[0001] Die Erfindung betrifft ein Wäschetrocknungsgerät und ein Verfahren zum Reinigen eines
Siebs eines Wäschetrocknungsgeräts.
[0002] Bei Wäschetrocknungsgeräten wie Wäschetrocknern oder Waschtrocknern ist der Einsatz
von Sieben zur Reinigung einer Prozessluft bekannt. In Wäschetrocknern ist in einem
vom Trommelgehäuse wegführenden Prozessluftkanal ein derartiges Sieb als ein Flusensieb
angeordnet. Wenn in einer Wäschetrommel innerhalb des Trommelgehäuses Wäsche getrocknet
wird, werden von der Wäsche mit der Prozessluft als dem Prozessmedium Körper, insbesondere
Flusen, weggeführt und mit der Prozessluft in dem Prozessluftkanal mitgeschleppt.
Das Sieb dient dazu, solche Flusen aus der Prozessluft herauszusieben, so dass die
Flusen nicht bis hin zu einem Kondensator zur Trocknung der Prozessluft gelangen und
sich daran absetzen können. Dies würde einen Wirkungsgrad des Kondensators verschlechtern.
Derartige Siebe können bisher entnommen und dann manuell gereinigt werden, um am Sieb
anhaftende Flusen wieder zu entfernen.
[0003] Aus den Schriften
EP 1 788 140 1A1,
EP 1 788 141 A2 und
EP 1 788 141 A2 ist ein Trockner zum Trocknen von Wäsche mittels eines Luftstroms bekannt. Bei dem
Trockner ist im Bereich eines Lagerschilds ein Sieb zum Filtern von Flusen aus einem
Luftstrom in der Prozessluftführung angeordnet, welches Sieb einen ersten Flusenfilter
bildet. Mittels eines Rakels werden die in der Prozessluftführung am Sieb gesammelten
Flusen vom Siebgewebe des Flusensiebs abgestreift und in einem benachbart zum Rakel
und zum Sieb angeordneten Behälter gespeichert. Der Rakel und der Behälter bilden
somit zusammen mit weiteren Komponenten eine erste Reinigungseinrichtung. Der Behälter
ist allerdings durch den im Bereich des Rakels zur Verfügung stehenden Bauraums relativ
klein dimensioniert. Es lassen sich darin Flusen von etwa 7 bis 10 Trocknungsprozessen
sammeln. Da die Flusen im trockenen Zustand gespeichert werden, nehmen sie ein relativ
großes Volumen ein. Zum einen ist bei diesen Trocknern die Zugänglichkeit zu dem Sammelbehälter
eingeschränkt, und andererseits das Sammelvolumen begrenzt durch dessen Anordnung
in einer bauraumbegrenzten Zone des Trockners, wodurch sich ein relativ häufiges Wartungsintervall
zur Entsorgung der Flusen aus dem Behälter ergibt. Der Trockner verfügt des Weiteren
über eine Heizung als Wärmequelle und einen Luft-Luft-Wärmetauscher als Wärmesenke
in der Prozessluftführung.
[0004] US 2006/0123854 A1 betrifft eine Waschmaschine, die mit einem Trockner kombiniert ist. In der Waschmaschine
ist ein Gehäuse vorgesehen, eine Wanne ist in dem Gehäuse eingebaut, ein Entlüftungsschlauch
ist an einer äußeren Oberfläche der Wanne befestigt, eine Flusenfilteranordnung weist
ein mit dem Entlüftungsschlauch verbundenes Ende auf, um Flusen aus der Luft zu entfernen,
die aus der Wanne ausgelassen wird, und eine Entlüftungsleitung ist mit dem anderen
Ende der Flusenfilteranordnung verbunden. Die Flusenfilteranordnung sammelt Flusen
aus der sie durchströmenden feuchten Luft. Die gesammelten Flusen lagern sich an einem
Filter der Flusenfilteranordnung ab, und die Ablagerung der Flusen wird mittels Einspritzens
von Wasser aus einer Wassereinlassleitung von vorne auf den Filter entfernt. Die entfernten
Flusen werden durch den Entlüftungsschlauch in die Wanne geleitet. Die in dem Gehäuse
eingebaute Flusenfilteranordnung ist unter einem vorbestimmten Winkel in Richtung
der Front der Waschmaschine geneigt, so dass ein Nutzer die Filtereinheit leicht aus
der Front der Waschmaschine entnehmen und die Flusenfilteranordnung reparieren kann.
