[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung von Dichtungen
oder Dichtungsrückständen an Dichtflächen gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs.
Beschreibung
[0002] Die bei Installationen in der Haustechnik und Industrie, in wasserführende Rohrleitungen
eingebauten Geräte, z.B. Wasserzähler, Heizungsapparaturen und Sanitäranlagen, werden
bekanntlich in die jeweilige Rohrleitung eingepasst und mittels bekannten Schraubverbindungen
befestigt. Die erforderliche Dichtheit wird dabei durch Dichtringe erzielt, die in
die aneinander grenzenden Ringflächen eingelegt und an die letzteren angepresst werden.
[0003] In der Praxis hat sich nun gezeigt, dass die aus einem leicht verformbaren Material,
meist aus einem Kunststoff oder Gummi, erstellten Dichtringe im Laufe der Jahre an
den angrenzenden, ringförmigen Anschlussflächen der aus Stahl, Kunststoff, Kupfer
oder dergleichen ausgebildeten Rohre extrem haften und nicht mehr so ohne weiteres
abgelöst werden können.
[0004] Um das Dichtungsmaterial sauber von den Rohrflächen zu lösen standen bisher keine
geeigneten Werkzeuge zur Verfügung, so dass die Dichtungsreste bspw. mittels Schraubendrehern
abgelöst wurden. Dabei zeigte sich auch, dass die Erzielung exakt sauberer Anschlussflächen
viel Geschick und insbesondere Arbeitsaufwand erfordert, da die absolute Dichtheit
der Anschlussflächen selbst durch winzige zurückbleibende Partikel des Dichtungsmaterials
beeinträchtigt werden kann. Das gleichmässige und sorgfältige Abschaben der Dichtungsrückstände
ist daher zweifellos eine wichtige Voraussetzung für das unerwünschte Auftreten von
Unebenheiten und die daraus folgende Undichtheit.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine von Hand oder auch motorisch
bedienbare Vorrichtung zu schaffen, die es gestattet, das an den Dichtflächen haftende
alte Dichtungsmaterial mit Sicherheit unter geringem Arbeits- und Zeitaufwand zu entfernen,
um damit wiederum absolut saubere Anlageflächen für die neu einzusetzenden Dichtringe
zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im unabhängigen Patentanspruch definierte Vorrichtung
gelöst. Spezielle Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Insbesondere werden die Ziele durch die Erfindung dadurch erreicht, dass die Vorrichtung
zur schonenden Entfernung von Dichtungsrückständen an den ringförmigen Stirnseiten
von flüssigkeitsleitenden Rohren, insbesondere Wasserleitungsrohren, einen Schabklingenträger
mit mindestens einer aus seiner Arbeitsfläche herausragenden Schabklinge aufweist,
dass ein Antriebsorgan vorhanden ist, das mit dem Schabklingenträger drehstarr gekoppelt
ist und das Ganze derart, dass sich die Vorrichtung an das zu reinigende Rohr anlegen
lässt, bis der Schabklingenträger mit der (bzw. den) Schabklinge(n) an der ringförmigen
Stirnfläche des Rohres anliegt. Einer der Vorteile der Erfindung besteht darin, dass
Dichtungen oder Dichtungsrückstände an Stirnseiten von Rohren sauber und effizient
entfernbar sind. Es ist für das Funktionieren der Vorrichtung unbeachtlich, aus welchem
Material das Rohr gefertigt ist. Die mindestens eine Schabklinge schabt beim Drehen
der Vorrichtung um die Axialrichtung Dichtungsmaterial ab. Dabei können die von der
Dichtung spanartig abgeschabten Teile durch die Ausnehmung abgeführt werden. Die Ausnehmung
soll ein Verstopfen des Schabklingenträgers verhindern. Es können mehrere Schabklingen
pro Schabklingenträger vorgesehen sein. Es können verschiedene Schabklingenträger
realisiert werden, wobei die Breite einer Schabklinge und deren Anordnung bzw. Beabstandung
von der Axialachse entsprechend von den Abmessungen eines bestimmten Rohrs bzw. der
zu bearbeitenden Stirnseite des Rohrs abhängig ist.
[0008] In einer Ausführungsvariante der Vorrichtung ist ein auf der dem Antriebsorgan gegenüberliegenden
Seite des Schabklingenträgers, auf den Innen- bzw. Aussendurchmesser des zu reinigenden
Rohres abgestimmtes Führungsteil vorhanden, wobei das Führungsteil die Vorrichtung
während der Rotation sicher in Axialrichtung führt. Einer der Vorteile der Erfindung
ist, dass die Vorrichtung durch das Führungsteil am oder im Rohr sicher geführt ist.
Einerseits können durch die geführte Handhabung mögliche Verletzungen der Person verhindert
werden, welche die Vorrichtung bedienen. Andererseits wird eine gleichmässige Bearbeitung
des der Stirnseite oder der Anschlussfläche des Rohrendes ermöglicht. Als Führungsteil
kann ein Zapfen vorgesehen sein, welcher in ein Rohr eingeführt wird. Es kann auch
eine Hülse vorgesehen sein, welche das zu bearbeitende Rohrendstück teilweise umfasst
bzw. umschliesst. Der Schabklingenträger kann ein Antriebsorgan und/oder einen Haltering
aufweisen, wobei der Zapfen und/oder die Hülse ebenso als Teil des Schabklingenträgers
ausgebildet sind.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Vorrichtung wird anschliessend unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung,
Fig. 2 eine Perspektivansicht eines ringförmigen Schabklingenträgers,
Fig. 3 die teilweise im Schnitt dargestellte Vorrichtung im Einsatz an einem zu reinigenden
Rohrabschnitt,
Fig. 4 die Ansicht einer Variante zu der in Fig. 1 und 3 gezeigten Vorrichtung,
Fig. 5 zeigt eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung, wobei
ein Führungszapfen vorgesehen ist,
Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung in
einer Explosionsdarstellung, wobei die Schabklingen stirnseitig am Haltering montiert
sind;
Fig. 7 zeigt als Detailansicht der Ausführungsvariante gemäss Fig. 6 einen Schabklingenträger
mit vier länglichen Schabklingen;
Fig. 8 zeigt Spanwinkel, Keilwinkel, Freiwinkel und Schnittwinkel eines schematisch
dargestellten Schneidekeils bzw. einer Schabklinge mit schneidender Wirkung, angelegt
auf einer zu bearbeitenden Spanfläche eines Werkstücks und
Fig. 9 zeigt Spanwinkel, Keilwinkel, Freiwinkel und Schnittwinkel eines schematisch
dargestellten Schneidekeils bzw. einer Schabklinge mit schabender Wirkung, angelegt
auf einer zu bearbeitenden Spanfläche eines Werkstücks.
[0010] Figur 1 zeigt perspektivisch eine Vorrichtung zum Entfernen von Dichtungen und/oder
Dichtungsrückständen an ringförmigen Dichtflächen von Rohren, insbesondere an Stirnseiten
von flüssigkeitsleitenden und/oder fluidleitenden Rohren R. Die Vorrichtung 1 umfasst
einen Schabklingenträger 2 mit einer Arbeitsfläche 3, wobei mindestens eine aus der
Arbeitsfläche 3 herausragende Schabklinge 21 vorhanden ist. Die Vorrichtung umfasst
ein Antriebsorgan 11, welches mit dem Schabklingenträger 2 drehstarr gekoppelt ist,
um dabei die Dichtung mittels der Schabklinge 21 durch Drehung des Antriebsorgans
11 zu entfernen. Die Vorrichtung kann auch als Schabvorrichtung, Schabgerät oder dergleichen
bezeichnet werden. Der Schabklingenträger 2 weist mindestens eine an demselben befestigte
Schabklinge 21 auf. Der Schabklingenträger 2 kann auch eine Vielzahl von Schabklingen
21 aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass mit drei oder vier Schabklingen ein effizientes
Abschaben der Dichtung bzw. Dichtungsreste erreicht wird.
[0011] Der bei der gezeigten Ausführungsvariante einteilig erstellte Schabklingenträger
2 ist drehstarr mit einem als Antriebsorgan dienenden und zwecks Verbesserung der
Griffigkeit mit Längsnuten 9 versehenen zylindrischen Handgriff 11, einem Schabklingenhaltering
22 und einem Führungszapfen 23 verbunden. Diese drei Teile 11, 22 und 23 der Schabvorrichtung
1 werden bevorzugt als einziges Teil, bspw. aus Kunststoff, erstellt, können aber
auch aus Einzelteilen zusammengesetzt, zum Beispiel miteinander verschraubt sein.
[0012] Wie Figur 1 ferner zeigt, ist der Handgriff 11 beim Übergang zum Führungszapfen 23
zu dem Haltering 22 radial erweitert, auf welchem der Schabklingenträger 2 mittels
vier Senkschrauben 4 befestigt ist. Grundsätzlich wäre es aber auch möglich, den Schabklingenträger
am Haltering mit anderen, eventuell auch unlösbaren Mitteln, wie Nieten, Verschweissung
etc. zu befestigen.
[0013] Der in Figur 2 perspektivisch und vergrössert dargestellte Schabklingenträger 2 ist
ein beispielsweise aus rostfreiem Stahl erstellter Metallring mit den für die Senkschrauben
4 (Fig. 1) erforderlichen Bohrungen 5 und den zum Abschaben der Dichtung oder Dichtungsreste
erforderlichen Schabklingen 21. Letztere sind bei der dargestellten Ausführungsform
annähernd rechteckförmig und können entweder aus dem Material des Schabklingenträgers
2 herausgearbeitet oder aber getrennt erstellt und dann lösbar befestigt sein. Von
Bedeutung ist vor allem, dass sie, wie Fig. 2 zeigt, aus der Schabklingenträgerebene
bzw. Arbeitsfläche 3 unter einem spitzen Winkel herausragen. Die Arbeitsfläche kann
auch als Stirnfläche des Schabklingenträgers 2 bezeichnet werden. Der Winkel zwischen
der jeweiligen Klinge 21 und der darunter liegenden Stirnfläche des Schabklingenträgers
sollte dabei 20 bis 35 Grad betragen.
[0014] Figur 3 zeigt die beschriebene Vorrichtung in der praktischen Anwendung beim Entfernen
von Dichtungsrückständen G mittels der Schabklingen 21, wobei der Führungszapfen 23
(Fig. 1 und 3) in das zu reinigende Rohr R mit Innendurchmesser d hineinragt. Dabei
ist die Vorrichtung exakt in der Achse A - A geführt, bis die Schabklingen 21 auf
der Stirnseite des zu reinigenden Rohres aufliegen. Die drei hier sichtbaren Schabklingen
21 kreisen dann bei der Drehung der Vorrichtung auf der freien Ringfläche des Rohres
R und entfernen dabei die auf der Ringfläche verbliebenen Dichtungsreste. Die Vorrichtung
kann auch zum Entfernen festgeklebter Dichtungen verwendet werden. Während der von
Hand oder mittels eines Motors durchzuführenden Drehung ist in Axialrichtung A-A ein
je nach Haftung des Dichtungsmaterials erforderlicher Druck auszuüben.
[0015] Wie Figur 4 zeigt, kann die axiale Führung der Vorrichtung 1 an dem zu reinigenden
Rohr R auch noch auf andere Weise erfolgen. Anstelle des gemäss Fig. 1 und 3 verwendeten
Führungszapfens 23 weist die Vorrichtung hier an ihrem unteren Ende eine Führungshülse
10 auf, die bspw. an der Stirnfläche des Schabklingenträgers 2 anliegt und entweder
starr oder lösbar mit dem Handgriff 11 bzw. dem Haltering 22 verbunden ist. Der Innendurchmesser
D der Führungshülse 10 ist so gewählt, dass sich die Führungshülse mit geringem Spiel
über die Aussenfläche des Rohrabschnitts R schieben lässt und dann sicher, d.h. praktisch
spielfrei, an der Dichtung G oder der Rohraussenfläche bzw. Rohrstirnfläche oder dem
Flanschstück des Rohrs R anliegt. Das Bezugszeichen G illustriert eine ringförmige
Dichtung und/oder Dichtungsreste, welche auf der Stirnseite des Rohrs R anliegen.
[0016] Die Verbindung der Führungshülse 10 mit dem Handgriff 11 bzw. dem Haltering 22 kann
beispielsweise durch ein von der Führungshülse 10 durch die Bohrung des Schabklingenträgers
2 hindurchragendes Verbindungsteil erfolgen. Auch kann die Führungshülse 10, ebenso
wie der Führungszapfen 23, mit dem Haltering 22 ein einziges Teil bilden oder in die
Bohrung des Schabklingenträgers 2 bzw. des Halteringes 22 eingeschraubt sein.
[0017] Der Haltering 22 ist, wie die Figuren 1 und 3 zeigen, im Bereich der Schabklingen
21 mit Ausnehmungen 7 versehen, so dass die bei der Rotation der Vorrichtung sich
ablösenden Dichtungsreste nach aussen abgeführt werden. Im Bereich jeder Schabklinge
21 ist dementsprechend eine in die dazugehörige Ausnehmung 7 mündende Ableitöffnung
8 (Fig. 2) eingearbeitet. Die im Schabklingenbereich anfallenden, abgeschabten Dichtungsreste
gelangen somit von den Ableitöffnung 8 über die Ausnehmungen 7 nach aussen. Die oder
jede Ableitöffnung kann auch als Bohrung oder Loch realisiert sein.
[0018] In Figur 5 ist die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 in einer Explosionsdarstellung
dargestellt. Das Antriebsorgan bzw. der Handgriff 11 weist an einem Ende einen Zapfen
23 auf, welcher in ein hier nicht dargestelltes Rohr R eingeführt werden kann. Die
Schabklingen 21 sind auf einem scheibenförmigen Schabklingenträger 2 angeordnet, welcher
am Haltering 22 mittels Befestigungsmitteln, bspw. Schrauben 4, befestigt wird. Vorzugsweise
bilden die Schabklingen 21 mit dem Schabklingenträger 2 ein einziges Teil.
[0019] Zum kontinuierlichen Abführen der anfallenden, abgeschabten Dichtungsteile ist hier
zwischen dem Schabklingenträger 2 und dem Haltering 22 ein mit Auffangöffnungen oder
Ableitöffnungen 8 versehender Ableitring 24 angeordnet. Die Ableitöffnungen 8 dieses
Ableitringes 24 sind exakt auf die Lage der Schabklingen 21 (Fig. 2 und 7) am Schabklingenträger
2 ausgerichtet, dass die anfallenden Dichtungsteile reibungslos abgeführt werden können.
Zudem ist die Lage der Ableitöffnungen 8 ebenso auf die Lage der Ausnehmungen 7 ausgerichtet.
Die Schabklingen 21 und der Schabklingenträger 2 können auch als einziges Teil gefertigt
werden. Das für die Herstellung der Klingen 21 verwendete Material muss gute Schneideigenschaften
aufweisen und sollte rostfrei sein. Vorzugsweise wird Messerstahl verwendet, wobei
die Klingen mittels Lasertechnologie ausgeschnitten bzw. freigestellt werden.
[0020] Figur 6 illustriert eine andere Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung
1 in einer Explosionsdarstellung. Diese Ausführungsvariante kommt insbesondere dann
zum Einsatz, wenn bei einem in Figur 6 nicht dargestellten Rohr R, eine Überwurfmutter
vorhanden ist, welche nicht über das Rohrendstück zurückgestülpt werden kann.
