[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Bodenelement, das aus einem geformten Werkstoff besteht
und eine Unterseite aufweist, die eine Stützstruktur mit Verstrebungen und dazwischen
liegenden Flächen aufweist, wobei das Bodenelement als verlegbare Bodenplatte oder
Profilelement ausgebildet sein kann.
[0002] Aus der
DE 10 2006 055 715 A1 ist ein Bodenelement bekannt, das aus einem geformten Werkstoff, insbesondere einem
holz- und/oder kunststoffhaltigen Verbundwerkstoff, besteht und eine Oberseite mit
einer vorgebbaren Oberfläche aufweist sowie eine Unterseite mit einer Stützstruktur
aufweist. Die Stützstruktur ist mit mehreren sich kreuzenden Verstrebungen versehen,
die in Form eines quadratischen Rasters verlaufen. Zwischen den sich kreuzenden Verstrebungen
bilden sich somit quadratische Bereiche bzw. Flächen auf der Unterseite der Bodenplatte
aus. Die Verstrebungen weisen eine gewisse Höhe auf, um dem Bodenelement eine ausreichende
Formsteifigkeit zu verleihen. Beim Einsatz eines solchen Bodenelementes im Außenbereich
kann sich Regenwasser unterhalb des Bodenelementes ansammeln und in die Verstrebungen
eindringen. Dies wiederum kann dazu führen, dass die Stützstruktur aufquillt bzw.
sich ausweitet, wodurch sich eine ungewollte Verformung des Bodenelementes ergeben
kann. Als Gegenmaßnahme könnte vorgesehen werden, dass die Verstrebungen nicht zu
tief nach unten hervorragen und somit weniger in Kontakt mit sich evtl. ansammelndem
Regenwasser treten können. Dadurch würde jedoch die Formsteifigkeit der Stützstruktur
abnehmen.
[0003] Da ist es Aufgabe der Erfindung, ein Bodenelement der eingangs genannten Art so zu
verbessern, dass die genannten Nachteile vorteilhaft überwunden werden. Insbesondere
soll ein Bodenelement vorgeschlagen werden, das gegenüber Formverzug auf Grund von
Feuchtigkeit resistent ist.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Bodenelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0005] Demnach wird vorgeschlagen, dass die auf der Unterseite des Bodenelementes zwischen
den Verstrebungen liegenden Flächen mit mehreren die Oberfläche vergrößernden Elementen
versehen werden, welche im verlegten Zustand des Bodenelements von der Unterseite
aus betrachtet oberhalb einer Linie liegen, die im Querschnitt des Bodenelements der
neutralen Linie bezüglich der Durchbiegung des Bodenelements entspricht. Denn der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch eine Vergrößerung der Oberfläche
auf der Unterseite des Bodenelementes eine größere Absorptionsfläche für auftretende
Feuchtigkeit geschaffen wird, die ebenfalls zu einer Aufquellung bzw. Aufnahme von
Feuchtigkeit führt, die vergleichbar mit der von den Verstrebungen bzw. der eigentlichen
Stützstruktur aufgenommenen Feuchtigkeit ist. Somit dringt evtl. vorhandene Feuchtigkeit
auch in den oberen Bereich (oberhalb der neutralen Linie) des Bodenelementes auf der
Unterseite ein, was zu einem gleichmäßigen Verzug des Materials führt. Insgesamt wird
somit ein asymmetrisches Verhalten gegenüber Materialverzug aufgrund von Feuchtigkeit
vermieden.
[0006] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich auch aus den Unteransprüchen:
[0007] Vorzugsweise können die die Oberfläche vergrößernden Elemente von der jeweiligen
Fläche nach Außen hervorragende Ausformungen darstellen und/oder können in die Fläche
nach Innen hineinragende Ausformungen darstellen. Somit kann die Oberflächenvergrößerung
durch lokale Auswölbungen und/oder Einbuchtungen der Zwischenflächen erzielt werden.
