(19)
(11) EP 2 204 241 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.07.2010  Patentblatt  2010/27

(21) Anmeldenummer: 09181010.1

(22) Anmeldetag:  30.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B08B 9/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 31.12.2008 CH 20292008

(71) Anmelder: Katic, Predrag
2503 Biel (CH)

(72) Erfinder:
  • Katic, Predrag
    2503 Biel (CH)

(74) Vertreter: Braun, André jr. 
Braunpat Braun Eder AG Reussstrasse 22
4054 Basel
4054 Basel (CH)

   


(54) Vorrichtung zum Entfernen von Dichtungen an ringförmigen Dichtflächen von Rohren


(57) Wasserführende Rohrleitungen werden bekanntlich untereinander oder in Bezug auf eingebaute Apparate, wie Wasserzähler, an ihren Kontaktstellen durch Dichtringe abgedichtet. Diese zersetzen sich im Laufe der Jahre und haften an den Stirnflächen der Rohre, so dass deren Reste bisher in mühsamer Handarbeit abgeschabt werden mussten. Die vorliegende Erfindung schafft eine von Hand bedienbare oder, je nach Bedarf, auch motorisch antreibbare Vorrichtung, deren an einem rotierenden Schabklingenträger (2) befestigte Schabklingen (21) eine mühelose und schonende Entfernung der Dichtungsreste gestatten. Die Vorrichtung ist dabei mittels eines dem Rohrinnendurchmesser angepassten und während der Bearbeitung in das Rohr hineinragenden Führungszapfens (23) mit Sicherheit koaxial im Rohr (R) geführt. Anstelle des Führungszapfens (23) kann die Vorrichtung (1) am Rohr (R) durch eine am Rohrumfang anliegende zylindrische Führungshülse geführt sein.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung von Dichtungen oder Dichtungsrückständen an Dichtflächen gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs.

Beschreibung



[0002] Die bei Installationen in der Haustechnik und Industrie, in wasserführende Rohrleitungen eingebauten Geräte, z.B. Wasserzähler, Heizungsapparaturen und Sanitäranlagen, werden bekanntlich in die jeweilige Rohrleitung eingepasst und mittels bekannten Schraubverbindungen befestigt. Die erforderliche Dichtheit wird dabei durch Dichtringe erzielt, die in die aneinander grenzenden Ringflächen eingelegt und an die letzteren angepresst werden.

[0003] In der Praxis hat sich nun gezeigt, dass die aus einem leicht verformbaren Material, meist aus einem Kunststoff oder Gummi, erstellten Dichtringe im Laufe der Jahre an den angrenzenden, ringförmigen Anschlussflächen der aus Stahl, Kunststoff, Kupfer oder dergleichen ausgebildeten Rohre extrem haften und nicht mehr so ohne weiteres abgelöst werden können.

[0004] Um das Dichtungsmaterial sauber von den Rohrflächen zu lösen standen bisher keine geeigneten Werkzeuge zur Verfügung, so dass die Dichtungsreste bspw. mittels Schraubendrehern abgelöst wurden. Dabei zeigte sich auch, dass die Erzielung exakt sauberer Anschlussflächen viel Geschick und insbesondere Arbeitsaufwand erfordert, da die absolute Dichtheit der Anschlussflächen selbst durch winzige zurückbleibende Partikel des Dichtungsmaterials beeinträchtigt werden kann. Das gleichmässige und sorgfältige Abschaben der Dichtungsrückstände ist daher zweifellos eine wichtige Voraussetzung für das unerwünschte Auftreten von Unebenheiten und die daraus folgende Undichtheit.

