft. Dank der bevorzugt massiven Ausbildung des Innenringes
bleibt eine hohe Formstabilität des Innenringes auch bei der Anordnung einer oder
mehrerer Bohrungen erhalten. Das axiale Ansetzen des Innenringes stirnseitig am Zapfen
bringt wiederum den Vorteil mit sich, dass auch hier im Bereich der Innenringbefestigung
Passungsprobleme entfallen. Demzufolge kann die Innenringbefestigung keine Vergrößerung
des Lagerspiels zur Folge haben.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das erste Gehäuseteil einen konisch
verlaufenden Innenumfangsbereich und das zweite Gehäuseteil einen konisch verlaufenden
Außenumfangsbereich zur Ausbildung eines axialen Anschlages auf. Die jeweils konisch
verlaufenden Umfangsbereiche sind dabei korrespondierend ausgebildet. Wird die Lageranordnung
zur Aufnahme des Zapfens des Zylinders oder der Walze eingefahren, werden die Konusflächen
der beiden Gehäuseteile in Anlage gebracht. Die korrespondierend ausgebildeten Konusflächen
bewirken, dass das zweite Gehäuseteil bei einer Verschiebung relativ zum ersten Gehäuseteil
in Richtung Zapfen eine Selbstzentrierung erfährt.
[0013] Vorzugsweise schließt sich an den konisch verlaufenden Innenumfangsbereich des ersten
Gehäuseteils ein zylinderförmiger Innenumfangsbereich an. Der zylinderförmige Innenumfangsbereich
umschließt einen Hohlraum, in den das zweite Gehäuseteil zur Freigabe des Zapfens
zurückgezogen werden kann. Zur axialen Führung des zweiten Gehäuseteils kann sich
an seinem konisch verlaufenden Außenumfangsbereich ebenfalls ein zylinderförmiger
Außenumfangsbereich anschließen, der jedoch derart kurz auszubilden ist, dass im ersten
Gehäuseteil ein ausreichender Hohlraum zur Aufnahme des zweiten Gehäuseteils verbleibt,
um die Freigabe des Zapfens zu gewährleisten.
[0014] Zur axialen Verschiebung des zweiten Gehäuseteils ist dieses mit einer axial wirkenden
Kraft beaufschlagbar. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist hierzu das zweite
Gehäuseteil mit einem pneumatisch betätigbaren Kolben verbunden. Die Gehäuseteil-Kolben-Verbindung
erfolgt bevorzugt in der Weise, dass das zweite Gehäuseteil bei einer Bewegung des
Kolbens mitgeführt wird. Somit kann über eine axiale Verschiebung des Kolbens das
zweite Gehäuseteil zum Lösen der Lageranordnung in den Hohlraum des ersten Gehäuseteils
zurückgezogen oder zum Abfangen des Zapfens eines Zylinder oder einer Walze aus dem
Hohlraum ausgefahren werden. Im Druckbetrieb stellt der Pneumatikkolben eine ausreichende
Anpresskraft sicher, die das zweite Gehäuseteil in Anlage mit der konisch verlaufenden
Innenumfangsfläche des ersten Gehäuseteils hält. Das zweite Gehäuseteils kann beispielsweise
über eine Kolbenstange starr mit dem Kolben verbunden sein.
[0015] Weiterhin bevorzugt ist der Kolben in einem Kolbengehäuse axial verschiebbar geführt.
Während der Kolben kraft- und/oder formschlüssig mit dem zweiten Gehäuseteil der Lageranordnung
verbunden ist, ist das den Kolben aufnehmende Kolbengehäuse wiederum kraft- und/oder
formschlüssig mit dem ersten Gehäuseteil verbunden. Beispielsweise können das Kolbengehäuse
und das erste Gehäuseteil miteinander verschraubt sein. Die Bohrungen zur Aufnahme
der Schrauben sind vorzugsweise parallel zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse geführt.
