Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Bodenflächen, insbesondere
auch zum Abschleifen von Bodenflächen.
[0002] Aus der
DE 3523903 ist eine Fußbodenschleifmaschine bekannt mit Laufrädern und einem wagenartigen Fahrgestell.
Ein auf dem Fahrgestell sitzender Antriebsmotor treibt ein über zwei Rollen laufendes
Schleifband an zum Abschleifen einer Bodenfläche. Damit kann beispielsweise Holzboden
abgeschliffen werden.
Aufgabe und Lösung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Vorrichtung zu schaffen,
mit der Probleme des Standes der Technik vermieden werden können und insbesondere
eine für eine Bedienperson komfortable Bearbeitung einer Bodenfläche möglich ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
weiteren Ansprüche und werden im folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche
wird dabei durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0005] Es ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine rotierende Bearbeitungseinrichtung für
die Bodenfläche aufweist, wobei diese mindestens eine Bürste, vorteilhaft genau eine
Bürste, aufweist zur Bodenbearbeitung. Des weiteren weist die Vorrichtung einen Antrieb
und eine Lagerung für die Bearbeitungseinrichtung bzw. die Bürste auf. Für eine gute
Handhabung ist sie nach Art eines Wagens ausgebildet, weist also mindestens ein Rad
auf, vorzugsweise mindestens zwei. Erfindungsgemäß weist die Bearbeitungseinrichtung
zum Einen eine Schleifbürste auf zur abtragenden Bearbeitung der Bodenfläche, also
zum Abschleifen. Des weiteren ist eine Auftragsbürste als Alternative zur Schleifbürste
vorgesehen, um vorteilhaft danach ein Fluid auf die Bodenfläche aufzutragen. Die beiden
Bürsten sind jeweils im Einsatz an der selben Lagerung angebracht und werden gegeneinander
ausgewechselt. Dazu sind sie vorteilhaft gleich groß bzw. weisen gleiche Außenabmessungen
auf. Des weiteren weist die Vorrichtung erfindungsgemäß einen Vorrat für das Fluid
auf sowie eine Ausbringvorrichtung, um das Fluid nahe an der Bürste auf den Boden
oder direkt auf die Bürste bzw. die Auftragsbürste auszubringen.
[0006] Der Begriff Bürste ist hier vor allem funktional zu verstehen, so kann vor allem
eine Schleifbürste mit einer Vielzahl von abstehenden Schleifborsten versehen sein,
beispielsweise aus stabilem Nylon mit einer Schleifmittelbeschichtung. Ebenso soll
unter dem Begriff Bürste aber auch eine Schleifwalze verstanden werden, die also eine
Art raue bzw. mit Schleifpapier bezogene und im wesentlichen durchgängige Oberfläche
aufweist. Ebenso sind Oberflächen aus Schleif-Vlies odgl. darunter zu verstehen. Auch
die Auftragsbürste kann ähnlich vielfältig ausgebildet sein, also entweder mit einzelnen
Borsten oder als Fläche, wobei darauf nachstehend noch näher eingegangen wird. Eine
Schleifbürste kann einen an einen gerillten Holzboden angepassten Aufbau aufweisen,
also mit festen Borsten mit einer Hoch-Tief-Struktur. Des weiteren kann eine Schleifbürste
Borsten aus Silicium-Carbid aufweisen, beispielsweise mit Körnungen im Bereich unter
200, vorteilhaft 60 und/oder 120, je nach Art des Bodenbelags und Verschmutzungsgrad.
[0007] Somit kann also mit einer einzigen Vorrichtung bzw. Maschine in einem ersten Schritt
eine Bodenfläche abtragend bearbeitet werden bzw. gereinigt oder abgeschliffen werden.
In einem zweiten Schritt kann dann nach Auswechseln der Schleifbürste gegen eine Auftragsbürste
ein Fluid wie beispielsweise ein Pflegeöl odgl. auf die geschliffene Bodenfläche aufgebracht
werden. Die umlaufende Auftragsbürste verteilt das Fluid dabei nicht nur auf der Bodenfläche,
sondern arbeitet oder drückt es sozusagen hinein, was vor allem bei Bodenflächen aus
Holz von Vorteil ist. Die Vorrichtung wird also entweder nur mit der Schleifbürste
oder nur mit der Auftragsbürste eingesetzt zum jeweiligen Zweck.
