(19) |
 |
|
(11) |
EP 2 204 714 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
07.07.2010 Patentblatt 2010/27 |
(22) |
Anmeldetag: 20.11.2009 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
|
Benannte Erstreckungsstaaten: |
|
AL BA RS |
(30) |
Priorität: |
29.11.2008 DE 102008059687
|
(71) |
Anmelder: DEUTZ Aktiengesellschaft |
|
51149 Köln (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Brardt, Jürgen
53804 Much (DE)
|
|
|
|
(54) |
Manipulationssichere Übertragung von Signalen |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem
elektronischen Steuergerät, das Informationen über den Zustand der Brennkraftmaschine
mittels Sensoren erfasst und die Brennkraftmaschine steuert und regelt, wobei eine
in dem Steuergerät abgelegte Software aus den Informationen unter Einhaltung der maximal
zulässigen Leistung zum Schutz von Brennkraftmaschinenkomponenten und zur Einhaltung
der Abgasgesetzgebung die maximale Kraftstoffmenge berechnet, wodurch die maximale
Momentanleistung und das maximale Momentandrehmoment der Brennkraftmaschine bestimmt
wird. Erfindungsgemäß wird eine Manipulation der von dem Sensor erfassten Informationen
verhindert. Dies wird dadurch erreicht, dass das Ausgangssignal des Sensors verschlüsselt
an das Steuergerät gesendet wird.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem
elektronischen Steuergerät, das Informationen über den Zustand der Brennkraftmaschine
mittels Sensoren erfasst und die Brennkraftmaschine steuert und regelt, wobei eine
in dem Steuergerät abgelegte Software aus den Informationen unter Einhaltung der maximal
zulässigen Leistung zum Schutz von Brennkraftmaschinenkomponenten und zur Einhaltung
der Abgasgesetzgebung die maximale Kraftstoffmenge berechnet, wodurch die maximale
Momentanleistung und das maximale Momentandrehmoment der Brennkraftmaschine bestimmt
wird.
[0002] Ein derartiges Verfahren beziehungsweise Vorgehen ist bekannt und wird standardmäßig
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine verwendet. Dabei ist zu beachten, dass zumindest
sehr ähnliche Brennkraftmaschinen einer Baureihe für unterschiedliche zulässige Leistungen
vom Hersteller der jeweiligen Brennkraftmaschine freigegeben sind. Die jeweilige Freigabe
hängt von dem jeweiligen Einsatz der Brennkraftmaschine ab, gegebenenfalls unter zusätzlicher
Berücksichtigung der für den jeweiligen Einsatz einzuhaltenden Abgasgesetzgebung.
Beispielsweise werden Brennkraftmaschinen, die bei bestimmungsgemäßem Einsatz häufig
im Bereich der jeweiligen maximal zulässigen Leistung eingesetzt werden, mit einer
geringeren zulässigen maximalen Leistung freigegeben als bei der gleichen Brennkraftmaschine,
die bei bestimmungsgemäßem Einsatz ganz überwiegend im Bereich von Teillast eingesetzt
wird. Ein Beispiel für den ersteren Fall ist die Verwendung bzw. der Einsatz der Brennkraftmaschine
bei einem landwirtschaftlichem Gerät, insbesondere einem Schlepper.
[0003] Die in dem Steuergerät abgelegten Informationen sind gegen einen unberechtigten Zugriff
gesichert, so dass diese normalerweise nicht verändert oder sogar manipuliert werden
können. Es ist aber denkbar, dass die mittels Sensoren erfassten Informationen beispielsweise
durch Einschaltung von Manipulatoren verfälscht werden. Beispiele hierfür sind gemessene
Temperaturen oder Drücke, deren tatsächlich gemessenen Werte durch einen Manipulator
verringert werden. Dadurch wird dem Steuergerät unterstellt, dass beispielsweise eine
eingestellte Grenze, die durch eine beispielsweise Bauteiltemperatur oder beispielsweise
einen Raildruck vorgegeben ist, noch nicht erreicht ist. Dies hat zur Folge, dass
beispielsweise der Raildruck weiter erhöht wird und somit die maximale Leistung der
Brennkraftmaschine angehoben wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche geschilderte Manipulation zu
verhindern.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Ausgangssignal des Sensors verschlüsselt
an das Steuergerät gesendet wird. Dadurch wird eine Manipulation der Ausgangssignale
ausgeschlossen, da der Verschlüsselungscode dem möglichen Manipulator unbekannt ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Verschlüsselung in dem Steuergerät
und dem Sensor beziehungsweise einer dem Sensor zugehörigen Sensoraufbereitungselektronik
abgelegt. Dabei ist die Verschlüsselung so angelegt, dass diese sich bevorzugt selbsttätig
ändert, so dass überhaupt keine Manipulationsmöglichkeit mehr gegeben ist. Wird dennoch
eine Manipulation versucht, wird kein oder ein ungültiges Ausgangssignal respektive
ein ungültiger Messwert von dem Steuergerät empfangen. Dies führt je nach Wichtigkeit
des Messwerts zu einem Fehlereintrag in einen entsprechenden Speicher, zu einer Einstellung
eines leistungsreduzierten Notbetriebs oder einer (verzögerten) Abstellung der Brennkraftmaschine.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung kommuniziert der Sensor bzw. die Sensoraufbereitungselektronik
mit dem Steuergerät der Brennkraftmaschine über insbesondere einen CAN-Bus. Der besondere
Vorteil eines CAN-Busses ist es, dass über einen einzigen Kabelstrang eine Vielzahl
von Sensordaten übermittelt werden können. Der Nachteil ist aber, dass die Ausgangssignale
als solche direkte Rückschlüsse zu entsprechenden Messwerten zulassen und daher einfach
zu manipulieren sind. Daher ist im Zusammenhang mit einem CAN-Bus die Erfindung besonders
vorteilhaft einsetzbar.
