(19)
(11) EP 2 204 284 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.07.2010  Patentblatt  2010/27

(21) Anmeldenummer: 09177893.6

(22) Anmeldetag:  03.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 31/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 23.12.2008 DE 202008016938 U

(71) Anmelder: manroland AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Jäger, Hans-Bernd
    36124, Eichenzell (DE)

   


(54) Farbkastentrennung


(57) Beschrieben wird eine Farbkastentrennung für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, bestehend aus einer in den Farbkasten einsetzbaren Platte, welche eine dichtende Kontur gegenüber dem Farbkastenboden aufweist. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine solche Farbkastentrennung derartig zu erweitern, so dass eine dichte Trennung bei konstruktiv möglichst einfacher Ausführung erhalten wird. Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, dass die Platte (4) an ihrem hinteren von der Farbkastenwalze (1) abgewandten Ende mittels einer rastbaren Klinke (5) einen Teil (6) des Farbkastens (2) hintergreift




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbkastentrennung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Bei Bogenoffsetdruckmaschinen wird die zu verdruckende Farbe von einem Farbkasten auf eine Farbkastenwalze und von dieser auf nachgeordnete Farbwerkwalzen übertragen. Mit der Farbkastenwalze wirken ein Farbmesser bzw. Dosierelemente zusammen, so dass die Druckfarbe entsprechend dem Farbbedarf des Sujets zonal unterschiedlich zugeführt werden kann.

[0003] Sollen in einem Farbkasten mehrere Druckfarben nebeneinander verdruckt werden bzw. soll der Farbkasten nicht über die gesamte Formatbreite der Druckmaschine mit Farbe gefüllt werden, so werden Farbkastentrenner verwendet, welche das Volumen des Farbkastens unterteilen.

[0004] Die EP 0 374 092 B1 zeigt einen Farbkastentrenner, welcher aus zwei parallel zueinander angeordneten Metallplatten besteht, zwischen die ein Dichtelement aus Kunststoff gelegt und welches über Schraubelemente sowohl gegen den Farbkastenboden als auch gegen die Farbkastenwalze gedrückt wird. Diese bekannte Vorrichtung baut relativ aufwendig, ferner wird durch die Schraubelemente ein hoher Druck gegenüber der Farbkastenwalze und dem Boden des Farbkastens ausgeübt. Bei Verwendung von mehreren Farbkastentrennern innerhalb eines Farbkastens ist es so möglich, dass die Farbkastenwalze zu stark abgebremst wird, was eine entsprechende Belastung des Antriebes der Farbkastenwalze bedingt. Ferner ist auch nicht auszuschließen, dass durch die hohen Anstellkräfte der Farbkasten und/oder die Farbkastenwalze durchgebogen werden, so dass es zu keiner exakten Farbdosierung mehr kommt.

[0005] Ein bezüglich der Farbkastenwalze an- und abstellbar gelagerter Farbkasten mit an dessen Unterseite angebrachten, linear beweglichen Farbdosierelementen ist aus der DE 195 04 583 C1 bekannt.

[0006] Gemäß der DE 203 12 668 U1 ist vorgesehen, dass die Farbkastentrennung als eine in den Farbkasten einsetzbare, passgenaue zu einem Teilumfang der Farbkastenwalze sowie des Farbkastenbodens geformte Platte ausgebildet ist, welche an ihrem hinteren Ende einen Teil des Farbkastens hintergreift. An den zum Farbkastenboden sowie den Farbdosierelementen zugewandeten Bereichen weist die Platte ein flexibles Dichtelement in Form eines aufgeklebten Gummistreifens auf. Dieser ist vorzugsweise selbstklebend ausgebildet und kann nach Gebrauch bzw. bei Verschleiß in einfacher Weise entfernt und durch einen neuen Streifen ersetzt werden. Die Vorrichtung ist aber schwierig zu handhaben.

[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Farbkastentrennung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derartig zu erweitern, so dass eine dichte Trennung bei konstruktiv möglichst einfacher Ausführung und einfachster Handhabung erhalten wird.

