[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel, insbesondere Fußbodenpaneel, mit einem Kern aus
einem Holzwerkstoff oder Holzwerkstoff-Kunststoff-Gemisch, einer Oberseite und einer
Unterseite, wobei das Paneel an einer ersten Seitenkante ein unteres Verriegelungselement,
das einen an der Unterseite des Paneels angeordneten über die erste Seitenkante hervorragenden
ersten Steg und ein an einem äußeren Ende des ersten Stegs angeordnetes erstes Hakenelement
mit einer Hinterschneidung umfasst, und an einer der ersten Seitenkante gegenüberliegenden
zweiten Seitenkante ein oberes Verriegelungselement mit einem an der Oberseite des
Paneels angeordneten über die zweite Seitenkante hervorragenden zweiten Steg und einem
an einem äußeren Ende des zweiten Stegs angeordneten zweiten Hakenelement, das wenigstens
eine Verriegelungsnase aufweist, umfasst, so dass zwei identisch ausgebildete Paneele
in horizontaler Richtung und in vertikaler Richtung miteinander nach Einschnappen
der Verriegelungsnase eines Paneels in die Hinterschneidung des zweiten Paneels verbindbar
und verriegelbar sind.
[0002] Ein derartiges Paneel ist beispielsweise aus der
DE 199 29 896 A1 bekannt. Zwei der dort beschriebenen Paneele werden durch eine senkrecht zur Verlegeebene
verlaufende Fügebewegung miteinander verbunden. Dabei werden sowohl das untere Verriegelungselement
als auch das obere Verriegelungselement kontinuierlich elastisch aufgeweitet, bis
es zum Einschnappen der Verriegelungsnase des einen Paneels in die Hinterschneidung
des zweiten Paneels kommt. Zwei derart verbundene Paneele sind sowohl in horizontaler
als auch in vertikaler Richtung miteinander verbunden und verriegelt.
[0003] Die Stärke der Verriegelung, also die Kraft, die aufgewendet werden muss, um zwei
miteinander verbundene und verriegelte Paneele wieder zu trennen, wird dabei unter
anderem dadurch bestimmt, wie weit die Verriegelungsnase des einen Paneels in die
Hinterschneidung des zweiten Paneels einschnappen kann. Je weiter die Verriegelungsnase
in die Hinterschneidung eingreift, desto stärker ist die Verriegelung bei der Paneele.
Um eine möglichst starke Verriegelung zu erreichen, sind die Verriegelungselemente
möglichst weit elastisch aufzuweiten. Dazu muss das Material, aus dem beide Verriegelungselemente
bestehen, eine relativ hohe Elastizität aufweisen.
[0004] Als Kernmaterial für die Paneele eignen sich insbesondere mitteldichte Faserplatten
(MDF) oder hochdichte Faserplatten (HDF). Diese weisen eine große Festigkeit auf,
so dass sie den Belastungen, denen insbesondere Fußbodenpaneele durch Begehen ausgesetzt
sind, gut widerstehen können. Nachteilig ist, dass diese Trägerstoffe nur in geringem
Maße elastisch verformbar sind. Dadurch sind die Verriegelungselemente nur in begrenztem
Maße elastisch aufweitbar. Somit ist auch die mögliche Stärke der Verriegelung zweier
Paneele durch die Wahl des Kernmaterials beschränkt.
[0005] Die
DE 10 2007 015 048 A1 offenbart Paneele, bei denen an zumindest einer Seitenkante ein Federelement ausgeformt
ist, das in eine an der gegenüberliegenden Seite eines anderen Paneels dafür vorgesehene
Nut einschnappen kann. Das Federelement erstreckt sich entlang der Seitenkante und
ist nur an seinen beiden Enden mit dem Kern des Paneels verbunden. Dazwischen ist
es durch zwei Fräsungen freigestellt und kann dementsprechend horizontal ausgelenkt
werden. Beim Verbinden zweier Paneele wird das Federelement ausgelenkt und schnappt
in die dafür im zweiten Paneel vorgesehene Nut ein, wenn die beiden Paneele die vordefinierte
Endlage erreicht haben. Dadurch werden beide Paneele zumindest in vertikaler Richtung
miteinander verbunden und verriegelt.
[0006] Die Stärke der Verriegelung wird dabei durch die Dicke des Federelementes bestimmt.
Insbesondere bei dünnen Paneelen muss auch das Federelement sehr dünn ausgebildet
werden, so dass es insbesondere in diesen Fällen zu einer Verriegelung kommen kann,
die nicht stark genug ausgebildet ist.
[0007] Die
DE 10 2007 020 271 A1 offenbart Fußbodenpaneele, an deren Seitenkanten Verriegelungselemente zur Vertikalverriegelung
vorgesehen sind. Dabei taucht ein Riegelvorsprung eines Paneels durch ein Fenster
am anderen Paneel hindurch und hintergreift die Umfangswandung dieses Fensters. Durch
die Ausbildung dieses Fensters wird ein zweiseitig eingespannter Biegebalken ausgebildet,
der zur Verriegelung ausgelenkt wird und in der Verriegelungsposition wieder zurückschnappt.
[0008] Nachteilig ist, dass dieser Biegebalken, der sich entlang einer Seitenkante eines
Paneels erstreckt, nur an seinen beiden Enden mit dem Paneel verbunden ist. Hierdurch
kann es insbesondere bei auf unebenem Untergrund verlegten Fußbodenpaneelen durch
die beim Gehen auftretenden starken Belastungen dazu kommen, dass die Verbindung zwischen
dem Biegebalken und dem Paneelkern bricht. In diesem Fall sind beide Paneele nicht
mehr miteinander verriegelt.
[0009] Zudem kann der Biegebalken dadurch, dass das Verriegelungselement durch das Fenster
durchgreift, lediglich etwa ein Drittel der Paneeldicke als Dicke aufweisen. Insbesondere
bei dünnen Paneelen wird die Stabilität der Verriegelung dadurch stark herabgesetzt,
so dass diese Lösung lediglich für dicke Paneele anwendbar ist.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Paneel
so zu verbessern, dass auch bei dünnen Paneelen eine starke und sichere Verriegelung
zweier identischer Paneele miteinander sowohl in vertikaler als auch in horizontaler
Richtung möglich ist.
[0011] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein gattungsgemäßes Paneel bei dem
im Steg des unteren Verbindungselementes wenigstens ein Schlitz mit einer Breite vorgesehen
ist, die kleiner ist als die des zweiten Hakenelementes.
[0012] Dieser wenigstens eine Schlitz stellt einen Teil des ersten Hakenelementes gegenüber
dem Kern in horizontaler Richtung frei. Dadurch kann das erste Hakenelement einfacher
und weiter sowohl primär in horizontaler Richtung als auch sekundär um eine zur Seitenkante
des Paneels parallele Achse ausgelenkt werden. Dadurch ist eine weitere Aufweitung
des unteren Verriegelungselementes möglich, so dass die Verriegelungsnase des zweiten
Hakenelementes weiter in die Hinterschneidung des unteren Verriegelungselementes eingreifen
kann, wodurch die Verriegelung beider Paneele miteinander gestärkt wird.
[0013] Vorteilhafterweise verläuft der wenigstens eine Schlitz parallel zur ersten Seitenkante.
Dadurch ist gewährleistet, dass die Herstellung eines derartigen Paneels einfach und
schnell möglich ist. Durch die Lage und Länge des wenigstens einen Schlitzes kann
sehr genau eingestellt werden, wie weit das untere Verriegelungselement beim Verbinden
und Verriegeln zweier Paneele miteinander aufgeweitet werden kann.
[0014] Vorteilhafterweise sind mehrere Schlitze vorgesehen. Dadurch ist sichergestellt,
dass der Steg des unteren Verriegelungselementes an besonders belasteten Stellen,
beispielsweise in der Mitte der Seitenkante des Paneels, nicht unterbrochen ist und
somit eine höhere Stabilität aufweist.
[0015] Die mehreren Schlitze sind vorzugsweise in verschiedenen Abständen von der ersten
Seitenkante angeordnet. Vorteilhafterweise verlaufen zumindest zwei Schlitze zumindest
teilweise nebeneinander. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Steg über die
gesamte Länge der Seitenkante durch wenigstens einen Schlitz unterbrochen ist, ohne
die Stabilität des unteren Verriegelungselementes zu stark zu schwächen.
[0016] Wenigstens einer der Schlitze ist vorteilhafterweise an einem Ende der ersten Seitenkante
angeordnet. Dadurch wird die Elastizität des unteren Verriegelungselementes vor allem
im Randbereich erhöht.
[0017] Vorteilhafterweise ist die wenigstens eine Verriegelungsnase am zweiten Hakenelement
kürzer ausgebildet als die zweite Seitenkante.
[0018] Das zweite Hakenelement weist vorzugsweise mehrere nebeneinander angeordnete Verriegelungsnasen
auf. Vorzugsweise korrespondieren die Positionen des mindestens einen Schlitzes und
der mindestens einen Verriegelungsnase entlang der Seitenkante miteinander. Auf diese
Weise ist sichergestellt, dass an den Stellen, an denen sich am zweiten Hakenelement
eine Verriegelungsnase befindet, am unteren Verriegelungselement ein Schlitz im Steg
vorgesehen ist. Dadurch wird an eben diesen Stellen die Elastizität des Steges erhöht
und ein Auslenken bzw. Aufweiten des unteren Verriegelungselementes erleichtert. An
den Stellen, an denen keine Verriegelungsnase vorgesehen ist, ist in diesem Fall auch
kein Schlitz im Steg des unteren Verriegelungselementes, so dass dieser dort die volle
Stabilität aufweist. Insbesondere wenn sich wenigstens einer der Schlitze an einem
Ende der ersten Seitenkante befindet, sollten auch am Ende der zweiten Seitenkante
Verriegelungsnasen vorgesehen sein. Diese können, unter Ausnutzung der rotierenden
Ausweichbewegung des ersten Hakenelementes, auch länger als der wenigstens eine am
Ende der Seitenkante liegende Schlitz sein.
[0019] Durch die Lage und die Länge des wenigstens einen Schlitzes wird die Rückstellkraft
des unteren Verriegelungselementes hauptsächlich bestimmt. Die Länge der wenigstens
einen Verriegelungsnase am zweiten Hakenelement ist ebenfalls variabel. Sie hat einen
wesentlichen Einfluss auf die Bewegung, die das untere Verriegelungselement ausführt.
Ist die Verriegelungsnase kürzer als der korrespondierende Schlitz, wird das erste
Hakenelement hauptsächlich horizontal verschoben. Ist die Länge der Verriegelungsnase
hingegen nur wenig kürzer als jene des wenigstens einen korrespondierenden Schlitzes,
wird das erste Hakenelement stärker zu einer rotierenden Ausweichbewegung gezwungen.
[0020] Vorteilhafterweise verläuft die Unterseite des ersten Steges unter einem Winkel α
gegen die Horizontale nach oben. Diese Verjüngung der Plattenunterseite sorgt für
eine erhöhte Elastizität des unteren Verriegelungselementes. Dadurch ist es möglich,
das untere Verriegelungselement noch weiter aufzuweiten, ohne die Stabilität des Steges
zu beeinflussen.
[0021] Der Winkel α beträgt vorteilhafterweise zwischen 0 und etwa 15°.
[0022] Wenn die erste Seitenkante oberhalb des ersten Steges eine Hinterschneidung aufweist,
wird die freie Länge des ersten Steges verlängert. Dadurch kann das untere Verriegelungselement
weiter aufgeweitet werden, wenn zwei identische Paneele miteinander verbunden und
verriegelt werden sollen.
[0023] Die Hinterschneidung kann beispielsweise als eine Nut, insbesondere eine im Querschnitt
rechteckige Nut, in der ersten Seitenkante oberhalb des ersten Steges ausgebildet
sein.
[0024] Die erste Seitenkante und die zweite Seitenkante eines erfindungsgemäßen Paneels
kann jeweils eine horizontale Fügekante aufweisen. Durch diese Fügekanten wird an
einer Seitenkante eine Ausnehmung und an der gegenüberliegenden Seitenkante des Paneels
ein korrespondierender Vorsprung gebildet. Beim Verlegen und Zusammenfügen zweier
Paneele fügt sich dabei der Vorsprung in die Ausnehmung ein. Dadurch ist die vertikale
Positionierung der Paneele beim Verlegen vom eigentlichen Verriegelungsmechanismus
entkoppelt.
[0025] Mit Hilfe einer Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung nachfolgend näher
beschrieben werden. Es zeigen:
- Figuren 1 a bis 1c
- - einen Ausschnitt zweier Paneele gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung in verschiedenen Stadien des Verriegelungsvorganges,
- Figur 2
- - eine schematische Draufsicht auf ein Paneel gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
- Figur 3
- - einen Schnitt entlang der Linie III - III aus Figur 2,
- Figur 4
- - einen Ausschnitt zweier Paneele gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
- Figur 5
- - einen Ausschnitt zweier Paneele gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
- Figur 6
- - einen Ausschnitt zweier Paneele gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
- Figur 7
- - ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer Darstellung gemäß Figur 4.
[0026] Die Figuren 1a bis 1c zeigen verschiedene Stadien des Verbindungsvorganges zweier
identischer Paneele. Dabei ist von einem ersten Paneel 1 eine erste Seitenkante 2
und von einem zweiten Paneel 3 eine zweite Seitenkante 4 gezeigt. An einer Unterseite
6 des ersten Paneels 1 ist ein unteres Verriegelungselement 8 angeordnet. Das untere
Verriegelungselement 8 verfügt über einen über die erste Seitenkante 2 hervorragenden
ersten Steg 10, an dessen einem äußeren Ende ein erstes Hakenelement 12 angeordnet
ist und der einen Schlitz 26 aufweist.
[0027] An einer Oberseite 14 weist das Paneel 3 ein oberes Verriegelungselement 16 auf.
Das obere Verriegelungselement 16 umfasst einen über die zweite Seitenkante 4 hervorragenden
zweiten Steg 18, an dessen einem äußeren Ende ein zweites Hakenelement 20 angeordnet
ist.
[0028] Das erste Hakenelement 12 des unteren Verriegelungselementes 8 weist eine Hinterschneidung
22 auf. Dazu korrespondierend verfügt das zweite Hakenelement 20 über eine Verriegelungsnase
24.
[0029] Im in der Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind in den ersten Steg 10 des unteren
Verriegelungselementes 8 zwei Schlitze 26 eingebracht worden. Im Steg 10 können auch
mehrere Schlitze 26 parallel nebeneinander angeordnet werden, wie dies in Figuren
5 und 6 angedeutet ist. Vorzugsweise ist aber jeweils nur ein durchgängiger Schlitz
26 vorgesehen.
[0030] In Figur 1 a sind die beiden Paneele 1 und 3 vor der Verriegelung gezeigt. Sie sind
so zueinander angeordnet, dass die Verriegelung durch eine vertikale Fügebewegung
des zweiten Paneels 3 relativ zum ersten Paneel 1 erfolgen kann.
[0031] Figur 1b zeigt beide Paneele 1, 3 während des Verriegelungsvorganges. Im Vergleich
zu Figur 1a ist das zweite Paneel 3 gegenüber dem ersten Paneel 1 abgesenkt. Dabei
sorgt das zweite Hakenelement 20 dafür, dass das untere Verriegelungselement 8 aufgeweitet
wird. Dabei kann das erste Hakenelement 12 sowohl eine horizontale Bewegung nach links
als auch eine Rotation um eine senkrecht auf die Zeichenebene stehende Achse ausführen.
Dies wird durch den im ersten Steg 10 des unteren Verriegelungselementes 8 vorgesehenen
Schlitz 26 ermöglicht.
[0032] In Figur 1c sind die beiden Paneele 1, 3 miteinander verriegelt. Die Verriegelungsnase
24 des zweiten Hakenelementes 20 ist dabei in die Hinterschneidung 22 im ersten Hakenelement
12 eingeschnappt. Das erste Hakenelement 12 ist dabei wieder in seine Ausgangsposition
zurückgeschnellt.
[0033] Das erste Hakenelement 12 erstreckt sich über die gesamte Länge der ersten Seitenkante
2. Es kann beispielsweise einfach durch ein stehendes Werkzeug nach dem Prinzip der
stehenden Klinge hergestellt werden, wobei die Bewegung des Werkstückes zur Spanabhebung
benutzt wird. Das untere Verriegelungselement 8 selbst wird beispielsweise durch ein
oder mehrere ortsfeste, rotierende Fräswerkzeuge gefertigt. Die Schlitze 26 können
ebenfalls einfach durch ein ebenfalls rotierendes Fräswerkzeug gefertigt werden, welches
während des Transportes des Paneels durch eine Schwenkbewegung in das Paneelmaterial
ein- und wieder austaucht. Alternativ können auch andere Verfahren wie Lasern oder
Stanzen verwendet werden. Die Herstellung kann in einem kontinuierlichen oder getakteten
Verfahren erfolgen.
[0034] Die Verriegelungsnase 24 des zweiten Hakenelementes 20 erstreckt sich im gezeigten
Ausführungsbeispiel nicht über die gesamte Länge der zweiten Seitenkante 4. Ihre Länge
korrespondiert zur Position der Schlitze 26 im ersten Steg 10. So ist gewährleistet,
dass die Elastizität des unteren Verriegelungselementes 8 genau dort erhöht wird,
wo eine Auslenkung des ersten Hakenelementes 12 zur Verriegelung beider Paneele 1,
3 nötig ist. An den Stellen, an denen keine Verriegelungsnase 24 vorgesehen ist, weist
das untere Verriegelungselement 8 die volle Stabilität auf. Die Verriegelungsnase
24 wird beispielsweise durch ein stehendes Werkzeug ausgebildet. Die Anzahl der Verriegelungsnasen
24 korrespondiert zu der Anzahl der Schlitze 26 (vergl. Figur 2).
[0035] Zur Verriegelung und Verbindung beider Paneele wird das zweite Hakenelement 20 durch
ein Abschwenken des zweiten Paneels 3 hinter das erste Hakenelement 12 am ersten Paneel
1 geführt. Dabei lenkt die Verriegelungsnase 24 das erste Hakenelement 12 aus, bis
sie dieses passiert hat. Dies wird durch die im ersten Steg 10 vorgesehenen Schlitze
26 ermöglicht bzw. vereinfacht. Anschließend bewegt sich das erste Hakenelement 12
in seiner Ausgangsposition zurück, wodurch beide Paneele 1, 3 sowohl in horizontaler
als auch in vertikaler Richtung verriegelt werden. Sind mehrere Verriegelungsnasen
24 vorgesehen, wird beim Abschwenken des zweiten Paneels 3 Verriegelungsnase 24 für
Verriegelungsnase 24 verriegelt, so dass sich eine Verbindung nach Art eines Reißverschlusses
ergibt.
[0036] Figur 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein erstes Paneel 1. An der ersten
Seitenkante 2 ist ein unteres Verriegelungselement 8 angeformt. Dieses untere Verriegelungselement
8 weist wieder einen ersten Steg 10 und ein erstes Hakenelement 12 auf. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel sind im ersten Steg 10 zwei Schlitze 26 vorgesehen, die an den
jeweiligen Enden der ersten Seitenkante 2 angeordnet sind. Dadurch wird die Elastizität
des unteren Verriegelungselementes 8 insbesondere im Randbereich erhöht. Vorzugsweise
werden dazu passend an der nicht gezeigten gegenüberliegenden Seitenkante zwei Verriegelungsnasen
vorgesehen, die ebenfalls in den äußeren Randbereichen der Seitenkante angeordnet
werden.
[0037] Figur 3 zeigt einen Schnitt entlang der Linie III - III nach Figur 2.
[0038] An der Unterseite 6 des ersten Paneels 1 ist das untere Verriegelungselement 8 angeordnet.
Im ersten Steg 10 des unteren Verriegelungselementes 8 ist ein Schlitz 26 vorgesehen.
[0039] Die Unterseite 28 des ersten Steges 10 verläuft dabei unter einem Winkel α gegen
die Horizontale nach oben. Dadurch wird die Elastizität des unteren Verriegelungselementes
8 weiter erhöht, ohne die Stabilität des ersten Steges 10 weiter zu beeinträchtigen.
Auf diese Weise kann das erste Hakenelement 12 beim Zusammenfügen zweier identischer
Paneele weiter ausgelenkt werden. Der Winkel α beträgt vorzugsweise zwischen 0 und
etwa 15°.
[0040] Figur 4 zeigt einen Ausschnitt zweier Paneele 1, 3 vor dem Zusammenfügen. Wie in
Figur 3 ist an der Unterseite 6 des ersten Paneels 1 das untere Verriegelungselement
8 angeordnet, dessen erster Steg 10 eine Unterseite 28 aufweist, die unter einem nicht
eingezeichneten Winkel α gegen die Horizontale H nach oben verläuft. Beim Zusammenfügen
der Paneele 1, 3 wird wieder das erste Hakenelement 12 ausgelenkt, bis die Verriegelungsnase
24 am zweiten Hakenelement 20 in die dafür vorgesehene Hinterschneidung 22 am ersten
Hakenelement 12 einrastet. Das Paneel 1 weist an seiner ersten Seitenkante 2 eine
horizontale Fügekante 30 auf. An der zweiten Seitenkante 4 des zweiten Paneels 3 ist
ebenfalls eine horizontale Fügekante 30 vorgesehen. Die beiden horizontalen Fügekanten
30 sind dabei so ausgebildet, dass sie im verbundenen und verriegelten Zustand der
Paneele 1, 3 aufeinander aufliegen. Der durch die horizontale Fügekante 30 gebildete
sich am von oben kommenden Paneel 3 befindende Vorsprung fügt sich dabei in die von
der horizontalen Fügekante 30 am ersten Paneel 1 gebildete Ausnehmung ein. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Positionierung der Paneele 1, 3 vom eigentlichen Verriegelungsmechanismus
entkoppelt ist.
[0041] Figur 5 zeigt einen Ausschnitt zweier Paneele 1, 3 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Wie in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen ist
an der Unterseite 6 des ersten Paneels 1 das untere Verriegelungselement 8 angeordnet.
Im ersten Steg 10, dessen Unterseite 28 wieder in einem Winkel α gegen die Horizontale
H nach oben verläuft, sind zwei Schlitze 26 angeordnet. Zum Verriegeln greift das
zweite Hakenelement 20 des oberen Verriegelungselementes 16, das an der Oberseite
14 des zweiten Paneels 3 angeordnet ist, in das erste Hakenelement 12 ein. Das erste
Paneel 1 weist an seiner ersten Seitenkante 2 eine rechteckige Nut 32 auf, durch die
die Bewegungsfreiheit des unteren Verriegelungselementes 8 und damit des ersten Hakenelementes
12 weiter erhöht wird. Auf diese Weise wird erreicht, dass das erste Hakenelement
12 beim Verriegeln der beiden Paneele 1, 3 weiter ausgelenkt werden kann, ohne dass
die Stabilität des ersten Steges 10 beeinträchtigt wird.
[0042] In Figur 6 wird der gleiche Effekt durch eine Hinterschneidung 34 hervorgerufen,
die in der ersten Seitenkante 2 des ersten Paneels 1 vorgesehen ist. Auf diese Weise
wird die freie Länge des ersten Steges 10 verlängert, so dass das erste Hakenelement
12 beim Verriegeln der beiden Paneele 1, 3 weiter ausgelenkt werden kann, ohne die
Stabilität des ersten Steges 10 zu beeinträchtigen.
[0043] Auch in Figur 6 verläuft die Unterseite 28 des ersten Steges 10 in einem Winkel α
gegen die Horizontale H nach oben.
[0044] Bei dem in Figur 7 gezeigten Ausführungsbeispiel verlaufen die Kontaktflächen 35,
36 des ersten und zweiten Hakenelementes 12, 20 in einem gegenüber der horizontalen
geneigten Winkel β. Bei einer solchen Ausgestaltung läuft der Verriegelungsvorgang
mit einem geringeren Kraftaufwand ab.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Erstes Paneel
- 2
- Erste Seitenkante
- 3
- Zweites Paneel
- 4
- Zweite Seitenkante
- 6
- Unterseite
- 8
- Unteres Verriegelungselement
- 10
- Erster Steg
- 12
- Erstes Hakenelement
- 14
- Oberseite
- 16
- Oberes Verriegelungselement
- 18
- Zweiter Steg
- 20
- Zweites Hakenelement
- 22
- Hinterschneidung
- 24
- Verriegelungsnase
- 26
- Schlitz
- 28
- Unterseite
- 30
- Horizontale Fügekante
- 32
- Rechteckige Nut
- 34
- Hinterschneidung
- 35
- Kontaktfläche
- 36
- Kontaktfläche
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- H
- Horizontale
1. Paneel, insbesondere Fußbodenpaneel, mit einem Kern aus einem Holzwerkstoff oder Holzwerkstoff-Kunststoff-Gemisch,
einer Oberseite (14) und einer Unterseite (6), wobei das Paneel an einer ersten Seitenkante
(2) ein unteres Verriegelungselement (8), das einen an der Unterseite (6) des Paneels
angeordneten über die erste Seitenkante (2) hervorragenden ersten Steg (10) und ein
an einem äußeren Ende des ersten Steges (10) angeordnetes erstes Hakenelement (12)
mit einer Hinterschneidung (22) umfasst, und an einer der ersten Seitenkante (2) gegenüberliegenden
zweiten Seitenkante (4) ein oberes Verriegelungselement (16) mit einem an der Oberseite
(14) des Paneels angeordneten über die zweite Seitenkante (4) hervorragenden zweiten
Steg (18) und einem an einem äußeren Ende des zweiten Steges (18) angeordneten zweiten
Hakenelement (20), das wenigstens eine Verriegelungsnase (24) aufweist, umfasst, so
dass zwei identisch ausgebildete Paneele in horizontaler Richtung und in vertikaler
Richtung miteinander nach Einschnappen der Verriegelungsnase (24) eines Paneels in
die Hinterschneidung (22) des zweiten Paneels verbindbar und verriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Steg (10) des unteren Verriegelungselementes (8) wenigstens ein Schlitz
(26) mit einer Breite vorgesehen ist, die kleiner ist als die des zweiten Hakenelementes
(20).
2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Schlitz (26) parallel zur ersten Seitenkante (2) verläuft.
3. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schlitze (26) vorgesehen sind.
4. Paneel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (26) in unterschiedlichen Abständen von der ersten Seitenkante (2) angeordnet
sind.
5. Paneel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Schlitze (26) zumindest teilweise nebeneinander verlaufen.
6. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schlitz (26) an einem Ende der ersten Seitenkante (2) angeordnet ist.
7. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Verriegelungsnase (24) kürzer ist als die zweite Seitenkante
(4).
8. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Hakenelement (20) mehrere Verriegelungsnasen (24) aufweist.
9. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionen des mindestens einen Schlitzes (26) und der mindestens einen Verriegelungsnase
(24) entlang der Seitenkanten (2, 4) zueinander korrespondieren.
10. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (28) des ersten Steges (10) unter einem Winkel α gegen eine Horizontale
nach oben verläuft.
11. Paneel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α zwischen 0 und etwa 15° beträgt.
12. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seitenkante (2) oberhalb des ersten Steges (10) eine Hinterschneidung (34)
aufweist.
13. Paneel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (34) in der ersten Seitenkante (2) oberhalb des ersten Steges
(10) als Nut (32) ausgebildet ist.
14. Paneel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (32) eine im Querschnitt rechteckige Nut (32) ist.
15. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seitenkante (2) und die zweite Seitenkante (4) jeweils eine horizontale
Fügekante (30) aufweisen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Paneel, insbesondere Fußbodenpaneel, mit einem Kern aus einem Holzwerkstoff oder
Holzwerkstoff-Kunststoff-Gemisch, einer Oberseite (14) und einer Unterseite (6), wobei
das Paneel an einer ersten Seitenkante (2) ein unteres Verriegelungselement (8), das
einen an der Unterseite (6) des Paneels angeordneten über die erste Seitenkante (2)
hervorragenden ersten Steg (10) und ein an einem äußeren Ende des ersten Steges (10)
angeordnetes erstes Hakenelement (12) mit einer Hinterschneidung (22) umfasst, und
an einer der ersten Seitenkante (2) gegenüberliegenden zweiten Seitenkante (4) ein
oberes Verriegelungselement (16) mit einem an der Oberseite (14) des Paneels angeordneten
über die zweite Seitenkante (4) hervorragenden zweiten Steg (18) und einem an einem
äußeren Ende des zweiten Steges (18) angeordneten zweiten Hakenelement (20), das wenigstens
eine Verriegelungsnase (24) aufweist, umfasst, so dass zwei identisch ausgebildete
Paneele in horizontaler Richtung und in vertikaler Richtung miteinander nach Einschnappen
der Verriegelungsnase (24) eines Paneels in die Hinterschneidung (22) des zweiten
Paneels verbindbar und verriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Steg (10) des unteren Verriegelungselementes (8) wenigstens ein durchgängiger
Schlitz (26) mit einer Breite vorgesehen ist, die kleiner ist als die des zweiten
Hakenelementes (20).
2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Schlitz (26) parallel zur ersten Seitenkante (2) verläuft.
3. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schlitze (26) vorgesehen sind.
4. Paneel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (26) in unterschiedlichen Abständen von der ersten Seitenkante (2) angeordnet
sind.
5. Paneel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Schlitze (26) zumindest teilweise nebeneinander verlaufen.
6. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schlitz (26) an einem Ende der ersten Seitenkante (2) angeordnet ist.
7. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Verriegelungsnase (24) kürzer ist als die zweite Seitenkante
(4).
8. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Hakenelement (20) mehrere Verriegelungsnasen (24) aufweist.
9. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionen des mindestens einen Schlitzes (26) und der mindestens einen Verriegelungsnase
(24) entlang der Seitenkanten (2, 4) zueinander korrespondieren.
10. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (28) des ersten Steges (10) unter einem Winkel α gegen eine Horizontale
nach oben verläuft.
11. Paneel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α zwischen 0 und etwa 15° beträgt.
12. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seitenkante (2) oberhalb des ersten Steges (10) eine Hinterschneidung (34)
aufweist.
13. Paneel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (34) in der ersten Seitenkante (2) oberhalb des ersten Steges
(10) als Nut (32) ausgebildet ist.
14. Paneel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (32) eine im Querschnitt rechteckige Nut (32) ist.
15. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seitenkante (2) und die zweite Seitenkante (4) jeweils eine horizontale
Fügekante (30) aufweisen.