Hintergrund
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aufreissdeckeln, umfassend
die Schritte: Zuführen eines Bandes von Aufreissfolienmaterial, Ausstanzen eines Folienabschnitts
mit einer Aufreisslasche aus dem Band, Aufsiegeln des Folienabschnitts auf einen Deckelring
und Umbiegen der Aufreisslasche auf den Deckel. Ferner betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zur Herstellung von Aufreissdeckeln gemäss Anspruch 9 sowie einen Aufreissdeckel
gemäss Anspruch 13.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, Deckel für dosen- oder büchsenartige Verpackungen als auf der Verpackung
oberseitig permanent befestigte Metalldeckel auszuführen, die einen Deckelring mit
einer Entnahmeöffnung aufweisen. Diese bleibt bis zum ersten Gebrauch des Verpackungsinhaltes
mittels einer durch Heisssiegelung auf dem Deckelring aufgebrachten, wegreissbaren
Folie verschlossen; solche Deckel werden als Aufreissdeckel bezeichnet. Die Folie
auf dem Deckel wird als Aufreissfolie bezeichnet und kann z.B. eine Metallfolie, eine
Metallverbundfolie oder eine reine Kunststofffolie sein. Ein zusätzlicher, über dem
Metalldeckel angeordneter Deckel aus Kunststoff macht die Verpackung während der Verbrauchsdauer
des Inhalts wieder verschliessbar. Zum Öffnen des Aufreissdeckels, bzw. zum Wegreissen
der aufgesiegelten Folie, weist diese eine Aufreisslasche auf. Beim Verschliessen
einer Dose nach deren Befüllung wird der vorgefertigte Aufreissdeckel am Mantel der
Dose aufgebördelt. Bei diesem Herstellungsschritt kann eine abstehende Aufreisslasche
stören, kann zerknittern und kann sogar abgerissen werden. Das Aufbringen des Kunststoffdeckels
ist ferner in der Regel nur möglich, wenn die Lasche zurückgebogen ist. Es ist daher
gewünscht, dass die Aufreisslasche auf den Deckel zurückgebogen ist und diese Position
beibehält. Dies ist bei Metallfolien möglich, doch kann auch bei diesen Dosen bei
der Sterilisation der befüllten und verschlossenen Dose die Wärmeeinwirkung und der
Abkühlvorgang eine Verformung und ein unerwünschtes Abstehen der Aufreisslasche bewirken.
Bei Verbundfolien aus Metall und Kunststoff oder Folien nur aus Kunststoff ist ein
dauerhaftes Zurückbiegen schwieriger und es ergibt sich noch eher ein Abstehen bei
der Sterilisation auf Grund von unterschiedlicher Wärmeausdehnung der Schichten. Für
Trockenprodukte aufnehmende Dosen, welche nicht sterilisiert werden müssen, ist es
bereits bekannt, nach dem Aufsiegeln der Aufreissfolie auf den Deckel die zurückgebogene
Aufreisslasche mit Hotmelt-Klebstoff auf dem Deckel zu fixieren. Dieser Produktionsschritt
ist allerdings aufwendig. Für zu sterilisierende Dosen ist er zudem nicht verwendbar,
da Hotmelt-Klebstoff unter den Sterilisationsbedingungen versagt.
[0003] Bekannte Verfahren bzw. Vorrichtungen zur Herstellung Aufreissdeckeln werden nachfolgend
anhand der Figuren 1 bis 9 näher erläutert. Die Figuren 2 bis 8 dienen dabei zur Erläuterung
von Herstellungsschritten.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verbesserung bei Aufreissdeckeln
zu schaffen.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe erfolgt beim eingangs genannten Verfahren das Aufbringen einer
Klebefläche auf das Band vor dem Ausstanzen des Folienabschnitts und an einer Stelle,
an welcher beim fertigen Aufreissdeckel die umgebogene Aufreisslasche zu liegen kommt.