[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine von Hand oder auch motorisch bedienbare Vorrichtung zu schaffen, die es gestattet, das an den Dichtflächen haftende alte Dichtungsmaterial mit Sicherheit unter geringem Arbeits- und Zeitaufwand zu entfernen, um damit wiederum absolut saubere Anlageflächen für die neu einzusetzenden Dichtringe zu schaffen.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die im unabhängigen Patentanspruch definierte Vorrichtung gelöst. Spezielle Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

[0007] Insbesondere werden die Ziele durch die Erfindung dadurch erreicht, dass die Vorrichtung zur schonenden Entfernung von Dichtungsrückständen an den ringförmigen Stirnseiten von flüssigkeitsleitenden Rohren, insbesondere Wasserleitungsrohren, einen Schabklingenträger mit mindestens einer aus seiner Arbeitsfläche herausragenden Schabklinge aufweist, dass ein Antriebsorgan vorhanden ist, das mit dem Schabklingenträger drehstarr gekoppelt ist und das Ganze derart, dass sich die Vorrichtung an das zu reinigende Rohr anlegen lässt, bis der Schabklingenträger mit der (bzw. den) Schabklinge(n) an der ringförmigen Stirnfläche des Rohres anliegt. Einer der Vorteile der Erfindung besteht darin, dass Dichtungen oder Dichtungsrückstände an Stirnseiten von Rohren sauber und effizient entfernbar sind. Es ist für das Funktionieren der Vorrichtung unbeachtlich, aus welchem Material das Rohr gefertigt ist. Die mindestens eine Schabklinge schabt beim Drehen der Vorrichtung um die Axialrichtung Dichtungsmaterial ab. Dabei können die von der Dichtung spanartig abgeschabten Teile durch die Ausnehmung abgeführt werden. Die Ausnehmung soll ein Verstopfen des Schabklingenträgers verhindern. Es können mehrere Schabklingen pro Schabklingenträger vorgesehen sein. Es können verschiedene Schabklingenträger realisiert werden, wobei die Breite einer Schabklinge und deren Anordnung bzw. Beabstandung von der Axialachse entsprechend von den Abmessungen eines bestimmten Rohrs bzw. der zu bearbeitenden Stirnseite des Rohrs abhängig ist.

[0008] In einer Ausführungsvariante der Vorrichtung ist ein auf der dem Antriebsorgan gegenüberliegenden Seite des Schabklingenträgers, auf den Innen- bzw. Aussendurchmesser des zu reinigenden Rohres abgestimmtes Führungsteil vorhanden, wobei das Führungsteil die Vorrichtung während der Rotation sicher in Axialrichtung führt. Einer der Vorteile der Erfindung ist, dass die Vorrichtung durch das Führungsteil am oder im Rohr sicher geführt ist. Einerseits können durch die geführte Handhabung mögliche Verletzungen der Person verhindert werden, welche die Vorrichtung bedienen. Andererseits wird eine gleichmässige Bearbeitung des der Stirnseite oder der Anschlussfläche des Rohrendes ermöglicht. Als Führungsteil kann ein Zapfen vorgesehen sein, welcher in ein Rohr eingeführt wird. Es kann auch eine Hülse vorgesehen sein, welche das zu bearbeitende Rohrendstück teilweise umfasst bzw. umschliesst. Der Schabklingenträger kann ein Antriebsorgan und/oder einen Haltering aufweisen, wobei der Zapfen und/oder die Hülse ebenso als Teil des Schabklingenträgers ausgebildet sind.

[0009] Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Vorrichtung wird anschliessend unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung,

Fig. 2 eine Perspektivansicht eines ringförmigen Schabklingenträgers,

Fig. 3 die teilweise im Schnitt dargestellte Vorrichtung im Einsatz an einem zu reinigenden Rohrabschnitt,

Fig. 4 die Ansicht einer Variante zu der in Fig. 1 und 3 gezeigten Vorrichtung,

Fig. 5 zeigt eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung, wobei ein Führungszapfen vorgesehen ist,

Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung in einer Explosionsdarstellung, wobei die Schabklingen stirnseitig am Haltering montiert sind;

Fig. 7 zeigt als Detailansicht der Ausführungsvariante gemäss Fig. 6 einen Schabklingenträger mit vier länglichen Schabklingen;

Fig. 8 zeigt Spanwinkel, Keilwinkel, Freiwinkel und Schnittwinkel eines schematisch dargestellten Schneidekeils bzw. einer Schabklinge mit schneidender Wirkung, angelegt auf einer zu bearbeitenden Spanfläche eines Werkstücks und

Fig. 9 zeigt Spanwinkel, Keilwinkel, Freiwinkel und Schnittwinkel eines schematisch dargestellten Schneidekeils bzw. einer Schabklinge mit schabender Wirkung, angelegt auf einer zu bearbeitenden Spanfläche eines Werkstücks.



[0010] Figur 1 zeigt perspektivisch eine Vorrichtung zum Entfernen von Dichtungen und/oder Dichtungsrückständen an ringförmigen Dichtflächen von Rohren, insbesondere an Stirnseiten von flüssigkeitsleitenden und/oder fluidleitenden Rohren R. Die Vorrichtung 1 umfasst einen Schabklingenträger 2 mit einer Arbeitsfläche 3, wobei mindestens eine aus der Arbeitsfläche 3 herausragende Schabklinge 21 vorhanden ist. Die Vorrichtung umfasst ein Antriebsorgan 11, welches mit dem Schabklingenträger 2 drehstarr gekoppelt ist, um dabei die Dichtung mittels der Schabklinge 21 durch Drehung des Antriebsorgans 11 zu entfernen. Die Vorrichtung kann auch als Schabvorrichtung, Schabgerät oder dergleichen bezeichnet werden. Der Schabklingenträger 2 weist mindestens eine an demselben befestigte Schabklinge 21 auf. Der Schabklingenträger 2 kann auch eine Vielzahl von Schabklingen 21 aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass mit drei oder vier Schabklingen ein effizientes Abschaben der Dichtung bzw. Dichtungsreste erreicht wird.

[0011] Der bei der gezeigten Ausführungsvariante einteilig erstellte Schabklingenträger 2 ist drehstarr mit einem als Antriebsorgan dienenden und zwecks Verbesserung der Griffigkeit mit Längsnuten 9 versehenen zylindrischen Handgriff 11, einem Schabklingenhaltering 22 und einem Führungszapfen 23 verbunden. Diese drei Teile 11, 22 und 23 der Schabvorrichtung 1 werden bevorzugt als einziges Teil, bspw. aus Kunststoff, erstellt, können aber auch aus Einzelteilen zusammengesetzt, zum Beispiel miteinander verschraubt sein.

[0012] Wie Figur 1 ferner zeigt, ist der Handgriff 11 beim Übergang zum Führungszapfen 23 zu dem Haltering 22 radial erweitert, auf welchem der Schabklingenträger 2 mittels vier Senkschrauben 4 befestigt ist. Grundsätzlich wäre es aber auch möglich, den Schabklingenträger am Haltering mit anderen, eventuell auch unlösbaren Mitteln, wie Nieten, Verschweissung etc. zu befestigen.

[0013] Der in Figur 2 perspektivisch und vergrössert dargestellte Schabklingenträger 2 ist ein beispielsweise aus rostfreiem Stahl erstellter Metallring mit den für die Senkschrauben 4 (Fig. 1) erforderlichen Bohrungen 5 und den zum Abschaben der Dichtung oder Dichtungsreste erforderlichen Schabklingen 21. Letztere sind bei der dargestellten Ausführungsform annähernd rechteckförmig und können entweder aus dem Material des Schabklingenträgers 2 herausgearbeitet oder aber getrennt erstellt und dann lösbar befestigt sein. Von Bedeutung ist vor allem, dass sie, wie Fig. 2 zeigt, aus der Schabklingenträgerebene bzw. Arbeitsfläche 3 unter einem spitzen Winkel herausragen. Die Arbeitsfläche kann auch als Stirnfläche des Schabklingenträgers 2 bezeichnet werden. Der Winkel zwischen der jeweiligen Klinge 21 und der darunter liegenden Stirnfläche des Schabklingenträgers sollte dabei 20 bis 35 Grad betragen.

[0014] Figur 3 zeigt die beschriebene Vorrichtung in der praktischen Anwendung beim Entfernen von Dichtungsrückständen G mittels der Schabklingen 21, wobei der Führungszapfen 23 (Fig. 1 und 3) in das zu reinigende Rohr R mit Innendurchmesser d hineinragt. Dabei ist die Vorrichtung exakt in der Achse A - A geführt, bis die Schabklingen 21 auf der Stirnseite des zu reinigenden Rohres aufliegen. Die drei hier sichtbaren Schabklingen 21 kreisen dann bei der Drehung der Vorrichtung auf der freien Ringfläche des Rohres R und entfernen dabei die auf der Ringfläche verbliebenen Dichtungsreste. Die Vorrichtung kann auch zum Entfernen festgeklebter Dichtungen verwendet werden. Während der von Hand oder mittels eines Motors durchzuführenden Drehung ist in Axialrichtung A-A ein je nach Haftung des Dichtungsmaterials erforderlicher Druck auszuüben.

