[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Simulation der akustischen und/oder optischen
Darstellung des Abfeuerns einer an einem Fahrzeug anordbaren Waffe, wobei die Vorrichtung
mit einer zum Abfeuern der Waffe verwendeten Abfeuereinrichtung in Wirkverbindung
steht.
[0002] Es ist bekannt, bei Truppenübungen oder der Ausbildung einer Panzerbesatzung oder
dergleichen den Abschuss von Panzerkanonen sowohl akustisch als auch optisch mit Hilfe
von pyrotechnischen Geschosssimulationsmitteln zu simulieren. Nachteilig sind bei
Verwendung bekannter Geschosssimulationsmittel unter anderem die hohen Kosten sowie
die Probleme bei Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen, da insbesondere beim Einsatz
in sehr trockener Umgebung des Übungsgeländes die Gefahr einer unbeabsichtigten Entzündung
des Unterholzes etc. besteht. Außerdem ist bei Verwendung dieser bekannten Geschosssimulationsmittel
für die Soldaten ein nicht zu vernachlässigendes Gefährdungsrisiko verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit deren Hilfe
eine akustische und/oder optische Darstellung des Abfeuervorganges einer Waffe, insbesondere
einer an einem gepanzerten Fahrzeug oder ähnlichen Objektes angeordneten Waffe, möglich
ist, ohne dass hierzu pyrotechnische Geschosssimulationsmittel verschossen werden
müssen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0005] Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, ein außen an dem Objekt (Fahrzeug,
Container, Gebäude, Flugzeug, Schiff, etc.) adaptierbares, durch das Stromnetz des
entsprechenden Objektes versorgtes elektronisches System zu verwenden, welches den
Abschuss einer entsprechenden Waffe durch Lichtsignale und/oder Abschussgeräusche
simuliert.
[0006] Hierzu umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine elektronische Steuereinrichtung,
welche eingangsseitig mit der Abfeuereinrichtung (bei einem Panzer beispielsweise
in der Regel der Abfeuertaste) und ausgangsseitig mit einem Lautsprechersystem zur
Darstellung eines der jeweiligen Waffe entsprechenden Mündungsknalles und/oder einer
Lichtblitze erzeugenden Einrichtung zur Darstellung des Mündungsfeuers verbunden ist.
[0007] Dabei besteht das Lautsprechersystem vorzugsweise aus einem Soundchip mit Verstärker
und mindestens einem dem Verstärker nach geschalteten Lautsprecher, der bei Aktivierung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorher aufgenommene und gespeicherte Abschussgeräusche
(Knallgeräusche) der entsprechenden Waffe/Waffensystems wiedergibt. Gespeichert werden
können alle Kaliberarten und Feuereinstellungen (Einzelfeuer, schnelles Einzelfeuer,
Dauerfeuer).
[0008] Vorzugsweise sollte das Lautsprechersystem derart ausgebildet sein, dass es auch
zur Sprachübertragung verwendbar ist.
[0009] Bei der Lichtblitze erzeugenden Einrichtung kann es sich um ein Stroboskop oder um
eine entsprechende LED-Lampen enthaltende Einrichtung handeln.
[0010] Bei einem gepanzerten Fahrzeug, bei dem die erfindungsgemäße Vorrichtung an einer
dreh- oder schwenkbar an dem Fahrzeug angeordneten Waffe befestigt ist, kann die elektrische
Verbindung zwischen der Abfeuereinrichtung und der erfindungsgemäßen Vorrichtung über
einen Schleifringübertrager erfolgen.
[0011] Die zur Auslösung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erforderlichen Abfeuersignale
müssen nicht zwingend direkt von der Abfeuereinrichtung auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
übertragen werden, sondern, sofern auch andere Baueinheiten durch die Abfeuereinrichtung
aktiviert werden sollen, können die Abfeuersignale über entsprechende Leitungen auch
von diesen Baueinheiten auf die erfindungsgemäße Vorrichtung übertragen werden. Ferner
können auch die für diese Baueinheiten vorgesehenen Schnittstellen mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verbunden werden.
[0012] Eine entsprechende, für die Ausbildung der Besatzung von Panzern häufig verwendete
zusätzliche Baueinheit, die ebenfalls durch Abfeuersignale aktiviert wird, ist das
"
Ausbildungsgerät
Duell
simulator" kurz: AGDUS genannt, welches zur Simulation der Waffenwirkung verwendet
wird.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden Ausführungsbeispiel,
welches anhand einer ein Blockschaltbild darstellenden Figur erläutert wird.
[0014] In der Figur ist mit 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Simulation der akustischen
und/oder optischen Darstellung des Abfeuerns einer an dem Turm eines Panzers angeordneten
großkalibrigen Waffe bezeichnet. Die Vorrichtung 1 ist außenseitig an der Waffe oder
dem Turm befestigbar und umfasst eine elektronische Steuereinrichtung 2, die einerseits
mit einem Lautsprechersystem 3 zur Darstellung eines der jeweiligen Waffe entsprechenden
Mündungsknalles und andererseits mit einer Lichtblitze erzeugenden Einrichtung 4 zur
Darstellung des Mündungsfeuers verbunden ist.
[0015] Das Lautsprechersystem 3 besteht vorzugsweise aus einem Soundchip mit entsprechendem
Verstärker und nach geschaltetem Lautsprecher, der bei Aktivierung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 vorher aufgenommene und gespeicherte Abschussgeräusche der entsprechenden
Waffe wiedergibt und ist vorzugsweise auch zur Sprachwiedergabe geeignet.
[0016] Bei der Lichtblitze erzeugenden Einrichtung 4 handelt es sich beispielsweise um ein
leistungsstarkes Stroboskop.
[0017] Zur Aktivierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 werden von einer üblicherweise
zur Betätigung der Waffe im Inneren des Panzers befindlichen Abfeuertaste 5 entsprechende
Abfeuersignale über einen CAN-Bus 6 zu der Vorrichtung 1 übertragen. Dabei erfolgt
die Signalübertragung im Turmbereich mit Hilfe eines in der Figur nur schematisch
angedeuteten Schleifringübertragers 7.
[0018] Ist der Panzer bzw. Fahrzeug/Objekt bereits mit einem Ausbildungsgerät zur Darstellung
der Waffenwirkung (AGDUS) versehen (ein entsprechendes Gerät ist in Fig. 1 gestrichelt
angedeutet und mit dem Bezugszeichen 8 bezeichnet), welches ebenfalls durch Drücken
der Abfeuertaste 5 aktivierbar ist, so können die Abfeuersignale von der Steuereinheit
dieses Ausbildungsgerätes 8 (oder von der außenseitig an dem Panzerturm angeordneten
Schnittstelle für dieses Ausbildungsgerät 8) auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 mit Hilfe des CAN-Busses 6 übertragen werden.
[0019] Die Stromversorgung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 erfolgt über die mit 9 bezeichnete
elektrische Leitung durch das vorhandene Stromnetz des Panzers.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Steuereinrichtung
- 3
- Lautsprechersystem
- 4
- Einrichtung
- 5
- Abfeuereinrichtung, Abfeuertaste
- 6
- CAN-Bus, Leitungssystem
- 7
- Schleifringübertrager
- 8
- Ausbildungsgerät
- 9
- elektrische Leitung
1. Vorrichtung zur Simulation der akustischen und/oder optischen Darstellung des Abfeuerns
einer an einem Fahrzeug oder dergleichen anderen Objektes anordbaren Waffe, wobei
die Vorrichtung (1) mit einer zum Abfeuern der Waffe verwendeten Abfeuereinrichtung
(5) in Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) außenseitig am Objekt adaptierbar ist und eine elektronische
Steuereinrichtung (2) umfasst, welche eingangsseitig mit der Abfeuereinrichtung (5)
und ausgangsseitig mit einem Lautsprechersystem (3) zur Darstellung eines der jeweiligen
Waffe entsprechenden Mündungsknalles und/oder einer Lichtblitze erzeugenden Einrichtung
(4) zur Darstellung des Mündungsfeuers verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lautsprechersystem (3) aus einem Soundchip mit mindestens einem Verstärker und
mindestens einem dem Verstärker nach geschalteten Lautsprecher besteht, der bei Aktivierung
der Vorrichtung (1) vorher aufgenommene und gespeicherte Abschussgeräusche der entsprechenden
Waffe/Waffensystems wiedergibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lautsprechersystem (3) derart ausgebildet ist, dass es auch zur Sprachwiedergabe
geeignet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Lichtblitze erzeugenden Einrichtung (4) um ein Stroboskop oder einer
entsprechenden, LED-Lampen enthaltende Einrichtung handelt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Fahrzeug, bei dem die erfindungsgemäße Vorrichtung (1) an einer dreh- oder
schwenkbar an dem Fahrzeug angeordneten Waffe befestigt ist, die elektrische Verbindung
zwischen der Abfeuereinrichtung (5) und der erfindungsgemäßen Vorrichtung (1) über
einen Schleifringübertrager (7) erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Abfeuereinrichtung (5) um die zur Schussabgabe der entsprechenden
Waffe verwendete Abfeuertaste handelt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Fahrzeug mit einem Ausbildungsgerät (8) zur Simulation der Waffenwirkung
dieses Ausbildungsgerät (8) über ein entsprechendes Leitungssystem (6) mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verbunden ist, derart, dass die von der Abfeuereinrichtung (5) auf das
Ausbildungsgerät (8) übertragenen Abfeuersignale von dem Ausbildungsgerät (8) ebenfalls
auf die Vorrichtung (1) übertragen werden.