[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0009] In einem Farbkasten (Farbreservoir) einer Druckmaschine wird üblicherweise jeweils nur eine Farbe je Druckwerk geführt. Durch das werkzeuglose Einsetzen (einklinken) entsprechend geformter Trennstege kann der Farbraum in beliebig viele, gegeneinander abgedichtete Einzelräume unterteilt werden, die das Führen mehrerer Farben ermöglichen. Hierbei befindet sich in den einzelnen Trennstegen an ihrer, dem Duktor abgewandten Seite ein in den Steg eingelassenes, federndes Druckstück, welches sowohl die Arretierung des in den angeschwenkten Farbkasten eingesetzten Steges, als auch den für die Dichtflächen erforderlichen Anpressdruck sicherstellt. Die Abstützung erfolgt über eine rückwärtig am Farbkasten angebrachte, entsprechend ausgeführte Leiste.

[0010] Eine spezielle Ausgestaltung der am drehenden Farbduktor anliegenden Dichtfläche ermöglicht es, dass die Verreiberwalzen des Farbwerkes mit der für die Erzeugung einer streifenfreien Druckbilderzeugung erforderlichen Mindestverreibung betrieben werden können, ohne dass die dadurch entstehende Vermischung der unterschiedlichen Farben, die bei dieser als Iris-Druck bekannten, besonderen Drucktechnik auf dem Druckprodukt gewünscht ist, als Störung für den Farbkasten zurück übertragen wird und dort die einzelnen Reservoirs verunreinigt.

[0011] Dies geschieht dergestalt, dass die in Drehrichtung des Duktors gesehen auf den Trennsteg zulaufende und durch den Kontakt mit dem verreibenden Farbwerk mit vermischten Farbbereichen verunreinigte Mantelfläche des Duktors von der sich gegen die Laufrichtung verjüngenden Dichtfläche eines Trennsteges geteilt wird, und die auf dem Mantel befindliche Farbe die sich zur Dosierstelle hin verbreiternde Dichtfläche in ihr Ausgangsreservoir zurückgefördert wird. Hierdurch wird eine gegenseitige Verunreinigung benachbarter Farbreservoirs minimiert.

[0012] Des Weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnungen. Diese zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Farbwerkstrennung in erster Position,
Fig. 2
die erfindungsgemäße Farbwerkstrennung in Arbeitsposition,
Fig. 3
die Farbwerkstrennung in einem ersten Detail in Seitenansicht,
Fig. 3a
die Darstellung nach Fig. 3 in einer Vorposition,
Fig. 4
die Farbwerkstrennung in einem ersten Detail in Draufsicht und
Fig. 4a
die Darstellung nach Fig. 4 in einer Übersicht,


[0013] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Farbkastenwalze 1, welche in Uhrzeigerrichtung angetrieben wird. Bezüglich der Farbkastenwalze 1 ist ein Farbkasten 2 an- und abstellbar gelagert.

[0014] An der Unterseite des Farbkastens 2 sind linear beweglich Farbdosierelemente 3 eingelassen, die bei an die Farbkastenwalze 1 angestelltem Farbkasten 2 Druckfarbe in vorgesehenen Farbschichtdicken auf der Farbkastenwalze 1 dosieren.

