[0001] Die Erfindung betrifft einen Abhitzedampferzeuger mit einer Anzahl von strömungsmediumsseitig
parallel geschalteten Verdampferrohren, denen über ein Wasserabscheidesystem eine
Anzahl von Überhitzerrohren nachgeschaltet ist, wobei das Wasserabscheidesystem eine
Anzahl von Wasserabscheideelementen umfasst, von denen jedes jeweils einer Anzahl
von Verdampferrohren nachgeschaltet und/oder einer Anzahl von Überhitzerrohren vorgeschaltet
ist, wobei jedes der Wasserabscheideelemente ein mit den jeweils vorgeschalteten Verdampferrohren
verbundenes Einströmrohrstück umfasst, das in seiner Längsrichtung gesehen in ein
Wasserableitrohrstück übergeht, wobei im Übergangsbereich eine Anzahl von Abströmrohrstücken
abzweigt, die mit einem Eintrittssammler der jeweils nachgeschalteten Überhitzerrohre
verbunden sind.
[0002] Ein Abhitzedampferzeuger ist ein Wärmetauscher, der Wärme aus einem heißen Gasstrom
zurückgewinnt. Abhitzedampferzeuger werden beispielsweise in Gas- und Dampfturbinenkraftwerken
eingesetzt, in denen die heißen Abgase einer oder mehrerer Gasturbinen in einen Abhitzedampferzeuger
geleitet werden. Der darin erzeugte Dampf wird anschließend zum Antrieb einer Dampfturbine
genutzt. Diese Kombination produziert elektrische Energie wesentlich effizienter als
Gas- bzw. Dampfturbine allein.
[0003] Abhitzedampferzeuger sind anhand einer Vielzahl von Kriterien kategorisierbar: Basierend
auf der Strömungsrichtung des Gasstroms können Abhitzedampferzeuger beispielsweise
in vertikale und horizontale Bauarten eingeteilt werden. Weiterhin existieren Dampferzeuger
mit einer Mehrzahl von Druckstufen mit unterschiedlichen thermischen Zuständen des
jeweils enthaltenen Wasser-Dampf-Gemisches.
[0004] Dampferzeuger können generell als Naturumlauf-, Zwangumlauf- oder Durchlaufdampferzeuger
ausgelegt sein. In einem Durchlaufdampferzeuger führt die Beheizung von Verdampferrohren
zu einer vollständigen Verdampfung des Strömungsmediums in den Verdampferrohren in
einem Durchgang. Das Strömungsmedium - üblicherweise Wasser - wird nach seiner Verdampfung
den Verdampferrohren nachgeschalteten Überhitzerrohren zugeführt und dort überhitzt.
Die Position des Verdampfungsendpunkts, d. h. die Stelle des Überganges von einer
Strömung mit Restnässe zu reiner Dampfströmung, ist dabei variabel und betriebsartabhängig.
Beim Volllastbetrieb eines derartigen Durchlaufdampferzeugers liegt der Verdampfungsendpunkt
beispielsweise in einem Endbereich der Verdampferrohre, so dass die Überhitzung des
verdampften Strömungsmediums bereits in den Verdampferrohren beginnt.
[0005] Ein Durchlaufdampferzeuger unterliegt im Gegensatz zu einem Natur- oder Zwangumlaufdampferzeuger
keiner Druckbegrenzung, so dass er für Frischdampfdrücke weit über dem kritischen
Druck von Wasser (p
krit ≈ 221 bar) - bei dem bei keiner Temperatur Wasser und Dampf gleichzeitig vorkommen
können und damit auch keine Phasentrennung möglich ist - ausgelegt werden kann.
[0006] Um eine sichere Kühlung der Verdampferrohre zu gewährleisten, wird ein derartiger
Durchlaufdampferzeuger im Schwachlastbetrieb oder beim Anfahren üblicherweise mit
einem Mindeststrom an Strömungsmedium in den Verdampferrohren betrieben. Der betriebsgemäß
vorgesehene Mindeststrom an Strömungsmedium in den Verdampferrohren wird somit beim
Anfahren oder im Schwachlastbetrieb in den Verdampferrohren nicht vollständig verdampft,
so dass bei einer derartigen Betriebsart am Ende der Verdampferrohre noch Anteile
unverdampften Strömungsmediums, d. h. ein Wasser-Dampf-Gemisch, vorhanden sind.
