[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen austenitischen Walzen eines
in einem kontinuierlichen Gießprozess in einer Stranggießanlage mit einer Gießdicke
von weniger als 300 mm, vorzugsweise mit einer Gießdicke von weniger als 150 mm, hergestellten
Vorbandes durch Dickenreduktionsschritte in mindestens einer - von mehreren aufeinander
folgenden Walzgerüsten gebildeten - Walzstraße zu einem Warmband mit einer Walzenddicke
zwischen 0,5 und 15 mm und nachfolgender Querteilung des gewalzten Warmbandes in Bundgrößen
bzw. Bundlängen vor dem Aufwickeln in einer Speichereinrichtung.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung eine kombinierte Gieß- und Walzanlage zur Herstellung
von austenitisch gewalztem Warmband in einem kontinuierlich fortlaufenden Gieß- und
Walzprozess mit einer Stranggießanlage zum Gießen von Stahlsträngen mit einer Gießdicke
von weniger als 300 mm, vorzugsweise zum Gießen von Stahlsträngen mit einer Gießdicke
von weniger als 150 mm, und mit mindestens einer Walzstraße, die mehrere aufeinander
folgende Walzgerüste umfasst, zur Erzeugung eines im austenitischen Temperaturbereich
gewalzten Warmbandes mit einer Walzenddicke zwischen 0,5 und 15 mm und einer dem letzten
Walzgerüst nachgeordneten Zerteilanlage und Bandspeichereinrichtung.
[0003] Unter einem erfindungsgemäßen Verfahren zum kontinuierlichen austenitischen Walzen
eines in einem kontinuierlichen Gießprozess hergestellten Vorbandes ist ein Verfahren
zu verstehen, bei dem das in einer Stranggießanlage hergestellte Vorband ohne Vorbandtrennschnitt
mit Gießgeschwindigkeit in das erste Walzgerüst oder die erste Walzstraße und mit
einer vorgenommene Dickenreduzierungen berücksichtigenden Transportgeschwindigkeit
in jede nachfolgende Walzstraße eingeleitet wird, um Warmband zu erzeugen. Gleichermaßen
ist die kombinierte Gieß- und Walzanlage in ihrem strukturellen Aufbau so konfiguriert,
dass das gegossene Vorband ohne Vorbandtrennschnitt mit Gießgeschwindigkeit in das
erste Walzgerüst der ersten Walzstraße eintritt.
[0004] Aus der
DE 38 40 812 A1 ist ein kombiniertes Gieß- und Walzverfahren bekannt, bei dem ein in einer Stranggießanlage
gegossenes Stahlband in zwei Verformungsschritten unmittelbar aus der Gießhitze und
ohne Trennschnitt zwischen der Gießanlage und den nachgeordneten Walzeinrichtungen
gewalzt wird. Eine erste Walzverformung des gegossenen Stahlstranges erfolgt unmittelbar
nach der Durcherstarrung im Auslaufbereich der Stranggießanlage mit einem einzelnen
Walzgerüst bei einer Strangtemperatur von etwa 1100°C. Die weitere Walzung erfolgt
in einer mehrgerüstigen Walzstraße mit einer Walzgeschwindigkeit, die von der Gießgeschwindigkeit,
die maximal 5 m/min beträgt, und dem erreichten Verformungsgrad im ersten Walzgerüst
abhängt. Zur Sicherstellung einer Endwalzung im austenitischen Bereich ist ein induktives
Wiederaufheizen des Stahlbandes zwischen dem ersten Walzgerüst und der nachfolgenden
Walzstraße zwingend notwendig. Auch Zwischenerwärmungsstufen zwischen den einzelnen
Walzgerüsten der Walzstraße sind vorgesehen.
[0005] Aus der
WO 92/00815 A1 ist weiters ein kombiniertes Gieß- und Walzverfahren bekannt, bei dem ein in einer
Stranggießanlage erzeugter gegossener Stahlstrang ohne vorheriger Querteilung in zwei
aufeinander folgenden Verformungsstufen zu einem wickelbaren Gut walzverformt wird,
welches Kaltwalzeigenschaften aufweist. Eine erste Dikkenreduktion des gegossenen
Stahlstranges erfolgt noch innerhalb der Stranggießmaschine zu einem Zeitpunkt, in
dem der Stahlstrang noch einen flüssigen Kern aufweist (liquid core reduction). Eine
zweite Dickenreduktion des im Weiteren durcherstarrten Stahlstranges erfolgt unmittelbar
nach dem Verlassen der Stranggießmaschine in einer mehrgerüstigen Walzanlage bei einer
Bandtemperatur von etwa 1100°C im austenitischen Bereich. Im Verlauf dieser zwei Verformungsstufen
wird das Stahlband von einer Gießdicke <100 mm auf ein wickelbares Warmband mit einer
Banddicke von 10-30 mm warm gewalzt.
[0006] Aus der
WO 97/36699 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von warm gewalztem Stahlband bekannt, bei dem der
gegossene Stahlstrang ohne Trennschnitt unmittelbar einer mehrgerüstigen Walzstraße
zugeführt und im austenitischen Bereich fertig gewalzt wird. Hierbei wird für einen
spezifischen, auf eine Brammenbreite von 1,0 m bezogener Volumenfluss, der größer
als 0,487 m
2/min ist, eine bestimmte Mindestanzahl von Verformungsschritten vorgeschlagen, um
eine austenitische Endwalzung sicher zu gewährleisten. Betriebsbedingt kann durch
verschiedene Umstände im Gießprozess eine Stahlbandtemperatur am Ende der Stranggießanlage
vorliegen, die eine austenitische Walzung im letzten Gerüst der Walzstraße nicht mehr
gewährleistet und die auch durch die Homogenisierung vor dem ersten Walzgerüst nicht
korrigiert werden kann. Es ist daher in einer verfahrenstechnischen Weiterbildung
vorgeschlagen worden, zwischen zwei oder mehreren Walzgerüsten der Walzstraße zusätzliche
Heiz- oder Kühlaggregate zur Einstellung beliebiger Temperaturverläufe des Walzbandes
vorzusehen. Diese sehr allgemeine Definition für die Positionierung entsprechender
Heiz- und/oder Kühlaggregate lässt eine optimale Auslegung der Walzstraße und die
Festlegung einer bestmöglichen Gruppierung von Walzgerüsten nicht zu.