[0005] WO 2009/015919 A1 betrifft eine Anordnung zum automatischen Reinigen von Luftfiltern, insbesondere
von solchen, die für eine Verwendung wie auf den Trockenkreislauf einer Waschmaschine
für Bekleidung angewandt ausgestaltet sind, welche gemäß einem Wärmepumpenprinzip
arbeitet, aufweisend zumindest eine scharfstrahlige Einspritzdüse zum Einspritzen
von Flüssigkeit und zumindest eine Luftfiltereinheit, wobei die Flüssigkeitseinspritzdüse
so angebracht ist, dass sie in der Lage ist, sich relativ zu einem festen Rahmen zu
bewegen, wobei die relative Bewegung durch zumindest ein damit verbundenes Aktuatormittel
zustande gebracht wird. Die Luftfiltereinheit und/oder die Flüssigkeitseinspritzdüse
können mittels eines Viergelenks mit dem Rahmen verbunden sein. Hierbei wird für eine
Abreinigung die relative Bewegung der Luftfiltereinheit zu der Einspritzdüse vorausgesetzt,
was einen hohen apparativen Aufwand und eine großen Platzbedarf bedingt.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit zur besonders effizienten
Reinigung eines Siebs, insbesondere Flusensiebs, in einem Wäschetrocknungsgerät bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird mittels eines Haushaltsgeräts und mittels eines Verfahrens zum
Reinigen eines Siebs nach dem jeweiligen unabhängigen Anspruch gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
[0008] Das Wäschetrocknungsgerät weist ein Sieb zum Heraussieben von Körpern, insbesondere
Flusen, aus einem einen Prozessluftkanal durchströmenden Prozessluftstrom auf, als
auch eine Reinigungseinrichtung zum Reinigen des Siebs. Ein solches Sieb kann auf
einfache Art und Weise ohne einen manuellen Eingriff seitens eines Benutzers des Haushaltsgeräts
von anhaftenden Flusen mittels einer automatisch betriebenen Reinigungseinrichtung
gereinigt werden, welche eine Reinigungsflüssigkeit derart über das Flusensieb spült,
dass die anhaftenden Flusen von einer Sieboberfläche des Siebs entfernt werden. Das
Sieb ist im Raum relativ zum durchströmenden Prozessluftstrom unter einem Winkel schräg
angeordnet. Dadurch kann eine auf das Sieb aufgebrachte Reinigungsflüssigkeit, z.
B. Wasser, selbsttätig abfließen und dabei Flusen usw. mitnehmen. Folglich braucht
die Reinigungsflüssigkeit weder unter hohem Druck aufgebracht zu werden, was Kosten
und Bauraum beispielsweise für eine Druckvorrichtung spart, noch stellen sich Bereiche
mit stehendem Wasser ein, wodurch eine gute Reinigungswirkung erzielt wird. Jedoch
kann Aufbringung der Reinigungsflüssigkeit unter Druck die Abreinigungsleistung weiter
erhöhen.
[0009] Das Sieb ist stationär eingebaut (und wird somit für eine Abreinigung nicht gezielt
bewegt), um eine einfache Anordnung zu erreichen. Die effektive Reinigungswirkung
kann insbesondere durch die Anordnung der Reinigungsöffnung an dem oberen Bereich
ermöglicht werden.
[0010] An einem oberen Bereich des Siebs kann mindestens eine Reinigungsöffnung zum Zuleiten
der Reinigungsflüssigkeit auf eine Sieboberfläche des Siebs angeordnet sein. Dadurch
kann die Reinigungsflüssigkeit besonders einfach in einer kompakten Bauweise auf die
Sieboberfläche aufgebracht werden. Die Anordnung an einem oberen Bereich kann insbesondere
umfassen, dass die Reinigungsöffnung oberhalb, insbesondere im Wesentlichen unmittelbar
oberhalb, des Siebs angeordnet ist. In anderen Worten kann die Reinigungsöffnung im
Wesentlichen unmittelbar an das Sieb grenzen. Dadurch kann die Reinigungsflüssigkeit
besonders einfach und vollständig auf das Sieb aufgebracht werden.