[0007] Da die den Verdampferrohren des Durchlaufdampferzeugers nachgeschalteten Überhitzerrohre
üblicherweise nicht für eine verhältnismäßig große Durchströmung unverdampftem Strömungsmediums
ausgelegt sind, sind Durchlaufdampferzeuger üblicherweise derart ausgelegt, dass auch
beim Anfahren und im Schwachlastbetrieb ein übermäßiger Wassereintritt in die Überhitzerrohre
sicher vermieden wird. Dazu sind die Verdampferrohre üblicherweise mit den ihnen nachgeschalteten
Überhitzerrohren über ein Wasserabscheidesystem verbunden. Der Wasserabscheider bewirkt
dabei eine Trennung des beim Anfahren oder im Schwachlastbetrieb aus den Verdampferrohren
austretenden Wasser-Dampf-Gemisches in Wasser und in Dampf. Der Dampf wird den dem
Wasserabscheidesystem nachgeschalteten Überhitzerrohren zugeführt, wohingegen das
abgeschiedene Wasser beispielsweise über eine Umwälzpumpe wieder den Verdampferrohren
zugeführt oder über einen Entspanner abgeführt werden kann.
[0008] Das Wasserabscheidesystem kann dabei eine Vielzahl von Wasserabscheideelementen umfassen,
die direkt in die Rohre integriert sind. Dabei kann insbesondere jedem der parallel
geschalteten Verdampferrohre ein Wasserabscheideelement zugeordnet sein. Die Wasserabscheideelemente
können weiterhin als so genannte T-Stück-Wasserabscheideelemente ausgebildet sein.
Jedes T-Stück-Wasserabscheideelement umfasst dabei jeweils ein mit dem vorgeschalteten
Verdampferrohr verbundenes Einströmrohrstück, das in seiner Längsrichtung gesehen
in ein Wasserableitrohrstück übergeht, wobei im Übergangsbereich ein mit dem nachgeschalteten
Überhitzerrohr verbundenes Abströmrohrstück abzweigt.
[0009] Durch diese Bauweise ist das T-Stück-Wasserabscheideelement für eine Trägheitsseparation
des aus dem vorgeschalteten Verdampferrohr in das Einströmrohrstück einströmenden
Wasser-Dampf-Gemisches ausgelegt. Aufgrund seiner vergleichsweise höheren Trägheit
strömt nämlich der Wasseranteil des im Einströmrohrstück strömenden Strömungsmediums
an der Übergangsstelle bevorzugt in axialer Verlängerung des Einströmrohrstücks weiter
und gelangt somit in das Wasserableitrohrstück und von dort aus üblicherweise weiter
in einen angeschlossenen Sammelbehälter. Der Dampfanteil des im Einströmrohrstück
strömenden Wasser-Dampf-Gemisches kann hingegen aufgrund seiner vergleichsweise geringeren
Trägheit besser einer aufgezwungenen Umlenkung folgen und strömt somit über das Abströmrohrstück
zum nachgeschalteten Überhitzerrohrstück. Ein für den Durchlaufbetrieb ausgelegter
Abhitzedampferzeuger dieser Bauart ist beispielsweise aus der
EP 1 701 090 bekannt.
[0010] Bei einem Durchlaufdampferzeuger mit einem derart ausgelegten Wasserabscheidesystem
kann durch die dezentrale Integration der Wasserabscheidung in die einzelnen Rohre
des Rohrsystems des Durchlaufdampferzeugers die Wasserabscheidung ohne vorherige Sammlung
des aus den Verdampferrohren abströmenden Strömungsmediums erfolgen. Damit ist auch
eine direkte Weitergabe des Strömungsmediums in einen Eintrittssammler der nachgeschalteten
Überhitzerrohre möglich.
[0011] Konstruktionsbedingt ist darüber hinaus die Übergabe von Strömungsmedium an die Überhitzerrohre
nicht nur auf Dampf beschränkt, vielmehr kann nunmehr auch ein Wasser-Dampf-Gemisch
an die Überhitzerrohre weitergeführt werden, indem die Wasserabscheideelemente überspeist
werden. Dadurch kann der Verdampfungsendpunkt bedarfsweise in die Überhitzerrohre
hineinverschoben werden. Damit ist eine besonders hohe betriebliche Flexibilität auch
im Anfahr- oder Schwachlastbetrieb des Durchlaufdampferzeugers erreichbar. Insbesondere
kann die Frischdampftemperatur in vergleichsweise großen Grenzen durch Beeinflussung
der Speisewassermenge geregelt werden.
[0012] Allerdings ist bei derartigen Systemen zu berücksichtigen, dass aufgrund der Integration
der Wasserabscheidefunktion in die einzelnen Rohre hinein gerade im Bereich des Abscheidesystems
eine vergleichsweise hohe Anzahl einzelner Rohrstücke oder -elemente erforderlich
ist.
[0013] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Abhitzedampferzeuger der oben
genannten Art anzugeben, der unter Beibehaltung einer besonders hohen betrieblichen
Flexibilität einen vergleichsweise geringeren Konstruktions- und Reparaturaufwand
mit sich bringt.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem dampfseitig zwischen dem jeweiligen
Wasserabscheideelement und dem Eintrittssammler der nachfolgenden Heizfläche ein Verteilerelement
angeordnet ist.
[0015] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass durch die dezentrale Wasserabscheidung,
die bei der oben beschriebenen Bauweise separat in jedem der parallel geschalteten
Verdampferrohre erfolgt, eine vergleichsweise große Anzahl von T-Stück-Wasserabscheideelementen
zu Konstruktionsproblemen bei der großtechnischen Anwendung führen kann. Durch die
Platzprobleme, die die Notwendigkeit der Unterbringung einer derart großen Anzahl
von Wasserabscheideelementen mit sich bringen kann, kann eine solche Bauweise infolge
des mit ihr verbundenen hohen Konstruktionsaufwands auch erhebliche Mehrkosten und
Einschränkungen der geometrischen Parameter des Abhitzedampferzeugers mit sich bringen.
[0016] Eine Reduzierung des Konstruktionsaufwands des Abhitzedampferzeugers könnte durch
eine einfachere Auslegung des Wasserabscheidesystems erzielt werden. Dazu kann die
Anzahl der verwendeten Wasserabscheideelemente reduziert werden. Um jedoch die Vorteile
einer dezentralen Wasserabscheidung, wie beispielsweise die Möglichkeit der Durchspeisung
mit Wasser-Dampf-Gemisch zu erhalten, sollte die grundsätzliche Bauweise in Form von
T-Stück-Wasserabscheideelementen beibehalten werden. Die Kombination beider vorgenannten
Konzepte kann durch eine Sammlung des Strömungsmediums von jeweils einer Mehrzahl
von Verdampferrohren in jeweils ein Wasserabscheideelement erreicht werden.
[0017] Durch eine reduzierte Anzahl von T-Stück-Wasserabscheideelementen kann eine direkte
dampfseitige Weiterleitung an die Eintrittssammler der nachgeschalteten Überhitzerrohre
jedoch zu Inhomogenitäten bei der Verteilung auf die verschiedenen Überhitzerrohre
führen. Um daher nach dem Austritt des Dampfes oder des Wasser-Dampf-Gemisches aus
dem T-Stück-Wasserabscheideelement eine gleichmäßige Verteilung auf die nachgeschalteten
Überhitzerrohre zu erreichen, ist dampfseitig zwischen dem jeweiligen Wasserabscheideelement
und dem Eintrittssammler ein Verteilerelement angeordnet.
