[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung einer Unterbrechung
des Leistungsflusses in einem Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs,
wobei der Antriebsstrang eine Drehmomenterzeugungseinrichtung, eine Drehmomentübertragungseinrichtung
und eine Antriebsradeinheit umfasst und die Drehmomentübertragungseinrichtung zur
Übertragung eines Drehmoments der Drehmomenterzeugungseinrichtung auf die Antriebsradeinheit
mit der Drehmomenterzeugungseinrichtung und der Antriebsradeinheit verbunden ist.
Sie betrifft weiterhin eine entsprechende Steuereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei herkömmlichen Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen, werden in der Regel
ein oder mehrere Antriebsstränge eingesetzt, welche den Vortrieb für das Fahrzeug
erzeugen. Ein solcher Antriebsstrang umfasst typischerweise eine entsprechend mit
Energie versorgte Drehmomenterzeugungseinrichtung (beispielsweise einen elektrisch
oder mit Kraftstoff betriebenen Motor, eine Turbine oder dergleichen) und eine Drehmomentübertragungseinrichtung,
welche die Leistung der Drehmomenterzeugungseinrichtung auf eine Antriebsradeinheit
(beispielsweise ein Radpaar oder ein Radsatz) überträgt. Dabei findet typischerweise
neben einer einfachen Weiterleitung des Drehmoments (z. B. über starre und/oder gelenkige
Wellen, Kupplungen etc.) in einem oder mehreren (mechanischen und/oder hydraulischen)
Getrieben der Drehmomentübertragungseinrichtung eine Wandlung des Drehmoments statt,
sodass an der Antriebsradeinheit ein geeignetes Traktionsmoment anliegt, welches die
Antriebsradeinheit zur Erzeugung des Vortriebs auf einen Fahrweg übertragen kann.
[0003] Da zum Antrieb eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, in der Regel
erhebliche Leistung erforderlich ist, müssen zum einen die Komponenten des Antriebsstrangs
entsprechend ausgelegt sein, um diese Leistung übertragen zu können. Zum anderen muss
aus Sicherheitsgründen gewährleistet sein, dass das Versagen einer Komponente des
Antriebsstrangs keine fatalen Folgen nach sich zieht. So muss zum einen eine Gefährdung
der Fahrgäste ausgeschlossen sein, es sollte aus wirtschaftlichen Gründen aber natürlich
auch der Schaden am Fahrzeug so gering wie möglich gehalten werden.
[0004] Zur Schadensvermeidung sind in einem herkömmlichen Antriebsstrang häufig zum einen
Sicherheitskupplungen vorgesehen, welche das auf eine Komponente übertragene Drehmoment
begrenzen. Derartige Sicherheitskupplungen begrenzen das vordefinierte maximal übertragbare
Drehmoment jedoch zum einen nur mit einer relativ hohen Toleranz. Zum anderen führen
die mechanischen Eigenschaften solcher Sicherheitskupplungen zu einem entsprechend
hohen Wartungs- und Einstellaufwand. Schließlich kann es durch Alterung oder ungenügende
Wartung zu Änderungen an Komponenten des Antriebsstrangs kommen, welche das über den
Antriebsstrang übertragbare Drehmoment undefiniert reduzieren.
[0005] Oft sind weiterhin auch (elektronische oder mechanische) Drehzahlbegrenzer vorgesehen,
welche unzulässig hohe Drehzahlen einzelner Komponenten des Antriebsstrangs (meist
des Motors bzw. der Turbine) verhindern sollen. Weiterhin begrenzen auch elektrische
bzw. elektronische Leistungsbegrenzer das übertragene Drehmoment bzw. die übertragbare
Leistung.
[0006] Für den Fall, dass es (dennoch) zum Versagen (beispielsweise zum Bruch oder zum Abreißen)
einer Komponente des Antriebsstrangs (beispielsweise einer Welle des Antriebsstrangs)
kommt, sind häufig auch noch so genannte Fangeinrichtungen vorgesehen, welche die
nach dem Versagen immer noch mit der Drehmomenterzeugungseinrichtung verbundenen Teile
der versagenden Komponente daran hindern sollen, umliegende Fahrzeugkomponenten zu
beschädigen. Hierbei treten jedoch extrem hohe radiale und/oder axiale Kräfte auf,
die nur durch einen sehr hohen konstruktiven Aufwand gebändigt werden können. Dauerfeste
Lösungen führen hierbei zu einer weiteren deutlichen Erhöhung des konstruktiven Aufwandes,
welcher in der Regel nicht wirtschaftlich umsetzbar ist.
[0007] Ein solches Versagen und damit eine Unterbrechung des Leistungsflusses im Antriebsstrang
wird derzeit lediglich durch den Fahrzeugführer bzw. Wartungspersonal erkannt, die
ein ungewöhnliches Fahrverhalten (reduzierte Traktionsleistung) oder ungewöhnliche
Geräuschentwicklung wahrnehmen bzw. Schäden bei einer (gegebenenfalls täglichen) Sichtkontrolle
oder Bauteilkontrolle entdecken. Hiermit ist zum einen erheblicher Aufwand verbunden,
zum anderen sind bis zur Erkennung eines Schadens eventuell bereits erhebliche Folgeschäden
durch nicht mehr korrekt gelagerte Komponenten des Antriebsstrangs entstanden.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren bzw.
eine Steuereinrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welches
bzw. welche die oben genannten Nachteile nicht oder zumindest in geringerem Maße aufweist
und insbesondere eine einfache und schnelle Erkennung einer Unterbrechung des Leistungsflusses
in einem Antriebsstrang eines Fahrzeugs sowie die schnelle Einleitung angemessener
Reaktionen hierauf ermöglicht.
[0009] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe ausgehend von einem Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale. Sie löst diese Aufgabe weiterhin ausgehend von einer Steuereinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
10 angegebenen Merkmale.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die technische Lehre zu Grunde, dass eine einfache
und schnelle Erkennung einer Unterbrechung des Leistungsflusses in einem Antriebsstrang
eines Fahrzeugs sowie die schnelle Einleitung angemessener Reaktionen hierauf möglich
ist, wenn zum einen der Wert einer ersten Größe erfasst wird, die einen Rückschluss
auf die aktuelle Drehzahl einer Komponente des Antriebsstrangs zulässt, und zum anderen
der Wert einer zweiten Größe erfasst wird, die einen Rückschluss auf die aktuelle
Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs zulässt. Da zumindest in genau definierten Betriebspunkten
bzw. Betriebsbereichen des Fahrzeugs eine (durch die Eigenschaften des Antriebsstrangs)
definierte Beziehung zwischen der Drehzahl der betreffenden Komponente des Antriebsstrangs
und der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs besteht, kann (zumindest in diesen definierten
Betriebspunkten bzw. Betriebsbereichen des Fahrzeugs) über einen Vergleich dieser
Größen einfach überprüft werden, ob diese bekannte definierte Beziehung nach wie vor
besteht (mithin also der Leistungsfluss in dem Antriebsstrang intakt ist) oder ob
sich eine Abweichung von dieser definierten Beziehung ergibt, die auf eine ungewollte
Störung hinweist (mithin also der Leistungsfluss in dem Antriebsstrang zumindest teilweise
unterbrochen ist).
[0011] Die Erkennung dieser Unterbrechung des Leistungsflusses kann zumindest annähernd
in Echtzeit erfolgen, sodass in vorteilhafter Weise eine schnelle Reaktion auf eine
solche Störung möglich ist. Insbesondere ist es beispielsweise anhand einer immer
größer werdenden Abweichung zwischen der definierten Beziehung und der tatsächlichen
Beziehung zwischen der ersten und zweiten Größe möglich, ein sich anbahnendes Versagen
von Komponenten des Antriebsstrangs zu erkennen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen
einzuleiten, bevor es zu einem vollständigen Versagen der Komponente kommt. So können
Abweichungen erkannt werden, wie sie sich beispielsweise aus einer fortschreitenden
elastischen oder plastischen Deformation, einem fortschreitenden Verschleiß oder einer
fortschreitenden Rissausbreitung in der betroffenen Komponente ergeben (und sich beispielsweise
in einer gegebenenfalls periodischen Schwankung in der tatsächlichen Beziehung zwischen
der ersten und zweiten Größe manifestieren). In diesem Fall können dann rechtzeitig
vor dem vollständigen Versagen (beispielsweise einem Bruch, einem Abreißen oder dergleichen)
der Komponente Maßnahmen ergriffen werden, um dieses Versagen oder eventuelle Folgeschäden
an angrenzenden Komponenten zu vermeiden.
[0012] Bei der Erkennung eines solchen sich anbahnenden Versagens von Komponenten können
zuvor ermittelte und gespeicherte Schadensmodelle der Komponenten des Antriebsstrangs
verwendet werden, welche bestimmten Schädigungen einzelner oder mehrerer Komponenten
zugeordnete Abweichungen von dem vorgegebenen (bei intakten Komponenten vorliegenden)
Zusammenhang wiedergeben, und so gegebenenfalls eine Zuordnung der aktuellen Abweichung
von der vorgegebenen Beziehung zu einer bestimmten Schädigung einer bestimmten Komponente
ermöglichen. Hierbei versteht es sich, dass gegebenenfalls auch der zeitliche Verlauf
der aktuellen Abweichung eine derartige Zuordnung herangezogen werden kann. Hiermit
ist es gegebenenfalls sogar möglich, anstelle einer pauschalen Abschaltung des Antriebsstrangs
gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um ein Fortschreiten der Schädigung bzw. ein Versagen
der betreffenden Komponente zu vermeiden, während gleichzeitig die Mobilität des Fahrzeugs
(zumindest eingeschränkt) weiterhin gewährleistet bleibt.
[0013] Gemäß einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung daher ein Verfahren zur Erkennung
einer Unterbrechung des Leistungsflusses in einem Antriebsstrang eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Schienenfahrzeugs, wobei der Antriebsstrang eine Drehmomenterzeugungseinrichtung,
eine Drehmomentübertragungseinrichtung und eine Antriebsradeinheit umfasst und die
Drehmomentübertragungseinrichtung zur Übertragung eines Drehmoments der Drehmomenterzeugungseinrichtung
auf die Antriebsradeinheit mit der Drehmomenterzeugungseinrichtung und der Antriebsradeinheit
verbunden ist. Es wird wenigstens ein erster Wert wenigstens einer ersten Größe erfasst,
die für eine Drehzahl einer Komponente des Antriebsstrangs repräsentativ ist. Weiterhin
wird ein zweiter Wert einer zweiten Größe erfasst, die für die Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeugs repräsentativ ist. Schließlich wird eine Überprüfung durchgeführt, ob
zwischen dem ersten Wert und dem zweiten Wert eine vorgebbare Beziehung vorliegt,
und in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Überprüfung festgestellt, dass eine Störung,
insbesondere eine unbeabsichtigte Unterbrechung, des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
vorliegt.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass diese erfasste Störung (insbesondere je nach ihrer
Schwere bzw. potentiellen Auswirkung) lediglich in geeigneter Weise protokolliert
wird, um zu einem späteren Zeitpunkt entsprechende Maßnahmen (beispielsweise eine
Wartung oder Reparatur etc.) auszulösen. Bevorzugt wird im Falle der Feststellung
einer Störung, insbesondere einer unbeabsichtigten Unterbrechung des Leistungsflusses,
eine Reaktion ausgelöst, wobei als Reaktion insbesondere ein Warnsignal ausgegeben
wird und/oder ein Steuersignal zur definierten Abschaltung des Antriebsstrangs ausgegeben
wird und/oder ein Steuersignal zur definierten Unterbrechung des Leistungsflusses
in dem Antriebsstrang (beispielsweise also ein Signal zum Öffnen einer Kupplung oder
ein Signal zum Schalten eines Getriebes in eine Leerlaufstellung etc.) ausgegeben
wird.
[0015] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Überprüfung
unterschiedliche Reaktionen ausgelöst werden. So kann, wie oben bereits ausgeführt
wurde, eine Differenzierung der Reaktion in Abhängigkeit von der tatsächlichen Abweichung
von der vorgegebenen Beziehung und/oder dem zeitlichen Verlauf dieser tatsächlichen
Abweichung erfolgen.
[0016] Die vorgebbare Beziehung zwischen der ersten und zweiten Größe kann grundsätzlich
beliebiger Art sein. Wegen des besonders einfachen, in der Regel nur von der Drehzahlübersetzung
zwischen der Drehmomenterzeugungseinrichtung und der Antriebsradeinheit und dem Laufraddurchmesser
der Antriebsradeinheit abhängigen Vorzugsweise werden aber direkt die Drehzahl der
Komponente und die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs ermittelt. Die vorgebbare Beziehung
entspricht dann unmittelbar der Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
von der Drehzahl der Komponente des Antriebsstrangs bei störungsfreiem Leistungsfluss
in dem Antriebsstrang. Bei Nichtvorliegen der vorgebbaren Beziehung zwischen dem ersten
Wert der aktuellen Drehzahl der Komponente und dem zweiten Wert der Fahrgeschwindigkeit
wird dann festgestellt, dass eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses
in dem Antriebsstrang vorliegt.
[0017] Grundsätzlich kann als erste Größe jede Größe verwendet werden, die für die Drehzahl
einer beliebigen Komponente des Antriebsstrangs repräsentativ ist. Vorzugsweise wird
eine Größe verwendet, die für die Drehzahl einer Komponente repräsentativ ist, die
im Leistungsfluss möglichst weit entfernt von der Antriebsradeinheit angeordnet ist,
um Störungen über eine möglichst weite Strecke des Leistungsflusses im Antriebsstrang
erfassen zu können. Bevorzugt ist daher vorgesehen, dass die wenigstens eine erste
Größe für eine Drehzahl einer Komponente der Drehmomentübertragungseinrichtung repräsentativ
ist. Vorzugsweise umfasst die Drehmomentübertragungseinrichtung eine Drehmomentwandlereinrichtung
(beispielsweise ein Getriebe oder dergleichen) und es ist vorgesehen, dass wenigstens
eine erste Größe für eine Drehzahl einer Komponente der Drehmomentwandlereinrichtung
repräsentativ ist, insbesondere die erste Größe für eine am abtriebsseitigen Ende
der Drehmomentwandlereinrichtung angeordnete Komponente der Drehmomentwandlereinrichtung
repräsentativ ist.
[0018] Zusätzlich oder alternativ zu der Überwachung auf die Einhaltung der vorgebbaren
Beziehung zwischen der Drehzahl einer Komponente des Antriebsstrangs und der Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeugs kann auch eine Überwachung der Drehzahl der Drehmomenterzeugungseinrichtung
erfolgen. So kann die Tatsache überwacht werden, dass sich an der Drehmomenterzeugungseinrichtung
eine erhöhte Drehzahl im Bereich einer maximal zulässigen Drehzahl der Drehmomenterzeugungseinrichtung
einstellt. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass bei einer Unterbrechung des Leistungsflusses
in dem Antriebsstrang (beispielsweise beim Bruch einer Antriebswelle) der Drehmomenterzeugungseinrichtung
eine Leistungsabgabe vorgegeben ist (bei einem Verbrennungsmotor beispielsweise ein
Brennstoff-Füllungssollwert), die aufgrund der Unterbrechung des Leistungsflusses
nicht mehr der tatsächlichen Leistungsabnahme entspricht, sodass sich innerhalb kürzester
Zeit ein Anstieg der Drehzahl der Drehmomenterzeugungseinrichtung bis hin zur maximal
zulässigen Drehzahl ergibt.
[0019] Mithin ist also auch das Erreichen der maximal zulässigen Drehzahl der Drehmomenterzeugungseinrichtung
ein Indikator für eine Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang, der
erfindungsgemäß zur Erfassung einer solchen Unterbrechung des Leistungsflusses herangezogen
wird. Hierbei werden bevorzugt ein oder mehrere Betriebspunkte bzw. Betriebsbereiche
des Antriebsstrangs ausgeklammert, in denen im Normalbetrieb (d. h. bei intaktem Leistungsfluss
in dem Antriebsstrang) kurzzeitig das Erreichen der maximalen Drehzahl der Drehmomenterzeugungseinrichtung
auftritt und zulässig ist. Diese Betriebspunkte bzw. Betriebsbereiche können wiederum
der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs zugeordnet werden, sodass auch in diesem Zusammenhang
wiederum eine Erfassung einer entsprechenden für die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
repräsentativen zweiten Größe erfolgt.
[0020] Vorzugsweise ist daher vorgesehen, dass wenigstens eine erste Größe für eine Drehzahl
einer Komponente der Drehmomenterzeugungseinrichtung repräsentativ ist und der erfasste
erste Wert der ersten Größe mit einem für die maximal zulässige Drehzahl der Komponente
der Drehmomenterzeugungseinrichtung repräsentativen Maximalwert verglichen wird. Der
für die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs repräsentative zweite Wert wird mit wenigstens
einem vorgebbaren Vergleichswertebereich verglichen, bei dem ein Erreichen der maximal
zulässigen Drehzahl der Komponente der Drehmomenterzeugungseinrichtung im Normalbetrieb
des Fahrzeugs unzulässig ist. Es wird eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses
in dem Antriebsstrang festgestellt, wenn der erfasste erste Wert größer oder gleich
dem Maximalwert ist und wenn der erfasste zweite Wert in dem vorgebbaren Vergleichswertebereich
liegt. Mithin wird also erfasst, ob die Fahrgeschwindigkeit in einem Bereich liegt,
in dem das Erreichen der maximal zulässigen Drehzahl im Normalbetrieb nicht möglich
bzw. zulässig ist. Wird in diesem Fall dennoch die maximal zulässige Drehzahl erreicht
bzw. überschritten, wird dies als Indikator für eine unbeabsichtigte Unterbrechung
des Leistungsflusses gewertet und gegebenenfalls entsprechend reagiert.
[0021] Bei der maximal zulässigen Drehzahl handelt es sich bevorzugt um eine vorgebbare
maximale Betriebsdrehzahl, die im Normalbetrieb des Fahrzeugs (beispielsweise bei
der maximalen Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs oder in anderen Betriebspunkten bzw.
Betriebsbereichen) erreicht wird. Diese maximal zulässige Drehzahl ist in der Regel
zu unterscheiden von der (noch höheren) Grenzdrehzahl oder Maximaldrehzahl der Komponente,
bei deren Erreichen eine Überlastung der Drehmomenterzeugungseinrichtung droht (und
daher in der Regel von der Steuerung der Drehmomenterzeugungseinrichtung Gegenmaßnahmen
ergriffen werden).
[0022] Bei bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt zudem noch eine
Überwachung der Leistungsvorgabe für die Drehmomenterzeugungseinrichtung, wobei dann
eine Erkennung der Unterbrechung des Leistungsflusses nur dann stattfindet, wenn eine
entsprechend hohe Leistungsvorgabe an der Drehmomenterzeugungseinrichtung anliegt.
Hierbei kann berücksichtigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit einer Unterbrechung
des Leistungsflusses bei geringer Leistungsvorgabe gering ist bzw. die Wahrscheinlichkeit
des Eintretens hoher Folgeschäden einer solchen Unterbrechung des Leistungsflusses
gering ist. Vorzugsweise wird jedoch die Erkennung der Unterbrechung des Leistungsflusses
nur dann nicht vorgenommen, wenn die Leistungsvorgabe an der Drehmomenterzeugungseinrichtung
gleich Null ist. Bevorzugt wird also ein Sollwert für eine Energiezufuhr zu der Drehmomenterzeugungseinrichtung
verwendet und eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
nur festgestellt, wenn der Sollwert für die Energiezufuhr in einem vorgebbaren Bereich
liegt, insbesondere wenn der Sollwert für die Energiezufuhr in einem Bereich liegt,
der für eine Energiezufuhr größer als Null repräsentativ ist.
[0023] Bei weiteren bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass das Auftreten wenigstens eines für eine beabsichtigte definierte Unterbrechung
des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang repräsentativen Unterbrechungssignals überwacht
wird und eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
nur bei Abwesenheit des Unterbrechungssignals festgestellt wird. Mithin erfolgt eine
Erkennung einer unbeabsichtigten Unterbrechung des Leistungsflusses nur dann, wenn
keine beabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses vorliegt.
[0024] Zusätzlich oder alternativ wird das Auftreten wenigstens eines für einen Schlupf
zwischen der Antriebsradeinheit und einem Traktionspartner der Antriebsradeinheit
repräsentativen Schlupfsignals überwacht und eine unbeabsichtigte Unterbrechung des
Leistungsflusses in dem Antriebsstrang nur bei Abwesenheit des Schlupfsignals festgestellt.
Mithin erfolgt eine Erkennung einer unbeabsichtigten Unterbrechung des Leistungsflusses
nur dann, wenn kein Schlupf an der zugehörigen Antriebsradeinheit vorliegt.
[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstrangs
eines Fahrzeugs, bei dem eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in
dem Antriebsstrang mit einem erfindungsgemäßen Verfahren erfasst wird und im Falle
der Feststellung einer unbeabsichtigten Unterbrechung des Leistungsflusses ein Warnsignal
ausgegeben wird und/oder der Antriebsstrangs definiert abgeschaltet wird und/oder
der Leistungsfluss in dem Antriebsstrang definiert unterbrochen wird, insbesondere
eine Kupplung in dem Antriebsstrang geöffnet wird und/oder ein Getriebe in dem Antriebsstrang
in eine Leerlaufstellung geschaltet wird.
[0026] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Steuereinrichtung für einen Antriebsstrang
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, wobei der Antriebsstrang eine
Drehmomenterzeugungseinrichtung, eine Drehmomentübertragungseinrichtung und eine Antriebsradeinheit
umfasst, die Drehmomentübertragungseinrichtung zur Übertragung eines Drehmoments der
Drehmomenterzeugungseinrichtung auf die Antriebsradeinheit mit der Drehmomenterzeugungseinrichtung
und der Antriebsradeinheit verbunden ist und eine Steuereinheit zur Steuerung der
Komponenten des Antriebsstrangs vorgesehen ist. Weiterhin sind eine erste Erfassungseinrichtung
und eine zweite Erfassungseinrichtung vorgesehen, die jeweils mit der Steuereinheit
verbunden sind. Die die erste Erfassungseinrichtung erfasst einen ersten Wert wenigstens
einer ersten Größe, die für eine Drehzahl einer Komponente des Antriebsstrangs repräsentativ
ist, während die zweite Erfassungseinrichtung einen zweiten Wert einer zweiten Größe
erfasst, die für die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs repräsentativ ist. Die Steuereinheit
führt eine Überprüfung durch, ob zwischen dem ersten Wert und dem zweiten Wert eine
vorgebbare Beziehung vorliegt, und es wird in der Steuereinheit in Abhängigkeit von
dem Ergebnis der Überprüfung festgestellt, dass eine Störung, insbesondere eine unbeabsichtigte
Unterbrechung, des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang vorliegt. Mit dieser Steuereinrichtung
lassen sich die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren geschilderten
Varianten und Vorteile in demselben Maße realisieren, sodass diesbezüglich lediglich
auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
[0027] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug,
mit einem Antriebsstrang und einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung.
[0028] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
bzw. der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche auf die
beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Fahrzeugs mit einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung;
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
welches bei dem Fahrzeug aus Figur 1 zum Einsatz kommen kann.
[0029] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs 101 beschrieben. Die Figur 1 zeigt eine schematische
Seitenansicht eines Teils des Fahrzeugs 101. Das Fahrzeug 101 umfasst einen Wagenkasten
102, der an seinem vorderen Ende auf einem Fahrwerk in Form eines Drehgestells 103
abgestützt ist, das wiederum auf den Schienen 104 sitzt. Das (in Figur 1 nicht dargestellte)
andere Ende des Wagenkastens 102 ist auf einem weiteren Fahrwerk, beispielsweise einem
weiteren Drehgestell abgestützt.
[0030] Das Fahrzeug 101 wird durch einen Antriebsstrang 105 angetrieben. Dieser Antriebsstrang
105 umfasst eine Drehmomenterzeugungseinrichtung in Form eines Dieselmotors 106, eine
Drehmomentübertragungseinrichtung 107 und eine Antriebsradeinheit in Form eines Antriebsradsatzes
108 des Drehgestells 103. Über die Drehmomentübertragungseinrichtung 107 wird das
von dem Motor 108 erzeugte Drehmoment gewandelt und zum Radsatz 108 übertragen. Hierzu
umfasst die Drehmomentübertragungseinrichtung 107 (in Richtung des Leistungsflusses
vom Motor 106 zum Radsatz 108 aufeinander folgend) ein an den Motor 106 angeflanschtes
Getriebe 107.1, eine schaltbare Kupplung 107.1, weitere Gelenkkupplungen 107.3, 107.4
und ein Radsatzgetriebe 107.5, welches mit dem Radsatz 108 verbunden ist.
[0031] Die Steuerung des Antriebsstrangs 107 erfolgt über eine Steuereinrichtung 109, die
eine Antriebssteuerung 109.1 umfasst. Die Antriebssteuerung 109.1 gibt einer Motorsteuerung
109.2 eine Reihe von Steuersignalen vor. So wird beispielsweise ein Füllungssollwertsignal
vorgegeben, das einen Kraftstoff-Füllungssollwert für die Zylinder des Motors 106
repräsentiert, mithin also eine Leistungsvorgabe für den Motor (da die Kraftstoffmenge
unmittelbar proportional zur von dem Motor abgegebenen Leistung ist). Ebenso werden
weitere Signale, unter anderem ein generelles "Motor Ein"-Signal vorgegeben, welches
anzeigt, dass der Motor 106 betrieben werden soll (Ein) oder nicht (Aus).
[0032] Andererseits erhält die Antriebssteuerung 109.1 von der Motorsteuerung 109.2 ein
Signal, welches für die aktuelle Drehzahl n
M des Motors 106 repräsentativ ist. Hierbei kann es sich um ein beliebiges Signal handeln,
welches die Drehzahl einer beliebigen Komponente des Motors repräsentiert (d. h. aus
dem auf die aktuelle Drehzahl n
M am Abtrieb des Motors geschlossen werden kann).
[0033] Die Antriebssteuerung 109.1 gibt weiterhin den Getrieben 107.2 und 107.5 jeweils
wenigstens ein Schaltsignal vor, über welches diese jeweils separat von einer Betriebsstellung
in eine Neutral- oder Leerlaufstellung geschaltet werden können, in denen der Leistungsfluss
innerhalb des Antriebsstrangs 105 (vom Motor 106 zum Radsatz 108) absichtlich unterbrochen
ist. Vergleichbares gilt für die schaltbare Kupplung 107.3, welche ebenfalls von der
Antriebssteuerung 109.1 ein Schaltsignal erhält, welches die Kupplung 107.3 öffnet
oder schließt.
[0034] Die Antriebssteuerung 109.1 ist über einen Datenbus 109.3 (beispielsweise einem so
genannten "Multifunction Vehicle Bus" MVB) mit einer übergeordneten Fahrzeugsteuerung
109.4 verbunden. Derartige übergeordnete Fahrzeugsteuerungen sind hinlänglich bekannt,
sodass hierauf nicht näher eingegangen werden soll.
[0035] Über den Datenbus 109.3 erhält die Fahrzeugsteuerung 109.4 ein Fahrhebelstellungssignal
aus einer Fahrhebeleinheit 109.5, die von dem Fahrzeugführer betätigt wird. Das Fahrhebelstellungssignal
ist für die aktuelle Stellung des Fahrhebels der Fahrhebeleinheit 109.5 repräsentativ.
Aus diesem Fahrhebelstellungssignal ermittelt die Fahrzeugsteuerung 109.4 ein Leistungsvorgabesignal,
welches für die Leistungsvorgabe P
v für den Motor 106 repräsentativ ist, und gibt dieses an die Antriebssteuerung 109.1
weiter, welche hieraus das oben bereits erwähnte Füllungssollwertsignal ermittelt.
[0036] Die übergeordnete Fahrzeugsteuerung 109.4 erhält von einem im Bereich des Radsatzes
108 angeordneten Drehzahlsensor 110 ein Raddrehzahlsignal, welches für die aktuelle
Drehzahl der Räder des Radsatzes 108 repräsentativ ist, und ermittelt aus diesem Raddrehzahlsignal
(unter Verwendung des Raddurchmessers der Räder des Radsatzes 108) unter anderem die
aktuelle Fahrgeschwindigkeit v des Fahrzeugs 101.
[0037] Da der Zusammenhang zwischen der Drehzahl der Räder des Radsatzes 108, deren Raddurchmesser
und der Fahrgeschwindigkeit nur bei einem Schlupf s (zwischen den Rädern und den Schienen
104) gleich oder nahe Null mit ausreichender Genauigkeit zutrifft, umfasst die Steuereinrichtung
109 eine Schlupferfassungseinrichtung 109.6, welche (beispielsweise aus den Drehzahlsignalen
für mehrere Räder des Fahrzeugs 101) ein für den aktuellen Schlupf s repräsentatives
Schlupfsignal ermittelt und über den Datenbus 109.3 an die übergeordnete Fahrzeugsteuerung
109.4 weitergibt.
[0038] Die Steuereinrichtung 109 ist, wie im Folgenden insbesondere unter Bezugnahme auf
die Figur 2 ausgeführt wird, dazu ausgebildet, eine unbeabsichtigte Unterbrechung
des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang 105 zwischen dem Motor 106 und der Antriebsradeinheit
108 zu erfassen und gegebenenfalls entsprechende Reaktionen auf eine detektierte derartige
unbeabsichtigte Unterbrechung auszulösen. Hiermit ist es in vorteilhafter Weise möglich,
auf eine derartige unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
105 zu reagieren, wie sie beispielsweise bei einem Bruch oder Abreißen einer der Komponenten
des Antriebsstrangs 105 vorliegen kann, und so weitergehende Schäden an dem Fahrzeug
101 zu vermeiden.
[0039] Die Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Erkennung der Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
105, welche mit der Steuereinrichtung 109 des Fahrzeugs 101 durchgeführt wird.
[0040] Zunächst wird (beispielsweise mit dem Einschalten der Steuereinrichtung 109) der
Verfahrensablauf in einem Schritt 112.1 gestartet. In einem Schritt 112.2 wird überprüft,
ob der Leistungsfluss in dem Antriebsstrang 105 gewünscht bzw. eingeschaltet ist.
Hierzu wird von der Antriebssteuerung 109.1 unter anderem überprüft, ob neben dem
Vorhandensein des generellen "Motor Ein"-Signals an den beiden Getrieben 107.1 und
107.5 sowie der schaltbaren Kupplung 107.2 jeweils ein Schaltsignal anliegt, welches
einen Drehmomentschluss zwischen den Komponenten, mithin also keine Leerlaufstellung
(Getriebe 107.1 und 107.5) bzw. Öffnungsstellung (Kupplung 107.2) und damit keine
beabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses repräsentiert.
[0041] Ist dies der Fall (liegt also keine beabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses
vor), wird in der Antriebssteuerung 109.1 in einem Schritt 112.3 anhand des (in der
oben beschriebenen Weise erfassten und weiter verarbeiteten) Schlupfsignals der Schlupferfassungseinrichtung
109.6 überprüft, ob ein nicht vernachlässigbarer Schlupf s vorliegt. Hierbei kann
vorgesehen sein, dass ein Schlupf s > 0 in gewissen Grenzen als vernachlässigbar eingestuft
wird. Bei anderen Varianten der Erfindung kann jedoch auch vorgesehen sein, dass nur
ein Schlupf s = 0 als akzeptabel angesehen wird.
[0042] Liegt ein nicht vernachlässigbar geringer Schlupf s vor, wird zurück zum Schritt
112.2 gesprungen, da in diesem Fall davon ausgegangen wird, dass zum einen keine zuverlässige
Erkennung einer unbeabsichtigten Unterbrechung des Leistungsflusses möglich ist. Zum
anderen wird in diesem Fall in guter Näherung davon ausgegangen, dass ein solcher
nicht vernachlässigbarer Schlupf s nur dann vorliegt, wenn der Leistungsfluss in dem
Antriebsstrang 105 nicht unterbrochen ist, mithin also soviel Leistung an der Antriebsradeinheit
108 vorliegt, dass es überhaupt erst zu dem Schlupf kommen kann.
[0043] Liegt kein bzw. ein vernachlässigbar geringer Schlupf s vor, so wird in einem Schritt
112.4 überprüft, ob die Leistungsvorgabe P
v, die sich in der oben beschriebenen Weise aus der Fahrhebelstellung der Fahrhebeleinheit
109.5 ergibt, in einem vorgegebenen Bereich liegt. Hierbei kann vorgesehen sein, dass
der vorgegebene Bereich für die Leistungsvorgabe P
v so definiert ist, dass er jede Leistungsvorgabe P
v ungleich Null erfasst. Diese Wahl des vorgegebenen Bereichs für die Leistungsvorgabe
rührt daher, dass bei einer Leistungsvorgabe P
v = 0 letztlich bereits eine Abschaltung des Antriebsstrangs vorliegt, sodass eine
sehr weit gehende Reaktion auf eine Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrangs
105 ohnehin bereits eingeleitet ist. Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten
der Erfindung auch vorgesehen sein kann, dass diese Überprüfung mit dem Schritt 112.4
entfällt.
[0044] In einem Schritt 112.5 wird in der Antriebssteuerung 109.1 dann überprüft, ob die
(aus dem für die Raddrehzahl n
R repräsentativen Drehzahlsignal ermittelte) aktuelle Fahrgeschwindigkeit v eine durch
die Komponenten des Antriebsstrangs 105 vorgegebene Beziehung f
v(n
M) zu der Motordrehzahl n
M erfüllt. Mithin wird also überprüft, ob gilt:

[0045] Hierbei können bestimmte durch die aktuelle Fahrgeschwindigkeit v definierte Betriebspunkte
bzw. Betriebsbereiche des Fahrzeugs 101 bzw. des Antriebsstrangs 105 (wie beispielsweise
der Anfahrbereich des Fahrzeugs 101 und/oder Schaltpunkte bzw. Schaltbereiche der
Getriebe oder Kupplungen etc.) ausgenommen werden, in denen dieser Zusammenhang nicht
gegeben ist. Bevorzugt ist jedoch die Charakteristik der Komponenten des Antriebsstrangs
105 (in ihrem intakten Zustand) so weit erfasst und in der Antriebssteuerung 109.1
hinterlegt, dass die Beziehung f
v(n
M) für alle Betriebspunkte bzw. Betriebsbereiche des Fahrzeugs 101 bekannt ist und
berücksichtigt wird.
[0046] Ergibt die Überprüfung in dem Schritt 112.5, dass die Gleichung (1) nicht erfüllt
wird, mithin also die tatsächliche Beziehung f(n
M) zwischen der aktuellen Fahrgeschwindigkeit v und der Motordrehzahl n
M nicht der vorgegebenen Beziehung f
v(n
M) entspricht, entscheidet die Antriebssteuerung 109.1, dass eine unbeabsichtigte Unterbrechung
des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang 105 vorliegt, und leitet in einem Schritt
112.6 eine vorgegebene Reaktion hierauf ein.
[0047] Diese Reaktion kann beispielsweise einfach darin bestehen, dass der Antriebsstrang
105 durch die Antriebssteuerung 109.1 abgeschaltet wird. Ebenso kann vorgesehen sein,
dass die Kupplung 107.2 geöffnet wird und/oder wenigstens eines der Getriebe 107.1
und 107.5 in eine Leerlaufstellung geschaltet wird. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen,
dass die Antriebssteuerung 109.1 in Abhängigkeit von der Abweichung Δf(n
M) der tatsächlichen Beziehung f
t(n
M) von der vorgegebenen Beziehung f
v(n
M) eine entsprechende Reaktion einleitet. Hierbei kann auch die zeitliche Entwicklung
dieser Abweichung Δf(n
M) berücksichtigt werden. Im einfachsten Fall berechnet sich die Abweichung zu:

[0048] Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung auch eine beliebige
andere Berechnung der Abweichung Δf(n
M) erfolgen kann. Beispielsweise kann ein Verhältnis aus der tatsächlichen Beziehung
f
t(n
M) und der vorgegebenen Beziehung f
v(n
M) gebildet werden etc.
[0049] Insbesondere bei einer Berücksichtigung der zeitlichen Entwicklung der Abweichung
Δf(n
M) kann beispielsweise im Falle einer über die Zeit immer größer werdenden Abweichung
Δf(n
M) bereits ein sich anbahnendes Versagen von Komponenten des Antriebsstrangs 105 erfasst
werden. Hierbei können zuvor ermittelte und in der Antriebssteuerung 109.1 gespeicherte
Schadensmodelle der Komponenten des Antriebsstrangs 105 verwendet werden, welche bestimmten
Schädigungen einzelner oder mehrerer Komponenten zugeordnete Abweichungen Δf(n
M) von dem vorgegebenen (bei intakten Komponenten vorliegenden) Zusammenhang f
v(n
M) wiedergeben. Hierdurch kann eine Zuordnung der aktuellen Abweichung Δf(n
M) von der vorgegebenen Beziehung f
v(n
M) zu einer bestimmten Schädigung einer bestimmten Komponente des Antriebsstrangs 105
erfolgen, die wiederum eine entsprechend differenzierte Reaktion ermöglicht. Mit einer
solchen differenzierten Reaktion ist es möglich anstelle einer pauschalen Abschaltung
des Antriebsstrangs 105 über gezielte Maßnahmen ein Fortschreiten der Schädigung bzw.
ein Versagen der betreffenden Komponente zu vermeiden, während gleichzeitig die Mobilität
des Fahrzeugs 101 (zumindest eingeschränkt) weiterhin gewährleistet bleibt.
[0050] So kann die Antriebssteuerung 109.1 beispielsweise in bestimmten Fällen, die auf
einen Schaden im Bereich der schaltbaren Kupplung 107.2 hindeuten, zunächst lediglich
das Drehmoment des Motors 106 reduzieren, um den Leistungsfluss aufrecht zu erhalten.
In ähnlicher Weise kann bei beliebigen anderen Schädigungen der Komponenten des Antriebsstrangs
105 vorgegangen werden, bei welchen eine solche Leistungsreduktion zur Reduktion der
Abweichung Δf(n
M) führt.
[0051] Ebenso kann vorgesehen sein, dass bei der Erfassung einer Schädigung zwischen zwei
schaltbaren Komponenten, also beispielsweise zwischen dem Getriebe 107.1 und der Kupplung
107.2 oder zwischen der Kupplung 107.2 und dem Getriebe 107.5 jeweils die Kupplung
107.2 geöffnet und das betreffende Getriebe 107.1 bzw. 107.5 in eine Leerlaufstellung
geschaltet wird, sodass der beschädigte Teil des Antriebsstrangs 105 von beiden Seiten
abgetrennt ist und es so zu keiner weiteren Beschädigung umliegender Bauteile durch
nicht mehr ordnungsgemäß gelagerte Komponenten kommen kann. Das Fahrzeug kann dann
(sofern ein weiterer Antrieb vorgesehen ist) gegebenenfalls seine Fahrt fortsetzen.
[0052] Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung auch vorgesehen
sein kann, dass alternativ oder zusätzlich zu der Verwendung solcher Schadensmodelle
auch vorgesehen sein kann, dass zusätzlich oder alternativ zu der Motordrehzahl n
M auch die Drehzahl einer oder mehrerer weiterer Komponenten des Antriebsstrangs 105
über entsprechende Sensoren erfasst und an die übergeordnete Fahrzeugsteuerung 109.4
weitergegeben wird, wie dies in Figur 1 durch die gestrichelte Kontur 113 angedeutet
ist. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass durch den Sensor 113 ein Drehzahlsignal
erfasst wird, welches für die Drehzahl am Abtriebsflansch des Getriebes 107.1 repräsentativ
ist.
[0053] In diesem Fall können dann entsprechend der Anzahl m der unterschiedlichen ermittelten
Drehzahlen n
i (mit i = 1 ... m) weitere vorgegebene Beziehungen f
vi(n
M) zwischen der betreffenden Drehzahl n
i und der ermittelten Fahrgeschwindigkeit v überprüft werden und es kann anhand der
jeweils ermittelten Abweichung Δf
i(n
M) entschieden werden, in welchem Abschnitt des Antriebsstrangs 105 die (vollständige
oder teilweise) Unterbrechung des Leistungsflusses vorliegt bzw. droht. Auch hier
kann in dem Schritt 112.6 dann differenziert reagiert werden.
[0054] Zusätzlich oder alternativ zu den vorgenannten Reaktionen kann auch vorgesehen sein,
dass eine entsprechende Fehlermeldung über eine entsprechende Schnittstelle 109.7
akustisch und/oder optisch an den Fahrzeugführer ausgegeben wird, der dann ebenfalls
entsprechend reagieren kann.
[0055] Bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 2 ist neben dieser Überprüfung in dem Schritt
112.5 eine zusätzliche Überprüfung vorgesehen, die erfolgt, wenn in dem Schritt 112.5
keine Abweichung von der vorgegebenen Beziehung f
v(n
M) festgestellt wird. Bei dieser zusätzlichen Überprüfung macht man sich zu Nutze,
dass je nach Gestaltung des Antriebsstrangs 105 an bestimmten Betriebspunkten (beispielsweise
Umschaltpunkten der Getriebe bzw. bei maximaler Fahrgeschwindigkeit) bzw. in bestimmten
Betriebsbereichen (beispielsweise in einem hydraulischen Wandlerbereich) eine vorgegebene
maximale Motordrehzahl n
Mmax erreicht wird. Diese Betriebspunkte bzw. Betriebsbereiche mit maximaler Motordrehzahl
n
Mmax können der Fahrgeschwindigkeit v zugeordnet werden, sodass in den übrigen Bereichen
der Fahrgeschwindigkeit v bei intaktem Antriebsstrang 105 die maximale Motordrehzahl
n
Mmax nicht erreicht wird.
[0056] In einem Schritt 112.7 wird daher ermittelt, ob die aktuell ermittelte Fahrgeschwindigkeit
v in einem Betriebspunkt bzw. Betriebsbereich liegt, in dem die Motordrehzahl n
M bei intaktem Antriebsstrang 105 ungleich der vorgegebenen maximalen Motordrehzahl
n
Mmax sein muss. Ist dies der Fall, wird in einem Schritt 112.8 überprüft, ob die Motordrehzahl
n
M größer oder gleich der vorgegebenen maximalen Motordrehzahl n
Mmax ist. Ist auch dies der Fall, stellt die Antriebssteuerung 109.1 fest, dass eine Unterbrechung
des Leistungsflusses vorliegt, und löst eine entsprechende Reaktion in dem Schritt
112.6 aus, wie dies oben bereits beschrieben wurde. Hierbei ist jedoch dann in der
Regel nur eine pauschale Reaktion in Form einer Abschaltung des Antriebsstrangs 105
möglich.
[0057] Bei der Überprüfung in den Schritten 112.7 und 112.8 handelt sich um eine zu der
Überprüfung in dem Schritt 112.5 redundante Überprüfung, die bei anderen Varianten
der Erfindung gegebenenfalls auch fehlen kann, wie dies in Figur 2 durch die gestrichelte
Verbindung 114.1 angedeutet ist, welche unmittelbar von dem Schritt 112.5 zum Schritt
112.2 zurückführt. Ebenso versteht es sich aber, dass bei anderen Varianten der Erfindung
auch auf den Schritt 112.5 verzichtet werden kann, wie dies in Figur 2 durch die gestrichelte
Verbindung 114 von zwei angedeutet ist, welche unmittelbar von dem Schritt 112.4 zu
dem Schritt 112.7 führt.
[0058] Im Anschluss an die Reaktion in dem Schritt 112.6 wird in einem Schritt 112.9 überprüft,
ob der Verfahrensablauf beendet werden soll (beispielsweise ob der Antriebsstrang
105 vollständig abgeschaltet werden soll). Ist dies der Fall, wird der Verfahrensablauf
in einem Schritt 112.10 beendet. Andernfalls wird zurück zu dem Schritt 112.2 gesprungen.
[0059] Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend ausschließlich anhand eines Beispiels
mit einem Verbrennungsmotor beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung
auch im Zusammenhang mit beliebigen anderen Drehmomenterzeugungseinrichtungen (Gasturbinen,
Elektromotoren etc.) zum Einsatz kommen kann. Ebenso kann sie natürlich auch im Zusammenhang
mit beliebig gestalteten Drehmomentübertragungseinrichtungen zum Einsatz kommen.
[0060] Weiterhin wurde die vorliegende Erfindung ausschließlich im Zusammenhang mit einem
Schienenfahrzeug beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die vorliegende Erfindung
auch im Zusammenhang mit beliebigen anderen Fahrzeugen zum Einsatz kommen kann.
1. Verfahren zur Erkennung einer Unterbrechung des Leistungsflusses in einem Antriebsstrang
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, wobei
- der Antriebsstrang (105) eine Drehmomenterzeugungseinrichtung (106), eine Drehmomentübertragungseinrichtung
(107) und eine Antriebsradeinheit (108) umfasst und
- die Drehmomentübertragungseinrichtung (107) zur Übertragung eines Drehmoments der
Drehmomenterzeugungseinrichtung (106) auf die Antriebsradeinheit (108) mit der Drehmomenterzeugungseinrichtung
(106) und der Antriebsradeinheit (108) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens ein erster Wert wenigstens einer ersten Größe erfasst wird, die für eine
Drehzahl einer Komponente des Antriebsstrangs (105) repräsentativ ist,
- ein zweiter Wert einer zweiten Größe erfasst wird, die für die Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeugs (101) repräsentativ ist,
- eine Überprüfung durchgeführt wird, ob zwischen dem ersten Wert und dem zweiten
Wert eine vorgebbare Beziehung vorliegt, und
- in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Überprüfung festgestellt wird, dass eine Störung,
insbesondere eine unbeabsichtigte Unterbrechung, des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
(105) vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- im Falle der Feststellung einer Störung, insbesondere einer unbeabsichtigten Unterbrechung,
des Leistungsflusses eine Reaktion ausgelöst wird, wobei
- als Reaktion insbesondere ein Warnsignal ausgegeben wird und/oder ein Steuersignal
zur definierten Abschaltung des Antriebsstrangs (105) ausgegeben wird und/oder ein
Steuersignal zur definierten Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
(105) ausgegeben wird
und/oder
- in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Überprüfung unterschiedliche Reaktionen ausgelöst
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die vorgebbare Beziehung der Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
(101) von der Drehzahl der Komponente des Antriebsstrangs (105) bei störungsfreiem
Leistungsfluss in dem Antriebsstrang (105) entspricht und
- bei Nichtvorliegen der vorgebbaren Beziehung zwischen dem ersten Wert der Drehzahl
der Komponente und dem zweiten Wert der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs (101) festgestellt
wird, dass eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
(105) vorliegt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens eine erste Größe für eine Drehzahl einer Komponente der Drehmomentübertragungseinrichtung
(107) repräsentativ ist;
und/oder
- die Drehmomentübertragungseinrichtung (107) eine Drehmomentwandlereinrichtung (107.1)
umfasst und wenigstens eine erste Größe für eine Drehzahl einer Komponente der Drehmomentwandlereinrichtung
(107.1) repräsentativ ist, insbesondere die erste Größe für eine am abtriebsseitigen
Ende der Drehmomentwandlereinrichtung angeordnete Komponente der Drehmomentwandlereinrichtung
(107.1) repräsentativ ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens eine erste Größe für eine Drehzahl einer Komponente der Drehmomenterzeugungseinrichtung
(106) repräsentativ ist,
- der erfasste erste Wert der ersten Größe mit einem für die maximal zulässige Drehzahl
der Komponente der Drehmomenterzeugungseinrichtung (106) repräsentativen Maximalwert
verglichen wird,
- der für die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs repräsentative zweite Wert mit wenigstens
einem vorgebbaren Vergieichswertabareich verglichen wird, bei dem ein Erreichen der
maximal zulässigen Drehzahl der Komponente der Drehmomenterzeugungseinrichtung (106)
im Normalbetrieb des Fahrzeugs (101) unzulässig ist, und
- eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang (105)
festgestellt wird,
- wenn der erfasste erste Wert größer oder gleich dem Maximalwert ist und
- wenn der erfasste zweite Wert in dem vorgebbaren Vergleichswertebereich liegt, wobei
- insbesondere ein Sollwert für eine Energiezufuhr zu der Drehmomenterzeugungseinrichtung
(106) verwendet wird und eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in
dem Antriebsstrang (105) nur festgestellt wird, wenn der Sollwert für die Energiezufuhr
in einem vorgebbaren Bereich liegt, insbesondere wenn der Sollwert für die Energiezufuhr
in einem Bereich liegt, der für eine Energiezufuhr größer als Null repräsentativ ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Auftreten wenigstens eines für eine beabsichtigte definierte Unterbrechung des
Leistungsflusses in dem Antriebsstrang (105) repräsentativen Unterbrechungssignals
überwacht wird und
- eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang (105)
nur bei Abwesenheit des Unterbrechungssignals festgestellt wird
und/oder
- das Auftreten wenigstens eines für einen Schlupf zwischen der Antriebsradeinheit
(108) und einem Traktionspartner der Antriebsradeinheit (108) repräsentativen Schlupfsignals
überwacht wird und
- eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang (105)
nur bei Abwesenheit des Schlupfsignals festgestellt wird.
7. Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstrangs eines Fahrzeugs, bei dem eine unbeabsichtigte
Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang (105) mit einem Verfahren
nach einem der vorhergehenden Ansprüche erfasst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Feststellung einer unbeabsichtigten Unterbrechung des Leistungsflusses
- ein Warnsignal ausgegeben wird
und/oder
- der Antriebsstrang (105) definiert abgeschaltet wird
und/oder
- der Leistungsfluss in dem Antriebsstrang (105) definiert unterbrochen wird, insbesondere
eine Kupplung (107.2) in dem Antriebsstrang (105) geöffnet wird und/oder ein Getriebe
(107.1, 107.5) in dem Antriebsstrang in eine Leerlaufstellung geschaltet wird.
8. Steuereinrichtung für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs,
wobei
- der Antriebsstrang (105) eine Drehmomenterzeugungseinrichtung (106), eine Drehmomentübertragungseinrichtung
(107) und eine Antriebsradeinheit (108) umfasst,
- die Drehmomentübertragungseinrichtung (107) zur Übertragung eines Drehmoments der
Drehmomenterzeugungseinrichtung (106) auf die Antriebsradeinheit (108) mit der Drehmomenterzeugungseinrichtung
(106) und der Antriebsradeinheit (108) verbunden ist und
- eine Steuereinheit (109) zur Steuerung der Komponenten des Antriebsstrangs (105)
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine erste Erfassungseinrichtung (109.2) und eine zweite Erfassungseinrichtung (110)
vorgesehen sind, die jeweils mit der Steuereinheit (109) verbunden sind,
- die erste Erfassungseinrichtung (109.2) einen ersten Wert wenigstens einer ersten
Größe erfasst, die für eine Drehzahl einer Komponente des Antriebsstrangs (105) repräsentativ
ist,
- die zweite Erfassungseinrichtung (110) einen zweiten Wert einer zweiten Größe erfasst,
die für die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs (101) repräsentativ ist,
- die Steuereinheit (109) eine Überprüfung durchführt, ob zwischen dem ersten Wert
und dem zweiten Wert eine vorgebbare Beziehung vorliegt, und
- in der Steuereinheit (109) in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Überprüfung festgestellt
wird, dass eine Störung, insbesondere eine unbeabsichtigte Unterbrechung, des Leistungsflusses
in dem Antriebsstrang (105) vorliegt.
9. Steuereinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Steuereinheit (109) im Falle der Feststellung einer Störung, insbesondere einer
unbeabsichtigten Unterbrechung, des Leistungsflusses eine Reaktion auslöst, wobei
- die Steuereinheit (109) als Reaktion insbesondere ein Warnsignal ausgibt und/oder
ein Steuersignal zur definierten Abschaltung des Antriebsstrangs (105) ausgibt und/oder
ein Steuersignal zur definierten Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang
(105) ausgibt
und/oder
- die Steuereinheit (109) in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Überprüfung unterschiedliche
Reaktionen auslöst.
10. Steuereinrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die vorgebbare Beziehung für die Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
(101) von der Drehzahl der Komponente des Antriebsstrangs (105) bei störungsfreiem
Leistungsfluss in dem Antriebsstrang (105) repräsentativ ist und
- die Steuereinheit (109) bei Nichtvorliegen der vorgebbaren Beziehung zwischen dem
ersten Wert und dem zweiten Wert feststellt, dass eine unbeabsichtigte Unterbrechung
des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang (105) vorliegt.
11. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens eine erste Größe für eine Drehzahl einer Komponente der Drehmomentübertragungseinrichtung
(107) repräsentativ ist;
und/oder
- die Drehmomentübertragungseinrichtung (107) eine Drehmomentwandlereinrichtung (107.1)
umfasst und wenigstens eine erste Größe für eine Drehzahl einer Komponente der Drehmomentwandlereinrichtung
(107.1) repräsentativ ist, insbesondere die erste Größe für eine am abtriebsseitigen
Ende der Drehmomentwandlereinrichtung (107.1) angeordnete Komponente der Drehmomentwandlereinrichtung
(107.1) repräsentativ ist.
12. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens eine erste Größe für eine Drehzahl einer Komponente der Drehmomenterzeugungseinrichtung
(105) repräsentativ ist,
- die Steuereinheit (109) den erfassten ersten Wert der ersten Größe mit einem für
die maximal zulässige Drehzahl der Komponente der Drehmomenterzeugungseinrichtung
(106) repräsentativen Maximalwert vergleicht,
- die Steuereinheit (109) den für die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs (101) repräsentativen
zweiten Wert mit wenigstens einem vorgebbaren Vergleichswertebereich vergleicht, bei
dem ein Erreichen der maximal zulässigen Drehzahl der Komponente der Drehmomenterzeugungseinrichtung
(106) im Normalbetrieb des Fahrzeugs unzulässig ist, und
- die Steuereinheit (109) eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses
in dem Antriebsstrang (105) feststellt,
- wenn der erfasste erste Wert größer oder gleich dem Maximalwert ist und
- wenn der erfasste zweite Wert in dem vorgebbaren Vergleichswertebereich liegt, wobei
- insbesondere die Steuereinheit (109) einen Sollwert für eine Energiezufuhr zu der
Drehmomenterzeugungseinrichtung (106) vorgibt und die Steuereinheit (109) eine unbeabsichtigte
Unterbrechung des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang (105) nur feststellt, wenn
der Sollwert für die Energiezufuhr in einem vorgebbaren Bereich liegt, insbesondere
wenn der Sollwert für die Energiezufuhr in einem Bereich liegt, der für eine Energiezufuhr
größer als Null repräsentativ ist.
13. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Steuereinheit (109) wenigstens ein für eine beabsichtigte definierte Unterbrechung
des Leistungsflusses in dem Antriebsstrang (105) repräsentatives Unterbrechungssignal
vorgibt und
- die Steuereinheit (109) eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses
in dem Antriebsstrang (105) nur bei Abwesenheit des Unterbrechungssignals feststellt
und/oder
- eine mit der Steuereinheit (109) verbundene dritte Erfassungseinrichtung (109.6)
vorgesehen ist, die wenigstens ein für einen Schlupf zwischen der Antriebsradeinheit
(108) und einem Traktionspartner (104) der Antriebsradeinheit (108) repräsentatives
Schlupfsignal erfasst und
- die Steuereinheit (109) eine unbeabsichtigte Unterbrechung des Leistungsflusses
in dem Antriebsstrang (105) nur bei Abwesenheit des Schlupfsignals feststellt.
14. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (109) im Falle der Feststellung einer unbeabsichtigten Unterbrechung
des Leistungsflusses
- ein Warnsignal ausgibt
und/oder
- den Antriebsstrang (105) definiert abschaltet
und/oder
- den Leistungsfluss in dem Antriebsstrang (105) definiert unterbricht, insbesondere
eine Kupplung (107.2) in dem Antriebsstrang (105) öffnet und/oder ein Getriebe (107.1,
107.5) in dem Antriebsstrang (105) in eine Leerlaufstellung schaltet.
15. Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, mit einer einem Antriebsstrang (105) und
einer Steuereinrichtung (109) nach einem der Ansprüche 8 bis 14.