Ferner wird die Aufgabe mit der Herstellungsvorrichtung nach Anspruch 9 bzw. einem
Aufreissdeckel nach Anspruch 13 gelöst.
[0006] Besonders bevorzugt ist das Aufbringen der Klebefläche in der Form eines Stücks doppelseitigen
Klebebandes und insbesondere eines Klebebandes mit unterschiedlicher Klebkraft auf
den beiden klebenden Seiten, wobei das Band so aufgebracht wird, dass die geringere
Klebkraft bei der Aufreisslasche wirksam wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0007] Im Folgenden wird der Stand der Technik und werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung nach Stand der Technik sowie
zur Ausführung der vorliegenden Erfindung;
Figur 2 bis Figur 8 Sektoren von Metalldeckeln zur Erläuterung von deren Herstellung;
Figur 9 eine Draufsicht auf einen Aufreissdeckel gemäß der Erfindung;
Figur 10 eine teilweise Schnittdarstellung des Aufreissdeckels von Figur 9;
Figur 11 eine schematische Ansicht des Aufbringens der Aufreissfolie in der Siegelstation
sowie weiterer Schritte;
Figur 12 eine schematische Ansicht einer Stanzstation für ein doppelseitiges Klebeband;
Figur 13 eine schematische Schnittansicht der Blas- und Saugeinrichtung zur Entfernung
der Schutzfolie von der Klebefläche; und
Figur 14 eine genauere Ansicht der Entfernung der Schutzfolie.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0008] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung 1 zur Herstellung
von Aufreissdeckeln. Diese weist auf einem Maschinengestell 2 mehrere Bearbeitungsstationen
3 bis 9 auf. Eine Fördereinrichtung 10, 13, 14 fördert Deckelteile und die fertigen
Deckel in Förderrichtung, welche durch den Pfeil C angedeutet ist, vom Anfang der
Vorrichtung beim Stapel 11 bis zum Ende der Vorrichtung, wo die Deckel über Rutschen
in die Ablagen 16 oder 17 gelangen. Vom Stapel 11 werden Deckelteile auf bekannte
Weise abgestapelt und gelangen in die Fördereinrichtung. Diese kann zwei jeweils einzeln
seitlich der Gegenstände angeordnete lange Schienen 10 aufweisen, welche die auf Ablagen
10' bzw. in den Stationen 3 bis 9 liegenden Deckelteile bzw. Deckel beim Anheben der
Stangen 10 mittels des Antriebes 14 in Richtung des Pfeils A nach oben anheben und
sie danach durch eine Vorwärtsbewegung in Richtung des Pfeils B (gleichgerichtet wie
der Pfeil C) durch den Kurbelantrieb 13 um einen Betrag nach vorne versetzen. Danach
werden die Stangen in Richtung des Pfeils A nach unten bewegt wobei die Deckelteile
und Deckel wiederum auf ihren Ablagestellen abgelegt werden. Die Stangen 10 werden
danach unterhalb der Gegenstandsablagepositionen in Pfeilrichtung B entgegen dem Pfeil
C nach hinten bewegt um danach den beschriebenen Vorgang erneut durchzuführen. Die
Deckelteile bzw. Deckel ruhen zwischen dem Transport auf ihren Ablagepositionen bzw.
befinden sich in den Bearbeitungsstationen und werden dort bearbeitet. Nach einem
Bearbeitungsschritt durch alle Bearbeitungsstationen erfolgt die erneute Förderung.
Anstelle der geschilderten Fördereinrichtung könnte eine bekannte Fördereinrichtung
mit zwei Zahnriemen gemäss
WO 2006/017953 verwendet werden. Ein solcher endloser Zahnriemenantrieb wird in der für die Anzahl
der Bearbeitungsstationen notwendigen Länge vorgesehen und die schrittweise, mit den
Bearbeitungsstationen synchronisierte Zahnriemenbewegung wird durch einen Schrittmotor
oder Servomotor bewirkt, welcher die Zahnriemen durch Zahnrollen antreibt. Die Fördereinrichtung
mit Zahnriemen erlaubt die Herstellung von Deckeln mit höherer Taktzahl von z.B. 200
Deckeln pro Minute.
[0009] Figur 2 zeigt gestapelte metallene Deckelrohlinge 20, wie sie im Stapel 11 am Anfang
der Fördereinrichtung bereit sind. Diese Rohlinge 20 sind z.B. runde Metallscheiben
von z.B. 11 cm Durchmesser. Natürlich sind andere Grundformen, z.B. quadratische oder
rechteckige Scheiben und andere Durchmesser ohne weiteres möglich. Die Rohlinge 20
sind bereits in einer nicht dargestellten Bearbeitungsmaschine an ihrem Rand wie in
Figur 2 gezeigt vorgeformt worden. In der Figur 2 und den nachfolgenden Figuren 3
bis 9 ist jeweils nur ein Sektor der ganzen Scheibe bzw. des Deckels dargestellt,
um die Figuren zu vereinfachen. In der ersten Bearbeitungsstation 3 von Figur 1 wird
durch eine Stanzbearbeitung mit Ober- und Unterwerkzeug eine Öffnung in die Scheibe
gestanzt, was in Figur 3 ersichtlich ist, in welcher der Rand der Öffnung mit 21 bezeichnet
ist und die ausgestanzte runde Scheibe mit 27. Diese Scheibe 27 gelangt als Abfall
in den Behälter 12 von Figur 1. Es entsteht somit ein ringförmiger Deckelteil 20'
mit einer Öffnung, welche die Entnahmeöffnung des fertigen Deckels bildet. Die Stanzbearbeitungsstation
3 wird - wie dies auch bei den weiteren Stationen der Fall ist - durch einen Antrieb
15 angetrieben. Bei der Bearbeitungsstation 4 erfolgt ein Ziehen des Randes 21 nach
unten, wodurch z.B. die in Figur 4 gezeigte Form 22 des Randes erzielt wird. Die ringförmigen
Deckelteile 20' gelangen dann in die Siegelstation 5. In dieser wird ein Folienabschnitt
25 mit Stanzmitteln 6 ausgestanzt und über der Öffnung des Deckelrings 20' platziert
und dort durch Heissversiegelung befestigt, was in den Figuren 5 und 6 ersichtlich
ist. Die Aufreissfolie 25, die eine Metallfolie oder Verbundfolie oder eine Kunststofffolie
sein kann, ist dazu auf bekannte Weise an ihrer Unterseite mit einer siegelfähigen
Kunststoffschicht versehen. Die Aufreissfolie 25 kann z.B. eine Mehrschichtverbundfolie
mit Kunststoffschichten und Aluminiumschichten sein, z.B. an der Deckelunterseite
eine Schicht aus heissiegelfähigem Polypropylen (PP) und eine folgende Schicht aus
PET aufweisen, die von einer Aluminiumschicht gefolgt ist, welche an der Oberseite
der Aufreissfolie wieder mit einer PET-Schicht versehen ist. Eine allfällige Bedruckung
ist dann unter dieser PET-Schicht angeordnet. Eine weitere Ausgestaltung der Aufreissfolie
kann eine deckelunterseitige bzw. füllgutseitige Heisssiegellackschicht gefolgt von
der Aluminiumschicht und der deckeloberseitigen PET-Schicht sein. Auch weitere Ausgestaltungen
sind dem Fachmann bekannt und können im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Der benötigte, in diesem Beispiel runde Folienzuschnitt 25 wird in der Regel
in der Station 5,6 aus einer breiten Folienbahn ausgestanzt und über der Mittelausnehmung
der ringförmigen Scheibe plaziert und durch die Siegelstation wird die Folie am Rand
der runden Ausnehmung des Deckelteils 20' unter Hitzeinwirkung angepresst, so dass
die Folie 25 mit dem metallenen Deckelteil 20' durch Aufschmelzen und nachfolgendes
Abkühlen der siegelfähigen Schicht dicht verbunden wird. Dies ist bekannt und wird
hier nicht näher erläutert. Damit ist der Aufreissdeckel 28 gebildet. Zur Abkühlung
kann allenfalls eine Kühlbearbeitungsstation 7 vorgesehen sein. In einer Bearbeitungsstation
8 kann die Folie 25 mit einer Prägung 24 (Figur 7) versehen werden, und es wird weiter
der Rand 22 zum fertigen Rand 23 umgebördelt. Ist die Aufreissfolie mit einer Aufreisslasche
versehen, so kann ferner die Lasche umgebogen werden, so dass sie auf dem Deckel zu
liegen kommt. In einer ebenfalls als Bearbeitungsstation zu bezeichnenden Prüfstation
9 werden die fertigen Deckel einer Prüfung unterzogen, welche in der Regel eine Dichtheitsprüfung
für die auf dem Deckel aufgebrachte Aufreissfolie 25 umfasst, wozu eine Luftdruckdifferenz
zwischen Unterseite und Oberseite des Deckels erzeugt wird. Ist die Folie dicht auf
dem Deckelring befestigt, so gelangt der Deckel in die Aufnahme 16 für die fertigen
Deckel. Wird eine Undichtigkeit festgestellt, so gelangt der Deckel über die andere
dargestellte Rutsche in den Abfallbehälter 17.
[0010] Figur 9 zeigt einen fertigen Aufreissdeckel 28 in Draufsicht. Bei diesem ist die
Aufreissfolie 25 mit einer Aufreisslasche 29 versehen, welche auf den Deckel zurückgebogen
ist. Gemäss der Erfindung ist dabei die Aufreisslasche am Deckel mit einer Klebefläche
30 befestigt, welche bevorzugt von einem doppelseitigen Klebeband gebildet ist, insbesondere
mit unterschiedlicher Klebkraft der beiden Bandseiten. Es kann auch eine Klebefläche
vorgesehen sein, die von einem Siegellack gebildet ist. Figur 10 zeigt eine vergrösserte
Darstellung des Bereichs des Aufreissdeckels mit der Aufreisslasche 29, die in der
zurückgebogenen Stellung lösbar an der von einem Stück doppeltem Klebeband gebildeten
Klebefläche befestigt ist. Die Lasche 29 steht über die Klebefläche 30 vor, damit
die Lasche zum Öffnen des Aufreissdeckels einfach gegriffen und von der Klebefläche
30 gelöst werden kann. Bevorzugt ist dabei das Klebeband 33 auf seinen beiden Seiten
verschieden stark klebend, so dass die Haftung des Klebebandes an seiner Unterseite
(in der Figur 10 gesehen) bzw. an der Aufreissfolienfläche grösser ist als an seiner
Oberseite, an der die Aufreisslasche 29 klebend gehalten wird. Dies stellt sicher,
dass die Lasche 29 einfach von der Klebefläche gelöst werden kann, während das Klebeband
auf der Aufreissfolie des Deckels angeklebt bleibt. Der Rand der Entnahmeöffnung ist
in diesem Beispiel mit einer anderen Form 23' versehen als in Figur 7.
[0011] An Hand von Figur 11 wird das Vorgehen zur Bereitstellung einer bevorzugten Klebefläche
30 in Form eines Stücks doppelseitigen Klebebandes auf dem Aufreissdeckel erläutert.
Auch andere Arten von Klebeflächen, wie insbesondere Siegellackflächen, können aufgebracht
werden. Figur 11 zeigt grob schematisch einen Teil einer Vorrichtung zur Herstellung
von Aufreissdeckeln, welche z.B. eine Vorrichtung gemäss Figur 1 ist. Mit der in Figur
11 nicht dargestellten Fördereinrichtung werden 4 Reihen Deckelteile 20, 20' bzw.
Deckel 28 parallel in Förderrichtung C gefördert. Im Bereich der apparativ nicht gezeigten
Siegelstation (entsprechend der Siegelstation 5 und 6 von Figur 1) läuft ein Band
35 des Aufreissfolienmaterials in die Siegelstation ein und wird dort gestanzt, um
die Folienabschnitte 25 mit der Aufreisslasche 29 zu bilden. Das Stanzbild wird dabei
so gewählt, dass möglichst wenig Stanzabfall bleibt. Die Folienabschnitte 25 für die
in der Figur 11 oberste Reihe der Deckelringe 20' werden in diesem Beispiel im Band
35 in der Reihe ganz links am Rand des Bandes ausgestanzt. Es verbleiben danach die
Leerstellen 25'. Die Folienabschnitte 25 für die zweitoberste Reihe von Deckelringen
20' werden in der Reihe links der Mittellängsachse des Bandes 35 und die Folienabschnitte
25 für die zweitunterste Reihe von Deckelringen 20' werden in der Reihe rechts von
der Mittellängsachse des Bandes 35 ausgestanzt. Die Folienabschnitte 25 für die unterste
Reihe der Deckelringe 20' werden in der Reihe ganz rechts des Bandes 35 ausgestanzt.
Die ausgestanzten Folienabschnitte werden jeweils auf den zugehörigen Deckelring aufgesiegelt,
wie dies dem Fachmann bekannt ist. Das Band 35 kann mit Antriebswalzen 36 oder auf
andere bekannte Weise gefördert werden. Vor dem Ausstanzen der Folienabschnitte 25
werden auf dem Band 35 auf dessen Oberseite 26 die Klebeflächen 30 aufgebracht. Dies
erfolgt so, dass auf dem Band 35 bei jedem jeweils später auszustanzenden Folienabschnitt
25 mindestens eine solche Klebefläche aufgebracht wird und zwar an derjenigen Stelle
auf dem Folienabschnitt 25, an welcher später beim fertigen Aufreissdeckel 28 die
zurückgebogene Lasche 29 dieses Folienabschnitts zu liegen kommt. Die Stanzung der
einzelnen Folienabschnitte 25 in der Siegelstation kann z.B. durch Druckmarken auf
dem Band gesteuert sein. Diese Druckmarken können auch bei der richtigen Platzierung
der Klebeflächen 30 als Hilfsmittel dienen, falls nötig. Es kann aber auch ein Aufdruck
auf den Aufreissfolienabschnitten selber als Markierung dienen.
[0012] In dem gezeigten Beispiel wird ein doppelseitiges Klebeband 33 quer zum Aufreissfolienband
35 über dieses geführt. Dies ist ein bevorzugtes Beispiel, das Klebeband könnte aber
auch schräg oder in gleicher Richtung über das Band 35 geführt werden. Anstelle eines
Bandes 33 könnten auch mehrere einzelne Bänder vorgesehen sein. Das doppelseitige
Klebeband weist dabei an seiner dem Band 35 gegenüber liegenden Unterseite, die vorzugsweise
stärkere Klebkraft aufweist als die Oberseite, keine Schutzfolie auf. Hingegen ist
eine Schutzfolie 37 auf der Oberseite vorgesehen, welche in der Figur 11 in Draufsicht
ersichtlich ist. Ein für das Aufbringen auf das Band 35 geeignetes doppelseitiges
Klebeband mit entsprechend unterschiedlicher Klebkraft auf den beiden Seiten und mit
einseitiger Schutzfolie auf der weniger stark klebenden Seite, ist z.B. das Klebeband
tesafix 6917 der Firma tesa Bandfix AG, Bergdietikon, Schweiz. Diese Klebeband wird
bekanntermassen für den reversiblen Verschluss von Folienbeuteln verwendt. Durch eine
Stanzeinrichtung (Figur 12) wird das über dem Band 35 verlaufende Klebeband gestanzt,
so dass die Klebeflächen 30 aus dem Klebeband 33 ausgestanzt werden. Sie werden bevorzugt
von dem Stanzwerkzeug direkt auf das Band 35 aufgebracht, wo sie mit ihrer schutzfolienfreien
Unterseite kleben. Die Oberseite jeder Klebefläche bleibt durch die mitgestanzte Schutzfolie
37 abgedeckt. Im Band 33 bleiben die Leerstellen 33'.
[0013] Wie in Figur 11 bei den Aufreissdeckeln 28, die in Förderrichtung C direkt nach dem
Band 35 sichtbar sind, dargestellt, wird so jeweils ein Deckel 28 mit einer Aufreissfolie
25 gebildet, von welcher eine Lasche 29 über den Deckelrand vorsteht und bei welchem
auf dem Deckel eine Klebestelle 30 vorgesehen ist, welche noch mit einer Schutzfolie
37 abgedeckt ist. Die Schutzfolie 37 ermöglicht dabei das störungsfreie Aufsiegeln
der Aufreissfolie 25 auf den Deckelring und schützt die Klebefläche 30.
[0014] Danach wird die Schutzfolie 37 entfernt und die Lasche 29 wird auf die freie Klebefläche
30 zurückgebogen, wo sie durch den Klebstoff fixiert wird, was zu dem in den Figuren
9 und 10 gezeigten Deckel 28 führt. In dem Beispiel von Figur 11 erfolgt dabei in
der Station 40 das Entfernen der Schutzfolie 37 und in der Station 41 das Zurückbiegen
der Lasche 29. Dazwischen wird der Deckel in eine definierte Lage für das Zurückbiegen
gedreht, was allerdings auch schon vorher erfolgen kann. Am Ende der Förderstrecke
von Figur 11 ist dann der Deckel 28 mit angeklebter zurückgebogener Lasche ersichtlich.
Das Zurückbiegen der Lasche ist dabei dem Fachmann bereits bekannt und wird hier nicht
näher erläutert. Hingegen wird unten genauer auf das Ausstanzen der Klebestellen und
auf das Entfernen der Schutzfolie 37 eingegangen.
[0015] Anstelle des bevorzugten doppelseitigen Klebebandes kann zum Fixieren der Lasche
29 auf dem Deckel 28 auch eine Klebefläche in Form einer Fläche 30 aus Siegellack
vorgesehen werden. Anstelle eines Siegellacks kann auch ein Klebstoff aufgebracht
werden. Auch in diesen Fällen wird die Klebefläche 30 vor dem Ausstanzen des Folienabschnitts
25 auf dem Band 35 aufgebracht und auch dabei erfolgt das Aufbringen auf eine Stelle
des Bandes 35 auf welche beim fertigen Deckel 28 die Lasche 29 zurückgebogen wird.
Der Siegellack oder der Klebstoff können auf das Band 35 aufgedruckt werden, z.B.
mittels Druckwalzen oder mittels Tampondruck oder sie können aufgesprüht werden. Dies
kann, wie mit Figur 11 für das Klebeband gezeigt, direkt vor der Siegelung des Folienabschnitts
25 erfolgen. Das Aufbringen der Klebestelle 30 mittels Siegellack oder einem Klebstoff
kann aber auch bereits vorgängig, insbesondere bei der Herstellung des Bandes 35 aus
dem Aufreissfolienmaterial erfolgen, wobei im Falle eines Klebstoffes eine Abdeckung
mit einer Schutzfolie vorgesehen sein kann, welche bei der Bildung der Klebefläche
30 mit Siegellack nicht notwendig ist, da dieser bis zur Siegelung keine Haftung bewirkt.
[0016] Im Falle des Siegellacks ist dann ein weiterer Siegelvorgang an der Klebefläche 30
erforderlich, wenn die Lasche 29 zurückgebogen wird. Dies kann in der Station erfolgen,
in welcher die Prägung aufgebracht wird (Figur 7). Es kann aber auch eine separate
Siegelstation für diesen Schritt vorgesehen sein, z.B. anstelle der in Figur 11 gezeigten
Entfernung der Schutzfolie, wobei dann 40 eine Station für das Umbiegen und Siegeln
der Lasche 29 bezeichnen kann und die Station 41 entfallen würde.
[0017] Figur 12 zeigt das Ausstanzen der anschliessend die Klebeflächen 30 bildenden Stücke
aus dem doppelseitigen Klebeband 33. Dieses wird von einer Rolle 34 abgezogen und
über das Band 35 geführt, welches in Figur 12 von der Zeichnungsebene geschnitten
ersichtlich ist. Im Bereich der vier angetriebenen Stanzen 38 läuft das Band 35 über
eine Stützfläche 36, damit die Stanzwerkzeuge das ausgestanzte Klebebandstück auf
das Band 35 andrücken können. Der Aufbau von angetriebenen Stanzwerkzeugen 38 für
das Klebeband 33 ist eine fachmännische Massnahme. Auf seiner Oberfläche ist das Band
33 durch die Schutzfolie 37 nicht klebend, so dass der Stempel jedes Stanzwerkzeugs
nicht gegen ein Kleben am Klebeband geschützt zu werden braucht. Die Unterseite des
Klebebandes ist klebend, so dass die Matrize und die benachbarten Bereiche des Stanzwerkzeuges
mit einer Antihaftbeschichtung, z.B. einer Teflonbeschichtung zu versehen sind, damit
das Klebeband bei der Stanzung nicht an der Matrize oder deren Umgebung haftet.
[0018] An Hand der Figuren 13 und 14 wird die Entfernung der Schutzfolie 37 von der Klebefläche
30 erläutert. Dabei wird einerseits mit einem Luftstrahl 43 schräg von der Seite auf
die Klebefläche 30 geblasen, was die Schutzfolie anhebt und löst. Andererseits wird
eine Saugströmung 46 erzeugt und somit Luft über der Klebefläche abgesaugt, was die
gelöste Schutzfolie 37 wegfördert. Die Figuren 13 und 14 zeigen eine teilweise geschnittene
Darstellung einer Station 41 ohne die Fördereinrichtung bzw. die Haltemittel für den
Deckel 28. Bevorzugt wird über eine Ringdüse 44 mit Pfeilen 43 angedeutete Druckluft
ringsherum schräg auf den Rand der Klebefläche 30 geblasen. Bevorzugt ist der Rand
der Klebefläche gegenüber einer runden Klebefläche vergrößert, indem das Klebeband
sternförmig oder zahnradförmig ausgestanzt wird. Dies fördert das Ablösen der Schutzfolie
37 vom Klebeband, wenn seitlich auf die Klebefläche geblasen wird. Eine Absaugöffnung
45 zentral über der Klebefläche 30 kann die abgelöste Schutzfolie 37 mittels einer
durch Unterdruck erzeugten Saugströmung 46 absaugen. Zusätzlich zum Lösen der Schutzfolie
37 durch Luft kann ein mechanisches Lösen durch Greifer oder Finger vorgesehen sein,
welche die Schutzfolie mindestens am Rand der Klebefläche anheben.
[0019] Bei der Herstellung von Aufreissdeckeln 28 aus Deckelringen 20' mit darauf aufgesiegelter
Aufreissfolie 25 mit einer Aufreisslasche 29 wird somit die Aufreisslasche durch eine
Klebefläche 30 fixiert, welche vor dem Ausstanzen der Aufreissfolie 25 aus einem Band
35 dieses Materials auf das Band aufgebracht wird. Auf diese Weise ergibt sich eine
einfache und für die Produktion von Aufreissdeckeln mit hoher Geschwindigkeit geeignete
Laschenfixierung.
1. Verfahren zur Herstellung von Aufreissdeckeln (28), umfassend die Schritte
- Zuführen eines Bandes (35) von Aufreissfolienmaterial;
- Ausstanzen eines Folienabschnitts (25) mit einer Aufreisslasche (29) aus dem Band
(35);
- Aufsiegeln des Folienabschnitts (25) auf einem Deckelring (20'); und
- Umbiegen der Aufreisslasche (29) auf den Deckel (28), gekennzeichnet durch den Schritt
- Aufbringen einer Klebefläche (30) auf das Band (35) vor dem Ausstanzen des Folienabschnitts
(25), an einer Stelle, an welcher beim Aufreissdeckel (28) die umgebogene Aufreisslasche
(29) zu liegen kommt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebefläche (30) als Stück eines doppelseitigen Klebebandes (33) aufgebracht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klebeband (33) aufgebracht wird, welches verschieden starke Klebkraft auf seinen
beiden Seiten aufweist, wobei die Klebkraft auf der der Aufreisslasche (29) zuweisenden
Seite geringer ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stück oberhalb des Bandes (35) aus dem Klebeband (33) ausgestanzt und direkt
danach auf das Band (35) aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebeband an seiner Oberseite mit einer Schutzfolie (37) versehen ist, welche
vor dem Umbiegen der Aufreisslasche (29) entfernt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzfolie (37) mit mindestens einem Luftstrahl (43) gelöst, und dass die gelöste
Schutzfolie (37) durch eine Saugströmung (46) abgesaugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebefläche in flüssiger Form aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Klebefläche ein Siegellack aufgebracht wird, insbesondere durch Drucken oder
Sprühen, und dass beim Umbiegen der Lasche (29) zurück auf den Deckel eine Siegelung
zur Fixierung der Lasche erfolgt.
9. Vorrichtung zur Herstellung von Aufreissdeckeln (28), umfassend eine Fördereinrichtung
für Deckelteile und Deckel (20, 20', 28), eine Siegelstation (5, 6), in welcher durch
Zuführmittel (36) ein Band (35) aus Aufreissfolienmaterial zuführbar ist, wobei die
Siegelstation zum Ausstanzen eines Folienabschnitts (25) mit einer Aufreisslasche
(29) aus dem Band (35) und zum Aufsiegeln des Folienabschnitts (25) mit dessen siegelfähiger
Unterseite auf einen Deckelring (20') ausgestaltet ist, sowie eine Umbiegestation
(42), in welcher die Aufreisslasche (29) auf den Deckel biegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (38, 39) vorgesehen ist, durch welche vor dem Ausstanzen des Folienabschnitts
(25) eine Klebefläche (30) auf die Oberseite (26) des Bands (35) aufbringbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung mindestens eine Zuführung für mindestens ein Klebeband (33) sowie
mindestens ein Stanzwerkzeug (38) aufweist, durch welches die Klebefläche (30) aus
dem Klebeband (33) ausstanzbar und auf die Oberseite (26) des Bands (35) aufbringbar
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (41) zur Entfernung einer Schutzfolie (37) von der Klebefläche vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Beaufschlagung der Klebefläche mit Druckluft (43) und zur Absaugung
der gelösten Schutzfolie ausgestaltet ist.
13. Aufreissdeckel (28) mit einem Deckelring (20') und einer Aufreissfolie (25) mit einer
umgebogenen Aufreisslasche (29), dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreisslasche (29) auf der Aufreissfolie durch ein eine Klebefläche (30) befestigt
ist, welche von einem Stück doppelseitigen Klebeband (33) gebildet ist, dessen Klebkraft
auf seinen beiden Seiten unterschiedlich ist, wobei die geringere Klebkraft auf der
Seite wirkt, an welcher die Aufreisslasche befestigt ist.