[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Prägen einer Übertragungslage
einer streifenförmigen Prägefolie auf gegenüberliegenden Ecken eines Plattenelementes.
[0002] Plattenelemente aus mitteldichten Holzfaserplatten, sogenannte MDF-Platten (engl.:
Medium Density Fiberboard), oder hochdichte Faserplatten, sogenannte HDF-Platten (engl.:
High Density Fiberboard), benötigen zumindest im Sichtbereich einen Kantenschutz,
entweder zum Zwecke der Versiegelung der offenen Holzfaserplattenkante gegen das Eindringen
von Feuchtigkeit und/oder zum Zwecke der Dekoration der Holzfaserplattenkante, der
üblicherweise mit einer Dekorfolie vorgenommen wird. Diese Dekorfolie wird als Übertragungslage
einer Prägefolie bereitgestellt.
[0003] Eine Vorrichtung zum Prägen einer Übertragungslage einer streifenförmigen Prägefolie
auf die ein Plattenelement begrenzenden Schmalseiten des Plattenelementes ist beispielsweise
aus der
DE 102 16 139 C1 bekannt. Mit dieser bekannten Prägevorrichtung ist es mit großen Taktgeschwindigkeiten,
d. h. hohen Taktzahlen, möglich, Plattenelemente an ihren Schmalseiten mit der Übertragungslage
einer streifenförmigen Prägefolie zu beprägen. Ist das jeweilige Plattenelement jedoch
an seinen Ecken mit einen kleinen Radius besitzende Abrundungen ausgebildet, so sind
Zusatzschritte erforderlich, um die Übertragungslagenabschnitte an den besagten Ecken
zu fixieren. Dadurch sinkt die Taktgeschwindigkeit.
[0004] Zum Beprägen abgerundeter Ecken von Plattenelementen ist beispielsweise auch eine
Hubprägung anwendbar, wie sie beispielsweise mit einer Prägemaschine des Typs PE500/KTF
"Touchwood" durchführbar ist. Mit einer derartigen Prägemaschine sind einen kleinen
Radius aufweisende Ecken eines Plattenelementes jedoch nur mit mäßigen Taktgeschwindigkeiten
beprägbar.
[0005] In Kenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Prägevorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der es mit hoher Produktivität, d. h.
mit großer Prägegeschwindigkeit und hohen Taktzahlen, möglich ist, ggf. einen kleinen
Radius besitzende Ecken eines Plattenelementes mit einer Übertragungslage einer streifenförmigen
Prägefolie zu beprägen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Prägevorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst,
d. h. mit einer Prägevorrichtung zum Prägen einer Übertragungslage einer streifenförmigen
Prägefolie auf Stirnseiten von mehreren auf einem Transportband hintereinander mit
Abstand abgelegten flächigen Plattenelementen, wobei jedes Plattenelement an seinen
Seiten zwei durch einen Geradenabschnitt angeschlossene Eckabschnitte aufweist,
wobei vorgesehen ist,
- A) dass stromabwärts hinter einer Vorratsrolle für die Prägefolie eine Folieneinzugsvorrichtung
angeordnet ist,
- B) dass stromabwärts hinter der Folieneinzugsvorrichtung eine Geradenprägevorrichtung
angeordnet ist,
- C) dass stromabwärts hinter der Geradenprägevorrichtung eine Eckenprägevorrichtung
angeordnet ist, und
- D) dass stromabwärts hinter der Eckenprägevorrichtung eine Restfolienabzugsvorrichtung
angeordnet ist.
[0007] Die Aufgabe wird weiter mit einem Verfahren gemäß Anspruch 10 gelöst, d. h. mit einem
Verfahren zum Prägen einer Übertragungslage einer streifenförmigen Prägefolie auf
Stirnseiten mehrerer auf einem Transportband hintereinander abgelegter flächiger Plattenelemente,
wobei jedes Plattenelement an seinen Stirnseiten in Transportrichtung gesehen hintereinander
einen ersten Eckabschnitt, einen geraden Abschnitt und einen zweiten Eckabschnitt
aufweist, wobei vorgesehen ist,
- a) dass eine stromabwärts hinter einer Vorratsrolle für die Prägefolie angeordnete
Folieneinzugsvorrichtung die Prägefolie in einen zwischen zwei hintereinander angeordneten
benachbarten Plattenelementen ausgebildeten Abstandsraum einzieht und eine Prägefolienschlaufe
ausbildet,
- b) dass stromabwärts hinter der Folieneinzugsvorrichtung mittels einer Geradenprägevorrichtung
der Geradenabschnitt des Plattenelements beprägt wird,
- c) dass stromabwärts hinter der Geradenprägevorrichtung mittels einer Eckenprägevorrichtung
der zweite Eckabschnitt des Plattenelements beprägt wird, und
- d) dass stromabwärts hinter der Eckenprägevorrichtung eine Restfolie mittels einer
Restfolienabzugsvorrichtung abgezogen wird.
[0008] Es kann vorgesehen sein, dass jedes Plattenelement einander gegenüberliegend an seinen
Stirnseiten in Transportrichtung gesehen hintereinander einen ersten Eckabschnitt,
einen geraden Abschnitt und einen zweiten Eckabschnitt aufweist und die Plattenelemente
nach einem Durchlauf um 90° gedreht werden und die Verfahrensschritte a) bis d) solange
wiederholt werden, bis alle Eckabschnitte und Geradenabschnitte beprägt sind. Bei
dieser Ausführungsvariante kann die vorgesehene Prägevorrichtung einen besonders einfachen
Aufbau aufweisen.
[0009] Die erfindungsgemäße Prägevorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren können verwendet
werden für das Aufbringen einer Grundierungsschicht für nachfolgende Nasslackierungen
sowie für das nachfolgende Aufbringen des Enddekors. Es ist aber auch möglich, sofort
das Enddekor aufzubringen. Vorzugsweise werden Heißprägefolien, bestehend aus einer
auf einer Trägerfolie angeordneten Übertragungslage, eingesetzt, insbesondere für
das Aufbringen einer Grundierungsschicht, die im Allgemeinen direkt auf die Holzoberfläche
aufgebracht wird. Dabei wird im Vergleich zu Nasslackierungen in vorteilhafter Weise
erreicht, dass wesentlich weniger Lackmaterial benötigt wird, da im Vergleich zu dem
nassen, tief eindringenden und von dem Holz aufgesogenen Lack eine trockene Heißprägefolien-Lackschicht
nur auf der Holzoberfläche verklebt wird, diese vollflächig abdeckt und praktisch
nicht tiefer in die Holzfasern eindringt. Es ist dabei von Vorteil, wenn kein Überlappungsbereich
zwischen Eckabschnitt und Geradenabschnitt des Plattenelements ausgebildet ist und
damit praktisch die Heißprägefolien-Lackschicht überall gleichmäßig nur in einfacher
Stärke vorliegt. Dabei kommt es bei den mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bearbeiteten Plattenelemente zwischen den kontinuierlich
geprägten Geradenabschnitten und den sich unmittelbar anschließenden Eckenabschnitten
nicht zu einer Überlappung. Jedoch kann es zu einer Überlappung zwischen diesen erfindungsgemäß
geprägten Eckenabschnitten und den vorher oder nachher separat geprägten, rechtwinklig
dazu angeordneten anderen beiden Kanten des Plattenelements kommen,
wobei sich die Heißprägefolien-Lackschichten beider separater Prägevorgänge vorzugsweise
nur wenige Millimeter überlappen.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass das Merkmal c) vorsieht, dass stromabwärts hinter der
Geradenprägevorrichtung mittels der Eckenprägevorrichtung der zweite Eckabschnitt
des Plattenelements und der erste Eckabschnitt des stromabwärts benachbarten Plattenelements
und sodann der erste Eckabschnitt des Plattenelements und der zweite Eckabschnitt
des stromaufwärts benachbarten Plattenelements beprägt werden.
[0011] Wenn das Eckenprägen unmittelbar auf das Geradenprägen folgt und gleichzeitig zwei
Ecken beprägt werden, wird die Taktzeit zur Beschichtung der Plattenelemente deutlich
verringert. Die Eckenprägung ist wie die Geradenprägung in eine maschinelle Fertigungsstrecke
integriert, d. h. es findet ein Inlineprägen der verschiedenen Kantenabschnitte statt.
Der Prägevorgang kann hochautomatisiert und kontinuierlich an allen stirnseitigen
Kantenflächen der in der Fertigungsstrecke geführten Plattenelemente, vorzugsweise
ohne zusätzliche separate einzelne Kantenbeschichtung mit separater Folienzufuhr,
erfolgen. Die genannten einzelnen Stationen der Fertigungsstrecke, d. h. die Folieneinzugsvorrichtung,
die Geradenprägevorrichtung, die Eckenprägevorrichtung und die Restfolienabzugsvorrichtung
können, müssen aber nicht unmittelbar hintereinander zum Einsatz kommen. Es können
auch weitere Stationen dazwischengeschaltet sein. Beispielsweise können, je nach Länge
der Plattenelemente auf der zu bearbeitenden Seite und/oder je nach Transportgeschwindigkeit
eine oder mehrere Einzugsvorrichtungen und/oder eine oder mehrere Eckenprägevorrichtungen
vorgesehen sein, wenn die Verarbeitungs- bzw. Transportgeschwindigkeit so hoch ist,
dass das Herein- und/oder Herausfahren der Einzugsvorrichtung und/oder der Eckenprägevorrichtung
innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit nicht mehr problemlos möglich ist.
[0012] Die zu beprägenden Stirn- d.h. Kantenflächen können jeweils im rechten Winkel zur
Oberseite oder winkelig zur Oberseite des Plattenelements ausgebildet sein und gegebenenfalls
auch abgefast oder abgestuft oder abgerundet oder gewölbt ausgebildet sein. Die Stirnflächen
können über ihre Länge konstant oder auch variiert ausgestaltet sein.
[0013] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Geradenprägevorrichtung und/oder die Eckenprägevorrichtung
beheizbar sind. Es ist aber auch möglich, Kaltkleber zu verwenden, beispielsweise
einen strahlungsaktivierbaren Kleber. Es kann sich zum Beispiel um einen UV-härtbaren
Kleber handeln.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass die Eckenprägevorrichtung mindestens einen Prägestempel
aufweist, der von einer Ausgangslage in eine Arbeitslage verfahrbar ist, in der er
in den Abstandsraum zwischen zwei benachbarten Plattenelementen eingreift. Es ist
also möglich, dass mit einem Prägestempel gleichzeitig zwei Ecken beprägt werden.
Es ist aber auch möglich, einen Prägestempel vorzusehen, der parallel zur Transportstrecke
verschiebbar ist, und der zuerst die eine Ecke und danach die andere Ecke beprägt.
Weiter können auch zwei Prägestempel vorgesehen sein, die parallel jeweils eine der
Ecken beprägen.
[0015] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Eckenprägevorrichtung mindestens einen Prägestempel
aufweist, der in der Breite einstellbar ist. Dadurch können auch geringfügige Toleranzen
bei den Teileabständen ausgeglichen werden, wenn der Prägestempel beispielsweise federnd,
d. h. elastisch in der Breite einstellbar ist.
[0016] Der Prägebereich des Prägestempels kann zumindest an seiner Oberfläche Silikongummi
aufweisen. Auch durch die Elastizität des Silikongummi oder eines anderen Materials
mit ähnlichen Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der Elastizität und der Wärmeleitfähigkeit,
können geringfügige Toleranzen bei den Teileabständen ausgeglichen werden.
[0017] Es ist aber auch möglich, dass der Prägestempel aus Silikongummi besteht.
[0018] Weiter kann vorgesehen sein, dass der Prägestempel beheizt ist. Dabei ist eine Beheizung
vom Inneren des Prägestempels her oder von außen über Strahlungswärme möglich.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann der Prägestempel mit einer Antriebseinrichtung
verbunden sein. Die Antriebseinrichtung kann dazu dienen, den Prägestempel quer zur
Transportrichtung ein- und auszufahren. Diese oder eine zusätzliche Antriebseinrichtung
kann aber auch zur Mitführung dienen, d. h. dazu, den Prägestempel während des kontinuierlichen
Transportes der Plattenelemente entsprechend relativ dazu mitzubewegen, damit das
Herein- und Herausfahren des Prägestempels in den Abstandsraum zwischen zwei Plattenelemente
mit einer Relativgeschwindigkeit zu dem Abstandsraum von nahezu oder gleich Null möglich
ist.
[0020] Die Antriebseinrichtung kann vorteilhafterweise eine Linearantriebseinrichtung sein.
Es kann sich beispielsweise um eine hydraulische, pneumatische oder elektrische Antriebseinrichtung
handeln.
[0021] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Prägevorrichtung als ein Revolverkopf ausgebildet
ist. Dabei kann der Revolverkopf mit unterschiedlichen Prägestempeln bestückt sein
und/oder dazu vorgesehen sein, stets einen Prägestempel mit Solltemperatur bereitzustellen.
Als Prägevorrichtung kann jede Prägevorrichtung vorgesehen sein, die mit einem bewegbaren
Prägestempel ausgebildet ist, der vorteilhafterweise zwei Prägeflächen aufweist, die
komplementär zu den beiden gegenüberliegenden beprägenden Ecken des Plattenelements
ausgebildet sind.
[0022] Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Folieneinzugsvorrichtung ein Einzugselement
aufweist, das von einer Ausgangslage in eine Arbeitslage verfahrbar ist, in der es
in den Abstandsraum zwischen zwei benachbarten Plattenelementen eingreift.
[0023] Weiter können die Vorrichtungskomponenten A) bis D) in doppelter Anzahl einander
gegenüberliegend angeordnet vorgesehen sind. So kann die Fertigungszeit für das Beschichten
der Stirnseiten der Plattenelemente weiter gesenkt werden, denn gegenüberliegende
Stirnseitenabschnitte können nun gleichzeitig beschichtet bzw. beprägt werden.
[0024] Es hat sich bewährt, dass die Länge der Folienschlaufe mindestens so groß ist wie
die Summe aus der doppelten Seitenlänge der beiden gegenüberliegenden Ecken der benachbarten
Plattenelemente und dem Abstand der beiden gegenüberliegenden Stirnseiten der besagten
Plattenelemente. Vorsorglich sollte eine Sicherheitszugabe im Bereich von 5 bis 15
% vorgesehen sein, um Toleranzen des Teilungsabstands und Lagetoleranzen der Plattenelemente
auszugleichen.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass der Teilungsabstand
der Plattenelemente auf dem Transportband und/oder der Abstand zwischen den Prägevorrichtungen
bzw. zwischen der Eckenprägevorrichtung und der Restfolienabzugsvorrichtung so gewählt
wird, dass die Prägefolie vor dem Ausführen eines folgenden Bearbeitungsschritts soweit
erkaltet ist, dass eine Mindesthaftfestigkeit der Übertragungslage der Prägefolie
auf dem beprägten Kantenbereich des Plattenelements erreicht ist.
[0026] Im Bereich der Folienschlaufe ist im Gegensatz zu den anderen Bereichen der Prägefolie
die Übertragungslage nicht oder nur teilweise von der Trägerfolie abgelöst bzw. abgeprägt
und dadurch ist insbesondere an der Restfolienabzugsvorrichtung ein anderes mechanisches
Verhalten der Prägefolie zu erwarten. Beispielsweise kann eine ruckartige Änderung
des Abzugsverhaltens der Restfolie auftreten, wofür an der Restfolienabzugsvorrichtung
eine Ausgleichsmechanik vorgesehen sein kann, die diese ruckartigen Änderungen ausgleicht
und damit ein gleichmäßiges Abziehen der Restfolie erreicht werden kann.
[0027] Bei bevorzugten Ausführungen ist vorgesehen, dass die Plattenelemente mit konstantem
Teilungsabstand, gegebenenfalls mit nur geringen Toleranzen angeordnet sind. Bei Ausführungen
mit variiertem Teilungsabstand kommen vorzugsweise entsprechende Kompensationseinrichtungen
zum Einsatz.
[0028] Weiter kann vorgesehen sein, dass mehrere übereinander angeordnete Plattenelemente
einen Stapel bilden und die Stapel mit konstantem Teilungsabstand auf dem Transportband
abgelegt werden. Auf diese Weise ist ein weitere Verkürzung der effektiven Taktzeit
möglich, wobei lediglich höhere Prägestempel zur Verarbeitung eine Prägefolie, deren
Breite der Höhe des Stapels entspricht, vorzusehen sind.
[0029] Es ist möglich, das Transportband kontinuierlich zu bewegen, wenn die Taktzeit an
den einzelnen Bearbeitungsstationen, d. h. insbesondere die Taktzeit an den in den
Abstandsraum zwischen den Plattenelementen eintauchenden Stationen, wie die Folieneinzugsvorrichtung
und die Eckenprägevorrichtung ausreichend gering ist, bzw. das im Abstandsraum zwischen
den Plattenelementen ausgebildete Spiel für die eintauchenden Stationen hinreichend
groß ist. Es ist aber auch möglich, das Transportband schrittweise zu bewegen oder
beispielsweise die Eckenprägevorrichtung beim Prägen dem Transportband so nachzuführen,
dass beim Prägen die Relativgeschwindigkeit zwischen der Eckenprägevorrichtung und
dem Transportband nahezu oder gleich Null ist. Die Nachführung kann durch entsprechende
elastische Lagerung der Eckenprägevorrichtung und/oder elastische Ausgestaltung der
Prägewerkzeuge selbst realisiert werden. Entsprechendes gilt für die Folieneinzugsvorrichtung.
[0030] Bei besonders bevorzugten Ausführungen ist vorgesehen, dass die Folieneinzugsvorrichtung
und/oder die Eckenprägevorrichtung beim Ausführen ihres Arbeitsschrittes aus einer
Ausgangslage heraus synchron mit der Transportgeschwindigkeit des Transportbandes
bewegt werden und sodann in die Ausgangslage zurückkehren.
[0031] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1 a und 1 b
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Prägevorrichtung in schematischer
Draufsicht;
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Eckenprägevorrichtung in Fig. 1;
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Eckenprägevorrichtung in Fig. 1;
- Fig. 4
- ein viertes Ausführungsbeispiel der Eckenprägevorrichtung in Fig. 1;
- Fig. 5
- ein fünftes Ausführungsbeispiel der Eckenprägevorrichtung in Fig. 1;
- Fig. 6
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Prägevorrichtung;
- Fig. 7
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Prägevorrichtung.
[0032] Die Fig. 1 a und 1 b zeigen in schematischer Darstellung eine Prägevorrichtung 1
zum Beprägen der Kantenflächen bzw. Stirnflächen von flächigen Plattenelementen 12
mit einer streifenförmigen Prägefolie 14. Bei den zu beprägenden Stirnflächen handelt
es sich um an den umlaufenden Stirnseiten der flächigen Plattenelemente 12 ausgebildete
Geradenabschnitte 12g und Eckabschnitte 12e. Die Prägefolie ist vorzugsweise als eine
Heißprägefolie ausgebildet, die im Wesentlichen aus einer Trägerfolie und einer darauf
angeordneten Übertragungslage besteht, wobei die Übertragungslage auf ihrer Außenseite
mit einem Heißkleber beschichtet ist und vorzugsweise zwischen der Trägerfolie und
der Übertragungslage eine Ablöseschicht angeordnet ist. Eine andere Möglichkeit ist
die Verwendung eines Kaltklebers auf der Außenseite der Übertragungslage der Prägefolie
14, der mittels Strahlung, vorzugsweise UV-Strahlung, aushärtbar bzw. aktivierbar
ist. Die Übertragungslage kann beispielsweise eine Grundierungsschicht oder eine Dekorschicht
auf den Kantenflächen des Plattenelements 12 bilden. Die Breite der Prägefolie beträgt
dabei etwa zwischen 2 mm und 100 mm, vorzugsweise zwischen 10 mm und 40 mm.
[0033] Die Plattenelemente 12 sind in dem in Fig. 1a und 1b gezeigten Beispiel in einem
konstanten Abstand auf einem Transportband 11 abgelegt, mit dessen Hilfe sie an Bearbeitungsstationen
der Prägevorrichtung 1 vorbeigeführt werden. Die Plattenelemente 12 können durch in
Fig. 1 a und 1b nicht dargestellte Klemmvorrichtungen auf dem Transportband fixiert
sein. Bei dem Transportband kann es sich beispielsweise um ein Kettenband mit Arretierungen
handeln. Bei den Plattenelementen 12 kann es sich beispielsweise um Paneele aus Holz
oder Holzpresswerkstoffen handeln, die z. B. an ihrer Oberseite mit Dekorfolie beschichtet
sind. Vorzugsweise handelt es sich um mitteldichte Holzfaserplatten, sogenannte MDF-Platten
(engl.: Medium Density Fiberboard), oder um hochdichte Faserplatten, sogenannte HDF-Platten
(engl.: High Density Fiberboard). Aber auch andere Werkstoffe sind denkbar, beispielsweise
Kunststoff oder auch andere, vorzugsweise aus Fasern gepresste Naturstoffe.
[0034] In der Prägevorrichtung 1 werden die Stirnflächen des Geradenabschnitts 12g des Plattenelements
12 sowie die Stirnflächen der dem Geradenabschnitt 12g benachbarten Eckabschnitte
12e des Plattenelements 12 mit der Übertragungslage versehen. Diese zu beprägenden
Stirnflächen können jeweils im rechten Winkel zur Oberseite oder winkelig zur Oberseite
des Plattenelements 12 ausgebildet sein und gegebenenfalls auch abgefast oder abgestuft
oder abgerundet oder gewölbt ausgebildet sein. Sie können über ihre Längserstreckung
jeweils konstant aber auch variierend ausgebildet sein.
[0035] Die Prägefolie 14 wird, wie in Figur 1 a erkennbar, von einer Vorratsrolle 13 über
eine Umlenkrolle 15 einer ersten Bearbeitungsstationen zugeführt. In Fig. 1 a sowie
in den weiteren Figuren ist die Transportrichtung durch einen Pfeil S gekennzeichnet.
[0036] Bei der ersten Bearbeitungsstation handelt es sich um eine Folieneinzugsvorrichtung
16. Die Folieneinzugsvorrichtung 16 weist in dem in Fig. 1a/1b dargestellten Ausführungsbeispiel
ein als eine Rolle ausgebildetes Einzugselement 16e bzw. 16e' auf, das senkrecht zu
der Transportrichtung des Transportbandes 11 von einer Ausgangslage (Einzugselement
16e') in eine Arbeitslage (Einzugselement 16) bewegbar ist und in der Arbeitslage
in den zwischen den Stirnseiten zweier benachbarter Plattenelemente 12 ausgebildeten
Abstandsraum eingreift. In der Arbeitslage zieht das Einzugselement 16e die Prägefolie
14 schlaufenförmig in den Abstandsraum ein, wobei die Schlaufenlänge mindestens so
groß ist wie die Summe aus der doppelten Bogenlänge der beiden gegenüberliegenden
Ecken der benachbarten Plattenelemente 12 und dem Abstand der beiden gegenüberliegenden
Stirnseiten der besagten Plattenelemente. Nach dem Ausbilden der Schlaufe der Prägefolie
14 kehrt das Einzugselement 16e in seine Ausgangslage (Einzugselement 16e') zurück.
Die Folienschlaufe bleibt lose zurück.
[0037] Während des Vorbeiführens der Plattenelemente 12 auf dem Transportband 11 mit einer
bestimmten Geschwindigkeit muss entsprechend während Einziehens der Prägefolie 14
durch die Einzugsvorrichtung 16 diese in der gleichen Geschwindigkeit wie die sich
bewegenden Plattenelemente 12 mitgeführt werden, damit die Einzugsvorrichtung 16 die
Prägefolie 14 stets an der gleichen Relativposition in den Abstandsraum zwischen zwei
Plattenelementen 12 einziehen kann.
[0038] Eine zweite Bearbeitungsstation, die stromabwärts (Pfeil S) hinter der ersten Bearbeitungsstation
angeordnet ist, ist als eine Geradenprägevorrichtung 17 ausgebildet, in der die Prägefolie
14 mit der heißkleberbeschichteten Seite der Übertragungslage unter Wärmezufuhr auf
die Stirnfläche des Geradenabschnitts 12g des Plattenelements 12 gepresst wird. Infolge
der Wärme- und Druckeinwirkung schmilzt der Heißkleber und wird die Übertragungslage
der Prägefolie 14 mit der Stirnfläche des Geradenabschnitts 12g des Plattenelements
12 dauerhaft verbunden. Die Haftwirkung des Heißklebers auf der Stirnfläche des Geradenabschnitts
12g des Plattenelements 12 ist nach dem Erkalten höher als die Haftung der Übertragungslage
auf der Trägerfolie der Prägefolie 14. Die Geradenprägevorrichtung 17 besteht aus
einer herkömmlichen Dreieckskonfiguration aus einem um zwei Stützrollen und eine Umlenkrolle
umlaufenden Prägeband. Das Mitführen der Einzugsvorrichtung 16 in der gleichen Geschwindigkeit
wie die sich bewegenden Plattenelemente 12 muss solange erfolgen, bis die Prägefolie
14 mittels der Geradenprägevorrichtung 17 auf dem Geradenabschnitt 12g dauerhaft mit
dem Plattenelement 12 verbunden ist.
[0039] Eine dritte Bearbeitungsstation (siehe Fig. 1 b), die stromabwärts hinter der zweiten
Bearbeitungsstation angeordnet ist, ist als eine Eckenprägevorrichtung 18 ausgebildet.
Die Eckenprägevorrichtung 18 ist in dem in Fig. 1b dargestellten Ausführungsbeispiel
als ein beheizter Prägestempel 18p bzw. 18p' ausgebildet, der senkrecht zu der Transportrichtung
des Transportbandes 11 von einer Ausgangslage (Prägestempel 18p') in eine Arbeitslage
(Prägestempel 18p) bewegbar ist und in der Arbeitslage in den zwischen den Stirnseiten
zweier benachbarter Plattenelemente 12 ausgebildeten Abstandsraum eingreift. Der Prägestempel
18p weist zwei einander gegenüberstehende bogenförmige Prägeabschnitte auf, die als
zu den zu beprägenden kreisbogenförmigen Eckabschnitte der Plattenelemente 12 kongruente
Hohlkehlen ausgebildet sind. Sofern die beiden zu beprägenden Eckabschnitte des Plattenelements
12 gleichartig ausgebildet sind, ist der Prägestempel 18p symmetrisch ausgebildet,
wie in Fig. 1b dargestellt. Es kann aber auch vorgesehen sein, den Prägestempel asymmetrisch
auszubilden, um Plattenelemente mit unterschiedlich ausgebildeten Eckabschnitten zu
beprägen. Auch der Prägestempel 18p muss, ähnlich wie oben für die Einzugsvorrichtung
16 beschrieben, in der gleichen Geschwindigkeit wie die sich bewegenden Plattenelemente
12 mit den Plattenelementen 12 mitgeführt werden, damit der Prägestempel 18p immer
an derselben Relativposition zu den Plattenelementen 12 in seiner Arbeitslage (Prägestempel
18p) die beiden zu beprägenden Eckabschnitte prägen kann. Das Mitführen des Prägestempels
18p in der gleichen Geschwindigkeit wie die sich bewegenden Plattenelemente 12 muss
solange erfolgen, bis der Prägevorgang abgeschlossen ist. Der Prägevorgang dauert
im Allgemeinen zwischen 0,25 und 2 Sekunden.
[0040] Stromabwärts hinter der Eckenprägevorrichtung 18 ist, wie in Figur 1b erkennbar,
eine Folienabzugsvorrichtung 19 mit einer Folienablöserolle 19a angeordnet, die zugleich
als Umlenkrolle dient. Eine nach dem Beprägen des Plattenelements 12 verbliebene Restfolie
14r wird von der auf das Plattenelement 12 aufgeprägten Übertragungslage abgezogen
und auf eine Aufwickelrolle 20 aufgespult. Dabei werden mit der verbliebenen Trägerfolie
zugleich Restabschnitte der Übertragungslage entfernt, die nicht abgeprägt worden
sind und daher von der Trägerfolie nicht abgelöst sind.
[0041] Die Abstände zwischen den Prägevorrichtungen 17 und 18 bzw. zwischen der Eckenprägevorrichtung
18 und der Folienablösevorrichtung 19 sind so gewählt, dass der Heißkleber vor dem
Ausführen des folgenden Bearbeitungsschritts soweit abgekühlt ist, dass die Übertragungslage
fest auf der Stirnfläche des Plattenelements 12 haftet. Das Abkühlen des Heißklebers
ist im Allgemeinen nach sehr kurzer Zeit, insbesondere nach wenigen Sekunden ausreichend
erfolgt.
[0042] Die Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Eckenprägevorrichtung 18. Die
Eckenprägevorrichtung 18 weist einen Prägestempel 18p mit kreisförmigem Querschnitt
auf, der aus einem elastischen Material ausgebildet ist, beispielsweise aus einem
Elastomer, wie Silikonkautschuk. Wie in Fig. 2 zu erkennen, passt sich die Oberfläche
des Prägestempels 18p aufgrund seiner Elastizität der Eckengeometrie des Plattenelements
12 an. Wie bereits weiter oben in Fig. 1 beschrieben, ist der Prägestempel 18p als
ein beheizter Prägestempel 18p bzw. 18p' ausgebildet, der senkrecht zu der Transportrichtung
des Transportbandes 11 von einer Ausgangslage (Prägestempel 18p') in eine Arbeitslage
(Prägestempel 18p) bewegbar ist und in der Arbeitslage in den zwischen den Stirnseiten
zweier benachbarter Plattenelemente 12 ausgebildeten Abstandsraum eingreift. Es kann
auch vorgesehen sein, den Prägestempel 18p als eine Rolle auszubilden, so dass durch
Rotation des Prägestempels 18p eine möglicherweise bleibende Deformation der Oberfläche
des Prägestempels 18p vermieden wird. Zusätzlich zu dem oben beschriebenen Mitführen
des Prägestempels 18p mit den sich bewegenden Plattenelementen 12 kann es je nach
Durchmesser des gezeigten Prägestempels 18p mit kreisförmigen Querschnitt vorteilhaft
sein, wenn dieser Prägestempel 18p über die Oberfläche des einen Eckabschnitts 12e
in den Abstandsraum zwischen zwei Plattenelementen 12 hineinrollt und über die Oberfläche
des benachbarten Eckabschnitts 12e wieder aus dem Abstandsraum hinausrollt. Dadurch
können beispielsweise Toleranzen in den Abständen der Plattenelemente 12 ausgeglichen
werden.
[0043] Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Eckenprägevorrichtung 18. Während
in den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen (Fig. 1 und 2) die Eckabschnitte
12e der Plattenelemente 12 einen bogenförmigen Verlauf haben, weisen die in Fig. 3
dargestellten Plattenelemente 12 geradlinig abgeschrägte Eckabschnitte 12e auf, wobei
die Kanten der Eckabschnitte einen kleinen Krümmungsradius aufweisen können, beispielsweise
im Bereich von 0,5 bis 1,5 mm. Dem entsprechend ist der Prägestempel 18p wie der in
Fig. 1b weiter oben beschriebene Prägestempel ausgebildet, mit dem Unterschied, dass
seine beiden Prägeflächen als ebene Stempelflächen ausgebildet sind, die kongruent
zu den Eckabschnitten 12e zweier benachbarter Plattenelemente 12 angeordnet sind.
Wie bereits weiter oben in Fig. 1 beschrieben, ist der Prägestempel 18p als ein beheizter
Prägestempel 18p bzw. 18p' ausgebildet, der senkrecht zu der Transportrichtung des
Transportbandes 11 von einer Ausgangslage (Prägestempel 18p') in eine Arbeitslage
(Prägestempel 18p) bewegbar ist und in der Arbeitslage in den zwischen den Stirnseiten
zweier benachbarter Plattenelemente 12 ausgebildeten Abstandsraum eingreift.
[0044] Die Fig. 4 und 5 zeigen Ausführungsbeispiele, bei denen der Abstand zwischen benachbarten
Plattenelementen 12 größer als in den in Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen
ist.
[0045] In dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Prägestempel 18p des Prägewerkzeugs
18 nun als elastischer Körper, zum Beispiel als elastische Rolle ausgebildet und in
zwei senkrecht aufeinanderstehenden Richtungen bewegbar gelagert, so dass er zum einen
senkrecht zu der Transportrichtung des Transportbandes 11 von einer Ausgangslage (Prägestempel
18p') in eine Arbeitslage (Prägestempel 18p) und zum anderen parallel zur Transportrichtung
des Transportbandes 11 von einer ersten Arbeitslage (Prägestempel 18) in eine zweite
Arbeitslage (Prägestempel 18") bewegbar ist. Wie bereits weiter oben in Fig. 1 beschrieben,
ist der Prägestempel 18p als ein beheizter Prägestempel ausgebildet, der in der Arbeitslage
in den zwischen den Stirnseiten zweier benachbarter Plattenelemente 12 ausgebildeten
Abstandsraum eingreift. Die Eckabschnitte 12e des Plattenelements 12 sind wie in den
in Fig. 1a/1b und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen als abgerundete Eckabschnitte
ausgebildet.
[0046] In dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Prägevorrichtungen 18
vorgesehen, die jeweils einen senkrecht zu der Oberfläche der gerade abgeschrägten
Ecke eines Plattenelements 12 von einer Ausgangslage (Prägestempel 18p') in eine Arbeitslage
(Prägestempel 18p) bewegbar gelagert sind. Wie bereits weiter oben in Fig. 1 beschrieben,
ist der Prägestempel 18p als ein beheizter Stempel ausgebildet, der in der Arbeitslage
in den zwischen den Stirnseiten zweier benachbarter Plattenelemente 12 ausgebildeten
Abstandsraum eingreift.
[0047] In den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen sind die Plattenelemente 12
zur vereinfachten Darstellung nur mit zwei zu beprägenden Eckabschnitten 12e dargestellt.
Im praktischen Betrieb kann es sich jedoch vorzugsweise um Plattenelemente mit vier
zu beprägenden Eckabschnitten 12e handeln, die vorzugsweise rechteckförmig ausgebildet
sind. Es kann weiter vorgesehen sein, rechteckförmige Plattenelemente 12 so auf dem
Transportband 11 abzulegen, dass es sich bei dem Geradenabschnitt 12g zwischen zwei
zu beprägenden Eckabschnitten nicht wie in den Fig. 1 bis 5 dargestellt, um die längere
Seite, sondern um die kürzere Seite des Rechtecks handelt, so dass unter Berücksichtigung
der erforderlichen Abkühlzeit die Bearbeitungszeit minimiert ist.
[0048] Besonders bevorzugt ist die simultane Bearbeitung der zwei sich gegenüberliegenden
Geradenabschnitte 12g eines Plattenelementes 12 mit zwei erfindungsgemäßen, spiegelsymmetrisch
angeordneten, identischen Vorrichtungen jeweils nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
In Fig. 6 ist ein die Eckenprägevorrichtungen 18 aufweisender Abschnitt einer derartigen
Ausführung der erfindungsgemäßen Prägevorrichtung 1 dargestellt. Die Eckenprägevorrichtungen
18 entsprechen den in Fig. 5 dargestellten Eckenprägevorrichtungen, mit dem Unterschied,
dass nun statt zwei insgesamt vier Eckenprägevorrichtungen 18 vorgesehen sind.
[0049] Die rechtwinklig zu den Geradenabschnitten 12g angeordneten Geradenabschnitte 12f
können vor oder nach der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mittels einer
oder mehrerer zusätzlicher Geradenprägevorrichtung bzw. -vorrichtungen 17 mit Prägefolie
beschichtet werden. Dadurch kann es zwischen dieser Prägefolie und der früher oder
später aufgeprägten Prägefolie 14 in den Eckabschnitten 12e zu Überlappungen führen.
Es kann auch vorgesehen sein, die Plattenelemente 12 insgesamt in der erfindungsgemäßen
Prägevorrichtung in mehreren Durchläufen zu beschichten, wobei sie nach dem ersten
Durchlauf um 90° gedreht werden und sodann beispielsweise nur die Geradenabschnitte
12f oder auch die Geradenabschnitte 12f sowie ein benachbarter Eckenabschnitt 12e
beschichtet werden.
[0050] In Fig. 7 ist ein die Eckenprägevorrichtung 18 aufweisender Abschnitt eines dritten
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Prägevorrichtung 1 dargestellt. Die Eckenprägevorrichtung
18 entspricht den in Fig. 5 dargestellten Eckenprägevorrichtungen, mit dem Unterschied,
dass nur eine statt zwei Eckenprägevorrichtungen 18 vorgesehen ist. Dadurch wird eine
besonders kostengünstige Prägevorrichtung 1 geschaffen, wobei jedoch nun zur Bearbeitung
aller vier Stirnseiten des Plattenelements vier Durchläufe des Plattenelements 12
erforderlich sind, und wobei nach jedem Durchlauf das Plattenelement 12 um 90° gedreht
wird: Auf diese Weise wird in einem Durchgang jeweils ein Geradenabschnitt 12f bzw.
12g und ein Eckabschnitt 12e beschichtet.
In den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist jeweils nur ein Plattenelement
12 auf gleicher Transportbandposition auf dem Transportband 11 abgelegt. Es ist jedoch
auch möglich, mehrere Plattenelemente 12 übereinander anzuordnen, die einen Stapel
bilden, und die Plattenelemente eines Stapels gemeinsam zu beprägen.
[0051] Die in den vorgenannten Ausführungsbeispielen dargestellten Prägestempel 18p können
beispielsweise als Prägestempel an einem Revolverkopf ausgebildet sein. Der Revolverkopf
kann vorgesehen sein, um durch fortlaufenden Wechsel jeweils einen auf Solltemperatur
aufgeheizten Prägestempel bereitzustellen und/oder um unterschiedlich ausgebildete
Prägestempel bereitzustellen. Es können auch in der Breite verstellbare Prägestempel
vorgesehen sein, die unter Nutzung unterschiedlicher Wirkprinzipe verstellbar sind,
beispielsweise hydraulisch, pneumatisch oder mit elektromagnetischen Stellelementen.
Bei den Darstellungen in den Fig. 1 bis 5 handelt es sich jedoch um hoch abstrahierte
Prinzipdarstellungen, die solche Einzelheiten nicht berücksichtigen.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Prägevorrichtung
- 11
- Transportband
- 12
- Plattenelement
- 12e
- Eckabschnitt des Plattenelements
- 12f
- Geradenabschnitt des Plattenelements
- 12g
- Geradenabschnitt des Plattenelements
- 13
- Vorratsrolle
- 14
- Prägefolie
- 14r
- Restfolie
- 15
- Umlenkrolle
- 16
- Folieneinzugsvorrichtung
- 16e
- Einzugselement in Arbeitslage
- 16e'
- Einzugselement in Ausgangslage
- 17
- Geradenprägevorrichtung
- 18
- Eckenprägevorrichtung
- 18p
- Prägestempel in Arbeitslage
- 18p'
- Prägestempel in Ausgangslage
- 18p"
- Prägestempel in zweiter Arbeitslage
- 19
- Restfolienabzugsvorrichtung
- 19a
- Folienablöserolle
- 20
- Aufwickelrolle
1. Prägevorrichtung zum Prägen einer Übertragungslage einer streifenförmigen Prägefolie
(14) auf Stirnseiten von flächigen Plattenelementen (12),
wobei vorgesehen ist, dass mehrere flächige Plattenelemente (12) auf einem Transportband
(11) hintereinander mit Abstand angeordnet sind,
wobei jedes Plattenelement (12) an seinen Stirnseiten zwei durch einen Geradenabschnitt
angeschlossene Eckabschnitte aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
A) dass stromabwärts hinter einer Vorratsrolle (13) für die Prägefolie (14) eine Folieneinzugsvorrichtung
(16) angeordnet ist,
B) dass stromabwärts hinter der Folieneinzugsvorrichtung (16) eine Geradenprägevorrichtung
(17) angeordnet ist,
C) dass stromabwärts hinter der Geradenprägevorrichtung (17) eine Eckenprägevorrichtung (18)
angeordnet ist, und
D) dass stromabwärts hinter der Eckenprägevorrichtung (18) eine Restfolienabzugsvorrichtung
(19) angeordnet ist.
2. Prägevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plattenelemente (11) mit konstantem Teilungsabstand angeordnet sind.
3. Prägevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Eckenprägevorrichtung (18) mindestens einen Prägestempel (18p) aufweist, der
von einer Ausgangslage (18p') in eine Arbeitslage verfahrbar ist, in der er in den
Abstandsraum zwischen zwei benachbarten Plattenelementen (12) eingreift.
4. Prägevorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Prägestempel (18p) in der Breite einstellbar ist.
5. Prägevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Prägebereich des Prägestempels (18p) zumindest an seiner Oberfläche Silikongummi
aufweist.
6. Prägevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Prägestempel (18p) mit einer Antriebseinrichtung verbunden ist.
7. Prägevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prägevorrichtung (18) als ein Revolverkopf ausgebildet ist.
8. Prägevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folieneinzugsvorrichtung (16) ein Einzugselement (16e) aufweist, das von einer
Ausgangslage (16e') in eine Arbeitslage verfahrbar ist, in der es in den Abstandsraum
zwischen zwei benachbarten Plattenelementen (12) eingreift.
9. Prägevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtungskomponenten A) bis D) in doppelter Anzahl, und zwar an dem Transportband
jeweils einander gegenüberliegend angeordnet vorgesehen sind.
10. Prägeverfahren zum Prägen einer Übertragungslage einer streifenförmigen Prägefolie
(14) auf Stirnseiten mehrerer auf einem Transportband (11) hintereinander abgelegter
flächiger Plattenelemente (12), wobei jedes Plattenelement (12) an seinen Stirnseiten
in Transportrichtung gesehen hintereinander einen ersten Eckabschnitt, einen geraden
Abschnitt und einen zweiten Eckabschnitt aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass eine stromabwärts hinter einer Vorratsrolle (13) für die Prägefolie angeordnete Folieneinzugsvorrichtung
(16) die Prägefolie (14) in einen zwischen zwei hintereinander angeordneten benachbarten
Plattenelementen (12) ausgebildeten Abstandsraum einzieht und eine Prägefolienschlaufe
ausbildet,
b) dass stromabwärts hinter der Folieneinzugsvorrichtung (16) mittels einer Geradenprägevorrichtung
(17) der Geradenabschnitt des Plattenelements (12) beprägt wird,
c) dass stromabwärts hinter der Geradenprägevorrichtung (17) mittels einer Eckenprägevorrichtung
(18) mindestens der zweite Eckabschnitt des Plattenelements (12) beprägt wird, und
d) dass stromabwärts hinter der Eckenprägevorrichtung (18) eine Restfolie (14r) mittels einer
Restfolienabzugsvorrichtung (19) abgezogen wird.
11. Prägeverfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Plattenelement (12) einander gegenüberliegend an seinen Stirnseiten in Transportrichtung
gesehen hintereinander einen ersten Eckabschnitt, einen geraden Abschnitt und einen
zweiten Eckabschnitt aufweist und die Plattenelemente (12) nach einem Durchlauf um
90° gedreht werden und die Verfahrensschritte a) bis d) solange wiederholt werden,
bis alle Eckabschnitte und Geradenabschnitte beprägt sind.
12. Prägeverfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass Merkmal c) vorsieht, dass stromabwärts hinter der Geradenprägevorrichtung (17) mittels
der Eckenprägevorrichtung (18) der zweite Eckabschnitt des Plattenelements (12) und
der erste Eckabschnitt des stromabwärts benachbarten Plattenelements (12) und sodann
der erste Eckabschnitt des Plattenelements (12) und der zweite Eckabschnitt des stromaufwärts
benachbarten Plattenelements (12) beprägt werden.
13. Prägeverfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folieneinzugsvorrichtung (16) und/oder die Eckenprägevorrichtung (18) beim Ausführen
ihres Arbeitsschrittes aus einer Ausgangslage heraus synchron mit der Transportgeschwindigkeit
des Transportbandes (11) bewegt werden und sodann in die Ausgangslage zurückkehren.
14. Prägeverfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge der Folienschlaufe mindestens so groß ist wie die Summe aus der doppelten
Seitenlänge der beiden gegenüberliegenden Eckabschnitte der benachbarten Plattenelemente
(12) und dem Abstand der beiden gegenüberliegenden Stirnseiten der besagten Plattenelemente
(12).
15. Prägeverfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Teilungsabstand der Plattenelemente (12) auf dem Transportband (11) und/oder
der Abstand zwischen den Prägevorrichtungen (17, 18) bzw. zwischen der Eckenprägevorrichtung
(18) und der Restfolienabzugsvorrichtung (19) so gewählt wird, dass die Prägefolie
(14) vor dem Ausführen eines folgenden Bearbeitungsschritts soweit erkaltet ist, dass
eine Mindesthaftfestigkeit der Übertragungslage der Prägefolie (14) auf dem beprägten
Kantenbereich des Plattenelements (12) erreicht ist.