[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere ein Schwenkriegelschloss,
das ein Schlossgehäuse besitzt, in dem wenigstens eine Schließmechanik mit einem Riegel
aufgenommen ist. Der Riegel kann in eine Schließposition bewegt werden, in der dieser
aus dem Schlossgehäuse zum Verschließen der Tür hervorsteht, wobei der Riegel in eine
Öffnungsposition überführbar ist, in der der Riegel zum Öffnen der Tür in das Schlossgehäuse
zurückbewegt wird. Die Schließmechanik umfasst wenigstens ein Aktivierungselement,
das über eine Aktivierungsbewegung zum Bewegen des Riegels aktivierbar ist. Die Wirkverbindung
zwischen dem Aktivierungselement und dem Riegel umfasst ein Getriebeelement, wobei
zumindest ein Sperrglied zur Sicherheitssperrung der Schließmechanik vorgesehen ist,
das in eine Sperrposition und eine Freigabeposition überführbar ist. In der Sperrposition
steht das Sperrglied im Eingriff mit dem Getriebeelement, wobei das Sperrglied in
der Freigabeposition losgelöst vom Getriebeelement angeordnet ist.
[0002] Aus der
DE 10 2008 016 699.5-15 ist ein gattungsbildendes Schloss bereits bekannt, das als Schwenkriegelschloss ausgeführt
ist. Ein derartiges Schloss findet Anwendung für Türen, Tore oder beispielsweise Fenster.
Der Riegel ist als Hakenriegel ausgeführt und ist schwenkbar im Schlossgehäuse aufgenommen.
Ist der Riegel aus dem Schlossgehäuse herausgeschwenkt und steht dieser aus diesem
hervor, kann dieser mit einem komplementär ausgeführten Gegenelement verrasten, um
die Tür, das Tor oder beispielsweise das Fenster zu schließen. Wird das Schloss entriegelt,
beispielsweise durch eine Handhabe oder durch einen Schließzylinder, kann der Riegel
von der Schließposition in die Öffnungsposition überführt werden. Dabei wird das Aktivierungselement
zur Aktivierung der Schließmechanik und folglich zum Bewegen des Riegels beispielsweise
durch eine Handhabe wie einen Türdrücker, einen Türknauf oder ferner durch einen Schließzylinder
gebildet.
[0003] Bei derartigen Schlössern bildet die Öffnung im vorderen Gehäusebereich des Schlossgehäuses
eine verringerte Sicherheit, da die Öffnung durch die Verschwenkbarkeit des Riegels
entsprechend groß ausgeführt werden muss. Ist der Riegel aus dem Schlossgehäuse herausgeschwenkt,
kann gegebenenfalls mit einem Einbruchwerkzeug die Schließmechanik derart überwunden
werden, dass eine Überführung des Riegels von der Schließposition in die Öffnungsposition
auch ohne Aktivierung eines der Aktivierungselemente ermöglicht wird.
[0004] In Figur 1 ist ein gattungsbildendes Schloss 1 gemäß dem Stand der Technik gezeigt.
Das Schloss 1 besitzt ein Schlossgehäuse 2, in dem der Riegel 3 schwenkbar um einen
Riegelbolzen 27 ausgeführt ist. Zur Anlenkung des Riegels ist das Getriebeelement
6 gezeigt, das über den Bolzen 25 gelenkig mit dem Riegel 3 verbunden ist, wobei der
Bolzen 25 in einer Führungskulisse 26, die innerhalb des Riegels 3 eingebracht ist,
geführt ist. Wird das Getriebeelement 6 um die Drehachse 8 im Uhrzeigersinn gedreht,
so kann der Riegel von der gezeigten Öffnungsposition in die Schließposition überführt
werden.
[0005] Die Drehung des Getriebeelementes 6 um die Drehachse 8 wird dabei entweder durch
ein erstes Aktivierungselement, gebildet durch die Nuss 4, oder durch ein zweites
Aktivierungselement, gebildet durch den Mitnehmer 5, ausgelöst. Der Mitnehmer 5 dient
als Mitnehmer für einen Schließzylinder, der den Mitnehmer 5 in Drehbewegung versetzen
kann. Über die Zahnstruktur 17, die in dem ersten Zahnkranz 24 des Getriebeelementes
6 kämmt, kann die Drehbewegung des Mitnehmers 5 auf eine Drehbewegung des Getriebeelementes
6 übertragen werden.
[0006] Wird die Schließmechanik über die Nuss 4 aktiviert, so wird diese um die Nussachse
12 verdreht. An der Nuss 4 ist ein Hebelelement 15 angebracht, das auf gleiche Weise
über eine Verzahnung eine Drehbewegung in dem Getriebeelement 6 und folglich eine
Schwenkbewegung im Riegel 3 erzeugen kann.
[0007] Das Schloss besitzt vorderseitig einen Stulp 28, in dem eine nicht näher gezeigte
Öffnung eingebracht ist. Ferner ist eine Totpunktlinie 31 gezeigt, die durch die Drehachse
8 und den Riegelbolzen 27 in der Erstreckungsrichtung festgelegt ist. In der dargestellten
Öffnungsposition des Riegels 3 befindet sich der Bolzen 25 unterhalb der Totpunktlinie
31. Wird der Riegel 3 in die Schließposition überführt, durchwandert der Bolzen 25
die Totpunktlinie 31 und verbleibt auf der oberen Seite der Totpunktlinie 31. Dadurch
entsteht eine zunächst stabile Position des Riegels 3 in der Schließposition, wobei
diese insbesondere durch nicht näher gezeigte Federelemente sichergestellt ist. Würde
der Riegel 3 gewaltsam um den Riegelbolzen 27 gedreht, so bildet sich aufgrund der
Anordnung des Bolzens 25 oberhalb der Totpunktlinie 31 ein Gegenmoment, das ein Überführen
des Riegels 3 von der Schließposition in die Öffnungsposition verhindert.
[0008] Nachteilhafterweise hat sich jedoch gezeigt, dass durch eine manuelle Einwirkung
auf die Schließmechanik dennoch ein Überführen des Riegels 3 von der Schließposition
in die Öffnungsposition möglich ist. Insbesondere kann durch die Öffnung im Stulp
28 mit einem Einbruchwerkzeug eine Drehbewegung in das Getriebeelement 6 entgegen
dem Uhrzeigersinn eingeleitet werden, so dass zumindest der Bolzen 25 wieder unterhalb
der Totpunktlinie 31 gelangt. Dadurch kann kein weiteres Gegenmoment aufrechterhalten
werden, wenn der Riegel 3 gewaltsam in die Öffnungsposition überführt wird. Um dieses
zu verhindern, kann lediglich der Schließzylinder 3 in einer Blockierposition verbleiben,
so dass eine Bewegung des Getriebeelementes 6 über die Verzahnung der Zahnstruktur
17 mit dem ersten Zahnkranz 24 des Getriebeelementes 6 eine Verdrehung verhindert.
Diese als Zuhaltung wirkende Blockierung durch den Schließzylinder ergibt jedoch keine
zufriedenstellende Sicherheit gegen manuelle Einbruchsversuche zur gewaltsamen Öffnung
des Schlosses 1.
[0009] Derartige Schlösser sind zwar mit Sperrgliedern ausgeführt, die direkt auf den Riegel
wirken können, jedoch können diese Sperrglieder ebenfalls nicht sicher ausgeführt
werden. Derartige, insbesondere als Zuhaltung bezeichnete Sperrglieder werden häufig
durch besondere kinematische Anordnungen der Schließmechanik selbst gebildet, die
jedoch durch die Öffnung im Stulp des Schlossgehäuses einfach erreichbar und ebenfalls
überwindbar sind.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schloss gemäß der vorliegenden
Art mit einer erhöhten Sicherheit gegen manuelle Einbruchsversuche zu schaffen.
[0011] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Schloss gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0012] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass ein Wechsel zwischen der Sperrposition
und der Freigabeposition des Sperrgliedes über zumindest einen Abschnitt der Aktivierungsbewegung
des Aktivierungselementes derart erzeugbar ist, dass eine Bewegung des Sperrgliedes
in seine jeweilige Position zur Bewegung des Riegels in seine jeweilige Position zumindest
teilweise sequenziell erfolgt.
[0013] Erfindungsgemäß wird der Wechsel zwischen der Sperrposition und der Freigabeposition
des Sperrgliedes zumindest über einen Abschnitt der Aktivierungsbewegung des Aktivierungselementes
erzeugt. Der Wechsel der jeweiligen Position des Riegels wird dabei in Wirkverbindung
mit dem Sperrglied ausgeführt, derart, dass eine Bewegung des Riegels in seine jeweilige
Position ebenfalls zur Bewegung des Sperrgliedes in seine jeweilige Position zumindest
teilweise sequenziell über der Bewegung des Aktivierungselementes erfolgt. Wird der
Riegel durch Betätigung des Aktivierungselementes beispielsweise von der Schließposition
in die Öffnungsposition überführt, so bewirkt die Bewegung des Aktivierungselementes
wenigstens über einen sequenziellen Abschnitt der Aktivierungsbewegung ebenfalls eine
Überführung des Sperrgliedes von der Sperrposition in Freigabeposition.
[0014] Umgekehrt bewirkt eine Überführung des Riegels von der Öffnungsposition in die Schließposition,
dass auch das Sperrglied von der Freigabeposition wieder in die Sperrposition überführt
wird. Kern der Erfindung ist dabei, dass die Bewegung des Sperrgliedes in seine jeweilige
Position nicht über der gesamten Bewegung des Aktivierungselementes zur Aktivierung
des Riegels erfolgt, sondern der Wechsel der Position des Sperrgliedes erfolgt lediglich
über einen sequenziellen, teilweisen Abschnitt der Aktivierungsbewegung des Riegels.
[0015] Wird der Riegel folglich von der Schließposition in die Öffnungsposition überführt,
kann hierfür das Aktivierungselement bewegt werden. Über einen vorgelagerten, ersten
Abschnitt der Aktivierungsbewegung wird das Sperrglied von der Sperrposition in die
Freigabeposition überführt. Erst anschließend erfolgt die eigentliche Aktivierung
der Schließmechanik zur Bewegung des Riegels. Folglich kann das Sperrglied die Schließmechanik
durch Wechselwirkung mit dem Getriebeelement noch blockieren, und die Aktivierungsbewegung
kann bereits eingeleitet werden. Ist die Überführung des Sperrgliedes von der Sperrposition
in die Freigabeposition vollzogen, kann das Aktivierungselement nachfolgend in Eingriff
mit der eigentlichen Schließmechanik gelangen, so dass die Bewegung des Riegels zwischen
den jeweiligen Positionen eingeleitet werden kann.
[0016] Soll hingegen der Riegel von der Öffnungsposition in die Schließposition überführt
werden, erfolgt ebenfalls die Bewegung des Sperrgliedes in seine jeweilige Position
teilweise sequenziell zur Aktivierungsbewegung. Dabei kann die Aktivierungsbewegung
im Aktivierungselement begonnen werden, und das Aktivierungselement befindet sich
bereits im vollen Eingriff mit der Schließmechanik und der Riegel bewegt sich. Erst
dann, wenn die Bewegung des Aktivierungselementes vollständig ausgeführt wird, wird
das Sperrglied von der Freigabeposition in die Sperrposition überführt. Damit die
Bewegung des Aktivierungselementes auch vollständig ausgeführt wird, können Vorkehrungen
getroffen werden, wie beispielsweise eine definierte Abzugsposition eines Schlüssels
aus einem Schließzylinder. Diese wird erst dann erreicht, wenn auch die Sequenz zur
Bewegung des Sperrgliedes in die Sperrposition erfolgt ist.
[0017] Die sequenzielle Bewegung des Sperrgliedes bezogen auf die Bewegung des Riegels,
jeweils hervorgerufen durch das Aktivierungselement, bedeutet, dass die Bewegung des
Sperrgliedes der Bewegung des Riegels vorgelagert, nachgelagert, oder wenigstens teilweise
vor- oder nachgelagert ist. Folglich können die Bewegungen getrennt voneinander ablaufen
oder sich teilweise überschneiden. Das Aktivierungselement kann zum Beispiel zunächst
mit dem Sperrglied in Wirkverbindung gelangen, um erst anschließend, d. h. sequenziell
folgend, mit der eigentlichen Schließmechanik zur Bewegung des Riegels in Wirkverbindung
gelangen kann. Diese sequenzielle Aufeinanderfolge der jeweiligen Wirkverbindungen
kann auch in umgekehrter Reihenfolge stattfinden oder sich teilweise überschneiden.
[0018] Gemäß der vorliegenden Erfindung kann zumindest eines der Aktivierungselemente durch
eine Nuss gebildet werden, die zur drehübertragenden Aufnahme eines manuell bedienbaren
Handhabungselementes, insbesondere eines Daumendrehelementes und/oder eines Türdrückers,
ausgeführt ist. So genannte Daumendrehelemente sind für derartige Schlösser bekannt,
die in Richtung zum Innenraum des Gebäudes oder des Raumes, das oder der durch die
Tür mit dem vorliegenden Schloss verschließbar ist, vorhanden ist. Das Daumendrehelement
bewirkt eine Bewegung des Riegels, die gleichermaßen durch einen Schlüssel in einem
Schließzylinder erzeugbar ist. Selbstverständlich ist eine derartige Daumendreheinheit
lediglich innenseitig der Tür vorhanden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann
die Nuss jedoch auch zur Aufnahme einer Handhabe wie einem Türdrücker oder einem Türknauf
dienen.
[0019] Weiterführend kann vorgesehen sein, dass das Aktivierungselement als Mitnehmer zur
drehübertragenden Wirkverbindung mit einem Schließzylinder ausgeführt ist. Beide Aktivierungselemente,
sowohl eine Nuss als auch ein Mitnehmer, können entweder jeweils oder gemeinsam auf
die Schließmechanik einwirken, wobei die jeweilige Wirkverbindung über das Getriebeelement
zur Wechselwirkung mit dem Riegel erfolgt.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Getriebeelement um eine
Drehachse drehbar aufgenommen, wobei das Getriebeelement ferner durch eine randseitige
Laibung begrenzt ist, wobei in der Laibung eine Raststufe vorhanden ist. Ist das Getriebeelement
scheibenförmig ausgeführt und etwa mittig auf einer Drehachse drehbar innerhalb des
Schlossgehäuses aufgenommen, wird die Laibung durch den Rand des scheibenförmigen
Getriebeelementes gebildet. Die Raststufe innerhalb der Laibung des Getriebeelementes
kann dabei durch einen Radiussprung, eine Kerbe oder eine Klinke in der Laibung des
Getriebeelementes gebildet sein.
[0021] Korrespondierend zur Raststufe besitzt das Sperrglied vorzugsweise eine Sperranformung,
die zur Verrastung in der Raststufe des Getriebeelementes ausgeführt ist, wobei die
Verrastung dann stattfindet, wenn sich das Sperrglied in der Sperrposition befindet.
Folglich muss durch die Wechselwirkung zwischen dem Aktivierungselement und dem Sperrglied
das Sperrglied mit der Sperranformung aus der Raststufe entfernt werden, um die Drehbewegung
des Getriebeelementes freizugeben. Befindet sich das Sperrglied in der Sperrposition
und greift dieses in der Raststufe ein, ist die Drehung des Getriebeelementes um die
Drehachse verhindert, so dass die Überführung des Riegels wenigstens von seiner Schließposition
in seine Öffnungsposition verhindert ist.
[0022] Es ist von besonderem Vorteil, wenn das Sperrglied im Schlossgehäuse zwischen der
Sperrposition und der Freigabeposition linear geführt ist, wobei ein Federelement
vorgesehen sein kann, durch das das Sperrglied in Richtung zur Sperrposition vorgespannt
ist. Steht wenigstens eines der Aktivierungselemente nicht im Eingriff mit dem Sperrglied,
wird durch das Federelement sichergestellt, dass dieses stets in der Raststufe in
der Laibung des Getriebeelementes verbleibt, um eine Überführung des Riegels von der
Schließposition in die Öffnungsposition zu verhindern.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlosses ist
das als Nuss ausgeführte Aktivierungselement um eine Nussachse drehbar im Schlossgehäuse
aufgenommen, wobei die Nuss einen Mitnahmekranz aufweist, der durch das manuell bedienbare
Handhabungselement drehbar ist und bei Drehbewegung zur Mitnahme eines am Sperrglied
vorhandenen Entsperrmitnehmers zur Überführung des Sperrgliedes in die Freigabeposition
ausgebildet ist. Das manuell bedienbare Handhabungselement wirkt dabei drehübertragend
auf die Nuss, die um die Nussachse gedreht wird. Der Entsperrmitnehmer ist am Sperrglied
angeformt und wirkt mit einer entsprechenden Anformung am Mitnahmekranz zusammen.
Die radiale Anordnung des jeweiligen Mitnehmers am Mitnahmekranz zum Eingriff in den
Entsperrmitnehmer ist so ausgeführt, dass die jeweilige zumindest teilweise sequenzielle
Unterteilung der Wechselwirkung zwischen der Nuss und dem Sperrglied sowie der Nuss
und der Schließmechanik geschaffen wird.
[0024] Weiterführend kann vorgesehen sein, dass um die Nussachse ferner ein Hebelelement
drehbar angeordnet ist und durch den Mitnahmekranz nach Durchlauf des sequenziell
vorgelagerten Abschnittes der Aktivierungsbewegung des Sperrgliedes durch den Mitnahmekranz
durch ein Mitdrehen um die Nussachse aktivierbar ist, wobei das Hebelelement mit dem
Getriebeelement wirkverbunden ist, um den Riegel zu bewegen. Der Mitnahmekranz kann
beispielsweise kronenförmig mit jeweiligen nockenartigen Anformungen ausgeführt sein.
Ferner besitzt das Hebelelement nockenartige Anformungen, die in die Lücken zwischen
den Nocken des Mitnahmekranzes hineinragen. Wird der Mitnahmekranz unmittelbar durch
Drehen des in der Nuss aufgenommenen Handhabungselementes in Drehbewegung versetzt,
kann der Mitnahmekranz bereits auf das Sperrglied einwirken und dieses beispielsweise
von der Sperrposition in die Freigabeposition überführen. Erst durch Anschlag einer
oder mehrerer Nocken zwischen dem Mitnahmekranz und dem Hebelelement wird sequenziell
nachfolgend auch das Hebelelement in Drehbewegung um die Nussachse versetzt. Folglich
kann das Hebelelement mit der Schließmechanik zusammenwirken, wobei das Getriebeelement
bereits durch das Sperrglied freigegeben worden ist. Dieser Bewegungsablauf kann auch
entsprechend umgekehrt erfolgen.
[0025] Vorteilhafterweise ist das als Mitnehmer ausgeführte Aktivierungselement um eine
Mitnehmerachse drehbar im Schlossgehäuse aufgenommen, wobei der Mitnehmer eine Zahnstruktur
besitzen kann, die mit dem Sperrglied derart in Wirkverbindung bringbar ist, dass
bei Drehung des Mitnehmers eine Überführung des Sperrgliedes in die Freigabeposition
ermöglicht wird. Hierfür kann ein Druckstück vorgesehen sein, das um eine Druckstückachse
beweglich im Schlossgehäuse aufgenommen und derart angeordnet ist, dass die Zahnstruktur
wenigstens über den der Aktivierung der Bewegung des Riegels sequenziell vorgelagerten
Abschnitt der Aktivierungsbewegung gegen eine am Druckstück vorhandene Druckfläche
bringbar ist. Dadurch wird bewirkt, dass das Druckstück eine Bewegung um die Druckstückachse
ausführt, die über eine Mitnehmeranordnung auf das Sperrglied übertragen werden kann.
Das Sperrglied kann durch die entsprechende Ausbildung der Mitnehmeranordnung eine
Linearbewegung innerhalb des Schlossgehäuses ausführen, wobei die Drehbewegung des
Druckstückes um die Druckstückachse einer Pendelbewegung entspricht.
[0026] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Mitnehmeranordnung zwischen dem Druckstück und
dem Sperrglied umfasst eine am Sperrglied angeordnete Klinke, die in eine im Druckstück
eingebrachte Ausnehmung zur Bewegungsübertragung formschlüssig eingebracht ist. Selbstverständlich
kann die Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmer und dem Sperrglied auch ohne Druckstück
unmittelbar erfolgen, indem beispielsweise ein Abschnitt des Mitnehmers zur Anlage
an einen Abschnitt am Sperrglied gelangt.
[0027] Das Getriebeelement kann einen ersten Zahnkranz aufweisen, der zur Aktivierung der
Bewegung des Riegels mit der Zahnstruktur des Mitnehmers kämmend in Eingriff bringbar
ist. Die Druckfläche im Bewegungsraum der Zahnstruktur des Mitnehmers kann dabei derart
angeordnet sein, dass die Bewegung des Druckstückes durch Anschlag der Zahnstruktur
an die Druckfläche des Druckstückes zur Überführung des Sperrgliedes von der Sperrposition
in die Freigabeposition vor dem kämmenden Eingriff der Zahnstruktur in den Zahnkranz
erfolgt. Die Zahnstruktur des Mitnehmers drückt dabei über die Zahnköpfe gegen die
Druckfläche des Druckstückes. Dabei führt das Druckstück eine Pendelbewegung um die
Druckstückachse aus, und bewegt das Sperrglied über die Mitnehmeranordnung zugleich
linear aus der Sperrposition in die Freigabeposition. Die Zahnstruktur des Mitnehmers
erfüllt folglich zwei Funktionen, einerseits das Wegdrücken des Druckstückes über
die Zahnköpfe und andererseits erfolgt ein kämmender Eingriff mit dem Zahnkranz am
Getriebeelement. Da das Sperrglied durch das Federelement in Richtung zur Sperrposition
federvorgespannt ist, bewegt das Federelement ebenfalls das Druckstück in eine Drehposition,
in der sich das Druckstück wenigstens im Bereich der Druckfläche in den Bewegungsraum
der Zahnstruktur des Mitnehmers befindet.
[0028] Das Getriebeelement kann einen Bolzen aufweisen, der in einer im Riegel vorhandenen
Führungskulisse verlaufend angeordnet ist, wobei der Riegel über einen Riegelbolzen
schwenkbar im Schlossgehäuse aufgenommen ist, so dass bei Drehung des Getriebeelementes
ein Verschwenken des Riegels zwischen den hervorstehenden und der zurückbewegten Position
ermöglicht ist. Der Riegel kann über ein Federelement sowohl in der Schließposition
als auch in der Öffnungsposition gehalten werden. Wird der Bolzen, der das Verbindungsglied
zwischen dem Getriebeelement und dem Riegel bildet, über die Totpunktlinie hinaus
geführt, so kann eine jeweilige Totpunktkinematik wirken, die durch die Federbelastung
auf den Riegel hervorgerufen wird. Somit schnappt der Riegel sowohl in seine Schließposition
als auch in seine Öffnungsposition, wenn der Riegel durch das Getriebeelement derart
verschwenkt wird, dass sich der Riegelbolzen hinreichend beabstandet zur Totpunktlinie
befindet.
[0029] Die Erhöhung der Schutzwirkung des Schlosses kann neben der erfindungsgemäßen Anordnung
des Sperrgliedes ferner dadurch erreicht werden, dass die Öffnung im Stulp zum Hindurchschwenken
des Riegels durch eine flexibel geführte Trennplatte abgeschirmt wird. Ferner kann
vorgesehen sein, dass die Nuss durch einen Sperrkörper wahlweise gesperrt werden kann,
indem eine am Sperrkörper vorhandene Kline in eine Ausnehmung eingerastet werden kann,
die eine Drehbarkeit der Nuss verhindert. Die Schließmechanik kann ferner durch seitlich
am Schlossgehäuse angebrachte gehärtete Platten zusätzlich geschützt werden. Aus dem
Schlossgehäuse hervortretende Drehbolzen können ferner gehärtet werden. Zudem kann
der als Schwenkriegel ausgeführte Riegel gegen mechanische Trennverfahren dadurch
geschützt werden, dass mindestens eine Zwischenlage des Riegelkopfes gehärtet ist.
[0030] Der Schwenkriegel kann gegen ein Durchtrennen ebenfalls dadurch geschützt werden,
dass im Riegelkopf um ihre Achse drehbare gehärtete Zylinderstifte montiert werden.
Der Funktionsraum der Fallenmechanik zum Raum der Schließmechanik kann durch weitere
vorzugsweise gehärtete Trennplatten gesichert werden.
[0031] Die Riegellage kann insbesondere durch einen eingebauten Mikroschalter detektiert
werden, um eine Veränderung der Lage des Riegels an eine externe Einheit zu melden.
Die Riegelbewegung kann ebenfalls durch einen eingebauten Bewegungssensor sonstiger,
bekannter Bauart erfasst werden.
[0032] Weiterführend kann das Schlossgehäuse einen Stulp aufweisen, wobei das Sperrglied
auf der dem Stulp gegenüberliegenden Seite im Schlossgehäuse angeordnet ist und wobei
die Bewegungsrichtung des Sperrgliedes zwischen der Schließposition und der Freigabeposition
vorzugsweise parallel zur Erstreckungsrichtung des Stulpes ausgerichtet sein kann.
Damit wird der Vorteil erreicht, dass eine gewaltsame Freigabe des Sperrgliedes weiter
erschwert oder unmöglich ist, da die Anordnung des Sperrgliedes gegenüberliegend zum
Stulp einen besonders großen Abstand zur Öffnung im Stulp aufweist.
[0033] Insbesondere wird die Anordnung des Sperrgliedes durch die Schließmechanik innerhalb
des Schlossgehäuses verdeckt, so dass eine Erreichbarkeit des Sperrgliedes über die
Öffnung im Stulp verhindert ist.
[0034] Zur weiteren Verbesserung der Einbruchsicherheit können wenigstens eine und vorzugsweise
zwei Trennplatten vorgesehen sein, die derart am Getriebeelement angeordnet sind,
dass eine Überführung des Sperrgliedes von der Sperrposition in die Freigabeposition
durch ein Einbruchwerkzeug erschwert oder zumindest verhindert ist.
[0035] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- ein Schwenkriegelschloss gemäß dem Stand der Technik,
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schwenkriegelschlosses mit einem Sperrglied,
das sich in einer Sperrposition befindet,
- Figur 3
- das Ausführungsbeispiel des Schwenkriegelschlosses gemäß der Figur 2 mit einem Sperrglied,
das sich in einer Freigabeposition befindet,
- Figur 4
- eine vergrößerte Ansicht der Anordnung der Schließmechanik sowie des Sperrgliedes
und der Wirkverbindung zu den Aktivierungselementen,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht der Anordnung der Schließmechanik sowie der Wirkverbindung
der Aktivierungselemente zum Sperrglied,
- Figur 6
- eine perspektivische Anordnung des Sperrgliedes im Bereich der Nuss und
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispieles des Sperrgliedes.
[0036] Figur 1 zeit ein gattungsbildendes Schloss 1 gemäß dem Stand der Technik und ist
obenstehend bereits beschrieben.
[0037] In den Figuren 2 und 3 ist ein Schloss 1 gezeigt, das als Schwenkriegelschloss 1
ausgeführt ist. Das Schloss 1 besitzt ein Schlossgehäuse 2, in dem die Schließmechanik
mit einem Riegel 3 aufgenommen ist. Der Riegel 3 ist jeweils in einer Schließposition
gezeigt, in der dieser aus einem Stulp 28 auf der Vorderseite des Schlossgehäuses
2 herausragt.
[0038] Der Riegel 3 wirkt mit der Schließmechanik zusammen und bildet einen Bestandteil
der Schließmechanik, wobei als zentrales Bauteil der Schließmechanik ein Getriebeelement
6 gezeigt ist, das um eine Drehachse 8 drehbar im Schlossgehäuse 2 aufgenommen ist.
Das Getriebeelement 6 besitzt sowohl eine Wirkverbindung zu einer Nuss 4, die das
erste Aktivierungselement bildet, als auch zu einem Mitnehmer 5, der ein zweites Aktivierungselement
5 bildet. Die Nuss 4 ist um eine Nussachse 12 drehbar, wobei der Mitnehmer 5 um eine
Mitnehmerachse 16 drehbar im Schlossgehäuse 2 aufgenommen ist.
[0039] Die Nuss 4 wirkt mit einem Hebelelement 15 zusammen, das eine Verzahnung mit dem
Getriebeelement 6 aufweist. Ferner bildet der Mitnehmer 5 über eine Zahnstruktur 17
eine Verzahnung mit einem Zahnkranz 24, der am Getriebeelement 6 in Richtung zum Mitnehmer
5 vorhanden ist. Über die jeweiligen Verzahnungen zwischen den Aktivierungselementen
4 und 5 sowie dem Getriebeelement 6 kann dieses um die Drehachse 8 in Rotation versetzt
werden, um den Riegel 2 zwischen der Schließposition und der Öffnungsposition zu bewegen.
[0040] In Figur 2 ist ein Sperrglied 7 dargestellt, welches sich in der Sperrposition I
befindet. Am Sperrglied 7 ist eine Sperranformung 10 vorhanden, die in eine Rastnase
9 einrastet, die in der Laibung des Getriebeelementes 6 eingebracht ist. Folglich
ist durch das Einrasten der Sperranformung 10 in der Raststufe 9 eine Drehung des
Getriebeelementes 6 um die Drehachse 8 verhindert, so dass auch eine Schwenkbewegung
des Riegels 3 unterbunden ist.
[0041] Das Sperrglied 7 ist durch ein Federelement 11 in die Sperrposition I vorgespannt,
wobei das Sperrglied 7 in die Freigabeposition überführt werden kann, in dem dieses
durch einen Entsperrmitnehmer 14, der am Sperrglied 7 angeformt ist, durch den Mitnahmekranz
13 der Nuss 4 entgegen der Vorspannkraft des Federelementes 11 in die Freigabeposition
überführt werden kann. Wird der Mitnahmekranz 13, beispielsweise durch Drehen einer
Daumendreheinheit um die Nussachse 12 in Drehbewegung versetzt, kann eine Zacke am
Mitnahmekranz 13 den Entsperrmitnehmer 14 derart mitnehmen, dass das Sperrglied 7
in Richtung zum Federelement 11 bewegt wird, was einen Übergang des Sperrgliedes 7
von der Sperrposition I in die Freigabeposition II bewirkt.
[0042] Wird hingegen eine Überführung des Sperrgliedes 7 durch den Mitnehmer 5 bewirkt,
so wird der Mitnehmer 5 zunächst um die Mitnehmerachse 16, beispielsweise durch Drehen
eines Schlüssels in einem Schließzylinder, gedreht. Dabei wandert die Zahnstruktur
17 in Richtung zu einem Druckstück 18, das eine Mitnahmeanordnung zum Sperrglied 7
aufweist. Wird das Druckstück 18 um die Druckstückachse 19 verschwenkt, indem die
Zahnstruktur 17 an die Druckfläche 20 des Druckstückes 18 zur Anlage gelangt, so wird
das Sperrglied 7 durch Verschwenken des Druckstückes 18 ebenfalls in Richtung zum
Federelement 11 bewegt. Erst anschließend kann die Zahnstruktur 17 des Mitnehmers
5 mit dem Zahnkranz 24 des Getriebeelementes in Eingriff gelangen, so dass zunächst
über eine erste Sequenz der Drehbewegung des Mitnehmers 5 eine Entsperrung des Sperrgliedes
7 erfolgt, und erst in einer nachfolgenden Sequenz die Aktivierung des Riegels 3 über
die Schließmechanik ermöglicht wird.
