[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Filtertowmaterial für
die Herstellung von Filtern für stabförmige Rauchartikel wie beispielsweise Zigaretten,
mit Filtertowbereitstellungsmitteln zur Bereitstellung mindestens zwei Filtertowstreifen,
mindestens zwei Towführungsbahnen, von denen in jeder Towführungsbahn ein Filtertowstreifen
geführt wird, und Bearbeitungseinrichtungen zum Bearbeiten der Filtertowstreifen.
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung von Filtern für stabförmige
Rauchartikel wie beispielsweise Zigaretten mit einer solchen Vorrichtung sowie mit
einer Umhüllungseinrichtung zur Umhüllung der Filtertowstreifen mit Umhüllungsmaterial
und einer Klebeauftragseinrichtung zum Verkleben des Umhüllungsmaterials.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus
DE 42 09 789 A1 oder
DE 43 08 093 A1 bekannt. Mit diesen bekannten Vorrichtungen lassen sich Filterstäbe im Zweistrang-Verfahren
herstellen. Dabei werden Filtertowstreifen (z.B. aus Celluloseacetatfäden) von einem
Ballen abgezogen, durch Strecken und Behandeln mit Weichmacher aufbereitet und in
einer gewünschten Form und Konsistenz zur Weiterverarbeitung an eine Filterstrangeinheit
abgegeben, welche aus dem aufbereiteten Filtertowstreifen durch Umhüllung mit einem
Hüllmaterialstreifen einen Filterstrang herstellt, der schließlich in Filterstäbe
für Zigaretten oder andere stabförmige Rauchartikel zerschnitten wird.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art weiter zu verbessern.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Filtertowmaterial
für die Herstellung von Filtern für stabförmige Rauchartikel wie beispielsweise Zigaretten,
mit Filtertowbereitstellungsmitteln zur Bereitstellung von mindestens zwei Filtertowstreifen,
mindestens zwei Towführungsbahnen von denen in jeder Towführungsbahn ein Filtertowstreifen
geführt wird, und Bearbeitungseinrichtungen zum Bearbeiten der Filtertowstreifen,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Towführungsbahn eine eigene Bearbeitungseinrichtung zugeordnet ist, die separat
steuerbar ist.
[0005] Mit Hilfe der Erfindung werden nicht nur mindestens zwei Filtertowstreifen gleichzeitig
hergestellt und aufbereitet, sondern sind die Bearbeitungseinrichtungen in Bezug auf
jede Towführungsbahn separat steuerbar. Durch diese erfindungsgemäß vorgeschlagene
Maßnahme ergibt sich nicht nur eine wesentliche Produktivitätssteigerung der Filterherstellung
bei relativ geringem konstruktivem und maschinenbaulichem Aufwand und bei geringerer
Raum- und Flächenbeanspruchung gegenüber dem Einsatz einer entsprechenden Anzahl von
EinstrangMaschinen, sondern es ist ferner zum einen ein Teillastbetrieb möglich und
lassen sich zum anderen unterschiedliche Filtersorten auf ein und derselben Vorrichtung
herstellen und aufbereiten. Letzteres wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass
die jeder Towführungsbahn zugeordnete Bearbeitungseinrichtung separat von den der
anderen Towführungsbahnen zugeordneten Bearbeitungseinrichtungen steuerbar ist. So
können die Eigenschaften der herzustellenden Produkte in den unterschiedlichen Towführungsbahnen
individuell beeinflusst werden, wodurch in den unterschiedlichen Towführungsbahnen
nicht nur Produkte mit übereinstimmenden Eigenschaften, wie es ausschließlich gemäß
der Lehre der
DE 43 08 093 A1 praktiziert wird, sondern auch Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt
und aufbereitet werden können, was immer mehr vom Markt gefordert wird.
[0006] Für die Herstellung von unterschiedlichen Filtersorten kann es zweckmäßig sein, dass
die Filtertowbereitstellungsmittel für jede Towführungsbahn ein unterschiedliches
Filtertowmaterial bereitstellen. Üblicherweise bestehen die Filtertowbereitschaftsmittel
aus zwei oder mehrere Ballen, wobei von jedem Ballen ein Filtertowstreifen abgezogen
wird, oder aus einem Ballen und einer nachgeschalteten Schneideeinrichtung, die den
vom Ballen abgezogenen Materialstreifen in Längsrichtung in zwei oder mehrere getrennte
Filtertowstreifen aufschneidet.
[0007] Gewöhnlich weist jede Bearbeitungseinrichtung Mittel zum Ausbreiten, Recken und/oder
Behandeln des Filtertowmaterials auf. Erfindungsgemäß sind diese Mittel zum Ausbreiten,
Recken und/oder Behandeln des Filtertowmaterials allesamt in Bezug auf jede Towführungsbahn
jeweils separat steuerbar, um die zuvorbeschriebenen Effekte zu erzielen. So sollte
beispielsweise jeder Towführungsbahn jeweils ein separat steuerbares Mittel zum Recken
vorgesehen sein, um den betreffenden Filtertowstreifen in der zugehörigen Towführungsbahn
individuell zu recken. Die Mittel zum Recken des Filtertowmaterials eignen sich besonders
gut für die individuelle Beeinflussung der Filtertowstreifen in den jeweiligen Towführungsbahnen,
weil sie charakteristische Eigenschaften, wie z.B. die Dichte oder den Zugwiderstand,
der hergestellten Produkte unmittelbar beeinflussen.
[0008] Vorzugsweise sind jeder Towführungsbahn Mittel zum Ausbreiten, Recken und/oder Behandeln
des Filtertowmaterials zugeordnet und bilden die Mittel zum Ausbreiten, die Mittel
zum Recken und/oder die Mittel zum Behandeln jeweils eine Einheit, in der sie quer
zur Richtung der Towführungsbahnen nebeneinander angeordnet sind. Bei dieser Ausführung
sind demnach entsprechend der Anzahl der Towführungsbahnen eine entsprechende Anzahl
von Mitteln zum Ausbreiten, eine entsprechende Anzahl von Mitteln zum Recken und/oder
eine entsprechende Anzahl von Mitteln zum Behandeln vorgesehen, wobei sämtliche Mittel
zum Ausbreiten eine Einheit, sämtliche Mittel zum Recken eine Einheit und/oder sämtliche
Mittel zum Behandeln jeweils eine Einheit bilden.
