[0001] Die Erfindung betrifft ein Modulsystem aus Seite an Seite anreihbaren Einzelmodulen.
[0002] In Automatisierungssystemen finden elektropneumatische Modulsysteme Anwendung. Ein
Aufbau aus Einzelmodulen ist zweckmäßig, um für den Anwender maßgeschneiderte Systeme
aufbauen zu können. Dabei müssen bisher Module mit reiner Elektronikfunktion und Module
mit pneumatischen Funktionen jeweils zusammengefaßt werden, um die Versorgung der
pneumatischen Module mit dem Steuerfluid zu gewährleisten. Bei einer Systemerweiterung
müssen daher möglicherweise pneumatische Module abgebaut werden, um zunächst elektrische
Module anzuschließen - oder umgekehrt.
[0003] Sowohl an die elektrischen als auch an die elektropneumatischen Module ist jeweils
eine Versorgungsspannung anzulegen. Außerdem werden die Module an einen Steuerbus,
beispielsweise einen Feldbus, angeschlossen. Bei Verwendung eines Steuerbussystems
wie in der Automatisierungstechnik üblich, benötigt jedes einzelne Modul eine Adresse
und jedes Modul muß die Signale auf dem Steuerbus decodieren können. In einer rauhen
Industrieumgebung mit Staubatmosphäre und/oder Wasser ist aufgrund der Vielzahl von
Leitungsanschlüssen ein Einbau in einen Schaltschrank nötig, da ansonsten jede Steckerverbindung
abgedichtet werden müßte und die Leitungsisolierungen den besonderen Anforderungen
genügen müßten. Das ist konstruktiv aufwendig und damit teuer.
[0004] Aufgrund der oben genannten Einschränkungen besteht ein Bedarf für ein Modulsystem,
bei dem Elektronikmodule und Pneumatikmodule in beliebiger Reihenfolge aneinandergereiht
werden können.
[0005] Es besteht ferner Bedarf für ein Modulsystem, bei dem die aneinandergereihten Einzelmodule
derart gekapselt sind und mit einem Minimum an äußeren Leitungsverbindungen auskommen,
daß ein Einbau in einen Schaltschrank unnötig wird.
[0006] Es besteht ferner Bedarf für ein Modulsystem, das auch die Verwendung passiver Module
zuläßt, d.h. von Modulen, die nicht die seriellen Daten eines Steuerbusses decodieren
können, und dennoch eine Vielzahl von Modulen umfassen kann.
[0007] Die Erfindung stellt ein Modulsystem zur Verfügung mit einem Kopfmodul mit mindestens
einem Anschluß für ein externes Bussignal auf einem externen Bus, mindestens einem
pneumatischen Versorgungsanschluß, einem elektrischen Versorgungsanschluß und, jeweils
an derselben Seite herausgeführt: einer seriellen Busschnittstelle für einen internen
seriellen Bus, einer elektrischen Versorgungsschnittstelle, einer Multipol-Schnittstelle
und einer pneumatischen Versorgungsschnittstelle. Das Modulsystem umfaßt ferner mindestens
ein Funktionsmodul mit, jeweils von einer Seite zur gegenüberliegenden Seite durchführend
und an die eine entsprechende Schnittstelle des Kopfmoduls angeschlossen: einer internen
seriellen Busleitung, elektrischen Versorgungsleitungen, elektrischen Multipol-Leitungen
und pneumatischen Versorgungsleitungen. Dabei setzt das Kopfmodul serielle Bussignale
in Multipol-Signale um und gibt diese an der Multipol-Schnittstelle aus. Das Funktionsmodul
zweigt selektiv wenigstens eine der Multipol-Leitungen ab und führt mit einem darauf
geführten Signal eine pneumatische oder elektrische oder sowohl eine pneumatische
als auch eine elektrische Funktion aus.
[0008] Damit werden vom Kopfmodul alle notwendigen Leitungen, d.h. ein serieller Bus, elektrische
Versorgungsleitungen, elektrische Multipol-Leitungen und pneumatische Versorgungsleitungen
direkt ohne Zwischenleitungen an das Funktionsmodul weitergegeben und in diesem durchgeschleift.
Dadurch, daß im Funktionsmodul alle aufgeführten Leitungen, d.h. sowohl elektrische
Daten- und Versorgungsleitungen als auch die pneumatische Versorgungsleitung durchgeführt
werden, ist eine zusätzliche Verbindung der Module mit externen Leitungen unnötig.