[0015] Wie Figur 4 zeigt, kann die axiale Führung der Vorrichtung 1 an dem zu reinigenden Rohr R auch noch auf andere Weise erfolgen. Anstelle des gemäss Fig. 1 und 3 verwendeten Führungszapfens 23 weist die Vorrichtung hier an ihrem unteren Ende eine Führungshülse 10 auf, die bspw. an der Stirnfläche des Schabklingenträgers 2 anliegt und entweder starr oder lösbar mit dem Handgriff 11 bzw. dem Haltering 22 verbunden ist. Der Innendurchmesser D der Führungshülse 10 ist so gewählt, dass sich die Führungshülse mit geringem Spiel über die Aussenfläche des Rohrabschnitts R schieben lässt und dann sicher, d.h. praktisch spielfrei, an der Dichtung G oder der Rohraussenfläche bzw. Rohrstirnfläche oder dem Flanschstück des Rohrs R anliegt. Das Bezugszeichen G illustriert eine ringförmige Dichtung und/oder Dichtungsreste, welche auf der Stirnseite des Rohrs R anliegen.

[0016] Die Verbindung der Führungshülse 10 mit dem Handgriff 11 bzw. dem Haltering 22 kann beispielsweise durch ein von der Führungshülse 10 durch die Bohrung des Schabklingenträgers 2 hindurchragendes Verbindungsteil erfolgen. Auch kann die Führungshülse 10, ebenso wie der Führungszapfen 23, mit dem Haltering 22 ein einziges Teil bilden oder in die Bohrung des Schabklingenträgers 2 bzw. des Halteringes 22 eingeschraubt sein.

[0017] Der Haltering 22 ist, wie die Figuren 1 und 3 zeigen, im Bereich der Schabklingen 21 mit Ausnehmungen 7 versehen, so dass die bei der Rotation der Vorrichtung sich ablösenden Dichtungsreste nach aussen abgeführt werden. Im Bereich jeder Schabklinge 21 ist dementsprechend eine in die dazugehörige Ausnehmung 7 mündende Ableitöffnung 8 (Fig. 2) eingearbeitet. Die im Schabklingenbereich anfallenden, abgeschabten Dichtungsreste gelangen somit von den Ableitöffnung 8 über die Ausnehmungen 7 nach aussen. Die oder jede Ableitöffnung kann auch als Bohrung oder Loch realisiert sein.

[0018] In Figur 5 ist die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 in einer Explosionsdarstellung dargestellt. Das Antriebsorgan bzw. der Handgriff 11 weist an einem Ende einen Zapfen 23 auf, welcher in ein hier nicht dargestelltes Rohr R eingeführt werden kann. Die Schabklingen 21 sind auf einem scheibenförmigen Schabklingenträger 2 angeordnet, welcher am Haltering 22 mittels Befestigungsmitteln, bspw. Schrauben 4, befestigt wird. Vorzugsweise bilden die Schabklingen 21 mit dem Schabklingenträger 2 ein einziges Teil.

[0019] Zum kontinuierlichen Abführen der anfallenden, abgeschabten Dichtungsteile ist hier zwischen dem Schabklingenträger 2 und dem Haltering 22 ein mit Auffangöffnungen oder Ableitöffnungen 8 versehender Ableitring 24 angeordnet. Die Ableitöffnungen 8 dieses Ableitringes 24 sind exakt auf die Lage der Schabklingen 21 (Fig. 2 und 7) am Schabklingenträger 2 ausgerichtet, dass die anfallenden Dichtungsteile reibungslos abgeführt werden können. Zudem ist die Lage der Ableitöffnungen 8 ebenso auf die Lage der Ausnehmungen 7 ausgerichtet. Die Schabklingen 21 und der Schabklingenträger 2 können auch als einziges Teil gefertigt werden. Das für die Herstellung der Klingen 21 verwendete Material muss gute Schneideigenschaften aufweisen und sollte rostfrei sein. Vorzugsweise wird Messerstahl verwendet, wobei die Klingen mittels Lasertechnologie ausgeschnitten bzw. freigestellt werden.