[0007] Aus der
EP 0 823 294 A1 ist weiters ein Verfahren zur Herstellung eines gewalzten Stahlbandes aus niedrig
gekohlten und ultra-niedrig gekohlten Stählen in einem kontinuierlichen Gieß- und
Walzprozess beschrieben, bei dem ebenfalls kein Trennschnitt zwischen dem Gießprozess
und dem Walzprozess vorgenommen wird. Das gegossene Stahlband mit einer Erstarrungsdicke
von mehr als 70 mm wird in einer ersten Verformungsstufe in einem Temperaturbereich
von 1150°C - 900°C bis auf eine Banddicke <20mm austenitischgewalzt. Anschließend
erfolgt eine beschleunigte Abkühlung auf eine Temperatur im Bereich von <738°C mit
anschließender ferritischer Walzung in mindestens drei Walzstichen.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Nachteile des bekannten Standes
der Technik zu vermeiden und ein Verfahren zum kontinuierlichen austenitischen Walzen
eines in einem kontinuierlichen Gießprozesses hergestellten Vorbandes mit minimiertem
Investitionsaufwand durch Angabe der maximal erforderlichen Gerüstanzahl, Zwischenheizungen
und/oder-heizleistungen und in Abhängigkeit von gewünschten Produktions- und Materialkennzahlen
vorzuschlagen. Darunter sind beispielsweise die Endwalzdicke (des aufzuwickelnden
Bandes) sowie die Gießdicke und die durch die chemische Analyse definierten Austenitgrenztemperatur
zu verstehen.
[0009] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Gesamtanlagenkonfiguration
zur Durchführung des Walzverfahrens auf Basis eines zu erwartenden Produktionspektrums
unter der Nebenbedingung zu optimieren, dass Brammendicken von 30 bis 150 mm betragen
und die breitenspezifische Erzeugungsrate der Verbundanlage 2,5 bis 4,5 t/min Warmband,
vorzugsweise 3,0 bis 3,6 t/min (bei einer typischen Heißbrammendichte von 7,4 t/m
3) betragen soll.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass das Vorband in jeder der Stranggießanlage nachgeordneten Walzstraße mit
einer Anzahl von n
i Dickenreduktionsschritten dickenreduziert wird, wobei die Anzahl n
i der durchzuführenden Dickenreduktionsschritte durch die Bedingung

bestimmt wird, wobei
TVB,i[°C] die querschnittsgemittelte Vorbandtemperatur am Ende der Gießmaschine (im Bereich
der Sumpfspitze) bzw. am Ende einer vor der i-ten Walzstraße installierten Zwischenerwärmungseinrichtung,
Taust [°C] die stahlgüteabhängige Austenitbildungs-Grenztemperatur (austenit. Endwalztemperatur),
hBr [mm] die Brammen-/Gießdicke bei Durcherstarrung (= Sumpfspitze),
dend,i [mm] die Banddicke nach den ni Dickenreduktionsschritten, der i-ten Walzstraße,
mvor die Anzahl aller ab der Brammendurcherstarrung erfolgten Dickenreduktionsschritte
bis zum Einlauf in das erste Gerüst der nachfolgenden i-ten Walzstraße,
vg [m/min] die Brammengießgeschwindigkeit
sind.
[0011] Mit dieser Berechnungsvorschrift kann in einfacher Weise für eine bestimmte Stahlqualität
bei festgelegten Ein- und Ausgangsbedingungen (Bandformate, Temperaturen) die maximale
Anzahl der notwendigen Dickenreduktionsschritte bzw. erforderlichen Walzgerüste einer
Walzstraße ermittelt werden, bei denen auch im letzten Dickenreduktionsschritt bzw.
Walzgerüst der Walzstraße noch eine Walzung im austenitischen Bereich möglich ist.
Und in weiterer Folge wird dadurch bestimmt, wie viele Zwischenerwärmungen und welche
Zwischenerwärmungsleistungen erforderlich werden, um eine bestimmte Warmbandenddicke,
durchgehend austenitisch gewalzt, zu erreichen.
[0012] Unter dem Begriff "Walzstraße" ist die aufeinanderfolgende Anordnung mehrerer Walzgerüste
zu verstehen, wobei der Gerüstabstand benachbarter Walzgerüste 5,6 m, vorzugsweise
4,9 m, nicht überschreitet und zwischen benachbarten Walzgerüsten keine Zwischenerwärmungsstufe
angeordnet ist oder eine Zwischenerwärmung des Walzbandes stattfindet. Jedes Walzgerüst
umfasst ein Arbeitswalzenpaar.
[0013] Weiters ist es mit dieser Berechnungsvorschrift auch möglich, die Anzahl der notwendigen
Dickenreduktionsschritte bzw. die Anzahl der erforderlichen Walzgerüste mehrerer hintereinander
angeordneter Walzstraßen bzw. Gruppen von Walzgerüsten zu bestimmen, wenn zwischen
den einzelnen Walzstraßen oder Gruppen von Walzgerüsten Zwischenerwärmungseinrichtungen
zur Erhöhung der Bandtemperatur vorgesehen sind. Bei Anwendung der Berechnungsvorschrift
auf eine der Stranggießanlage nachgeordnete zweite oder weitere Walzstraße werden
sämtliche, bereits erfolgte Dickenreduktionsschritte in der/den ersten Walzstraße(n)
durch den Faktor m
vor berücksichtigt, wobei die ursprüngliche Brammendicke h
Br berücksichtigt bleibt. Somit kann auch bei mehreren Walzstraßen oder Gruppen von
Walzgerüsten für jede dieser Gruppen die maximal sinnvolle Anzahl von Dickenreduktionsschritten
ermittelt werden. Bei der ersten der Stranggießanlage unmittelbar nachgeordneten Walzstraße
gilt m
vor = 0, da ja noch keinerlei vorgelagerte Dickenreduktionsschritte vorliegen.