[0008] Eine Auswechselbarkeit der Bürsten an der Lagerung kann dabei möglichst einfach und
schnell durchführbar sein, damit nicht zu viel Zeit gebraucht wird, vorteilhaft mittels
Schnellverschluß. Besonders gut kann mit einer solchen Vorrichtung ein nach Art von
Dielen verlegter Holzfußboden bearbeitet werden, insbesondere mit längsgerillten Holzplanken.
Für deren Reinigung bzw. auch Abschleifen sowie Einpolieren von ölendem oder pflegendem
Fluid sind die vorgenannten Bürsten mit einzelnen Borsten wegen des Eingreifens in
die Rillen besonders gut geeignet. Hier ist die Vorrichtung besonders gut für Außenflächen
mit Holzdielen, die längs gerillt sein können, wie sie beispielsweise häufig für Außenterrassen
verwendet werden. Damit können diese gereinigt, an- oder abgeschliffen und dann wieder
eingeölt werden.
[0009] Es kann auch zusätzlich mit einer Reinigungsbürste gearbeitet werden, die beispielsweise
aus Nylon bestehende feste Borsten aufweist. Damit kann eher loser Schmutz beseitigt
werden und es kann vor allem ein Reinigungsmittel verarbeitet werden, mit dem der
Bodenbelag vor oder nach dem Schleifen gereinigt werden kann. Das Reinigungsmittel
kann ähnlich wie das Fluid bzw. Pflegeöl aufgebracht werden, also mit einer Ausbringvorrichtung
oder sogar derselben Ausbringvorrichtung wie das Fluid, oder von Hand bzw. separat
auf den Bodenbelag. Ein solches Reinigen kann auch mehrfach zwischen zwei Schleifvorgängen
durchgeführt werden, da es einfacher und schneller ist.
[0010] Die Bürsten können beide zylinderartig ausgebildet sein und horizontal sowie quer
zu einer Bearbeitungsrichtung der Vorrichtung verlaufen. Dabei können sie schmaler
sein als die Vorrichtung, beispielsweise eine Breite aufweisen, die 10% bis 30% unter
der maximalen Breite der Vorrichtung liegt. Eine möglichst große Breite ist zwar für
eine größere, gleichzeitig zu bearbeitende Bodenfläche von Vorteil. Gleichzeitig wird
jedoch auch ein notwendiger Anpressdruck reduziert.
[0011] Eine genannte Auftragsbürste, mit der Fluid auf die Bodenfläche aufgebracht wird,
kann in einer Ausgestaltung der Erfindung mehrere Bürstenleisten aufweisen, die mit
Abstand zueinander in Umfangsrichtung verteilt sind und die sich über die Breite der
Auftragsbürste erstrecken. Derartige einzelne Bürstenleisten weisen den Vorteil auf,
dass sie einzeln ausgetauscht werden können bei entsprechender Abnutzung und nicht
die gesamte Auftragsbürste ausgewechselt werden muss. Alternativ können integrale
bzw. einteilige Bürsten verwendet werden, auch als Schleifbürsten.
[0012] Eine Auftragsbürste kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung nicht nur zum Aufbringen
des Fluids auf die Bodenfläche ausgebildet sein, sondern auch zum anschließenden Polieren.
Dies ist vor allem beim Ölen von Bodenflächen aus Holz von Vorteil. Beim Polieren
wird kein Fluid mehr ausgebracht, sondern lediglich durch die rotierende Auftragsbürste
die mit Fluid versehene Bodenfläche poliert. Dazu kann sie vorteilhaft Borsten aus
Roßhaar aufweisen.