[0009] Bei einer Weiterbildung der zuvor genannten Ausführung weist jedes Mittel zum Ausbreiten
und/oder Recken ein von zugehörigen Antriebsmitteln angetriebenes, einseitig gelagertes
Walzenpaar auf. Die einseitige Lagerung der Walzenpaare hat den Vorteil einer besseren
Zugänglichkeit insbesondere beim Einrichten der Vorrichtung oder im Falle der Beseitigung
von Fehlfunktionen.
[0010] Bei einer Weiterbildung der zuvor erwähnten Ausführung sind die Walzenpaare der eine
Einheit bildenden Mittel zum Ausbreiten und/oder Recken koaxial nebeneinanderliegend
gelagert, wodurch sich eine besonders platzsparende Anordnung ergibt. Dabei kann die
erste Walze des äußeren Walzenpaares auf einer ersten Welle und die erste Walze des
inneren Walzenpaares auf einem ersten Rohr sitzen, durch das sich die erste Welle
hindurch erstreckt. Die gleiche getrennte Lagerung mit Hilfe einer Welle-Hohlwelle-Anordnung
lässt sich auch für die zweiten Walzen der Walzenpaare realisieren. Demnach sind bei
dieser Ausführung zumindest die Walzen des inneren Walzenpaares als Hohlwalzen ausgebildet.
[0011] Eine weitere bevorzugte Ausführung zeichnet sich dadurch aus, dass das Mittel zum
Behandeln des Filtertowmaterials eine sich winklig, sich vorzugsweise quer, über die
Towführungsbahnen erstreckende Sprühkastenanordnung aufweist, die auf ihrer den Towführungsbahnen
zugewandten Wand mit den Towführungsbahnen zugeordneten Abgabeöffnung zur Abgabe von
Behandlungsflüssigkeit auf das Filtertowmaterial versehen ist, wobei an den Stellen
zwischen den Towführungsbahnen jeweils eine erste Trennwand innerhalb der Sprühkastenanordnung
und jeweils eine zweite Trennwand auf der den Towführungsbahnen zugewandten Wand angeordnet
ist, um gegenseitige Beeinflussungen bei der Behandlung des Filtertowmaterials in
den verschiedenen Towführungsbahnen und insbesondere Fehlbenetzungen durch Verwirbelungen
zu vermeiden.
[0012] Bei einer Weiterbildung der zuvor genannten Ausführung ist der Querschnitt der Abgabeöffnungen
in Bezug auf jede Towführungsbahn, vorzugsweise mit Hilfe von beweglichen Dosierblechen,
separat veränderbar, um das Filtertowmaterial in jeder Towführungsbahn individuell
behandeln zu können. Dabei können vorzugsweise pro Towführungsbahn entweder eine Abgabeöffnung,
die gewöhnlich schlitzförmig ausgebildet ist, oder eine Vielzahl von Abgabeöffnungen,
die gewöhnlich als runde Bohrungen ausgebildet sind, vorgesehen sein.
[0013] Zweckmäßigerweise ist die Sprühkastenanordnung unter Druck setzbar. Alternativ oder
zusätzlich ist es aber auch denkbar, dass die Sprühkastenanordnung mindestens eine
von einem Antrieb angetriebene rotierende Bürste enthält, die die Behandlungsflüssigkeit
durch die Abgabeöffnungen schleudert.
[0014] Ferner können stromabwärts nach einer Formungseinrichtung zum Formen von zwei runden
Filtertowsträngen aus zwei Filtertowstreifen zwei doppelt gekröpfte, konische Einlauffinger
vorgesehen sein, durch die jeweils ein Filtertowstrang geführt wird, um den Abstand
zwischen den Filtertowsträngen zu reduzieren und eine parallele Ausrichtung der Filtertowstränge
zu erzielen.
[0015] Bei einer Weiterbildung der zuvor erwähnten Ausführung können die Einlauffinger an
einer gemeinsamen Halterung befestigt sein, die an einem im Wesentlichen in Richtung
der Filtertowstränge verschwenkbaren Parallelogrammgerüst aufgehängt ist. Auf diese
Weise lassen sich beide Einlauffinger, vorzugsweise parallel zu einer Maschinenwand,
nach hinten verschwenken, und zwar insbesondere zum Zwecke des Einrichtens der Maschine
oder zum Zwecke der Wartung.
[0016] Ferner können stromabwärts nach der Formungseinrichtung Umlenkmittel, die vorzugsweise
mindestens eine Umlenkrolle aufweisen, zur Umlenkung der runden Filtertowstränge vorgesehen
sein, um den Towlauf in jede beliebige Richtung zu verschwenken. Derartige Umlenkmittel
können beispielsweise ähnlich wie die zuvor erwähnten Einlauffinger zur Reduzierung
des Abstandes zwischen den Filtertowsträngen verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich
lässt sich durch die Anordnung von Umlenkmitteln eine Eckaufstellung zwischen der
Vorrichtung zum Aufbereiten von Filtertowmaterial und einer sich daran anschließenden
Filterstrangeinheit realisieren. Schließlich könnte durch ein Verwinden des Tows in
der Reckzone die Aufstellung von Towballen wahlweise an verschiedenen Stellen möglich
sein.
[0017] Am Ende jeder Towführungsbahn kann ferner eine separate Entnahmeeinrichtung vorgesehen
sein, die vorzugsweise eine Einstoßtrommel oder eine Übergabespinne aufweist, um die
geschnittenen Filtertowstäbe von einer Bewegung in ihrer Längsrichtung in eine Bewegung
quer zu ihrer Längsrichtung zu überführen. Durch die Anordnung solcher separaten Entnahmeeinrichtungen
ist es möglich, verschiedene und insbesondere körperlich getrennt aufgestellte Filterstrangeinheiten
oder Zigarettenherstellungsmaschinen zu bedienen. Die
EP 0 682 881 B1 lehrt zwar bereits die Ausbildung und paarweise Anordnung von Einstoßtrommeln; diese
herkömmlichen Einstoßtrommeln werden jedoch für den Transport von geschnittenen Zigarettenstäben
verwendet und sind mit weiteren Übergabetrommeln derart gekoppelt, dass die von beiden
Einstoßtrommeln abgegebenen Zigarettenstäbe wieder zu einem gemeinsamen Strom zusammengeführt
werden.
[0018] Schließlich betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung von Filtern für
stabförmige Rauchartikel, mit einer Vorrichtung der zuvor erörterten Art sowie einer
Umhüllungseinrichtung zur Umhüllung der Filtertowstreifen mit Umhüllungsmaterial und
einer Klebeauftragseinrichtung zum Verkleben des Umhüllungsmaterials. Dabei kann die
Klebeauftragseinrichtung erste Mittel zum Auftragen von langsam abbindendem Klebstoff,
insbesondere Kaltleim, und zweite Mittel zum Auftragen von schnell abbindendem Klebstoff,
insbesondere Heißschmelzklebstoff, aufweisen. Eine solche Ausbildung der Klebmittelauftragseinrichtung
bildet einen eigenständigen Erfindungsaspekt und lässt sich auch bei Einstrang-Anlagen
realisieren. Der Vorteil einer solchen Klebeauftragseinrichtung besteht insbesondere
darin, dass gleichzeitig sowohl der langsam abbindende Klebstoff als auch der schnell
abbindende Klebstoff appliziert werden können, wobei der schnell abbindende Klebstoff
zunächst eine sofortige Fixierung des Umhüllungsmaterials bewirkt, während der langsam
abbindende Klebstoff zu einer dauerhaften Verklebung führt. Denn ein schnell abbindender
Klebstoff wie beispielsweise Heißschmelzklebstoff besitzt die nachteilige Eigenschaft,
dass die Klebewirkung nach längerer Zeit verloren geht. Deshalb bietet sich gerade
bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten die doppelte Applikation von langsam und
schnell abbindenden Klebstoffen an. Demgegenüber ist es bei niedrigen Verarbeitungsgeschwindigkeiten,
also insbesondere im Teillastbetrieb, ausreichend, nur die ersten Mittel zum Auftragen
von langsam abbindendem Klebstoff zu aktivieren.
[0019] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Seitenansicht einer Zwei- strang-Maschine gemäß
der Erfindung;
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht der Maschine von Figur 1;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht auf einen Teil der Maschine von Figur 1;
- Figur 4
- die koaxiale Lagerung zweier Walzen in geschnittener Ansicht;
- Figur 5
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung eines Teils der Ma- schine von Figur
1;
- Figur 6
- eine schematische perspektivische Ansicht des ausgangsseiti- gen Teils der Maschine
von Figur 1;
- Figur 7
- eine Draufsicht auf den ausgangsseitigen Teil der Maschine von Figur 1; und
- Figur 8
- eine schematische ausschnittsweise Seitenansicht auf einen Einlauffinger und dessen
Halterung an einem Parallelogrammgerüst.
[0020] In den Figuren ist zum Teil vollständig und zum Teil in Einzelheiten eine Maschine
gemäß der Erfindung zum Aufbereiten von Filtertowmaterial für die Herstellung von
Filtern für stabförmige Rauchartikel wie insbesondere Zigaretten im Strangverfahren
dargestellt, wobei die Figuren jeweils nur im Wesentlichen die für das Verständnis
der Erfindung erforderlichen Teile enthalten. Im Maschinenbau übliche Bestandteile
der Maschine wie beispielsweise Einzelheiten des Maschinengestells, Halterungen, Lagerungen
und Verkleidungen sind in der Zeichnung im Interesse ihrer besseren Überschaubarkeit
im Wesentlichen nicht darstellt. Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0021] Die dargestellte Filtertowaufbereitungsmaschine weist zwei Towführungsbahnen 2 und
3 auf, welche nebeneinander zwei Filtertowstreifen 4 und 6 durch die Maschine führen.
Die Filtertowstreifen 4 und 6 werden von einem Filtertowvorrat 7 abgezogen, der im
dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Filtertowballen 8 und 9 nebeneinander enthält.
Alternativ ist es aber auch denkbar, die Filtertowstreifen 4 und 6 in einem gemeinsamen
Ballen zu bevorraten oder einen breiteren Materialstreifen aus einem einzigen Ballen
abzuziehen und anschließend in Richtung seiner Längserstreckung durch eine Schneideeinrichtung
in zwei getrennte Filtertowstreifen aufzuschneiden.
[0022] Oberhalb des Filtertowvorrates 7 weist die Maschine im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Umlenk- und Towausbreitungsorgan 10 auf, das am oberen Ende eines Stützarmes 12
angeordnet ist und zwei nebeneinander liegende gleiche Towführungen 14 aufweist. Ferner
sind am Umlenk- und
[0023] Towausbreitungsorgan 10 erste Ausbreiterdüsen 16 vorgesehen, die jeweils auf beide
Filtertowstreifen 4 und 6 wirken, um diese jeweils in einen flächigen Streifen auszubreiten.
[0024] An einem schematisch dargestellten Maschinengestell 20 sind zweite Ausbreiterdüsen
22 angeordnet, an denen die vom Umlenk- und Towausbreitungsorgan 10 kommenden Filtertowstreifen
4 und 6 entlang geführt werden.
[0025] An die zweiten Ausbreiterdüsen 22 schließt sich eine zweibahnige Streckeinrichtung
24 an. Wie insbesondere die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, weist diese Streckeinrichtung
24 erste und zweite Bremswalzenpaare 26, 27, stromabwärts hinter den Bremswalzenpaaren
26, 27 gelegene erste und zweite Streckwalzenpaare 28 und 29 und stromabwärts hinter
den ersten und zweiten Streckwalzenpaaren 28, 29 gelegene dritte und vierte Streckwalzenpaare
30 und 31 auf. Dabei sind das erste Bremswalzenpaar 26, das erste Streckwalzenpaar
28 und das dritte Streckwalzenpaar 30 der ersten Towführungspaar 2 und das zweite
Bremswalzenpaar 27, das zweite Streckwalzenpaar 29 und das vierte Streckwalzenpaar
31 der zweiten Towführungsbahn 3 zugeordnet.
[0026] Die ersten und zweiten Bremswalzenpaare 26 und 27, die ersten und zweiten Streckwalzenpaare
28 und 29 sowie die dritten und vierten Streckwalzenpaare 30 und 31 sind jeweils koaxial
zueinander und nebeneinander liegend angeordnet. In diesem Zusammenhang ist ferner
insbesondere auf die einseitige Lagerung der Streckwalzenpaare 28, 29 und 30, 31 an
einer vertikalen Rückwand 32 des Maschinengestells 20 hinzuweisen, was eine gute Zugänglichkeit
insbesondere beim Einrichten einer Maschine oder im Falle der Beseitigung von Fehlfunktionen
ermöglicht, wie insbesondere die Figuren 1 und 3 erkennen lassen.
[0027] Die einseitige Lagerung insbesondere der Streckwalzen ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
mit Hilfe einer Welle-Hohlwelle-Anordnung realisiert, was beispielhaft anhand der
ersten Walzen 28a, 29a der ersten und zweiten Streckwalzenpaare 28, 29 in Figur 4
schematisch im Querschnitt gezeigt ist. Hiernach ist die äußere Walze 29a drehfest
mit einer Welle 34 gekoppelt und koaxial zu dieser angeordnet. Diese Welle 34 ist
durch ein Rohr 36 geführt, koaxial zu diesem angeordnet und an diesem drehbar gelagert.
Dieses Rohr 36 ist am Maschinengestell drehfest angeflanscht. Am Maschinengestell
ist ferner ein erster Antrieb 38 angeordnet, der die Welle 34 und somit die äußere
Walze 29a rotierend antreibt, wozu im dargestellten Ausführungsbeispiel die Ausgangswelle
38a des ersten Antriebes 38 drehfest mit der Welle 34 gekoppelt und koaxial zu dieser
angeordnet ist. Die innenliegende Walze 28a umgibt das Rohr 36 und ist zu diesem koaxial
angeordnet und an diesem drehbar gelagert. Wie die äußere Walze 29a wird auch die
Innere Walze 28a von einem eigenen Antrieb angetrieben. Hierbei handelt es sich im
dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 um einen zweiten Antrieb 40, dessen
Ausgangswelle 40a über ein Zahnradgetriebe 42 mit der inneren Walze 28a gekoppelt
ist. Die gleiche Anordnung ist auch bei den dritten und vierten Walzenpaaren 30 und
31 vorgesehen.
[0028] Demnach ist jedem der ersten, zweiten, dritten und vierten Streckwalzenpaare 28,
29, 30 und 31 ein eigener Antrieb zugeordnet, der von einer nicht dargestellten Regelungseinrichtung
separat steuerbar ist. Auf diese Weise können die Eigenschaften der beiden Filtertow-streifen
4 und 6 in den beiden Towführungsbahnen 2 und 3 unabhängig voneinander geregelt und
somit eingestellt werden, wodurch es möglich ist, Filterstäbe in den beiden Towführungsbahnen
2 und 3 mit unterschiedlichen Eigenschaften herzustellen.
[0029] Wie die Figuren 1 bis 3 erkennen lassen, enthält jedes der ersten, zweiten, dritten
und vierten Streckwalzenpaare 28, 29, 30 und 31 eine dünnere Walze mit einem geringeren
Durchmesser und eine dickere Walze mit einem höheren Durchmesser. Gewöhnlich besteht
die dünnere Walze jedes Streckwalzenpaares aus Stahl und wird von dem zugehörigen
Antrieb separat angetrieben. Demgegenüber sind die dickeren Walzen gewöhnlich als
Gummiwalzen ausgebildet oder mit einer äußeren Gummischicht versehen. Dabei sind die
dickeren Walzen in der Regel antriebslos gelagert, jedoch quer zu ihrer Drehachse
durch nicht dargestellte Betätigungsorgane separat verstellbar. Durch diese separate
Einzelaufhängung der dickeren Walzen ist es ferner möglich, getrennt auf den Anpressdruck
Einfluss nehmen zu können.
[0030] Die dritten und vierten Streckwalzenpaare 30 und 31 werden durch die diesen zugeordneten
separaten Antriebe mit höherer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben als die ersten und
zweiten Streckwalzenpaare 28 und 29, so dass zwischen den ersten und dritten Streckwalzenpaaren
28 und 30 sowie zwischen den zweiten und vierten Streckwalzenpaaren 29 und 31 jeweils
eine definierte Reckung des zugehörigen Filtertowstreifens 4 bzw. 6 stattfindet. Wie
bereits erwähnt und in Figur 1 erkennbar, erfassen die ersten und dritten Streckwalzenpaare
28 und 30 den ersten Filtertowstreifen 8 und die zweiten und vierten Streckwalzenpaare
29 und 31 den zweiten Fillertowstreifen 6, wodurch, wie bereits erwähnt, die beiden
Filtertowstreifen 4 und 6 unabhängig voneinander gereckt werden können.
[0031] Dies gilt auch, wie bereits erwähnt, für die Bremswalzenpaare 26 und 27. Denn das
erste Bremswalzenpaar 26 ist dem ersten Fillertowstreifen 4 und das zweite Bremswalzenpaar
27 dem zweiten Fiitertowstreifen 6 zugeordnet. Die Bremswalzenpaare 26 und 27 werden
deshalb auch getrennt durch jeweils separat zugeordnete Betätigungsorgane betätigt,
mit denen die von den Bremswalzenpaaren 26, 27 auf die Filtertowstreifen 4, 6 ausgeübte
Bremskraft beeinflußt werden kann. Als Betätigungsorgane, die in den Figuren nicht
dargestellt sind, können beispielsweise elektrische Bremsen vorgesehen sein, die auf
die Bremswalzen 26, 27 ein Bremsmoment übertragen, oder es können elektrische, hydraulische
oder pneumatische Verstellorgane vorgesehen sein, welche mindestens eine Walze der
beiden Bremswalzenpaare 26, 27 quer zu deren Drehachse verstellen und somit den Anpressdruck
der Bremswalzen gegeneinander beeinflussen.
[0032] Stromabwärts von der Anordnung der dritten und vierten Streckwalzenpaare 30, 31 folgt
als Mittel zum Behandeln des Filtertowmaterials mit Zusatzstoffen eine Auftragseinrichtung
44 zum Aufbringen von flüssigem Weichmacher auf die ausgebreiteten Filtertowstreifen
4, 6. Wie insbesondere die Figuren 3 und 5 erkennen lassen, weist die Auftragseinrichtung
44 einen Sprühkasten 46 auf, der sich quer über beide Towführungsbahnen 2 und 3 erstreckt.
Die den Filtertowstreifen 4 und 6 zugewandte Oberseite 48 des Sprühkasten 46 weist
zwei nebeneinanderliegende schlitzförmige Öffnungen 49 und 50 auf, wobei die erste
Öffnung 49 der ersten Towführungsbahn 2 und die zweite Öffnung 50 der zweiten Towführungsbahn
3 zugeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt hinter den schlitzförmigen
Öffnungen 49 und 50 jeweils ein Lochblech 52, wodurch die Weichmacherflüssigkeit in
Form von mehreren Strahlen nach oben austritt.
[0033] In dem Sprühkasten 46 kann in bekannter Weise mindestens eine zylindrische rotierende
Bürste angeordnet sein, die im Einzelnen nicht dargestellt ist und von einem ebenfalls
nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Die Weichmacherzufuhr erfolgt durch eine
oder mehrere ebenfalls nicht dargestellte Öffnungen an der Seite oder der Unterseite
des Sprühkastens 46, durch die der Weichmacher mittels ebenfalls nicht dargestellter
Pumpen aus einem ebenfalls nicht dargestellten Weichmachervorrat zugeführt wird.
[0034] Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Abgabemenge des Weichmachers insbesondere
durch Einstellung der Öffnungsweite der Öffnungen 49 und 50 geregelt. Hierzu sind
sogenannte Dosierbleche 53 und 54 vorgesehen, die in Bewegungsrichtung der Filtertow-streifen
4, 6 bewegbar sind und wahlweise die Öffnungen 49, 50 teilweise oder vollständig öffnen
oder verschließen. Die Dosierbleche 53 und 54 werden durch nicht dargestellte Betätigungsorgane
angetrieben, welche durch eine ebenfalls nicht dargestellte Regelungseinrichtung unabhängig
voneinander angesteuert werden. Somit wird die Öffnungsweite der Öffnungen 49, 50
unabhängig voneinander geregelt. Dies bietet neben der individuellen Steuerung der
Bremswalzenpaare 26, 27 und der Streckwalzenpaare 28 bis 31 eine weitere Möglichkeit,
die Eigenschaften der beiden Filtertowstreifen 4 und 6 individuell zu beeinflussen
und zu bestimmen, um aus den Filtertowstreifen 4 und 6 unterschiedliche Produkte herstellen
zu können.
[0035] Durch die Bewegung der gereckten und sich nun entspannenden Filtertowstreifen 4 und
6 über die Auftragseinrichtung 44 hinweg kann es zu Verwirblungen des abgegebenen
Weichmachers kommen, welche die Verteilung des versprühten Weichmachers unerwünscht
beeinflusst und zu Fehlbenetzungen führt. Um solche Fehlbenetzungen zu vermeiden,
sind die beiden Öffnungen 49 und 50 durch ein Trennblech voneinander getrennt, wie
insbesondere die Figuren 3 und 5 erkennen lassen. Das Trennblech 56 sitzt auf der
Oberseite 48 des Sprühkastens 46, ist vertikal ausgerichtet und erstreckt in dem zwischen
den beiden Filtertowstreifen 4 und 6 gebildeten Zwischenraum. Zusätzlich ist auch
in gleicher Weise das Innere des Sprühkastens 46 mittig durch eine weitere interne
Trennwand geteilt, die in den Figuren nicht dargestellt ist. Durch diese interne Trennwand
wird das Innere des Sprühkastens 46 in zwei im Wesentlichen unabhängige Sprühkammern
aufgeteilt. Deshalb ist es auch vorteilhaft, die zuvor erwähnte rotierende Bürste
in zwei Bürsten aufzuteilen, von denen jede Bürste in einer Sprühkammer sitzt und
gegebenenfalls noch getrennt antreibbar und regelbar sind. Ferner ist es in diesem
Zusammenhang vorteilhaft, zwei Pumpen vorzusehen, von denen jeweils eine Pumpe den
Weichmacher individuell in eine Sprühkammer pumpt.
[0036] Aufgrund einer solchen unabhängigen Regelung der Weichmacherzufuhr und - abgabe ist
es beispielsweise denkbar, bei einem Filtertowstreifen eine Trockenentnahme vorzunehmen,
indem die Weichmachzufuhr und- abgabe vollständig abgestellt wird, während der andere
Filtertowstreifen normal weiter behandelt wird.
[0037] Wie insbesondere die Figuren 1, 2, 3 und 5 erkennen lassen, sind stromabwärts von
der Auftragseinrichtung 44 erste und zweite Transportwalzenpaare 60 und 61 angeordnet,
von denen das erste Transportwalzenpaar 60 der ersten Towführungsbahn 2 und das zweite
Transporfinralzenpaar 61 der zweiten Towführungsbahn 3 zugeordnet ist. Somit durchläuft
der erste Filtertowstreifen 4 das erste Transportwalzenpaar 60 und der zweite Filtertowstreifen
6 das zweite Transportwalzenpaar 61. Wie die Streckwalzenpaare 28, 29 und 30, 31 werden
auch die Transportwalzenpaare 60 und 61 von nicht dargestellten Antrieben getrennt
angetrieben, die von einer ebenfalls nicht dargestellten Regelungseinrichtung getrennt
geregelt werden. Außerdem sind die Transportwalzenpaare 60, 61 im dargestellten Ausführungsbeispiel
in gleicher Weise wie die Streckwalzenpaare 28 bis 31 einseitig an der Rückwand 32
des Maschinengestells 20 gelagert, so dass bezüglich Ausbildung und Anordnung auf
den die Streckwalzenpaare 28 bis 31 betreffenden Teil der Beschreibung in Verbindung
mit Figur 4 verwiesen wird.
[0038] Durch die Transporfinralzenpaare 60 und 61 werden die Filtertowstreifen 4 und 6 zu
darüber liegenden Verformungsrollen 62 und 63 umgelenkt, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
an ihrem Umfang einen V-förmigen Querschnitt haben, wie insbesondere die Figuren 3
und 6 erkennen lassen. Die Umlenkrollen 62 und 63 bilden eine koaxial nebeneinander
liegende Anordnung, welche einseitig an der Rückwand 32 des Maschinengestells 20 gelagert
ist. Wie insbesondere die Figuren 6 und 7 erkennen lassen, werden die bis dahin flach
ausgebreiteten Filtertowstreifen 4 und 6 durch die Verformungsrollen 62 und 63 zu
runden Towsträngen 64 und 66 geformt.
[0039] Der Mittenabstand beider Towführungsbahnen 2 und 3 wird durch die Breite der ausgebreiteten
Filtertowstreifen 4 und 6 bestimmt und ist ein wenig größer als die Summe der Breiten
der Filtertowstreifen 4 und 6. Gewöhnlich liegt der Mittenabstand beider Towführungsbahnen
2 und 3 bei mindestens etwa 330 mm. Für eine weitere Verarbeitung in einer Doppelstrangmaschine
ist es jedoch erforderlich, den Mittenabstand zwischen den runden Towsträngen 64 und
66 nach den Verformungsrollen 62 und 63 auf den Strangmittenabstand einer Doppelstrangmaschine
zu reduzieren, der gewöhnlich 38mm beträgt.
[0040] Hierzu können in den Figuren nicht dargestellte Umlenkrollenpaare vorgesehen sein,
welche nach den Verformungsrollen 62, 63 die jetzt runden Towstränge 64, 66 in jede
beliebige Richtung lenken können. So kann eine Ablenkung der Towstränge 64, 66 in
Richtung Strang vorgenommen werden. Derartige Umlenkrollen können aber dazu verwendet
werden, die runden Towstränge 64, 66 in unterschiedliche Richtungen umzulenken, um
beispielsweise körperlich voneinander getrennt aufgestellte Einstrangmaschinen zu
bedienen. Durch eine solche Umlenkung lässt sich ferner das Tow in der Reckzone verwinden
oder twisten. Weiterhin ist es denkbar, im Hinblick auf die Möglichkeit einer solchen
Umlenkung die zuvor beschriebene Aufbereitungsmaschine in einem Winkel gegenüber einer
nachgeschalteten Filterstrangeinheit oder einer Zigarettenstrangmaschine aufzustellen.
Schließlich ist es durch eine solche Umlenkung ferner denkbar, die Filtertowballen
8, 9 an einer anderen Stelle gegenüber dem Maschinengestell 20 anzuordnen.
[0041] Eine andere Möglichkeit, den Mittenabstand zwischen den beiden runden Towsträngen
64, 66 zu reduzieren, besteht in der Anordnung zweier gekröpfter Einlauffinger 68
und 69, wie sie im dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen und insbesondere in
den Figuren 6 und 7 erkennbar dargestellt sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
laufen die beiden runden Towstränge 64, 66 leicht abgewinkelt von den Verformungsrollen
62, 63 in Richtung der Einlauffinger 68, 69. Da die Umlenkrollen 62, 63 einen schräg
ablaufenden Towstrang 64, 66 liefern, haben die Einlauffinger 68, 69 eine gekröpfte
Form, damit die dort austretenden Towstränge 64, 66 unter dem erforderlichen reduzierten
Mittenabstand wieder parallel zueinander ausgerichtet sind. Wie insbesondere die Figuren
6 und 7 erkennen lassen, sind die Einlauffinger 68, 69 hohl und haben eine sich in
Laufrichtung der Towstränge 64, 66 verjüngende Form. Ferner lassen diese Figuren erkennen,
dass die Einlauffinger 68, 69 doppelt gekröpft sind, wodurch sich eine besonders sanfte
Umlenkung der Towstränge 64, 66 erzielen läßt.
[0042] Zwecks besserer Bedienbarkeit und Wartung sollten die Einlauffinger 68, 69 aus ihrer
in den Figuren 6 und 7 gezeigten Betriebsstellung heraus schwenkbar angeordnet sein.
Hierzu sind im dargestellten Ausführungsbeispiel die Einlauffinger 68, 69 an einem
Träger 70 befestigt, wie in Figur 8 gezeigt ist. Dieser Träger 70 ist über zwei parallel
zueinander angeordnete Schwenkarme 72, 74 an einem Stützelement 76 schwenkbar aufgehängt,
welches wiederum am Maschinengestell 20 und vorzugsweise an dessen Rückwand 32 (vgl.
Figur 1) montiert ist. Die beiden Schwenkarme 72, 74 bilden ein Parallelogramm, indem
die Schwenkachse des den ersten Schwenkarm 72 mit dem Halter 70 verbindenden ersten
Gelenkes den gleichen Abstand zu der Schwenkachse des den zweiten Schwenkarm 74 mit
dem Halter 70 verbindenden zweiten Gelenkes besitzt wie die Schwenkachse des den ersten
Schwenkarm 72 mit dem Stützelement 76 verbindenden dritten Gelenkes 79 zu der Schwenkachse
des den zweiten Schwenkarm 74 mit dem Stützelement 76 verbindenden vierten Gelenkes
80. Dabei verlaufen die genannten Schwenkachsen im dargestellten Ausführungsbeispiel
rechtwinklig zur Laufrichtung der Towstränge 64, 66. Auf diese Weise ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel die gemeinsame Halterung 70 für die beiden Einlauffinger 68, 69
an einem in Richtung der Towstränge verschwenkbaren Parallelogrammgerüst aufgehängt,
wodurch die beiden Einlauffinger 68, 69 in Richtung entgegengesetzt zur Laufrichtung
der Towstränge 64, 66 und somit in stromaufwärtiger Richtung gemäß Pfeil A von Figur
8 aus ihrer in den Figuren 6 bis 8 dargestellten Betriebsstellung heraus verschwenkt
werden können.
[0043] Der zuvor beschriebenen Maschine nachgeschaltet ist eine Filterstrangeinheit, die
in den Figuren nicht dargestellt ist. Diese Filterstrangeinheit weist unter anderem
eine Umhüllungseinrichtung zur Umhüllung der Towstränge 64, 66 mit Umhüllungspapier
sowie eine Klebeauftragseinrichtung zum Verkleben des umhüllten Papieres auf. Es ist
bekannt, als Klebstoff entweder langsam abbindenden Klebstoff, insbesondere Kaltleim,
oder schnell abbindenden Klebstoff, insbesondere Heißschmelzklebstoff, zu verwenden.