[0008] Vorzugsweise ist die durch die Elemente bzw. Ausformungen geschaffene Oberfläche
mindestens so groß wie die Oberfläche der unterhalb der neutralen Linie (neutralen
Fläche) liegenden Bereiche der Stützstruktur. Das bedeutet, dass derjenige Bereich
der Stützstruktur, der unterhalb der neutralen Linie liegt, eine erste Oberfläche
aufweist und dass die Elemente, insbesondere die Ausformungen, eine zweite Oberfläche
aufweisen, die mindestens so groß wie die erste Oberfläche ist.
[0009] Es ist von Vorteil, wenn die Ausformungen (Tiefen und/oder Erhebungen) relativ klein
im Verhältnis zu der Dimensionierung der Stützstruktur sind. Das bedeutet, dass wenn
die Verstrebungen der Stützstruktur eine erste Länge aufweisen, dass dann die Elemente,
insbesondere die Ausformungen, eine zweite Länge aufweisen, die kleiner als der zehnte
Teil der ersten Länge ist. Außerdem sollen die Elemente bzw. Ausformungen weit genug
oberhalb der neutralen Linie (Fläche) liegen, um beim Ausquellen eine kompensierende
[0010] Wirkung gegenüber der aufquellenden unteren Stützstruktur zu entfalten. In diesem
Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Elemente, insbesondere die Ausformungen,
sich oberhalb der neutralen Linie und mit einem Abstand dazu befinden, der mindestens
der zweiten Länge entspricht.
[0011] Vorzugsweise sind die Ausformungen äquidistant angeordnet, wobei sie beispielsweise
quaderförmige, zylinderförmige, pyramidenförmige, halbkugelförmige und/oder kegelförmige
Ausformungen darstellen können.
[0012] Vorzugsweise sind die Ausformungen als längliche Verstrebungen ausgebildet, die sich
auf der jeweiligen Fläche nach unten hin ausprägen. Alternativ dazu können die Ausformungen
auch als längliche Vertiefungen ausgebildet sein, die sich in die jeweilige Fläche
einprägen.
[0013] Das Bodenelement kann zudem so ausgebildet sein, dass die Oberseite zur Mitte hin
ballig bzw. konvex ausgeformt ist. Entsprechend kann die Unterseite des Bodenelementes
zur Mitte hin abgesetzt und/oder konkav ausgeformt sein. Das führt dazu, dass Regenwasser
von der Oberseite des Bodenelementes zu den Rändern hin automatisch abläuft.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen eingehender und im Detail beschrieben, wobei:
- Fig. 1
- ein Bodenelement in einer ersten Ausführungsform in dreidimensionaler Ansicht darstellt;
- Fig. 2
- das Bodenelement nach Fig. 1 in einer Draufsicht darstellt;
- Fig. 3
- ein Bodenelement in einer zweiten Ausführungsform in einer Draufsicht darstellt;
- Fig. 4
- die Unterseite eines erfindungsgemäßen Bodenelementes darstellt;
- Fig. 5
- den Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Bodenelement darstellt;
- Fig. 6
- eine Teilansicht zur Fig. 4 darstellt, bei der Oberfläche vergrößernde Elemente in
einer ersten Ausführungsform dargestellt werden;
- Fig. 7
- eine Detailansicht darstellt, bei der Oberfläche vergrößernde Elemente in einer zweiten
Ausführungsform dargestellt werden;
- Fig. 8
- einen aus mehreren zusammengefügten Bodenelementen bestehenden Verbund darstellt;
- Fig. 9
- einen aus mehreren Bodenelementen mit einem Versatz zusammengefügten Verbund darstellt;
und
- Fig. 10
- in einer Queransicht den Aufbau und Dimensionierung eines erfindungsgemäßen Bodenelementes
darstellt.
[0015] Die Fig. 1 zeigt als erstes Ausführungsbeispiel ein erfindungsgemäßes Bodenelement
100 in Form einer Bodenplatte, die eine Oberseite 110 und einer Unterseite 120 aufweist.
Das Bodenelement ist an seinen seitlichen Kanten mit Verbindungselementen versehen,
die für ein einfaches Zusammenfügen von mehreren Bodenelementen zu einem Verbund geeignet
sind (siehe Fig. 8 und 9). Die Bodenplatte 100 besteht vorzugsweise aus einem witterungsbeständigen
und UVgeschützten ausgerüstetem Verbundwerkstoff bzw. einem Compound aus Holzspänen,
Polypropylen und verschiedenen Additiven. Die Holzspäne stammen bevorzugt aus nachhaltiger
Forstwirtschaft und enthalten kein Altholz. Die Rezeptur ist beständig gegen Feuchtigkeit
und Pilze, so dass die Bodenplatte oder das Profilelement insbesondere als Bodenbelag
im Außeneinsatz verwendet werden kann. Die Herstellung erfolgt in Spritzgussmaschinen
oder Extrusionsmaschinen bzw. in entsprechend damit durchgeführten Verfahren.
[0016] Die Bodenplatte 100 hat eine geschlossene Fläche von z.B. 40 cm X 40 cm, die begangen
wird und auch direkt der Witterung ausgesetzt ist. Die quadratische Bodenplatte 100
weist vier Kanten 130 mit jeweils einer Kantenlänge L von 40 cm auf. Die Oberseite
110 bzw. die Begehfläche ist um ca. 1-2 mm ballig (konvex) ausgeführt damit z.B. Regenwasser
nicht auf der Fläche stehen bleiben kann, die Oberfläche somit schneller abtrocknen
kann und sich keine Pfützen bilden können. Durch die Materialwahl hat das Bodenelement
100, insbesondere seine Oberseite 110, eine gewollt holzähnliche Optik. Durch eine
tiefe Rillenstruktur auf der Fläche ergibt sich eine verbesserte Rutschfestigkeit
und Verschmutzungs-Unempfindlichkeit, da der Schmutz in den Rillentälern weniger auffällt.
Die Rillenberge können durch Aufrauhen mit Stahlbürsten, Schleiflamellen o.ä. noch
holzähnlicher und rutschfester gestaltet werden.
[0017] Die Bodenplatte 100 ist beispielsweise 38 mm hoch und weist an jeder ihrer vier Kanten
seitliche Flächen auf, an denen mehrere Verbindungselemente angeordnet sind. Diese
sind zumindest paarweise äquidistant in einem Abstand D angeordnet (siehe auch Fig.
9), welcher vorzugsweise der halben Länge einer Kante entspricht, hier also 20 cm
beträgt. Damit können beim Verlegen die Bodenplatten 100 in einer Linie oder auf Lücke
mit einem Versatz von einer halben Plattenbreite verlegt werden. Durch den vorgegebenen
Abstand D können auch Laien das Verlegen der Bodenplatten sehr leicht und präzise
ausführen.
[0018] Die Fig. 2 zeigt die Oberseite 110 des erfindungsgemäßen Bodenelementes, wobei hier
als Oberseite eine Struktur mit einer gröberen Rillung vorgegeben ist. Demgegenüber
zeigt die Fig. 3 eine anders strukturierte Oberseite 110, die eine feinere Rillung
aufweist.
[0019] Die Unterseite der erfindungsgemäßen Bodenplatte kann für beide Ausführungsformen
entsprechend der Darstellung nach Fig. 4 ausgebildet sein. Die Fig. 4 zeigt die Unterseite
120 mit Verstrebungen 121, die in Form eines quadratischen Rasters angeordnet sind.
Die zwischen den Verstrebungen 121 liegenden Bereiche bzw. Flächen 122 sind mit Elementen
123 versehen, die die Oberflächen dieser Flächen 122 vergrößern. Eine Detaildarstellung
zu dem Bereich B wird nachfolgend anhand der Fig. 6 beschrieben.
[0020] Zuvor wird noch auf die Fig. 5 verwiesen, die einer Querschnittsansicht entlang der
in Fig. 3 dargestellten Schnittlinie A-A entspricht. Wie anhand der Fig. 5 zu sehen
ist, weist die Oberfläche 110" eine feine Rifflung auf. Auf der Unterseite 120' befinden
sich Verstrebungen 121' in Form von sich länglich erstreckenden Gebilden, die die
Stützstruktur des Bodenelementes darstellen in Form von Füßen, welche die Stütz- bzw.
Kontaktstellen zum Untergrund bilden. Hingegen haben die nachfolgend noch näher beschriebenen
oberflächenvergrößernden Elemente (siehe 123 bzw. 123' in Fig. 6, 7 und 10) keine
Stützfunktion, sondern dienen der Oberflächenvergrößerung zwecks Aufnahme von Feuchtigkeit
direkt auf der Unterseite des Bodenelementes.
[0021] Anhand der Fig. 6 ist ein Ausschnitt der Unterseite 120 der erfindungsgemäßen Bodenplatte
dargestellt. Die von den Verstrebungen 121 eingeschlossenen Flächen 122 sind nicht
eben bzw. plan ausgeführt, sondern mit Oberflächen vergrößernden Elementen 123 versehen.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel stellen diese Elemente 123 Vertiefungen bzw.
Verformungen dar, die in die Fläche 122 eingeprägt sind. Die Oberflächen vergrößernde
Funktion der Verformungen 123 führt dazu, dass die Flächen 122 insgesamt mehr Feuchtigkeit
aufnehmen und somit gleichermaßen wie die Verstrebungen 121 von einer evtl. unterhalb
der Bodenplatte auftretenden Feuchtigkeitsansammlung beeinflusst werden. Die Elemente
bzw. Ausformungen 123 deutlich kleiner dimensioniert als die Verstrebungen der Stützstruktur.
Die Ausformungen 123 haben beispielsweise Vertiefungen bzw. Erhebungen im Bereich
von 1 bis 2 mm, was in der Fig. 10 durch die Länge L* angezeigt wird. Die Verstrebungen
121 haben eine weitaus größere Länge von 10-40mm, was in der Fig. 10 durch die Länge
L angezeigt wird. Es ist hervorzuheben, dass die Ausformungen 123 oberhalb einer Linie
M (s. Fig. 10) liegen, welche die neutrale Linie bzw. Fläche bezüglich einer Durchbiegung
darstellt. Handelt es sich um eine Durchbiegung aufgrund einer rein mechanischen Belastung,
so ist die neutrale Linie M (bzw. Fläche) diejenige gedachte Linie, deren Länge sich
nicht ändert (bzw. diejenige gedachte Fläche, deren Fläche sich nicht ändert). Handelt
es sich um eine Biegung aufgrund von Materialverzug, insbesondere durch Quellung,
so zeigt diese Linie M (bzw. Fläche) die durchschnittliche Feuchtigkeit und durchschnittliche
Dimensionsänderung an. Bei einem üblichen Bodenelement weisen die Stützrippen bzw.
Verstrebungen eine höhere Feuchtigkeit auf als die Unterseite, so dass sich das Bodenelement
durch die Feuchtigkeitsdifferenz verziehen wird. Mit anderen Worten: Bei einem herkömmlichen
Bodenelement würde durch Aufquellen der unteren Stützstruktur bzw. der unteren Bereiche
der Verstrebungen 121 dieser Bereich sich im Vergleich zum oberen Bereich des Bodenelementes
ausdehnen. Dies würde eine Verlängerung im unteren Bereich bzw. ein Verkürzung im
oberen Bereich bedeuten; nur die neutrale Linie würde weder gestreckt noch verkürzt
werden. Wenn nun erfindungsgemäß die oberflächenvergrößernden Elemente bzw. Ausformungen
123 oberhalb der neutralen Linie M sich befinden, so ergibt sich durch die erhöhte
Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit im oberen Bereich eine Materialausdehnung, die
die im unteren Bereich der Stützstruktur auftretende Ausdehnung kompensiert, indem
nun untere und obere Bereiche gleichermaßen sich ausdehnen und das Bodenelement somit
keine Verzug bzw. keine Durchbiegung aufgrund der Feuchtigkeit erfährt. Die Erfindung
erreicht also eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Bauteil, so dass dieses bei Feuchtigkeit
zwar aufquillt, aber dann nur größer wird und gerade bleibt. Insgesamt kommt es somit
nicht zu einem unsymmetrischen Verzug der Bodenplatte. Ein Eindringen von Feuchtigkeit
in das Material führt somit nicht zu einer Verzerrung der Konstruktion. Die Verformungen
bzw. Vertiefungen 123 haben hier beispielsweise quadratförmige Gestalt und bilden
somit ein in die Fläche 122 eingebettetes Raster aus. Dadurch erhebt sich die ursprüngliche
Fläche 122 über die vorgesehenen Vertiefungen 123 und bildet somit selbst wiederum
kleinere Verstrebungen aus. Somit wird neben dem Oberflächen erhöhenden Effekt auch
noch ein zusätzlicher Versteifungseffekt erzielt. Jedoch ist dieser nicht der eigentliche
Zweck der Ausformungen 123, die hauptsächlich als Oberflächenvergrößerungsmittel dienen,
um mehr Feuchtigkeit direkt auf der Unterseite aufnehmen zu können.
[0022] Solche Oberflächen vergrößernde Elemente können auch anders realisiert werden, wie
dies beispielsweise anhand der Fig. 7 veranschaulicht wird. Dort ist eine Unterseite
120' dargestellt, die Verstrebungen 121' mit dazwischen liegenden Flächen 122' aufweist,
die mit punktuellen Erhebungen 123' versehen sind. Die punktuellen Erhebungen 123'
bzw. Verformungen können z.B. pyramidenförmig gestaltet sein. Dies erleichtert insbesondere
die Herstellung der Bodenplatte innerhalb eines Spritzgußverfahrens mit einem Zwei-Wege-Werkzeug.
Auch die Erhebungen bzw. die sich über den Flächen 122' erhebenden Verformungen 123'
führen zu einer Vergrößerung der Oberfläche. Es ist auch denkbar, zur Oberflächenvergrößerung
sowohl Erhebungen wie auch Vertiefungen miteinander zu kombinieren. Zahlreiche weitere
Varianten sind denkbar. Zusätzlich zu den hier beschriebenen Oberflächen vergrößernden
Elementen kann die erfindungsgemäße Bodenplatte auch so ausgebildet sein, dass sie
zur Mitte hin ballig bzw. konvex ausgeformt ist. Ebenfalls kann die Unterseite zur
Mitte hin abgesetzt und/oder konkav ausgeformt sein, so dass sich eine zur Mitte hin
ansteigende Wölbung ergibt. Dies erleichtert den Abfluss von Regenwasser von der Oberseite
hin zu den Kanten der Bodenplatte.
[0023] Die in den Fig. 4, 6 und 7 genauer dargestellte Unterseite 120 der Bodenplatte entspricht
einem Unterbau mit rippenförmiger Struktur, die zur Versteifung der Unterseite dient.
Die Struktur besteht aus kreuzförmig verlaufenden Rippen 121, die es erlauben, die
auf einem Untergrund aufliegende Bodenplatte 100 mit einem hohem Gewicht von z.B.
800 kg zu belasten. Die jeweilige Bodenplatte kann konkav geformt sein, so dass sich
die Platte erst bei Belastung so durch biegt, dass sie dann mit allen Rippen auf dem
Untergrund aufliegt. Die konkave Erhebung und somit die Durchbiegung beträgt dabei
weniger als 1,5 mm. Die zwischen den Rippen 121 liegenden Bereiche können als glatte
Flächen gestaltet sein oder, wie hier dargestellt, eine bestimmte Struktur aufweisen.
Der Abstand der Rippen 121 ist so gewählt, dass die Begehfläche der Bodenplatte auch
bei punktförmiger Belastung (z.B. durch eine Person mit 100 kg Gewicht und Stöckelabsätzen)
nicht durchbrechen kann. Die Unterseite 120 bzw. Rückseite der Bodenplatte ist zur
Mitte hin abgesetzt bzw. konkav ausgeführt. Nur die beiden äußeren Rippenreihen bilden
die Gesamtdicke von 38 mm, d.h. haben das volle Ausmaß der Plattenhöhe. Die inneren
Rippenreihen sind nach Innen hin abgesenkt bzw. abgesetzt. Dadurch liegen nur die
äußeren Rippenreihen auf dem Untergrund auf, was zu einer geringeren Kontaktfläche
führt und insbesondere bei feuchtem Untergrund jede unerwünschte Absorption bzw. jedes
"Aufsaugen" von Feuchtigkeit stark reduziert. Außerdem kann die Bodenplatte auch bei
einem unebenen und leicht balligen Untergrund dadurch satt aufliegen und somit wackelfrei
verlegt werden.
[0024] Die Fig. 8 zeigt einen ersten aus mehreren Bodenplatten 100, 100' gebildeten Verbund,
wobei die Bodenplatten wechselweise um 90° verdreht zusammengefügt sind. Vorzugsweise
sind die Verbindungselemente siehe auch Fig. 1) so ausgebildet, dass stets ein vorgebbarer
Spalt SP zwischen den zusammengefügten Bodenplatten verbleibt. Dieser Spalt kann insbesondere
zur Drainage von Regenwasser und dergleichen verwendet werden.
[0025] Die Fig. 9 zeigt eine andere Gestaltung eines zusammengesetzten Verbundes aus Bodenplatten
100, 100', wobei ein Versatz D zwischen den reihenweise verlegten Bodenplatten vorgesehen
ist. Auch hier können die zueinander benachbarten Bodenplatten jeweils um 90° versetzt
angeordnet sein. Der Versatz D kann durch die Anordnung der entsprechenden Verbindungselemente
vordefiniert sein und beispielsweise eine halbe Kantenlänge umfassen. Auch hier stellt
sich zwischen jeweils zwei benachbarten Bodenplatten ein vorgebbarer Spalt SP ein.
[0026] Der sich ergebende, definierte Abstand SP zwischen den Bodenplatten ist auch vorteilhaft
hinsichtlich einer Kompensation für gewisse Toleranzabweichungen, die bei der Herstellung
der Bodenplatten (oder auch bei Alterung) auftreten können. Somit wird durch die hier
vorgeschlagene Konstruktion immer ein optimales Verlege-Ergebnis erzielt. Insbesondere
können die Bodenplatten sich im Verbund aufgrund von Wärmeeinwirkung und/oder Feuchtigkeitsaufnahme
ausdehnen, ohne dass dies Auswirkungen, insbesondere Spannungen, auf die verlegte
Fläche hat.
[0027] Die Fig. 10 zeigt in einer Queransicht den Aufbau und eine beispielhafte Dimensionierung
des erfindungsgemäßen Bodenelementes 100, dessen Gesamthöhe H z.B. 44 mm beträgt.
Die Stützstruktur wird im wesentlichen durch die Verstrebungen 121 geprägt, welche
hier eine Länge von etwa 36 mm aufweisen. Der untere Teil bzw. Bereich, welcher unterhalb
der neutralen Linie M liegt, hat eine Teillänge von z.B. 20 mm. Die oberhalb der Linie
M angeordneten Elemente 123 zur Oberflächenvergrößerung haben deutlich kleinere Abmessungen;
jede Vertiefung bzw. Erhebung hat eine Länge L* von z.B. 2 mm. Damit ergibt sich ein
Abstand X von 14 mm (=36-20-2 mm) von der neutralen Linie M. Der Abstand bestimmt
im wesentlichen die Hebelwirkung beim Aufquellen der vorgesehenen Elemente bzw. Ausformungen
123. Die Gesamtfläche F* der durch die Ausformungen geprägten und vergrößerten Oberfläche
ist mindestens so groß wie die Fläche F, welche die Verstrebungen 121 im unteren Bereich
der Stützstruktur (unterhalb der Linie M) aufweisen. Dadurch ergibt sich ein bezüglich
der neutralen Linie M einstellendes Gleichgewicht des bei Feuchtigkeit auftretenden
Materialverzuges. Die Elemente bzw. Ausformungen 123 sind nicht dafür vorgesehen,
als weitere Stützelemente zu dienen, sondern können relativ klein dimensioniert sein.
Wesentlich ist, dass die Elemente 123 aufgrund ihrer Form und/oder Dichte ihrer Anordnung
eine effektive Oberflächen-Vergrößerung bewirken, die vorzugsweise dazu führt, dass
die Fläche F* in etwa der Fläche F entspricht.
[0028] Das erfindungsgemäße Bodenelement eignet sich insbesondere zum Verlegen in Außenbereichen
oder ähnlichen Umgebungen, bei denen Feuchtigkeit sich unterhalb der Bodenelemente
ansammeln kann. Durch die hier vorgestellte konstruktive Lösung tritt auch bei einer
in das Material eindringenden Feuchtigkeit kein merklicher bzw. störender Formverzug
der Bodenelemente auf. Die Bodenelemente können als Bodenplatten ausgeführt sein,
können aber auch als Profilelemente ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 100
- Bodenelement, hier als Bodenplatte ausgebildet
- 110
- Oberseite des Bodenelements
- 120
- Unterseite des Bodenelements mit Stützstruktur
- 121
- Verstrebungen der Stützstruktur
- 122
- Flächen zwischen den Verstrebungen
- 123
- Elemente zur Vergrößerung der Oberfläche
- D
- Abstand bzw. Versatz (Rastermaß) zwischen den Verbindungselementen
- SP
- Spalt zwischen den Bodenelementen
- H
- Gesamthöhe des Bodenelements
- L
- Länge der Verstrebungen 121 (Stützstruktur)
- L*
- Länge bzw. Tiefe der Elemente 123
- M
- Neutrale Linie (bei Materialverzug)
- X
- Abstand zur neutralen Linie
1. Bodenelement (100), das aus einem geformten Werkstoff besteht und eine Oberseite (110)
mit einer vorgebbaren Oberfläche aufweist sowie eine Unterseite (120) mit einer Stützstruktur
mit Verstrebungen(121) und dazwischen liegenden Flächen (122) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die auf der Unterseite (120) zwischen den Verstrebungen (121) liegenden Flächen (122)
mit die Oberfläche vergrößernden Elementen (123) versehen ist, welche im verlegten
Zustand des Bodenelements (100) von der Unterseite (120) aus betrachtet oberhalb einer
Linie (M) liegen, die im Querschnitt des Bodenelements (100) der neutralen Linie bezüglich
der Durchbiegung des Bodenelements (110) entspricht.
2. Bodenelement (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Oberfläche vergrößernden Elemente von der jeweiligen Fläche (122) nach außen
hervorragende und/oder in die Fläche nach innen hineinragende Ausformungen (123) darstellen.
3. Bodenelement (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass derjenige Bereich der Stützstruktur, der unterhalb der neutralen Linie (M) liegt,
eine erste Oberfläche (F) aufweist und dass die Elemente, insbesondere die Ausformungen
(123), eine zweite Oberfläche (F*) aufweisen, die mindestens so groß wie die erste
Oberfläche (F) ist.
4. Bodenelement (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstrebungen (121) der Stützstruktur eine erste Länge (L) aufweisen und dass
die Elemente, insbesondere die Ausformungen (123), eine zweite Länge (L*) aufweisen,
die kleiner als der zehnte Teil der ersten Länge (L) ist.
5. Bodenelement (100) Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente, insbesondere die Ausformungen (123), sich oberhalb der neutralen Linie
(M) und mit einem Abstand (X) dazu befinden, der mindestens der zweiten Länge (L*)
entspricht.
6. Bodenelement (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente äquidistant angeordnete Ausformungen (123) darstellen.
7. Bodenelement (100) nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformungen (123) quaderförmige, zylinderförmige, pyramidenförmige, halbkugelförmige
und/oder kegelförmige Ausformungen darstellen.
8. Bodenelement (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformungen (123) als sich auf der jeweilige Fläche (121) ausprägende längliche
Verstrebungen ausgebildet sind.
9. Bodenelement (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformungen (123) als sich in die jeweilige Fläche (121) einprägende längliche
Vertiefungen ausgebildet sind.
10. Bodenelement (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenelement (100) als verlegbare Bodenplatte oder als verlegbares Profilelement
ausgebildet ist.
11. Bodenelement (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (110) des Bodenelementes (100) zur Mitte hin ballig bzw. konvex ausgeformt
ist.
12. Bodenelement (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (120) des Bodenelementes (100) zur Mitte hin abgesetzt und/oder konkav
ausgeformt ist.
13. Bodenelement (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenelement aus einem holz- und/oder kunststoffhaltigen Verbundwerkstoff geformt
ist.