[0014] Vorzugsweise wird die Anzahl n der innerhalb einer Walzstraße aktivierten Dickenreduktionsschritte
durch die Bedingung

bestimmt. Dies bedeutet, dass die Anzahl der innerhalb jeder Walzstraße entsprechend
den produktspezifischen Anforderungen aktivierten Dickenreduktionsschritte durch die
beiden größten natürlichen Zahlen N aus der Menge der sich aus der mathematischen
Bedingung ergebenden natürlichen Zahlen N bestimmt ist und aus diesen ausgewählt werden
kann.
[0015] Diese Verfahrensvorschrift ermöglicht somit bei einer bestehenden Gieß- und Walzanlage
zum kontinuierlichen Gießen und austenitischen Walzen von Stahlband eine Bestimmung
der zu aktivierenden optimalen Anzahl von Dikkenreduktionsschritten bzw. Walzgerüsten
in jeder der Gießanlage nachgeordneten Walzstraßen aus der Menge der vorhandenen Walzgerüste.
[0016] Von Dickenreduktionsschritt zu Dickenreduktionsschritt kommt es zu einer Abnahme
der querschnittsgemittelten Vorbandtemperatur, wobei diese die stahlgüteabhängige
Austenitbildungs-Grenztemperatur nicht unterschreiten darf. Damit die stahlgüteabhängige
Austenitbildungs-Grenztemperatur auch im letzten Dickenreduktionsschritt einer Walzstraße
nicht unterschritten wird, erfolgt nach der Durchführung von Dickenreduktionsschritten
in einer Walzstraße und vor der Durchführung von Dickenreduktionsschritten in einer
darauf folgenden Walzstraße eine Zwischenerwärmung des Walzbandes, wobei die querschnittsgemittelte
Walzbandtemperatur um 50 K bis 450 K, vorzugsweise um 120 K bis 350 K, erhöht wird.
Diese Zwischenerwärmung erfolgt vorzugsweise durch eine induktive Querfelderwärmung.
Jedoch können, vor allem in Abhängigkeit der Zwischenbanddicke, auch andere bekannte
Methoden für die Umsetzung der Zwischenerwärmung herangezogen werden.
[0017] Vorzugsweise werden bei einer Gießdicke h
Br < 45 mm alle Dickenreduktionsschritte in einer Walzstraße und bei einer Gießdicke
h
Br > 60 mm alle erforderlichen Dickenreduktionsschritte in zumindest zwei Walzstraßen
durchgeführt. Im Gießdickenbereich zwischen 45 mm und 60 mm kann die Walzung in Abhängigkeit
von verschiedenen Einflussfaktoren sowohl in einer Walzstraße als auch in zwei Walzstraßen
erfolgen. Beispielsweise würde die Walzung bei der Grobblech-Erzeugung vorzugsweise
in einer Walzstraße und bei einer Warmband-Erzeugung vorzugsweise in zwei Walzstraßen
erfolgen.
[0018] Als zweckmäßig hat sich herausgestellt, dass bei einer Gießdicke
hBr < 50 mm alle Dickenreduktionsschritte in einer einzigen Walzstraße ohne Zwischenerwärmung
durchgeführt werden und bei einer Gießdicke
hBr ≥ 50 mm die erforderlichen Dickenreduktionsschritte in zumindest zwei Walzstraßen
durchgeführt werden.
[0019] Bei Gießdicken unter 50 mm und bei Walzbandenddicken über 3,5 mm ist es zumeist ausreichend
nach dem Gießprozess eine einzige Walzstraße mit maximal n Walzgerüsten entsprechend
der Berechnungsvorschrift vorzusehen und im Anschluss daran das Band in einer Kühlstrecke
abzukühlen, entsprechend dem vorgegebenen Bundgewicht querzuteilen und einem Aufwickelsystem
zuzuführen. Eine zusätzliche deutliche Banderwärmung ist hierbei nicht notwendig.
[0020] Bei einer Gießdicke des Vorbandes von 50 mm und mehr ergibt sich bei der Festlegung
der Anzahl der notwendigen Dickenreduktionsschritte zur Erreichung der zu haspelnden
Warmbanddicke meist, dass zumindest zwei Gruppen von Walzgerüsten anzuordnen sind,
wobei die Anzahl der maximal notwendigen Walzgerüste für jede Gruppe die Bedingungen
der Berechnungsvorschrift erfüllt, d.h. die errechnete Anzahl an Reduktionsschritten
keinesfalls über-, sondern tendenziell unterschnitten werden sollten. Zwischen den
beiden Gruppen von Walzgerüsten erfolgt eine Zwischenerwärmung des Vorbandes um mindestens
50 K auf eine deutlich über der Austenitbildungs-Grenztemperatur liegende Vorbandtemperatur.
Jedenfalls ist für die angedachten breitenspezifischen Erzeugungsraten von 2,5 bis
4,5 t/min, bevorzugt, 3,0 bis 3,6 t/min, eine Aufteilung in zumindest zwei Gruppen
von Walzgerüsten zweckmäßig, wenn die Endwalzdicke unter 3,5 mm liegt.
[0021] Das Verfahren ist vorteilhaft anwendbar, wenn das in einem kontinuierlichen Gießprozess
hergestellte Vorband mit einer Gießdicke von mindetens 30 mm, vorzugsweise mit einer
Gießdicke von mindestens 60 mm, hergestellt wird. Das Verfahren ist besonders günstig
anwendbar, wenn bei Gießdicken von 30 bis 300 mm, vorzugsweise bei Gießdicken von
60 bis 150 mm, eine Walzenddicke von 0,5 bis 15 mm, vorzugsweise von 0,8 bis 12 mm
und im besonderen 1,0 bis 8 mm, erreicht werden soll.
