[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen von U-förmigen Kanalelementen neben
dem Gleis einer Bahnstrecke nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Neben den Gleisen von Bahnstrecken ist oftmals eine Verlegung von Kabeln notwendig.
Diese dienen der Elektrifizierung der Strecke. Denn durch diese Kabelleitungen werden
Weichen, Bahnübergänge, signaltechnische Anlagen oder aber auch andere Einrichtungen
jeglicher Art elektrisch betrieben.
[0003] Zum Verlegen der Kabel dienen U-förmige Kanalelemente, in welchen die Kabel verlaufen
sollen. Die zu verlegenden U-förmigen Kanalelemente werden hierbei im Regelfall als
standartisierte Baugrößen verbaut. Sie sind in den Materialien Beton oder Kunststoff
erhältlich. Üblicherweise haben sie eine Länge von 0,5 bis 1,0 m. Der Einbau dieser
U-förmigen Kanalelemente erfolgt dabei in einem festzulegenden Abstand seitlich des
Gleises. Die U-förmigen Kanalelemente werden hierbei im Erdreich so eingegraben, daß
deren Oberkante vorzugsweise bündig mit dem Erdreich abschließt oder aber etwas aus
dem Erdreich herausragt.
[0004] Zum Verlegen der U-förmigen Kanalelemente wird zunächst ein Graben ausgehoben. Hierzu
dienen bekannte Aushubgeräte wie Bagger oder dgl., welche den Aushub bewerkstelligen.
Nach dem Aushub wird zunächst vor dem Einsetzen der U-förmigen Kanalelemente ein Split-Sand-Gemisch
oder ein Einkornbeton eingebaut. Dies erfolgt in der Regel mit einer Stärke von 5
bis 10 cm. Anschließend werden dann in einem weiteren Arbeitsgang die U-förmigen Kanalelemente
zum Einbauort verfahren und auf der zuvor eingebauten Auflage eingebaut. Zum Schluß
wird das Erdreich in einem weiteren Arbeitsgang wieder seitlich am U-förmigen Kanal
eingebaut und planiert und verdichtet.
[0005] Es sind somit eine Mehrzahl von einzelnen Arbeitsschritten erforderlich, um die U-förmigen
Kanalelemente zu verlegen. Dies bedeutet, daß das Verlegen der U-förmigen Kanalelemente
taktweise erfolgt und demgemäß entsprechend langsam ist.
[0006] Davon ausgehend liegt' der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verlegen von U-förmigen Kanalelementen neben dem Gleis
einer Bahnstrecke zum anschließenden Verlegen von Kabeln mit einer wesentlich höheren
Leistung im Vergleich zu den bisherigen Einbauweisen zu schaffen.
[0007] Die technische
Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0008] Dadurch ist ein Verfahren zum Verlegen von U-förmigen Kanalelementen neben dem Gleis
einer Bahnstrecke zum anschließenden Verlegen von Kabeln geschaffen, dessen Leistung
wesentlich höher ist als die bisherigen Einbauweisen. Die Grundidee des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt in einer Kanalverlegemaschine bestehend aus einem oder mehreren Arbeitswagen,
welche sich kontinuierlich vorwärtsbewegen und welche alle Arbeiten zum Verlegen der
U-förmigen Kanalelemente voll- oder teilautomatisch durchführen. Durch diese kontinuierliche
Arbeitsweise wird die Arbeitsleistung im Vergleich zu den bekannten taktweisen Arbeitstechniken
erheblich erhöht. Die Grundidee liegt somit in einer schienengebundenen, eigenständigen
Maschine, die spezielle Arbeitswagen für spezielle Arbeitsabschnitte besitzt. So wird
zunächst der Aushub durchgeführt, anschließend wird der Split oder dgl. eingebaut
und schließlich werden die U-förmigen Kanalelemente in den Graben eingesetzt. Dies
bedeutet ein Maximum an automatischer Ausführung aller Arbeitsschritte. Die Maschine
ist dabei derart ausgelegt, daß sämtliche gängigen standartisierten U-förmigen Kanalelemente
eingebaut werden können. Es ist aber auch grundsätzlich denkbar, daß Sonderformen
von U-förmigen Kanalelementen mit größeren Einzellängen eingebaut werden können.
[0009] Die Grundidee der Weiterbildung gemäß Anspruch 2 liegt in der Verwendung einer entsprechenden
Grabenaushebeinrichtung in einem gleisgebundenen bzw. gleisgeführten, kontinuierlichen
Verfahren zum Ausheben eines zu einem Gleis parallelen Grabens einer Bahnstrecke.
Die Aushubeinrichtung führt den Aushub des U-förmigen Grabens so genau und kontinuierlich
durch, daß keine separaten Verfüllarbeiten mehr erforderlich sind. Bei der Verwendung
einer Fräseinrichtung entspricht dabei vorzugsweise die Breite des Grabens exakt dem
auszuhebenden Kanal. Dieses Ausheben des Grabens erfolgt während des Ablaufs der Maschinentätigkeit
kontinuierlich. Der Vorteil liegt in einer kontinuierlichen Arbeitsweise mit dadurch
verbundenen hohen Leistungsansätzen in einem einzigen Arbeitsgang. Der Aushub erfolgt
dabei mittels einer entsprechenden Aushubeinrichtung sowohl in Erdschichten als auch
optional in Gesteinsschichten, je nach Bedarf und Anforderung der örtlichen Gegebenheiten.
Somit ist ein kontinuierliches Ausführen aller Arbeitsschritte in einem Durchgang
und auch bei großen Entfernungen zum Gleis außerhalb des Gleisbereiches gewährleistet.
Die technische Realisierung sieht somit vor, daß es sich um ein kontinuierliches Aushubverfahren
des Grabens handelt. Dies bedeutet, daß der Arbeitswagen auf dem Gleis kontinuierlich
fährt und daß auf diesem Arbeitswagen eine entsprechende Aushubeinrichtung angeordnet
ist, welche während der Vorwärtsbewegung des Arbeitswagens synchron den Graben aushebt
und das Aushubmaterial sofort dem Arbeitswagen oder einem vor- oder nachgeschalteten
anderen Arbeitswagen oder einem Arbeitswagen auf einem Parallelgleis zuführt. Somit
ist eine schienengebundene Aushubeinrichtung in Form einer eigenständigen, schweren
Maschine auf dem Arbeitswagen geschaffen, welche einen kontinuierlichen Aushub insbesondere
mittels einer Fräse in große Tiefen von mehreren Metern sowie mit großen Entfernungen
zur Gleisachse von mehreren Metern gewährleistet. Das Aushubmaterial wird dabei direkt
im Anschluß an den Aushub in einem kontinuierlichen Arbeitsgang für die Entsorgung
verladen. Das Aushubmaterial kann dabei mittels eines Förderbands zu herkömmlichen
vorgeschalteten oder nachgeschalteten oder auf einem Nachbargleis befindlichen Bahnwagen
transportiert werden.
[0010] Eine bevorzugte Weiterbildung schlägt gemäß Anspruch 3 vor, daß das Aushubmaterial
durch die Aushubeinrichtung abgefräst wird. Es handelt sich somit um eine gleisgeführte
bzw. gleisgebundene Grabenfräse. Das Abfräsen hat den Vorteil, daß dadurch ein kontinuierliches
Arbeitsfluß im Sinne der kontinuierlichen Vorwärtsbewegung des Arbeitswagens gewährleistet
ist.
[0011] Die technische Realisierung der Grabenfräse sieht gemäß der Weiterbildung in Anspruch
4 vor, daß als Fräseinrichtung ein endlos umlaufendes Band oder eine endlos umlaufende
Kette oder dgl. verwendet wird, welche mit Fräselementen bestückt ist. Der Vorteil
einer derartigen Fräseinrichtung besteht darin, daß ein kontinuierlicher Aushub bis
in großen Tiefen von mehreren Metern sowie mit großen seitlichen Entfernungen zum
Gleis von mehreren Metern möglich ist. Dabei ist die Fräseinrichtung vorzugsweise
auswechselbar. Durch unterschiedlich breite Fräseinrichtungen können somit auf einfache
Weise unterschiedlich breite Gräben ausgehoben werden.
[0012] Dabei entspricht gemäß der Weiterbildung in Anspruch 5 die Breite der Fräseinrichtung
vorzugsweise der Breite des auszuhebenden Grabens. Dies bedeutet, daß in einem einzigen
Arbeitsgang mit einem einzigen Vorwärtstrieb der Fräseinrichtung der Graben entsprechend
den geforderten Dimensionierungen ausgehoben werden kann.
[0013] Eine bevorzugte Weiterbildung schlägt gemäß Anspruch 6 vor, daß die Aushubeinrichtung
an einem quer zur Bewegungsrichtung des Arbeitswagens teleskopierbaren Ausleger angeordnet
ist. Dieser auskragendes Ausleger, an dessen Ende sich die Aushubeinrichtung, insbesondere
die Fräseinrichtung befindet, hat den Vorteil, daß große Entfernungen zwischen dem
Gleis und dem auszuhebenden Graben überbrückt werden können, und zwar Entfernungen
von mehreren Metern. Die Fräseinrichtung kann dabei schwenkbar sein, um dadurch Hindernisse
beispielsweise in Form von Masten umfahren zu können. Die stabile Führung der Aushubeinrichtung
wird durch die Kompaktbauweise des Arbeitswagens mit dem entsprechenden Aufbau für
die Aushubeinrichtung erreicht. Das Gewicht der vorbeschriebenen Einheit dient dabei
dazu, dem Kippmoment der auskragenden Aushubeinrichtung entgegenzuwirken. Das Gewicht
kann hierbei auch optional variabel gewählt werden, indem beispielsweise der Arbeitswagen
mit Zusatzgewichten ausgerüstet wird. Somit ist ein kontinuierliches Ausführen sämtlicher
Arbeitsschritte in einem Durchgang auch bei großer zeitlicher Entfernung zum Gleis
gewährleistet.
[0014] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 7 hat den Vorteil, daß auf technisch einfache Weise
sehr große Tiefen von mehreren Metern ausgehoben werden können. Außerdem ist eine
Möglichkeit zum Umfahren von Hindernissen geschaffen. Somit können die Teleskoparme
die Fräseinrichtung in ihrer geforderten Lage hinsichtlich Höhe und Richtung sowie
hinsichtlich der Neigung durch eine entsprechende Verschwenkbewegung halten.
[0015] Die Auswechselbarkeit der Aushubeinrichtung am Arbeitswagen gemäß der Weiterbildung
in Anspruch 8 hat den Vorteil, daß entsprechend den variablen Baustellenanforderungsprofilen
entsprechende Aushubeinrichtungen eingesetzt werden können. Die Auswechselbarkeit
hat aber auch den Vorteil, daß andere Werkzeuge als Aushubeinrichtungen als optionale
Zusatzlösung angebaut werden können, beispielsweise Bohrgeräte oder Verdichtgeräge
oder sonstige Werkzeuge jeglicher Art.
[0016] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 9 hat den Vorteil, daß die Positionierung der Aushubeinrichtung,
insbesondere der Fräseinrichtung automatisch hinsichtlich Höhe und Seitenlage sowie
hinsichtlich der Neigung automatisch reguliert wird, ohne daß die Grabenmaße von Hand
vermessen werden müssen. So kann die automatische Neigungsregulierung der Fräseinrichtung
beispielsweise über Lasersteuerung in Abhängigkeit von der Tiefe sowie Breite des
auszuhebenden Grabens erfolgen. Somit kann die komplette Vorrichtung die Arbeitsabläufe
teilautomatisch oder vollautomatisch insbesondere mittels einer Lasersteuerung steuern.
[0017] Das Zuführen des Aushubmaterials zum Arbeitswagen kann gemäß der Weiterbildung in
Anspruch 10 mittels eines Förderbandes erfolgen. Somit ist die gleisgebundene bzw.
gleisgeführte Aushubeinrichtung insbesondere in Form einer Grabenfräse mit einer Förderbandtechnik
dahingehend kombiniert, daß eine direkte Abförderung des Aushubmaterials auf ein angeschlossenes
Förderband im kontinuierlichen Arbeitsgang erfolgt.
[0018] Vorzugsweise ist dabei gemäß der Weiterbildung in Anspruch 11 das Förderband um eine
vertikale Achse verschwenkbar. Auf diese Weise kann das Aushubmaterial sowohl auf
Bahnwagen vor Kopf oder aber auch auf ein Nachbargleisfahrzeug oder einen Straßenlastkraftwagen
verladen werden.
[0019] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 12 sieht einen Bunkerwagen für das Splitmaterial
vor. Die Förderwagen geben dabei das Fördermaterial aus dem Bunkerwagen auf Förderbänder
ab. Dabei können bei Bedarf mehrere Bunkerwagen in Reihe gekoppelt werden, um genügend
Splitmaterial transportieren zu können.
[0020] Eine bevorzugte Weiterbildung schlägt Anspruch 13 dahingehend vor, daß nach dem Aushub
des Grabens das seitliche Erdreich des Grabens durch seitliche Stützbretter gestützt
wird. Diese Stützbretter bestehen vorzugsweise aus Blech oder Stahl. Zu diesem Zweck
ist die Stützeinrichtung vorzugsweise an einem teleskopierbar auskragenden Arm angeordnet,
welcher die Stützbretter exakt in dem ausgegrabenen Kanal positionieren kann. Ein
wesentlicher Aspekt ist dabei, daß diese seitlichen Stützbretter synchron mit dem
Vorwärtstrieb der Arbeitswagen mitgeführt werden. Dies bedeutet, daß sofort nach dem
Ausheben des Grabens die Stützbretter zur Wirkung gelangen und den Graben gegen seitliches
Zusammenfallen schützen. Diese Stützbretter definieren somit einen sogenannten laufenden
Verbau. Die seitlichen Stützbretter können dabei durch ein U-förmiges Profil definiert
sein. Der Boden (oder die Decke) bildet somit die starre bauliche Verbindung zwischen
den beiden seitlichen Stützbrettern. Dieser Boden bzw. die Decke braucht sich dabei
nicht über die gesamte Länge dieser Stützeinrichtung zu erstrecken. Es reicht aus,
daß der Boden nur über eine Teillänge ausgebildet ist. Dort, wo sich kein Boden befindet,
kann dann beispielsweise der Split eingebracht werden. Sind dann die beiden seitlichen
Stützbretter noch durch einen horizontalen, stegartigen Abstreifer miteinander verbunden,
kann der eingebrachte Split geglättet und ggf. verdichtet werden.
[0021] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 14 schlägt die zuvor bereits erwähnte Variante vor,
daß der dem Boden des Grabens aufgegebene Split von einem Abstreifer geglättet und
ggf. verdichtet wird. Dies bedeutet, daß zunächst dem Boden der Split oder dgl. aufgegeben
wird, wobei der mitgeführte Abstreifer den Split abzieht und erforderlichenfalls vorverdichtet.
Dies stellt somit eine Möglichkeit dar, um ohne großen Aufwand dem ausgehobenen Graben
den Bodensplit zuzuführen. Es ist lediglich erforderlich, daß von einem entsprechenden
Vorratsbehälter des Arbeitswagens der dort bevorratete Split beispielsweise mittels
eines Transportbandes dem Graben zugeführt wird.
[0022] Wie zuvor bereits ebenfalls ausgeführt, ist der Abstreifer gemäß der Weiterbildung
in Anspruch 15 vorzugsweise an den Stützbrettern des laufenden Verbaus zur Abstützung
des seitlichen Erdreichs ausgebildet. Dies stellt eine technisch einfache Maßnahme
einerseits zum Abstützen des seitlichen Erdreichs und andererseits zum Abstreifen
des aufgegebenen Splits dar.
[0023] Eine weitere Weiterbildung schlägt gemäß Anspruch 16 die Bevorratung der U-förmigen
Kanalelemente auf dem Arbeitswagen vor. Dabei können die bevorrateten U-förmigen Kanalelemente
mittels einer entsprechenden Zuführeinrichtung dem Graben zugeführt werden. Als Zuführeinrichtung
kann beispielsweise ein Förderband dienen, welches seitlich neben dem Arbeitswagen
schräg in Richtung Graben verläuft. Dadurch werden die U-förmigen Kanalelemente gewissermaßen
schräg von hinten dem Graben zugeführt. Die entsprechende Einbauvorrichtung der U-förmigen
Kanalelemente kann zusätzlich als laufender Verbau zur seitlichen Abstützung des Erdreichs
dienen. Es ist aber auch grundsätzlich denkbar, daß die Einbauvorrichtung mit den
zuvor beschriebenen Seitenbrettern gleich im Anschluß an die Aushubeinrichtung miteinander
kombiniert werden, daß also bereits dort der Einbau der U-förmigen Kanalelemente erfolgt,
nachdem zuvor im Bereich dieser Seitenbretter der Bodensplit aufgegeben worden ist.
Hierdurch kann im optimalen Fall ein Oberwagen weniger erforderlich sein. Die Funktionen
und Prinzipien der beiden vorbeschriebenen Einheiten bleiben jedoch gleich. Sie sind
lediglich in einer Einrichtung im Bereich des Grabens miteinander vereinigt. Grundsätzlich
kann für die U-förmigen Kanalelemente ein spezieller Transportwagen vorgesehen sein.
Hier können die vom Werk ab palettierten oder speziell nachpalettierten U-förmigen
Kanalelemente mittels eines Portalkrans zu einem Ablegewagen transportiert werden.
Dieser Ablegewagen ist somit mit der vorbeschriebenen Zuführeinrichtung ausgestattet.
Der Portalkran fährt hierbei auf seinen Schienenrädern auf Flankenschienen der in
Reihe gekoppelten Bahnwagen. Der Portalkran ist dabei mit einer Palettengabel oder
einer anderweitigen Hubeinrichtung ausgestattet, welche zum Transport der palettierten,
U-förmigen Kanalelemente in der Lage sind. Der Ablegewagen nimmt sich aus den Paletten
eine fraktionierte Einheit an U-förmigen Kanalelementen und legt diese auf einem Querförderband
ab. Das Querförderband transportiert die U-förmigen Kanalelemente zu einem Übergabeförderband.
Da die U-förmigen Kanalelemente auf Standardpaletten lagern, muß nach Leerung dieser
Palette ein schnelles Wegräumen möglich sein. Hierzu kann ein zusätzliches Querförderband
die Palette sofort nach Leerung aus dem Ablagebereich für die neue, gefüllte Palette
gefahren werden. Damit ist sichergestellt, daß ein kontinuierlicher Arbeitsfortschritt
gewährleistet ist. Um eine kontinuierliche Versorgung mit U-förmigen Kanalelementen
zu gewährleisten, können mehrere Transportwagen für die U-förmigen Kanalelemente ohne
Ablegewagen zusätzlich aufgereiht werden. Ein Portalkran fährt zum Transport der Paletten
jeweils über eine Schiene von Wagen zu Wagen. Er kann sowohl die alten Paletten aber
auch die neuen Paletten zum vorgesehenen Arbeitsplatz transportieren.
[0024] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 17 schlägt vor, daß die Maschine sämtliche vermessungstechnisch
relevanten Tätigkeiten über eine entsprechende Positionssteuerung, insbesondere Lasersteuerung
selbständig ausführen kann. Dies betrifft den Abstand zum Gleis, die Höhenlage der
U-förmigen Kanalelemente sowie die Seitenlage des Kanals, ebenso die Verrückung des
Kanals während des Arbeitsvorganges, nämlich das Verziehen während der Vorwärtsbewegung.
[0025] Schließlich schlägt die Weiterbildung gemäß Anspruch 18 vor, daß nach dem Einbau
der U-förmigen Kanalelemente das seitliche Erdreich nachverdichtet und/oder geglättet
wird. Dies kann mittels eines Flankenverdichters erfolgen, welcher das seitlich neben
dem Kanal befindliche Erdmaterial nachverdichtet und glättet.
[0026] Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum erfindungsgemäßen Verfahren zum Verlegen
von U-förmigen Kanalelementen neben dem Gleis einer Bahnstrecke zum anschließenden
Verlegen von Kabeln wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen
zeigt:
- Fig. 1
- eine Einzelansicht der Vorrichtung zum Ausheben eines Grabens;
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht zunächst mit der in Fig. 1 und 2 beschriebenen Aushubeinrichtung,
anschließend einer Zuführeinheit von Split in den Graben sowie schließlich einer Einheit
zum Zuführen von U-förmigen Kanalelementen;
- Fig. 4a
- einen Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 3;
- Fig. 4b
- einen Schnitt entlang der Linie C-C in Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Wagens zur Bevorratung der Uförmigen Kanalelemente;
- Fig. 6a
- einen Schnitt entlang der Linie D-D in Fig. 5;
- Fig. 6b
- einen Schnitt entlang der Linie E-E in Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Ansicht der Zuführung der U-förmigen Kanalelemente zu dem Graben.
[0027] Zunächst ist in den Fig. 1 und 2 die Vorrichtung zum Ausheben eines Grabens in einer
Einzelansicht dargestellt.
[0028] Auf einem Gleis 1 einer Bahnstrecke ist ein Arbeitswagen 2 mit einem Oberbau 3 verfahrbar.
Aufgabe dieses Arbeitswagens 2 mit einem entsprechenden Werkzeug ist es, mit Abstand
seitlich neben dem Gleis 1 einen Graben 4 auszuheben.
[0029] Zu diesem Zweck ist ein am Oberbau 3 des Arbeitswagens 2 seitlich auskragender, teleskopierbarer
Ausleger 5 vorgesehen. Am äußeren Ende dieses Auslegers 5 befindet sich eine Aushubeinrichtung
6. Diese Aushubeinrichtung 6 ist als Fräseinrichtung 7 in Form eines endlos umlaufendes
Bandes 8 mit darauf befindlichen Fräselementen 9 ausgebildet.
[0030] Weiterhin ist ein Förderband 10 vorgesehen. Dieses mündet mit seinem vorderen Ende
oberhalb eines - nicht dargestellten - weiteren Arbeitswagens 2 auf dem gleichen Gleis
1 oder auf einem Nachbargleis. Dieses Förderband 10 ist um eine vertikale Achse verschwenkbar.
Die Funktionsweise der Grabenaushubvorrichtung ist wie folgt:
[0031] Zunächst bringt der teleskopierbare Ausleger 5 die Fräseinrichtung 7 der Aushubeinrichtung
6 in den richtigen seitlichen Abstand bezüglich des Gleises 1. Es ist aber genau die
Stelle, wo der Graben 4 ausgehoben werden soll.
[0032] Anschließend wird die Fräseinrichtung 7 mittels eines entsprechenden Antriebs nach
unten verschwenkt, und zwar mit einem Neigungswinkel, wie er in Fig. 1 erkennbar ist.
Durch das endlos umlaufende Band 8 wird mittels der Fräselemente 9 das Erdreich abgefräst,
so daß der Graben 4 entsteht. Wesentlich dabei ist, daß sich während dieses Fräsvorganges
der Arbeitswagen 2 kontinuierlich vorwärts bewegt. Dies bedeutet, daß während dieses
Vorwärtstriebs des Arbeitswagens 2 das Erdreich kontinuierlich mittels der Fräseinrichtung
7 abgefräst wird und somit entsprechend dem Vorwärtstrieb des Arbeitswagens 2 der
Graben 4 geschaffen wird. Durch eine Höhenverstellung des Auslegers 5 an seinem Oberbau
3 des Arbeitswagens 2 und/oder durch die Neigung der Fräseinrichtung 7 kann die Tiefe
des Grabens 4 vorherbestimmt werden. Die Steuerung erfolgt dabei vorzugsweise automatisch
mittels einer Laserpositioniereinrichtung.
[0033] Das von der Fräseinrichtung 7 abgefräste Aushubmaterial 11 wird dem Förderband 10
aufgegeben. Dieses Förderband 10 wird um seine vertikale Achse derart verschwenkt,
daß das vordere Ende dieses Förderbands 10 das Aushubmaterial 11 in einen entsprechenden
Vorratsbehälter abwirft. Es kann sich dabei um den Arbeitswagen 2, um einen dahinter
oder davor befindlichen Arbeitswagen 2, um einen Arbeitswagen 2 auf einem Nachbargleis
oder um einen Lastkraftwagen handeln.
[0034] Nachdem in das Erdreich 12 der Graben 4 eingebracht worden ist, besteht die Gefahr,
daß das seitliche Erdreich 12 in den Graben 4 einbricht. Aus diesem Grunde ist im
Anschluß an die Aushubeinrichtung 6 eine Abstützeinrichtung 13 für die Seitenwände
des Grabens 4 vorgesehen. Zu diesem Zweck dient ein U-Profil mit seitlichen Stützbrettern
4. Dieses ist an einem teleskopierbaren Kragarm 15 derart angeordnet, daß das U-Profil
derart in den Graben 4 ragt, daß die seitlichen Stützbretter 14 seitlich am Graben
4 anliegen und das Erdreich 12 stützen. Wesentlich dabei ist, daß dieser durch die
Stützbretter 14 gebildete Verbau synchron mitfährt. Dies bedeutet, daß sofort hinter
der Aushubeinrichtung 6 die Stützbretter 14 nachgeführt werden. Eine weitere Besonderheit
des die Stützbretter 14 definierenden U-Profils ist, daß dieses nur im vorderen Bereich
einen Boden aufweist (welcher die Stützbretter 14 starr beabstandet), während im hinteren
Bereich der Boden weggelassen ist.
[0035] Denn diesem bodenlosen Bereich des U-Profils wird Split 16 zugeführt. Dieser ist
in einem Bevorratungsbehälter 17 bevorratet. Dieser definiert zusammen mit einer Transporteinrichtung
18 in Form eines Förderbandes eine Splitaufgabeeinrichtung 19.
Die Funktionsweise ist dabei wie folgt:
[0036] Der in dem Bevorratungsbehälter 17 bevorratete Split 16 wird über die schräg nach
vorne gerichtete Transporteinrichtung 18 in Form des Förderbandes dem Graben 4 zugeführt,
und zwar im Bereich des U-Profils, welches die seitlichen Stützbretter 14 definiert.
Konkret wird der Split 16 demjenigen Bereich des U-Profils zugeführt, welcher keinen
Boden aufweist. Dies bedeutet, daß der Split 16 direkt dem Untergrund des ausgehobenen
Grabens 4 zugeführt wird.
[0037] Allerdings befindet sich am hinteren Ende der beiden Stützbretter 14 ein quer verlaufender
Abstreifer 20. Dieser streicht den darunter durchziehenden Split 16 glatt und verdichtet
ihn gegebenenfalls.
[0038] Schließlich ist eine Kanalelementeeinsetzeinrichtung 21 vorgesehen. Diese hat den
Zweck, U-förmige Kanalelemente 22 über eine Zuführeinrichtung 23 dem Graben 4, welcher
zwischenzeitlich im Bodenbereich mit Split 16 versehen ist, zuzuführen.
[0039] Die Kanalelementeeinsetzeinrichtung 21 weist zunächst U-förmige Kanalelemente 22
auf, welche auf dem Arbeitswagen 2 palettiert sind (in Fig. 5 ganz links). Mittels
eines Portalkranes 24 werden die palettierten U-förmigen Kanalelemente 22 zu einer
Ablegeeinheit 25 transportiert. Der Portalkran 24 fährt hierbei auf Schienenrädern
auf Flankenschienen der in Reihe gekoppelten Bahnwagen. Der Portalkran 24 ist dabei
mit einer Palettengabel oder einer anderweitigen Hubeinrichtung ausgestattet, welche
zum Transport der palettierten U-förmigen Kanalelemente 22 dient.
[0040] Die Ablegeeinheit 25 nimmt sich aus den Paletten eine fraktionierte Einheit von U-förmigen
Kanalelementen 22 und legt diese auf ein Querförderband 26 ab. Das Querförderband
26 transportiert die U-förmigen Kanalelemente 22 zu einem Übergabeförderband, welches
die Zuführeinrichtung 23 definiert.
[0041] Von dort aus erfolgt die Zuführung der entnommenen U-förmigen Kanalelemente 22 zu
einer Einbaueinrichtung 27. Diese ist im Wesentlichen als U-Profil ausgebildet und
dient gleichermaßen zum seitlichen Abstützen des Erdreichs 12 im Graben 4. Auf diese
Weise reihen sich die U-förmigen Kanalelemente 22 nach ihrem Einbau in Reihe hintereinander.
[0042] In Fig. 6b ist noch eine weitere Funktion des Transportwagens für die U-förmigen
Kanalelemente dargestellt. Da die U-förmigen Kanalelemente auf Standard-Paletten lagern,
muß nach Leerung der jeweiligen Palette ein schnelles Wegräumen möglich sein. Hierzu
ist ein zusätzliches Querförderband 28 vorgesehen, welches die leere Palette sofort
nach Leerung aus dem Ablagebereich für die neu gefüllte Palette fährt. Dadurch ist
sichergestellt, daß ein kontinuierlicher Arbeitsfortschritt gewährleistet ist. Es
können somit mehrere Wagen für die U-förmigen Kanalelemente 22 aufgereiht werden,
um so eine kontinuierliche Versorgung mit den U-förmigen Kanalelementen 22 zu gewährleisten.
Der Portalkran 24 fährt zum Transport der Paletten jeweils über die Schienen von Wagen
zu Wagen. Somit kann der Portalkran 24 sowohl die alten Paletten aber auch die neuen
Paletten zum vorgesehenen Absetzplatz transportieren.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Gleis
- 2
- Arbeitswagen
- 3
- Oberbau
- 4
- Graben
- 5
- Ausleger
- 6
- Aushubeinrichtung
- 7
- Fräseinrichtung
- 8
- Band
- 9
- Fräselement
- 10
- Förderband
- 11
- Aushubmaterial
- 12
- Erdreich
- 13
- Abstützeinrichtung
- 14
- Stützbrett
- 15
- Kragarm
- 16
- Split
- 17
- Bevorratungsbehälter
- 18
- Transporteinrichtung
- 19
- Splitaufgabeeinrichtung
- 20
- Abstreifer
- 21
- Kanalelementeeinsetzeinrichtung
- 22
- U-förmige Kanalelemente
- 23
- Zuführeinrichtung
- 24
- Portalkran
- 25
- Ablegeeinheit
- 26
- Querförderband
- 27
- Einbaueinrichtung
- 28
- Querförderband
1. Verfahren zum Verlegen von U-förmigen Kanalelementen (22) neben dem Gleis (1) einer
Bahnstrecke,
bei dem zunächst aus dem Erdreich (12) ein Graben (4) ausgehoben wird,
bei dem anschließend auf dem Boden des Grabens (4) Split (16) oder dgl. aufgegeben
wird und
bei dem schließlich die U-förmigen Kanalelemente (22) in den Graben (4) eingesetzt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere, auf dem Gleis (1) verfahrbare Arbeitswagen (2) verwendet werden,
welche/r in Fahrtrichtung gesehen hintereinander eine Aushubeinrichtung (6) für den
Graben (4), eine Splitaufgabeeinrichtung (19) sowie eine Kanalelementeeinsetzeinrichtung
(21) aufweisen/aufweist und
welche/r während der Arbeiten kontinuierlich vorwärtsbewegt werden/wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem auf dem Gleis (1) verfahrbaren Arbeitswagen (2) eine Aushubeinrichtung (6)
angeordnet ist, welche vom Arbeitswagen (2) aus den Graben (4) aushebt,
daß der Arbeitswagen (2) während des Aushebens des zum Gleis parallelen Grabens (4) kontinuierlich
vorwärtsbewegt und dabei gleichzeitig der Aushub kontinuierlich durchgeführt wird
und
daß das Aushubmaterial (11) nach dem Aushub kontinuierlich dem Arbeitswagen (2) oder
einem anderen, auf dem Gleis (2) oder einem Nachbargleis verfahrenbaren Arbeitswagen
(2) zugeführt wird
3. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aushubmaterial (11) durch die Aushubeinrichtung (6) abgefräst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abfräsen eine Fräseinrichtung (7) mit einem endlos umlaufenden Band (8) oder
Kette mit darauf angeordneten Fräselementen (9) verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Fräseinrichtung (7) der Breite des auszuhebenden Grabens (4) entspricht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aushubeinrichtung (6) an einem quer zur Bewegungsrichtung des Arbeitswagens (2)
teleskopierbaren Ausleger (5) angeordnet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der teleskopierbare Ausleger (5) und/oder die Aushubeinrichtung (6) an dem teleskopierbaren
Ausleger (5) höhenverstellbar angeordnet ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aushubeinrichtung (6) auswechselbar am Arbeitswagen (2) angeordnet ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aushubeinrichtung (6) eine Positionsmeßeinrichtung zur Positionsbestimmung bezüglich
des Gleises (1) zugeordnet ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Zuführen des Aushubmaterials (11) zum Arbeitswagen (2) ein Förderband (10) vorgesehen
ist, dem das Aushubmaterial (11) von der Aushubeinrichtung (6) aufgegeben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Förderband (10) um eine vertikale Achse verschwenkbar ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Splitaufgabeeinrichtung (19) einen Bevorratungsbehälter (17) für den Split (16)
auf dem Arbeitswagen (2) sowie eine von dem Bevorratungsbehälter (17) ausgehende sowie
im Graben (4) mündende Transporteinrichtung (18) aufweist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich zwischen der Aushubstelle des Grabens (4) und der Zuführung der U-förmigen
Kanalelemente (22) die Seitenwände des Grabens (4) durch seitliche Stützbretter (14)
gestützt werden, welche an einem Kragarm (15) des Arbeitswagens (2) angeordnet sind
und synchron mitgeführt werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der auf den Boden des Grabens (4) aufgegebene Split (16) von einem Abstreifer (20)
geglättet und ggf. verdichtet wird,
wobei der Abstreifer (20) fest mit dem Arbeitswagen (2) verbunden ist und synchron
mitgeführt wird.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 13 und 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstreifer (20) an den Stützbrettern (14) angeordnet ist.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die U-förmigen Kanalelemente (22) auf dem Arbeitswagen (2) bevorratet werden und
von dort aus mittels einer Zuführeinrichtung (23) dem Graben (4) zugeführt werden.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß vermessungstechnisch relevante Arbeiten mittels einer Positionserkennungseinrichtung
mit zugeordneter Steuerung durchgeführt werden.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Einbau der U-förmigen Kanalelemente (22) das seitliche Erdreich (12) nachverdichtet
und/oder geglättet wird.