Wegen der unterschiedlichen Eigenschaften dieser Klebstoffarten bietet es sich an,
die Klebauftragseinrichtung so auszubilden, dass beide Klebstoffarten appliziert werden
können. Der Vorteil einer solchen Maßnahme besteht insbesondere darin, dass der schnell
abbindende Klebstoff zunächst eine sofortige Fixierung des Umhüllungspapiers bewirkt,
während der langsam abbindende Klebstoff zu einer dauerhaften Verklebung führt. Denn
ein schnell abbindender Klebstoff wie beispielsweise Heißschmelzklebstoff besitzt
die nachteilige Eigenschaft, dass die Klebewirkung nach längerer Zeit verloren geht.
Deshalb bietet sich gerade bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten die doppelte Applikation
von langsam und schnell abbindenden Klebstoffen an. Demgegenüber ist es bei niedrigen
Verarbeitungsgeschwindigkeiten, also insbesondere im Teillastbetrieb, der insbesondere
bei der zuvor beschriebenen Doppelstrangmaschine möglich ist, ausreichend, nur langsam
abbindenden Klebstoff aufzutragen.
[0044] Schließlich können noch zwei unabhängige Entnahmeeinrichtungen zur Weitergabe der
hergestellten Produkte an zwei Filterabgaben für zwei unterschiedliche Zigarettenproduktionsmaschinen
vorgesehen sein. Durch die Anordnung solcher separaten Entnahmeeinrichtungen, die
in den Figuren nicht dargestellt sind, ist es möglich, verschiedene und insbesondere
körperlich getrennt aufgestellte Filterstrangeinheiten oder Zigarettenherstellungsmaschinen
zu bedienen. Vorzugsweise können solche Entnahmeeinrichtungen eine Einstoßtrommel
oder eine Übergabespinne aufweisen.
Ausführungsbeispiele
[0045]
- 1. Vorrichtung zum Aufbereiten von Filtertowmaterial für die Herstellung von Filtern
für stabförmige Rauchartikel wie beispielsweise Zigaretten, mit Filtertowbereitstellungsmitteln
(7) zur Bereitstellung von mindestens zwei Filtertowstreifen (4, 6) mindestens zwei
Towführungsbahnen (2, 3) von denen in jeder Towführungsbahn (2, 3) ein Filtertowstreifen
(4, 6) geführt wird, und Bearbeitungseinrichtungen (24, 44) zum Bearbeiten der Filtertowstreifen
(4, 6), dadurch gekennzeichnet, dass jeder Towführungsbahn (2, 3) eine eigene Bearbeitungseinrichtung
(26, 28, 30, 49; 27, 29, 31, 50) zugeordnet ist, die separat steuerbar ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtertowbereitstellungsmittel (7) für jede Towführungsbahn (2, 3) ein unterschiedliches
Filtertowmaterial bereitstellen.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Bearbeitungseinrichtung Mittel (26, 28, 30, 49; 27, 29, 31, 50) zum Ausbreiten,
Recken und/oder Behandeln des Filtertowmaterials aufweist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Towführungsbahn (2, 3) Mittel (26, 28, 30, 49; 27, 29, 31, 50) zum Ausbreiten,
Recken und/oder Behandeln des Filtertowmaterials zugeordnet sind und die Mittel zum
Ausbreiten, die Mittel zum Recken und/oder die Mittel zum Behandeln jeweils eine Einheit
bilden, in der sie quer zur Richtung der Towführungsbahnen (2, 3) nebeneinander angeordnet
sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Mittel zum Ausbreiten und/oder Recken ein von zugehörigen Antriebsmitteln angetriebenes,
einseitig gelagertes Walzenpaar (28, 30; 29, 31) aufweist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenpaare (28, 29, 30, 31) der eine Einheit bildenden Mittel zum Ausbreiten
und/oder Recken koaxial nebeneinander liegend gelagert sind.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Walze (29a) des äußeren Walzenpaares auf einer ersten Welle (34) und die
erste Walze (28a) des inneren Walzenpaares auf einem ersten Rohr (36) gelagert ist,
durch das sich die erste Welle (34) hindurch erstreckt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Walze des äußeren Walzenpaares auf einer zweiten Welle und die zweite
Walze des inneren Walzenpaares auf einem zweiten Rohr gelagert ist, durch das sich
die zweite Welle hindurch erstreckt.
- 9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (44) zum Behandeln des Filtertowmaterials eine sich winklig, sich vorzugsweise
quer, über die Towführungsbahnen erstreckende Sprühkastenanordnung (46) aufweist,
die auf ihrer den Towführungsbahnen (2, 3) zugewandten Wand (48) mit den Towführungsbahnen
(2, 3) zugeordneten Abgabeöffnungen (49, 50) zur Abgabe von Behandlungsflüssigkeit
auf das Filtertowmaterial (4, 6) versehen ist, wobei an den Stellen zwischen den Towführungsbahnen
(2, 3) jeweils eine erste Trennwand innerhalb der Sprühkastenanordnung (46) und jeweils
eine zweite Trennwand (56) auf der den Towführungsbahnen (2, 3 )zugewandten Wand (48)
angeordnet ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Abgabeöffnungen (49, 50) in Bezug auf jede Towführungsbahn (2,
3), vorzugsweise mit Hilfe von beweglichen Dosierblechen (53, 54), separat veränderbar
ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühkastenanordnung (46) unter Druck setzbar ist.
- 12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühkastenanordnung (46) mindestens eine von einem Antrieb angetriebene rotierende
Bürste enthält, die die Behandlungsflüssigkeit durch die Abgabeöffnungen (49, 50)
schleudert.