[0016] Das Kolbengehäuse weist ferner wenigstens einen Druckluftanschluss auf. Mittels des
wenigstens einen Druckluftanschlusses wird der Kolben mit einer Druckkraft beaufschlagt,
die bewirkt, dass der Kolben ausfährt. Dabei führt der Kolben das zweite Gehäuseteil
in der Weise mit, dass dieses in Richtung Zapfen bewegt wird. Soll zum Lösen der Lageranordnung
ebenfalls Druckluft eingesetzt werden, ist bevorzugt wenigstens ein weiterer Druckluftanschluss
vorgesehen. Das übe den weiteren Druckluftanschluss eingeführte Medium kann den Kolben
und/oder das zweite Gehäuseteil in der Weise mit einer Druckkraft beaufschlagen, dass
Kolben und zweites Gehäuseteil vom Zapfen weg gedrückt werden. Um das Lösen der Lageranordnung
sicherzustellen, ist der Neigungswinkel der zusammenwirkenden konisch verlaufenden
Umfangsflächen am ersten und am zweiten Gehäuseteil ausreichend groß zu wählen, damit
keine Selbsthemmung eintritt.
[0017] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist ein weiteres Gehäuseteil zur Aufnahme
des ersten und des zweiten Gehäuseteils vorgesehen. Das weitere Gehäuseteil ist derart
mit dem ersten Gehäuseteil verbunden, dass eine Relativbewegung des zweiten Gehäuseteils
gegenüber dem ersten Gehäuseteil weiterhin möglich ist. Das weitere Gehäuseteil ist
zudem in wenigstens einer Führungseinrichtung geführt, so dass es quer zur Zylinder-
bzw. Walzenlängsachse verfahren werden kann. Vorzugsweise ist die Führung daher als
Linearführung ausgebildet.
[0018] Indem die vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Lageranordnungen insbesondere
zur Abfangung der als Zapfen ausgebildeten freien Enden von einendig fliegend gelagerten
Zylindern oder Walzen geeignet sind, wird zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe
ferner eine Druckmaschine, insbesondere eine Flexodruckmaschine, mit einer solchen
Lageranordnung vorgeschlagen. Die Lageranordnung kann dabei einzelne oder mehrere
der vorstehend ausführlich beschriebenen Merkmale aufweisen.
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lageranordnung wird nachfolgend
anhand der einzigen beigefügten Zeichnung näher beschrieben. Diese zeigt einen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Lageranordnung.
[0020] Dem Längsschnitt ist zunächst eine Lageranordnung 10 umfassend ein erstes Gehäuseteil
11 und ein hierin axial geführtes zweites Gehäuseteil 12 zu entnehmen. Beide Gehäuseteile
11 ,12 weisen zueinander korrespondierend konisch verlaufende Umfangsbereiche 11.1,
12.1 auf, die der Ausbildung eines axialen Anschlages dienen. An den konisch verlaufenden
Innenumfangsbereich 11.1 des ersten Gehäuseteils 11 schließt sich ein zylinderförmiger
Innenumfangsbereich 11.2 an, der einen Hohlraum umschließt, in den das zweite Gehäuseteil
12 bei einer entsprechenden Kraftbeaufschlagung zurückgezogen werden kann. Die Kraftbeaufschlagung
erfolgt mittels eines pneumatisch betätigbaren Kolbens 19, der über eine Kolbenstange
starr mit dem zweiten Gehäuseteil 12 verbunden ist und der in einem Kolbengehäuse
21 aufgenommen ist, das wiederum fest mit dem ersten Gehäuseteil 11 verbunden ist.