[0015] Entsprechend der Kontur eines Abschnittes der Farbkastenwalze 1, des Bodens des Farbkastens 2 sowie des Bereiches zwischen Boden und den Farbdosierelementen 3 ist eine Platte 4 geformt, welche bei angestelltem Farbkasten 2 (Figur 1) in den Farbkasten 2 eingelegt und durch Federkraft an die Farbkastenwalze 1 sowie den Boden des Farbkastens 2 gedrückt wird. Im hinteren Ende des Farbkastens 2 ist dazu eine Leiste 6 über die Formatbreite des Farbkastens 2 sich erstreckend angebracht, gegen die die Platte 4 der erfindungsgemäßen Farbwerktrennung eingesetzt wird. Hierzu ist in der von der Farbkastenwalze 1 abgewandten Rückseite der Platte 4 eine mittels einer Feder 7 belastete Klinke 5 (hier als Kugel ausgeführt) vorgesehen. Durch die federnde Klinke 5 wird so die Platte 4 ohne Anstellen des Farbkastens 2 an die Farbkastenwalze 1 mit einem angemessenen Anstelldruck sowohl gegenüber dem Farbkasten 2 als auch der Farbkastenwalze 1 angestellt. Zum leichten Einsetzen weist die Leiste 6 an ihrer Oberseite eine nach unten weisende Einführschräge auf, über die die Klinke 5 leicht eingerastet werden kann. Die Unterseite der Leiste 6 ist als leicht nach oben angeschrägte Rastfläche ausgebildet. Die zwischen Einführschräge und Rastfläche liegende Kante gewährleistet den sicheren Halt der Platte 4 mittels der Klinke 5. Die Abdichtung der Farbkastenteilbereiche ist so sichergestellt.

[0016] An der Unterseite der Platte 4 zum Farbkasten 2 und an dem Teilabschnitt gegenüber den Farbdosierelementen 3 kann je ein gummielastisches Dichteelement - vorzugsweise als ein selbstklebender Streifen - vorgesehen sein.

[0017] Weiterhin ist die Platte 4 im Profil keilförmig sich vom Boden des Farbkastens 2 nach oben verjüngend ausgebildet. Mit der Oberfläche der Farbkastenwalze 1 hat die Platte 4 einen keilförmigen Flächenkontakt, so dass sich bei Drehung der Farbkastenwalze 1 ein Rakeleffekt bezüglich der auf der Oberfläche befindlichen Farbe ergibt. So kann keine Druckfarbe in den Kontaktbereich zwischen Platte 4 und Oberfläche der Farbkastenwalze 1 gelangen.

[0018] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine auf einfachste Weise einstellbare Handhabung der Platte 4 sowohl beim Einsetzen in den Farbkasten 2 ohne diesen an- bzw. abstellen zu müssen. Ebenso ist die Platte 4 sehr leicht im Farbkasten positionierbar und dichtet gleichzeitig die Teilbereich sicher gegeneinander ab.

[0019] In den Figuren 3, 3a, 4 und 4a ist die erfindungsgemäße Einrichtung näher erläutert. Jede Platte 4 ist in diesem Fall mit einer Rasteinrichtung 10 gelenkig koppelbar. Dazu ist die Rasteinrichtung 10 einerseits mit einem Stützelement 11 in der Art einer Achse und auf der gegenüberliegenden Seite mit dem an sich bekannten Druckstück als Rastelement 5 ausgebildet. Die Rasteinrichtung 10 ist in der bevorzugten Ausführungsform von der Platte 4 separiert. So kann die Platte 4 frei positionierbar in den Farbkasten 2 eingesetzt werden. Danach wird die Rasteinrichtung 10 mittels der Stützelemente 11 an der Platte 4 eingesetzt und das Rastelement 5 gegen Federkraft an der Leiste 6 eingerastet. So ist die Platte 4 viel besser positionierbar.
Weiterhin kann die Platte 4 unter Zwischenschaltung der Rasteinrichtung 10 an der Leiste 6 fixiert werden. Die Fixierung erfolgt mittels einer Feststelleinrichtung 20. Die Feststelleinrichtung 20 wird mittels einer Klemmschraube 21 an der Leiste 6 geklemmt. Die Leiste 6 ist zur Ausrichtung mit einer Skala 22 und die Feststelleinrichtung 20 mit einer Peilöffnung 23 versehen.
Die Rasteinrichtung 10 wird zur Fixierung an einem Fortsatz 24 der Feststelleinrichtung 20 eingehakt. Dazu sind im Ausführungsbeispiel zwei Rastelemente 5 an jeder Rasteinrichtung 10 angebracht, zwischen die der Fortsatz 24 der Feststelleinrichtung 20 eingefügt und damit fixiert wird. Für die Bedienung ergibt sich der Vorteil, dass die Justierung der Platten 4 voreingestellt werden kann oder dass eine alte Einstellung wiederholt werden kann oder dass mit Entnahme der Leiste 6 samt aller Klemmeinrichtungen 20 die Bedienung des Farbkastens 2 verbessert und zur Neurüstung für den Irisdruck auf einfachste Weise die Justierung der Platten vorbereitet werden kann.