[0020] Figur 6 illustriert eine andere Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 in einer Explosionsdarstellung. Diese Ausführungsvariante kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn bei einem in Figur 6 nicht dargestellten Rohr R, eine Überwurfmutter vorhanden ist, welche nicht über das Rohrendstück zurückgestülpt werden kann.

[0021] Die Schabklingen 21 sind hier, wie bereits beschrieben, mittels des Schabklingenträgers 2 stirnseitig am Haltering 22 montiert. Der Durchmesser des Halterings 22, des Schabklingenträgers 2 sowie des Ableitrings 24 ist kleiner als der Innendurchmesser der jeweiligen Überwurfmutter, welche am Rohr R anliegt. Mit dieser Ausführungsvariante wird erreicht, dass auch in solchen Fällen Dichtungen oder Dichtungsrückstände bspw. an einem Rohr, einem Rohrendstück, einer Muffe oder einer Schlauchkupplung entfernbar sind.

[0022] Figur 7 zeigt in einer Detailansicht der Ausführungsvariante gemäss Figur 6 einen Schabklingenträger 2 mit vier länglichen Schabklingen 21 mit Ableitring 24.

[0023] Figur 8 zeigt Spanwinkel α, Freiwinkel β, Keilwinkel γ und Schnittwinkel δ eines schematisch dargestellten Schneidekeils bzw. einer schematisch dargestellten Schabklinge 21 mit schneidender Wirkung, angelegt auf einer zu bearbeitenden Spanfläche eines Werkstücks und in Arbeitsrichtung S geführt. Die Spanfläche entspricht vorliegend dem zu entfernenden Dichtungsmaterial G, welches auf einem Rohrendstück oder Rohr R anhaftet.

[0024] Figur 9 zeigt Spanwinkel α, Freiwinkel β, Keilwinkel γ und Schnittwinkel δ eines schematisch dargestellten Schneidekeils bzw. einer schematisch dargestellten Schabklinge 21 mit schabender Wirkung, angelegt auf einer zu bearbeitenden Spanfläche eines Werkstücks und in Arbeitsrichtung S geführt. Die Spanfläche entspricht vorliegend dem zu entfernenden Dichtungsmaterial G, welches auf einem Rohrendstück oder Rohr R anhaftet. Es hat sich gezeigt, dass selbst mittels einer stumpfen Schabklinge der erfindungsgemässen Vorrichtung, das an Dichtflächen haftende alte Dichtungsmaterial mit Sicherheit unter geringem Arbeits- und Zeitaufwand zu entfernen, um damit wiederum absolut saubere Anlageflächen für die neu einzusetzenden Dichtringe zu schaffen. Zum Erreichen einer schabenden Wirkung weist daher die bzw. jede Schabklinge 21 vorzugsweise einen negativen Spanwinkel α auf. Da die Schabklinge zum Lösen der Aufgabe nicht notwendigerweise scharfe Schabklingen benötigt, kann der Schabklingenträger 2 mit den entsprechenden Schabklingen 21 kostengünstig hergestellt werden.

[0025] Die beschriebene Vorrichtung und die Ausführungsvarianten können ohne weiteres von Hand betrieben werden, doch ist deren Einsatz im Zusammenhang mit einem motorischen Antrieb, beispielsweise einer Bohrmaschine, ebenfalls möglich.

[0026] Deren Einsatzgebiet erstreckt sich insbesondere auf Rohre, Rohrabschnitte, Muffen, Schlauchkupplungen und überall dort, wo Schläuche oder Rohre miteinander verbunden werden, wobei die Verbindung mittels Dichtungen abgedichtet werden soll. Mittels der erfindungsgemässen Vorrichtung lassen sich Dichtung aus diversen Materialien, wie bspw. Gummi, PUR, EPDM, Neopren oder Silikon, entfernen.

Bezugszeichenliste



[0027] 
1
Schabvorrichtung
11
Antriebsorgan, Handgriff
2
Schabklingenträger
21
Schabklinge
22
Haltering
23
Führungszapfen, Führungsteil
24
Ableitring
3
Arbeitsfläche bzw. Stirnfläche des Schabklingenträgers 2
4
Senkschrauben
5
Bohrungen für Senkschrauben
7
Ausnehmungen
8
Ableitöffnung, Auffangöffnung
9
Längsnuten im Antriebsorgan, Handgriff
10
Führungshülse, Führungsteil
d
Innendurchmesser des Rohres R
D
Innendurchmesser der Führungshülse 10
G
Dichtung, Dichtungsrückstände, Dichtungsreste
R
Rohr, Rohrabschnitt
S
Arbeitsrichtung
α
Spanwinkel
β
Freiwinkel
γ
Keilwinkel
δ
Schnittwinkel



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Entfernen von Dichtungen an ringförmigen Dichtflächen von Rohren, insbesondere an Stirnseiten von flüssigkeitsleitenden Rohren (R), dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung einen Schabklingenträger (2) mit einer Arbeitsfläche (3) umfasst, welche mindestens eine herausragende Schabklinge (21) aufweist und
dass die Vorrichtung ein Antriebsorgan (11) umfasst, welches mit dem Schabklingenträger (2) drehstarr gekoppelt ist, um dabei die Dichtung mittels der Schabklinge (21) durch Drehung des Antriebsorgans (11) zu entfernen.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf der dem Antriebsorgan (11) gegenüberliegenden Seite des Schabklingenträgers (2) angeordnetes, auf den Innen- bzw. Aussendurchmesser des zu reinigenden Rohres (R) abgestimmtes Führungsteil (23,10) vorhanden ist, um die Vorrichtung während der Drehung sicher in Axialrichtung (A-A) zu führen.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (23) ein zylindrischer Führungszapfen ist, dessen Aussendurchmesser dem Innendurchmesser (d) des zu reinigenden Rohres (R) entspricht.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil eine kreiszylindrische Führungshülse (10) ist, deren Innendurchmesser (D) dem Aussendurchmesser des Rohres (R) entspricht.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsorgan (11) auf seiner dem Schabklingenträger (2) zugewandten Seite einen Haltering (22) aufweist, auf dem der Schabklingenträger lösbar befestigt ist, und der im Bereich jeder Schabklinge (21) eine Ausnehmungen (7) für die in diesem Bereich anfallenden, abgeschabten Dichtungsreste aufweist, in welche eine im Arbeitsbereich jeder Schabklinge (21) angeordnete Ableitöffnung (8, Fig. 2) mündet.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (23,10) am Antriebsorgan (11) angeformt ist und mit demselben somit ein einziges Teil bildet.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsorgan (11) als praktisch kreiszylindrischer Handgriff ausgebildet und zur Verbesserung der beim Drehen erforderlichen Griffigkeit mit mehreren Längsnuten (9) versehen ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die bzw. jede Schabklinge (21) in einem spitzen Winkel von 20 bis 35 Grad aus der Arbeitsfläche (3) des Schabklingenträgers (2) herausragt.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erreichen einer schabenden Wirkung die bzw. jede Schabklinge (21) einen negativen Spanwinkel α aufweist.
 
10. Vorrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schabklingenträger (2) am Haltering (22) lösbar befestigt, vorzugsweise angeschraubt ist.
 
11. Vorrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schabklingenträger (2) mindestens drei auf einem konzentrischen Kreis verteilte Schabklingen (21) aufweist.
 
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schabklingenträger (2) und dem Haltering (22) ein zur reibungslosen Abfuhr der anfallenden Dichtungsteile dienender Ableitring (24) angeordnet ist.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schabklingen (21) auf dem Schabklingenträger (2) lösbar befestigt, vorzugsweise angeschraubt sind.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schabklingen (21) mit der Schabklingenträger (2) einteilig erstellt sind.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, zur Entfernung von Dichtungsrückständen an Rohren, die mit einer nicht über das Rohrendstück zurückstülpbaren Überwurfmutter versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Halteringes (22), des Schabklingenträgers (2) und des gegebenenfalls vorhandenen Ableitringes (24) kleiner als der Innendurchmesser der Überwurfmutter ist.
 




Zeichnung