[0013] In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Bürsten an einem Endbereich
der Vorrichtung angeordnet sind, und zwar an einem vorderen oder hinteren Ende entlang
der Bearbeitungsrichtung. Besonders bevorzugt sind sie an einem vorderen Ende angeordnet,
wobei dann an dem anderen Ende eine Handführungseinrichtung vorgesehen ist. Diese
dient zum Bewegen und Führen der Vorrichtung. Sie kann vorteilhaft als eine Art Schiebestange
odgl. ausgebildet sein.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann an dem Ende der Vorrichtung, welches
die vorgenannte Handführungseinrichtung bzw. keine Bürsten aufweist, mindestens ein
Laufrad vorgesehen sein. Vorteilhaft sind es zwei jeweils an der Außenseite angeordnete
Laufräder. Dies verbessert die Führung der Vorrichtung und kann auch dazu dienen,
dass sie bzw. eine Bürste einen stets gleichbleibenden Abstand zur Bodenfläche aufweist.
Die Laufräder sowie die Bürste können derart an der Vorrichtung angeordnet sein, dass
zumindest ein Teil des Gewichts auf der Bearbeitungseinrichtung bzw. Bürste und damit
auf der Fußbodenfläche aufliegt. So muss eine Bedienperson nicht zusätzlichen Anpressdruck
darauf ausüben. Eine Gewichtsverteilung kann dabei so sein, dass mindestens die Hälfte
des Gewichts der Vorrichtung auf der Bürste ruht. Es kann beispielsweise auch ein
Antriebsmotor für den vorgenannten Antrieb in einem Bereich oberhalb der Bürste angeordnet
sein, so dass sein Gewicht den Anpressdruck verstärkt. Ebenso kann ein Vorratsbehälter
für das Fluid in diesem Bereich angeordnet sein.
[0015] Die Ausbringvorrichtung für das Fluid kann Ausbringöffnungen aufweisen, vorteilhaft
eine Vielzahl von über die Breite der Auftragsbürste verteilten Ausbringöffnungen.
Diese können auch als Ausbringdüsen ausgebildet sein, wenn das Fluid mit Druck ausgebracht
wird. Sie können vorteilhaft einen Abstand von wenigen Millimetern zueinander aufweisen,
so dass ein über die Breite gleichmäßig verteiltes Ausbringen möglich ist.
[0016] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, dass die Ausbringöffnungen auf
einen Bereich bzw. eine Fläche relativ nahe vor der Auftragsbürste, und zwar in Bearbeitungsrichtung
gesehen, gerichtet sind. Dies ermöglicht ein spritzfreies und direktes Aufbringen
auf die Bodenfläche. In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung können die
Ausbringöffnungen zumindest zum Teil auf die Auftragsbürste ausgerichtet sein, so
dass das Fluid direkt auf die Auftragsbürste aufgebracht wird und von dieser wiederum
auf die Bodenfläche. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Fluid auf einen oberen und
in Rotationsrichtung vorderen Bereich der Auftragsbürste aufgebracht wird. Dies ist
also ein Bereich, der kurz danach auf die Bodenfläche auftrifft, damit das Fluid nicht
allzu lange auf der Auftragsbürste verweilen muss, da es ansonsten wieder abgeschleudert
werden könnte. Ein solches Ausbringen des Fluids zuerst auf die Auftragsbürste weist
den Vorteil auf, dass eine Fluidzufuhr bzw. Dosierung etwas schwanken kann im zeitlichen
Verlauf und nicht so genau sein muss. Des weiteren ist damit sichergestellt, dass
sich keine Pfützen oder Ansammlungen von Fluid auf der Bodenfläche bilden, die nicht
ordnungsgemäß verteilt bzw. eingearbeitet worden sind.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die genannte Ausbringvorrichtung
mit den Ausbringöffnungen verstellbar sein in ihrer Position, also sowohl Entfernung
zum Boden als auch vor allem im Winkel dazu. So kann auch eingestellt werden, ob die
Auftragsbürste besprüht werden soll. Dazu kann die Aufbringvorrichtung vorteilhaft
vor der Auftragsbürste an einem Gehäuse odgl. dafür angebracht sein. Zusätzlich kann
die Ausbringvorrichtung in ihrer Ausbringbreite verstellbar sein, beispielsweise um
eine komplette Breite einer einzelnen Diele eines Holzbodens abzudecken.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Fluid mit
Druck ausgebracht wird. Hierfür kann die Ausbringvorrichtung druckbeaufschlagt sein,
vorteilhaft mittels eines Druckspeichers. Ein solcher Druckspeicher kann manuell betätigbar
bzw. aktivierbar sein. Besonders vorteilhaft weist er eine Handpumpe auf, mit der
ein Behälter für den Fluidvorrat unter Druck gesetzt wird. Alternativ ist der Druckbehälter
mit einem separaten Fluidbehälter verbunden und setzt diesen unter Druck. Dadurch
kann eventuell mehr Fluid ausgebracht werden. Des weiteren ist es so möglich, dass
es mit hohem Druck und über Ausbringdüsen als feiner Sprühnebel ausgebracht wird,
und nicht einfach nur heraustropft beim Ausbringen.
[0019] In nochmals weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann eine Dosiereinrichtung für
die Ausbringvorrichtung vorgesehen sein. Sie kann beispielsweise ein Ventil aufweisen,
das von Hand eingestellt werden kann. So kann eine Anpassung der Ausbringmenge des
Fluids an unterschiedliche Gegebenheiten erreicht werden, insbesondere wenn die Dosiereinrichtung
beispielsweise von der vorgenannten Handführungseinrichtung aus bedient bzw. betätigt
werden kann. Dazu kann beispielsweise ein Bowdenzug odgl. von der Dosiereinrichtung
zu einer Handhabe bzw. einem Handgriff an der Handführungseinrichtung vorgesehen sein.
So kann während des Bearbeitens der Bodenfläche die Ausbringmenge des Fluids angepasst
werden.
[0020] In nochmals weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Ausbringvorrichtung
für das Fluid einen Anschluss aufweist für einen Fluidbehälter. Dies kann vorteilhaft
ein Gewindeanschluss oder sonstiger Schnellanschluss sein. Vorteilhaft kann ein Adapter
vorgesehen sein, um Fluid-Gebinde oder Fluid-Behälter mit unterschiedlichen Gewindegrößen
an den Anschluss anzuschließen. Ein Fluid-Behälter kann entweder ein fest angeordneter
Tank sein, der vorteilhaft von oben befüllbar ist. Alternativ können fertige Fluid-Gebinde
angebracht werden, beispielsweise an den genannten Anschluss angeschraubt und so gehalten
werden.
[0021] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann ein Führungsrad an der
Vorrichtung vorgesehen sein, beispielsweise im Bereich nahe an der Bearbeitungseinrichtung
bzw. Bürste. Dieses kann hier nicht nur eine Höhe über der Bodenfläche einstellen,
sondern auch für eine Längsführung sorgen. Dazu kann ein Führungsrad vorteilhaft derart
schmal ausgebildet sein, dass es in Rillen oder Fugen eines nach Art von Dielen verlegten
Fußbodenbelages eingreift und so geführt wird. Dadurch kann eine exakte Längsführung
erreicht werden, ohne dass sich eine Bedienperson ausschließlich darauf konzentrieren
muss.
[0022] Um eine Bewegung der Vorrichtung zu erleichtern, kann für eine bevorzugte Bearbeitungsrichtung
die rotierende Bürste sozusagen als Antrieb genutzt werden. Ihre Rotationsrichtung
kann so ausgelegt sein, dass sie die Vorrichtung in dieser Richtung antreibt.
[0023] In nochmals weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass Schleifstaub
von der Schleifbürste mittels einer Absaugung entfernt wird. Dazu sollten Absaugöffnungen
nahe an der Bearbeitungseinrichtung bzw. der Bürste und der Bodenfläche vorgesehen
sein. So soll erreicht werden können, dass Schleifstaub quasi direkt am Entstehungsort
abgesaugt wird.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann eine Abdeckung um die Bearbeitungseinrichtung
bzw. die Bürste herum vorgesehen sein. Sie kann am freien Ende der Vorrichtung bis
kurz vor die zu bearbeitende Bodenfläche reichen und einen großen Teil des Umfangs
der Bürste umgeben. Dies dient zum einen als Auffangvorrichtung für Schleifstaub beim
Abschleifen sowie als Spritzschutz beim Ausbringen des Fluids. Die Abdeckung kann
entfernbar ausgebildet sein, um entweder das Auswechseln der Bürste zu erleichtern
oder je nach Bearbeitungsschritt eine optimal angepasste Abdeckung anbringen zu können.
[0025] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0026] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung als Maschine zur Handführung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Maschine aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung einer Bürste mit durchgängiger äußerer Oberfläche und
- Fig. 4
- eine alternative Ausbildung einer Auftragsbürste.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0027] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Maschine 11 dargestellt als vorbeschriebene Vorrichtung
zur Bearbeitung einer Bodenfläche in Form eines Holzfußbodens 12, der aus einzelnen
plankenartigen Holzdielen mit Fugen 13 dazwischen besteht, insbesondere bei einer
Außenterrasse. Die Maschine 11 weist, wie auch ersichtlich ist aus der Draufsicht
aus Fig. 2, die allerdings nur einen Teil der Maschine 11 darstellt, einen linken
Seitenträger 15a und einen rechten Seitenträger 15b auf, die einen Teil eines Rahmens
bilden. Auf den Seitenträgern 15 ist ein Gehäuse 16 angeordnet, welches die hinteren
zwei Drittel der Maschine 11 einnimmt. In diesem Gehäuse 16 kann beispielsweise eine
Leistungselektronik angeordnet sein.
[0028] Am hinteren Ende der Seitenträger 15a und 15b in einer Bearbeitungsrichtung R gesehen
ist jeweils ein Laufrad 17a bzw. 17b vorgesehen, auf dem die Maschine 11 läuft. Sie
sind nicht angetrieben.
[0029] Im vorderen Bereich der Seitenträger 15 tragen sie zwischen sich eine Bearbeitungseinrichtung
in Form der Schleifbürste 19, die im wesentlichen rundzylindrisch ausgebildet ist
und Borsten 22 auf einem Bürstenkörper 21 aufweist. Hierzu wird nachfolgend noch mehr
ausgeführt. Die Schleifbürste 19 ist auf einer nicht näher dargestellten, für den
Fachmann jedoch leicht realisierbaren Lagerung gelagert, insbesondere einer durchgehenden,
mit den Seitenträgern 15 verbundenen Achse. Zum Austausch der Schleifbürste 19 gegen
eine andere Bürste bzw. die Auftragsbürste kann diese Lagerung schnell und einfach
lösbar ausgebildet sein. Mittels eines Antriebsmotors 25 oben auf dem Gehäuse 16 und
eines Riemenantriebs 26 wird auf an sich bekannte Art und Weise die Schleifbürste
19 angetrieben bzw. in Drehung versetzt, und zwar in Fig. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn.
So kann sie eine Bewegung der Maschine 11 in Bearbeitungsrichtung R unterstützen.
[0030] Des weiteren weist die Maschine 11 einen Vorbau 27 auf, der sich im dargestellten
Ausführungsbeispiel von dem Gehäuse 16 aus nach vorne erstreckt. Er kann alternativ
auch an den Seitenträgern 15 befestigt sein. Er kann beispielsweise nach Art einer
quer verlaufenden Traverse ausgebildet sein. An diesem Vorbau 27 befindet sich oben
ein Anschlussgewinde 29, auf welches ein Fluidbehälter 31 aufgeschraubt ist. Anstelle
eines solchen Anschlussgewindes 29 kann ein sonstiger Anschluss vorgesehen sein, unter
Umständen auch als elastisch ausgebildeter Stopfen odgl.. Der Fluidbehälter 31 kann
ein im wesentlichen fest installierter Behälter bzw. Tank sein, der dann jeweils mit
Fluid nachbefüllt wird. Des weiteren trägt er auf seiner Oberseite eine Druckpumpe
33 mit einer Handhabe 34, was aber optional ist. Durch Bewegen der Handhabe 34, beispielsweise
auf und ab wie durch den Pfeil dargestellt, kann die Druckpumpe 33 einen Überdruck
in dem Fluidbehälter 31 erzeugen. Dies kann ein druckbeaufschlagtes Ausbringen des
Fluids für höhere Mengen bewirken oder auch, um es beispielsweise über Düsen odgl.
nicht nur auslaufen zu lassen, sondern auch zu zerstäuben für ein feineres und besser
verteiltes Ausbringen. Anstelle einer manuell betätigten Druckpumpe 33 kann auch eine
elektrisch angetriebene Pumpe vorgesehen sein.
[0031] Alternativ zu einem solchen im wesentlichen fest installierten Fluidbehälter 31 kann
an das Anschlussgewinde 29 ein übliches Fluidgebinde angeschlossen und angebracht
werden, beispielsweise eine Dose als Fluidgebinde, wie sie normal gekauft werden kann.
Hier könnte mittels eines Zwischentanks odgl. ebenfalls eine vorbeschriebene Druckpumpe
eingesetzt werden zum druckbeaufschlagten Ausbringen des Fluids.
[0032] Das Fluid läuft aus dem Fluidbehälter 31 über ein Dosierventil 36 und eine Fluidleitung
37 zu einer Ausbringdüsenleiste 38. Diese erstreckt sich gemäß Fig. 2 in etwa über
die Breite der Bürste 19. Mittels des Dosierventils 36 kann das Ausbringen des Fluids
gestartet und die Ausbringmenge eingestellt werden, wie nachfolgend noch erläutert
wird.
[0033] Die Ausbringdüsenleiste 38 kann in einfacher Ausgestaltung ein Rohr mit mehreren
Bohrungen sein, die vorteilhaft entweder direkt nach unten oder etwas schräg ausgerichtet
sein können, damit das Fluid zumindest zum Teil auch auf eine Auftragsbürste gelangt
bzw. tropft. Dies ist eingangs ja beschrieben worden. Alternativ können Düsen bzw.
Sprühdüsen für das Fluid vorgesehen sein, wenn eine druckbeaufschlagte Ausbringung
erfolgt. Durch Aufsprühen des Fluids kann vor allem eine bessere und flächigere Verteilung
erreicht werden, insbesondere direkt auf die Bodenfläche.
[0034] Die Maschine 11 weist eine an dem Gehäuse 16, alternativ an einem Rahmen, befestigte
Schiebestange 40 auf. Diese kann in der Höhe verstellbar sein und weist an ihrem Ende
einen quer verlaufenden Handgriff 41 auf. Damit kann die Maschine 11 bewegt werden,
insbesondere in Bearbeitungsrichtung R geschoben und entgegen dieser Richtung gezogen
werden. Üblicherweise erfolgt eine solche Bearbeitung des Holzfußbodens 12 durch Vor-
und Zurückbewegen der Maschine 11. An dem Handgriff 41 befindet sich ein Dosierhebel
42, der mittels eines Bowdenzuges 43 mit dem Dosierventil 36 verbunden ist. So kann
sozusagen permanent und bedarfsgerecht die ausgebrachte Menge an Fluid während der
Bearbeitung des Holzfußbodens 12 eingestellt werden.
[0035] Als weitere Möglichkeit kann der Fluidbehälter 31 auch an der Schiebestange angeordnet
sein. So ist er ebenfalls gut zu erreichen, und stört nicht die Sicht auf den Bereich
vor der Maschine 11. Auch ein Druckbehälter kann hier angeordnet sein.
[0036] Des weiteren ist in der Draufsicht aus Fig. 2 im rechten vorderen Bereich ein Führungsrad
45 vorgesehen. Dies ist sehr schmal bzw. an seinem Außenrand sehr schmal, vorteilhaft
wenige mm, so dass es in die Fugen 13 des Holzfußbodens 12 sozusagen eingreifen kann
und für eine sichere und genaue Längsführung der Maschine 11 sorgt. Auch das Führungsrad
45 ist in einfacher Ausgestaltung der Erfindung nicht angetrieben, könnte es jedoch
sein, ähnlich wie die Laufräder 17. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass das Gewicht der
Maschine 11 im vorderen Bereich nicht nur auf der Schleifbürste 19 aufliegt, sondern
zusätzlich eine Stützung durch das Führungsrad 45 erfolgt. Dies ist weniger beim Schleifen
als vielmehr danach beim Ausbringen bzw. Auftragen des Fluids von Vorteil. Dazu kann
das Führungsrad 45 mit einer nicht dargestellten Verstelleinrichtung angehoben bzw.
abgesenkt werden im Verhältnis zur Bürste 19 bzw. deren Lagerung. Eine derartige Verstellung
des Führungsrads 45 ist vorteilhaft manuell ausgebildet und stufenlos.
[0037] Um die Schleifbürste 19 herum ist ein Spritzschutz 28 als Abdeckung vorgesehen, der
auch als Schutz vor Verletzungen durch die Bürsten dient. Er kann vorteilhaft ebenfalls
an dem Vorbau 27 befestigt sein und leicht auswechselbar ausgebildet sein. Die Fluidleitung
37 führt durch ihn hindurch, da auch die Ausbringdüsenleiste 38 unterhalb des Spritzschutzes
28 vorgesehen ist. Vorteilhaft ist sie außen an dem Spritzschutz bzw. vorne daran
angeordnet, so kann sie besser von außen verstellt werden. Nicht dargestellt, für
den Fachmann jedoch leicht realisierbar, ist eine Absaugung für Schleifstaub, der
von der Schleifbürste 19 erzeugt worden ist, wobei die Absaugung vorteilhaft an dem
kastenartigen Spritzschutz 28 vorgesehen ist. Ein Absaugaggregat dafür kann entweder
zusätzlich an der Maschine 11 vorgesehen sein auf übliche Art und Weise, insbesondere
auch mit einer Art Staubfangsack, beispielsweise allgemein befestigt an der Führungsstange.
Alternativ kann ein von einer externen Absaugung herangeführter Absaugschlauch vorgesehen
sein. Ein Industriesauger odgl. für eine externe Absaugung kann stationär bleiben
oder mitgezogen werden beim Bearbeiten bzw. Abschleifen.
[0038] In Fig. 3 ist eine Auftragsbürste 20 dargestellt mit einem Bürstenkörper 21, der
eine durchgehende Oberfläche 24 aufweist, beispielsweise aus saugfähigem Material
wie Schaumstoff oder textilem Gewebe. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass die Oberfläche
24 von dem Bürstenkörper 21 abnehmbar ist zum leichteren Austausch bei Verschleiß
oder zur Anpassung an verschiedene Bearbeitungsschritte.
[0039] In Fig. 4 ist eine Ausbildung einer Schleifbürste 19 dargestellt. Hier sind bei einem
Bürstenkörper 21 Bürstenleisten 23 aufgesetzt, beispielsweise aufgeschraubt. Von den
Bürstenleisten 23 stehen die einzelnen Borsten 22 nebeneinander ab. Mit einer solchen
grundsätzlichen Konstruktion kann sowohl eine Schleifbürste 19 als auch eine Auftragsbürste
20 realisiert werden.
1. Vorrichtung zur Bearbeitung von Bodenflächen, wobei die Vorrichtung eine rotierende
Bearbeitungseinrichtung für die Bodenfläche aufweist mit mindestens einer Bürste,
einem Antrieb und einer Lagerung für die Bürste und wobei die Vorrichtung nach Art
eines Wagens ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungseinrichtung eine Schleifbürste aufweist zur abtragenden Bearbeitung
der Bodenfläche und eine Auftragsbürste aufweist zum Auftragen eines Fluids auf die
Bodenfläche, wobei die beiden Bürsten an der selben Lagerung auswechselbar und wahlweise
anbringbar sind, und wobei die Vorrichtung einen Vorrat für das Fluid aufweist mit
einer Ausbringvorrichtung für das Fluid nahe oder direkt an der Bürste.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürsten zylinderartig, horizontal und quer zu einer Bearbeitungsrichtung verlaufend
ausgebildet sind, vorzugsweise mit einer Breite von 10% bis 30% unter der maximalen
Breite der Vorrichtung.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragsbürste zum Aufbringen des Fluids mehrere mit Abstand zueinander und sich
über die Breite der Auftragsbürste erstreckende Bürstenleisten aufweist, die vorzugsweise
einzeln austauschbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragsbürste auch zum Polieren eines mit dem Fluid beaufschlagten Fußbodenbelags
ausgebildet ist, vorzugsweise als Bürste mit Roßhaar.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Reinigungsbürste, die vorzugsweise aus Nylon bestehende relativ feste Borsten
aufweist, zur Beseitigung von losem Schmutz und zur Verarbeitung eines Reinigungsmittels
für den Bodenbelag vor oder nach dem Schleifen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürsten an einem Endbereich der Vorrichtung entlang der Bearbeitungsrichtung