Dies ist insbesondere unter erhöhten Schutzarten interessant, da jede gekapselte Steckverbindung
einen zusätzlichen Arbeits- und Kostenaufwand bedeutet. Ferner ist durch das Weiterleiten
sowohl der elektrischen als auch der pneumatischen Leitungen ein Aneinanderreihen
von Elektronik- und Pneumatikmodulen in beliebiger Reihenfolge möglich.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Multipol-Leitungen sowohl Eingangs-
als auch Ausgangsleitungen und das Kopfmodul umfaßt Mittel, mit denen Multipol-Signale
von der Multipol-Schnittstelle in ein serielles Bussignal umgesetzt werden können.
Durch die sowohl seriell/parallele als auch parallel/serielle Wandlung im Kopfmodul
können die Funktionsmodule als rein passive Module ohne Signalwandlung aufgebaut sein
und dennoch Rückmeldungssignale an eine zentrale Steuerung abgeben. Nach außen hin
weist das Modulsystem nur eine externe serielle Schnittstelle auf.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Kopfmodul einen von der seriellen
Busschnittstelle abgezweigten Busweiterführungsanschluß auf. An diesem ist ein erstes
Erweiterungsmodul anschließbar, das auf einer seiner Seiten Schnittstellen für ein
Funktionsmodul aufweist, von denen wenigstens eine Multipol-Schnittstelle analog zu
der des Kopfmoduls ausgebildet ist. Mit dem ersten Erweiterungsmodul kann eine abgesetzte
Modulsystemeinheit aufgebaut werden, die ebenfalls an den externen Bus anschlossen
ist. Vorzugsweise weist das erste Erweiterungsmodul einen weiteren Busweiterführungsanschluß
auf, an den ein zweites Erweiterungsmodul angeschlossen werden kann.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform umfaßt das Modulsystem ferner mindestens ein Erweiterungs-Zwischenmodul,
das zwischen zwei Funktionsmodule einfügbar ist. Das Erweiterungs-Zwischenmodul führt
die interne serielle Busleitung von einer Seite zur gegenüberliegenden Seite. Es weist
auf einer seiner Seiten eine Multipol-Schnittstelle für das daran angesetzte Funktionsmodul
auf. Es umfaßt Mittel, mit denen serielle Bussignale auf dem internen Bus in Multipolsignale
umgesetzt werden. Da jedes Funktionsmodul wenigstens eine der Multipol-Leitungen abzweigt,
ist die Anzahl aneinanderreihbarer Funktionsmodule durch die Anzahl der anfangs eingespeisten
Multipol-Leitungen begrenzt. Mit dem Erweiterungs-Zwischenmodul ist die Möglichkeit
gegeben, Steuersignale für weitere (passive) Funktionsmodule zunächst vom Kopfmodul
bis zum Erweiterungs-Zwischenmodul seriell zu führen, und erst im Erweiterungs-Zwischenmodul
eine Umsetzung der seriellen Daten in parallele Daten vorzunehmen. Damit entfällt
die Begrenzung auf eine geringe Anzahl aneinanderreihbarer passiver Module, die durch
die begrenzte Anzahl parallel führbarer Leitungen gegeben ist.
[0012] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform setzt das Erweiterungs-Zwischenmodul
auch Multipol-Signale von der Multipol-Schnittstelle in ein serielles Bussignal um.
In einer weiteren Ausführungsform weist das Erweiterungs-Zwischenmodul einen separaten
elektrischen Versorgungsanschluß auf, so daß innerhalb des Modulsystems eine segmentweise
Not-Aus-Funktion realisiert werden kann, bzw. eigene Segmentkreise in bezug auf die
Spannungsversorgung definiert werden können. Das Erweiterungs-Zwischenmodul kann auch
einen Anschluß für ein externes Bussignal auf einem externen Bus aufweisen. Damit
wird eine Schnittstelle zu möglichen Fremdmodulen geschaffen.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Modulsystem ein Bus-Funktionsmodul vorgesehen,
das zwischen zwei Funktionsmodule oder zwischen einem Funktionsmodul und einem Abschlußmodul
einfügbar ist und eine Busschnittstelle aufweist. Vorzugsweise weist das Bus-Funktionsmodul
mindestens eine Wandlereinheit und diese mindestens einen Analog-/Digitalwandler und/oder
mindestens einen Digital-/Analogwandler auf. Damit wird die Ausgabe bzw. die Aufnahme
von analogen Spannungs-/Stromwerten möglich. Beispielsweise ist ein Druckmeßmodul
denkbar, das die Erfassung des analogen Druckes im Druckluftkanal des Moduls ermöglicht.
[0014] In einer Weiterbildung des Modulsystems weist ein Funktionsmodul mit einer pneumatischen
Funktion mindestens einen separaten Rückmeldeanschluß auf. Durch die Integration des
Rückmeldeeingangs in das Pneumatikmodul ist eine Verwechslung der angezeigten Rückmeldesignale
nicht mehr möglich. Außerdem ergibt sich der Vorteil einer deutlich platzsparenderen
Bauweise und die Erreichung einer höheren Schutzart.
[0015] Vorzugsweise weist wenigstens eines der Module eine Wartungsfunktionalität auf, wobei
die Wartungsfunktionalität über eine Diagnose-/Programmierschnittstelle wahrnehmbar
ist. Durch die Integration einer Diagnoseschnittstelle wird die Möglichkeit geschaffen,
Diagnose- und Fehlermeldungen im Klartext z.B. auf einem Laptop auszugeben. Des weiteren
wird über diese Schnittstelle die Möglichkeit geschaffen, ein Software-Update durchzuführen,
ohne, wie bisher üblich, elektrische Bauteile tauschen zu müssen.
[0016] Vorzugsweise werden die Module in der erhöhten Schutzart IP 65/IP 67 gekapselt. Vorzugsweise
sind an den Seiten der Module ineinandergreifende Steckverbindungen mit Dichtungsringen
und übereinandergreifenden Verbindungskrägen vorgesehen. Die Dichtigkeit des Modulsystems
oder von Funktionsmodulen des Modulsystems wird vorzugsweise durch einen Teilverguß
hergestellt. Dabei sind vorzugsweise die Anschlüsse innenseitig mit einer dichtenden
Masse vergossen. Vorzugsweise ist zwischen benachbarten Modulen ein Abdeckbügel in
formschlüssiger Passung eingesetzt. Dabei ist der Abdeckbügel nur einsetzbar, wenn
die Module verriegelt sind. Somit ist sichergestellt, daß das Modulsystem in der Schutzart
IP 65/IP 67 hergestellt ist, und ein Einbau in einen Schaltschrank nicht erforderlich
ist.
[0017] Vorzugsweise umfaßt das Modulsystem ein pneumatisches Erweiterungs-Funktionsmodul,
in welchem die elektrischen Multipol-Eingangsleitungen zu elektrischen Multipol-Ausgangsleitungen
gewandelt werden. Damit können nicht verwendete Multipol-Eingangsleitungen als Multipol-Ausgangsleitungen
nutzbar gemacht werden. Mit diesen Multipol-Ausgangsleitungen können dann ansteuerbare,
pneumatische Funktionen kostengünstig realisiert werden.
[0018] Weitere Vorteile der Erfindung werden durch die Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
anhand der beigefügten Figuren deutlich werden.
Darin zeigen:
- Figur 1 die schematische Darstellung eines Modulsystems mit einem Kopfmodul, sechs
Funktionsmodulen und einem Abschlußmodul,
- Figur 1a eine Detailvergrößerung des Kopfmoduls von Figur 1,
- Figur 2 ein Modulsystem mit zwei Erweiterungsmodulen, und
- Figur 3 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Modulsystems mit
einem Kopfmodul, vier Funktionsmodulen und einem Abschlußmodul.
[0019] Figur 1 zeigt schematisch dargestellt ein Modulsystem 10, bestehend aus acht Seite
an Seite aneinandergereihten Einzelmodulen, wobei in Figur 1 links ein Kopfmodul 12
dargestellt ist. Das Kopfmodul 12 weist einen Anschluß 14 für einen eingehenden externen
Bus und einen Anschluß 16 für einen abgehenden externen Bus auf. Dabei ist der abgehende
externe Bus optional, er kann auch durch einen Abschlußwiderstand ersetzt sein. Ferner
weist das Kopfmodul 12 einen pneumatischen Versorgungsanschluß 18 und einen elektrischen
Versorgungsanschluß 20 auf. Die Schnittstellen, die das Kopfmodul 12 an der auf Figur
1 rechten Seite aufweist, sind in Figur 1 a bezeichnet, die eine vergrößerte Darstellung
des Kopfmoduls 12 zeigt. Es sind herausgeführt: eine serielle Busschnittstelle 22
mit einer ebenfalls angedeuteten Adreßleitungsschnittstelle, eine elektrische Versorgungs-Schnittstelle
24, eine Multipol-Schnittstelle 26 sowie eine pneumatische Versorgungs-Schnittstelle
28. Die Multipol-Schnittstelle teilt sich auf in digitale Eingänge 26a und digitale
Ausgänge 26b. Das Kopfmodul enthält Prozessoren 30, in denen neben der Umwandlung
der seriellen Bussignale in parallele Multipolsignale auch eine dezentrale Intelligenz
integriert sein kann. So kann eine frei programmierbare Kleinsteuerung realisiert
werden. Dafür weist das Kopfmodul 12 auch eine zusätzliche Busschnittstelle 32 auf,
über die der Anwender am Kopfmodul einfache Steuerabläufe programmieren kann, womit
die Hauptsteuerung entlastet wird. Auf weitere mögliche Anwendungen der Busschnittstelle
32 wird in der weiteren Beschreibung eingegangen. Durch den Doppelpfeil 34 ist eine
Signalübertragung zwischen Busschnittstelle 32 und Prozessoren 30 angedeutet. Ferner
enthält das Kopfmodul 12 ein Bus-Interface 36 mit Adreßregister 38. Das Bus-Interface
36 ist je nach Anwendungsfall für ein übliches Feldbusprotokoll ausgelegt. Als Busprotokolle
sind beispielsweise Profibus, CANopen, DeviceNET oder auch Ethernet möglich. Als weitere
Schnittstelle weist das Kopfmodul 12 einen Busweiterführungsanschluß 40 auf, der im
Zusammenhang mit Figur 2 näher erläutert wird.
[0020] In Figur 1 grenzt an das Kopfmodul 12 ein passives Funktionsmodul 42a, gefolgt von
Funktionsmodulen 42b, 42c und 42d und einem weiteren Funktionsmodul 42e. Die Funktionsmodule
42a bis 42d führen jeweils von einer Seite zur gegenüberliegenden Seite eine interne
serielle Busleitung 44, elektrische Versorgungsleitungen 46, elektrische Multipol-Leitungen
48 - unterteilt in Multipol-Eingangsleitungen 48a und in Multipol-Ausgangsleitungen
48b - und eine pneumatische Versorgungsleitung 50 durch. Die schematisch dargestellte
pneumatische Versorgungsleitung 50 umfaßt mehrere Kanäle, damit werden Zuluft, Abluft,
Steuerhilfsluft und Vorsteuerabluft transportiert.
[0021] In jedem der Funktionsmodule 42a bis 42d ist sowohl ein Teil der Multipol-Eingangsleitungen
48a, als auch ein Teil der Multipol-Ausgangsleitungen 48b innerhalb des jeweiligen
Funktionsmoduls 42 abgezweigt. Durch die Bereitstellung von digitalen Multipol-Eingangs-
und Ausgangsleitungen 48a, 48b können auch fluidische Spezialmodule, wie Vakuuminjektormodule,
Druckregler- und Filtermodule in das Modulsystem 10 integriert werden. Des gleichen
lassen sich natürlich auch spezielle elektrische oder elektropneumatische Module integrieren.
Als Beispiel sollen hier Druckanzeigemodule, Drucksensormodule, Druckschalter und
Sensormodule genannt werden.
[0022] In den Modulen 42b und 42d erfolgt außerdem eine Abzweigung von der pneumatischen
Versorgungsleitung 50. Damit handelt es sich bei den Funktionsmodulen 42b und 42d
um pneumatische Funktionsmodul und bei den Funktionsmodulen 42a und 42c um elektronischen
Funktionsmodule. Selbstverständlich könnte es sich auch bei den Modulen 42a und 42c
um pneumatische Funktionsmodule mit einer Abzweigung von der pneumatischen Versorgungsleitung
handeln. Funktionsmodul 42e ist mit einem separaten pneumatischen Versorgungsanschluß
58 versehen. Damit wird es möglich, in das Modulsystem Ventile zu integrieren, die
eine andere Fluidversorgung benötigen, als auf der pneumatischen Versorgungsleitung,
die sämtliche Module durchläuft, angeboten ist. Die abgezweigten Multipol-Ausgangsleitungen
führen je nach Modulart Signale, um eine pneumatische oder elektrische oder sowohl
pneumatische als auch elektrische Funktionen auszuführen. Über die Multipol-Eingangsleitungen
laufen entsprechend Rückmeldungssignale, wie z.B. Sensorsignale oder die Funktion
bestätigende Signale. Die Multipol-Eingangsleitungen können beispielsweise als separater
Rückmeldeanschluß genutzt werden. Somit können Rückmeldesignale direkt im Funktionsmodul
42 angezeigt werden und sind damit direkt zugeordnet. Neben einer Anzeige im Modul
selbst, kann das Rückmeldesignal auch über die Multipol-Leitungen oder nach Wandlung
in einem aktiven Zwischenmodul über die serielle Busleitung an eine Steuereinrichtung
weitergeleitet werden.