- 13. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einer Formungseinrichtung
(62, 63) zum Formen von zwei runden Filtertowsträngen (64, 66) aus zwei Filtertowstreifen
(4, 6), dadurch gekennzeichnet, dass zur Reduzierung des Abstandes zwischen den Filtertowsträngen (64, 66) stromabwärts
nach der Formungseinrichtung (62, 63) zwei doppelt gekröpfte, konische Einlauffinger
(68, 69) vorgesehen sind, durch die jeweils ein Filtertowstrang (64, 66) geführt wird.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlauffinger (68, 69) an einer gemeinsamen Halterung (70) befestigt sind, die
an einem im Wesentlichen in Richtung der Filtertowstränge (64, 66) verschwenkbaren
Parallelogrammgerüst (72, 74) aufgehängt ist.
- 15. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einer Formungseinrichtung
(62, 63) zum Formen von runden Filtertowsträngen (64, 66) aus den Filtertowstreifen
(4, 6), dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts nach der Formungseinrichtung (62, 63) Umlenkmittel, die vorzugsweise
mindestens eine Umlenkrolle aufweisen, zur Umlenkung der runden Filtertowstränge vorgesehen
sind.
- 16. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende jeder Towführungsbahn eine separate Entnahmeeinrichtung vorgesehen ist, die
vorzugsweise eine Einstoßtrommel oder eine Übergabespinne aufweist.
- 17. Vorrichtung zur Herstellung von Filtern für stabförmige Rauchartikel, mit einer
Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, einer Umhüllungseinrichtung
zur Umhüllung der Filtertowstreifen mit Umhüllungsmaterial und einer Klebeauftragseinrichtung
zum Verkleben des Umhüllungsmaterials, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeauftragseinrichtung erste Mittel zum Auftragen von langsam abbindendem Klebstoff,
insbesondere Kaltleim, und zweite Mittel zum Auftragen von schnell abbindendem Klebstoff,
insbesondere Heißschmelzklebstoff, aufweist.
1. Vorrichtung zum Aufbereiten von Filtertowmaterial für die Herstellung von Filtern
für stabförmige Rauchartikel wie beispielsweise Zigaretten, mit Filtertowbereitstellungsmitteln
(7) zur Bereitstellung von mindestens zwei Filtertowstreifen (4, 6), mindestens zwei
Towführungsbahnen (2, 3) von denen in jeder Towführungsbahn (2, 3) ein Filtertowstreifen
(4, 6) geführt wird, und Bearbeitungseinrichtungen (24, 44) zum Bearbeiten der Filtertowstreifen
(4, 6), bei welcher jeder Towführungsbahn (2, 3) eine eigene Bearbeitungseinrichtung
(26, 28, 30, 49; 27, 29, 31, 50) zugeordnet ist, die separat steuerbar ist, wobei
jede Bearbeitungseinrichtung Mittel (26, 28, 30, 49; 27, 29, 31, 50) zum Ausbreiten,
Recken und/oder Behandeln des Filtertowmaterials aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Towführungsbahn (2; 3) Mittel (26, 28, 30, 49; 27, 29, 31, 50) zum Ausbreiten,
Recken und/oder Behandeln des Filtertowmaterials zugeordnet sind und die Mittel zum
Ausbreiten, die Mittel zum Recken und/oder die Mittel zum Behandeln jeweils eine Einheit
bilden, in der sie quer zur Richtung der Towführungsbahnen (2, 3) nebeneinander angeordnet
sind, jedes Mittel zum Ausbreiten und/oder Recken ein von zugehörigen Antriebsmitteln
angetriebenes, einseitig gelagertes erstes, zweites, drittes und viertes Streckwalzenpaar
(28, 30; 29, 31) aufweist, die Streckwalzenpaare (28, 29, 30, 31) der eine Einheit
bildenden Mittel zum Ausbreiten und/oder Recken koaxial nebeneinander liegend gelagert
sind und jedem Streckwalzenpaar (28, 29, 30, 31) ein eigener Antrieb zugeordnet ist,
welcher separat steuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes erste, zweite, dritte und vierte Streckwalzenpaar (28, 29, 30, 31) eine dünnere
Walze mit einem geringeren Durchmesser und eine dickere Walze mit einem höheren Durchmesser
enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dünnere Walze jedes Streckwalzenpaares (28, 29, 30, 31) aus Stahl besteht und
von dem zugehörigen Antrieb angetrieben wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die dickere Walze als Gummiwalze ausgebildet oder mit einer Gummischicht versehen
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dickere Walze antriebslos gelagert und quer zu ihrer Drehachse durch Betätigungsorgane
separat verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Betätigungsorgane elektrische Bremsen vorgesehen sind, oder elektrische, hydraulische,
oder pneumatische Verstellorgane, welche mindestens eine Walze der Streckwalzenpaare
(28, 29, 30, 31) quer zu deren Drehachse verstellen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dickeren Walzen zur getrennten Einflussnahme auf den Anpressdruck einzeln aufgehängt
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Walzen des inneren Walzenpaares als Hohlwalzen ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Walze (29a) des äußeren Walzenpaares auf einer ersten Welle (34) und die
erste Walze (28a) des inneren Walzenpaares auf einem ersten Rohr (36) gelagert ist,
durch die sich das erste Welle (34) hindurch erstreckt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Walze des äußeren Walzenpaares auf einer zweiten Welle und die zweite
Walze des inneren Walzenpaares auf einem zweiten Rohr gelagert ist, durch das sich
die zweite Welle hindurch erstreckt.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende jeder Towführungsbahn eine separate Entnahmeeinrichtung vorgesehen ist, die
vorzugsweise eine Einstoßtrommel oder eine Übergabespinne aufweist, um die geschnittenen
Filtertowstäbe von einer Bewegung in ihrer Längsrichtung in eine Bewegung quer zu
ihrer Längsrichtung zu überführen und verschiedene Filterstrangeinheiten oder Zigarettenherstellungsmaschinen
zu bedienen.
12. Vorrichtung zur Herstellung von Filtern für stabförmige Rauchartikel, mit einer Vorrichtung
nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, einer Umhüllungseinrichtung zur
Umhüllung der Filtertowstreifen mit Umhüllungsmaterial und einer Klebeauftragseinrichtung
zum Verkleben des Umhüllungsmaterials, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeauftragseinrichtung erste Mittel zum Auftragen von langsam abbindendem Klebstoff,
insbesondere Kaltleim, und zweite Mittel zum Auftragen von schnell abbindendem Klebstoff,
insbesondere Heißschmelzklebstoff, aufweist.