[0011] Zur einfachen Verteilung der Reinigungsflüssigkeit über die Breite des Siebs kann
die mindestens eine Reinigungsöffnung zu einer gemeinsamen Flüssigkeitsleitung und
/ oder zu einer gemeinsamen Zuströmkammer der Reinigungseinrichtung führen.
[0012] Zur verstärkten Reinigungswirkung auch bei stärker am Sieb anhaftenden Körpern, insbesondere
Flusen, kann die mindestens eine Reinigungsöffnung als eine Düse ausgebildet sein.
Auch kann so durch eine Formung des Düsenstrahls eine großflächige Benetzung des Siebs
sichergestellt werden. Durch eine Düse kann eine Reinigungsflüssigkeit gerichtet und
mit einer verstärkten Mitreißkraft über die Sieboberfläche des Siebs geleitet werden.
[0013] Zur Maximierung einer Fließgeschwindigkeit der Reinigungsflüssigkeit an dem Sieb
kann die mindestens eine Reinigungsöffnung flächenbündig zur Sieboberfläche des Siebs
ausgerichtet sein.
[0014] Zur Optimierung der Reinigungswirkung kann es aber auch vorteilhaft sein, wenn die
mindestens eine Reinigungsöffnung unter einem, insbesondere geringen, Winkel zur Sieboberfläche
des Siebs ausgerichtet ist. Der Winkel beträgt vorteilhafterweise weniger als 5°.
[0015] Die Flüssigkeitsleitung mündet bevorzugt in eine Zuströmkammer, welche über eine
Zwischenwand von der mindestens einen Reinigungsöffnung teilweise getrennt ist. Dadurch
wird eine gleichmäßigere Verteilung der Reinigungsflüssigkeit über eine Vielzahl solcher
Reinigungsöffnungen ermöglicht. Die Zuströmkammer kann unterseitig einen Bypass zum
Ablassen von Restwasser aufweisen, so dass solches nicht darin stehen bleibt und mit
der Zeit unangenehme Gerüche verursacht.
[0016] Zur Entsorgung von über das Sieb geleiteter Reinigungsflüssigkeit kann in einem unteren
Bereich des Siebs ein Ablaufkanal ausgebildet sein. Dieser umgeht vorzugsweise den
Kondensator und mündet hinter dem Kondensator wieder im Prozessluftkanal. Verbrauchte
Reinigungsflüssigkeit kann so zusammen mit Kondenswasser vom Kondensator entsorgt
werden, so dass keine eigenen Entsorgungsmittel bereitgestellt zu werden brauchen.
[0017] Zumindest ein an das Sieb grenzender Abschnitt des Ablaufkanals kann mit dem Sieb
integriert sein. Dadurch kann erreicht werden, dass an dem Übergang von Sieb zu Ablaufkanal
keine Vorsprünge wie scharfe Kanten, Grate usw. auftreten, an denen sich Flusen usw.
verhaken könnten. Dadurch wird eine vollständige Reinigung des Siebs unterstützt.
Zu diesem Zweck kann es insbesondere vorteilhaft sein, wenn eine Sieboberfläche des
Siebs in einem Übergangsbereich zum Ablaufkanal höher oder bündig dazu angeordnet
ist.
[0018] Der Prozessluftkanal kann zumindest im Bereich des Siebs eine im Wesentlichen senkrechte
(d. h., senkrechte oder für den Zweck unbedeutend davon abweichende) Erstreckung aufweisen,
insbesondere mit einer überwiegend von oben nach unten verlaufenden Strömungsrichtung
einer in dem Prozessluftkanal geführten Prozessluft, was sehr strömungsgünstig und
vorteilhaft für einen Ablauf der Reinigungsflüssigkeit ist.
[0019] Zur einfachen Implementierung und zum kompakten Aufbau kann die Reinigungseinrichtung
in einem Lagerschild, insbesondere vorderen Lagerschild, eingebaut sein. Mit anderen
Worten kann die Reinigungseinrichtung besonders kompakt und strömungsgünstig in einem
vorderen Prozessluftkanal eingebaut sein, der unmittelbar an eine Wäschetrommel anschließt.
Dadurch können Druckverluste in der Prozessluft vermieden werden, die z. B. durch
Verwirbelungen entstehen könnten.
[0020] Es kann besonders bevorzugt sein, wenn das Sieb in die Reinigungseinrichtung integriert
ist, da so Fertigungstoleranzen minimiert und so das Reinigungsergebnis verbessert
wird. Es wird besonders bevorzugt, wenn die mindestens eine Reinigungsöffnung in einen
Siebrahmen des Siebs integriert ist. Es wird auch besonders bevorzugt, wenn der Ablaufkanal
oder ein an das Sieb grenzender Teil davon in den Siebrahmen integriert ist.
[0021] Das Sieb kann fest eingebaut oder entnehmbar im Wäschetrocknungsgerät angeordnet
sein.
[0022] Bei dem Verfahren wird das Sieb eines Wäschetrocknungsgerät mittels einer Reinigungseinrichtung
gereinigt, wobei das Sieb unter einem Winkel schräg im Raum angeordnet ist und eine
Reinigungsflüssigkeit vorteilhafterweise von oben über das schräg eingebaute Sieb
geleitet wird. Das Leiten kann insbesondere ein im Wesentlichen druckloses Gießen
sein.
[0023] Die Aktivierung des Verfahrens kann automatisch durch eine Steuereinrichtung des
Haushaltsgeräts bei Bedarf, in fest vorgegebenen Zyklen und / oder manuell auslösbar
sein.
[0024] In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch
genauer beschrieben. Dabei sind zur besseren Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende
Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
- FIG 1
- zeigt schematisch und in teilweiser Schnittansicht einzelne Komponenten eines Wäschetrockners
mit einem als Flusensieb ausgestalteten Sieb und mit einer Reinigungseinrichtung zum
Reinigen des Siebs und
- FIG 2
- zeigt schematisch eine demgegenüber modifizierte Reinigungseinrichtung.
[0025] FIG 1 zeigt Komponenten eines Wäschetrocknungsgeräts 1, wie eines Wäschetrockners
oder Waschtrockners. Das Wäschetrocknungsgerät 1 weist eine Wäschetrommel 3 auf, welche
zum Trocknen von darin eingebrachter Wäsche 4 dient. Beim Trocknen der Wäsche 4 wird
die in der Wäschetrommel 3 befindliche Prozessluft L befeuchtet, wobei auch Körper
F wie Flusen in die Prozessluft L gelangen.
[0026] Die Prozessluft L wird aus der Wäschetrommel 3 über einen daran angeschlossenen Prozessluftkanal
5 abgeführt. Um zumindest einen Anteil der Körper F aus der Prozessluft herauszufiltern
oder herauszusieben, erstreckt sich durch den Prozessluftkanal 5 ein Flusensieb 7.
Die durch das Flusensieb 7 hindurchgelangte Prozessluft L wird als gereinigte Prozessluft
L* weiteren Komponenten des Wäschetrocknungsgeräts 1 zugeführt. Dies sind beispielsweise
ein Kondensator oder eine Heizeinrichtung, welche zum Entfeuchten bzw. Aufheizen der
gereinigten Prozessluft L* dienen, bevor die gereinigte Prozessluft L* wieder in die
Wäschetrommel 3 eingeblasen wird.
[0027] Bei der in FIG 1 dargestellten Anordnung verläuft der Prozessluftkanal 5 in dem Bereich
mit dem darin eingesetzten Flusensieb 7 vertikal von oben nach unten. Das Flusensieb
7 ist unter einem Winkel α schräg durch den Prozessluftkanal 5 führend in diesen eingesetzt.
Es wird demnach von dem den Prozessluftkanal 5 durchströmenden Prozessluftstrom schräg
durchströmt. Zur Abreinigung des Flusensiebs 7 dient eine Flusensieb-Reinigungseinrichtung
9, welche Frischwasser W als Reinigungsflüssigkeit über das Flusensieb 7 spült.
[0028] Durch die schräge Ausrichtung des Flusensiebs 7 läuft die Reinigungsflüssigkeit W
über bzw. längs einer Flusensieboberfläche des Flusensiebs 7 zu dessen unteren Bereich.
Im unteren Bereich, insbesondere am tiefstgelegenen Punkt des Flusensiebs 7 schließt
ein Ablaufkanal 13 an, dessen am Flusensieb 7 angrenzender Abschnitt einen Teil eines
Flusensiebgehäuses 10, insbesondere Siebrahmens, darstellt. Der Ablaufkanal 13 ermöglicht
einen Austritt der über die Flusensieboberfläche geflossenen und somit verschmutzten
Reinigungsflüssigkeit W*. Die verschmutzte Reinigungsflüssigkeit W* wird über einen
Kanal 13 für den Abtransport zu einem Flüssigkeitsbehälter 8 geleitet. Bei dem Flüssigkeitsbehälter
8 handelt es sich hier um einen Kondensatwasserbehälter, in dem auch Kondensatwasser
gesammelt wird, welches von dem Kondensator ausgelassen wird. Die Reinigungsflüssigkeit
W wird von einer Frischwasserleitung 18 zugeführt. Zur gleichmäßigen Verteilung über
die Flusensieboberfläche des Flusensiebs 7 weist die Reinigungseinrichtung 9 im Eintrittsbereich
der Flüssigkeitsleitung 18 eine Zuströmkammer 11 auf. Das eigentliche Aufsprühen der
Reinigungsflüssigkeit W auf die Flusensieboberfläche des Flusensiebs 7 erfolgt über
eine oder mehrere Düsen 16. Genauer gesagt ist die Zuströmkammer 11 durch eine nach
oben offene Zwischenwand 14 in zwei schalenförmige Teile aufgeteilt, wobei eine erster,
innere Kammer 11a direkt mit den Düsen 16 verbunden ist und eine zweite, äußere Kammer
11b von der Flüssigkeitsleitung 18 beströmt wird. Im Betrieb fließt also Reinigungsflüssigkeit
in die äußere Kammer 11b und füllt diese auf, wobei dann, wenn der obere Rand der
Zwischenwand 14 erreicht wird, die Reinigungsflüssigkeit in die innere Kammer 11a
überfließt und von dort zu den Düsen 16 gelangt. Um die Zuströmkammer 11 abschließend
nach dem Reinigungsvorgang mittels der Reinigungseinrichtung 9 oder bei einem Außerbetriebsetzen
des Wäschetrocknungsgeräts 1 entwässern zu können, ist ein Bypass 15 im unteren Bereich
der Zwischenwand 14 ausgebildet. Der Bypass 15 weist vorzugsweise einen relativ kleinen
Durchmesser auf, über den Restwasser ablaufen kann.
[0029] Ausgegangen wird somit von dem Ansatz, dass das Flusensieb 7 in einem Prozessluftkanal
5 eines Wasch- oder Wäschetrockners 1 eingesetzt ist. Das Flusensieb 7 weist vorzugsweise
eine Oberfläche mit einer funktionellen Beschichtung, insbesondere einer hydrophoben
Beschichtung, auf, was ein festes Anhaften von Körpern F erschwert. Zum Abreinigen
der auf dem Flusensieb 7 angesammelten Körper F, insbesondere Flusen, wird die Reinigungsflüssigkeit
W über das Flusensieb 7 gespült, um die darauf befindlichen Körper F mittels der Reinigungsflüssigkeit
W von der Flusensieboberfläche abzulösen und von dem Flusensieb 7 abzutransportieren.
Durch eine Reduzierung von Bauteilen zur Abreinigung des Flusensiebs, indem das Flusensieb
selber als durch seine im Raum schräge Lage als funktioneller Bestandteil der Reinigungseinrichtung
9 funktioniert, werden Toleranzen des Reinigungsergebnisses vorteilhaft gering gehalten.
Die Reinigungseinrichtung 9 zum Applizieren der Reinigungsflüssigkeit W ist in das
Flusensieb 7 integriert.
[0030] Das Flusensiebmaterial besteht bevorzugt aus Metall oder weist Metall auf. Für den
Einsatz in einer feuchten Umgebung wie in einem Wäschetrockner oder einer Waschmaschine
besteht das Flusensiebmaterial bevorzugt aus korrosionsfestem Material, insbesondere
aus einem gegen Laugen- oder Wassereinwirkung korrosionsfesten Material. Vorteilhaft
sind als das Flusensiebmaterial insbesondere Edelstahl oder Aluminium verwendbar,
welche temperaturbeständig sind und sich ggf. einfach mit geeigneten Ausrüstungsmaterialien
hydrophob beschichten lassen. Bevorzugt wird, wenn eine solche hydrophobe Ausrüstung
als ein Nanolack und/oder einen Lotuseffekt bewirkend auf oder an dem Flusensiebmaterial
ausgebildet ist. Das Flusensiebmaterial mit der Ausrüstung ist bevorzugt als ein Gewebe,
Gelege oder als eine gelochte Folie oder Blech angeordnet.
[0031] Vorteilhafterweise ist eine Entnahme des Flusensiebs 7 durch einen Benutzer des Wäschetrocknungsgeräts
1 bei einer solchen Anordnung nicht mehr erforderlich. Jedoch wird eine Entnehmbarkeit
des Flusensiebs 7 aus dem Prozessluftkanal 5 und der Flusensieb-Reinigungseinrichtung
9 bevorzugterweise ermöglicht, um einem Servicetechniker einen Zugang zu Servicezwecken
zu ermöglichen.
[0032] Während die Düse 16, wie in FIG 1 dargestellt, zur Verteilung der Reinigungsflüssigkeit
W auf bzw. über die Flusensieboberfläche flächenbündig zur Oberseite des Flusensiebgewebes
des Flusensiebs 7 ausgerichtet sein kann, besteht auch die Möglichkeit, gemäß einer
modifizierten Ausführungsform die Düse 19, wie in FIG 2 dargestellt, unter einem Winkel
zur Flusensieboberfläche anzustellen. Durch geeignete Wahl eines Zuströmwinkels kann
die Abreinigungswirkung optimiert werden, was insbesondere auch in Verbindung mit
einer Neigung des Flusensiebs 7 relativ zum umgebenden Raum abstimmbar ist.
[0033] Neben einer vorzugsweise genauen und reproduzierbaren Anordnung der Düse 16 zur Abreinigung
der Flusen bzw. Körper F vom Flusensieb 7 erfolgt vorzugsweise auch der Abtransport
der Körper F mittels der Reinigungsflüssigkeit W vom Flusensieb 7 über einen Auslass
in Form der Abströmkammer 12, welche im Flusensieb 7 integriert ist. Die Ausgestaltung
ist so gewählt, dass im Übergangsbereich zwischen dem Flusensieb 7 bzw. dessen Oberfläche
und einer dazu benachbarten Randwandung der Abströmkammer 12 keine scharfen Kanten,
Grate usw. ausgebildet sind, an welchen sich derartige Körper F verhaken oder festsetzen
können, was eine restlose Abreinigung verhindern würde. Wie bei der Düse 16 ist auch
die Unterkante des Transportkanals bzw. der Abströmkammer 12 flächenbündig mit der
Oberseite des Flusensiebgewebes ausgerichtet.
[0034] Besonders bevorzugt wird eine Anordnung der Reinigungseinrichtung 9 mit dem Flusensieb
7 sowie des Kanals für den Abtransport 13 strömungsgünstig in dem vorderen Prozessluftkanal,
insbesondere im Bereich des vorderen Lagerschildes. Dadurch werden Druckverluste in
der Prozessluft L durch z. B. Verwirbelungen vermieden.
[0035] Besonders bevorzugt wird eine Ausgestaltung wie in FIG 1, bei welcher zur Verbesserung
der Abreinigungswirkung die Düse oder die Düsen 16 zur Verteilung der Reinigungsflüssigkeit
auf dem Flusensieb 7 in das Flusensiebgehäuse 10 bzw. in einen Flusensiebrahmen des
Flusensiebs 7 integriert sind. Ebenso wird bevorzugt, wenn zur Verbesserung des Flusenabtransports
vom Flusensieb 7 der Kanal für den Abtransport 13 bzw. die Abströmkammer 12 in einen
unteren Abschnitt des Flusensiebrahmens des Flusensiebs 7 integriert ist.
[0036] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
[0037] Insbesondere muss eine Prozessluftkanal-Erstreckung z in dem Bereich der Reinigungseinrichtung
9 nicht vertikal nach unten verlaufen. Prinzipiell ist auch ein anderer Neigungswinkel
des Prozessluftkanals 5 möglich, selbst eine waagerechte Führung des Prozessluftkanals.
Entscheidend ist lediglich, dass das Flusensieb 7 schräg und mit seiner flächigen
Erstreckung nicht waagerecht im umgebenden Raum verläuft. Bevorzugt ist ein Winkel
α zur Flusensieberstreckung der Oberfläche des Flusensiebs 7 relativ zur Prozessluftkanal-Erstreckung
z und/oder relativ zur Senkrechten im Raum um das Flusensieb 7 herum so schräg gewählt,
dass eine im oberen Bereich auf die Flusensieboberfläche des Flusensiebs 7 aufgesprühte
Reinigungsflüssigkeit über die Flusensieboberfläche leicht zu der unterseitig angeordneten
Abströmkammer 12 ablaufen kann. Ausgenutzt wird somit insbesondere die Gravitationskraft,
welche ein Ablaufen der Reinigungsflüssigkeit W über die Flusensieboberfläche des
Flusensiebs 7 von der oder den Düsen 16 zu der oder den Flusensieb-Abströmkammern
12 bewirkt. Eine Unterstützung der Gravitationswirkung wird insbesondere bei engmaschigen
Flusensieben durch die gegen die Flusensieboberfläche gepresste oder hindurch gesaugte
Prozessluft L oder einen Aufsprühdruck der Reinigungsflüssigkeit mittels der Düse
16, 19 bewirkt.
[0038] Anstelle der Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit W aus dem Flüssigkeitsbehälter 8 kann
auch eine Reinigungsflüssigkeit aus einem anderen Flüssigkeitsbehälter oder einer
Frischwasserleitung zugeführt werden. Auch muss die verschmutzte Reinigungsflüssigkeit
W* nicht zwingend in den Flüssigkeitsbehälter 8 eingeleitet werden, welcher zur Aufnahme
von Kondensatwasser dient. Die verschmutzte Reinigungsflüssigkeit W* kann alternativ
auch in einen eigenen Flüssigkeitsbehälter eingeleitet werden oder über einen Auslass
direkt aus dem Wäschetrocknungsgerät 1 ausgelassen werden.
[0039] Die Reinigungseinrichtung 9 kann insbesondere aus einem einteiligen Flusensiebgehäuse
10 bestehen, welches schräg im Raum angeordnet ist. Umsetzbar ist auch eine in FIG
1 bevorzugt skizzierte Variante, bei welcher der Prozessluftkanal 5 abgeschrägte Rohrwandungsendungen
aufweist und von zwei Seiten her in entsprechende Aufnahmen der Reinigungseinrichtung
9 bzw. von deren Flusensiebgehäuse 10 eingreift.
[0040] Der Kanal 13 für den Abtransport der verschmutzten Reinigungsflüssigkeit W* kann
auch als eigenständige Komponente, beispielsweise als ein Schlauch in eine Austrittsöffnung
der Abströmkammer 12 eingesetzt sein.
[0041] Die beispielhafte Abfolge von Komponenten des Wäschetrockners als Wäschetrocknungsgerät
1 kann auch in anderer Reihenfolge erfolgen. Insbesondere braucht ein solches Flusensieb
7 nicht nur im Prozessluftkanal 5 direkt hinter dem Trommelgehäuse 2 angeordnet zu
werden, sondern kann auch an beliebig anderer Stelle in dem Prozessluftkanal 5 angeordnet
sein. Auch der Einsatz eines solchen Flusensiebs 7 in einem andersartig gestalteten
Prozessluftkanal ist möglich, beispielsweise in einem Luftzufuhrkanal oder in einem
Luftabführkanal, welche zur Außenseite des Wäschetrocknungsgeräts 1 führen und nicht
als geschlossener Prozessluft-Kreislauf ausgestaltet sind.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Wäschetrocknungsgerät
- 3
- Wäschetrommel
- 4
- Wäsche
- 5
- Prozessluftkanal
- 6
- Innenraum des Prozessluftkanals
- 7
- Flusensieb
- 8
- Flüssigkeitsbehälter
- 9
- Sieb-Reinigungseinrichtung
- 10
- Siebgehäuse
- 11
- Zuströmkammer
- 11a
- innerer Kammerteil
- 11b
- äußerer Kammerteil
- 13
- Kanal für Abtransport
- 14
- Zwischenwand
- 15
- Bypass
- 16
- Düse
- 17
- Flüssigkeitsbehältersieb
- 18
- Flüssigkeitsleitung
- 19
- alternative Düse
- F
- Körper, insbesondere Flusen
- L
- Prozessluft
- L
- gereinigte Prozessluft
- W
- Reinigungsflüssigkeit
- W*
- verschmutzte Reinigungsflüssigkeit
- Z
- Prozessluftkanal-Erstreckung
- α
- Winkel
1. Wäschetrocknungsgerät (1), aufweisend ein Sieb (7) zum Heraussieben von Körpern (F),
insbesondere Flusen, aus einem einen Prozessluftkanal (5) des Wäschetrocknungsgeräts
(1) durchströmenden Prozessluftstrom, und aufweisend eine Reinigungseinrichtung (9)
zum Reinigen des Siebs (7), wobei das Sieb (7) im Raum relativ zu dem durchströmenden
Prozessluftstrom unter einem Winkel (α) schräg angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Reinigungsöffnung (16) zum Zuleiten einer Reinigungsflüssigkeit (W)
auf eine Sieboberfläche des Siebs (7) an einem oberen Bereich des Siebs (7) angeordnet
ist und dass das Sieb (7) stationär ist.
2. Wäschetrocknungsgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Reinigungsöffnung (16) zu einer Flüssigkeitsleitung (18) und
/ oder einer Zuströmkammer (11) der Reinigungseinrichtung (9) führt.
3. Wäschetrocknungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Reinigungsöffnung (16) als eine Düse (16) ausgebildet ist.
4. Wäschetrocknungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Reinigungsöffnung (16) flächenbündig zur Sieboberfläche des Siebs
(7) ausgerichtet ist.
5. Wäschetrocknungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Reinigungsöffnung (16) unter einem Winkel zur Sieboberfläche
des Siebs (7) ausgerichtet ist.
6. Wäschetrocknungsgerät (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitsleitung (18) in eine Zuströmkammer (11) mündet, welche über eine
Zwischenwand (14) von der mindestens einen Reinigungsöffnung (16) teilweise getrennt
ist.
7. Wäschetrocknungsgerät (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Zwischenwand eine Durchführungsöffnung (15) zum Ablassen von Restwasser
führt.
8. Wäschetrocknungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem unteren Bereich des Siebs (7) ein Ablaufkanal (12) zum Ablauf von über das
Sieb (7) geleiteter Reinigungsflüssigkeit (W*) ausgebildet ist.
9. Wäschetrocknungsgerät (1) nach Anspruch 8, bei dem zumindest ein an das Sieb (7) grenzender
Abschnitt des Ablaufkanals (12) mit dem Sieb integriert ist.
10. Wäschetrocknungsgerät (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sieboberfläche des Siebs (7) in einem Übergangsbereich zum Ablaufkanal (12)
höher oder bündig dazu angeordnet ist.
11. Wäschetrocknungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessluftkanal (5) zumindest im Bereich des Siebs (7) eine im Wesentlichen
senkrechte Erstreckung aufweist, insbesondere mit einer überwiegend von oben nach
unten verlaufenden Strömungsrichtung einer in dem Prozessluftkanal (5) geführten Prozessluft
(L).
12. Wäschetrocknungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (9) in einem Lagerschild, insbesondere vorderem Lagerschild,
eingebaut ist.
13. Reinigungseinrichtung (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (7) in die Reinigungseinrichtung (9) integriert ist.
14. Verfahren zum Reinigen eines stationären Siebs (7) eines Wäschetrocknungsgeräts (1),
aufweisend ein Sieb (7) zum Heraussieben von Körpern (F), insbesondere Flusen, aus
einem einen Prozessluftkanal (5) des Wäschetrocknungsgeräts (1) durchströmenden Prozessluftstrom,
und aufweisend eine Reinigungseinrichtung (9) zum Reinigen des Siebs (7), wobei das
Sieb (7) im Raum relativ zu dem durchströmenden Prozessluftstrom unter einem Winkel
(α) schräg angeordnet ist, und wobei eine Reinigungsflüssigkeit (W) von oben über
das schräg eingebaute Sieb (7) geleitet, insbesondere gegossen, wird.