(19)
(11) EP 2 210 705 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.07.2010  Patentblatt  2010/30

(21) Anmeldenummer: 10000575.0

(22) Anmeldetag:  21.01.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B24B 21/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 22.01.2009 CH 952009

(71) Anmelder: Steinemann Technology AG
9015 St. Gallen (CH)

(72) Erfinder:
  • Moser, Patrik
    9056 Gais (CH)
  • Geiger, Walter
    8280 Kreuzlingen (CH)
  • Schwerzmann, Heinrich
    6402 Merlischachen/SZ (CH)

(74) Vertreter: Arat, Dogan 
Dr. Weiss & Arat Patent- und Rechtsanwaltskanzleien Zeppelinstraße 4
78234 Engen
78234 Engen (DE)

   


(54) Einrichtung zur Bandspannung


(57) Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bandspannung an einer Breitschleifmaschine, insbesondere eine Breitbandschleifmaschine zum Bearbeiten von Oberflächen von insbesondere flächigen, ebenen Bauelementen, z. B. aus Holz bzw. Holzwerkstoffen, die ein einfaches und funktionssicheres spannen eines Schleifbandes ermöglichen soll. Dies ist dadurch gelöst, dass den Enden resp. Lagern (22) der Spannwalze (21) je ein Doppelkolbenzylinder (23, 24) zugeordnet ist, deren Kammern (25, 26) für ein Fluid mittels Verbindungsleitungen (27, 28) über Kreuz miteinander verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bandspannung an einer Breitschleifmaschine, insbesondere eine Breitbandschleifmaschine zum Bearbeiten von Oberflächen von insbesondere flächigen, ebenen Bauelementen, z. B. aus Holz bzw. Holzwerkstoffen.

[0002] Breitschleifmaschinen zum Bearbeiten von Oberflächen von insbesondere flächigen, ebenen Bauelementen aus Holz bzw. Holzwerkstoffen, Metallplatten, Platten aus Kunststoff oder Gummi oder auch Papierbahnen haben sich als eigenständige Gattung von Schleifmaschinen etabliert. Sie enthalten in einem Maschinenständer (wie er z. B. in der EP-B-1144156 der Anmelderin offenbart ist) einen oder mehrere Schleifköpfe mit jeweils einem Schleifband, welches endlos um eine Schleifwalze und eine Spannwalze umläuft. Der mindestens eine Schleifkopf und dessen Antriebsmotor ist über einen Querträger am Maschinenständer befestigt. Der Antriebsmotor ist an einem Ende des Querträgers befestigt und am gegenüberliegenden Ende ist eine lösbare Verbindung für den Schleifkopf vorgesehen.

[0003] In der DE-A-19841172 ist eine Bandschleifmaschine offenbart, bei der ein Spannrad permanent druck- und/oder federbeaufschlagt ist um das Schleifband mit einem wählbaren Anpressdruck vorzuspannen. Es sollen verschiedene Anpressdrücke einstellbar sein um eine Spannwalze entgegen der feststehenden starren Arbeitswalze zu verfahren. Bei einer weiteren Bandschleifmaschine gemäss EP-A-1629942 soll eine Bandspannung mit geringem Platzbedarf ermöglicht werden. Hierzu weist eine Spannvorrichtung unterhalb der Spannwalze mindestens eine Luftfeder und eine, die Verschiebung führende Führungseinrichtung auf. Bei einer Bandschleifmaschine gemäss US 4262455 erfolgt die Bandspannung mittels eines, durch einen Hydraulikzylinders betätigten Excenters.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Bandspannung an einer Breitschleifmaschine, insbesondere eine Breitbandschleifmaschine zum Bearbeiten von Oberflächen von insbesondere flächigen, ebenen Bauelementen zu entwickeln, die ein einfaches und funktionssicheres Spannen eines Schleifbandes ermöglicht. Die Aufgabe ist mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Starr synchronisierte Doppelkolbenzylinder an den Enden/Lagerzapfen der Spannwalze sind hierbei bevorzugt über Kreuz verbunden um eine parallele Verstellung der Spannwalze in Bezug auf die Schleifwalze zu erreichen. Dies ermöglicht, schmalere Bänder als die Walzenbreite einseitig zu positionieren und trotz einseitigem Gegendruck auf die Spannzylinder gleichmässig zu spannen. Um bei ungenauen, konisch gefertigten Schleifbändern trotzdem eine gleichmässige Spannung zu erreichen, können in den Kreuzverbindungen kleine federbeaufschlagte Ausgleichskolben eingebaut werden. Damit behält man ein Parallellauf der Walzen beim Verfahren, jedoch in der gespannten Position ein weiches Verhalten für eine optimale Spannung.