[0021] Die Schabklingen 21 sind hier, wie bereits beschrieben, mittels des Schabklingenträgers
2 stirnseitig am Haltering 22 montiert. Der Durchmesser des Halterings 22, des Schabklingenträgers
2 sowie des Ableitrings 24 ist kleiner als der Innendurchmesser der jeweiligen Überwurfmutter,
welche am Rohr R anliegt. Mit dieser Ausführungsvariante wird erreicht, dass auch
in solchen Fällen Dichtungen oder Dichtungsrückstände bspw. an einem Rohr, einem Rohrendstück,
einer Muffe oder einer Schlauchkupplung entfernbar sind.
[0022] Figur 7 zeigt in einer Detailansicht der Ausführungsvariante gemäss Figur 6 einen
Schabklingenträger 2 mit vier länglichen Schabklingen 21 mit Ableitring 24.
[0023] Figur 8 zeigt Spanwinkel α, Freiwinkel β, Keilwinkel γ und Schnittwinkel δ eines
schematisch dargestellten Schneidekeils bzw. einer schematisch dargestellten Schabklinge
21 mit schneidender Wirkung, angelegt auf einer zu bearbeitenden Spanfläche eines
Werkstücks und in Arbeitsrichtung S geführt. Die Spanfläche entspricht vorliegend
dem zu entfernenden Dichtungsmaterial G, welches auf einem Rohrendstück oder Rohr
R anhaftet.
[0024] Figur 9 zeigt Spanwinkel α, Freiwinkel β, Keilwinkel γ und Schnittwinkel δ eines
schematisch dargestellten Schneidekeils bzw. einer schematisch dargestellten Schabklinge
21 mit schabender Wirkung, angelegt auf einer zu bearbeitenden Spanfläche eines Werkstücks
und in Arbeitsrichtung S geführt. Die Spanfläche entspricht vorliegend dem zu entfernenden
Dichtungsmaterial G, welches auf einem Rohrendstück oder Rohr R anhaftet. Es hat sich
gezeigt, dass selbst mittels einer stumpfen Schabklinge der erfindungsgemässen Vorrichtung,
das an Dichtflächen haftende alte Dichtungsmaterial mit Sicherheit unter geringem
Arbeits- und Zeitaufwand zu entfernen, um damit wiederum absolut saubere Anlageflächen
für die neu einzusetzenden Dichtringe zu schaffen. Zum Erreichen einer schabenden
Wirkung weist daher die bzw. jede Schabklinge 21 vorzugsweise einen negativen Spanwinkel
α auf. Da die Schabklinge zum Lösen der Aufgabe nicht notwendigerweise scharfe Schabklingen
benötigt, kann der Schabklingenträger 2 mit den entsprechenden Schabklingen 21 kostengünstig
hergestellt werden.
[0025] Die beschriebene Vorrichtung und die Ausführungsvarianten können ohne weiteres von
Hand betrieben werden, doch ist deren Einsatz im Zusammenhang mit einem motorischen
Antrieb, beispielsweise einer Bohrmaschine, ebenfalls möglich.