Vorliegend weist das Kolbengehäuse eine radial vorstehende Kopfplatte 24 auf, in der
Bohrungen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 23 vorgesehen sind, die das Kolbengehäuse
21 und das erste Gehäuseteil 11 der Lageranordnung 10 verbinden. Mittels einer Befestigungsschraube
22 wird das zweite Gehäuseteil 12 mit der Kolbenstange des Kolbens 19 verbunden. Zur
Aufnahme der Befestigungsschraube 22 weist der massiv ausgebildete Körper des zweiten
Gehäuseteils 12 eine zentrale Bohrung auf. Die massive Ausbildung des zweiten Gehäuseteils
gewährleistet eine hohe Formstabilität, um Axial- und Radialkräften gleichermaßen
standzuhalten. Das erste Gehäuseteil dagegen kann, wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
gezeigt, hülsenartig ausgeführt sein. Über eine ringförmig ausgebildete Schulter stützt
sich das erste Gehäuseteil 11 an einem weiteren Gehäuseteil 25 ab, welches das erste
und damit auch das zweite Gehäuseteil sowie auch das Kolbengehäuse 24 umgibt.
[0021] Das im Wesentlichen konusförmige, massiv ausgebildete zweite Gehäuseteil 12 ist ferner
mit einem dickwandigen Außenring 14 eines Wälzlagers 13 kraft- und formschlüssig über
Befestigungsschrauben 17 verbunden. Zur Aufnahme der Befestigungsschrauben 17 weist
das zweite Gehäuseteil 12 wie auch der Außenring 14 parallel zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse
A geführte Bohrungen auf. Dank der dickwandigen Ausführung des Außenringes 14 weist
auch dieser weiterhin eine gute Formstabilität auf. Innenumfangseitig trägt der Außenring
14 käfiggeführte Wälzkörper 15, die vorliegend zylinderförmig ausgebildet sind.
[0022] Wie der Zeichnung zu entnehmen ist, ist der Außenring 14 in einer quer zur Zylinder-
bzw. Walzenlängsachse A ausgerichteten Befestigungsebene B1 axial am zweiten Gehäuseteil
12 angeflanscht. Fertigungstoleranzen haben so auf die Passung und damit auf das Lagerspiel
der Lageranordnung keinen Einfluss. Aus diesem Grund ist auch der Innenring 16 des
Wälzlagers 13 vorliegend axial am Zapfen 20 eines Zylinders bzw. einer Walze angesetzt.
Die Befestigung des Innenringes 16 erfolgt in einer Befestigungsebene B2, die quer
zur Zylinder- bzw. Walzenlängsachse A ausgerichtet ist. Hierzu wird eine Befestigungsschraube
18 eingesetzt. Gleichwohl der Innenring 16 Bestandteil des Wälzlagers 13 und damit
der Lageranordnung 10 ist, ist er über die Befestigungsschraube 18 kraft- und formschlüssig
mit dem Zapfen 20 eines Zylinders oder einer Walze verbunden. Der Innenring 16 verbleibt
auch dann auf dem Zapfen 20, wenn die Lageranordnung 10 zum Sleeve-Wechsel geöffnet
und der Außenring 14 vom Zapfen 20 bzw. dem Innenring 16 abgezogen wird.