[0005] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung mit drei Figuren näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in den Fig. 1 und 2 eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemässen Einrichtung in zwei Ausführungsformen, wobei bei der Fig. 2 im Gegensatz zur Ausführung in Fig. 1 der Gleichlaufzylinder in den Kolben des Spannzylinders eingebaut wird, um Bauhöhe einzusparen.

[0006] Eine gattungsgemässe und daher nicht explizit dargestellte Breitbandschleifmaschine in Fig. 3 enthält eine Schleifwalze 20 und eine Spannwalze 21 zur Spannung eines Schleifbandes 19, wobei die Spannwalze 21 in üblicher Weise an den Enden/Lagerzapfen gelagert ist. Die Lager 22 sind durch anliegende Doppelkolbenzylinder 23, 24 beaufschlagbar um eine einstellbare Spannung des Schleifbandes zu erreichen. Die Doppelkolbenzylinder 23, 24 weisen jeweils eine vordere Kammer 25 und eine hintere Kammer 26 für ein Hydraulikmittel auf, die durch eine Scheibe 29 voneinander getrennt sind. Die Kammern 25, 26 können über Verbindungsleitungen 27, 28, die kreuzweise verlegt sind, miteinander kommunizieren.

[0007] Wird nun z. B. die Spannwalze ausgefahren, wird über die Leitung 32 ein Druck in der unteren Kammer 33 im Zylinder 23 und 24 erzeugt, wobei eine Kraft auf die gemeinsame Kolbenstange 35 erzeugt wird, die für den Spanndruck verantwortlich ist. Dabei wird die vordere Kammer 25 des Doppelkolbenzylinders 23 beaufschlagt, die wiederum über die Verbindungsleitung 28 zugleich die hindere Kammer 26 des Doppelkolbenzylinders 24 beaufschlagt. In gleicher Weise verbindet die Verbindungsleitung 27 die hintere Kammer 26 des Doppelkolbenzylinders 23 mit der vorderen Kammer 25 des Doppelkolbenzylinders 24. Möchte nun z. B. der Spannzylinder 23 aus Gründen von ungleichen Reibverhältnissen oder ungleichem Gegendruck früher oder schneller ausfahren, wird in der Kammer 25 des Zylinders 23 ein grösserer Druck als in der Kammer 25 des Zylinders 24 aufgebaut. Dieser Mehrdruck wird an die Kammer 26 des Zylinders 24 weitergegeben und somit der Kolbenstange zum Ausfahren geholfen. Der leichtergängige oder mit weniger Gegenkraft belastete Spannzylinder gibt seine Kraft also dem anderen Zylinder weiter.

[0008] Die Lager 22 der Spannwalze 21 sind so starr synchronisiert und können unabhängig von der Grösse des Kolbendruckes gleich beaufschlagt werden, was eine gleichmässige Bandspannung ergibt.

[0009] Beim Rückfahren werden die Gleichlaufzylinder 30 gespült um Lufteinschlüsse zu vermeiden.

Bezugszeichen



[0010] 
19
Schleifband
20
Schleifwalze
21
Spannwalze
22
Lager
23
Doppelkolbenzylinder
24
Doppelkolbenzylinder
25
Kammer
26
Kammer
27
Verbindungsleitung
28
Verbindungsleitung
29
Scheibe
30
Gleichlaufzylinder
31
Zuleitung Spannzylinder
32
Zuleitung Spannzylinder
33
Kammer
34
Kammer
35
Kolbenstange



Ansprüche

1. Einrichtung zur Bandspannung an einer Breitschleifmaschine, insbesondere eine Breitbandschleifmaschine zum Bearbeiten von Oberflächen von insbesondere flächigen, ebenen Bauelementen, z. B. aus Holz bzw. Holzwerkstoffen, enthaltend eine Spannwalze und eine Schleifwalze, die von einem endlos umlaufenden Schleifband umschlungen sind, wobei die Spannwalze (21) zwecks Spannung oder Entspannung des Schleifbandes verstellbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass den Enden resp. Lagern (22) der Spannwalze (21) je ein Doppelkolbenzylinder (23, 24) zugeordnet ist, deren Kammern (25, 26) für ein Fluid mittels Verbindungsleitungen (27, 28) über Kreuz miteinander verbunden sind.
 
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelkolbenzylinder (23, 24) starr synchronisiert sind.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine vordere Kammer (25) des Doppelkolbenzylinders (23) über eine Verbindungsleitung (28) mit einer hinteren Kammer (26) des Doppelkolbenzylinders (24) verbunden ist und eine Verbindungsleitung (27) eine hintere Kammer (26) des Doppelkolbenzylinders (23) mit der vorderen Kammer (25) des Doppelkolbenzylinders (24) verbindet.
 
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den Verbindungsleitungen (27, 28) Ausgleichskolben zum Ausgleich von Bandfehlern vorgesehen sind.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente