[0001] Die Erfindung betrifft einen Ponton mit einer Öffnung zur Verbindung des Ponton-Innenraumes
mit der Atmosphäre, insbesondere zum Druckausgleich.
[0002] Hohlkörper, die leer oder mit einer Füllung geringer spezifischer Dichte versehen
sind, werden seit Jahrhunderten zum Bau von schwimmenden Bootssteganlagen oder Brücken
verwendet und in dieser Funktion als Pontons bezeichnet.
[0003] Derzeit werden Pontons in unterschiedlichen Materialien und Ausführungen hergestellt.
Je nach Dicke des Materials werden diese dann mit Belüftungsbohrungen versehen, die
dafür sorgen, dass sich der im Inneren, bei Temperaturänderungen, auftretende Druckunterschied
ausgleicht, um Verformungen der Wandung aufgrund zu großer Unterschiede zwischen Innen-
und Außendruck zu verhindern oder zumindest auf ein Maß zu begrenzen, bei dem Zerstörungen
des Pontons nicht auftreten können.
[0004] Leider führen dies Öffnungen auch dazu, dass sich unter gewissen Umständen, sei es
durch eine zu hohe Belastung, oder durch eintretende und kondensierende Feuchtigkeit,
Wasser im Inneren ansammelt. Teilweise versucht man, diesen Mangel durch zusätzliches
Ausschäumen zu beseitigen. Dies verursacht in der Regel kaum höhere Kosten. Diese
Ausführung weist jedoch den Nachteil auf, dass der Schaum in den meisten Fällen auch
Wasser aufnehmen wird. 5% bis 10% des Volumen können somit mit Wasser betränkt sein,
was dann den Auftrieb reduzieren wird. Sollte kein Schaum im Inneren sich befinden,
müssen die Pontons nach Feuchtigkeitseintritt ausgepumpt werden, was die Wartungskosten
der Steganlage erhöht.
[0005] Die Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Ponton bereitzustellen,
bei dem einerseits der erforderliche Druckausgleich gewährleistet und andererseits
eine übermäßige Ansammlung von Wasser im Inneren verhindert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Ponton mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige
Fortbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weiterhin
wird im Rahmen der Erfindung ein Deckel für die Nachrüstung vorhandener Pontons bereitgestellt,
mit dem sich diese erfindungsgemäß ausrüsten lassen.
[0007] Die Erfindung schließt den Gedanken ein, dass in einem geschlossenen Behälter eine
Belüftungs- und Entwässerungseinrichtung eingebaut wird. Sie sorgt einerseits für
einen Druckausgleich und andererseits, durch den bei genügender Temperaturdifferenz
entstehenden Überdruck, für eine selbstständige Entwässerung der eventuell eingetretenen
Flüssigkeiten. Gleichzeitig wird noch die Möglichkeit geschaffen, diese Behälter auch
noch teilweise zu fluten, um so die Möglichkeit der Anpassung der Freibordhöhe zu
ermöglichen, oder um durch eine Teilflutung höhere Kippstabilität zu erreichen. Diese
wird häufig bei Anlagen für Ruderboote benötigt.
[0008] Dies wird dadurch erreicht, dass eine Belüftung in den Körper integriert wird, die
so platziert und angeordnet ist, dass einerseits kein Regenwasser oder Schwallwasser
leicht eindringen kann, und dass ein Entwässerungsrohr soweit zum Boden geführt wird,
wie es für eine entsprechende Entwässerung benötigt wird, falls Wasser sich gebildet
haben oder eingedrungen sein sollte. Idealerweise sollte dieses Rohr oder der Belüftungskörper
so ausgeführt sein, dass sich eine "Schwanenhalssituation" ergibt, um auch hier ein
Eindringen von Wasser zu erschweren. Wenn diese Belüftung z. B. als Schraubvariante
ausgeführt wird, hat man noch den Vorteil, dass die Rohrlänge, zur teilweisen Flutung,
angepasst werden kann. Das Rohr sollte verhältnismäßig dünn gewählt werden, um hier
den Überdruck effektiver zu nutzen. Um eine eventuelle Verstopfung zu verhindern,
kann das untere Rohrenende angeschrägt werden.
[0009] Sollte es jedoch erforderlich sein, den Körper von Hand zu entwässern, was bei sehr
geringen Temperaturdifferenzen nötig werden kann, so ist dies ohne großen Aufwand
ebenfalls möglich. Hierzu kann man den Körper am Belüftungsventil aufblasen, um durch
den entstehenden Überdruck das Wasser herauszudrücken. Eine Saugpumpe usw. ist nicht
mehr erforderlich.
[0010] In einer Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Röhrchen oder der Schlauch
in einem Deckel angebracht ist, der eine Belüftungsöffnung des Pontons dicht verschließt.
Dies kann speziell so ausgestaltet sein, dass die Öffnung an einer Seitenwand bzw.
dem Umfang des Deckels vorgesehen ist, und hierbei kann insbesondere der Deckel einen
Schraub- oder Bajonettverschluss oder sonstige Verriegelungsmittel aufweisen.
[0011] Im Sinne der weiter oben erwähnten Ausgestaltung ist bevorzugt im Deckel eine Art
Schwanenhalsabschnitt mit einem im Gebrauchslage des Pontons über dem Niveau der Öffnung
liegenden Scheitelpunkt eingeformt und an diesen ponton-innenseitig das Röhrchen oder
des Schlauchs angesetzt um zu sichern, dass nicht am Umfang des erwähnten Deckels
ständig wieder Wasser in den Ponton eindringt, welches dann - je nach Druckverhältnissen
- ggf. zeitweise dort verbleiben wird, weist der Deckel einen O-Ring zur Abdichtung
gegenüber dem Ponton auf.
[0012] Speziell bei Pontons mit einem Deckel mit sehr geringer Materialstärke kann die Realisierung
der vorstehend erwähnten Lösung mit einer Belüftungsöffnung und einem auf diesen aufgesetzten
Deckel diffizil bzw. ungünstig sein. Hier kann insbesondere vorgesehen sein, dass
sich die Öffnung nahe einer Oberkante einer Umfangswand des Pontons befindet und das
Röhrchen oder der Schlauch durch eine Halterung an der Umfangswand fixiert ist.
[0013] Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im Übrigen aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren. Von diesen zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen Pontons,
Fig. 2 eine Detailansicht des Pontons nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine partielle Querschnittsdarstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Pontons.
[0014] Fig. 1 zeigt in schematischer Querschnittsdarstellung einen Ponton 1 mit einem trapezförmigen
Querschnitt, in dessen Oberseite bzw. Deckfläche 3 mittig eine Öffnung 5 vorgesehen
ist, welche durch einen Deckel 7 verschlossen ist. An diesem ist ein sich in der Mittelachse
des Pontons bis fast unmittelbar zum Boden 9 desselben erstreckendes geradliniges
Röhrchen 11 angebracht. Das bodennahe Ende des Röhrchens 11 ist abgeschrägt; die Ausführung
des im Deckel 7 befindlichen anderen Endes ist in Fig. 2 gezeigt.
[0015] In Fig. 2 ist zu erkennen, dass die Öffnung einen ins Innere des Pontons gezogenen
Gewindeflansch 5a aufweist, in den der Deckel 7 mit einem in seinem unteren Bereich
vorgesehen Schraubgewindeabschnitt 7a eingeschraubt ist. Der Durchmesser des oberen
Abschnitts des Deckels 7 ist größer als derjenige der Öffnung 5, sodass dieser Deckelabschnitt
7b auf der Oberseite 3 des Pontons plan aufliegt. Zur Abdichtung gegenüber dem Ponton
ist ein O-Ring 13 eingesetzt.
[0016] In der Figur ist zu erkennen, dass das Röhrchen 11 in eine entsprechende, mittig
angeordnete Bohrung 7c im Deckel 7 von unten eingesetzt ist. An die Bohrung 7c schließt
sich im Deckel nach oben hin und mit der Bohrung 7c fluchtend eine Bohrung 7d geringeren
Durchmessers an. Diese verläuft bis nahe zum Scheitelpunkt des Deckels 7 und geht
dort in eine zur abgeschrägten Oberseite des Deckels parallele weitere Bohrung 7e
gleichen Durchmessers über. Jene mündet an einer Seitenwandung des oberen Deckelabschnitts
7b in einer Austrittsöffnung 15.
[0017] Baut sich im Inneren des Pontons ein Überdruck auf, so entweicht dieser über die
Austrittsöffnung 15 in die Atmosphäre. Ist am Boden des Pontons Wasser angesammelt,
so drückt der Überdruck dieses Wasser durch das Lumen des Röhrchens 11 und die hiermit
verbundenen Bohrungsabschnitte 7d und 7e und schließlich die Austrittsöffnung 15 nach
außerhalb des Pontons. Umgekehrt dient die dargestellte Anordnung auch zum Ansaugen
von Luft aus der Atmosphäre in den Ponton, sofern dort aufgrund von Temperaturschwankungen
ein gegenüber Atmosphärendruck niedrigerer Druck auftreten sollte.
[0018] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform in einem Ponton 1', hier mit recheckigem
Querschnitt und einem auf eine zylindrischen Grundkörper 2' aufgesetzten Deckel 3'.
Bei dieser Ausführung ist statt einer Öffnung im Deckel eine Öffnung 4' in einer Seitenwand
des Grundkörpers 3' vorgesehen. Durch diese Öffnung 4' ragt eine Ende eines schwanenhalsförmig
gebogenen Röhrchens 6' nach außen, welches an der Seitenwandung durch zwei Halter
8a' und 8b' derart fixiert ist, dass es - ebenso wie das Röhrchen 11 bei der ersten
Ausführungsform - mit seinem ponton-innenseitigen Ende nahezu dem Boden 9' berührt.
Auch hier ist das Ende 10' des Röhrchens abgeschrägt, um die Verstopfungsgefahr durch
am Boden abgelagerten Schmutz zu verringern.
[0019] Die Funktionsweise entspricht im Wesentlichen der ersten Ausführungsform. Es versteht
sich, dass bei der vorliegenden Ausführung eine größere Wahrscheinlichkeit für das
Eindringen von Schwallwasser in den Ponton besteht - jedoch sorgt der Druckausgleichseffekt
der Anordnung dafür, dass auch solches eindringen de Schwallwasser wieder aus dem
Ponton abgeleitet werden kann.
[0020] Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Beispiele und hervorgehobenen
Aspekte beschränkt, sondern ebenso in einer Vielzahl von Abwandlungen möglich, die
im Rahmen fachgemäßen Handelns liegen. Insbesondere kann die Erfindung statt mit starren
Röhrchen auch mit flexiblen Röhrchen bzw. Schläuchen realisiert werden, und für die
Halterung der Röhrchen bzw. Schläuche im Ponton gibt es zahlreiche technische Möglichkeiten,
die sich dem Fachmann ohne weitere Erläuterung erschließen.
1. Ponton mit einer Öffnung zur Verbindung des Ponton-Innenraumes mit der Atmosphäre,
insbesondere zum Druckausgleich, wobei die Öffnung durch ein Röhrchen oder einen Schlauch
geeigneter Länge mit einem bodennahen Bereich des Innenraumes verbunden ist.
2. Ponton nach Anspruch 1, wobei das Röhrchen oder der Schlauch nahe der Öffnung einen
Schwanenhalsabschnitt oder ähnlich geformten Abschnitt mit einem in Gebrauchslage
des Pontons über dem Niveau der Öffnung liegenden Scheitelpunkt zur Verhinderung des
Eindringens von Schwallwasser aufweist.
3. Ponton nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Röhrchen oder der Schlauch in einem Deckel
angebracht ist, der eine Belüftungsöffnung des Pontons dicht verschließt.
4. Ponton nach Anspruch 3, wobei die Öffnung an einer Seitenwand bzw. dem Umfang des
Deckels vorgesehen ist.
5. Ponton nach Anspruch 3 oder 4, wobei der Deckel einen Schraub- oder Bajonettverschluss
oder sonstige Verriegelungsmittel aufweist.
6. Ponton nach einem der Ansprüche 3 - 5, wobei im Deckel ein Schwanenhalsabschnitt mit
einem im Gebrauchslage des Pontons über dem Niveau der Öffnung liegenden Scheitelpunkt
eingeformt und an diesen ponton-innenseitig das Röhrchen oder des Schlauchs angesetzt
ist.
7. Ponton nach einen der Ansprüche 3 - 6, wobei der Deckel einen O-Ring zur Abdichtung
gegenüber dem Ponton aufweist.
8. Ponton nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Röhrchen oder der Schlauch
ein abgeschrägtes freies Ende aufweist.
9. Ponton nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich die Öffnung nahe einer Oberkante einer Umfangswand
des Pontons befindet und das Röhrchen oder der Schlauch durch eine Halterung an der
Umfangswand fixiert ist.
10. Ponton nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Röhrchen oder der Schlauch
derart bemessen und angebracht ist, dass es/er sich bis zum Boden des Pontons erstreckt.
11. Ponton nach einen der Ansprüche 1 - 9, wobei das Röhrchen oder der Schlauch derart
bemessen und angebracht ist, dass seine Ponton-innenseitige Öffnung einen vorbestimmten
oder einstellbaren Abstand vom Boden des Pontons hat.
12. Deckel als Zubehörteil für ein Ponton nach einem der Ansprüche 3 - 8, mit einem eingefügten
Röhrchen oder Schlauch mit einer auf die Innenhöhe des Pontons zwischen dem Boden
und der Belüftungsöffnung abgestimmten Länge.