[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Geschwindigkeitsbegrenzer für Hebemittel,
insbesondere für Aufzüge, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Geschwindigkeitsbegrenzer für Hebemittel, insbesondere für Aufzüge, sind vielfach
bekannt.
[0003] Zumeist besitzen derartige Geschwindigkeitsbegrenzer ein Begrenzerrad mit einem Sperrkranz
und mit einem Kurvenrad mit Kurvennocken. Ein Fangpendel, das eine Sperrklinke und
ein Pendelrollenarm mit Pendelrolle aufweist, ist derart angeordnet, dass die Pendelrolle
über die Bahn auf dem Kurvenrad rollt, Bei einer Auslösegeschwindigkeit des Geschwindigkeitsbegrenzers
ist die Geschwindigkeit des Kurvenrades derart hoch, dass die Pendelrolle beim Überrollen
einer Kurvennocke des Kurvenrades von dem Kurvenrad abhebt, so dass die Sperrklinke
tief in eine Fangtasche des Sperrkranzes eintaucht, wobei sich eine Fangnocke des
Sperrkranzes mit der Sperrklinke verhakt und das Begrenzerrad blockiert. Dadurch wird
eine Fangvorrichtung für einen Fahrkorb des Hebemittels ausgelöst.
[0004] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 350 4264 A1 bekannt.
[0005] Bei einigen der bekannten Geschwindigkeitsbegrenzer wird der Geschwindigkeitsbegrenzer
nicht nur bei der Abwärtsfahrt des Fahrkorbes des Hebelmittels ausgelöst, sondern
es kann auch ein Auslösen bei der Aufwärtsfahrt stattfinden. Ein derartiger Auslösemechanismus
kann notwendig sein, wenn ein leerer oder nur wenig gefüllter Fahrkorb des Hebemittels
bei einem Defekt aufgrund des Gegengewichtes mit einer zu großen Geschwindigkeit nach
oben gezogen wird.
[0006] Da es eine Tendenz ist, Hebemittel, wie beispielsweise Aufzüge, mit hohen Geschwindigkeiten
zu betreiben, müssen Geschwindigkeitsbegrenzer heutzutage so ausgelegt sein, dass
erst bei einer hohen Auslösegeschwindigkeit eine Sperrung erfolgt. Dabei ist es wünschenswert,
dass eine Sperrung des Geschwindigkeitsbegrenzers bei beiden Fahrtrichtungen des Fahrkorbes
des Hebemittels bei annähernd der gleichen Auslösegeschwindigkeit erfolgt.
[0007] Ein Problem bei herkömmlichen Geschwindigkeitsbegrenzern besteht darin, dass, wenn
sich der Fahrkorb des Hebemittels an die Auslösegeschwindigkeit annähert, es vorkommen
kann, dass zwar eine Fangnocke des Sperrkranzes die Sperrklinke berührt, jedoch anstelle
diese zu greifen, die Sperrklinke aus der Fangtasche herausschleudert. Dadurch kann
es zu einem Versagen des Geschwindigkeitsbegrenzers kommen. Zusätzlich kann eine Geräuschentwicklung
entstehen, die unerwünscht ist.
[0008] Bei einigen herkömmlichen Geschwindigkeitsbegrenzern ist eine Zwangsführung vorgesehen,
wobei im normalen Betrieb die Sperrklinke in jede der Fangtaschen des Sperrkranzes
eintaucht, so dass, falls das Lager des Fangpendels sich an der höchsten Position
der Pendelrolle festsetzt, dennoch ein Sperren des Begrenzerrades erfolgt. Bei derartigen
Geschwindigkeitsbegrenzern mit Zwangsführung besteht jedoch das Problem, dass aufgrund
der Trägheit des Fangpendels und des Weges, den die Sperrklinke zurücklegen muss,
die Fangtaschen eine gewisse Größe aufweisen müssen. Um bei dieser Art von Geschwindigkeitsbegrenzern
die Baugröße durch ein kleineres Begrenzerrad zu verringern, muss daher die Anzahl
der Fangpositionen des Sperrkranzes verringert werden, um eine ausreichende Größe
der Fangtaschen und somit eine zuverlässige Funktion des Geschwindigkeitsbegrenzers
gewährleisten zu können.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Vermeidung der zuvor genannten
Nachteile herkömmlicher Geschwindigkeitsbegrenzer einen Geschwindigkeitsbegrenzer
mit Zwangsführung bereit zu stellen, mit dem hohe Geschwindigkeiten möglich sind,
wobei die Auslösegeschwindigkeit in beide Fahrtrichtungen des Fahrkorbes annähernd
gleich ist. Ferner soll der Geschwindigkeitsbegrenzer einer Geschwindigkeit nahe der
Auslösegeschwindigkeit zuverlässig funktionieren und eine geringe Geräuschentwicklung
besitzen.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Es ist vorgesehen, dass ein Geschwindigkeitsbegrenzer für Hebemittel, insbesondere
für Aufzüge, ein Begrenzerrad mit einem Sperrkranz und mit einem Kurvenrad mit Kurvennocken
aufweist, wobei der Sperrkranz mehrere Fangtaschen aufweist, die durch Fangnocken
voneinander getrennt sind und wobei die Fangnocken jeweils zwei Fangkanten aufweisen
und jeweils eine Fangkante zweier benachbarter Fangnocken einander gegenüber liegen.
[0012] Der Geschwindigkeitsbegrenzer weist ferner mindestens ein Fangpendel auf, das eine
Sperrklinke und einen Pendelrollenarm mit Pendelrolle aufweist, wobei im Gebrauch
die Pendelrolle auf dem Kurvenrad rollt. Dabei weist die Sperrklinke eine Fangnase
mit einer ersten seitlichen Fangflanke und eine von der ersten Fangflanke abgewandten
zweiten seitlichen Fangflanke auf. Die Fangnase taucht beim Rollen der Pendelrolle
über eine der Kurvennocken in eine der Fangtaschen ein. Bei Erreichen einer Auslösegeschwindigkeit
des Begrenzerrades und daraus folgendem Abheben der Pendelrolle von dem Kurvenrad
wirkt die Fangnase mit einer der Fangkanten einer der Fangnocken zusammen. Dadurch
wird eine Sperrung des Begrenzerrades hervorgerufen.
[0013] Bei der Fangnase der Sperrklinke eines erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers
weisen die erste und die zweite Fangflanke jeweils eine untere Endkante auf, die durch
eine untere Fläche der Fangnase, die konkav ausgebildet ist, miteinander verbunden
sind. Dabei sind die unteren Endkanten und die untere Fläche der Fangnase an den Radius
der durch Außenfläche der Fangnocken und die Fangkanten gebildete Kreislinie angepasst,
derart, dass die unteren Endkanten beim Eintauchen in die Fangtaschen gleichzeitig
und als erste Elemente der Fangnase die Kreislinie kreuzen.
[0014] Da ein Aufeinandertreffen einer der Fangkanten einer Fangnocke mit einer der unteren
Endkanten der Fangnase eine Sperrung des Begrenzerrades hervorruft, wird durch die
erfindungsgemäße Ausgestaltung der Endkanten sowie der unteren Fläche der Fangnase
gewährleistet, dass bei einer Geschwindigkeit des Begrenzerrades nahe der Auslösgeschwindigkeit
es zu keinem Aufeinandertreffen zwischen der Fangnocke und der Fangnase kommt. Bei
Erreichen der Auslösgeschwindigkeit wirkt eine untere Endkante der Fangnase mit einer
Fangkante einer Fangnocke zusammen und es erfolgt die Sperrung des Begrenzerrades,
Ein Zwischenzustand, bei dem zwar eine der Fangkanten einer Fangnocke auf die Fangnase
trifft, es jedoch nicht zu einer Sperrung des Begrenzerrades kommt, weil die Sperrklinke
mit der Fangnase von der Fangnocke aus der Fangtasche herausgeschleudert wird, ist
aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Fangnase nahezu nicht möglich. Dadurch
kann es auch bei hohen Geschwindigkeiten des Begrenzerrades, die nahe der Auslösegeschwindigkeit
des Begrenzerrades sind, nicht zu einer Fehlfunktion des Geschwindigkeitsbegrenzers
aufgrund des Aufeinandertreffens der Fangnocke mit der Fangnase kommen, wobei ferner
eine ungewollte Geräuschentwicklung vermieden wird.
[0015] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Fangnase ermöglicht ferner, dass das Fangpendel
so ausgestaltet werden kann, dass die Sperrklinke nur einen kurzen Weg zwischen der
tiefsten Position beim Eintauchen in eine Fangtasche und im aus dem Sperrkranz herausgehobenen
Zustand zurücklegen muss. Auf diese Weise kann eine hohe Geschwindigkeit des Begrenzerrades
erreicht werden. Hinzu kommt, dass die Fangtaschen kleiner ausgestaltet sein können
als es bei Geschwindigkeitsbegrenzern mit Zwangsführung, die aus dem Stand der Technik
bekannt sind, notwendig ist. Dadurch können bei größeren Begrenzerrädern eine höhere
Anzahl von Fangtaschen und somit Fangpositionen ermöglicht werden oder es kann die
Größe des Begrenzerrades reduziert werden. Auch der kurze Weg, den die Sperrklinke
im normalen Gebrauch zurücklegt, reduziert die gesamte Baugröße des Geschwindigkeitsbegrenzers,
da die Sperrklinke nur gering von dem Begrenzerrad absteht.
[0016] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die untere Fläche der Fangnase gleichmäßig gebogen
ist und vorzugsweise die Biegung der Fläche einen Radius aufweist, der dem Radius
der Kreislinie entspricht. Auf diese Weise wird in vorteilhafter Weise gewährleistet,
dass die unteren Endkanten der Fangnase beim Eintauchen in die Fangtasche gleichzeitig
und als erste Elemente die Kreislinie der Fangnocken kreuzen, so dass eine hohe und
exakte Auslösegeschwindigkeit gewährleistet werden kann. Darüber hinaus ist die untere
Fläche der Fangnase als gebogene Fläche auf eine einfache Art und Weise fertigbar.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass der Sperrkranz eine gleichmäßig angeordnete Anzahl
A von Fangtaschen aufweist.
[0018] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die erste und
die zweite Fangflanke der Fangnase eine konkave Wölbung auf. Auf diese Weise ist ein
zuverlässiges Zusammenwirken einer der Fangkanten einer Fangnocke mit einer der Fangflanken
in vorteilhafter Weise möglich, so dass ein Sperren des Begrenzerrades zuverlässig
möglich ist. Darüber hinaus gewährleistet die konkave Wölbung der Fangflanke, dass
während des Auslösens der Sperrung aufgrund der konkaven Wölbung der Fangflanken durch
die Drehbewegung des Begrenzerrades die Sperrklinke von der Fangkante in die Fangtasche
hineingezogen wird. Die Sperrklinke kann somit nicht im Sperrzustand aus der Fangtasche
herausgezogen werden.
[0019] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die erste seitliche Fangflanke der Pendelrolle
zugewandt angeordnet ist und im unteren Bereich eine flachere Steigung aufweist als
die zweite Fangflanken. Mit anderen Worten, die erste Fangflanke hat im Bereich der
Fangkante einen flacheren Verlauf als die zweite Fangflanke. Dadurch kann bei dem
erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzer gewährleistet werden, dass in beide Fahrtrichtungen
des Fahrkorbes des Hebemittels, an dem der Geschwindigkeitsbegrenzer angeordnet ist
und somit bei einer Drehbewegung des Begrenzerrades in beide Richtungen, auf zuverlässige
Weise gewährleistet wird, dass beim Sperren des Begrenzerrades die Sperrklinke während
des Sperrvorganges durch das Zusammenwirken mit einer der Fangkanten einer Fangnocke
in die Fangtasche hineingezogen wird.
[0020] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Winkel zwischen der zweiten Fangflanke
und einer die unteren Endkanten der Fangnase verbindende Ebene an der unteren Endkante
der zweiten Fangflanke 2·π/A beträgt. Ein derartiger Winkel hat sich als besonders
vorteilhaft ergeben. Gleichzeitig und alternativ kann vorgesehen sein, dass der Winkel
zwischen der ersten Fangflanke und einer die unteren Endkanten der Fangnase verbindenden
Ebene an der unteren Endkante 1,5·π/A beträgt. Derartige Winkel der Fangflanken haben
sich als besonders vorteilhaft beim Zusammenwirken der Fangkanten der Fangnocken mit
den Fangflanken erwiesen. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass
alle Winkelangaben im Zusammenhang mit der Erfindung im Bogenmaß (Radiant) angegeben
sind.
[0021] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sperrklinke
gegenüber dem Pendelrollenarm in einem Winkel kleiner π angeordnet ist. Durch eine
derartige Anordnung von Sperrklinke und Pendelrollenarm wird ein kurzer Weg, den die
Sperrklinke im Betrieb zurücklegt, gewährleistet, wobei dennoch die Fangnase der Sperrklinke
in jede Fangtasche des Sperrkranzes eintaucht. Dadurch kann eine kompakte Bauform
des erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers gewährleistet werden.
[0022] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Schwenkachse des Fangpendels und die Rotationsachse
des Begrenzerrades in einer Ebene liegen, die vertikal verläuft. Eine derartige Anordnung
ist von Vorteil, da die beiden Achsen auf eine einfache Art und Weise an einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet werden können. Darüber hinaus kann eine gleichmäßige Bewegung des
Fangpendels gewährleistet werden, so dass ein Geschwindigkeitsbegrenzer bereit gestellt
werden kann, der in beide Drehrichtungen des Begrenzerrades die gleiche oder zumindest
annähernd die gleiche Auslösgeschwindigkeit besitzt.
[0023] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Kurvennocken des Kurvenrades gleichmäßig an
dem Kurvenrad angeordnet sind, wobei vorzugsweise jeweils eine Kurvennocke in radialer
Richtung des Begrenzerrades neben einer Fangtasche und mittig zu der Fangtasche angeordnet
ist. Dabei können die Kurvennocken eine symmetrische Form aufweisen. Eine derartige
Anordnung und Ausgestaltung der Kurvennocken kann gewährleisten, dass die Pendelrolle
gleichmäßig über das Kurvenrad rollt, so dass eine regelmäßige Bewegung der Sperrklinke
gewährleistet wird. Im normalen Verlauf ist somit die Fangnase an ihrem tiefsten Punkt
in der Fangtasche, wenn die Pendelrolle an der höchsten Stelle der Kurvennocke rollt.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in der Position
des Fangpendels, in der die unteren Endkanten der Fangnase auf der Kreislinie der
Fangnocken liegen, der Winkel einer Verbindungslinie zwischen der Achse der Pendelrolle
und dem Mittelpunkt des Begrenzerrades zu der gemeinsamen Ebene der Schwenkachse des
Fangpendels und der Rotationsachse des Begrenzerrades n/A beträgt. Eine derartige
Geometrie hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass die den Mittelpunkt des Begrenzerrades kreuzende Mittelsenkrechte
der Verbindungslinie zwischen den unteren Endkanten der Fangnase in der Position des
Fangpendels, in der die unteren Endkanten auf der Kreislinie liegen, einen Winkel
von π/A zu der gemeinsamen Ebene der Schwenkachse des Fangpendels in der Rotationsachse
des Begrenzerrades besitzt. Mit anderen Worten: Zu dem Zeitpunkt, in dem die unteren
Endkanten des Fangpendel die Kreislinie der Fangnocken kreuzen, weist eine senkrechte
Linie auf eine gedachte Verbindungslinie zwischen den unteren Endkanten der Fangnase,
wobei die senkrechte Linie den Mittelpunkt des Begrenzerrades kreuzt, einen Winkel
von π/A zu der gemeinsamen Ebene der Schwenkachse des Fangpendel und der Rotationsachse
auf. Eine derartige Anordnung ist besonders vorteilhaft, um eine genaue Funktion des
Geschwindigkeitsbegrenzers zu gewährleisten und eine hohe Genauigkeit bei der Auslösegeschwindigkeit
zu erreichen.
Es kann vorgesehen sein, dass eine Sperrvorrichtung an einem Geschwindigkeitsbegrenzer
angeordnet ist, über die die Sperrklinke in der Sperrposition haltbar ist. Eine derartige
Sperrvorrichtung kann als Absinkverhinderung vorgesehen sein, mit der verhindert wird,
dass ein unbeabsichtigtes Absinken oder Aufsteigen des Fahrkorbes an einer Station
erfolgt.
[0026] Die Sperrvorrichtung kann an dem freien Ende des Pendelrollenarms angeordnet sein.
Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass das freie Ende des Pendelrollenarms eine Angriffsfläche
aufweist, an der die Sperrvorrichtung angreift, wobei die Angriffsfläche im Betrieb
des Geschwindigkeitsbegrenzers zu einem Betätigungselement der Sperrvorrichtung stets
einen Winkel kleiner π/2 aufweist, derart, dass das Fangpendels stets in die Sperrposition
bewegbar ist.
[0027] Durch das Vorsehen einer Angriffsfläche des Pendelrollenarms, die bei jeder Position
des Fangpendels einen Winkel kleiner π/2 gegenüber einem Betätigungselement der Sperrvorrichtung
aufweist, wird verhindert, dass die Sperrvorrichtung durch Druck auf die Angriffsfläche
auf den Pendelrollenarm festklemmt, so dass das Fangpendel nicht in die Sperrposition
bewegbar ist. Beim Auftreffen des Betätigungselementes der Sperrvorrichtung auf die
Angriffsfläche des Pendelrollenarms wird somit gewährleistet, dass der Pendelrollenarm
weiterhin nach oben bewegt werden kann, so dass die Sperrklinke in die Sperrposition
gedrückt wird. Zum Halten der Sperrklinke in einer Sperrposition befindet sich das
Betätigungselement unterhalb des Pendelrollenarms und verhindert somit eine Bewegung
des Fangpendels, bei der die Sperrklinke aus einer der Fangtaschen herausgezogen wird.
[0028] Darüber hinaus ist die durch die Erfindung ermöglichte kompakte Bauform des Begrenzerrades,
die dennoch eine hohe Anzahl von Fangtaschen aufweist, bei einer erfindungsgemäßen
Sperrvorrichtung als Absinkverhinderung vorteilhaft, da, falls sich die Fangnase der
Sperrklinke außerhalb der Fangtasche befindet, das Begrenzerrad nur geringfügig weiter
gedreht werden muss, bevor eine Sperrung des Begrenzerrades stattfindet. Dadurch bewegt
sich der Fahrkorb des Hebemittels bei der Betätigung der Sperrvorrichtung nur geringfügig.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers als Personenaufzug,
wird die Gefahr, dass sich Passagiere verletzen, erheblich verringert.
[0029] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass an einem Anlenkpunkt
des Fangpendels ein Schaltarm angeordnet ist, der mit einem Schalter einer Sicherheitsschaltung
zusammenwirkt. Dabei ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass die erste und die zweite
Fangflanke der Fangnase derart ausgebildet sind, dass durch das Zusammenwirken einer
Fangkante einer Fangnocke mit der ersten oder der zweiten Fangflanke der Fangnase
die Fangnase derart in die Fangtasche bewegbar ist, dass der Schalter der Sicherheitsschaltung
betätigbar ist.
[0030] Mit anderen Worten: Die erste und die zweite Fangflanke der Fangnase sollen derart
ausgebildet sein, dass der radiale Weg, der die Fangnase beim Auslösen der Sperrung
in Bezug auf das Begrenzerrad ausführt, unabhängig der Drehrichtung des Begrenzerrades
gleich bzw. nahezu gleich lang ist. Durch eine entsprechende erfindungsgemäße Ausgestaltung
der ersten und der zweiten Fangflanke der Fangnase kann somit sichergestellt werden,
dass bei jeder Sperrung des Begrenzerrades der Schalter der Sicherheitsschaltung betätigt
wird, wodurch eine höhere Sicherheit des mit dem erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers
ausgerüsteten Hebemittels gewährleistet werden kann.
[0031] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die erste und die zweite Fangflanke jeweils
eine Krümmung mit sich veränderndem Radius aufweist, wobei die erste seitliche Fangflanke
eine stärkere Krümmung aufweist als die zweite seitliche Fangflanke. Eine derartige
Ausgestaltung der Fangflanken der Fangnase haben sich als besonders vorteilhaft herausgestellt,
um ein zuverlässiges Sperren des Begrenzerrades zu gewährleisten, wobei ferner bei
beiden Drehrichtungen des Begrenzerrades die Fangnase derart tief in die Fangtasche
hereingezogen wird, dass der Schalter der Sicherheitsschaltung ausgelöst wird.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers
ist vorgesehen, dass zwei Fangpendel an dem Begrenzerrad angeordnet sind. Die Fangpendel
können eine gemeinsame Schwenkachse oder separate Schwenkachsen aufweisen. Ferner
ist es möglich, die Fangpendel gegenläufig oder in gleicher Richtung anzuordnen.
[0033] Die Erfindung betrifft ferner einen Fangpendel für einen erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzer.
[0034] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Abbildungen die Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers
mit dem Fangpendel in einer ersten Position,
- Fig. 2
- den in Fig. 1 gezeigten Geschwindigkeitsbegrenzer mit dem Fangpendel in einer zweiten
Position,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht eines Fangpendels eines erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers
und
- Fig. 4
- eine vergrößerte schematische Seitenansicht einer Fangnase einer Sperrklinke eines
erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers.
[0035] In Fig. 1 und Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßer Geschwindigkeitsbegrenzer 1 schematisch
in einer Seitenansicht dargestellt. Der Geschwindigkeitsbegrenzer 1 weist ein Begrenzerrad
3 mit einem Sperrkranz 5 und einem Kurvenrad 7 mit Kurvennocken 8 auf. Ferner weist
das Begrenzerrad 3 ein in den Figuren nicht dargestelltes Seilrad auf, über das ein
Begrenzerseil geführt werden kann.
[0036] Der Sperrkranz 5, das Kurvenrad 7 und das nicht dargestellte Seilrad des erfindungsgemäßen
Begrenzerrades 3 können sowohl einteilig als auch mehrteilig ausgebildet sein und
weisen eine gemeinsame Schwenkachse 10 auf.
[0037] Der Sperrkranz 5 weist mehrere Fangtaschen 11 auf, die durch Fangnocken 13 voneinander
getrennt sind. Der Sperrkranz 5 eines erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers
1 weist Fangtaschen 11 der Anzahl A auf. In dem in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel weist der Sperrkranz 5 sechs Fangtaschen 11 auf.
[0038] Die Fangnocken 13 weisen jeweils zwei Fangkanten 23 auf, wobei jeweils eine Fangkante
23 zweier benachbarter Fangnocken einander gegenüber liegen. Dabei sind die Fangkanten
23 zwischen einer Außenfläche 32 einer Fangnocke und einer in Richtung der Fangtasche
11 gerichteten Innenflanke gebildet. Die beiden Innenflanken einer Fangnocke 13 können
beispielsweise einen Winkel von 4·π/A zueinander aufweisen. In dem in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Innenflanken einen Winkel von 2/3 ·π
(120°) auf.
[0039] Oberhalb des Begrenzerrades 3 ist ein Fangpendel 15 angeordnet, das einen Pendelrollenarm
17 mit einer Pendelrolle 18 und einer Sperrklinke 19 mit Fangnase 20 aufweist. Das
Fangpendels 15 weist eine Schwenkachse 21 auf, wobei in dem Bereich der Anlenkung
des Fangpendels 15 an der Schwenkachse 21 das Fangpendel 15 einen Schaltarm 22 besitzt,
der mit einem nicht dargestellten Schalter einer Sicherheitsschaltung zusammenwirken
kann.
[0040] Im Gebrauch wird das Begrenzerrad 3 des erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers
1 durch das nicht dargestellte Begrenzerseil je nach Fahrtrichtung des Fahrkorbes
des Hebemittels, an dem der erfindungsgemäße Geschwindigkeitsbegrenzer 1 angeordnet
ist, in eine Drehrichtung gedreht, wobei die Pendelrolle 18 auf dem Kurvenrad 7 rollt.
Aufgrund der Kurvennocken 8 des Kurvenrades 7 wird die Pendelrolle 18 nach oben gedruckt,
so dass der Pendelrollenarm 17 den Fangpendel 15 in eine Schwenkbewegung um die Schwenkachse
21 zwingt. Dadurch wird die Sperrklinke 19 und die Fangnase 20 nach unten gedrückt,
wobei die Fangnase 20 in eine der Fangtaschen 11 des Sperrkranzes 5 eintaucht. Die
Bewegung des Fangpendels 15 in diese Richtung erfolgt gegen die Federkraft einer in
den Figuren nicht dargestellten Feder.
[0041] Bei einer weiteren Drehbewegung des Begrenzerrades 3 rollt die Pendelrolle 18 die
entsprechende Kurvennocke 8 hinunter in ein zwischen den Kurvennocken 8 befindliches
Tal, wobei durch die Federkraft der nicht dargestellten Feder der Pendelarm in Richtung
des Begrenzerrades 3 gezogen wird, so dass die Sperrklinke 19 nach oben geschwenkt
wird. Dadurch wird die Fangnase 20 aus der Fangtasche 11 herausbewegt. Eine entsprechende
Darstellung des Fangpendels 15 ist in Fig. 2 gezeigt.
[0042] Bei einer definierten Geschwindigkeit des Begrenzerrades, die nahe der Auslösegeschwindigkeit
ist, wirken die Kurvennocken 8 als eine Art Sprungschanze für die Pendelrolle 18,
so dass sich die Pendelrolle an dem höchsten Punkt einer Kurvennocke 8 von dem Kurvenrad
7 löst und die Fangnase 20 tiefer in eine der Fangtaschen 11 des Sperrkranzes 5 gedrückt
wird. Die Federkraft der nicht dargestellten Feder zieht die Pendelrolle nach dem
"Sprung" wieder zurück auf das Kurvenrad. Bei einer entsprechend hohen Geschwindigkeit
ist jedoch nicht ausreichend Zeit, dass die Federkraft der nicht dargestellten Feder
die Pendelrolle nach unten zieht, bevor durch die Drehbewegung des Begrenzerrades
3 eine der Fangkanten 23 auf die Fangnase 20 trifft. Die Auslösegeschwindigkeit des
Begrenzerrades 3 des erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers 1 ist dabei erreicht
oder überschritten worden.
[0043] Bei einer Übertretung der Auslösegeschwindigkeit des Begrenzerrades 3 in Drehrichtung
mit dem Uhrzeigersinn trifft die entsprechende Fangkante 23 einer Fangnocke 13 auf
die erste seitliche Fangflanke 24 der Fangnase 20. Diese ist auf der Pendelrolle 18
zugewandten Seite der Fangnase angeordnet.
[0044] Bei einer Drehung des Begrenzerrades 3 in einer Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn,
trifft die entsprechende Fangkante 23 einer Fangnocke 13 auf die zweite seitliche
Fangflanke 25 der Fangnase 20.
[0045] Durch die durch das Zusammenwirken der entsprechenden Fangkante 23 mit einer der
seitlichen Fangflanken 24,25 der Fangnase erfolgt eine Sperrung des Begrenzerrades
3 und die Funktion des Geschwindigkeitsbegrenzers wird ausgelöst. Diese kann beispielsweise
die Auslösung eines Fangmechanismus an dem Fahrkorb des Hebemittels sein.
[0046] Das Kurvenrad 7 ist derart ausgestaltet, dass die Kurvennocken 8 symmetrisch angeordnet
sind. Dabei ist das Kurvenrad 7 derart neben dem Sperrkranz 5 angeordnet, dass die
Kurvennocken 8 jeweils mittig neben einer der Fangtaschen 11 positioniert sind.
[0047] Durch das Eintauchen der Fangnase 20 bei jedem Überrollen der Pendelrfl!!e 18 über
eine Kurvennocke 8 erfolgt eine Zwangsführung der Sperrklinke 19. Dadurch wird sichergestellt,
dass, wenn sich das an der Schwenkachse 21 angeordnete Lager des Fangpendels 15 in
der höchsten Position der Pendelrolle 18 aufgrund einer Beschädigung festsetzt, es
zu einer Sperrung des Begrenzerrades 3 kommt. Es findet somit eine "Selbstüberwachung"
des Begrenzerrades 3 statt,
[0048] Wie am besten aus Fig. 3 in Verbindung mit Fig. 4 ersichtlich ist, weist die erfindungsgemäße
Fangnase 20 zwei untere Endkanten 27 auf, die die erste und die zweite Fangflanke
24,25 begrenzen. Die unteren Endkanten 27 der Fangnase 20 sind durch eine untere Fläche
29 der Fangnase 20 verbunden, wobei die untere Fläche 29 konkav ausgebildet ist.
[0049] In Fig. 3 ist das Fangpendel 15 eines erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzers
1 schematisch in der Seitenansicht dargestellt. Das Fangpendel befindet sich in der
Position, in der die Fangnase 20 der Sperrklinke 19 gerade in eine der Fangtaschen
11 eintaucht. Mit anderen Worten, die Fangnase 20 berührt in der in Fig. 3 dargestellten
Position des Fangpendels 15 eine gedachte Kreislinie 30, die von den Fangkanten 23
und den Außenflächen 32 der Fangnocken 13 gebildet ist.
[0050] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Fangnase 20 eine Form aufweist, bei der
die unteren Kanten 27 und die untere Fläche 29 derart ausgebildet ist, dass bei einer
Schwenkbewegung des Fangpendels 15 die unteren Endkanten 27 die gedachte Kreislinie
30 gleichzeitig kreuzen, wobei die unteren Endkanten 27 als erste Elemente der Fangnase
die Kreislinie 30 berühren.
[0051] Dabei ist besonders vorteilhaft, wenn die untere Fläche 29 der Fangnase den gleichen
Radius aufweist wie die gedachte Kreislinie 30.
[0052] Die in Fig. 3 schematisch dargestellte Position des Fangpendels 15 ist die Grenzposition,
bei der die Fangkanten 23 der Fangnocken 13 gerade noch nicht mit der ersten oder
der zweiten Fangflanke 24,25 der Fangnase 20 zusammen wirken. Die Geschwindigkeit
des Begrenzerrades ist somit geringfügig geringer als die Auslösegeschwindigkeit.
Bei der Drehung des Begrenzerrades 3 gleiten die Außenflächen 32 der Fangnocken an
der unteren Fläche 29 der Fangnase 20 entlang, ohne dass die Fangkanten 23 die Fangnase
20 berühren. Dadurch kommt es auch bei einer Geschwindigkeit, die sehr nah der Auslösegeschwindigkeit
des Begrenzerrades 3 ist, nicht dazu, dass die Sperrklinke aufgrund des Aufeinandertreffens
einer Fangnocke mit der Fangnase von dem Sperrkranz 5 weg geschleudert wird, was zu
einer Fehlfunktion des Geschwindigkeitsbegrenzers führen kann und eine ungewünschte
Geräuschentwicklung mit sich bringt.
[0053] Bei geringfügiger Erhöhung der Geschwindigkeit des Begrenzerrades 3 und somit Überschreiten
der Auslösegeschwindigkeit, taucht die Fangnase 20 ein wenig tiefer in die Fangtasche
11 ein, so dass es zu einem Zusammenwirken einer der Fangkanten 23 mit der ersten
oder der zweiten Fangflanke 24,25 der Fangnase 20 kommt.
[0054] In dem in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Fangpendel
15 derart ausgestaltet, dass bei der in der Fig. 3 dargestellten Position, nämlich
bei der die Endkanten 27 der Fangnase 20 die gedachte Kreislinie 30 gerade berühren,
eine gedachte Verbindungslinie 37 zwischen der Rotationsachse 10 des Begrenzerrades
3 und der Achse 18a der Pendelrolle 18 in einem Winkel von π/A zu der Ebene 35, in
der die Schwenkachse 21 des Fangpendels 15 und die Rotationsachse 10 des Begrenzerrades
liegen, verläuft. Mit anderen Worten: In der in Fig. 3 dargestellten Position eines
erfindungsgemäßen Begrenzerrades 3 mit sechs Fangtaschen 11 beträgt der Winkel zwischen
der Linie 37 und der Ebene 35 π/6 (30°).
[0055] Ferner beträgt zu der in Fig. 3 dargestellten Position des Fangpendels 15 der Winkel
einer Linie 36, die senkrecht und mittig auf eine gedachte Verbindungslinie zwischen
den Endkanten 27 der Fangnase 20 verläuft und die Schwenkachse 10 des Begrenzerrades
3 kreuzt und der Ebene 35 ebenfalls π/A beträgt.
[0056] Durch eine derartige Geometrie kann gewährleistet werden, dass beim normalen Verlauf
der Pendelrolle 18 über das Kurvenrad 7 die Fangnase 20 stets in der Mitte der Fangtasche
11 eintaucht.
[0057] Ferner kann mit dieses Geometrie und der Ausgestaltung der Fangnase 20 mit unteren
Endkanten 27, die die Kreislinie 30 gleichzeitig kreuzen, gewährleistet werden, dass
die Auslösegeschwindigkeit bei beiden Drehrichtungen des Begrenzerrades 3 gleich bzw.
nahezu gleich ist.
[0058] Wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist die Sperrklinke 19 gegenüber dem Pendelrollenarm
17 in einem Winkel kleiner angeordnet. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
besitzt die Sperrklinke 19 gegenüber dem Pendelrollenarm 17 einen Winkel von ca. π
- π/12 (165°). Auf diese Weise kann eine geringe Baugröße des Geschwindigkeitsbegrenzers
gewährleistet werden, da die Sperrklinke 19 in ihrer höchsten Position, die in Fig.
2 dargestellt ist, nur gering von dem Begrenzerrad 3 absteht. Darüber hinaus gewährleistet
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Fangpendels 15, dass die Fangnase 20 einen
geringen Weg zwischen der höchsten Position und dem Eintauchen in eine Fangtasche
11 zurücklegt, wobei dennoch eine zuverlässige Funktion des Geschwindigkeitsbegrenzers
1 gewährleistet wird. Dadurch können die Fangnocken 8 des Kurvenrades 7 relativ flach
ausgestaltet sein, wodurch eine weitere Reduzierung der Baugröße möglich ist.
[0059] In Fig. 4 ist die Geometrie einer Fangnase 20 einer Sperrklinke eines erfindungsgemäßen
Geschwindigkeitsbegrenzers schematisch im Detail dargestellt. Die erste seitliche
Fangflanke 24 und die zweite seitliche Fangflanke 25 sind konkav gewölbt, wobei die
Krümmung der Wölbung einen sich verändernden Radius aufweist. Die erste Fangflanke
24 und die zweite Fangflanke 25 weisen dabei im Bereich der Endkante 27 zunächst eine
gleichmäßige Steigung auf, die nachfolgend in die entsprechenden Krümmungen übergeht.
Im Bereich der Endkante 27 weist dabei die erste Fangflanke 24 eine geringere Steigung
auf als die äußere Fangflanke 25. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Winkel der
Steigung der ersten Fangflanke 24 im Bereich der Endkante 27 zu einer die Endkanten
27 der Fangnase 20 verbindenden Linie 1,5 π/A beträgt. Bei dem in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiel beträgt die Steigung somit

(45°),
[0060] Die Steigung der zweiten seitlichen Fangflanke 25 im Bereich der Endkante 27 hingegen
beträgt 2·π/A. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die
Fangflanke 25 im Bereich der Endkante 27 somit eine Steigung von

(60°).
[0061] Wie aus Fig. 4 hervorgeht, weist die erste seitliche Fangflanke 24 eine stärkere
Krümmung auf als die zweite seitliche Fangflanke 25.
[0062] Aufgrund der Ausgestaltung der seitlichen Fangflanken 24,25 wird gewährleistet, dass
durch ein Zusammenwirken mit einer Fangkante einer der Fangnocken des Sperrkranzes
unabhängig von der Drehrichtung des Begrenzerrades die Fangnase 20 bei der Sperrung
des Begrenzerrades gleich weit in radialer Richtung des Begrenzerrades in die Fangtasche
gezogen wird.
[0063] Durch das Einziehen der Fangnase 20 in eine der Fangtaschen 11 wird gewährleistet,
dass der in Fig. 1 dargestellte Schaltarm 22 bis in die Schaltposition, in der ein
Schalter einer Sicherheitsschaltung geschaltet wird, verschwenkt wird. Dabei wird
die Fangnase 20 tiefer in die Fangtasche 11 hineingezogen als beim normalen Betrieb
die Fangnase 20 normalerweise in eine Fangtasche 11 eintaucht. Dadurch wird gewährleistet,
dass der Schalter nicht im normalen Betrieb des Geschwindigkeitsbegrenzers 1 geschaltet
wird. Dadurch, dass aufgrund der Form der Fangnase 20 die Fangnase 20 bei der Sperrung
unabhängig von der zuvor erfolgten Drehrichtung des Begrenzerrades 3 gleich tief in
die Fangtasche 11 eingezogen wird, kann eine Schaltung des Schalters bei beiden Drehrichtungen
des Begrenzerrades 3 zuverlässig gewährleistet werden.
[0064] In Fig. 3 ist ferner eine Sperrvorrichtung 40 schematisch dargestellt, über die die
Sperrklinke in der Sperrposition haltbar ist. Die Sperrvorrichtung 40 ist an dem freien
Ende 17a des Pendelrollenarms 17 angeordnet. Dabei weist das freie Ende 17a des Pendelrollenarms
17 eine Angriffsfläche 17b auf, an die die Sperrvorrichtung 40 angreifen kann. Die
Angriffsfläche 17b des freien Endes 17a des Pendelrollenarms 17 ist derart ausgestaltet,
dass im Betrieb des Geschwindigkeitsbegrenzers die Angriffsfläche 17b gegenüber einem
Betätigungselement der Sperrvorrichtung 40 stets einen Winkel von kleiner π/2 aufweist,
so dass es beim Auftreffen des Betätigungselementes auf die Angriffsfläche 1.7b nicht
zu einem Verklemmen des Betätigungselementes mit der Angriffsfläche 17b kommt, sondern
das Fangpendel 15 stets in die Sperrposition bewegt werden kann. Eine derartige Sperrvorrichtung
40 kann als Absinkverhinderung dienen, die beim Halten des Fahrkorbes des Hebemittels
an einer Station betätigt wird. Wenn die Sperrklinke 19 in der Sperrposition ist,
verhindert die Sperrvorrichtung 40 ein Entsperren, so dass ein ungewolltes Absinken
oder Aufsteigen des Fahrkorbes verhindert wird.
[0065] Falls sich das Fangpendel 19 beim Betätigen der Sperrvorrichtung 40 in einer Position
befindet, in der sich die Fangnase 20 außerhalb einer Fangtasche 11 befindet, kann
sich der Fahrkorb nur geringfügig bewegen, da sich durch eine geringere Drehung des
Begrenzerrades 3 die Fangnase 20 oberhalb einer Fangtasche 11 befindet und somit in
die Sperrposition bewegt werden kann. Der Fahrkorb kann somit nur im geringen Maße
absinken oder aufsteigen. Bei dem Vorsehen einer derartigen Absinkverhinderung bietet
der erfindungsgemäße Geschwindigkeitsbegrenzer besondere Vorteile, da bei erfindungsgemäßen
Geschwindigkeitsbegrenzern eine hohe Anzahl von Fangpositionen, selbst bei geringem
Durchmesser des Begrenzerrades, möglich ist. Beim Betätigen der Absinkverhinderung
kann der Fahrkorb somit nur sehr geringe Wegstrecken absinken bzw. aufsteigen, bevor
es zu einem Sperren des Begrenzerrades und somit einem Auslösen des Fangs des Fahrkorbes
kommt. Gleichzeitig wird durch die besondere Ausgestaltung der Fangnase gewährleistet,
dass selbst bei geringen Geschwindigkeiten die Fangnase derart tief in die Fangtasche
hineingezogen wird, dass es zu einem Schaltvorgang der Sicherheitsschaltung kommt.
Somit ist eine Betätigung der Sicherheitsschaltung auch durch die Betätigung der Absinkverhinderung
und einer nachfolgenden geringen Bewegung des Fahrkorbes möglich.
[0066] Der in den Figuren dargestellte Geschwindigkeitsbegrenzer weist einen erfindungsgemäßen
Fangpendel auf, Selbstverständlich ist es auch möglich, an einem Geschwindigkeitsbegrenzer
zwei oder mehrere Fangpendel vorzusehen. Diese können beispielsweise eine gemeinsame
Schwenkachse besitzen. Auch ist es möglich, separate Schwenkachsen für die Fangpendel
vorzusehen. Die Fangpendel können gegenläufig oder in gleicher Richtung angeordnet
sein. Durch eine geschickte Anordnung von zwei Fangpendeln kann die Anzahl der Sperrpositionen
des Geschwindigkeitsbegrenzers verdoppelt werden, was zu einer weiteren Erhöhung der
Sicherheit des Geschwindigkeitsbegrenzers führt.
1. Geschwindigkeitsbegrenzer (1) für Hebemittel, insbesondere für Aufzüge,
- mit einem Begrenzerrad (3) mit einem Sperrkranz (5) und mit einem Kurvenrad (7)
mit Kurvennocken (8), wobei der Sperrkranz (5) mehrere Fangtaschen (11) aufweist,
die durch Fangnocken (13) voneinander getrennt sind und wobei die Fangnocken (13)
jeweils zwei Fangkanten (23) aufweisen und jeweils eine Fangkante (23) zweier benachbarter
Fangnocken einander gegenüberliegen,
- mit mindestens einem Fangpendel (15), das eine Sperrklinke (19) und einen Pendelrollenarm
(17) mit Pendelrolle (18) aufweist, wobei im Gebrauch die Pendelrolle (18) auf dem
Kurvenrad (7) rollt,
- wobei die Sperrklinke (19) eine Fangnase (20) mit einer ersten seitlichen Fangflanke
(24) und einer von der ersten Fangflanke (24) abgewandten zweiten seitlichen Fangflanke
(25) aufweist und die Fangnase (20) beim Rollen der Pendelrolle (18) über eine der
Kurvennocken (8) in eine der Fangtaschen (11) eintaucht und
- wobei bei Erreichen einer Auslösegeschwindigkeit des Begrenzerrades (3) und darausfolgenden
Abheben der Pendelrolle (18) von dem Kurvenrad (7) die Fangnase (20) mit einer der
Fangkanten (23) einer der Fangnocken (13) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeihnet, dass
- die erste und die zweite Fangflanke (24,25) jeweils eine untere Endkante (27) aufweisen,
die durch eine untere Fläche (29) der Fangnase (20), die konkav ausgebildet ist, miteinander
verbunden sind und
- die unteren Endkanten (27) und die untere Fläche (29) der Fangnase (20) an den Radius
der durch Außenflächen (32) der Fangnocken (13) und die Fangkanten (23) gebildete
Kreislinie (30) angepasst sind, derart, dass die unteren Endkanten (27) beim Eintauchen
in die Fangtaschen gleichzeitig und als erste Elemente der Fangnase (20) die Kreislinie
(30) kreuzen.
2. Geschwindigkeitsbegrenzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Fläche (29) der Fangnase (20) gleichmäßig gebogen ist, wobei vorzugsweise
die Biegung der unteren Fläche (29) einen Radius aufweist, der dem Radius der Kreislinie
(30) entspricht.
3. Geschwindigkeitsbegrenzer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkranz (5) eine gleichmäßig angeordnete Anzahl A von Fangtaschen (11) aufweist.
4. Geschwindigkeitsbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Fangflanke (24,25) der Fangnase (20) eine konkave Wölbung
aufweisen, wobei vorzugsweise die erste und die zweite Fangflanke (24,25) jeweils
eine Krümmung mit sich veränderndem Radius aufweist, wobei die erste seitliche Fangflanke
(24) eine stärkere Krümmung aufweist als die zweite seitliche Fangflanke (25),
5. Geschwindigkeitsbegrenzer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste seitliche Fangflanke (24) der Pendelrolle (18) zugewandt angeordnet ist
und im unteren Bereich eine flachere Steigung als die zweite Fangflanke (25) aufweist,
wobei vorzugsweise der Winkel zwischen der zweiten Fangflanke (25) und einer die unteren
Endkanten (27) der Fangnase (20) verbindenden Ebene an der unteren Endkante (27) der
zweiten Fangflanke (25) 2·π/A beträgt und/oder der Winkel zwischen der ersten Fangflanke
(24) und einer die unteren Endkanten (27) der Fangnase (20) verbindenden Ebene an
der unteren Endkante (27) der ersten Fangflanke (24) 1,5·πr/A beträgt.
6. Geschwindigkeitsbegrenzer nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklinke (19) gegenüber dem Pendelrollenarm (17) in einem Winkel kleiner π
verläuft.
7. Geschwindigkeitsbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (21) des Fangpendels (15) und die Rotationsachse (10) des Begrenzerrades
in einer Ebene (35) liegen, die vertikal verläuft.
8. Geschwindigkeitsbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvennocken (8) des Kurvenrades (7) gleichmäßig an dem Kurvenrad (7) angeordnet
sind, wobei vorzugsweise jeweils eine Kurvennocke (8) in radialer Richtung des Begrenzerrades
(3) neben einer Fangtasche (11) und mittig zu der Fangtasche (11) angeordnet ist.
9. Geschwindigkeitsbegrenzer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Position des Fangpendels (15), in der die unteren Endkanten (27) der Fangnase
(20) auf der Kreislinie (30) liegen, der Winkel zwischen einer Verbindungslinie (37)
zwischen der Achse (18a) der Pendelrolle (18) und dem Mittelpunkt des Begrenzerrades
(3) zu der gemeinsamen Ebene (35) der Schwenkachse (21) des Fangpendels (15) und der
Rotationsachse (10) des Begrenzerrades (3) π/A beträgt.
10. Geschwindigkeitsbegrenzer nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die den Mittelpunkt des Begrenzerrades (3) kreuzende Mittelsenkrechte (36) einer
Verbindungslinie zwischen den unteren Endkanten (27) der Fangnase (20) in der Position
des Fangpendels (15), in der die unteren Endkanten (27) auf der Kreislinie (30) liegen,
in einem Winkel von n/A zu der gemeinsamen Ebene (35) der Schwenkachse (11) des Fangpendels
(15) und der Rotationsachse (10) des Begrenzerrades (3) angeordnet ist.
11. Geschwindigkeitsbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sperrvorrichtung (40) vorgesehen ist, über die die Sperrklinke (19) in die Sperrposition
bewegbar ist, wobei vorzugsweise die Sperrvorrichtung (40) an dem freien Ende (17a)
des Pendel-rollenarms (17) angeordnet ist.
12. Geschwindigkeitsbegrenzer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende (17a) des Pendelrollenarms (17) eine Angriffsfläche (17b) aufweist,
an der die Sperrvorrichtung (40) angreifen kann, wobei die Angriffsfläche (17b) im
Betrieb des Geschwindigkeitsbegrenzers zu einem Betätigungselement der Sperrvorrichtung
(40) stets einen Winkel kleiner π/2 aufweist, derart, dass das Fangpendel (15) stets
in der Sperrposition bewegbar ist.
13. Geschwindigkeitsbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Anlenkpunkt des Fangpendels (15) ein Schaltarm (22) angeordnet ist, der
mit einem Schalter zusammenwirkt, wobei vorzugsweise die erste und die zweite Fangflanke
(24,25) der Fangnase (20) derart ausgebildet sind, dass durch das Zusammenwirken einer
Fangkante (23) einer Fangnocke (13) mit der ersten oder der zweiten Fangflanke (24,25)
der Fangnase (20) die Fangnase (20) derart in die Fangtasche (11) bewegbar ist, dass
der Schalter betätigbar ist.
14. Geschwindigkeitsbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Fangpendel (15) gegenläufig an dem Begrenzerrad (3) angeordnet sind, wobei die
Fangpendel (15) vorzugsweise eine gemeinsame Schwenkachse (21) aufweisen.
15. Fangpendel (15) für einen Geschwindigkeitsbegrenzer (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 14.