[0023] Zwischen Funktionsmodul 42d und dem weiteren Funktionsmodul 42e ist ein Erweiterungs-Zwischenmodul
52 eingefügt. In dem Erweiterungs-Zwischenmodul 52 ist die interne serielle Busleitung
44 ebenso durchgeführt wie die pneumatische Versorgungsleitung 50. Auf seiner in der
Figur 1 rechten Seite weist das Erweiterungs-Zwischenmodul 52 eine Multipol-Schnittstelle
für das daran angesetzte Funktionsmodul 42e auf. Das Erweiterungs-Zwischenmodul 52
weist Mittel auf, mit dem serielle Bussignale des internen Busses in Multipol-Signale
umgesetzt werden. Somit können weitere Funktionsmodule 42 aneinandergereiht werden,
da das Erweiterungs-Zwischenmodul neue Multipol-Eingangsleitungen und Multipol-Ausgangsleitungen
zur Verfügung stellt. Eine Begrenzung auf die anfangs vom Kopfmodul 12 bereitgestellten
Multipol-Leitungen entfällt damit. Die auf den neuen Multipol-Leitungen zu transportierenden
Signale werden von dem Kopfmodul 12 aus über die interne serielle Busleitung 44 durch
die Funktionsmodule 42a bis 42d durchgeschleift. In dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist das Erweiterungs-Zwischenmodul 52 einen zusätzlichen Versorgungsanschluß 54
auf. Es ist auch möglich, die Versorgungsleitungen 46 durch das Erweiterungs-Zwischenmodul
52 durchzuleiten, der separate elektrische Versorgungsanschluß 54 hat aber den Vorteil,
daß damit eine Untergliederung des Modulsystems in Segmente möglich ist, die getrennt
aus- und eingeschaltet werden können, beispielsweise bei einer Notausschaltung. Im
Fehlerfall müssen dann nur die Module eines Segments von der Spannungsversorgung getrennt
werden und nicht das gesamte Modulsystem.
[0024] Das Erweiterungs-Zwischenmodul 52 weist ferner eine Busschnittstelle 56 auf, über
die ein externes Bussignal von einem externen Bus in das Erweiterungs-Zwischenmodul
52 eingespeist werden kann. Bei dieser Busschnittstelle kann es sich beispielsweise
um eine Diagnose-/Programmier-Schnittstelle handeln. Über diese Diagnose-/Programmier-Schnittstelle
kann eine Wartungsfunktion für die angeschlossenen Funktionsmodule wahrgenommen werden.
Für eine Diagnose ist an dieser Schnittstelle eine Klartextausgabe beispielsweise
an einen Laptop möglich. Auch erlaubt die Busschnittstelle eine einfache Einspielung
eines Software-Updates. Es ist natürlich auch möglich, die Wartungsfunktionalität,
sowie Diagnose und die Einspielung von Software-Updates über den internen Bus 44 vom
Kopfmodul 12 aus vorzunehmen, das ebenfalls eine zusätzliche Busschnittstelle 32 aufweist,
die die gleiche Funktionalität aufweist, wie die Diagnose-/Programmierschnittstelle
56. In einer Industrieumgebung kann es hilfreich sein, auch am Erweiterungs-Zwischenmodul
52 eine Diagnose/- Programmier-Schnittstelle zur Verfügung zu haben. Die Busschnittstellen
32 und 56 können auch für den Anschluß an einen externen Bus eines Fremdherstellers
genutzt werden.