[0020] Die erfindungsgemäße Lösung weist folgende Anwendungsvorteile auf:
  • Es ist ein Einsatz von bis zu 20 Platten 4 bei einem mittelformatigen Farbkasten 2 möglich, ohne dass hierzu Modifikationen am Druckwerk oder Farbwerk vorgenommen werden müssten
  • Es ist keine individuelle Anpassung an den Farbkasten 2 erforderlich
  • Die Rüstzeit verkürzt sich auch bei komplizierten Mustern der Farbverteilung über die Länge des Farbkastens 2 für den Irisdruck
  • Es ist eine werkzeuglose Montage und Positionierung möglich
  • Die Einrichtung ist bediensicher durch die definierte Anfederung, wobei es nicht zur Beschädigung der Farbkastenwalze 1 durch Einlaufspuren in deren Oberfläche kommen kann.
  • Es ergibt sich eine hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Positionierung bei Wiederholaufträgen (< 1 mm durch Millimeter-Maßstab)
  • Es ergibt sich eine exakte Ausrichtung der Platten 4 zur Farbkastenwalze 1 und zum Farbkasten
  • Schließlich ist ein hoher Reinigungskomfort für die Platten 4 und den Farbkasten 2 gegeben, da die Platten 4 in kurzer Zeit entnommen und wieder eingesetzt werden können, wobei die Positionierelemente am Farbkasten 2 verbleiben. Dadurch ergibt sich eine Positioniergenauigkeit von 100%.

Bezugszeichenliste



[0021] 
1
Farbkastenwalze
2
Farbkasten
3
Farbdosierelement
4
Platte
5
Klinke
6
Leiste
7
Feder
10
Rasteinrichtung
11
Stützelement
12
Feststelleinrichtung
13
Skala
14
Peilung



Ansprüche

1. Farbkastentrennung für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, bestehend aus einer in den Farbkasten einsetzbaren Platte, welche eine dichtende Kontur gegenüber dem Farbkastenboden aufweist und die einen Teil des Farbkastens zur Festlegung der Position mit einem Rastelement hintergreift,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (4) an ihrem hinteren von der Farbkastenwalze (1) abgewandten Ende gelenkig mit einer Rasteinrichtung (10) koppelbar ist, wobei an der Rasteinrichtung (10) ein einen Teil (6) des Farbkastens (2) hintergreifendes Rastelement (5) angeordnet ist.
 
2. Farbkastentrennung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass am oberen, hinteren Ende des Farbkastens (2) eine sich über die Formatbreite des Farbkastens (2) erstreckende Leiste (6) angebracht ist, gegen die das Rastelement (5) im hinteren Ende der Platte (4) einrastbar ist.
 
3. Farbkastentrennung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasteinrichtung (10) ein mit einer Feder (7) nach außen belastetes Druckstück aufweist und dass dem Druckstück gegenüberliegend Stützelemente gegen die Platte (4) angeordnet sind.
 
4. Farbkastentrennung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rasteeinrichtung (10) eine an der Leiste (6) einstellbar befestigbare Justiereinrichtung zugeordnet ist.
 
5. Farbkastentrennung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rastelement (5) als Kugel ausgebildet sind.
 
6. Farbkastentrennung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Leiste (6) eine Einführschräge und eine Rastfläche für das Rastelement (5) ausgebildet sind.
 
7. Farbkastentrennung nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (4) an einer mit einem Farbdosierelement (3) in Kontakt stehenden Kontur Dichteelemente (7) aus gummielastischen Material aufweist.
 
8. Farbkastentrennung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (4) im Kontaktbereich mit der Farbkastenwalze (1) ein sich vom Boden des Farbkastens (2) keilförmig verjüngendes Profil aufweist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente