[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Oszillationsantrieb mit
- einer Abtriebswelle, die um ihre Längsachse drehoszillierend antreibbar ist und ein
freies Ende aufweist,
- einer Aufnahme am freien Ende der Abtriebswelle, die eine Anlagefläche zur Anlage
eines Werkzeugs aufweist,
- einem Befestigungsabschnitt an der Aufnahme, der gegenüber der Anlagefläche erhaben
in Richtung der Längsachse nach außen hervorsteht und der zur formschlüssigen Verbindung
mit einer Befestigungsöffnung eines an der Anlagefläche anliegenden Werkzeugs ausgebildet
ist und
- mit einem Befestigungsmittel zur Befestigung des Werkzeugs mit seiner Befestigungsöffnung
an der Aufnahme.
[0002] Ein solcher Oszillationsantrieb ist aus der
US 6,945,862 B2 bekännt.
[0003] Unter einem Oszillationsantrieb soll ein Antrieb verstanden werden, dessen Abtriebswelle
im Betrieb eine oszillierende Drehbewegung ausführt. Ein an der Abtriebswelle befestigtes
Werkzeug kann so in vielfältiger Weise, etwa zum Sägen, Schneiden oder Schleifen,
verwendet werden.
[0004] Grundsätzlich sind zwei Arten bekannt, das Werkzeug mit der Abtriebswelle zu verbinden.
Bei einer ersten Variante wird das Werkzeug mit einem Spannelement, beispielsweise
mittels einer Spannschraube, gegen eine Aufnahme am freien Ende der Abtriebswelle
gepresst, so dass eine hohe Reibungskraft zwischen dem Werkzeug und der Aufnahme entsteht.
Eine solche Verbindung wird als reibschlüssig bezeichnet.
[0005] Bei einer zweiten Variante weist die Aufnahme oder das Werkzeug einen Befestigungsabschnitt
auf, der in eine entsprechend geformte Befestigungsöffnung am jeweils anderen Teil
eingreifen kann. Die Übertragung des Drehmoments wird hier durch einen Formschluss
zwischen Befestigungsabschnitt und Befestigungsöffnung erzielt. Eine formschlüssige
Verbindung bietet gegenüber einer reibschlüssigen Verbindung den Vorteil, dass auch
sehr hohe Drehmomente übertragen werden können.
[0006] Im Dauerbetrieb von Oszillationsantrieben haben sich jedoch auch gewisse Nachteile
bei der Übertragung hoher Drehmomente auf die Werkzeuge gezeigt. So können die Befestigungsöffnungen
teilweise aufgeweitet werden. Auch wurde nach längerem Betrieb eine Erwärmung der
Werkzeuge durch den Oszillationsantrieb beobachtet.
[0007] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten
Oszillationsantrieb aufzuzeigen, der die Nachteile einer formschlüssigen Drehmomentübertragung
auf das Werkzeug verringert.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Oszillationsantrieb der eingangs genannten
Art gelöst, bei dem das Werkzeug am Befestigungsabschnitt unter der Wirkung eines
Drehmoments gegen eine Vorspannung axial nachgiebig aufgenommen ist und der Befestigungsabschnitt
bei axialem Ausweichen des Werkzeugs eine Verdrehung des Werkzeugs um einen gewissen
Verdrehwinkel erlaubt.
[0009] Damit ist die oben genannte Aufgabe vollständig gelöst.
[0010] Der erfindungsgemäße Oszillationsantrieb verbindet die Vorteile einer formschlüssigen
Verbindung, nämlich der Möglichkeit zur Übertragung hoher Drehmomente, mit den Vorteilen
eines Reibschlusses, nämlich dass Überlastungen vermieden werden.
[0011] Gemäß der Erfindung erfolgt die Übertragung des Drehmoments grundsätzlich formschlüssig
durch einen Formschluss zwischen dem Befestigungsabschnitt der Abtriebswelle und der
Befestigungsöffnung des Werkzeugs.
[0012] Wenn nun die Belastung des Oszillationsantriebs zunimmt, so erlaubt der erfindungsgemäße
Oszillationsantrieb ein gewisses axiales Ausweichen des Werkzeugs in Bezug auf die
Längsachse der Abtriebswelle. Durch das axiale Ausweichen des Werkzeugs bewegt sich
das Werkzeug in einen Bereich des Befestigungsabschnitts, der eine Verdrehung des
Werkzeugs um einen gewissen Verdrehwinkel erlaubt.
[0013] So ergibt sich bei hoher Belastung eine gewisse Nachgiebigkeit, die eine gewisse
Relativbewegung des Werkzeugs gegenüber der Abtriebswelle erlaubt. So werden Drehmomentspitzen
reduziert. Dadurch wird gleichzeitig die Gefahr einer Wärmeentwicklung durch die Drehmomentübertragung
reduziert und ein Ausschlagen der Befestigungsöffnung vermieden.
[0014] Die neu geschaffene Möglichkeit, dass das Werkzeug axial gegenüber der Anlagefläche
nachgeben und sich um einen gewissen Verdrehwinkel verdrehen kann, führt zu einer
Aufteilung der in der Oszillationsebene gegen den Befestigungsabschnitt wirkenden
Kraft in zwei Komponenten, nämlich in eine axial wirkende Kraftkomponente, aufgrund
der das Werkzeug als Reaktion axial gegen das Befestigungsmittel drückt, und in eine
verbleibende, in der Oszillationsebene wirkende Kraftkomponente.
[0015] Geht die auf das Werkzeug wirkende Belastung wieder zurück, so drückt das Befestigungsmittel
das Werkzeug wieder in seine formschlüssige Ausgangslage zurück. Die Kraft, die das
Befestigungsmittel der axialen Verschiebung des Werkzeugs entgegensetzt, wird dadurch
erzielt, dass das Befestigungsmittel einen elastischen und/oder federnden Teil aufweist
oder elastisch und/oder federnd aufgenommen ist.
[0016] Bereits im Ruhezustand presst das Befestigungsmittel elastisch und/oder federnd gegen
das Werkzeug und hält es im formschlüssigen Sitz. Bei hoher Belastung drückt das Werkzeug
gegen die vom Befestigungsmittel ausgeübte Kraft, so dass gewissermaßen ein Teil der
auf den Befestigungsabschnitt wirkenden Kraft gegen das Befestigungsmittel geleitet
wird. Durch das axiale Ausweichen des Werkzeugs steigt die vom Befestigungsmittel
ausgeübte Kraft an und drückt das Werkzeug zurück in den sicheren formschlüssigen
Sitz, sobald die erhöhte Belastung nachlässt.
[0017] In einer Ausgestaltung der Erfindung verbreitert sich der Befestigungsabschnitt in
einer Richtung parallel zur Längsachse und auf die Anlagefläche zu zumindest in einem
Bereich.
[0018] Die Breite des Befestigungsabschnitts wird in einer zur Längsachse senkrechten Ebene
bestimmt und entlang eines Kreisbogens gemessen, dessen Mittelpunkt auf der Längsachse
liegt. Die Verbreiterung des Befestigungsabschnitts in Richtung auf die Anlagefläche
kann also derart beschrieben werden, dass die Breite des Befestigungsabschnitts in
einer ersten Ebene senkrecht zur Längsachse größer ist als die Breite in einer parallelen
Ebene, die weiter von der Anlagefläche entfernt ist als die erste Ebene.
[0019] Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass sich der Befestigungsabschnitt in einer Richtung
von der Anlagefläche weg in zumindest einem Bereich verengt bzw. verjüngt. Insbesondere
kann dies bedeuten, dass die Grundfläche des Befestigungsabschnitts, mit der der Befestigungsabschnitt
auf der Anlagefläche ruht, größer ist als die von der Grundfläche abgewandte Oberfläche
des Befestigungsabschnitts. Sofern die genannten Flächen nicht eben ausgebildet sind,
ist das jeweilige Flächenmaß in Bezug auf eine zur Längsachse senkrechten Ebene zu
betrachten.
[0020] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Befestigungsabschnitt eine
Mehrzahl von Vorsprüngen auf, die bezogen auf die Längsachse radial nach außen hervorstehen.
[0021] Mittels solcher Vorsprünge kann der formschlüssige Sitz und die gewünschte Drehmomentübertragung
besonders gut realisiert werden.
[0022] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bildet jeder Vorsprung ausgehend von
der Anlagefläche mindestens eine Flanke aus, deren Grundlinie auf der Anlagefläche
eine gerade Strecke ist.
[0023] In diesem Fall sollte auch an der Befestigungsöffnung des Werkzeugs eine entsprechende
Anlagefläche mit einer geraden Grundlinie ausgebildet sein. Dann kann die Drehmomentübertragung
entlang der gesamten geraden Strecke erfolgen. Dies kann punktförmige Belastungen
zwischen dem Befestigungselement und der Befestigungsöffnung eliminieren, so dass
Bereiche mit besonders hoher Wärmebelastung vermieden werden können.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bildet die Oberfläche der Flanke ein
ebenes Trapez.
[0025] Wenn die Oberfläche der Flanke derart ausgeführt ist, ist bei einem Verdrehen des
Werkzeugs ein besonders gutes Aufgleiten des mit dieser Flanke korrespondierenden
Teils der Befestigungsöffnung möglich. Ferner ist bei dieser Ausführungsform vorteilhaft,
dass das Aufgleiten des Teils der Befestigungsöffnung und damit das axiale Ausweichen
des Werkzeugs ungefähr proportional zur Kraft ist, die in der Oszillationsebene auf
das Werkzeug einwirkt. D.h., je höher die Belastung des Werkzeugs ist, desto weiter
kann das Werkzeug axial nachgeben.
[0026] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bildet die Flanke zur Längsachse einen
Winkel zwischen 5° und 40°, vorzugsweise zwischen 10° und 25°, insbesondere zwischen
13° und 17°. Der Winkel kann in Hinblick auf die vorgesehene Materialpaarung gewählt
werden, z.B. Stahl an Stahl oder Stahl an Aluminium.
[0027] Bei diesem Winkelbereich ist ein guter Ausgleich gewährleistet zwischen einerseits
einer sicheren formschlüssigen Übertragung des Drehmoments und andererseits der gewünschten
Nachgiebigkeit in Drehrichtung bei starker Belastung.
[0028] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Abtriebswelle ein durch ein
Federelement vorgespanntes Zugelement auf, an dem das Befestigungsmittel festlegbar
ist.
[0029] Bei dieser Ausführungsform wird das Befestigungsmittel, beispielsweise ein Befestigungsstift,
von dem im Wesentlichen starren Zugelement gehalten, wobei das Zugelement wiederum
mittels des Federelements federnd im Oszillationsantrieb gehalten ist. Das Prinzip
eines solchen Aufbaus ist beispielsweise aus der
DE 39 02 874 A1 bekannt.
[0030] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Befestigungsmittel einen
elastischen und/oder federnden Abschnitt auf.
[0031] Bei dieser Ausführungsform wird das Werkzeug von einem Element gehalten, das aufgrund
einer teilweise elastischen und/oder federnden Eigenschaft das axiale Ausweichen des
Werkzeugs erlaubt. Ein solches Befestigungsmittel kann beispielsweise eine Spannschraube
darstellen, deren Schraubenkopf eine gewisse Elastizität hat oder gegenüber dem Schraubenschaft
elastisch verlagerbar ist.
[0032] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Befestigungsabschnitt im Querschnitt
mehrkantförmig, vorzugsweise sechskantförmig ausgebildet.
[0033] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Vorsprünge bezüglich einer
zur Längsachse radialen Richtung symmetrisch ausgebildet und weisen je zwei Flanken
auf, die über einen von der Längsachse abgewandten, gemeinsamen, gekrümmten Bereich
miteinander verbunden sind.
[0034] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nähern sich die Flanken in einem Winkel
zwischen 5° und 35°, vorzugsweise zwischen 10° und 25°, insbesondere zwischen 12°
und 18° an.
[0035] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Flanken der Vorsprünge in
einem der Längsachse nahen Bereich durch eine Hinterschneidung abgeschlossen.
[0036] Dadurch kann erreicht werden, dass die Drehmomentübertragung nicht im radial von
der Längsachse gesehen innersten Bereich des Vorsprungs stattfindet, sondern in seinem
mittleren, gegebenenfalls auch in seinem äußeren Bereich.
[0037] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0038] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Aufnahme eines Oszillationsantriebs in einer Seitenansicht;
- Fig. 1b
- eine Vergrößerung der Aufnahme gemäß Fig. 1a;
- Fig.2a
- die Aufnahme gemäß Fig. 1a, aufweisend vier Vorsprünge, in der Seitenansicht;
- Fig. 2b
- eine Ausschnittsvergrößerung eines Vorsprungs gemäß Fig. 2a;
- Fig. 3
- die Aufnahme gemäß Fig. 1a mit einem angelegten Werkzeug;
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie IV-IV durch die Aufnahme gemäß Fig. 1a mit aufgesetztem
Werkzeug und eingesetztem Befestigungsmittel;
- Fig. 5a
- die Aufnahme gemäß Fig. 4, bei der das Werkzeug axial ausgewichen ist und sich um
einen gewissen Verdrehwinkel verdreht hat;
- Fig. 5b
- eine Ausschnittsvergrößerung der Aufnahme gemäß Fig. 5a;
- Fig. 6a
- eine alternative Ausführungsform der Aufnahme mit einem Befesti- gungsabschnitt in
der Form eines Sechskants in der Seitenansicht; und
- Fig. 6b
- die Ausführungsform gem. Fig. 6a in der Draufsicht.
[0039] Fig. 1a zeigt einen Oszillationsantrieb 10 mit einer Abtriebswelle 12, die um ihre
Längsachse 14 drehoszillierend antreibbar ist und ein freies Ende 16 aufweist. Am
freien Ende 16 ist eine Aufnahme 18 angeordnet, die eine Anlagefläche 20 zur Anlage
eines Werkzeugs 22 (Fig. 3) aufweist. Ein Ausschnitt der Aufnahme 18 ist in der Fig.
1b vergrößert dargestellt.
[0040] An der Aufnahme 18 ist ein Befestigungsabschnitt 24 angeordnet, der gegenüber der
Anlagefläche 20 erhaben in Richtung der Längsachse 14 nach außen hervorsteht und der
zur formschlüssigen Verbindung mit einer Befestigungsöffnung 26 (Fig. 3) eines an
der Anlagefläche 20 anliegenden Werkzeugs 22 ausgebildet ist.
[0041] Der Oszillationsantrieb 10 weist ferner eine Schnellspanneinrichtung 29 mit einem
Spannhebel 30 auf, durch den ein in der Abtriebswelle 12 aufgenommenes Zugelement
31 zwischen einer Arbeitsstellung und einer Ruhestellung axial verschiebbar ist. An
dem Zugelement 31 kann ein Befestigungsmittel 28 etwa in Form einer Schraube befestigt
werden, die eine Befestigungsöffnung 26 eines auf den Befestigungsabschnitt 24 aufgesetzten
Werkzeugs 22 durchsetzt.
[0042] In der Ruhestellung ist das Zugelement 31 durch den Spannhebel 30 axial nach außen
geschoben, so dass in dieser Stellung das Befestigungsmittel 28 ohne Zuhilfenahme
eines Handwerkzeugs gelöst werden kann, um das Werkzeug 22 zu wechseln. Bei Umlegen
des Spannhebels 30 gelangt das Zugelement 31 in die Arbeitsstellung, in der nunmehr
das Zugelement 31 durch die Wirkung eines Federelements 32 gespannt ist, so dass das
Befestigungsmittel 28 und damit das Werkzeug 22 unter der Wirkung des Federelements
32 gegen die Anlagefläche 20 der Aufnahme 18 vorgespannt wird.
[0043] Das Befestigungsmittel 28 ist hier in Form eines in das Zugelement 31 eingesetzten
Stifts 34 mit einem Kopf 35 angedeutet.
[0044] Insbesondere dann, wenn der Oszillationsantrieb 10 keine Schnellspanneinrichtung
29 - und somit kein Federelement 32 - aufweist, ist es aber beispielsweise auch denkbar,
den Rand des Kopfes 35 nachgiebig auszubilden, so dass eine axiale Auslenkung des
Werkzeugs 22 möglich ist und der Kopf 35 des Stifts 34 dann eine Rückstellkraft auf
das Werkzeug 22 ausübt.
[0045] Die federnde Befestigung des Befestigungsmittels 28 führt dazu, dass das Befestigungsmittel
28 auch entgegen der von dem Federelement 30 ausgeübten Kraft verlagert werden kann,
d.h. von der Anlagefläche 20 weg, wenn auf das Befestigungsmittel 28 eine entsprechend
große Kraft ausgeübt wird.
[0046] Dadurch erlaubt entweder das Zugelement 31 oder das Befestigungsmittel 28 ein axiales
Ausweichen des Werkzeugs 22. Die Kraft, die erforderlich ist, um entgegen der Vorspannung
des Befestigungsmittels 28 zu wirken, ergibt sich aus dem zwischen der Abtriebswelle
12 und dem Werkzeug 22 wirkenden Drehmoment, wie nachfolgend noch näher erläutert
wird.
[0047] Der Befestigungsabschnitt 24 weist hier vier Vorsprünge 36 auf, die jeweils im Winkel
von 90° zueinander um die Längsachse 14 angeordnet sind. (Einer der Vorsprünge 36
ist hier verdeckt.) Die Vorsprünge 36 sind dabei jeweils über einen zur Längsachse
14 konzentrischen bogenähnlichen Abschnitt 44 verbunden. Insgesamt ist festzustellen,
dass sich der Befestigungsabschnitt 24 in einer Richtung parallel zur Längsachse 14
und auf die Anlagefläche 20 zu verbreitert.
[0048] Wie in der Zusammenschau mit den Fig. 2a und 2b, die die Aufnahme 18 in einer Draufsicht
und eine vergrößerte Ansicht eines Vorsprungs 34 zeigen, zu erkennen ist, sind die
Vorsprünge 36 bezüglich einer zur Längsachse 14 radialen Richtung symmetrisch ausgebildet
und weisen je zwei Flanken 38 auf, die über einen von der Längsachse 14 abgewandten,
gemeinsamen, gekrümmten Bereich 42 miteinander verbunden sind. Die Grundlinie 40 der
Flanken 38 auf der Anlagefläche 20 ist jeweils eine gerade Strecke.
[0049] Die Flanken 38 bilden in einer Seitenansicht etwa gemäß Fig. 1a, b jeweils ein ebenes
Trapez. Der von einer Flanke 38 zur Längsachse 14 gebildete Winkel α beträgt hier
ungefähr 15°. Der Winkel β an der Rundung des Vorsprungs 36 beträgt hier auch ungefähr
15°, kann bei Bedarf aber auch verschieden vom Winkel α gewählt werden.
[0050] Wie in der Fig. 2b besonders gut zu erkennen ist, verjüngt sich der Vorsprung 36
in radialer Richtung von der Längsachse 14 nach außen hin. Die Verjüngung wird dadurch
erzielt, dass sich die ebenen Flanken 38 radial nach außen annähern. Der Winkel γ
zwischen den beiden ebenen Flanken 38 beträgt hier ungefähr 15°.
[0051] Zusätzlich zu der genannten Verjüngung sind die Flanken 38 der Vorsprünge 36 in einem
der Längsachse 14 nahen Bereich jeweils durch eine Hinterschneidung 46 abgeschlossen.
Dies kann bewirken, dass die Kraftübertragung zwischen der Abtriebswelle 12 und dem
Werkzeug 22 hauptsächlich oder ausschließlich entlang der Flanken 38 erfolgt.
[0052] Fig. 3 zeigt den Oszillationsantrieb 10 mit aufgesetztem Werkzeug 22. Die Befestigungsöffnung
26 weist acht Aufnehmungen auf, deren Form und Größe den Vorsprüngen 36 angepasst
ist, so dass das Werkzeug 22 - wie mittels der gestrichelten Linie dargestellt - in
verschiedenen Positionen aufgesetzt werden kann. Die Oszillationsrichtung des Oszillationsantriebs
10 ist mittels des Doppelpfeils 48 angedeutet.
[0053] Wenn das Werkzeug 22 an der Anlagefläche 20 anliegt, so entsteht ein Formschluss
zwischen dem Befestigungsabschnitt 24 und der Befestigungsöffnung 26. Ein möglicher
Verdrehwinkel δ ist symbolisch dargestellt. Es sei angemerkt, dass der hier dargestellte
Verdrehwinkel δ zum Zwecke der Erläuterung stark übertrieben dargestellt ist und dass
der tatsächlich auftretende Verdrehwinkel δ deutlich geringer ist, insbesondere in
der Größenordnung von weniger als 1° liegt. Der maximale theoretisch mögliche Verdrehwinkel
δ ist durch die Konstruktion der Schnellspanneinrichtung 29 bzw. des Befestigungsmittels
28 begrenzt, da in einer Endlage wieder ein Formschluss erreicht wird. In der Praxis
ergeben sich jedoch in Folge der Oszillationen mit hoher Frequenz (∼ 5000 - 30.000
Oszillationen pro Minute) und kleinem Verschwenkwinkel (0,5° - 7°) nur sehr geringe
Verdrehwinkel δ.
[0054] Fig. 4 zeigt die Aufnahme 18 mit einem aufgesetzten Werkzeug 22, wobei das Werkzeug
22 von dem Befestigungsmittel 28 gegen die Anlagefläche 20 gedrückt wird.
[0055] Es ist zu erkennen, dass Kanten 50 der Befestigungsöffnung 26 des Werkzeugs 22 im
Bereich der Grundlinie 40 am Vorsprung 36 anliegen. Auf diese Weise findet eine formschlüssige
Übertragung des Drehmoments von der Abtriebswelle 12 auf das Werkzeug 22 statt.
[0056] Die Situation, die sich einstellt, wenn das Werkzeug 22 einer hohen Belastung ausgesetzt
ist, ist in den Fig. 5a und 5b dargestellt, die die Aufnahme 18 und einen vergrößerten
Ausschnitt der Aufnahme 18 zeigen.
[0057] Es ist zu erkennen, dass sich das Werkzeug 22 in axialer Richtung von der Anlagefläche
20 abgehoben hat. Auch hier ist die axiale Verschiebung zum Zwecke der besseren Erkennbarkeit
stark übertrieben dargestellt. Die schräge Flanke 38 führt dazu, dass die bislang
in einer zur Längsachse 14 senkrechten Ebene auf den Befestigungsabschnitt 24, insbesondere
auf die Vorsprünge 36, wirkende Kraft nun teilweise in eine axial zur Längsachse 14
wirkende Kraft umgesetzt wird. Diese axial wirkende Kraft ist durch den Pfeil 52 angedeutet.
Die verbleibende, quer zur Längsachse 14 wirkende Kraftkomponente ist durch den Pfeil
54 dargestellt.