[0025] In einem weiteren nicht dargestellten Ausbau des Modulsystems kann zwischen zwei
Funktionsmodulen ein Bus-Funktionsmodul eingefügt werden, welches im Gegensatz zum
dargestellten Erweiterungs-Zwischenmodul 52 nur eine Busschnittstelle zum Anschluß
an einen externen Bus aufweist und keine Umsetzung von seriellen Daten in parallele
Daten vornimmt. Ein derartiges Bus-Funktionsmodul kann einen Analog-/Digitalwandler
und einen Digital-/Analogwandler umfassen. Damit können analoge Meßwerte verarbeitet
und nach Wandlung als digitale Werte auf dem internen seriellen Bus 44 transportiert
werden. Neben dem Erweiterungs-Zwischenmodul 52, welches durch die Umwandlung serieller
Bussignale in parallele Multipol-Signale neue Multipol-Eingangs- und Ausgangsleitungen
zur Verfügung zu stellen, ist auch ein Zwischenmodul denkbar, das nicht genutzte Multipol-Eingangsleitungen
in Multipol-Ausgangsleitungen umsetzt.
[0026] An das Erweiterungs-Zwischenmodul 52 schließt sich in Figur 1 das Funktionsmodul
42e an, das im wesentlichen wie die Funktionsmodule 42a-d aufgebaut ist. Funktionsmodul
42e ist zusätzlich mit dem separaten pneumatischen Versorgungsanschluß 58 versehen.
Damit wird es möglich, in das Modulsystem Ventile zu integrieren, die eine andere
Fluidversorgung benötigen, als auf der pneumatischen Versorgungsleitung, die sämtliche
Module durchläuft, angeboten ist.
[0027] Als Abschluß enthält das in Figur 1 dargestellte Modulsystem 10 ein Abschlußmodul
60. Das Abschlußmodul 60 enthält einen Abschlußwiderstand 61 für die serielle Busleitung
44 und schließt in geeigneter Weise die pneumatischen Versorgungsleitungen 50 ab.
[0028] Figur 2 zeigt einen weiteren möglichen Aufbau des erfindungsgemäßen Modulsystem.
An ein Kopfmodul 12 sind entsprechend der Beschreibung in bezug auf Figur 1 Funktionsmodule
42f bis 42k angeschlossen, an das Funktionsmodul 42k schließt sich ein Abschlußmodul
62 an. Zwischen die Funktionsmodule 42i und 42j ist ein Erweiterungs-Zwischenmodul
64 gesetzt, das einen separaten Versorgungs-Spannungseingang 66 aufweist. In dem Erweiterungs-Zwischenmodul
64 erfolgt eine Umsetzung serieller Daten in parallele Daten, die an einer Multipol-Schnittstelle
an das angrenzende Funktionsmodul 42j abgegeben werden. Das Kopfmodul 12 weist einen
Versorgungsanschluß 20 auf sowie Anschlüsse 14 und 16 für einen eingehenden und einen
abgehenden externen Bus. Außerdem ist ein pneumatischer Versorgungsanschluß 18 vorgesehen.
Im Kopfmodul 12 erfolgt wiederum die Wandlung serieller Signale des externen Busses
in parallele Multipol-Signale, sowie die Weitergabe serieller Signale an einen internen
seriellen Bus. Vom Kopfmodul 12 ausgehend läuft eine interne serielle Busleitung 44
und pneumatische Versorgungsleitungen 50 durch sämtliche aneinandergereihte Module.
Multipol-Leitungen 48 und elektrische Versorgungsleitungen 46 werden durch die Funktionsmodule
bis zum Funktionsmodul 42i geführt, an das das Erweiterungs-Zwischenmodul 64 angrenzt.
Am Erweiterungs-Zwischenmodul 64 erfolgt eine Umsetzung serieller Signale aus dem
internen seriellen Bus 44 in parallele Signale, die an einer Multipol-Schnittstelle
an das angrenzende Funktionsmodul 42j abgegeben werden, durch die Module 42j und 42k
werden diese Multipol-Leitungen wiederum durchgeführt. Das Erweiterungs-Zwischenmodul
64 weist eine separate Spannungsversorgung 66 auf, so daß von dort ausgehend durch
die nachfolgenden Funktionsmodule 42j und 42k elektrische Versorgungsleitungen durchgeführt
werden. Eine Adreßleitung 68 ist parallel zum internen Bus geführt.
