[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft Klarspülmittel für das automatische Geschirrspülen,
die bestimmte Fettsäurealkanolamidpolyalkylenglykolether enthalten müssen, sowie die
Verwendung dieser Amide zur Verbesserung der Trocknungsleistung von Geschirrspülmitteln.
[0002] An maschinell gespültes Geschirr werden heute höhere Anforderungen gestellt als an
manuell gespültes Geschirr. So wird auch ein von Speiseresten völlig gereinigtes Geschirr
dann als nicht einwandfrei bewertet, wenn es nach dem maschinellen Geschirrspülen
noch weißliche, auf Wasserhärte oder anderen mineralischen Salzen beruhende Flecken
aufweist, die mangels Netzmittel aus eingetrockneten Wassertropfen stammen. Um glanzklares
und fleckenloses Geschirr zu erhalten, setzt man daher Klarspüler ein. Der Zusatz
von flüssigem oder festem Klarspüler sorgt dafür, dass das Wasser möglichst vollständig
vom Spülgut abläuft, sodass die unterschiedlichen Oberflächen am Ende des Spülprogramms
rückstandsfrei und glänzend sind. Marktübliche Klarspülmittel stellen Gemische aus
nichtionischen Tensiden, Lösungsvermittlern, organischen Säuren und Lösungsmitteln,
Wasser sowie ggf. Konservierungsmittel und Duftstoffe dar. Die Aufgabe der Tenside
in diesen Mitteln besteht darin, die Grenzflächenspannung des Wassers so zu beeinflussen,
dass es in einem möglichst dünnen, zusammenhängenden Film vom Spülgut ablaufen kann,
so dass beim anschließenden Trocknungsvorgang keine Wassertropfen, Streifen oder Filme
zurückbleiben (so genannte Netzwirkung). Unterschieden wird hier in der Regel zwischen
zwei Arten von Ablagerungen: Zum einen wird das so genannte "Spotting" untersucht,
welches durch abtrocknende Wassertropfen entsteht, zum anderen bewertet man das "Filming",
das sind Schichten, die durch das Abtrocknen dünner Wasserfilme entstehen. Zur Bewertung
werden derzeit Probanden eingesetzt, die visuell bei gereinigten Objekten, z.B. Teller,
Gläser, Messer etc. die Parameter "Spotting" und "Filming" bewerten. Moderne Reinigungsmittel
für das Geschirrspülen enthalten daher Klarspüler, um das Ablaufen von Wasser von
den Oberflächen des Spülgutes zu verbessern. Es gibt aber Klarspüler, die trocknen
nicht auf allen Substraten, wie z.B. Plastik gleich gut. Um diesen Effekt zu umgehen,
werden aufwendige Klarspüler formuliert, die z.B. Silikonverbindungen bzw. fluorierte
Verbindungen aufweisen, wie sie in der
US 5,880,089 oder der
US 2005/0143280 A1 beschrieben werden. Diese Verbindungen sind aber biologisch schwer bzw. gar nicht
abbaubar und teilweise sogar umweltgefährlich.
[0003] In jüngerer Zeit finden außerdem zunehmend Kombinationsprodukte Verwendung, bei denen
die verschiedenen Funktionen, wie Reinigen, Klarspülen, Wasserenthärtung und ggf.
Metall- insbesondere Silberschutz oder eine Glasschutzfunktionen in einer, vorzugsweise
festen Angebotsform kombiniert werden. Solche Mittel werden als multifunktionale Mittel
bezeichnet. So finden sich im Mark beispielsweise so genannte 3-in-1-Produkte, die
Reiniger, Klarspüler und Wasserenthärtung in Form eines festen Presslings ("Tabs")
vereinen. Durch den vermehrten Einsatz solcher multifunktionalen Mittel ist aber die
Trocknungsleistung im Vergleich zum Einsatz eines klassischen Klarspülers schlechter
geworden. Unter Trocknungsleistung ist dabei zu verstehen, in wie weit das gereinigte
Spülgut nach Durchlaufen des Geschirrspülverfahrens noch Wasser, vorzugsweise Wassertropfen,
auf der Oberfläche aufweist. Das auf der Oberfläche verbleibende Wasser muss dann
entweder mechanisch entfernt werden (z.B. durch Trockenwischen) oder man muss das
Spülgut an der Luft trocknen lassen. Der Anwender muss also warten bis das Wasser
verdunstet ist. Dabei verbleiben aber auf der Oberfläche Rückstände (z.B. Kalk und/oder
Tensidreste oder andere Rückstände, die im Wasser gelöst oder dispergiert waren) die
zu unästhetischen Flecken oder Streifen führen. Dies gilt in besonderem Maßen bei
glänzenden oder transparenten Oberfläche, wie z.B. Glas oder Metall. Zur verbesserten
Trocknung wäre in einer Geschirrspülmaschine im Prinzip auch eine Verlängerung oder
Intensivierung der Trocknungsphase denkbar, z.B. durch Erhöhung der Temperatur im
Trocknungsschritt. Allerdings verträgt nicht jedes Spülgut höhere Temperaturen wobei
hier insbesondere Kunststoffgegenstände empfindlich sein können. Eine Verlängerung
der Trocknungsphase wird von den Benutzern meist als nachteilig empfunden.
[0004] Außerdem führen solche Maßnahmen zu einem erhöhten Energieverbrauch der Maschine.
Letzteres will man aber vermeiden, da der Energieverbrauch ein immer wichtigeres Kaufkriterium
bei Geschirrspülmitteln wird. Verbraucher achten schon seit geraumer Zeit immer mehr
auf den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten. Es existieren auch bereits Normen,
u.a für den Energieverbrauch und die Trocknungsleistung, so z.B. die für Österreich
geltende Norm ÖVN/ÖNORM EN 50242 +A1+A2+A3, Ausgabe 2003-11-01, oder die inhaltlich
ähnliche Norm für Deutschland die DIN EN 50242. Hier insbesondere die Ausgabe 2005-06
"Elektrische Geschirrspülmaschinen für den Hausgebrauch - Messverfahren für Gebrauchseigenschaften
(IEC 60436:2004, modifiziert); Deutsche Fassung EN 50242:2004).