[0026] Deren Einsatzgebiet erstreckt sich insbesondere auf Rohre, Rohrabschnitte, Muffen,
Schlauchkupplungen und überall dort, wo Schläuche oder Rohre miteinander verbunden
werden, wobei die Verbindung mittels Dichtungen abgedichtet werden soll. Mittels der
erfindungsgemässen Vorrichtung lassen sich Dichtung aus diversen Materialien, wie
bspw. Gummi, PUR, EPDM, Neopren oder Silikon, entfernen.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Schabvorrichtung
- 11
- Antriebsorgan, Handgriff
- 2
- Schabklingenträger
- 21
- Schabklinge
- 22
- Haltering
- 23
- Führungszapfen, Führungsteil
- 24
- Ableitring
- 3
- Arbeitsfläche bzw. Stirnfläche des Schabklingenträgers 2
- 4
- Senkschrauben
- 5
- Bohrungen für Senkschrauben
- 7
- Ausnehmungen
- 8
- Ableitöffnung, Auffangöffnung
- 9
- Längsnuten im Antriebsorgan, Handgriff
- 10
- Führungshülse, Führungsteil
- d
- Innendurchmesser des Rohres R
- D
- Innendurchmesser der Führungshülse 10
- G
- Dichtung, Dichtungsrückstände, Dichtungsreste
- R
- Rohr, Rohrabschnitt
- S
- Arbeitsrichtung
- α
- Spanwinkel
- β
- Freiwinkel
- γ
- Keilwinkel
- δ
- Schnittwinkel
1. Vorrichtung zum Entfernen von Dichtungen an ringförmigen Dichtflächen von Rohren,
insbesondere an Stirnseiten von flüssigkeitsleitenden Rohren (R), dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung einen Schabklingenträger (2) mit einer Arbeitsfläche (3) umfasst,
welche mindestens eine herausragende Schabklinge (21) aufweist und
dass die Vorrichtung ein Antriebsorgan (11) umfasst, welches mit dem Schabklingenträger
(2) drehstarr gekoppelt ist, um dabei die Dichtung mittels der Schabklinge (21) durch
Drehung des Antriebsorgans (11) zu entfernen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf der dem Antriebsorgan (11) gegenüberliegenden Seite des Schabklingenträgers
(2) angeordnetes, auf den Innen- bzw. Aussendurchmesser des zu reinigenden Rohres
(R) abgestimmtes Führungsteil (23,10) vorhanden ist, um die Vorrichtung während der
Drehung sicher in Axialrichtung (A-A) zu führen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (23) ein zylindrischer Führungszapfen ist, dessen Aussendurchmesser
dem Innendurchmesser (d) des zu reinigenden Rohres (R) entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil eine kreiszylindrische Führungshülse (10) ist, deren Innendurchmesser
(D) dem Aussendurchmesser des Rohres (R) entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsorgan (11) auf seiner dem Schabklingenträger (2) zugewandten Seite einen
Haltering (22) aufweist, auf dem der Schabklingenträger lösbar befestigt ist, und
der im Bereich jeder Schabklinge (21) eine Ausnehmungen (7) für die in diesem Bereich
anfallenden, abgeschabten Dichtungsreste aufweist, in welche eine im Arbeitsbereich
jeder Schabklinge (21) angeordnete Ableitöffnung (8, Fig. 2) mündet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (23,10) am Antriebsorgan (11) angeformt ist und mit demselben somit
ein einziges Teil bildet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsorgan (11) als praktisch kreiszylindrischer Handgriff ausgebildet und
zur Verbesserung der beim Drehen erforderlichen Griffigkeit mit mehreren Längsnuten
(9) versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die bzw. jede Schabklinge (21) in einem spitzen Winkel von 20 bis 35 Grad aus der
Arbeitsfläche (3) des Schabklingenträgers (2) herausragt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erreichen einer schabenden Wirkung die bzw. jede Schabklinge (21) einen negativen
Spanwinkel α aufweist.
10. Vorrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schabklingenträger (2) am Haltering (22) lösbar befestigt, vorzugsweise angeschraubt
ist.
11. Vorrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schabklingenträger (2) mindestens drei auf einem konzentrischen Kreis verteilte
Schabklingen (21) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schabklingenträger (2) und dem Haltering (22) ein zur reibungslosen
Abfuhr der anfallenden Dichtungsteile dienender Ableitring (24) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schabklingen (21) auf dem Schabklingenträger (2) lösbar befestigt, vorzugsweise
angeschraubt sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schabklingen (21) mit der Schabklingenträger (2) einteilig erstellt sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, zur Entfernung von Dichtungsrückständen
an Rohren, die mit einer nicht über das Rohrendstück zurückstülpbaren Überwurfmutter
versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Halteringes (22), des Schabklingenträgers (2) und des gegebenenfalls
vorhandenen Ableitringes (24) kleiner als der Innendurchmesser der Überwurfmutter
ist.