[0001] Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zum Steuern einer Orgel, wobei mittels
einer Steuervorrichtung aus einer Datenbank eine Begleitung eines Gemeindelieds ausgewählt
und der Orgel eine Steuersequenz übermittelt wird, mittels derer die Orgel auf einen
Steuerbefehl aus der Steuervorrichtung die Begleitung wiedergibt, andererseits eine
Steuervorrichtung zum Steuern einer Orgel mit einem Auswahlmodul zur Auswahl einer
Begleitung eines Gemeindelieds aus einer Datenbank und mit einem Wiedergabemodul zum
Übermitteln einer Steuersequenz an die Orgel zur Wiedergabe der Begleitung.
[0002] Mit Hilfe derartiger Verfahren und Vorrichtungen überbrücken Glaubensgemeinschaften
durch Mangel an qualifiziertem Fachpersonal entstehende Engpässe bei der musikalischen
Versorgung von Messen, Gottesdiensten und liturgischen Feiern.
[0003] Als "Orgel" wird im Rahmen dieser Schrift jede für die Begleitung eines Gemeindelieds
verwendete Vorrichtung bezeichnet, die den Klang einer Pfeifenorgel erzeugt oder nachahmt.
Insbesondere sind dies Pfeifenorgeln mit mechanischer, pneumatischer oder elektrischer
Traktur, "elektrische Orgeln" und Keyboards sowie spezialisierte elektronische Tongeneratoren
einschließlich programmtechnisch zur Simulation einer Pfeifenorgel eingerichteter
Computer und Abspielgeräte für Audiodateien, die Klang über Lautsprecher ausgeben.
Gängige Softwareprogramme zur Simulation einer Pfeifenorgel sind spezialisierte Sampler
wie das Produkt "Hauptwerk" der Crumhorn-Labs, GB und Synthesizer wie die freie Software
"Aeolus" (www.kokkinizita.net/linuxaudio/aeolus). Allgemein bekannte Dateiformate
für digitale Audiodaten, die zur Wiedergabe von Orgelklängen verwendet werden, sind
insbesondere "RIFF WAVE" (Dateisuffix beispielsweise "wav") und "MPEG-1 Audio Layer
3" (Suffix "mpg").
[0004] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind bekannt aus dem
Produkt "MIDI Sequencer +" der niederländischen Firma Johannus Orgelbouw. Die Vorrichtung
steuert eine elektrische Orgel über eine MIDI-Schnittstelle: Ein als Sequenzspeicher
fungierender Wechseldatenträger (SD-Speicherkarte) enthält in einer Verzeichnisstruktur
als Datenbank Teilsequenzen in Form von MIDI-Dateien mit Begleitungen zu jeweils einer
Strophe eines Gemeindelieds sowie weitere Musikstücke. Das Auswahlmodul der bekannten
Vorrichtung zur Auswahl einer Begleitung ist ein Dateibrowser für den Wechseldatenträger:
Die Vorrichtung weist einen kleinen Bildschirm für die Anzeige auf, ein Scrollrad
und Pfeiltasten für die Navigation in der Verzeichnisstruktur und für die Auswahl
einer Begleitung sowie Tasten für die Steuerbefehle Beginn, Unterbrechung und Beenden
der Wiedergabe der Begleitung.
[0005] Den Sequenzspeicher derartiger Vorrichtungen richtet im allgemeinen ein mit der Vorbereitung
der Feier befasster Priester, Pfarrer oder Liturg zur Verwendung in der Feier ein,
indem er an einem handelsüblichen Arbeitsplatzrechner aus einer Datenbank die Steuersequenzen
für die vorgesehenen Gemeindelieder auswählt und in dem Sequenzspeicher speichert.
[0006] Die Einrichtung des Sequenzspeichers einer anderen bekannten Vorrichtung erfolgt
beispielsweise mit dem vom Ingenieur-Büro Klaus Holzapfel angebotenen PC-Lied-Auswahlprogramm
"Orgaliwa". Dieses Programm ermöglicht nicht nur die Auswahl von in Dateiform auf
dem Arbeitsplatzrechner vorliegenden Steuersequenzen, sondern auch die Festlegung
einer Abfolge der Gemeindelieder in der Feier. Die Bedienung der bekannten Vorrichtung
während der Feier kann so auf die Betätigung einer einzelnen Taste abwechselnd als
Start- und Stopp-Befehl reduziert werden.
[0007] Verfahren und Vorrichtungen der vorgenannten Art sind aus
DE 199 38 961 A1 und aus
US 6,975,995 B2 bekannt, bei denen mittels einer Steuervorrichtung aus einer Datenbank Begleitungen
von Liedern ausgewählt werden können, wobei die Steuervorrichtung nach Eingabe einer
Liedkennung eine Suchanfrage an die Datenbank generiert und die Datenbank die Begleitung
anhand der Liedkennung auswählt und bereitstellt. Ferner ist aus
DE 88582 C ein Verfahren zum Steuern einer Orgel bekannt, wobei mittels einer Steuervorrichtung
eine Begleitung eines Gemeindelieds ausgewählt wird und der Orgel eine Steuersequenz
übermittelt wird, mittels derer die Orgel auf einen Steuerbefehl aus der Steuervorrichtung
die Begleitung wiedergibt.
[0008] Die bekannten Vorrichtungen und Verfahren erfordern eine genaue Planung der musikalisch
zu versorgenden Feier - und einen tatsächlich dieser Planung entsprechenden Ablauf
der Feier. Jede Abweichung des Ablaufs von der Planung führt zu Aufgabenstellungen,
die mit den bekannten Vorrichtungen anhand einfacher Start- und Stopp-Befehle nicht
ohne Weiteres zu lösen sind. Spontane Wünsche während der Feier nach anderen als den
geplanten Begleitungen sind mit den bekannten Vorrichtungen und Verfahren nicht zu
befriedigen.
Aufgabe
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flexiblere Begleitung von Gemeindeliedern
zu ermöglichen.
Lösung
[0010] Ausgehend von den bekannten Verfahren wird nach der Erfindung vorgeschlagen, dass
die Steuervorrichtung nach Eingabe einer Liedkennung des Gemeindelieds eine Suchanfrage
an die Datenbank generiert und dass die Datenbank die Begleitung anhand der Liedkennung
auswählt und mindestens eine Teilsequenz der Steuersequenz bereitstellt.
[0011] Als Datenbank können wie in den bekannten Vorrichtungen Verzeichnisstrukturen auf
einem Datenträger oder alternativ andere Datenbanktypen um Einsatz kommen. Die Steuervorrichtung
weist eine für den jeweiligen Datenbanktyp eingerichtete Suchfunktion auf, die anhand
der Liedkennung eine in der Datenbank zu dem Gemeindelied definierte Begleitung sucht
und das Ergebnis der Suche zurückgibt.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine besonders einfache und im Kontext
der musikalischen Begleitung von Glaubensgemeinschaften intuitiv nahe liegende Auswahl,
da die Gemeindelieder in den hier gängigen Sammelwerken - insbesondere "Gotteslob"
(GL) der deutschsprachigen katholischen Bistümer und "Evangelisches Gesangbuch" (EG)
der deutschsprachigen evangelischen Gemeinden - numerische Kennungen aufweisen und
im Allgemeinen im Ablauf der jeweiligen Feier anhand dieser Kennungen angekündigt
werden.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert weder das Zusammenstellen eines spezifischen
Sequenzspeichers für die jeweilige Feier, noch ist die musikalische Gestaltung der
Feier auf die vorgesehene Auswahl von Gemeindeliedern beschränkt. Lediglich die Speicherkapazität
des zur Verfügung stehenden Sequenzspeichers beschränkt die Auswahl von Begleitungen
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
[0014] Vorzugsweise wählt im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens die Datenbank anhand
der Liedkennung auch ein Vorspiel des Gemeindelieds aus und die Orgel gibt auf den
Steuerbefehl zunächst das Vorspiel wieder. Die automatische Verknüpfung der Auswahl
einer Begleitung mit der Auswahl einer Teilsequenz für ein einleitendes Vorspiel erhöht
den Benutzungskomfort der Steuervorrichtung. In derselben Weise können auch Teilsequenzen
für ein spezifisches Nachspiel zum Ausklang des Gemeindelieds oder für ein Zwischenspiel
zwischen den Strophen anhand der Liedkennung automatisch ausgewählt werden. Alternativ
können Vor-, Zwischen- und Nachspiele nur auf ausdrückliche Anforderung - beispielsweise
mittels spezieller Strophenkennungen "V", "Z" und "N" - ausgewählt werden.
[0015] Besonders bevorzugt wiederholt die Steuervorrichtung nach Eingabe von Strophenkennungen
zu dem Gemeindelied die Teilsequenz innerhalb der Steuersequenz entsprechend einer
Anzahl der Strophenkennungen. Das erfindungsgemäße Verfahren macht so die Ablage von
mehreren Steuersequenzen für ein Gemeindelied - in "Orgaliwa" jeweils eine MIDI-Datei
je Anzahl zu singender Strophen - überflüssig und vereinfacht so die Struktur der
Datenbank.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführung schränkt die Steuervorrichtung im Rahmen eines
erfindungsgemäßen Verfahrens nach Eingabe einer Datenbankkennung zu dem Gemeindelied
die Suchanfrage anhand der Datenbankkennung auf die Datenbank ein. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht so auch innerhalb einer Feier besonders einfach, beispielsweise
anhand einer Datenbankkennung "G" für das Gotteslob und "E" für das Evangelische Gesangbuch
den Wechsel zwischen verschiedenen Sammelwerken. Alternativ kann im Rahmen eines erfindungsgemäßen
Verfahrens ein Sammelwerk vorab ausgewählt sein, so dass die Suchanfrage ohne Eingabe
einer Datenbankkennung auf die zugehörige Datenbank eingeschränkt und nur bei ausdrücklicher
Eingabe einer anderen Datenbankkennung eine andere Datenbank ausgewählt wird.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform übermittelt die Steuervorrichtung
nach einer Bestätigung der Auswahl der Begleitung die Liedkennung an eine Liedanzeige.
Ein solches erfindungsgemäßes Verfahren erlaubt die automatische Verknüpfung zweier
voneinander unabhängiger Systeme, die - in Ermangelung qualifizierten Fachpersonals
an der Orgel - im bekannten Stand der Technik beide von dem jeweils ausführenden Liturg
betätigt werden.
[0018] Eine solche Verknüpfung ist besonders dann sinnvoll, wenn auch bei erfolgloser Suche
in der Datenbank nach Bestätigung die Liedkennung an die Liedanzeige übermittelt wird:
So können der Gemeinde mit derselben Steuervorrichtung auch nicht musikalisch unterlegte
Werke aus den bekannten Sammlungen - insbesondere Gebete und Psalmlesungen - angezeigt
werden. Zusätzlich zu der Liedkennung können im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens
auch die Datenbank- und Strophenkennungen an die Liedanzeige übermittelt werden.
[0019] Ausgehend von den bekannten Steuervorrichtungen wird nach der Erfindung vorgeschlagen,
ein Suchmodul vorzusehen zum Generieren einer Suchanfrage betreffend eine im Auswahlmodul
eingegebene Liedkennung an die Datenbank und durch ein Empfangsmodul zum Empfangen
mindestens einer Teilsequenz der Steuersequenz von der Datenbank. Die Auswahl-, Wiedergabe-,
Such- und Empfangsmodule sind jeweils Kombinationen aus Hard- und Software im Rahmen
der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung. Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung ermöglicht
die Ausführung eines der vorstehend beschriebenen Verfahren und zeichnet sich gleichfalls
durch die dort genannten Vorteile aus.
[0020] Vorzugsweise weist eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung eine Datenbank zum Verwalten
mindestens eines Sequenzspeichers für Teilsequenzen von Steuersequenzen zur Begleitung
von Gemeindeliedern auf. Ein Sequenzspeicher ist im Kontext der Anmeldung ein Datenträger
zum Speichern von Steuersequenzen, beispielsweise eine Speicherkarte. Die Datenbankfunktionalität
kann dann besonders einfach durch Betriebssystemfunktionen zum Zugriff auf die Verzeichnisstruktur
der Speicherkarte implementiert sein. Ergänzende Informationen können in Konfigurationsdateien
zu jeder einzelnen Teilsequenz, zu einer Gruppe von zusammengehörenden Teilsequenzen
oder zentral für jeden Datenträger abgelegt sein. Alternativ kann das Suchmodul einer
erfindungsgemäßen Steuervorrichtung eine Suchanfrage an eine externe Datenbank - beispielsweise
mittels eines FTP- oder HTTP-Requests über eine Netzwerkverbindung an eine Datenbank
im Internet - senden.
[0021] Weiterhin weist eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung vorzugsweise mindestens einen
Sequenzspeicher mit mindestens einer Teilsequenz einer Steuersequenz für die Orgel
zur Wiedergabe einer Begleitung eines Gemeindelieds auf. Eine solche erfindungsgemäße
Steuervorrichtung benötigt (abgesehen von den entsprechenden Anschlüssen an der Orgel)
keine weiteren externen Geräte zur Steuerung der Begleitung von Gemeindeliedern. Alternativ
kann die Datenbank im Suchmodul einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung lediglich
eine Liste der verfügbaren Begleitungen enthalten mit jeweils einem Verweis auf externe
Sequenzspeicher - beispielsweise auf lokale Server oder auf FTP-Server im Internet,
von denen die Teilsequenzen über eine Netzwerkverbindung abgerufen werden.
[0022] Besonders bevorzugt weist eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung ein Liedanzeigemodul
auf zur Übermittlung der Liedkennung an eine Liedanzeige. Eine solche Steuervorrichtung
ermöglicht die vorstehend beschriebene Verknüpfung der Steuerung einer Orgel mit der
Steuerung einer Liedanzeige.
Ausführungsbeispiel
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert: Die in
Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Steuervorrichtung 1 weist in einer Zentraleinheit
2 einen kompakten Industrie-PC ("Embedded PC") und in einem separaten Gehäuse von
150 x 100 x 35 mm eine Bedieneinheit 3 mit einem Microcontroller auf. Die Bedieneinheit
3 ist mit der Zentraleinheit 2 durch eine UHF-Funkstrecke, die Steuervorrichtung 1
ist durch Kabel über eine Spielvorrichtung 4 mit einer elektrischen Orgel 5 und durch
eine weitere UHF-Funkstrecke mit einer Liedanzeige 6 verbunden.
[0024] Die Steuervorrichtung 1 weist ein Auswahlmodul, ein Suchmodul, einen Sequenzspeicher,
ein Empfangsmodul, ein Wiedergabemodul und ein Liedanzeigemodul sowie zur Stromversorgung
der Bedieneinheit 3 vier Mignonzellen auf. Die jeweiligen Softwarekomponenten der
Module sind in einem Steuerprogramm als C-Programm programmtechnisch implementiert,
das auf dem Industrie-PC ausgeführt wird.
[0025] Der Sequenzspeicher ist eine Gruppe von bis zu vier handelsüblichen USB-Speichermedien
in entsprechenden Steckplätzen des ersten Gehäuses mit einer FAT32-Verzeichnisstruktur
als Datenbank. Die Verzeichnisstruktur einer Speicherkarte enthält jeweils für ein
Sammelwerk, beispielsweise für das "Gotteslob" und für das "Evangelische Gesangbuch"
mit einer vorgegebenen Syntax der verwendeten Dateinamen MIDI-Dateien mit Teilsequenzen
zur Begleitung der Gemeindelieder aus den Sammelwerken.
[0026] Die Dateinamen bestehen jeweils aus einer vierstellig alphanumerischen Kennung des
Sammelwerks, einer vierstellig numerischen Liedkennung, einem der Buchstaben "s",
"v", "z" und "n" für die Teilsequenztypen "Strophe", "Vorspiel", "Zwischenspiel" und
"Nachspiel" sowie optional einer zweistellig numerischen Variantenkennung, einem Punkt
und dem für MIDI-Dateien allgemein üblichen Dateisuffix "mid". Die Liedkennung ist
nach links mit "Unterstrichen" ("_") aufgefüllt: Das Gemeindelied 715 aus dem Gotteslob
mit Aachener Regionalteil erhält so beispielsweise die Liedkennung "_715", die Teilsequenz
für die Begleitung einer Strophe dieses Gemeindelieds ist unter dem Dateinamen GLAC_715s.mid
auf der Speicherkarte für das "Gotteslob" gespeichert.
[0027] Das Auswahlmodul der Steuervorrichtung 1 umfasst ein Auswahlunterprogramm des Steuerprogramms
sowie in der Bedieneinheit 3 einen Grafikbildschirm 7, einen Ziffernblock 8 mit den
Tasten 9 "0" bis "9", "<-" (Pfeil nach links), ":" ("Doppelpunkt"), "Fn" (Funktionstaste),
"Minus", "Plus" und "OK" sowie vier Tasten 10 nebeneinander unterhalb des Bildschirms
für die Auswahl eines der Sammelwerke. Nach dem Start der Steuervorrichtung 1 sucht
zunächst das Auswahlunterprogramm nach Speicherkarten in den Steckplätzen, schaltet
in der jeweils entsprechenden Taste 10 eine grüne Diode 11 ein, liest aus Konfigurationsdateien
jeweils im Wurzelverzeichnis der Speicherkarten die Datenbankkennungen der verfügbaren
Sammelwerke und blendet diese zur Auswahl eines Sammelwerks oberhalb der jeweils zugeordneten
Taste 10 auf dem Bildschirm ein. Die zuletzt gewählte Datenbankkennung stellt das
Auswahlunterprogramm als Vorauswahl ("Default") invertiert dar.
[0028] In einem Eingabefeld auf dem Bildschirm stellt das Auswahlunterprogramm die zuletzt
gewählte Nummer - beispielsweise "257:1-3" - als Vorauswahl invertiert dar. Übernimmt
der Bediener die Vorauswahl mit der Taste 9 "OK", so wiederholt die Orgel 5 die zuletzt
gespielte Begleitung. Wählt der Bediener stattdessen ein anderes Sammelwerk, so stellt
das Auswahlunterprogramm dessen Datenbankkennung invertiert dar und löscht die Vorauswahl
der Nummer. Wählt der Bediener über den Ziffernblock 8 eine andere Nummer, so hebt
das Auswahlunterprogramm die Invertierung der Nummer auf und überschreibt die Vorauswahl
auf dem Bildschirm.
[0029] Schließt der Bediener die Eingabe mit der Taste 9 "OK" ab, so interpretiert das Auswahlunterprogramm
die Zeichenfolge: Eine erste Folge von bis zu vier Ziffern bis zu einem Doppelpunkt
(oder bis zum Ende der Zeichenfolge) wird als Liedkennung interpretiert und gegebenen
Falls nach Links mit Unterstrichen aufgefüllt.
[0030] Das Liedanzeigemodul übermittelt die Datenbankkennung und die eingegebene Zeichenfolge
an die Liedanzeige 6. Das Liedanzeigemodul umfasst ein Liedanzeigeunterprogramm des
Steuerprogramms und ein von dem Liedanzeigeunterprogramm gesteuertes UHF-Sendermodul
des Industrie-PC zur Fernsteuerung einer von der Steuervorrichtung 1 entfernt angeordneten
Liedanzeige 6.
[0031] Das Suchunterprogramm sucht unter Verwendung einer entsprechenden Betriebssystemfunktion
des Industrie-PC im Wurzelverzeichnis der jeweiligen Speicherkarte nach Dateinamen,
die mit der Liedkennung beginnen und mit dem Dateisuffix "mid" enden und übermittelt
die Liste der gefundenen Dateien zurück an ein Empfangsmodul, hier: an ein Empfangsunterprogramm
des Steuerprogramms.
[0032] Das Empfangsunterprogramm interpretiert die Liste der gefundenen Dateien: Ist die
Liste leer (beispielsweise für gesprochene Gebete und liturgische Texte in dem gewählten
Sammelwerk), so stellt das Empfangsunterprogramm auf dem Bildschirm die Meldung "keine
Begleitung!" dar und leert nach einer voreingestellten Zeit die Liedanzeige 6. Andernfalls
blendet das Empfangsunterprogramm auf dem Bildschirm weitere Informationen - beispielsweise
einen Liedanfang des gewählten Gemeindelieds - ein.
[0033] Folgt in der mittels des Auswahlmoduls eingegebenen Zeichenfolge auf die Liedkennung
ein ":" ("Doppelpunkt"), so interpretiert das Auswahlunterprogramm die folgenden Zeichen
als Benennung der Strophen. Enthält die Zeichenfolge zwischen zwei Nummern das Zeichen
"-" ("Minus"), so wählt das Auswahlunterprogramm die Strophen von der ersten bis zu
der zweiten der Nummern. Enthält die Zeichenfolge zwischen zwei Nummern das Zeichen
"+" ("Plus"), so wählt das Auswahlunterprogramm die Strophen zwischen der ersten und
der zweiten der Nummern nicht. Das Auswahlunterprogramm ermittelt schließlich die
Anzahl der gewählten Strophen und stellt sie zur Information für den Bediener auf
dem Bildschirm dar.
[0034] Das Wiedergabemodul umfasst ein Wiedergabeunterprogramm des Steuerprogramms, vier
Tasten 12 für die Steuerung der Tonstärke ("Dynamik") und der Spielgeschwindigkeit
("Tempo") sowie eine MIDI-OUT-Schnittstelle zur Steuerung der Spielvorrichtung 4.
[0035] Während der Wiedergabe der gewählten Begleitung auf der Orgel 5 ermöglicht das Wiedergabemodul
die Unterbrechung zwischen zwei Strophen und die Wiederaufnahme mittels der Taste
9 "OK" sowie mittels der Tasten 12 die Änderung der Spielgeschwindigkeit und der Tonstärke
(insbesondere auf akustischen Instrumenten) in Stufen durch Wahl unterschiedlicher
Register. Für jede Stufe sind die zu wählenden Register in der Verzeichnisstruktur
in einer zentralen Konfigurationsdatei definiert.
[0036] Während der Wiedergabe kann über das Auswahlunterprogramm kein anderes Sammelwerk
und kein anderes Gemeindelied gewählt werden. Weitere Strophen können eingegeben und
mittels der Taste 9 "OK" zur Fortsetzung der Begleitung an die Orgel 5 übermittelt
werden.
[0037] Auf der Bedieneinheit 3 können einfache Listen ("Playlisten") von Gemeindeliedern
für eine liturgische Feier abgelegt und ohne neue Eingabe von Nummern nacheinander
an die Orgel 5 übermittelt werden.
In den Figuren sind
[0038]
- 1
- Steuervorrichtung
- 2
- Zentraleinheit
- 3
- Bedieneinheit
- 4
- Spielvorrichtung
- 5
- Orgel
- 6
- Liedanzeige
- 7
- Grafikbildschirm
- 8
- Ziffernblock
- 9
- Taste
- 10
- Taste
- 11
- Diode
- 12
- Taste
1. Verfahren zum Steuern einer Orgel (5), wobei mittels einer Steuervorrichtung (1) aus
einer Datenbank eine Begleitung eines Gemeindelieds ausgewählt und der Orgel (5) eine
Steuersequenz übermittelt wird, mittels derer die Orgel (5) auf einen Steuerbefehl
aus der Steuervorrichtung (1) die Begleitung wiedergibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (1) nach Eingabe einer Liedkennung des Gemeindelieds eine Suchanfrage
an die Datenbank generiert und dass die Datenbank die Begleitung anhand der Liedkennung
auswählt und mindestens eine Teilsequenz der Steuersequenz bereitstellt.
2. Verfahren nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenbank anhand der Liedkennung auch ein Vorspiel des Gemeindelieds auswählt
und dass die Orgel (5) auf den Steuerbefehl zunächst das Vorspiel wiedergibt.
3. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (1) nach Eingabe von Strophenkennungen zu dem Gemeindelied
die Teilsequenz innerhalb der Steuersequenz entsprechend einer Anzahl der Strophenkennungen
wiederholt.
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (1) nach Eingabe einer Datenbankkennung zu dem Gemeindelied
die Suchanfrage anhand der Datenbankkennung auf die Datenbank einschränkt.
5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (1) nach einer Bestätigung der Auswahl der Begleitung die Liedkennung
an eine Liedanzeige (6) übermittelt.
6. Steuervorrichtung (1) zum Steuern einer Orgel (5) mit einem Auswahlmodul zur Auswahl
einer Begleitung eines Gemeindelieds aus einer Datenbank und mit einem Wiedergabemodul
zum Übermitteln einer Steuersequenz an die Orgel (5) zur Wiedergabe der Begleitung,
gekennzeichnet durch ein Suchmodul zum Generieren einer Suchanfrage betreffend eine im Auswahlmodul eingegebene
Liedkennung an die Datenbank und durch ein Empfangsmodul zum Empfangen mindestens einer Teilsequenz der Steuersequenz von
der Datenbank.
7. Steuervorrichtung (1) nach dem vorgenannten Anspruch, gekennzeichnet durch eine Datenbank zum Verwalten mindestens eines Sequenzspeichers für Teilsequenzen
von Steuersequenzen zur Begleitung von Gemeindeliedern.
8. Steuervorrichtung (1) nach dem vorgenannten Anspruch, gekennzeichnet durch mindestens einen Sequenzspeicher mit mindestens einer Teilsequenz einer Steuersequenz
für die Orgel (5) zur Wiedergabe einer Begleitung eines Gemeindelieds.
9. Steuervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch ein Liedanzeigemodul zur Übermittlung der Liedkennung an eine Liedanzeige (6).