[0005] Es besteht daher ein erhöhter Bedarf an technischen Lösungen, um Geschirrspülverfahren
energiesparender zu gestalten. Solche Lösungen können auch die Verwendung von Geschirrspülmitteln,
bzw. Additiven in solchen Mitteln sein, die den energieaufwendigen Trocknungsschritt
verkürzen, oder es ermöglichen bei geringerer Temperatur zu trocknen.
[0006] Es wird daher nach Wegen gesucht, die Trocknungsleistung von Reinigungsmitteln für
harte Oberflächen, insbesondere von Geschirrspülmitteln für das automatische Geschirrspülen
zu verbessern, wobei hier insbesondere solce Lösungen gesucht werden, bei denen die
Temperatur im Klarspülgang verringert werden kann.
[0007] Es wurde gefunden, dass durch die Mitverwendung von bestimmten Fettsäurealkanolamidpolyalkylenglykolethem
in Klarspülern oder Geschirrspülmitteln das oben genannte Problem gelöst werden kann.
[0008] In einer ersten Ausführungsform betrifft die Anmeldung Klarspülmittel, enthaltend
mindestens a) ein Tensid gemäß der allgemeinen Formel (I)

in der R
1 für einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder linearen Alkyl- oder Alkenylrest
mit 6 bis 22 C-Atomen steht, R
2 für Wasserstoff steht oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder einen Rest R
3 bedeutet, und R
3 für einen Rest A-(O-CH
2-CHR
4-)
m-OR
5 steht und R
4 und R
5 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen
bedeuten und A für eine Gruppe (CH
2)
n- oder eine Hydroxylalkylgruppe mit 2 bis 6 C-Atomen steht, und n eine ganze Zahl
von 1 bis 6 und m ganze oder gebrochene Zahlen von 1 bis 10 bedeuten, b) ist ein Hydrotop,
c) ist eine organische Hydroxycarbonsäure und d) ist Wasser.
[0009] Die Verbindungen a) der Formel (I) sind an sich bekannt und können als Fettsäurealkanolamidpolyalkylenglykolether
beschrieben werden. In der
DE 102 59 405 A1 wird die Herstellung derartiger hellfarbigen Amiden durch Alkoxylierung von Fettsäurealkanolamiden
beschrieben. In dieser Schrift wird ein Verfahren zur Herstellung von hellfarbigen
Fettsäurealkanolamidpolyalkylenglycolethern gemäß der obigen allgemeinen Formel (I)
beschrieben, wobei eine Anlagerung von Alkylenoxiden an Fettsäurealkanolamide in Gegenwart
alkalischer Katalysatoren stattfindet, die sich dadurch auszeichnet, dass man die
Alkoxylierung in Gegenwart von Reduktionsmitteln durchführt und die auf diesem Wege
erhaltenen Reaktionsprodukte anschließend einer Wasserdampfbehandlung unter alkalischen
Bedingungen unterwirft.
[0010] Die Auswahl der eingesetzten Fettsäurealkanolamide, bei denen es sich um Kondensationsprodukte
von technischen Fettsäuren mit Mono- oder Dialkanolaminen handelt, ist an sich unkritisch.
Typischer Weise gelangen als Edukte solche Fettsäurealkanolamide zum Einsatz, die
der Formel R'CO-NR"R"' folgen, in der R'CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis 3 Doppelbindungen,
R' für eine Hydroxyalkylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und R" und R"' für Wasserstoff
oder R' steht. Typische Beispiele sind die Kondensationsprodukte von Capronsäure,
Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
Isostearinsäure, Oelsäure, Linolsäure, Linolensäure, Petroselinsäure, Elaeostearinsäure,
12-Hydroxystearinsäure, Ricinolsäure, Gadoleinsäure, Arachidonsäure, Behensäure, Erucasäure
sowie deren technische Gemische, insbesondere Kokosfettsäure, Palmkernfettsäure, Palmfettsäure
und Talgfettsäure mit Monoethanolamin, Diethanolamin, Monopropanolamin und Dipropanolamin
sowie deren Gemischen. Vorzugsweise werden Kondensationsprodukte von Kokos- oder Talgfettsäuren
mit Monoethanolamin eingesetzt. Diese Kondensationsprodukte werden dann, z.B. gemäß
der Lehre der
DE 102 59 405 A1 mit Alkoxiden umgesetzt.
[0011] Geeignete Alkoxide sind Ethylenoxid (EO), Propylenoxid (PO) und Butylenoxid (BO)
oder deren Mischungen. Die Verbindungen der Formel (I) können entweder nur mit einem
Alkoxid umgesetzt werden, oder es können unterschiedliche Alkoxide nebeneinander in
den Molekülen vorhanden sein. Bei solchen gemischten Alkoxylaten sind insbesondere
solche, die Ethylenoxid und Propylenoxid nebeneinander aufweisen, bevorzugt. Bei gemischten
Alkoxylaten können die unterschiedlichen Alkoxylate blockweise oder unregelmäßig ("random
distribution") verteilt sein. Die Herstellung erfolgt indem Kondensationsprodukte
von Alkanolamiden mit Fettsäuren in an sich bekannte Art und Weise alkoxiliert werden,
wobei Produkte, die gemäß dem Verfahren der oben genannten
DE 102 59 405 A1 hergestellt wurden, besonders bevorzugt sind.
[0012] Bevorzugte Amide a) zeichnen sich strukturell dadurch aus, dass in der Formel (I)
R
1 für einen linearen, gesättigten Alkylrest mit 8 bis 18 C-Atomen steht und R
4 Wasserstoff bedeutet, n für 2 steht und m eine ganze oder gebrochene Zahl zwischen
1 und 6 bedeutet. Außerdem sind solche Amide a) bevorzugt bei denen in der Formel
(I) der Rest R
3 die Bedeutung (CH
2)
n-(OC
2H
4)
x(OC
3H
6)
y-OH hat, wobei n die oben genannten Zahlen darstellt und x vorzugsweise für Zahlen
von 1 bis 6, vorzugsweise bis 4, und y für ganze oder gebrochene Zahlen von 1 bis
6, vorzugsweise bis 4 steht oder den Wert Null hat, mit der Maßgabe, dass die Summe
aus x und y maximal 10 beträgt. Weiterhin bevorzugte Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) sind die in der
DE 102 59 405 A1 offenbarten Produkte der Beispiele 1 und 2, Absätze [0012] bis [0014] der Schrift.
[0013] Typische Beispiele für Verbindungen gemäß der Formel (I) sind Alkoxylate der Kondensationsprodukte
von Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Petroselinsäure,
Elaeostearinsäure, 12-Hydroxystearinsäure, Ricinolsäure, Gadoleinsäure, Arachidonsäure,
Behensäure, Erucasäure sowie deren technische Gemische, insbesondere Kokosfettsäure,
Palmkernfettsäure, Palmfettsäure und Talgfettsäure mit Monoethanolamin, Diethanolamin,
Monopropanolamin und Dipropanolamin sowie deren Gemischen. Vorzugsweise werden Kondensationsprodukte
von Kokos- oder Talgfettsäuren mit Monoethanolamin in alkoxylierter Form eingesetzt.
[0014] Die Verbindungen gemäß a) können Mono- oder dialkylierte Amide sein. Im Falle von
Monoalkylamiden bedeutet R
2 in der Formel (I) ein Wasserstoffatom, im Falle der Dialkylamide gilt, dass R
2 und R
3 jeweils unabhängig voneinander Reste der Struktur -(CH
2)
n-(O-CH
2-CHR
4-)
m-OR
5 bedeuten, wobei die genaue Struktur, also z.B. die Anzahl und Verteilung der Alkoxid-Gruppen
in den Resten R
2 und R
3 unterschiedlich sein kann.
[0015] Bevorzugte Amide sind solche, die Ethylenoxid- und Propylenoxidgruppen nebeneinander
im Molekül aufweisen, wobei der Anteil der Ethylenoxidgruppen vorzugsweise höher ist,
als der Anteil der Propylenoxidgruppen. Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel
(I) enthalten 3 bis 4 Teile Ethylenoxid und 2 bis 3 Teile Propylenoxid. Bevorzugt
sind weiterhin generell solche Verbindungen der Formel (I) in der der Rest R
5 für ein Wasserstoffatom steht.
[0016] Als weitere Komponente enthalten die Klarspülmittel ein Hydrotrop, vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe Cumolsulfonate, Xylolsulfonate, Propylenglykole und hier bevorzugt
das 1,2-Monopropylenglykol, Alkyl(oligo)glycosiden, ethoxylierten Alkyl(oligo)glycosiden,
alkylierten Alkyl(oligo)glycosiden, Alkylphosphaten und/oder Fettalkoholalkoxylate
wobei Cumol- und Xylolsulfonate bzw. die Alkyl(oligo)glucoside bevorzugt sind. Hydrotrope
sind Mittel, die als Lösungsvermittler für eine zweite, schwerer lösliche Substanz
wirken.
[0017] Cumol- und Xylolsulfonate sind als besonders bevorzugte Komponente b) anzusehen,
hier insbesondere die Natriumsalze von Cumol- oder Xylolsulfonat. Besonders bevorzugt
ist das Cumolsulfonat, Natriumsalz.
[0018] Alkyl- und Alkenyloligoglykoside (die von der Anmelderin unter der Dachmarke APG
® angeboten werden) stellen bekannte nichtionische Tenside dar, die der Formel R
6O-[G]
p in der R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie
können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten
werden. Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen
mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligo
glucoside. Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d.
h. die Verteilung von Mono- und Oligoglycosiden an und steht für eine Zahl zwischen
1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muss und hier
vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglycosid
eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt.
Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad
p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglycoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und
insbesondere zwischen 1,2 und 1,4 liegt. Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
6 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol
und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der
Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestem oder im Verlauf der Hydrierung von
Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyl(oligo)glucoside
auf Basis der Kettenlänge C
8-C
10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem
C
8-C
18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C
12-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyl(oligo)glucoside auf Basis technischer
C
9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
6 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14
Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol,
Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol,
Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten
werden können. Bevorzugt sind Alkyl(oligo)glucoside auf Basis von gehärtetem C
12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3. Ein besonders bevorzugtes Alkyl(oligo)glycosid
ist das Produkt der Fa. Cognis, welches unter der Bezeichnung Glucopon
® 215 UP angeboten wird. Es handelt sich um ein Alkyl(oligo)glucosid, wobei R
6 für lineare Alkylreste mit 6 bis 8 C-Atomen steht, der DP-Grad liegt zwischen 1.1
und 1,2.
[0019] Neben den oben beschriebenen APG
® die vorzugsweise lineare Alkylreste aufweisen, können auch solche Alkyl(oligo)glycoside
eingesetzt werden, die verzweigte Alkylreste enthalten. Solche Verbindungen sind z.B.
in der US H171 offenbart, oder in der
WO 94/21655 A1 beschrieben. Vorteilhaft sind Alkyl(oligo)glycoside auf Basis von verzweigten Alkoholen,
vorzugsweise vom Typ der Guerbet-Alkohole, wobei Alkyl(oligo)glycoside auf Basis von
2-Ethylhexanol und 2-Propylheptanol besonders bevorzugt seien können.
[0020] Weiterhin geeignet sind alkoxylierte Alkyl(oligo)glycoside, die der Formel (II) folgen

in der R
7 für einen gegebenenfalls Hydroxyl-funktionalisierten Alkyl-, Alkenyl- oder Acylrest
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
8 für Wasserstoff oder R
7, G für einen Zuckerrest mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis
10 steht. Die Herstellung solcher Alkoxylate wird in der
DE 197 28 900 A1 beschrieben.
[0021] Weiterhin geeignete Hydrotrope b) sind methylierte Alkyl(oligo)glycoside, wie sie
z.B. in der älteren, nicht vorveröffentlichten europäischen Patentanmeldung Nr.
08007291.1 offenbart werden. Es handelt sich dabei um Alkyl- und/oder Alkenylethergemische von
Alkyl- und/oder Alkenylpolyglycosiden der Formel (III)
(G
m-R
9)R
10n (III)
in der G für einen Zuckerrest mit 5 bis 6 C Atomen steht, R
9 für einen C6 bis C22 Alkyl- und/oder Alkenylrest in Acetalbindung steht, R
10 für eine C1 bis C4 Alkyl- und/oder Alkenylgruppe in Etherbindung steht, m einen mittleren
Wert von 1,2 bis 1,8 darstellt, und n eine Zahl von 1,4 bis 2,6 darstellt wobei vorzugsweise
mindestens 50 Gew.-% der Alkyl- und/oder Alkenylether einen Rest R
9 mit einer C Kette größer gleich 12 enthalten. Die Herstellung der Verbindungen der
Formel (III) erfolgt durch Umsetzung von Alkyl(oliog)glycosiden mit Alkylierungsreagenzien
wie Alkenylhalogenide und/oder Alkyl- bzw. Alkenyltosylate und/oder Dialkyl- bzw.
Dialkenylsulfate.
[0022] Als weitere geeignete Hydrotrope b) eignen sich auch die Alkylester der Phosphorsäure,
vorzugsweise die Mono- oder Dialkylester, wobei die Alkylreste vorzugsweise 6 bis
12 und insbesondere 8 bis 12 C-Atome aufweisen.
[0023] Eine andere geeignete Gruppe an Hydrotropen b) sind die alkoxylierten Fettalkohole.
Fettalkoholethoxylate werden herstellungsbedingt als Fettalkohol- oder Oxoalkoholalkoxylate
bezeichnet und folgen vorzugsweise der Formel (IV),
R
11O(CH2CHR
12O)
qH (IV)
in der R
11 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
R
12 für Wasserstoff oder eine Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen und q für Zahlen von 1 bis
50 steht. Die Fettalkoholalkoxylate gemäß der Formel (IV) können vorzugsweise Ethylenoxid-,
Propylenoxidgruppen oder beide Alkoxide enthalten, wobei diese blockweise (erst ein
Block Ethylenoxid, dann ein Block Propylenoxid, oder ungekehrt; Oder das Molekül enthält
mehrer Blöcke unterschiedlicher Alkoxylate hintereinander, wobei unter einem Block
mindestens zwei gleich Alkoxidgruppe zu verstehen sind) oder unregelmäßig verteilt
vorliegen können (so genannte "random distribution"). Die Herstellung erfolgt in der
dem Fachmann bekannten Art und Weise durch Umsetzung von Fettalkoholen mit den Alkoxiden
in Gegenwart saurer oder basischer Katalysatoren. Im Rahmen der vorliegenden technischen
Lehre sind Fettalkoholalkoxide die ethoxyliert und propoxyliert sind bevorzugt.
[0024] Als dritte Komponente c) enthalten die erfindungsgemäßen Klarspülmittel eine Säure
und hier üblicherweise organische Hydroxycarbonsäuren, die vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe Mandelsäure, Milchsäure, Hydroxybernsteinsäure, Zitronensäure und Weinsäure,
wobei die Zitronensäure besonders bevorzugt ist.
[0025] Daneben enthalten die erfindungsgemäßen Klarspülmittel noch Wasser und zwar vorzugsweise
in Mengen bezogen auf das Gesamtgewicht der Mittel von 10 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise
von 40 bis 75 Gew.-% und insbesondere von 50 bis 65 Gew.-%. Bevorzugt ist dabei die
Verwendung von deionisiertem Wasser. Die Amidkomponente a) ist bevorzugt in Mengen
von 1 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 20 bis 45
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels enthalten. Die Hydrotrope b)
sind vorzugsweise in Mengen von 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-% und
insbesondere von 1 bis 10 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels enthalten.
Die Säurekomponente c) ist vorzugsweise enthalten in Mengen von 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 bis 5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des gesamten Klarspülmittels.
[0026] Besonders bevorzugte Klarspülmittel enthalten die Verbindungen der Formel (I) zusammen
mit Zitronensäure und entweder Cumolsulfonaten oder Alkyl(oligo)glucosiden.
[0027] Die Herstellung der Mittel erfolgt durch Vermischen der unterschiedlichen Komponenten,
ggf. unter Eintrag von Energie durch Rühren und/oder Erwärmen der Mischungen. Vorzugsweise
werden nach Vorlage des Wassers die restlichen Komponenten in beliebiger Reihenfolge
unter Rühren hinzu gegeben und anschließend weiter gerührt bis die Mischung klar ist.
[0028] Neben den wesentlichen Komponenten a) bis c) und Wasser können in den erfindungemäßen
Klarspülmitteln noch weitere an sich übliche Inhaltsstoffe enthalten sein. Diese sind
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Alkohole und hier vorzugsweise der kurzkettigen
Alkohole Ethanol, Propanol, iso-Propanol, Butanol, isoButanol. Außerdem können die
Mittel auch weitere Tenside, wie z.B. Fettalkoholalkoxylate oder Alkylpyrrolidone,
Polymere, z.B. Polycarboxylate oder Konservierungsmittel, z.B. Isothiazolinone enthalten.
Auch die Mitverwendung von Phosphaten, hier insbesondere von Alkylphosphaten ist möglich.
[0029] Die Mittel können aber auch Parfüme, Farbstoffe, UV-Schutz, z.B. Benzophenone, pH-Regulantien
und weitere übliche Additive z.B. solche zur Verhinderung von Glas- oder Metallkorrosion
oder zum Anlaufschutz von Metallen enthalten.
Bevorzugt sind aber solche wässerigen Mittel, die nur die Komponenten a) bis c) enthalten.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, auf die Anwesenheit von Kohlenwasserstoffen und
insbesondere Terpenen zu verzichten. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind die Mittel daher frei von Terpenen und/oder Kohlenwasserstoffen.
[0030] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung betrifft die Verwendung von Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) gemäß dem Anspruch 1 zur Herstellung von wässerigen Klarspülmitteln,
oder zur Herstellung von Geschirrspülmitteln. Besondere bevorzugt ist außerdem die
Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gemäß der obigen Beschreibung
zur Verbesserung der Trocknungsleistung von Klarspülmitteln für das Geschirrspülen,
oder von Geschirrspülmitteln.
[0031] Die Fettsäurealkanolamidpolyalkylenglykolether gemäß der Formel (I) können alleine
oder in Kombination mit den Komponenten a) bis c) in gängige Klarspülmittel und insbesondere
Geschirrspülmittel eingearbeitet werden. Die Geschirrspülmittel können dabei fest,
bzw. in gepresster Form, z.B. als Tablette vorliegen, oder flüssig bzw. gelförmig
sein. Die Verbindungen der Formel (I) sind in fertig formulierten Geschirrspülmitteln
vorzugsweise in Mengen von 1 bis 45 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 4 bis 30 Gew.-%
und besonders bevorzugt in Mengen von 15 bis 30 Gew.-% enthalten.
[0032] Solche fertig formulierten also handelsüblichen Geschirrspülmittel enthalten z.B.
Buildermaterialien, Tenside, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, Enzymstabilisatoren,
Korrosionsinhibitoren, Belagsinhibitoren, Komplexbildner, anorganische Salze, Vergrauungsinhibitoren,
Schauminhibitoren, Silikonöle, Soil-release-Verbindungen, Farbübertragungsinhibitoren,
Salze von Polyphosphonsaeuren, optische Aufheller, Fluoreszenzmittel, Desinfektionsmittel,
Duftstoffe, Farbstoffe, Antistatika, Bügelhilfsmitteln, Phobier- und Imprägniermittel,
Quell- und Schiebefestmittel, UV- Absorber, pH-Regulatien, oder deren Gemisch.
[0033] Typische Rezepturen derartiger Mittel für das maschinelle Geschirrspülen enthalten
Pentanatriumtriphosphat (s. Natriumphosphate) in Mengen von 0, oder 1 bis 50 Gew.-%.
Natriumcitrat in Mengen von 30 bis 45 Gew.-%, Natrium-Polycarboxylate in Mengen von
5 bis 8 Gew.-%, Natriummetasilicat in Mengen von 10 bis 60 Gew.-%, 0 Natriumhydrogencarbonat
in mengen von 10 bis 25 Gew.-%, Natriumdisilicat in Mengen von 10 bis 30 Gew.-%, Natriumperborat
in Mengen von 5 bis 10 Gew.-%, Bleichaktivatoren in mengen von 2 bis 4 Gew.-%, Protease
und Amylase in Mengen von 1 bis 6 Gew.-%, Schaumarme nichtionische Tenside in mengen
von 1 bis 20 Gew.-%, Silber-/Glasschutz und Duftstoffe in Mengen bis 5 Gew.-%. Als
Tenside eignen sich anionische, nicht-ionische, kationische und /oder amphotere Tenside,
wobei nichtionische Tenside und hier schaumarme nichtionische Tenside besonders bevorzugt
sein können. Letztere sind vorzugsweise ausgewählt aus der Klasser der Fettalkoholalkoxylat,
vorzugsweise der Fettalkoholethoxylate, wobei auch endgruppenverschlossene Derivate
geeignet sein können.
Fettalkoholethoxylate werden herstellungsbedingt als Fettalkohol- oder Oxoalkoholethoxylate
bezeichnet und folgen vorzugsweise der Formel RO(CH
2CH
2O)
nH in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis
22 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 1 bis 50 steht. Typische Beispiele sind
die Addukte von durchschnittlich 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 und insbesondere
10 bis 25 Mol an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol,
Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol
sowie deren technische Mischungen, die z.B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen
Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen oder Aldehyden aus der Roelen'-schen Oxosynthese
sowie als Monomerfraktion bei der Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen anfallen.
Bevorzugt sind Addukte von 10 bis 40 Mol Ethylenoxid an technische Fettalkohole mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettalkohol.
[0034] Die Fettsäurealkanolamidpolyalkylenglykolether der Formel (I) zeigen, alleine oder
vorzugsweise in Kombination mit Hydrotropen b) in Klarspülmitteln oder in Geschirrsspülmitteln
beim automatischen Geschirrspülen ein verbessertes Trocknungsverhalten auf Porzellan,
Glas, Metall und Kunststoff (z. B. bei Tupperware, SAN (=Styrolacrylnitril), Melamin,
Polypropylen, Polyethylen). Besonders stark ausgeprägt ist die verbesserte Trocknungsleistung
auf Glas- und Metall-Substraten. Das verbesserte Trocknungsverhalten ist zudem stärker
ausgeprägt bei der Verwendung von Niedrigtemperaturprogrammen bzw. Spar- oder Ökoprogrammen
mit einer reduzierten maximalen Temperatur im Klarspülgang bzw. im Trockenschritt.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden daher die Verbindungen der Formel (I)
Klarspülmitteln oder Geschirrspülmitteln als Additive eingesetzt, die zur Verbesserung
der trocknungs- und/oder der Reinigungsleistung dienen. Die Amide der allgemeinen
Formel (I) können dabei sowohl in wässerigen Mitteln, vorzugsweise in wässerigen Klarspülmitteln
eingesetzt werden, aber auch in festen Mitteln. Generell eignen sich die Amide der
Formel (I) zur Herstellung von Klarspülmitteln oder von Geschirrspülmitteln.
[0035] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung betrifft daher ein Verfahren zu
automatischen Geschirrspülen, wobei das Spülgut mindestens einen Reinigungsgang unter
Verwendung eines Reinigungsmittels und von Wasser, mindestens einen Klarspülgang unter
Verwendung eines Klarspülers und von Wasser und einen abschließenden Trocknungsgang
durchläuft, wobei die Temperatur im Trocknungsgang 50 °C nicht übersteigt, wobei im
Schritt i) und/oder ii) ein Mittel, enthaltend eine Verbindung der Formel (I) gemäß
obiger Beschreibung, Verwendung findet. Durch die Verwendung der Amide gemäß der Formel
(I) kann die Trocknungstemperaturen von den in derartigen Verfahren sonst üblichen
70 bis 60 °C auf 55 °C oder sogar darunter, z.B. bis 45 oder 50 °C verringert werden.
[0036] Somit ermöglicht der Einsatz der Amide der Formel (I) in Geschirrspülmitteln und/oder
in Klarspülern eine merkliche Einsparung von Energie, verglichen mit heutigen Geschirrspülverfahren
und -mitteln, da aufgrund des verbesserten Trocknungsverhaltens ein kürzere Trocknungszeit
oder vorzugsweise eine niedrigere Trocknungstemperatur, vorzugsweise kleiner 60 °C
und insbesondere von 40 bis 59 °C, ganz besonders bevorzugt von 45 bis 55 °C benutzt
werden kann. Typische Werte für eine Energieersparnis, die bei jeweils einem Lauf
des gesamten Reinigungsverfahrens erzielt werden können, liegen vorzugsweise bei 0,05
bis 0,2 kWh, verglichen mit dem gleichen Verfahren, dass aber einen Referenzklarspüler
ohne das erfindungswesentliche Amid a). Als Referenzklarspüler wird der Klarspüler
gemäß der Beschreibung in der ÖVE/ÖNORM EN 50242 (Ausgabe: 2003-11-01) Anhang B.2
Klarspüler [Formel III] ausgewählt. Das Reinigungsverfahren gemäß der obigen Beschreibung
ist geeignet die Anforderungen an Trocknungsleistung und Energieverbrauch gemäß der
deutschen Norm DIN EN 50242 zu erfüllen.
Beispiele
[0037] Zur Testung der anwendungstechnischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Fettsäurealkanolamidpolyalkylenglykolether
wurden die folgenden Formulierungen 1 bis 8 (alle Prozentangaben beziehen sich auf
Gew.-% bezogen auf Aktivsubstanzgehalt) hergestellt, indem die Inhaltstoffe nacheinander
unter Rühren in Wasser eingetragen wurden. EO steht für Ethylenoxid-, PO für Propylenoxideinheiten.
Formulierung 1:
[0038] 40% Amid gemäß Formel (I) mit 3EO/2PO auf Basis von Kokosfettsäuren
4% Alkylpolyglucoside C8-10,(Glucopon
® 215 UP, Fa. Cognis)
5% Zitronensäure
51% Deionisiertes Wasser
Formulierung 2:
[0039] 40% Amid gemäß Formel (I) mit 3EO/2PO auf Basis von Kokosfettsäuren
4% Alkylphosphat C8-10 (Tresolit
® AP-36, Fa. Cognis)
5% Zitronensäure
51% Deionisiertes Wasser
Formulierung 3:
[0040] 40% Amid gemäß Formel (I) mit 3EO/2PO auf Basis von Kokosfettsäuren
4% Natriumcumolsulfonat
5% Zitronensäure
51% Deionisiertes Wasser
Formulierung 4:
[0041] 40% Amid gemäß Formel (I) mit 3EO/4PO auf Basis von Kokosfettsäuren
4% APG-Methylether (Eumulgin
® GTS, Fa. Cognis)
5% Zitronensäure
51% Deionisiertes Wasser
Formulierung 5:
[0042] 40% Amid gemäß Formel (I) mit 3EO/4PO auf Basis von Kokosfettsäuren
4% Alkylpolyglucoside C8-10. (Glucopon
® 215 UP, Fa. Cognis)
5% Zitronensäure
51% Deionisiertes Wasser
Formulierung 6:
[0043] 33% Amid gemäß Formel (I) mit 2EO/1PO auf Basis von Kokosfettsäuren
11% Alkylpolyglucoside C8-10,(Glucopon
® 215 UP, Fa. Cognis)
5% Zitronensäure
51% Deionisiertes Wasser
Formulierung 7:
[0044] 28% Amid gemäß Formel (I) mit 2EO/1PO auf Basis von Kokosfettsäuren
16% Alkylpolyglucoside C8-10,(Glucopon
® 215 UP, Fa. Cognis)
5% Zitronensäure
51 % Deionisiertes Wasser
Formulierung 8:
[0045] 26,7% Amid gemäß Formel (I) mit 3EO/2PO auf Basis von Kokosfettsäuren
13,3% C12-14-Fettalkohol mit 5EO/4PO (Dehypon
® LS 54, Fa. Cognis)
4% Natriumcumolsulfonat
5% Zitronensäure
51 % Deionisiertes Wasser
Referenzklarspüler:
[0046] EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III]
[0047] Mit den Formulierungen 1 bis 8 wurden dann jeweils unter gleichen Bedingungen Geschirrteile
aus Glas, Porzellan, Metall (=Besteck) Tupperware und Styrolacrylnitril-Kunststoff
in modifizierten AEG Electrolux (Modell Favorit 60870) Geschirrspülmaschinen im Programm
50 °C ohne Gebläse gespült und das Spülgut anschließend optisch auf Rückstände/Wassertropfen
begutachtet (Trocknungsleistung nach Cognis).
[0048] Unter Verwendung der Formulierung 1 wurden ebenfalls unter gleichen Bedingungen Geschirrteile
aus Glas, Porzellan, Metall (=Besteck) Tupperware und Styrolacrylnitril-Kunststoff
in zwei handelsüblichen Geschirrspülmaschinen vom Typ Miele G 696-2 SC Plus in den
Programmen Spar sowie Universal 55 gespült und das Spülgut anschließend optisch auf
Rückstände/Wassertropfen begutachtet (Trocknungsleistung nach Cognis).
[0049] Des Weiteren wurden mit der Formulierung 1 unter gleichen Bedingungen Geschirrteile
aus Glas, Porzellan, Metall (=Besteck) und Styrolacrylnitril-Kunststoff in 3 unterschiedlichen
handelsüblichen Geschirrspülmaschinen untersucht:
- a) AEG Favorit 60870, 50 °C, Hotrinse ohne Gebläse; b) Miele G 696-2 SC Plus, Programm
"Spar" und c) Bosch SMS65T25EU "Active Water", im Programm eco 50 °C. Die Maschine
vom Typ c) arbeitet mit durch Zeolithe getrockneter Heißluft im Trocknungsschritt,
um so maschinenseitig ein besseres Trocknungsergebnis zu erreichen.
[0050] Das gereinigte Spülgut wurde anschließend optisch auf Rückstände/Wassertropfen begutachtet.
Bei der Auswertung der Trocknungsleistung wurde jedes Teil der Beladung einzeln ausgewertet
und wie folgt benotet:
| Trocken (Teil ist vollständig frei von Feuchtigkeit) |
0 |
| 1 Tropfen/Laufspur |
1 |
| 2 Tropfen/Laufspur |
2 |
| 3 Tropfen/Laufspur |
3 |
| 4 Tropfen/Laufspur |
4 |
| 5 Tropfen/Laufspur |
5 |
| 6 Tropfen/Laufspur und mehr |
6 |
| |
|
| Tassen/Schüsseln/Gläser: |
| Wasser in Glas-; Tassen- oder Schüsselhöhlung |
6 |
| Nur "feucht" |
3 |
| Trocken |
0 |
[0051] Die Ergebnisse für die drei Maschinen finden sich in den folgenden Tabellen 1a bis
1c. Wiedergegeben wurden die ermittelten Werte für 3 mL eines erfindungsgemäßen Mittel,
den Werte des Referenzmittels, sowie eine relative Bewertung wobei gilt: Werte besser
als Standard: +, gleich dem Standard: 0, schlechter als Standard:
Tabelle 1a (AEG Favorit 60870):
| |
Porzellan |
Kunststoff |
Glas |
Besteck |
Mittelwert aller Substratgruppen |
Mittelwert aller Substrate |
| 3mL Formulierung 1 |
4,9 |
4,4 |
3,7 |
1,7 |
3,7 |
3,4 |
| im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
5,8 |
5,5 |
5,6 |
3,0 |
5,0 |
4,6 |
| im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
+ |
++ |
++ |
++ |
++ |
++ |
Tabelle 1b (Miele G 696-2 SC Plus)
| |
Porzellan |
Kunststoff |
Glas |
Besteck |
Mittelwert aller Substratgruppen |
Mittelwert aller Substrate |
| 3mL Formulierung |
0,2 |
0,2 |
0,0 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
| im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
0,4 |
0,4 |
0,6 |
0,3 |
0,4 |
0,4 |
| Relativ im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
+ |
+ |
++ |
+ |
+ |
+ |
Tabelle 1c (Bosch SMS65T25EU "Active Water")
| |
Porzellan |
Kunststoff |
Glas |
Besteck |
Mittelwert aller Substratgru ppen |
Mittelwert aller Substrate |
| 3mL Formulierung |
0,0 |
0,1 |
0,0 |
0,0 |
0,0 |
0,0 |
| im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
0,2 |
0,4 |
0,0 |
0,0 |
0,1 |
0,1 |
| Relativ im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
+ |
+ |
0 |
0 |
+ |
+ |
[0052] Des Weiteren wurden mit der Formulierung 1 unter gleichen Bedingungen spezielle Substratplatten
aus Glas, Keramik, Metall, PP = Polypropylen, SAN = Styrolacrylnitril-Kunststoff in
zwei handelsüblichen Geschirrspülmaschinen des Typs Miele G 681 SC Plus im Programm
Spar gespült und die Substrate mittels digitaler Bildauswertung, wie in der
EP 1 635 167 A1 der Anmelderin beschrieben, auf Rückstände hin untersucht (Klarspülleistung: Spotting
auf PP = Polypropylen, Edelstahl, Glas, Keramik, SAN = Styrolacrylnitril sowie Filming
auf Glas und SAN = Styrolacrylnitril). Die Ergebnisse sind in den Tabellen 2a und
2b wiedergegeben:
Tabelle 2a (Filming)
| |
Filming auf Glas |
Filming auf SAN |
| |
schwach |
mittel |
stark |
schwach |
mittel |
stark |
| 3mL Formulierung 1 |
98,27 |
99,85 |
99,92 |
65,10 |
91,82 |
98,93 |
| im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
99,23 |
99,91 |
99,93 |
53,00 |
84,30 |
97,10 |
| Relativ im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
0 |
0 |
0 |
++ |
++ |
+ |
Tabelle 2b (Spotting)
| |
Spotting |
| |
Glas |
Keramik |
Metall |
PP |
SAN |
| 3mL Formulierung 1 |
98,49 |
99,05 |
99,03 |
99,37 |
92,14 |
| |
|
|
|
|
|
| im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
99,27 |
99,25 |
98,84 |
99,35 |
96,68 |
| |
|
|
|
|
|
| Relativ im Vergleich zu 3mL EN 50242 B.2 Klarspüler [Formel III] |
0 |
0 |
0 |
0 |
- |
[0053] Die Untersuchungen zeigen, dass durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Amide
auch bei niedrigerer Reinigungs- bzw. Trocknungstemperatur im automatischen Geschirrspüler
gute Trocknungsleistungen an allen relevanten Substraten erzielt werden können. Dies
gilt auch bei Einsatz moderner Spülmaschinen, die bereits maschinenseitig eine hohe
Trocknungsleistung erbringen, wie der Versuch mit der Maschine c) zeigt.