[0018] Vorteilhafterweise sind die geometrischen Parameter einer Anzahl von Ausgangsrohren
derart gewählt, dass eine homogene Strömungsverteilung auf den Eintrittssammler der
jeweils nachgeschalteten Überhitzerrohre gewährleistet ist. Dadurch wird bereits ein
homogener Eintrag in den Eintrittssammler erreicht, welcher sich dementsprechend in
die nachgeschalteten Überhitzerrohre fortsetzt. Die Ausgangsrohre können dabei beispielsweise
gleiche Durchmesser aufweisen und in gleichmäßigen Abständen parallel zueinander in
den Eintrittssammler geführt sein.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung ist das Verteilerelement als Sternverteiler ausgelegt,
d. h. es umfasst eine Prallplatte, ein senkrecht zur Prallplatte angeordnetes Eingangsrohr
und eine Anzahl von sternförmig um die Prallplatte in deren Ebene angeordneten Ausgangsrohren.
Das einströmende Wasser trifft auf die Prallplatte und wird in symmetrischer Weise
senkrecht zur Einströmrichtung verteilt und in die Ausgangsrohre geleitet. Dabei ist
die Prallplatte in besonders vorteilhafter Ausgestaltung kreisförmig und die Ausgangsrohre
konzentrisch zur Mitte der Prallplatte in gleichen Abständen zu den jeweiligen benachbarten
Ausgangsrohren angeordnet. Auf diese Weise ist eine besonders homogene Verteilung
auf die verschiedenen Ausgangsrohre gewährleistet.
[0020] Dabei sind vorteilhafterweise zwischen 5 und 20 Ausgangsrohre pro Verteilerelement
vorgesehen. Bei einer geringeren Anzahl könnte eine ausreichende Homogenisierung des
Eintrags von Dampf oder Wasser-Dampf-Gemisch in den Eintrittssammler nicht mehr gewährleistet
werden, während eine höhere Anzahl problematisch in der geometrischen Ausgestaltung
des Verteilerelements sein kann, insbesondere wenn dieses als Sternverteiler ausgelegt
ist.
[0021] Bei einer Ausführung des Wasserabscheidesystems als T-Stück-Abscheider besteht die
Möglichkeit der Überspeisung, d. h. Weiterleitung von Wasser-Dampf-Gemisch in die
Überhitzerrohre. Eventuell im Verdampfungsprozess entstehende unregelmäßige Strömungen
setzen sich somit in den T-Stück-Wasserabscheideelementen und den nachgelagerten Überhitzerrohren
fort.
[0022] Derartige turbulente Strömungen können insbesondere in Form so genannter Slugs auftreten,
die durch die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten von verdampftem und unverdampftem
Strömungsmedium in den Rohren verursacht werden. Es entsteht eine wellenartige Bewegung,
die einen pulsierenden Massenstrom hervorruft, der zu mechanischen und thermischen
Belastungen der Wasserabscheideelemente und auch der nachgeschalteten Überhitzerrohre
führen kann. Um dies zu vermeiden, sollten Maßnahmen gegen die weitere Fortpflanzung
der Turbulenzen aus den Verdampferrohren in die T-Stück-Wasserabscheideelemente und
die nachgelagerten Überhitzerrohre getroffen werden. Dabei sollte dies noch vor Eintritt
des Wasser-Dampf-Gemisches in die T-Stück-Wasserabscheideelemente geschehen. Dazu
ist in vorteilhafter Ausgestaltung in den Einströmrohrstücken einer Anzahl von Wasserabscheideelementen
jeweils ein Strömungsturbulenzdämpfer vorgesehen.
[0023] Die Turbulenzen im Rohrsystem entstehen unter anderem dadurch, dass zwei unterschiedliche
Phasen des Strömungsmediums parallel zueinander durch das Rohrsystem strömen. An der
Grenzfläche der beiden Phasen treten bei stark unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten
Wirbel auf, die zu einer schnellen lokalen Verschiebung der Grenzfläche zwischen den
beiden Phasen in Form einer wellenartigen Bewegung führen.
[0024] Bei besonders starker turbulenter Strömung können diese Wellen so groß werden, dass
sie den gesamten Rohrquerschnitt verschließen, und es entstehen so genannte Slugs,
d. h. Bereiche mit unverdampftem Strömungsmedium und großer Masse, in Abwechslung
mit hauptsächlich von Dampf ausgefüllten Bereichen, mit einer wesentlich geringeren
Masse. Diese Slugs erzeugen eine pulsartige mechanische Belastung des gesamten Rohrsystems.
Um diese Slugs gezielt zu zerstören und eine gleichförmige Strömung wieder herzustellen,
umfassen die Strömungsturbulenzdämpfer in vorteilhafter Ausgestaltung jeweils eine
Anzahl von Schotten, die jeweils einen Teil des Rohrquerschnitts verschließen. Die
Slugs brechen sich an den Schotten, ein Teil des Wassers wird zurückgehalten und auf
den dem Slug nachfolgenden, hauptsächlich von Dampf dominierten Bereich verteilt.
Somit erfolgt eine Glättung der Wellen, und ein pulsationsfreier Betrieb wird durch
Glättung der Wellenbewegungen hergestellt.
[0025] Um die für die Brechung der Slugs notwendigen Bauteile funktionsgerecht in den den
Wasserabscheideelementen vorgeschalteten Rohren anzuordnen, sollte die Schwingungsrichtung
der in den Strömungsturbulenzdämpfern einlaufenden Wellenbewegungen bekannt und vorhersagbar
sein. Insbesondere sollten mögliche Drallbewegungen des einströmenden Wasser-Dampf-Gemisches
unterdrückt werden, da diese die Wirkungsweise der Strömungsturbulenzdämpfer behindern
könnten. Dazu umfassen die Strömungsturbulenzdämpfer an der Rohrinnenwand vorteilhafterweise
eine Anzahl von in Hauptströmungsrichtung des Strömungsmediums ausgerichteten Führungsprofilen.
Durch die Führungsprofile wird eine evtl. Drallbewegung des Wasserdampfgemisches gestoppt
und das Wasserdampfgemisch wird in einer derartigen geometrischen Lage in die Strömungsturbulenzdämpfer
eingebracht, dass diese ihre Aufgabe zweckgemäß erfüllen können.
[0026] Um eine besonders einfache Konstruktion der Strömungsturbulenzdämpfer zu ermöglichen,
können die Strömungsturbulenzdämpfer direkt bei der Herstellung der Rohre eingebracht
werden. Dazu sind die Strömungsturbulenzdämpfer vorteilhafterweise aus einem Werkstoff
mit einer dem Rohrmaterial gleichen oder ähnlichen Zusammensetzung hergestellt. Dies
verhindert zudem eine zu hohe mechanische Beanspruchung der Rohre, die bei unterschiedlichen
Materialien für Rohre und Strömungsturbulenzdämpfer und/oder die Führungsprofile durch
die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungseigenschaften entstehen würden.
[0027] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die dampfseitige Anordnung eines zusätzlichen Verteilerelements zwischen dem jeweiligen
Wasserabscheideelement und dem Eintrittssammler der nachgeschalteten Überhitzerheizflächen
eine Gleichverteilung des Strömungsmediums auf die Überhitzerrohre auch bei einer
wesentlich geringeren Anzahl von Wasserabscheideelementen erzielt wird. Durch diese
Maßnahmen wird die Reduzierung der Anzahl von Wasserabscheideelementen überhaupt erst
ermöglicht. Dies bedeutet einen wesentlich geringeren Fertigungsaufwand und eine vergleichsweise
geringere Komplexität des Rohrsystems des Abhitzedampferzeugers und es ist eine besonders
hohe betriebliche Flexibilität auch im Anfahr- oder Schwachlastbetrieb erreichbar.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- FIG 1
- den Verdampfer eines Abhitzedampferzeugers mit horizontalem Rauchgaspfad in seitlicher
Ansicht,
- FIG 2
- den Verdampfer eines Abhitzedampferzeugers aus FIG 1 in der Aufsicht,
- FIG 3
- den Verdampfer eines Abhitzedampferzeugers aus den FIG 1 und 2 in Richtung des Rauchgaspfades
gesehen,
- FIG 4
- den Verdampfer eines Abhitzedampferzeugers mit vertikalem Rauchgaspfad in seitlicher
Ansicht, und
- FIG 5
- ein T-Stück-Wasserabscheideelement.