[0058] Die auf das Werkzeug 22 wirkende Kraft bewirkt, dass es mit seiner Befestigungsöffnung
26 entlang der Flanke 38 aufgleitet. In Reaktion auf die axiale Kraftkomponente 52
drückt das Werkzeug 22 gegen die Vorspannung des Befestigungsmittels 28, während die
Kraftkomponente 54 zur Verdrehung des Werkzeugs 22 um den Verdrehwinkel δ führt. Die
Verdrehung kann stattfinden, wenn die axiale Kraftkomponente 52 die von dem Federelement
bewirkte Vorspannung überschreitet.
[0059] Wenn die Belastung des Werkzeugs 22 wieder nachlässt bzw. die Oszillation in die
andere Richtung geht, verringert sich die axiale Kraftkomponente 52 wieder, und das
Befestigungsmittel 28 drückt das Werkzeug 22 wieder gegen die Anlagefläche 20.
[0060] Durch die gewisse Nachgiebigkeit des Werkzeugs 22 bei hohem Drehmoment werden Drehmomentspitzen,
die durch die oszillierende Bewegung auftreten, abgebaut und so einer Erwärmung des
Werkzeugs 22 und einem Ausschlagen des Befestigungsöffnung 26 entgegen gewirkt.
[0061] Die Nachgiebigkeit kann gerade bei einem Oszillationsantrieb 10 mit einer Schnellspanneinrichtung
28 vorteilhaft realisiert werden, da das vorhandene Federelement 32 genutzt werden
kann, die axiale Beweglichkeit zu erzielen.
[0062] Fig. 6a und 6b zeigen beispielhaft eine alternative Ausführungsform der Aufnahme
18 mit einem Befestigungsabschnitt 24 in der Form eines Sechskants. Es können auch
andere unregelmäßige oder regelmäßige Vielecke, insbesondere Vierecke oder Fünfecke,
gewählt werden.
1. Werkzeug (22) für einen Oszillationsantrieb (10) mit
- einer Antriebswelle (12), die um ihre Längsachse (14) drehoszillierend antreibbar
ist und ein freies Ende (16) aufweist,
- einer Aufnahme (18) am freien Ende (16) der Antriebswelle (12), die eine Anlagefläche
(20) zur Anlage des Werkzeugs (22) aufweist,
- einem Befestigungsabschnitt (24) an der Aufnahme (18), der gegenüber der Anlagefläche
(20) erhaben in Richtung der Längsachse (14) nach außen hervorsteht und eine Mehrzahl
von Vorsprüngen aufweist, die bezogen auf die Längsachse radial nach außen hervorstehen,
welche zur formschlüssigen Verbindung mit einer Befestigungsöffnung (26) des an der
Anlagefläche (20) anliegenden Werkzeugs (22) ausgebildet sind und
- mit einem Befestigungsmittel (28) zur Befestigung des Werkzeugs (22) mit seiner
Befestigungsöffnung (26) an der Aufnahme (18),
dadurch gekennzeichnet, dass
- sich der Befestigungsabschnitt (24) in einer Richtung von der Anlagefläche weg in
zumindest einem Bereich verjüngt und
- die Befestigungsöffnung (26) so ausgebildet ist, dass ein Formschluss zwischen dem
Befestigungsabschnitt (24) und der Befestigungsöffnung (26) entsteht, wenn das Werkzeug
(22) an der Anlagefläche (20) anliegt.
2. Werkzeug (22) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Befestigungsöffnung (26) des Werkzeugs eine Anlagefläche mit einer geraden
Grundlinie ausgebildet ist.
3. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsöffnung (26) Kanten (50) aufweist, welche im Bereich einer Grundlinie
(40) am Vorsprung (36) anliegen, wenn das Werkzeug (22) an der Anlagefläche (20) anliegt.
4. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug (22) axial gegenüber der Anlagefläche (20) nachgeben und sich um einen
gewissen Verdrehwinkel verdrehen kann.
5. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug (22) gegen die vom Befestigungsmittel (28) ausgeübte Kraft drückt, so
dass ein Teil der auf den Befestigungsabschnitt (24) wirkenden Kraft gegen das Befestigungsmittel
(28) geleitet wird.
6. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsöffnung (26) eines auf den Befestigungsabschnitt (24) aufgesetzten
Werkzeugs (22) vom Befestigungsmittel (28) durchsetzt wird.
7. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsöffnung Ausnehmungen aufweist, deren Form und Größe den Vorsprüngen
so angepasst ist, dass es in verschiedenen Positionen aufgesetzt werden kann.
8. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausnehmungen sich in einem Winkel zwischen 5° und 35°, vorzugsweise zwischen 10°
und 25° und insbesondere zwischen 12° und 18° annähern.
9. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug (22) am Befestigungsabschnitt (24) unter der Wirkung eines Drehmoments
gegen eine Vorspannung axial nachgiebig aufgenommen ist
10. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses sich bei axialem Ausweichen am Befestigungsabschnitt (24) um einen gewissen
Verdrehwinkel (δ) dreht.
11. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Verdrehwinkel δ in der Größenordnung von weniger als 1 ° liegt.
12. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dessen Befestigungsöffnung (26) so ausgebildet ist, dass es an einem Befestigungsabschnitt
(24), der vier Vorsprünge (36) aufweist, die jeweils im Winkel von 90° zueinander
um die Längsachse (14) angeordnet sind, formschlüssig aufgenommen werden kann.
13. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , dass
die Vorsprünge (36) jeweils über einen zur Längsachse (14) konzentrischen, bogenähnlichen
Abschnitt (44) verbunden sind.
14. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Vorsprung (36) ausgehend von der Anlagefläche (20) mindestens eine Flanke (38)
ausbildet, deren Grundlinie (40) auf der Anlagefläche (20) eine im Wesentlichen gerade
Strecke ist.
15. Werkzeug (22) nach einem der Ansprüche 12 bis 14
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberfläche der Flanke (38) ein ebenes Trapez bildet.
16. Werkzeug (22) nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flanke (38) zur Längsachse (14) einen Winkel (α) zwischen 5° und 40°, vorzugsweise
zwischen 10° und 25°, insbesondere zwischen 13° und 17° bildet.
17. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Befestigungsmittel (28) zur Befestigung des Werkzeugs elastisch und/ oder federnd
aufgenommen ist.
18. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorsprünge (36) bezüglich einer zur Längsachse (14) radialen Richtung symmetrisch
ausgebildet sind und je zwei Flanken (38) aufweisen, die über einen von der Längsachse
(14) abgewandten, gemeinsamen gekrümmten Bereich (42) miteinander verbunden sind.
19. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses als Sägewerkzeug gestaltet ist.
20. Werkzeug (22) nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses als Schneidwerkzeug gestaltet ist.
21. Werkzeug (22) nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses als Schleifwerkzeug gestaltet ist.
22. Werkzeug (22) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsöffnung (26) acht Ausnehmungen aufweist.
23. Oszillationsantrieb (10) zum Gebrauch mit einem Werkzeug (22) nach einem der Ansprüche
1 bis 22, wobei der Befestigungsabschnitt (24) des Oszillationsantriebs (10) formschlüssig
mit der Befestigungsöffnung (26) des Werkzeugs (22) verbunden ist.
24. Oszillationsantrieb nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug (22) am Befestigungsabschnitt (24) unter der Wirkung eines Drehmoments
gegen eine Vorspannung axial nachgiebig aufgenommen ist.
25. Oszillationsantrieb nach einem der Ansprüche 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug (22) von dem Befestigungsmittel (28) federnd und/ oder elastisch gegen
die Anlagefläche (20) gedrückt wird.
26. Oszillationsantrieb nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass
die Frequenz der Oszillation ca. 5.000 - 30.000 pro Minute beträgt.
27. Oszillationsantrieb nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschwenkwinkel 0,5° - 7° beträgt.