[0022] Zur Umsetzung des Verfahrens ist es zweckmäßig, dass die Berechnungsvorschrift zur
Ermittlung der Anzahl von n
i oder n unmittelbar aufeinander folgenden Dickenreduktionsschritten für jede Walzstraße
auf Basis der Bedingung

als mathematisches Modell einem Prozessrechner auf einer Prozessleitebene zugeordnet
ist und von diesem entsprechende Aktivierungssignale zur Aktivierung einzelner Walzgerüste
einer oder mehrerer Walzstraßen an Einzelregelkreise der einen oder mehrerer Walzstraßen
übermittelt werden, wobei Zustandsinformationen über den gegossenen Vorstreifen von
einem Prozessrechner der vorgelagerten Stranggießanlage mitberücksichtigt werden und
wahlweise insbesondere die erforderliche Temperatur
TvB'i' d.h die gemittelte Querschnittstemperatur des jeweiligen Vorbandes am Ende der Zwischenerwärmung
vor der Walzstraße.
[0023] Eine kombinierte Gieß- und Walzanlage zur Herstellung von austenitisch gewalztem
Warmband in einem kontinuierlich fortlaufenden Gieß- und Walzprozess kann eine Stranggießanlage
zum Gießen von Stahlsträngen mit einer Gießdicke von weniger als 300 mm, vorzugsweise
zum Gießen von Stahlsträngen mit einer Gießdicke von weniger als 150 mm, und mindestens
eine Walzstraße, die mehrere aufeinander folgende Walzgerüste umfasst, zur Erzeugung
eines im austenitischen Temperaturbereich gewalzten Warmbandes mit einer Walzenddicke
zwischen 0,5 und 15,0 mm und eine dem letzten Walzgerüst nachgeordneten Zerteilanlage
und Bandspeichereinrichtung umfassen.
[0024] Bei der Auslegung der kombinierten Gieß- und Walzanlage ist ein in Zukunft zu erwartendes
abnehmerbestimmtes und darauf abgestimmtes beabsichtigtes Produktionsprogramm für
Warmband zugrunde zu legen. Ein wesentliches Ziel besteht darin, mit einer kompakten,
ein breites Produktionsspektrum abdeckenden Gieß- und Walzanlage ein kontinuierliches
ausschließlich austenitisches Walzen eines Warmbandes zu gewährleisten.
[0025] Jede der mindestens einen Walzstraße kann eine Anzahl von n
i unmittelbar aufeinander folgenden Walzgerüsten umfassen, wobei die Anzahl der Walzgerüste
n
i durch die Bedingung

bestimmt wird, wobei
TVB,i [°C] die querschnittsgemittelte Vorbandtemperatur am Ende der Gießmaschine (im Bereich
der Sumpfspitze) bzw. am Ende einer vor der i-ten Walzstraße installierten Zwischenerwärmungseinrichtung,
Taust [°C] die stahlgüteabhängige Austenitbildungs-Grenztemperatur (austenit. Endwalztemperatur),
hBr [mm] die Brammen-/Gießdicke bei Durcherstarrung (= Sumpfspitze),
dend,i [mm] die Banddicke nach den ni Walzgerüsten/Dickenreduktionsschritten, der i-ten Walzstraße,
mvor die Anzahl aller ab der Brammendurcherstarrung aktivierten Walzgerüste / erfolgten
Dickenreduktionsschritte bis zum Einlauf in das erste Gerüst der nachfolgenden i-ten
Walzstraße,
sind.
[0026] Vorzugsweise ist die Anzahl n der innerhalb einer Walzstraße installierten Walzgerüste
durch die Bedingung

bestimmt bzw. begrenzt. Dies bedeutet, dass die Anzahl der innerhalb jeder Walzstraße
entsprechend den produktspezifischen Anforderungen vorgesehenen Walzgerüste durch
die größte natürliche Zahl N aus der Menge der sich aus der mathematischen Bedingung
ergebenden natürlichen Zahlen N bestimmt ist. Die Anwendung dieser Bedingung auf das
bei der Anlagenprojektierung zugrundeliegende Produktspektrum ermöglicht eine optimierte
Auslegung der Gesamtanlage.
[0027] Zur Sicherstellung einer austenitischen Walzung im letzten Walzgerüst jeder der gegebenenfalls
aufeinander folgenden Walzstraßen ist jeweils zwischen zwei aufeinander folgenden
Walzstraße W
i-1 und W
i eine Zwischenerwärmungseinrichtung zur Anhebung der querschnittsgemittelten Vorbandtemperatur
auf
TVB,i auf ein entsprechend ausreichendes Temperaturniveau angeordnet. Um eine möglichst
gleichmäßige Anhebung der querschnittsgemittelten Vorbandtemperatur zu erreichen ist
dieZwischenerwärmungseinrichtung als Einrichtung zur induktiven Querfelderwärmung
ausgebildet.
[0028] Die der kombinierten Gieß- und Walzanlage zugrundeliegende Gießanlage umfasst eine
auf unterschiedliche Gießdickeneinstellbare Durchlaufkokille oder auswechselbare Durchlaufkokillen
und eine nachgeordnete Strangführung mit spaltverstellbaren Strangsegmenten. Zweckmäßig
ist im Fall einer auf eine Gießdicke h
Br < 45 mm eingestellten Durchlaufkokille und Strangführung genau eine Walzstraße mit
n Walzgerüsten aktiviert und im Fall einer auf eine Gießdicke hBr > 60 mm eingestellten
Durchlaufkokille und Strangführung sind mindestens zwei Walzstraßen mit jeweils einer
bestimmten Anzahl von Walzgerüsten aktiviert. Im Gießdickenbereich zwischen 45 mm
und 60 mm kann die Walzung in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussfaktoren sowohl
in einer Walzstraße als auch in zwei Walzstraßen erfolgen, wobei zwischen den aufeinander
folgenden Walzstraßen eine Zwischenerwärmungseinrichtung vorgesehen ist.
[0029] Nach einer weiteren möglichen Ausgestaltung ist es vorteilhaft, dass im Fall einer
auf eine Gießdicke
hBr ≤ 50 mm eingestellten Durchlaufkokille und Strangführung genau eine Walzstraße mit
n Walzgerüsten aktiviert ist und andernfalls mindestens zwei Walzstraßen, mit jeweils
einer bestimmten Anzahl von Walzgerüsten, aktiviert sind.
[0030] In Abhängigkeit von insbesondere der in den einzelnen Walzgerüsten der Walzstraßen
angestrebten Dickenreduktion und des thermischen oder thermodynamischen Zustands des
Vorbandes bzw. Zwischenbandes, ist es zweckmäßig, wenn der Arbeitswalzendurchmesser
der Arbeitswalzen in der ersten Walzstraße nach der Gießanlage in einem Durchmesserbereich
von 650 mm bis 980 mm liegt, um größtmögliche Dickenreduktionen bei sehr hohen Brammen-
bzw. Vorbandtemperaturen zu erreichen. Ein bevorzugter Bereich der Arbeitswalzendurchmesser
liegt zwischen 650 mm und 800 mm. Der Arbeitswalzendurchmesser der Arbeitswalzen in
der zweiten Walzstraße nach der Gießanlage liegt in einem Durchmesserbereich von 500
mm bis 870 mm, da die Zwischenbanddicke bereits geringer ist. Ein bevorzugter Bereich
der Arbeitswalzendurchmesser liegt für diesen Fall zwischen 500 mm und 720 mm. Generell
gilt, dass die Arbeitswalzendurchmesser abnehmen sollen, wenn die Einlaufdicke des
Walzgutes geringer ist.
[0031] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele, wobei auf die beiliegenden
Figuren Bezug genommen wird, die folgendes zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt einer kombinierten Gieß- und Walzanlage nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt einer kombinierten Gieß- und Walzanlage nach einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt einer kombinierten Gieß- und Walzanlage nach einer dritten Ausführungsform
der Erfindung
- Fig. 4
- Regelschema für die Steuerung der kombinierten Gieß- und Walzanlage.
[0032] In den Figuren 1 bis 3 sind mehrere mögliche Ausführungsformen einer kombinierten
Gieß- und Walzanlage dargestellt, die eine Stranggießanlage zum kontinuierlichen Gießen
eines Stahlstranges mit Dünnbrammen- oder Mittelbrammenquerschnitt und einer unmittelbar
daran anschließenden Walzstraße W zum austenitischen Walzen des gegossenen Stranges
bzw. Vorbandes umfasst. Die Stranggießanlage G konventioneller Bauart gemäß dem Stand
der Technik ist durch eine Durchlaufkokille 3 und eine Strangführung 4 mit Strangführungsrollen
5 angedeutet. Die Stranggießkokille 3 mit anschließender Strangführung bestimmt die
Gießdicke h
Br des Vorbandes 6, das nach einer Umlenkung von einer im Wesentlichen vertikalen Gießrichtung
in eine horizontale Transportrichtung unmittelbar der Walzstraße W zugeführt wird
oder fakultativ zuvor eine Homogenisierungseinrichtung 7 durchläuft, in der eine Vergleichmäßigung
der Temperaturverteilung im Vorband angestrebt werden könnte. Das Vorband 6 mit der
Gießdicke h
Br tritt - ohne dass ein Trennschnitt durchgeführt wird - mit Gießgeschwindigkeit v
g und mit einer querschnittsgemittelten Vorbandtemperatur T
VB,1 in das erste Walzgerüst 8a der Walzstraße W ein. Die Anzahl der in der Walzstraße
W eingesetzten Walzgerüste 8a, 8b,...., 8n wird durch gewünschte Enddicke, d
end,1 und durch die Endwalztemperatur im Walzgerüst 8n bestimmt, die zwingend über der
stahlgüteabhängigen Austenitbildungs-Grenztemperatur T
aust liegen muss. Die Anzahl n
1 der maximal einsetzbaren Walzgerüste für eine bestimmte Stahlqualität mit bestimmten
geometrischen Vorgabewerten bestimmt sich hierbei nach der allgemeinen Formel

[0033] Die Anzahl der Walzgerüste ergibt sich hierbei durch die größte natürliche Zahl im
Feld der möglichen Ergebniswerte.
[0034] Anschließend durchläuft das warmgewalzte Band eine Kühlstrecke 9, wird entsprechend
vorbestimmter Bundgewichte mit einer von einer Querteilschere gebildeten Zerteilanlage
10 quergeteilt und in einer Bandhaspeleinrichtung 11 zu Bunden gewickelt.
[0035] Die in der Stranggießanlage festgelegte Ausgangs-Strangdicke und die angestrebte
Walzenddicke des zu einem Bund gewickelten Warmbandes bestimmen neben der Stahlqualität
ganz wesentlich die Anzahl der notwendigen Walzgerüste / Dickenreduktionsschritte,
um ein Endprodukt mit den geforderten Material- und Gefügeeigenschaften zu erzielen.
Die querschnittsgemittelte Vorbandtemperatur T
VB,1 am Ende der Gießmaschine und somit vor Eintritt in das erste Walzgerüst ist nur in
sehr engen Grenzen variabel und hängt von den Betriebsbedingungen der Stranggießmaschine
ab. Die stahlgüteabhängige Austenitbildungs-Grenztemperatur ist eine Materialkonstante,
die für jede Stahlqualität im Wesentlichen festliegt. Während des Walzvorganges wird
einerseits Verformungsenergie in Form von Wärme freigesetzt, andererseits gibt der
Vorstreifen auf seinem Weg durch die Walzgerüste Wärme an die Umgebung ab. In Summe
nimmt die Vorbandtemperatur üblicherweise kontinuierlich ab und dies umso stärker
je niedriger die Walzgeschwindigkeit, bzw. eingangsseitig die Gießgeschwindigkeit
ist. Die oben angeführte, entwickelte Formel liefert die Festlegung der max. sinnvollen
Anzahl der Walzgerüste bzw. Dickenreduktionsschritte, die in einer Walzstraße vorgenommen
werden sollen, wobei die Bandtemperatur die Austenitbildungs-Grenztemperatur in der
Walzstraße nicht unterschreitet, unter Berücksichtigung aller Vorverformungsschritte.
Wenn mit Brammendicken > 50 mm Walzendicken < 3,5 mm angestrebt werden, ist die Anordnung
zweier oder mehrerer Walzstraßen W1, W2, W3 notwendig, wie in den Ausführungsbeispielen
gemäß Figuren 2 und 3 dargestellt.
[0036] Die kombinierte Gieß- und Walzanlage in der Ausführungsform gemäß Figur 2 stimmt
in den Grundansätzen mit der zuvor beschriebenen Ausführungsform gemäß Figur 1 überein.
Anstelle der Walzstraße W gemäß Figur 1 sind jetzt zwei aufeinander folgende, durch
eine Zwischenerwärmungseinrichtung 12 getrennte Walzstraßen W1 und W2 vorgesehen.
[0037] Die Walzstraße W1 umfasst eine bestimmte Maximal-Anzahl von Walzgerüsten 8a, 8b,
..., 8n, die mit der oben angegebenen Berechnungsvorschrift zu ermitteln ist. Gleichermaßen
weist die Walzstraße W2 eine bestimmte Maximal-Anzahl von Walzgerüsten 13a, 13b, ...,
13m auf, die ebenfalls mit der oben angegebenen Berechnungsvorschrift zu ermitteln
ist, wobei für W
2 die Anzahl der in der Walzstraße W1 bereits vorgenommenen Dickenreduktionsschritte
in der Berechnungsvorschrift durch den Exponenten m
vor zu berücksichtigen ist. In der Zwischenerwärmungsvorrichtung 12 wird die querschnittsgemittelte
Vorbandtemperatur wieder auf ein ausreichend hohes Temperaturniveau über der Austenitbildungs-Grenztemperatur
des in der Walzstraße W1 dickenreduzierten Vorstreifens gebracht, um die in der Walzstraße
W2 vorzunehmenden Walzstiche im austenitischen Bereich durchführen zu können. Die
mit der Zwischenerwärmungseinrichtung erzielte Temperaturerhöhung liegt bedarfabhängig
im Bereich von 50 K bis zu 450 K, vorzugsweise im Bereich von 120 K bis 350 K.
[0038] Die in Figur 3 schematisch dargestellte kombinierte Gieß- und Walzanlage ist mit
drei Walzstraßen W1, W2 und W3 ausgestattet und besonders geeignet, wenn ausgehend
von einer relativ großen Gießdicke (zB. >150 mm) und langer metallurgischer Strangführungslänge,
bzw. relativ niedriger gemittelter Brammentemperatur T
VB austenitisch gewalztes Warmband mit einer sehr geringen Walzenddicke (zB. <1,2 mm)
erzeugt werden sollen. Zwischen der Walzstraße W1 mit den Walzgerüsten 8a, ..., 8n
und der Walzstraße W2 mit den Walzgerüsten 13a, ... 13m ist eine Zwischenerwärmungseinrichtung
12 und zwischen der Walzstraße W2 und der Walzstraße W3 mit den Walzgerüsten 15a,
15b,..., 15o ist eine weitere Zwischenerwärmungseinrichtung 14 angeordnet. Die Ermittlung
der Anzahl der benötigten Walzgerüste in der Walzstraße W3 erfolgt analog zur Ermittlung
der Maximal-Anzahl der Walzgerüste in der Walzstraße W2. Allerdings sind in der Berechnungsvorschrift
für die Walzstraße W
2 beim Exponenten m
vor alle Vorverformungsstufen in den Walzstraßen W1 und W2 zu berücksichtigen.
[0039] In der betrieblichen Praxis ist es notwendig, Warmband in verschiedenen Stahlqualitäten
und mit sehr unterschiedlichen Walzenddicken ausgehend von Stahlsträngen mit unterschiedlichen
Gießdicken zu produzieren. Eine vielschichtige Produktpalette kann auf einer kombinierten
Gieß- und Walzanlage der erfindungsgemäßen Art sehr leicht produziert werden, wenn
bereits in der konzeptionellen Phase der Anlagenerstellung eine auf diese Produktpalette
abgestimmte Anordnung der Walzstraßen erfolgt ist. Dadurch ist eine produktspezifische
Aktivierung benötigter Walzgerüste möglich. Daher wird die Anlage üblicherweise tatsächlich
die jeweilige Maximalanzahl an Gerüsten in jeder Walzstraße, in Abhängigkeit von max.
Brammendicke, minimaler Bandaufwickeldicke, den jeweiligen Zwischenbanddicken d
end,i und den Zwischenerwärmungstemperaturen T
VB,i gemäß der entwickelten Formel sowie Zwischenerwärmungseinrichtungen enthalten. Darüber
hinaus können betriebsbedingte Temperaturschwankungen bei der Herstellung des Vorstreifens
in der Stranggießanlage durch entsprechende Steuerung der Walzstraßen insbesondere,
durch Aktivierung einer optimalen Walzgerüstkonfiguration, erreicht werden. Dies kann
auf der Prozessleitebene P erfolgen, die entsprechende Zustandsinformationen von einem
Prozessrechner PS der vorgelagerten Stranggießanlage erhält und Aktivierungssignale
an die Einzelregelkreise PW1 und PW2 der Walzstraßen W1 und W2 übermittelt (Fig. 4).
Die spezielle Berechnungsvorschrift ist hierbei als mathematisches Modell dem Prozessrechner
auf der Prozessleitebene zugeordnet, wobei der aktuelle mittlere bzw. stationäre breitenspezifische
Massendurchsatz als Multiplikationsfaktor einfließen soll. Für dieses Fall erfolgt
die Festlegung der Anzahl der Dickenreduktionsschritte in den einzelnen Walzgerüsten
gemäß der Bedingung

wobei die Anzahl der Dickenreduktionsschritte für jede Walzstraße aus den beiden
größten natürlichen Zahlen aus der Menge der natürlichen Zahlen wählbar ist, die sich
aus der Bedingung ergeben.
[0040] Die Zwischenerwärmungseinrichtung 12 ist auf der Prozessleitebene P in den Regelkreis
eingebunden.
1. Verfahren zum kontinuierlichen austenitischen Walzen eines in einem kontinuierlichen
Gießprozess in einer Stranggießanlage mit einer Gießdicke von weniger als 300 mm,
vorzugsweise mit einer Gießdicke von weniger als 150 mm, hergestellten Vorbandes du̇rch
Dickenreduktionsschritte in mindestens einer - von mehreren aufeinander folgenden
Walzgerüsten gebildeten - Walzstraße zu einem Warmband mit einer Walzenddicke zwischen
0,5 und 15 mm und nachfolgender Querteilung des gewalzten Warmbandes in Bundgrößen
bzw. Bundlängen vor dem Aufwickeln in einer Speichereinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vorband (6) in jeder der der Stranggießanlage nachgeordneten Walzstraßen (W,
W1 , W2, W3) mit einer Anzahl von (n, n
1, n
i,) Dickenreduktionsschritte dickenreduziert wird, wobei die Anzahl n
i, der durchzuführenden Dickenreduktionsschritte durch die Bedingung

bestimmt wird, wobei
TVB,i [°C] die querschnittsgemittelte Vorbandtemperatur am Ende der Gießmaschine (im Bereich
der Sumpfspitze) bzw. am Ende einer vor der i-ten Walzstraße installierten Zwischenerwärmungseinrichtung,
Taust [°C] die stahlgüteabhängige Austenitbildungs-Grenztemperatur (austenit. Endwalztemperatur),
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hBr [mm] die Brammen-/Gießdicke bei Durcherstarrung (= Sumpfspitze), dend,i [mm] die Banddicke nach den ni, Dickenreduktionsschritten, der i-ten Walzstraße,
mvor die Anzahl aller ab der Brammendurcherstarrung erfolgten Dickenreduktionsschritte
bis zum Einlauf in das erste Gerüst der nachfolgenden i-ten Walzstraße,
Vg [m/min] Brammengießgeschwindigkeit ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl n der ininnerhalb einer Walzstraße aktivierten Dickenreduktionsschritte
durch die Bedingung

bestimmt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Durchführung von Dickenreduktionsschritten in einer Walzstraße (W1 oder
W2) und vor der Durchführung von Dickenreduktionsschritten in einer darauf folgenden
Walzstraße (W2 oder W3) eine Zwischenerwärmung des Walzbandes erfolgt, wobei die querschnittsgemittelte
Walzbandtemperatur um 50 K bis 450 K, vorzugsweise um 120 bis 350 K, erhöht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenerwärmung durch induktive Querfelderwärmung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Gießdicke hBr < 45 mm alle Dickenreduktionsschritte in einer Walzstraße und bei einer Gießdicke
hBr > 60 mm alle erforderlichen Dickenreduktionsschritte in zumindest zwei Walzstraßen
durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Gießdicke hBr < 50 mm alle Dickenreduktionsschritte in einer Walzstraße durchgeführt werden, anderenfalls
die erforderlichen Dickenreduktionsschritte vorzugsweise in zumindest zwei Walzstraßen
durchgeführt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenddicke des Warmbandes zwischen 0,8 und 12 mm, vorzugsweise zwischen 1 ,0
mm und 8 mm, liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in einem kontinuierlichen Gießprozess hergestellte Vorband mit einer Gießdicke
von mindestens 30 mm, vorzugsweise mit einer Gießdicke von mindestens 60 mm, hergestellt
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Berechnungsvorschrift zur Ermittlung der Anzahl von n
i oder n unmittelbar aufeinander folgenden Dickenreduktionsschritten für jede Walzstraße
auf Basis der Bedingung

als mathematisches Modell einem Prozessrechner auf einer Prozessleitebene (P) zugeordnet
ist und von diesem entsprechende Aktivierungssignale zur Aktivierung einzelner Walzgerüste
(8a, 8b, ..., 8n; 13a, 13b, ..., 13m; 15a, 15b, ..., 15o) einer oder mehrerer Walzstraßen
(W, W1 , W2, W3) an die Einzelregelkreise (PW1 , PW2) der einen oder mehrerer Walzstraßen
übermittelt werden, wobei Zustandsinformationen über den gegossenen Vorstreifen von
einem Prozessrechner (PS) der vorgelagerten Stranggießenlage mitberücksichtigt werden
und wahlweise insbesondere die erforderliche Temperatur T
VB,i, d.h. die gemittelte Querschnittstemperatur des jeweiligen Vorbandes am Ende der
Zwischenerwärmung vor der Walzstraße.
1. Method for the continuous austenitic rolling of a preliminary strip, which is produced
in a continuous casting process in a continuous casting facility with a casting thickness
of less than 300 mm, preferably with a casting thickness of less than 150 mm, by performing
thickness reduction steps in at least one rolling train - formed by a plurality of
successive rolling stands - to form a hot strip having a final rolling thickness of
between 0.5 and 15 mm and subsequent transverse separation of the rolled hot strip
into coil sizes or coil lengths before winding in a storage device,
characterized in that the preliminary strip (6) is reduced in thickness in each of the rolling trains (W,
W1, W2, W3) downstream of the continuous casting facility by a number (n, n
1, n
i) of thickness reduction steps, the number n
i of thickness reduction steps to be carried out being determined by the condition

where
TVB,i [ºC] is the cross-sectionally averaged preliminary strip temperature at the end of
the casting machine (in the region of the liquidus tip) or at the end of an intermediate
heating device installed before the ith rolling train,
Taust [ºC] is the steel quality-dependent austenite formation limit temperature (austenitic
final rolling temperature),
hBr [mm] is the slab/casting thickness at solidification (=liquidus tip),
dend,i [mm] is the strip thickness after the ni thickness reduction steps of the ith rolling train,
mvor is the number of all thickness reduction steps carried out from the slab solidification
until entry into the first stand of the subsequent ith rolling train,
vg [m/min] is the slab casting speed.
2. Method according to Claim 1,
characterized in that the number n of thickness reduction steps activated inside a rolling train is determined
by the condition
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that intermediate heating of the rolling strip is performed after carrying out thickness
reduction steps in a rolling train (W1 or W2) and before carrying out thickness reduction
steps in a subsequent rolling train (W2 or W3), the cross-sectionally averaged rolling
strip temperature being increased by from 50 K to 450 K, preferably by from 120 to
350 K.
4. Method according to Claim 3, characterized in that the intermediate heating is carried out by inductive transverse field heating.
5. Method according to one of the preceding Claims 1 to 4, characterized in that for a casting thickness hBr < 45 mm all the thickness reduction steps are carried out in one rolling train, and
for a casting thickness hBr > 60 mm all necessary thickness reduction steps are carried out in at least two rolling
trains.
6. Method according to one of the preceding claims, characterized in that for a casting thickness hBr < 50 mm all the thickness reduction steps are carried out in one rolling train, otherwise
the necessary thickness reduction steps are preferably carried out in at least two
rolling trains.
7. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the rolling thickness of the hot strip lies between 0.8 and 12 mm, preferably between
1.0 mm and 8 mm.
8. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the preliminary strip produced in a continuous casting process is produced with a
casting thickness of at least 30 mm, preferably with a casting thickness of at least
60 mm.
9. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that a calculation rule for determining the number n
i or n of immediately successive thickness reduction steps for each rolling train is
assigned on the basis of the condition

as a mathematical model to a process computer on a process management level (P),
and corresponding activation signals for activating individual rolling stands (8a,
8b,..., 8n; 13a, 13b, ..., 13m; 15a, 15b, ..., 150) of one or more rolling trains
(W, W1, W2, W3) are transmitted by the latter to the individual control loops (PW1,
PW2) of the one or more rolling trains, status information concerning the cast preliminary
strip from a process computer (PS) of the preceding continuous casting facility being
jointly taken into account, and optionally in particular the required temperature
T
VB,i, i.e. the averaged cross-sectional temperature of the respective preliminary strip
at the end of the intermediate heating before the rolling train.
1. Procédé de laminage austénitique continu d'un préfeuillard fabriqué lors d'un processus
de coulée continu dans une installation de coulée continue avec une épaisseur de coulée
inférieure à 300 mm, de préférence avec une épaisseur de coulée inférieure à 150 mm,
au moyen d'étapes de réduction d'épaisseur dans au moins un train de laminoir, formé
par plusieurs cages de laminoir les unes à la suite des autres, pour former un feuillard
laminé à chaud avec une épaisseur de laminage entre 0,5 et 15 mm et une division transversale
subséquente du feuillard laminé à chaud en tailles de bobine ou longueurs de bobine
avant l'enroulement dans un dispositif d'accumulation,
caractérisé en ce que le préfeuillard (6) dans chacun des trains de laminoir (W, W1, W2, W3) agencés en
aval de l'installation de coulée continue est soumis à une réduction d'épaisseur avec
plusieurs étapes de réduction d'épaisseur (n, n
1, n
i), le nombre n
i des étapes de réduction d'épaisseur à réaliser étant déterminé par la condition

dans laquelle
TVB,i [°C] est la température de feuillard moyenne sur la section transversale à l'extrémité
de la machine de coulée (dans la zone de l'extrémité du bassin de coulée) ou à l'extrémité
d'un dispositif de chauffage intermédiaire installé en amont du i-ème train de laminoir,
Taust [°C] est la température limite de formation d'austénite dépendant de la qualité de
l'acier (température finale de laminage austénitique)
hBr [mm] est l'épaisseur de brames/de coulée lors de la solidification totale (= extrémité
du bassin de coulée), dend,i [mm] est l'épaisseur de feuillard après les ni étapes de réduction d'épaisseur, de l'i-ème train de laminoir,
mvor est le nombre de toutes les étapes de réduction d'épaisseur effectuées à partir de
la solidification totale des brames jusqu'à l'entrée dans la première cage de l'i-ème
train de laminoir suivant,
Vg [m/min] est la vitesse de coulée des brames.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que le nombre n des étapes de réduction d'épaisseur activées à l'intérieur d'un train
de laminoir est déterminé par la condition
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'après la réalisation des étapes de réduction d'épaisseur dans un train de laminoir
(W1 ou W2) et avant la réalisation d'étapes de réduction d'épaisseur dans un train
de laminoir suivant (W2 ou W3) un chauffage intermédiaire du feuillard à laminer est
effectué, la température de feuillard à laminer moyenne sur la section transversale
étant augmentéede 50 K à 450 K, de préférence de 120 à 350 K.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que le chauffage intermédiaire s'effectue par chauffage par champ transversal inductif.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que dans le cas d'une épaisseur de coulée hBr < 45 mm toutes les étapes de réduction d'épaisseur sont réalisées dans un train de
laminoir et dans le cas d'une épaisseur de coulée hBr > 60 mm toutes les étapes de réduction d'épaisseur nécessaires sont réalisées dans
au moins deux trains de laminoir.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que dans le cas d'une épaisseur de coulée hBr < 50 mm toutes les étapes de réduction d'épaisseur sont réalisées, autrement les
étapes de réduction d'épaisseur nécessaires sont de préférence réalisées dans au moins
deux trains de laminoir.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'épaisseur de laminage du feuillard laminé à chaud se situe entre 0,8 et 12 mm,
de préférence entre 1,0 mm et 8 mm.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le préfeuillard fabriqué lors d'un processus de coulée continu est fabriqué avec
une épaisseur de coulée d'au moins 30 mm, de préférence avec une épaisseur de coulée
d'au moins 60 mm.
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'une règle de calcul pour déterminer le nombre ni ou n des étapes de réduction d'épaisseur
directement les unes à la suite des autres pour chaque train de laminoir sur la base
de la condition

est associée en tant que modèle mathématique à un ordinateur industriel à un niveau
du contrôle des process (P) et des signaux d'activation correspondants pour l'activation
de cages de laminoir individuelles (8a, 8b, ..., 8n ; 13a, 13b, ..., 13m ; 15a, 15b,
..., 15o) d'un ou plusieurs trains de laminoir (W, W1, W2, W3) sont transmis par cet
ordinateur individuel aux circuits de régulation individuels (PW1, PW2) des un ou
plusieurs trains de laminoir, dans lequel des informations relatives à l'état sont
prises en compte via l'ébauchage apprécié par un ordinateur industriel (PS) de l'installation
de coulée continue en amont et sélectivement en particulier la température nécessaire
T
VB,i, c'est-à-dire la température de section transversale établie du préfeuillard respectif
à la fin du chauffage intermédiaire en amont du train de laminoir.