[0054] Unter Verwendung der Formulierung 1 sowie der Referenzklarspüler wurden ebenfalls
unter gleichen Bedingungen Geschirrteile aus Glas, Porzellan, Metall (=Besteck) Tupperware
und Styrolacrylnitril-Kunststoff in einer modifizierten AEG Electrolux (Modell Favorit
60870) Geschirrspülmaschinen gespült und die Trocknung nach EN 50242 beurteilt und
verglichen. Die einzelnen mehrzyklischen Testläufe wurden dabei in variablen Programmen
mit 50° C als auch mit 60°C im Klarspülgang und ohne Gebläse getestet.
[0055] In der
Abbildung 1 sind die Ergebnisse graphisch wiedergegeben, indem man den Trocknungsindex T
D gegen die Trocknungstemperatur aufgetragen hat. Es zeigt sich, dass Formulierung
1 bei gleicher Trocknungsleistung Einsparungen gegenüber dem Referenzklarspüler um
0,15 KWh pro Lauf ermöglicht.
1. Klarspülmittel, enthaltend mindestens
a) ein Tensid gemäß der allgemeinen Formel (I)

in der R1 für einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder linearen Alkyl- oder Alkenylrest
mit 6 bis 22 C-Atomen steht, R2 für Wasserstoff steht oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder einen Rest R3 bedeutet, und R3 für einen Rest A-(O-CH2-CHR4-)m-OR5 steht und R4 und R5 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen
bedeuten und A für einen Gruppe (CH2)n- oder eine Hydroxylalkylgruppe mit 2 bis 6 C-Atomen steht und n eine ganze Zahl von
1 bis 6 ist und m für ganze oder gebrochene Zahlen von 1 bis 10 steht,
b) ein Hydrotrop,
c) eine organische Hydroxycarbonsäure
d) Wasser.
2. Klarspülmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Formel (I) R1 für einen linearen gesättigten Alkylrest mit 8 bis 18 C-Atomen steht und R4 Wasserstoff bedeutet, n für 2 steht und m eine ganze oder gebrochene Zahl zwischen
1 und 6 bedeutet.
3. Klarspülmittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rest R3 die folgende Bedeutung hat (CH2)n-(OC2H4)x(OC3H6)y-OH, in der n die oben genannten Zahlen darstellt und x für Zahlen von 1 bis 4, und
y für ganze oder gebrochene Zahlen von 1 bis 4 steht oder den Wert Null hat mit der
Maßgabe, dass die Summe aus x und y maximal 10 beträgt.
4. Klarspülmittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrotrop b) ausgewählt ist aus der Gruppe der Cumolsulfonate, Xylolsulfonate,
Alkyl(oligo)glycosiden, ethoxylierten Alkyl(oligo)glycosiden, alkylierten Alkyl(oligo)glycosiden,
Alkylphosphaten und/oder Fettalkoholalkoxylate, wobei Cumol-, Xylolsulfonate oder
Alkyloligoglucoside bevorzugt sind.
5. Klarspülmittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Carbonsäure ausgewählt ist aus der Gruppe Mandelsäure, Milchsäure,
Hydroxybernsteinsäure, Zitronensäure und Weinsäure, wobei die Zitronensäure besonders
bevorzugt ist.
6. Klarspülmittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Tensid a) in Mengen von 1 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% und insbesondere
von 15 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels enthalten ist.
7. Klarspülmittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrotrop b) in Mengen von 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-% und
insbesondere von 1 bis 10 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels enthalten
ist.
8. Klarspülmittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Hydroxycarbonsäure c) in Mengen von 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 bis 5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels enthalten sind.
9. Klarspülmittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es Wasser in Mengen von 10 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise von 40 bis 75 Gew.-% und insbesondere
von 50 bis 65 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels enthält.
10. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gemäß dem Anspruch 1 zur Herstellung
von Klarspülmitteln, oder zur Herstellung von Geschirrspülmitteln.
11. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gemäß dem Anspruch 1 zur Verbesserung
der Trocknungsleistung und/oder Klarspülleistung von Klarspülmitteln für das Geschirrspülen,
oder von Geschirrspülmitteln.
12. Verfahren zum automatischem Geschirrspülen, wobei das Spülgut mindestens
i) einen Reinigungsgang unter Verwendung eines Reinigungsmittels und von Wasser, mindestens
ii) einen Klarspülgang unter Verwendung eines Klarspülers und von Wasser und
iii) einen abschließenden Trocknungsgang durchläuft,
wobei die Temperatur im Trocknungsgang 55 °C nicht übersteigt,
dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt i) und/oder ii) ein Mittel, enthaltend eine Verbindung der Formel (I)
gemäß Anspruch 1 Verwendung findet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschirrspülverfahren die Anforderungen der Norm DIN EN 50242 in Bezug auf Trocknungsleistung
und Energieverbrauch erfüllt.