[0029] Gleiche Teile sind allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0030] Die FIG 1 zeigt die schematische Darstellung eines Abhitzedampferzeugers 1 mit horizontalem
Rauchgaspfad. Das Strömungsmediums M wird in das Rohrsystem von einer nicht näher
gezeigten vorgeschalteten Förderpumpe eingespeist. Zunächst strömt es dabei in eine
Anzahl von Verdampfereintrittssammlern 2, die für die Verteilung des Strömungsmediums
M auf vier Verdampferheizflächen mit Verdampferrohren 4 sorgen, in denen dann eine
Verdampfung des Strömungsmediums erfolgt. Gegebenenfalls können auch weitere Verdampferheizflächen
vorgeschaltet sein oder die Heizflächen können in verschiedenen geometrischen Ausgestaltungen
im Heizgaskanal angeordnet sein.
[0031] Jeweils eine Anzahl von Verdampferrohren 4 mündet in einen über einen ersten Verdampferaustrittssammler
6 und einen zweiten Austrittssammler 8 in ein gemeinsames Übergangsrohrstück 10, dem
das T-Stück-Wasserabscheideelement 12 nachgeschaltet ist. Das T-Stück-Wasserabscheideelement
umfasst ein Einströmrohrstück 14, das in seiner Längsrichtung gesehen in ein Wasserableitrohrstück
16 übergeht, wobei im Übergangsbereich ein Abströmrohrstück 18 abzweigt. Das Wasserableitrohrstück
16 mündet in eine Abschlämmleitung 20, der ein außerhalb des Rauchgaskanals angeordneter
Sammelbehälter 22 nachgeschaltet ist. An den Sammelbehälter 22 ist ein Auslassventil
24 angeschlossen, über das das abgeschiedene Wasser entweder verworfen oder erneut
dem Verdampfungskreislauf zugeführt werden kann.
[0032] Im T-Stück-Wasserabscheideelement 12 tritt Strömungsmedium M durch das Einströmrohrstück
14 ein. Das anteilige Wasser W fließt bedingt durch seine Massenträgheit in das in
Längsrichtung folgende Wasserableitrohrstück 16. Der Dampf D hingegen folgt aufgrund
seiner geringeren Masse der durch die Druckverhältnisse aufgezwungenen Umlenkung in
das Abströmrohrstück 18. Dem Abströmrohrstück 18 sind die Überhitzerrohre 26 in zwei
Überhitzerheizflächen über einen Überhitzereintrittssammler 28 nachgeschaltet. Die
Überhitzerrohre 26 münden schließlich in einem Überhitzeraustrittssammler 30.
[0033] Der Dampf D wird dort gesammelt und durch den Dampfauslass 32 seiner weiteren Verwendung
zugeführt; üblicherweise ist eine in der FIG 1 nicht näher gezeigte Vorrichtung wie
beispielsweise eine Dampfturbine vorgesehen.
[0034] Bedarfsweise kann das Auslassventil 24 geschlossen werden und so eine Überspeisung
der T-Stück-Wasserabscheideelemente 12 herbeigeführt werden. Dabei tritt noch unverdampftes
Wasser W in die Überhitzerrohre 26 ein, so dass diese noch zur weiteren Verdampfung
genutzt werden können, d. h., der Verdampfungsendpunkt kann in die Überhitzerrohre
hineinverlagert werden, was eine vergleichsweise höhere Flexibilität im Betrieb des
Abhitzedampferzeugers 1 ermöglicht.
[0035] Um eine besonders einfache Konstruktion des Abhitzedampferzeugers 1 zu ermöglichen,
sollte eine vergleichsweise geringere Anzahl von T-Stück-Wasserabscheideelementen
12 verwendet werden. Um die dadurch entstehenden Inhomogenitäten hinsichtlich der
Verteilung auf die Überhitzerrohre auszugleichen und somit eine derartige Ausgestaltung
überhaupt erst zu ermöglichen, sind den T-Stück-Wasserabscheideelementen Verteilerelemente
34 in der Art von Sternverteilern zwischengeschaltet. Diese sorgen für eine Vorverteilung
des Strömungsmediums M im Falle einer Überspeisung der T-Stück-Wasserabscheideelemente
12 auf die Überhitzereintrittssammler 28.
[0036] Die Funktionsweise der Verteilerelemente 34 in Form von Sternverteilern wird in der
Aufsicht des Abhitzedampferzeugers 1 gemäß FIG 2 ersichtlich. Weiterhin erkennbar
sind die ersten und zweiten Verdampferaustrittssammler 6, 8, weiterhin die T-Stück-Wasserabscheideelemente
12, die Abschlämmleitung 20 und der Sammelbehälter 22.
[0037] In den als Sternverteiler ausgebildeten Verteilerelementen 34 trifft das Strömungsmedium
M auf eine kreisförmige Prallplatte und prallt von dort in sternförmig, konzentrisch-symmetrisch
angeordnete Ausgangsrohre 36. Durch die symmetrische Anordnung der im gezeigten Ausführungsbeispiel
acht Ausgangsrohre 36 wird dabei jedem Ausgangsrohr 36 etwa die gleiche Menge an Strömungsmedium
M zugeteilt. Diese münden in gleichen Abständen in die Überhitzereintrittssammler
28, so dass bereits eine Vorverteilung des Strömungsmediums M auf die gesamte Breite
der Überhitzereintrittssammler 28 erfolgt.
[0038] Die weitere Einleitung aus dem Überhitzereintrittssammler 28 in die Überhitzerrohre
26 wird anhand von FIG 3 deutlich, die den Abhitzedampferzeugers 1 aus Richtung des
Rauchgaseinlasses zeigt. Erkennbar sind der zweite Verdampferaustrittssammler 8, weiterhin
die T-Stück-Wasserabscheideelemente 12, die Abschlämmleitung 20, der Sammelbehälter
22 mit dem Auslassventil 24, weiterhin die Verteilerelemente 34 mit den Abströmrohren
36, welche in die Überhitzereintrittssammler 28 münden.
[0039] FIG 3 zeigt dabei deutlich die Vorteile der Vorverteilung: Durch die Verteilerelemente
34 wird das Strömungsmedium M über die jeweils acht Ausgangsrohre bereits homogen
über die gesamte Breite jedes Überhitzereintrittssammlers 28 verteilt. Bei einer direkten
Einleitung des Strömungsmediums M über eine einzige Leitung pro T-Stück-Wasserabscheideelement
12 würde das Strömungsmedium M in den Überhitzereintrittssammlern 28 nicht gleichmäßig
verteilt werden können, da diese aufgrund der Breite der Überhitzerheizfläche nicht
für eine derartige homogene Verteilung aus beispielsweise einer einzigen Zuleitung
geeignet sind.
[0040] FIG 4 zeigt eine alternative Ausführungsform, nämlich einen Abhitzedampferzeuger
1 mit vertikaler Rauchgasrichtung in seitlicher Ansicht. Die Bauteile und deren Funktion
sind im Wesentlichen identisch zu dem in den FIG 1 bis 3 gezeigten Dampferzeuger,
lediglich die Verdampferrohre 4 und die Überhitzerrohre 26 sind horizontal angeordnet.
Die Verdampferrohre 4 sind in Windungen mehrfach durch den Heizgaskanal geführt.
[0041] Durch die geringere Anzahl von T-Stück-Wasserabscheideelementen 12 ist jedes einzelne
dieser Elemente vergleichsweise größer dimensioniert. Um eine vergleichsweise hohe
mechanische Belastung dieser T-Stück-Wasserabscheideelemente und der ihnen nachgeschalteten
Überhitzerrohre 4 bei einer derart höheren Beaufschlagung mit Strömungsmedium M zu
vermeiden, sind in einem den T-Stück-Wasserabscheideelementen 12 vorgeschalteten Bereich
Strömungsturbulenzdämpfer 38 vorgesehen. Diese können beispielsweise in einem Auslassbereich
der Verdampferrohre 4 angebracht sein, im gezeigten Ausführungsbeispiel sind sie im
Einströmrohrstück 14 des T-Stück-Wasserabscheideelements 12 eingebracht, das gesondert
in FIG 5 gezeigt ist.
[0042] Die Strömungsturbulenzdämpfer 38 können beispielsweise eine Anzahl von Schotten oder
Führungsprofilen umfassen, welche aus dem gleichen Material wie das Einströmrohrstück
14 gefertigt sein kann. Sie können weiterhin hinsichtlich ihrer geometrischen Parameter
an die im Betrieb vorgesehenen lokalen Strömungsverhältnisse angepasst sein.
[0043] Durch den Strömungsturbulenzdämpfer 38 werden Slugs und andere turbulente Strömungen
vermindert und die mechanische Belastung der nachgeschalteten Bauteile verringert.
Insbesondere in den senkrecht abknickenden Bereichen des Abströmrohrstücks 18 und
des Wasserableitrohrstücks 16 ist somit ein pulsationsfreier Betrieb auch bei einer
vergleichsweise großen Dimensionierung der T-Stück-Wasserabscheideelemente 12 möglich.
1. Abhitzedampferzeuger (1) mit einer Anzahl von strömungsmediumsseitig parallel geschalteten
Verdampferrohren (4), denen über ein Wasserabscheidesystem eine Anzahl von Überhitzerrohren
(26) nachgeschaltet ist, wobei das Wasserabscheidesystem eine Anzahl von Wasserabscheideelementen
(12) umfasst, von denen jedes jeweils einer Anzahl von Verdampferrohren (4) nachgeschaltet
und/oder einer Anzahl von Überhitzerrohren (26) vorgeschaltet ist, wobei jedes der
Wasserabscheideelemente (12) ein mit den jeweils vorgeschalteten Verdampferrohren
(4) verbundenes Einströmrohrstück (14) umfasst, das in seiner Längsrichtung gesehen
in ein Wasserableitrohrstück (16) übergeht, wobei im Übergangsbereich eine Anzahl
von Abströmrohrstücken (18) abzweigt, die mit einem Eintrittssammler (28) der jeweils
nachgeschalteten Überhitzerrohre (26) verbunden sind, und wobei dampfseitig zwischen
dem jeweiligen Wasserabscheideelement (12) und dem Eintrittssammler (28) ein Verteilerelement
(34) angeordnet ist.
2. Abhitzedampferzeuger (1) nach Anspruch 1, bei dem die geometrischen Parameter einer
Anzahl von Ausgangsrohren (36) des jeweiligen Verteilerelements (34) derart gewählt
sind, dass eine homogene Strömungsverteilung auf den Eintrittssammler (28) der jeweils
nachgeschalteten Überhitzerrohre (26) gewährleistet ist.
3. Abhitzedampferzeuger (1) nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das jeweilige Verteilerelement
(34) eine Prallplatte, ein senkrecht zur Prallplatte angeordnetes Eingangsrohr und
eine Anzahl von sternförmig um die Prallplatte in deren Ebene angeordneten Ausgangsrohre
(36) umfasst.
4. Abhitzedampferzeuger (1) nach Anspruch 3, bei dem die Prallplatte kreisförmig ist
und die Ausgangsrohre (36) konzentrisch zur Mitte der Prallplatte in gleichen Abständen
zu den jeweiligen benachbarten Ausgangsrohren (36) angeordnet sind.
5. Abhitzedampferzeuger (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das jeweilige Verteilerelement
(34) zwischen fünf und 20 Ausgangsrohre (36) umfasst.
6. Abhitzedampferzeuger (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem in den Einströmrohrstücken
(14) einer Anzahl von Wasserabscheideelementen (12) jeweils ein Strömungsturbulenzdämpfer
(38) vorgesehen ist.
7. Abhitzedampferzeuger (1) nach Anspruch 6, bei dem der Strömungsturbulenzdämpfer (38)
jeweils eine Anzahl von Schotten umfasst, die jeweils einen Teil des Rohrquerschnitts
verschließen.
8. Abhitzedampferzeuger (1) nach Anspruch 6 oder 7, bei dem der Strömungsturbulenzdämpfer
(38) an der Rohrinnenwand eine Anzahl von in Hauptströmungsrichtung des Strömungsmediums
ausgerichteten Führungsprofilen aufweist.
9. Abhitzedampferzeuger (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem die Strömungsturbulenzdämpfer
(38) aus einem Werkstoff mit einer dem Rohrmaterial gleichen oder ähnlichen Zusammensetzung
hergestellt sind.