angeordnet sind, insbesondere an einem vorderen Ende, wobei vorzugsweise an dem anderen
Ende eine Handführungseinrichtung, insbesondere eine Schiebestange, angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Endbereich der Vorrichtung mit der Handführungseinrichtung mindestens ein
Laufrad vorgesehen ist derart, dass zumindest ein Teil des Gewichts der Vorrichtung
auf der Bearbeitungseinrichtung und damit auf der Bodenfläche aufliegt, wobei insbesondere
eine Gewichtsverteilung der Vorrichtung derart ausgebildet ist, dass mindestens die
Hälfte des Gewichts auf der Bürste ruht, vorzugsweise mit einem im Bereich oberhalb
der Bürste angeordneten Antrieb.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbringvorrichtung für das Fluid Ausbringöffnungen aufweist, die auf eine Fläche
relativ nahe vor der Auftragsbürste in Bearbeitungsrichtung gerichtet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Ausbringöffnungen der Ausbringvorrichtung für das Fluid direkt auf die Auftragsbürste
gerichtet sind, insbesondere in einem oberen und in Rotationsrichtung vorderen Bereich.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Ausbringöffnungen der Ausbringvorrichtung für das Fluid verstellbar sind in ihrer
Position, insbesondere sowohl in Entfernung zum Boden als auch im Winkel dazu, wobei
vorzugsweise die Ausbringvorrichtung an einem vorderen Ende eines Spritzschutzes bzw.
einer Abdeckung um die Bearbeitungseinrichtung herum angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausbringvorrichtung für das Fluid eine Vielzahl von über die Breite der Auftragsbürste
verteilten Ausbringöffnungen, insbesondere Ausbringdüsen, aufweist, die vorzugsweise
einen Abstand von einigen Millimetern zueinander aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbringvorrichtung für das Fluid für eine druckbeaufschlagte Ausbringung ausgebildet
ist, insbesondere durch einen Druckspeicher druckbeaufschlagt, wobei vorzugsweise
der Druckspeicher manuell betätigbar bzw. aktivierbar ist mit einer Handpumpe.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbringvorrichtung für das Fluid eine Dosiereinrichtung aufweist, insbesondere
als Ventil nahe an einem Anschluss für Fluidbehälter, wobei vorzugsweise die Dosiereinrichtung
verstellbar ist mittels einer entfernt von dem Ventil angeordneten und mittels eines
Bowdenzuges odgl. verbundenen Handhabe an der Handführungseinrichtung nach Anspruch
6.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbringvorrichtung für das Fluid einen Anschluss zum fluidleitenden Anschluss
eines Fluidbehälters aufweist, insbesondere einen Gewindeanschluss, vorzugsweise einen
als Adapter ausgebildeten Gewindeanschluss für mehrere unterschiedliche Gewindegrößen
von fertigen Fluid-Gebinden.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fluidbehälter im Bereich oberhalb der Bearbeitungseinrichtung angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Führungsrad aufweist, das derart schmal ausgebildet ist, dass
es in Rillen oder Fugen eines als Dielen verlegten Fußbodenbelages eingreift und davon
geführt ist zur Führung der gesamten Vorrichtung entlang einer solchen Rille.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass um die Bearbeitungseinrichtung herum eine Abdeckung vorgesehen ist, die bis kurz
vor die zu bearbeitende Bodenfläche reicht, vorzugsweise den Umfang umgebend, insbesondere
als Spritzschutz.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absaugung für Schleifstaub von der Schleifbürste vorgesehen ist, insbesondere
mit Absaugöffnungen nahe der Bearbeitungseinrichtung, vorzugsweise an einer Abdeckung
gemäß Anspruch 17.