[0001] Die Erfindung betrifft einen Schichtverbund als Träger für keramische, Stein- oder
ähnliche Beläge, insbesondere Fliesen.
[0002] Das Vorsehen von keramischen Belägen, insbesondere Keramikfliesen, im Innen- und
Außenbereich von Gebäuden ist bekannt. Diese keramischen Beläge werden üblicherweise
im sogenannten Dünnbettverfahren verlegt. Dieses Verfahren, im Zusammenhang mit den
verwendeten Materialien, weist jedoch einige Probleme auf. So muss sichergestellt
werden, dass die keramischen Beläge mit Hilfe eines Fliesenklebers gut an einer Tragunterkonstruktion
haften. Des Weiteren muss für Anwendungen im "Wasserbereich" ein Dicht- und Drainagesystem
gesorgt werden, da nichtvermeidbare Feuchtigkeitsbelastungen, welche durch die keramischen
Beläge und insbesondere die Fugen zwischen den Belägen dringen, sich unterhalb der
keramischen Beläge als Stauwasser ansammeln. Derartiges Stauwasser kann insbesondere
bei keramischen Belägen im Außenbereich aufgrund wechselnder Temperaturbelastungen
zur Zerstörung der Fliesen oder Untergründe führen sowie wesentliche Bestandteile
der verwendeten Fugenkleber ausspülen, so dass diese ihre Festigkeit verlieren, oder
im schlimmsten Fall in die Unterkonstruktion einsickern und diese zerstören. Darüber
hinaus führen Temperaturänderungen auch aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
der keramischen Beläge und der Bestandteile der tragenden Unterkonstruktion zu Spannungen,
die insbesondere bei Belastung der Böden zu Rissen in den keramischen Belägen oder
Fugen führen können. Es wird daher bereits bei bekannten Tragkonstruktionen für keramische
Beläge ein Abdichtungssystem zusammen mit einem Drainagesystem vorgesehen, in dem
Hohlräume vorhanden sind, so dass auch aufgrund eines Gefälles das Stauwasser selbstständig
aus dieser Tragkonstruktion abfließen kann und die Konstruktion belüftet wird.
[0003] Aus dem Dokument
DE 299 24 180 U1 ist eine Trägerplatte für einen solchen Bodenaufbau beschrieben. Diese Trägerplatte
besteht aus einer geprägten Kunststofffolie, die ein- oder beseitig mit einem Vlies
verklebt ist, wobei das unterseitige Vlies der besseren Anbindung der Trägerplatte
an den Untergrund dient. Die geprägten Kunststoffplatte bzw. Folie ist sehr steif,
da die Ausprägungen für einen trittfesten Aufbau sorgen sollen und dem Spannungsabbau
bei Belastung dienen. Des Weiteren sind die Verprägungen und Ausnehmungen so angeordnet,
dass sie Drainagekanäle bilden, so dass Stauwasser abfließen kann. Nachteilig bei
dieser Tragkonstruktion ist jedoch, dass je nach Einbaulage der Tragplatten eingedrungenes
Wasser möglicherweise nicht sofort oder nicht vollständig abfließt. Des Weiteren ist
durch die steife Ausbildung der geprägten Kunststoffplatte eine Konfektionierung nur
als gut zu transportierende Stücke oder Platten möglich.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, den Träger von keramischen Belägen
so zu verbessern, dass die Böden gut gegen eindringende Feuchtigkeit abgedichtet sind,
eine gute Verankerung der keramischen Beläge erfolgt, die notwendig mechanische Belastbarkeit
der keramischen Beläge sichergestellt ist, die Drainagefunktion verbessert ist und
dies ohne dass der Träger der keramischen Beläge in seinem Aufbau aufwendiger und
damit teurer ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Schichtverbund als Träger für keramische, Stein- oder
ähnliche Beläge mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Dieser Schichtverbund wird
beispielsweise auf einer mit 1% oder 2% Gefälle hergestellten Oberfläche eines Untergrundes,
beispielsweise eines Estrichbodens aufgebracht, vorzugsweise verklebt. Der Schichtverbund
besteht zumindest aus vier miteinander verbundenen Schichten, von unten nach oben
aufgezählt, sind dies ein Vlies, eine wasserdichte elastische Folie, ein Abstandsgewirr
und ein perforiertes Vlies.
[0006] Das die Unterseite des Schichtverbundes abschließende Vlies besteht vorzugsweise
aus Kunststofffasern, besonders bevorzugt aus Polypropylenfasern. Bei dem Vlies kann
es sich um ein Spinnfaservlies oder ein Nadelvlies handeln. Ausreichend ist eine Vliesschicht
mit einer Dichte von mindestens 10 g/m
2, bevorzugt werden 30 g/m
2 oder mehr. Dieses Vlies dient zur Verankerung des Schichtverbundes am Estrichgrund
und ist mit der darüber angeordneten Folie verbunden. Diese Verbindung kann über eine
separate Klebeschicht erzielt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass
bei der Herstellung des Schichtverbundes durch Laminieren oder Aufkaschieren die Folie
im warmen Zustand mit dem Vlies verbunden wird, wobei durch die noch klebrige Konsistenz
der Folie eine Anbindung am Vlies erfolgt.
[0007] Die über dem Vlies angeordnete Folie besteht aus einem wasserdichten elastischen
Kunststoff, vorzugsweise aus Polyethylen oder Polypropylen. Die Dicke der Folie wird
so gewählt, dass sie eine ausreichende Festigkeit für den Anwendungszweck aufweist,
wobei sich Foliendicken von mindestens 0,2 mm als ausreichend herausgestellt haben.
Je nach dem Herstellungsprozess des Schichtverbundes kann eine solche Kunststofffolie
auch dreischichtig ausgebildet sein, nämlich aus einer Kernschicht aus Polyethylen
und/oder Polypropylen, die ein- oder beidseitig mit einer Kleberschicht beschichtet
ist, wobei diese Kleberschichten dazu dienen, auf der einen Seite eine Verbindung
mit dem Vlies einzugehen und auf der anderen Seite eine Verbindung zwischen der Kernschicht
und dem Abstandsgewirr herzustellen. Diese Kunststofffolie ist wasserdicht und bevorzugt
auch resistent gegen Säuren und Laugen. Sie gewährleistet damit, dass Wasser, welches
durch die keramischen Beläge bzw. durch Risse in den Fliesen sowie durch die zwischen
den Fliesen vorgesehenen Fugen dringt, nicht in den Untergrund, insbesondere von Gebäuden,
eindringen kann. Dieses Wasser wird oberhalb der Folie im Bereich des Abstandsgewirrs
abgeführt. Das Abstandsgewirr übernimmt damit die Drainagefunktion und stellt eine
Drainagesystemschicht dar.
[0008] Das Abstandsgewirr ist ein maßgeschneidertes Produkt, es besteht aus basenresistenten
Wirrfäden, beispielsweise aus Polyesterfäden oder aus Polyolefinfäden, bevorzugt aus
Polypropylenfäden. Trotz der offenen Struktur mit bis zu 95% Porenräumen besitzt das
mattenartig hergestellte Abstandsgewirr eine ausreichende Stauchhärte, die für die
Verwendung des Verbundes notwendig ist. Es ermöglicht des Weiteren eine optimale Wärme-
und Feuchtigkeitsregulierung aufgrund der in einem solchen Gewirr vorhandenen Hohlräume
zwischen den Fäden des Gewirrs und die Matten sind gut aufrollbar. Bei dem Abstandsgewirr
handelt es sich bevorzugt um ein extrudiertes Produkt. Es kann auch auf andere Weise
hergestellt werden, beispielsweise aus einem Fadengelege, welches durch einen Plissiervorgang
in Falten gelegt wird und dadurch eine gewünschte Dicke erhält. Diese vorgenannten
Abstandsgewirre lassen sich in unterschiedlichen Dicken herstellen. Für den vorliegenden
Anwendungszweck werden Abstandsgewirre mit einer Dicke von 1 mm bis 10 mm vorgesehen,
vorzugsweise von 2 mm bis 4 mm. Ein solches Abstandsgewirr in dem erfindungsgemäßen
Schichtverbund als Träger für keramische Platten gewährleistet damit die gute Drainagefunktion
dieses Schichtverbundes.
[0009] Das Abstandsgewirr wird an seiner Oberfläche von einem perforierten Abdeckvlies abgedeckt.
Das die Oberseite des Schichtverbundes abschließende Abdeckvlies besteht beispielsweise
aus Polyester- oder Polyolefinfasern, bevorzugt aus Polypropylenfasern. Bei dem Abdeckvlies
kann es sich um ein Spinnfaservlies oder ein Nadelvlies handeln. Ausreichend ist eine
Vliesschicht mit einer Dichte von mindestens 10 g/m
2, bevorzugt werden 30 g/m
2 oder mehr. Dieses Abdeckvlies dient zur Trennung des Abstandgewirrs gegen flächiges
Eindringen des Fliesenklebers. In dem Abdeckvlies sind Durchbrechungen eingebracht.
Diese senkrecht verlaufenden Durchbrechungen erstrecken sich bis zum Abstandsgewirr.
Diese eingebrachten Durchbrechungen sind über die Gesamtfläche des Abdeckvlieses verteilt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt eine gleichmäßige Verteilung der Durchbrechungen.
Auf diese Weise kann die Druckbelastung, die von oben auf die keramischen Beläge aufgebracht
wird, gleichmäßig über den Schichtverbund verteilt werden, da in diese Durchbrechungen
der zur Befestigung der keramischen Beläge vorgesehene Fliesenkleber eindringt. Wird
also ein erfindungsgemäßer Schichtverbund auf dem Estrichboden befestigt und anschließend
Fliesenkleber aufgebracht, dringt der Fliesenkleber durch die Durchbrechungen des
Abdeckvlieses in das Abstandsgewirr ein und bildet im Abstandsgewirr unterhalb der
Durchbrechungen des Abdeckvlieses säulenartige Gebilde gleicher Höhe aus. Diese Fliesenklebersäulen
sind durch Verbindung mit den Wirrfäden des Abstandsgewirrs gut verankert und gewährleisten
im Schichtverbund nach dem Abbinden des Fliesenklebers eine gute Stabilität für den
keramischen Belag, der gleichmäßig auf diesen Fliesenklebersäulen aufliegt. Da der
Fliesenkleber in einem pastösen, viskosen Zustand aufgetragen wird, dringt er nur
in den Bereichen des Abstandgewirrs ein, wo das an der Oberfläche des Abstandsgewirrs
angeordnete Abdeckvlies Durchbrechungen aufweist. Es verbleibt ausreichend Raum im
Abstandsgewirr zur Ausübung der Drainagefunktion. Der Fliesenkleber besitzt nach dem
Abbinden eine ausreichende Stabilität um die Druckbelastung der keramischen Böden
aufzunehmen. Das Abstandsgewirr weist eine hohe Stauchhärte auf. Dies bedeutet, dass
das Gewirr weder beim Verlegen des Schichtverbundes noch bei Belastung der mit Fliesenkleber
versehenen Oberfläche, z.B. durch Begehen, deformiert wird. Auf diese Weise gewährleistet
der erfindungsgemäße Schichtverbund die notwendige mechanische Belastungsfähigkeit.
[0010] Die Durchbrechungen im Abdeckvlies können einen beliebigen Querschnitt haben, wie
beispielsweise runde, ovale, quadratische oder polygonale Querschnittsformen. Bevorzugt
sind runde Durchbrechungen, wobei die Breite der Durchbrechungen oder der Durchmesser
der Durchbrechungen zwischen 3 mm und 20 mm liegt, vorzugsweise zwischen 8 mm bis
12 mm.
[0011] Der erfindungsgemäße Verbund kann in vorteilhafter Weise als Träger für keramische
oder ähnliche Beläge, insbesondere Fliesen, eingesetzt werden und weist sowohl eine
gute Drainagefunktion als auch eine gute Dichtfunktion auf und zwar kombiniert in
dem erfindungsgemäßen Schichtverbund. Dieser Schichtverbund ist des Weiteren spannungsfrei
und aufgrund seiner Zusammensetzung trittschalldämmend. Darüber hinaus kann dieser
Schichtverbund aus den vier Schichten, nämlich Abdeckvlies, Abstandsgewirr, Kunststofffolie
und Vlies im Herstellungsprozess leicht zu bestimmten Formaten verarbeitet werden,
wie sie üblicherweise im Bau Verwendung finden. Um eine recht große Fläche mit einem
keramischen Belag zu versehen, können neben den zu Formaten verarbeiteten Schichtverbunden
auch in vorteilhafter Weise Rollen einer aufgewickelten Schichtverbundbahn in gewünschten
Breiten, beispielsweise 1 m, 1,20 m, 1,50 m bereitgestellt werden, da sämtliche Schichten
des Verbundes flexibel sind. Die erfindungsgemäßen Schichtverbundstücke werden vor
dem Aufbringen der keramischen o.a. Beläge auf dem mit Fliesenkleber bestrichenen
Estrich aufgelegt, wobei die einzelnen Schichtverbundstücke so verlegt werden, dass
sie unmittelbar aneinander stoßen. Zur Abdichtung der Stoßstellen zwischen zwei Schichtverbundstücke
wird beispielsweise ein bekanntes Spleißband, bevorzugt ein einseitig mit Klebstoff
beschichtetes Vliesband, unterhalb der Schichtverbundstücke vorgesehen. Auf diese
Weise werden auch die Spleiße abgedichtet.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird bei einem hergestellten Schichtverbundstück
das Vlies versetzt zum Abstandsgewirr vorgesehen, so dass das Vlies an einer Seite
das Abstandsgewirr überragt und das Abstandsgewirr an der gegenüberliegenden Seite
das Vlies überragt. Die zwischen beiden angeordnete Kunststofffolie wird jedoch in
einer Breite vorgesehen, die sowohl das Abstandsgewirr als auch das Vlies ganzflächig
abdeckt. Eine solche Anordnung der Schichten im erfindungsgemäßen Schichtverbund hat
den Vorteil, dass beim Verlegen dieser Schichtverbundstücke auf einfache Weise eine
wasserdichte Anordnung gewährleistet werden kann, da beim Zusammenfügen dieser Schichtverbundstükke
im Verbindungsbereich immer eine Kunststofffolie des einen Teils auf oder unter einer
Kunststofffolie des anderen Schichtverbundteils zu liegen kommt.
[0013] Zusätzlich kann in diesem Verbindungsbereich ein Klebeband auf der mit Vlies versehenen
Unterseite der Folie vorgesehen werden und zwar auf den vliesfreien Folienüberstand
aufgebracht werden. Zum wasserdichten Verlegen und Verbinden zweier Schichtverbundstücke
wird dieses Klebeband nach Entfernen der Schutzfolie oder des Schutzpapiers gegen
die Oberseite der Folie eines nächsten Schichtverbundstückes in dem Bereich, indem
die Folie das Abstandsgewirr seitlich überragt, verklebt. Durch kräftiges Andrükken,
beispielsweise mittels einer Rolle, werden beide Schichtverbundteile verbunden, wobei
die Verbindungsstellen wie bereits die einzelnen Schichtverbundstücke wasserdicht
ausgebildet sind. Weitere Schichtverbundstücke können in gleicher Weise verlegt werden.
Damit ist in einfacher Weise eine wasserdichte Verlegung des Schichtverbundes auf
dem Estrichboden sichergestellt.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schichtverbundes,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht von zwei nebeneinander angeordneten und verbundenen Schichtverbundstücken.
[0015] In der Fig. 1 ist in perspektivischer Ansicht der erfindungsgemäße Schichtverbund
1 gezeigt, wobei von unten nach oben dieser erfindungsgemäße Schichtverbund 1 aus
einem Vlies 4, einer wasserdichten Folie 3, einem Abstandsgewirr 2 und einem Abdeckvlies
9 besteht. Ein solcher Schichtverbund 1 wird mittels Fliesenkleber auf den Estrichboden
aufgeklebt, wobei dafür Sorge getragen werden muss, dass der Estrichboden ein Gefälle
von 1,5% bis 2% aufweist. Dieses Gefälle ermöglicht es, dem in dem Schichtverbund
1 eingedrungenen Wasser selbstständig abzufließen.
[0016] Das Vlies 4 besteht in diesem Fall aus Polypropylenfasern, die eine gute Verbindung
mit dem Fliesenkleber eingehen. Oberhalb des Vlieses 4 ist eine wasserdichte Polyethylenfolie
vorgesehen, die auf das Vlies 4 im Herstellungsprozess aufkaschiert ist. Diese Folie
3 gewährleistet damit, dass das Wasser, welches durch die keramischen Böden dringt,
oberhalb dieser Folie abfließt und damit den Estrichuntergrund vor Wasserschäden schützt.
Die Folie 3 ist mit einem Abstandsgewirr 2 verbunden, welches zu 100% aus Polypropylen
besteht und eine Dicke D2 von 3 mm aufweist. Das Abstandsgewirr 2 ist an seiner Oberfläche
von einem Abdeckvlies 9 bedeckt. Dieses Abdeckvlies 9 besteht aus Polypropylen-Filamenten
und besitzt gleichmäßig verteilt über seine Gesamtfläche Durchbrechungen 5, die ausgehend
von der Oberfläche des Abdeckvlieses 9 bis zum Abstandsgewirr 2 reichen. In diesem
Fall haben die Durchbrechungen einen runden Querschnitt mit einem Durchmesser B5 von
8 mm. Ist ein solcher Schichtverbund 1 auf dem Estrichboden verlegt, wird der zur
Befestigung der keramischen Platten vorgesehene Fliesenkleber aufgebracht, der durch
die Durchbrechungen 5 des Abdeckvlieses 9 in das Abstandsgewirr 2 einfließt und nach
dem Abbinden tragende Säulen für den keramischen Bodenbelag bildet. Bei dem vorliegende
Schichtverbund wurde eine Stauchhärte von 72 kPa gemessen.
[0017] Ein solcher erfindungsgemäßer Schichtverbund 1 kann in bestimmten gewünschten Formaten
angeboten werden, d.h. in einer gewünschten Breite B1 und in einer gewünschten Länge.
Es ist auch möglich, insbesondere zur Verlegung größerer Flächen Bahnen des Schichtverbundes
1 herzustellen, beispielsweise in standardisierten Breiten B1 von 1 m, 1,20 m, 1,50
m und Längen von 1 m bis 3 m. Aufgrund der biegeelastischen Ausgestaltung und der
verhältnismäßig geringen Gesamtdicke des erfindungsgemäßen Schichtverbundes können
solche Bahnen aufgewickelt als Rolle zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise
in vorgegebenen Längen von 5m, 10 m, 30 m, 50 m oder anderen Längen.
[0018] Fig. 2 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform eines Schichtverbundes 1, 1'.
Beide Schichtverbundstücke 1, 1' sind vierschichtig aufgebaut aus einem Vlies 4, 4'
einer wasserdichten Folie 3, 3', einem Abstandsgewirr 2, 2' und einem Abdeckvlies
9, 9' mit entsprechenden Durchbrechungen 5, die in der Fig. 2 nicht gezeigt sind.
Der Schichtverbund 1 in Fig. 2 zeigt eine Folie 3 mit einer Breite B3, die größer
ist als die Breite B2 des Abstandsgewirrs 2, so dass sich in Fig. 2 an der linken
Seite des Schichtverbundes 1 ein Überstand 6 ergibt. Andererseits ist die Breite B3
der Folie 3 auch größer als die Breite B4 des Vlieses 4, so dass sich an der rechten
Seite des Schichtverbundes ein Absatz 7 ergibt, siehe Fig. 2. Das benachbart angeordnete
Stück des Schichtverbundes 1' ist an der linken Seite gleich ausgestaltet, d.h. es
besitzt ebenfalls einen Überstand 6'. An der rechten Seite fluchten die Enden der
vier Schichten 9', 2', 3', 4'. Es handelt sich hier um ein Randstück. Es könnte in
gleicher Weise auch hier ein Absatz 7' vorgesehen werden, wenn dieses Teil des Schichtverbundes
1' an seiner rechten Seite mit einem weiteren Stück eines Schichtverbundes verklebt
werden soll. Wie aus der Fig. 2 zu ersehen, überlappen die Stücke des Schichtverbundes
1' im Bereich des Absatzes 7 bzw. des Überstandes 6'. Zwischen der Folie 3 im Bereich
des Absatzes 7 und der Folie 3' im Bereich des Überstands 6' ist in diesem Beispiel
ein Klebeband 8 angeordnet. Dabei kann es sich um ein Kautschukklebeband oder ein
Acrylklebeband handeln. Dieses Klebeband gewährleistet eine sichere Verbindung zwischen
den beiden anliegenden Bereichen der Folie 3, 3' und damit wird eine wasserdichte
Verbindung im Bereich der Verbindungsstelle der Schichtverbunde 1, 1' sichergestellt.
Fig. 2 zeigt der besseren Übersicht halber die beiden Stücke des Schichtverbundes
1 und 1' vor der Verbindungsbildung. Nach der Verbindungsbildung fluchten sowohl die
Ober- als auch die Unterseiten beider Stücke des Schichtverbundes 1 und 1'.
[0019] Selbstverständlich kann eine solche Verbindungsstelle bei Verwendung von Schichtverbunden
1, wie in Fig. 1 gezeigt, ohne Überstände 6 und Absätze 7 in bekannter Weise unter
Verwendung von Klebebändern wasserdicht verlegt werden. In diesem Fall werden die
Klebebänder an der Unterseite des Schichtverbundes 1, d.h. am Vlies 4 befestigt. Die
Klebebänder können auch auf der Ober- und Unterseite des Schichtverbundes vorgesehen
sein. Des Weiteren ist eine Abdichtung auch durch ein auf der Baustelle in Form von
Raupen aufgetragenes Dichtmedium möglich.
[0020] Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Bezugszeichenliste:
[0021]
- 1, 1'
- Schichtverbund
- 2, 2'
- Abstandsgewirr
- 3, 3'
- Folie
- 4,4'
- Vlies
- 5
- Durchbrechung
- 6, 6'
- Überstand
- 7
- Absatz
- 8
- Klebefolie
- 9, 9'
- Abdeckvlies
- B1
- Breite von 1
- B2
- Breite von 2
- B3
- Breite von 3
- B4
- Breite von 4
- B5
- Durchmesser von 5
- D2
- Dicke von 2
1. Schichtverbund (1, 1') als Träger für keramische, Stein- oder ähnliche Beläge, aufgebaut
aus mehreren miteinander verbundenen Schichten, nämlich einer Drainagesystemschicht,
einer wasserdichten, elastische Folie (3, 3') und einem Vlies (4, 4'), dadurch gekennzeichnet, dass die Drainagesystemschicht ein Abstandsgewirr (2, 2') ist, welches an seiner Oberseite
mit einem Abdeckvlies (9, 9') versehen ist, wobei das Abdeckvlies (9, 9') verteilt
über die Gesamtfläche des Abstandsgewirrs (2, 2') mit Durchbrechungen (5) ausgestattet
ist.
2. Schichtverbund (1, 1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechungen (5) des Abdeckvlies (9, 9') gleichmäßig über die Gesamtfläche
des Abdeckvlies (9, 9') vorgesehen sind.
3. Schichtverbund (1, 1') nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechungen (5) einen runden, ovalen, quadratischen oder polygonalen Querschnitt
aufweisen und bevorzugt eine Breite B5 von 3 bis 20 mm, besonders bevorzugt 8 bis
12 mm, besitzen.
4. Schichtverbund (1, 1') nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Abstandsgewirr (2, 2') aus gleichen oder unterschiedlichen Kunststofffäden, vorzugsweise
aus Polyesterfäden, besteht und eine Dicke D2 von 1 bis 10 mm, vorzugsweise 2 bis
4 mm aufweist.
5. Schichtverbund (1, 1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Folie (3, 3') aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyethylen oder Polypropylen,
besteht.
6. Schichtverbund (1, 1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Folie (3, 3') aus drei miteinanderverbundenen Schichten aufgebaut
ist, nämlich einer Kernschicht aus Polyethylen oder Polypropylen, die beidseitig mit
einer Kleberschicht beschichtet ist.
7. Schichtverbund (1, 1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies (4, 4') aus Polypropylenfasern aufgebaut ist.
8. Schichtverbund (1, 1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckvlies (9, 9') aus Polyesterfasern oder Polyolefinfasern aufgebaut ist.
9. Schichtverbund (1, 1') nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der biegeelastische Schichtverbund (1, 1') in einer gewünschten Breite B1, vorzugsweise
in einer Breite B1 von 1 m, 1,20 m oder 1,50 m, sowie in gewünschten Längen, vorzugsweise
von 1 m bis 3 m, und zwar als zugeschnittene Stücke oder aufgewikkelt als Rolle zur
Anwendung herstellbar ist.
10. Schichtverbund (1, 1') nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der biegeelastische Schichtverbund (1, 1') in der gewünschten Breite B1 ein Abstandsgewirr
(2, 2') mit einer Breite B2, eine Folie (3, 3') mit einer Breite B3 und ein Vlies
(4, 4') mit einer Breite B4 besitzt, wobei bevorzugt zur wasserdichten Verlegung die
Folie (3, 3') eine größere Breite B3 als die Breite B2 des Abstandsgewebes (2, 2')
aufweist.
11. Schichtverbund (1, 1') nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (3, 3') das Abstandsgewirr (2, 2') zumindest an einer Seite überragt und
einen Überstand (6, 6') bildet.