[0023] Inwieweit die erfindungsgemäße Lageranordnung radiales Spiel aufweist, hängt demnach
vorrangig von der Präzision der Lagerbestandteile Außenring und Innenring ab. Wird
das Wälzlager als hochgenau gepaarte Lagereinheit ausgeführt, kann ein in Bezug auf
die Druckqualität schädliches Lagerspiel weitestgehend eliminiert werden.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 10
- Lageranordnung
- 11
- erstes Gehäuseteil
- 11.1
- konisch verlaufender Innenumfangsbereich
- 11.2
- zylinderförmiger Innenumfangsbereich
- 12
- zweites Gehäuseteil
- 12.1
- konisch verlaufender Außenumfangsbereich
- 13
- Wälzlager
- 14
- Außenring
- 15
- Wälzkörper
- 16
- Innenring
- 17
- Schraube zur Befestigung des Außenringes
- 18
- Schraube zur Befestigung des Innenringes
- 19
- Kolben
- 20
- Zapfen
- 21
- Kolbengehäuse
- 22
- Befestigungsschraube
- 23
- Befestigungsschraube
- 24
- Kopfplatte
- 25
- weiteres Gehäuseteil
- A
- Zylinder- oder Walzenlängsachse
- B1
- Befestigungsebene Außenring/zweites Gehäuseteil
- B2
- Befestigungsebene Innenring/Zapfen
1. Lös- und verfahrbare Lageranordnung (10) zur Abfangung der als Zapfen (20) ausgebildeten
freien Enden von einendig fliegend gelagerten Zylindern oder Walzen in einer Druckmaschine,
insbesondere einer Flexodruckmaschine, wobei die Lageranordnung wenigstens ein quer
zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) verfahrbares erstes Gehäuseteil (11) und ein
hierin parallel zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) verschiebbar angeordnetes
zweites Gehäuseteil (12) sowie ein Wälzlager (13) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzlager (13) einen kraft- und/oder formschlüssig mit dem zweiten Gehäuseteil
(12) verbundenen Außenring (14) sowie käfiggeführte Wälzkörper (15) umfasst, die im
Druckbetrieb auf einem Innenring (16) ablaufen, der von dem Zapfen (20) selbst gebildet
wird oder einem separaten Bauteil, das kraft- und/oder formschlüssig mit dem Zapfen
(20) verbindbar ist, so dass der Außenring (14) des Wälzlagers (13) gegenüber dem
Innenring (16) parallel zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) verschiebbar angeordnet
ist.
2. Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzlager (13) einen dickwandig ausgebildeten Außenring (14) und/oder einen massiv
ausgebildeten Innenring (16) umfasst und als hochgenau gepaarte Lagereinheit ausgeführt
ist.
3. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenring (14) in einer quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) ausgerichteten
Befestigungsebene (B1) kraft- und formschlüssig, vorzugsweise mittels einer oder mehrerer
Schrauben (17), an dem zweiten Gehäuseteil (12) befestigt ist.
4. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenring (16) in einer quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) ausgerichteten
Befestigungsebene (B2) kraft- und formschlüssig, vorzugsweise mittels einer oder mehrerer
Schrauben (18), an dem Zapfen (20) befestigbar ist.
5. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung eines axialen Anschlages das erste Gehäuseteil (11) einen konisch
verlaufenden Innenumfangsbereich (11.1) und das zweite Gehäuseteil (12) einen konisch
verlaufenden Außenumfangsbereich (12.1) aufweisen.
6. Lageranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich an einen konisch verlaufenden Innen- bzw. Außenumfangsbereich (11.1, 12.1) des
ersten und/oder des zweiten Gehäuseteils (11, 12) ein zylinderförmiger Umfangsbereich
(11.2) anschließt.
7. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuseteil (12) mit einer axial wirkenden Kraft beaufschlagbar ist.
8. Lageranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur axialen Kraftbeaufschlagung das zweite Gehäuseteil (12) mit einem pneumatisch
betätigbaren Kolben (19) verbunden ist.
9. Lageranordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (19) in einem Kolbengehäuse (21) axial verschiebbar geführt ist, wobei
das Kolbengehäuse (21) kraft- und/oder formschlüssig mit dem ersten Gehäuseteil (11)
verbunden ist.
10. Lageranordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kolbengehäuse (21) wenigstens einen Druckluftanschluss aufweist.
11. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres Gehäuseteil (25) zur Aufnahme des ersten und des zweiten Gehäuseteils
(11, 12) vorgesehen ist.
12. Lageranordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Gehäuseteil (25) in wenigstens einer Führungseinrichtung geführt und
quer zur Zylinder- oder Walzenlängsachse (A) verfahrbar ist, wobei die Führungseinrichtung
vorzugsweise eine Linearführung ist.
13. Druckmaschine, insbesondere Flexodruckmaschine, gekennzeichnet, durch wenigstens eine Lageranordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Abfangung
der als Zapfen (20) ausgebildeten freien Enden von einendig fliegend gelagerten Zylindern
oder Walzen.