[0029] Das Kopfmodul 12 weist den Busweiterführungsanschluß 40 auf, der von der seriellen
Bus-Schnittstelle abgezweigt ist und bereits in Figur 1 a gezeigt ist. An diesem Busweiterführungsanschluß
40 ist ein erstes Erweiterungsmodul 72 angeschlossen, das wiederum einen Busweiterführungsanschluß
74 aufweist, an dem ein zweites Erweiterungsmodul 76 angeschlossen ist. Auch das zweite
Erweiterungsmodul 76 weist einen Busweiterführungsanschluß auf, so daß weitere Erweiterungsmodule
angeschlossen werden können. Die Erweiterungsmodule weisen jeweils einen separaten
Versorgungsanschluß 78 und 80 auf, sowie einen pneumatischen Versorgungsanschluß 82
und 84. Serielle Bussignale des internen Busses werden in den Erweiterungsmodulen
72 und 76 in parallele Signale umgewandelt und jeweils an einer Multipol-Schnittstelle
ausgegeben. An die Erweiterungsmodule 72 und 76 sind in bekannter Weise Funktionsmodule
421-s angereiht. In dem dargestellten Systemausbau handelt es sich bei den Funktionsmodulen
421-s um reine Multipol-Funktionsmodule, d.h. der serielle interne Bus ist nicht durch
die Module durchgeführt, wohl aber die pneumatischen Versorgungsleitungen 50. Natürlich
kann auch in den Erweiterungsmodulen 72 und 76 der interne Bus abgezweigt werden,
so daß ein Anschluß von Funktionsmodulen mit durchgeführtem seriellem internen Bus
44, wie sie in Figur 2 an das Kopfmodul 12 direkt angeschlossen sind, denkbar ist.
Dadurch, daß das Kopfmodul 12 einen Bus-Weiterführungsanschluß 40 anbietet, wird ein
externer Feldbusknoten unnötig. Eine Systemerweiterung ist damit leicht und kostengünstig
zu erreichen. Da zwischen Kopfmodul 12 und Erweiterungsmodul 72, bzw. zwischen Erweiterungsmodul
72 und Erweiterungsmodul 76 Busleitungen liegen, müssen diese Systemteilgruppen nicht
benachbart sein, es kann sich um abgesetzte Einheiten handeln.
[0030] Figur 3 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Modulsystem, bestehend aus einem
Kopfmodul 12, vier Funktionsmodulen 42a bis 42d und einem Abschlußmodul 60 vor dem
Zusammenbau. Zu erkennen sind die Multipol-Schnittstellen 26 und die pneumatischen
Versorgungsschnittstellen 28. Die Steckverbindungen an den Seiten sind mit Dichtungsringen
und übereinandergreifenden Verbindungskrägen versehen. Die Anschlüsse sind innenseitig
mit einer dichtenden Masse vergossen. Zusätzlich wird die Dichtigkeit der Module durch
einen teilweisen Verguß sichergestellt. Am Abschlußmodul 60 ist eine Ausnehmung 84
erkennbar, die sich in allen Modulen findet. Die Module sind somit auf einer Tragschiene
montierbar. Nach dem Zusammenbau der Module und ihrer Verriegelung miteinander, werden
Abdeckbügel 86 zwischen jeweils benachbarten Modulen in formschlüssiger Passung eingesetzt.
Dieses Einsetzen kann nur erfolgen, wenn die Module zuvor verriegelt wurden. Die Verriegelung
zwischen den Modulen erfolgt über je drei Verriegelungsbolzen, die jeweils in einer
Modulseitenwand verschiebbar eingebaut sind. Zum Verriegeln werden diese Bolzen in
Durchführungen in der angrenzenden Modulseitenwand geschoben und durch eine Drehung
verriegelt. Erst im eingeschobenen Zustand, d.h. erst nach Verriegelung, kann der
Abdeckbügel 86 eingerastet werden.
[0031] Durch das stabile Gehäuse und die Verriegelung der Module untereinander, wird eine
sehr hohe Steifigkeit des Modulsystems erreicht. Damit es zu keinen Kontaktproblemen
bei den Steckverbindungen kommt und auf die Steckerstifte keine zu hohen Kräfte einwirken,
sind die Leiterplatten im Gehäuse schwimmend gelagert. Dadurch fluchten die Stecker
immer und Toleranzen werden ausgeglichen. Ein sicherer Erdanschluß zwischen der schwimmend
gelagerten Leiterplatte und dem starr am Gehäuse befestigten Erdungsstift bleibt dennoch
gewährleistet, indem der innenseitig vergossene Erdungsstift über ein Federstahlelement
auf die auf der Leiterplatte befindliche Masseleitung drückt.
1. Modulsystem (10) aus Seite an Seite anreihbaren Einzelmodulen, umfassend
- ein Kopfmodul (12) mit mindestens einem Anschluß (14) für ein externes Bussignal
auf einem externen Bus, mindestens einem pneumatischen Versorgungsanschluß (18), einem
elektrischen Versorgungsanschluß (20) und, jeweils an derselben Seite herausgeführt:
■ eine serielle Busschnittstelle (22) für einen internen seriellen Bus,
■ eine elektrische Versorgungs-Schnittstelle (24),
■ eine Multipol-Schnittstelle (26) und
■ eine pneumatische Versorgungs-Schnittstelle (28);
- und mindestens ein Funktionsmodul (42) mit, jeweils von einer Seite zur gegenüberliegenden
Seite durchführend und an je eine entsprechende Schnittstelle des Kopfmoduls (12)
angeschlossen:
■ einer internen seriellen Busleitung (44),
■ elektrischen Versorgungsleitungen (46),
■ elektrischen Multipol-Leitungen (48) und
■ einer pneumatischen Versorgungsleitung (50);
wobei
- das Kopfmodul (12) serielle Bussignal in Multipol-Signale umsetzt und diese an der
Multipol-Schnittstelle (26) ausgibt;
- das Funktionsmodul (42) selektiv wenigstens eine der Multipol-Leitungen abzweigt
und mit einem darauf geführten Signal eine pneumatische oder elektrische oder sowohl
eine pneumatische als auch eine elektrische Funktion ausführt;
wobei
das mindestens eine Funktionsmodul eine Leiterplatte aufweist und eine Erdung für
das Funktionsmodul über eine Masseleitung auf der Leiterplatte vorgesehen ist, wobei
die Masseleitung über ein Federstahlelement mit einem innenseitig vergossenen Außenanschluß
des Funktionsmoduls verbunden ist.
2. Modulsystem nach Anspruch 1, bei dem die Dichtigkeit des Modulsystems oder von Funktionsmodulen
des Modulsystems durch einen Teilverguß hergestellt wird.
3. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit Anschlüssen, die innenseitig
mit einer dichtenden Masse vergossen sind.
4. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Abdeckbügel zwischen
benachbarten Modulen in formschlüssiger Passung nur dann einsetzbar ist, wenn die
Module verriegelt sind.
5. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Leiterplatte im Modulgehäuse
schwimmend gelagert ist.
6. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Kopfmodul Multipol-Signale
von der Multipol-Schnittstelle in ein serielles Bussignal umsetzt.
7. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Kopfmodul einen von
der seriellen Busschnittstelle abgezweigten Busweiterführungsanschluß aufweist, an
dem ein erstes Erweiterungsmodul anschließbar ist, das auf einer seiner Seiten Schnittstellen
für ein Funktionsmodul aufweist, von denen wenigstens eine Multipol-Schnittstelle
analog zu der des Kopfmoduls ausgebildet ist.
8. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner mit wenigstens einem Erweiterungs-Zwischenmodul,
das zwischen zwei Funktionsmodulen einfügbar ist, die interne serielle Busleitung
von einer Seite zur gegenüberliegenden durchführt, auf einer seiner Seiten eine Multipol-Schnittstelle
für das daran angesetzte Funktionsmodul aufweist und serielle Bussignale auf dem internen
Bus in Multipolsignale umsetzt.
9. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Bus-Funktionsmodul
vorgesehen ist, das zwischen zwei Funktionsmodulen oder zwischen einem Funktionsmodul
und einem Abschlußmodul einfügbar ist und eine Busschnittstelle aufweist.
10. Modulsystem nach Anspruch 9, wobei das Bus-Funktionsmodul mindestens einen Analog-/Digitalwandler
und/oder mindestens einen Digital-/Analogwandler umfaßt.
11. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Funktionsmodul mit
einer pneumatischen Funktion mindestens einen separaten Rückmeldeanschluß aufweist.
12. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem mindestens eines der
Module eine Wartungsfunktionalität aufweist.
13. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Module mit einer
Kapselung in erhöhter Schutzart IP65/IP67 ausgeführt sind.
14. Modulsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem an den Seiten der Module
ineinandergreifende Steckverbindungen mit Dichtungsringen und übereinander greifenden
Verbindungskrägen vorgesehen sind.