[0007] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, zusätzlich zu den verschlüsselten Ausgangssignalen
die gleichen Ausgangssignale unverschlüsselt an das Steuergerät zu senden. Dies ist
dann sinnvoll, wenn für die Steuerung und Regelung der Brennkraftmaschine eine sehr
schnelle Übermittlung von Ausgangssignalen und daran anschließend eine sofortige Aufbereitung
bzw. Auswertung in dem Steuergerät erfolgt. Um hierbei gegebenenfalls auftretende
Verzögerungen durch eine verschlüsselte Übertragung zu vermeiden, wird zunächst die
Steuerung bzw. Regelung der Brennkraftmaschine mit den unverschlüsselt übermittelten
Ausgangssignalen vorgenommen, dann anschließend werden aber die entsprechenden verschlüsselten
und unverschlüsselten Ausgangssignale miteinander verglichen und bei Auftreten von
einer Differenz größer einem vorgegebenen Grenzwert wird ein Fehlereintrag in einen
entsprechenden Speicher eingeschrieben und/oder eine Leistungsreduzierung der Brennkraftmaschine
eingestellt und/oder eine Stillsetzung der Brennkraftmaschine veranlasst. Dabei ist
es nicht erforderlich, jeden verschlüsselten Wert mit dem jeweiligen unverschlüsselten
Wert zu vergleichen (aber selbstverständlich möglich), sondern es ist ausreichend,
in geeigneten Zeitabständen einen "stichprobenartigen" Vergleich durchzuführen. Die
verschlüsselte Übertragung erfolgt bevorzugt über den CAN-Bus, während die unverschlüsselte
Übermittlung über normale (schnelle) Datenleitung erfolgt.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen, in der ein in der Fig. dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher beschrieben ist.
[0009] Die einzige Figur zeigt einen Sensor 1, der über eine Datenleitung 2 mit einer Sensoraufbereitungselektronik
3 verschaltet ist. Die Sensoraufbereitungselektronik 3 ist ihrerseits über eine serielle
Datenschnittstelle 4 in Form eines CAN-Busses mit dem elektronischen Steuergerät 5
der Brennkraftmaschine verschaltet. In der Sensoraufbereitungselektronik 3 erfolgt
eine Verschlüsselung der von dem Sensor 1 übermittelten Messwerte, die dann verschlüsselt
an das Steuergerät 5 weitergeleitet werden. Das Steuergerät 5 kennt den Verschlüsselungskode
und kann folglich die verschlüsselten Daten wieder in die ursprünglichen Messwerte
zurückwandeln und auswerten.
Bezugszeichenliste
[0010]
- 1
- Sensor
- 2
- Datenleitung
- 3
- Sensoraufbereitungselektronik
- 4
- Datenschnittstelle
- 5
- Steuergerät
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem elektronischen Steuergerät,
das Informationen über den Zustand der Brennkraftmaschine mittels Sensoren erfasst
und die Brennkraftmaschine steuert und regelt, wobei eine in dem Steuergerät abgelegte
Software aus den Informationen unter Einhaltung der maximal zulässigen Leistung zum
Schutz von Brennkraftmaschinenkomponenten und zur Einhaltung der Abgasgesetzgebung
die maximale Kraftstoffmenge berechnet, wodurch die maximale Momentanleistung und
das maximale Momentandrehmoment der Brennkraftmaschine bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal des Sensors (1) verschlüsselt an das Steuergerät (5) gesendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlüsselung in dem Steuergerät (5) und dem Sensor (1) bzw. einer dem Sensor
(1) zugehörigen Sensoraufbereitungselektronik (3) abgelegt ist.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) beziehungsweise die Sensoraufbereitungselektronik (3) mit dem Steuergerät
(5) der Brennkraftmaschine über insbesondere einen CAN-Bus kommuniziert.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) beziehungsweise die Sensoraufbereitungselektronik (3) zusätzlich zu
den verschlüsselten Ausgangssignalen die gleichen Ausgangssignale unverschlüsselt
an das Steuergerät (5) sendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die verschlüsselten Ausgangssignale mit den unverschlüsselten Ausgangssignalen verglichen
werden.