[0043] Eine weitere Sperrwirkung wird dadurch erreicht, dass im Schlossgehäuse 2 ein weiterer
Sperrkörper 34 verschiebbar oder verschwenkbar aufgenommen ist, der in eine zwischen
den Nocken 32 des Mitnahmekranzes 13 vorhandene Ausnehmung 33 eingerastet werden kann.
Der Sperrkörper 34 kann dabei manuell bewegt werden, wobei die Bedienung des Sperrkörpers
34 mittels eines Selektorelementes erfolgen kann, das vorzugsweise über einen Knopf
im Stulp ermöglicht ist. Eine elektromotorische Bewegung des Sperrkörpers 34 ist dabei
ebenfalls möglich.
[0044] In den Figuren 4 und 5 ist eine vergrößerte Ansicht der Schließmechanik gezeigt,
die mit dem Sperrglied 7 in Wirkverbindung steht. Dabei ist sowohl die Aktivierung
der Schließmechanik durch die Nuss 4 als auch durch den Mitnehmer 5 gezeigt. Insbesondere
ist erkennbar, dass das Druckstück 18 insbesondere im Bereich der Druckfläche 20 in
den Bewegungsraum der Zahnstruktur 17 des Mitnehmers 5 hineinragt, wenn der Mitnehmer
5 um die Mitnehmerachse 16 gedreht wird. Dabei drückt die Zahnstruktur 17 bereits
über die jeweiligen Zahnköpfe gegen die Druckfläche 20 des Druckstückes 18, so dass
gemäß der Darstellung bereits eine Drehbewegung um die Druckstückachse 19 stattgefunden
hat. Durch die Mitnehmeranordnung 21, gebildet durch eine Klinke 22, die in einer
Ausnehmung 23 innerhalb des Sperrgliedes 7 einrastet, findet zugleich eine Längsbewegung
des Sperrgliedes 7 statt. Ferner ist das Federelement 11 gezeigt, das das Sperrglied
7 in Richtung zur Sperrposition vorspannt. Insbesondere ist der Mitnahmekranz 13 vergrößert
gezeigt, der um die Nussachse 12 drehbar aufgenommen ist und über eine kronenartige
Zacke mit dem Entsperrmitnehmer 14 in Eingriff gelangen kann.
[0045] Wird das Getriebeelement 6 in Drehbewegung um die Drehachse 8 versetzt, wandert der
Bolzen 25 ebenfalls um die Drehachse 8 herum. Der Bolzen 25 ist in einer Führungskulisse
26 innerhalb des Riegels 3 geführt, so dass ein Verschwenken des Riegels 3 um den
Riegelbolzen 27 erreicht werden kann. Die Öffnung 30 ist innerhalb des Stulpes 28
erkennbar, wobei der Riegel jeweils in der zurückgezogenen Position gezeigt ist. Um
ein Eindringen eines Einbruchwerkzeuges in den Bereich des Sperrgliedes 7 innerhalb
des Schlossgehäuses 2 zu verhindern, sind auf dem Getriebeelement 6 Trennplatten 29a
und 29b vorhanden. Diese decken insbesondere den Bereich des Druckstückes 18 in Richtung
zur Öffnung 30 im Stulp 28 ab, so dass die Entsperrung des Sperrgliedes 7 durch ein
durch die Öffnung 30 hinein geführtes Einbruchwerkzeug verhindert wird.
[0046] Figur 6 zeigt in einer vergrößerten perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel
des Mitnahmekranzes 13, der um die Nussachse 12 der Nuss 4 drehbar aufgenommen ist.
Wird die Nuss 4 und folglich der Mitnahmekranz 13 im Uhrzeigersinn verdreht, gelangt
der dargestellte Nocken 32 des Mitnahmekranzes 13 zur Anlage gegen den Entsperrmitnehmer
14. Folglich wird das Sperrglied 7 in gezeigter Pfeilrichtung verschoben. Die am Sperrglied
7 vorhandene Sperranformung 10 gerät damit aus der Raststufe (nicht dargestellt) wobei
die Bewegung des Sperrgliedes 7 entgegen der Kraft des Federelementes 11 erfolgt.
[0047] Figur 7 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel des Sperrgliedes
7, das als Stanz-/Biegeteil aus einem Metallblech hergestellt ist. Das Sperrglied
7 umfasst einen Grundabschnitt, wobei dieser wiederum in einen waagerechten und einen
senkrechten Teil aufgeteilt ist. Damit kann eine sichere Führung des Sperrgliede 7
innerhalb des Schlossgehäuses 2 des Schlosses 1 erreicht werden. Linksseitig ist in
der Abbildung der Entsperrmitnehmer 14 zur Entsperrung durch den Mitnahmekranz 13
dargestellt. Mittig ist die Sperranformung 10 erkennbar, die zur Einrastung in die
Raststufe 9 innerhalb der Laibung des Getriebeelementes 6 dient. Rechtsseitig besitzt
das Sperrglied 7 ebenfalls eine klinkenartig ausgeführte Anformung 22, die als Klinke
22 innerhalb der Ausnehmung 23 im Druckstück hineinragt, um die Mitnehmeranordnung
21 zwischen Druckstück 18 und Sperrglied 7 zu bilden.
[0048] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiven Einzelheiten,
räumlichen Anordnungen und Verfahrensschritte, können sowohl einzeln für sich, als
auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Schloss
- 2
- Schlossgehäuse
- 3
- Riegel
- 4
- Aktivierungselement / Nuss
- 5
- Aktivierungselement / Mitnehmer
- 6
- Getriebeelement
- 7
- Sperrglied
- 8
- Drehachse
- 9
- Raststufe
- 10
- Sperranformung
- 11
- Federelement
- 12
- Nussachse
- 13
- Mitnahmekranz
- 14
- Entsperrmitnehmer
- 15
- Hebelelement
- 16
- Mitnehmerachse
- 17
- Zahnstruktur
- 18
- Druckstück
- 19
- Druckstückachse
- 20
- Druckfläche
- 21
- Mitnehmeranordnung
- 22
- Klinke
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Zahnkranz
- 25
- Bolzen
- 26
- Führungskulisse
- 27
- Riegelbolzen
- 28
- Stulp
- 29a
- Trennplatte
- 29b
- Trennplatte
- 30
- Öffnung
- 31
- Totpunktlinie
- 32
- Nocken
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Sperrkörper
- I
- Sperrposition
- II
- Freigabeposition
1. Schloss (1) für eine Tür oder dergleichen, insbesondere Schwenkriegelschloss, mit
einem Schlossgehäuse (2), in dem wenigstens eine Schließmechanik mit einem Riegel
(3) aufgenommen ist, wobei der Riegel (3) in eine Schließposition bewegbar ist, in
der der Riegel (3) aus dem Schlossgehäuse (2) zum Verschließen der Tür hervorsteht,
und wobei der Riegel (3) in eine Öffnungsposition bewegbar ist, in der der Riegel
(3) zum Öffnen der Tür in das Schlossgehäuse (2) zurückbewegt ist, wobei die Schließmechanik
zumindest ein Aktivierungselement (4, 5) aufweist, das über eine Aktivierungsbewegung
zum Bewegen des Riegels (3) aktivierbar ist, und wobei die Wirkverbindung zwischen
dem Aktivierungselement (4, 5) und dem Riegel (3) zumindest ein Getriebeelement (6)
umfasst, wobei zumindest ein Sperrglied (7) zur Sicherheitssperrung der Schließmechanik
vorgesehen ist, das in eine Sperrposition (I) und eine Freigabeposition (II) überführbar
ist, wobei in der Sperrposition (I) das Sperrglied (7) im Eingriff mit dem Getriebeelement
(6) steht, und in der Freigabeposition (II) das Sperrglied (7) losgelöst zum Getriebeelement
(6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Wechsel zwischen der Sperrposition (I) und der Freigabeposition (II) des Sperrgliedes
(7) über zumindest einen Abschnitt der Aktivierungsbewegung des Aktivierungselementes
(4, 5) derart erzeugbar ist, dass eine Bewegung des Sperrgliedes (7) in seine jeweilige
Position zur Bewegung des Riegels (3) in seine jeweilige Position zumindest teilweise
sequenziell erfolgt.
2. Schloss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Aktivierungselemente (4) durch eine Nuss (4) gebildet ist, die
zur drehübertragenden Aufnahme eines manuell bedienbaren Handhabungselementes, insbesondere
eines Daumendrehelementes und/oder eines Türdrückers, ausgeführt ist.
3. Schloss (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Aktivierungselemente (5) als Mitnehmer (5) zur drehübertragenden
Wirkverbindung mit einem Schließzylinder ausgeführt ist.
4. Schloss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebeelement (6) um eine Drehachse (8) drehbar aufgenommen ist und wobei das
Getriebeelement (6) durch eine randseitige Laibung begrenzt ist, wobei in der Laibung
eine Raststufe (9) vorhandenen ist.
5. Schloss (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrglied (7) eine Sperranformung (10) aufweist, die zur Verrastung in der Raststufe
(9) ausgeführt ist, wenn sich das Sperrglied (7) in der Sperrposition (I) befindet.
6. Schloss (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrglied (7) im Schlossgehäuse (2) zwischen der Sperrposition (I) und der Freigabeposition
(II) linear geführt ist und wobei ein Federelement (11) vorgesehen ist, durch das
das Sperrglied (7) in Richtung zur Sperrposition (I) vorgespannt ist.
7. Schloss (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das als Nuss (4) ausgeführte Aktivierungselement (4) um eine Nussachse (12) drehbar
im Schlossgehäuse (2) aufgenommen ist und einen Mitnahmekranz (13) aufweist, der durch
das manuell bedienbare Handhabungselement drehbar ist und bei Drehbewegung zur Mitnahme
eines am Sperrglied (7) vorhandenen Entsperrmitnehmers (14) zur Überführung des Sperrgliedes
(7) in die Freigabeposition (II) ausgebildet ist.
8. Schloss (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass um die Nussachse (12) ein Hebelelement (15) drehbar angeordnet ist und durch den
Mitnahmekranz (13) nach Durchlauf eines sequenziell vorgelagerten Abschnitt der Aktivierungsbewegung
durch den Mitnahmekranz (13) durch ein Mitdrehen um die Nussachse (12) aktivierbar
ist, wobei das Hebelelement (15) mit dem Getriebeelement (6) wirkverbunden ist, um
den Riegel (3) zu bewegen.
9. Schloss (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das als Mitnehmer (5) ausgeführte Aktivierungselement (5) um eine Mitnehmerachse
(16) drehbar im Schlossgehäuse (2) aufgenommen ist und eine Zahnstruktur (17) aufweist,
die mit dem Sperrglied (7) derart in Wirkverbindung bringbar ist, dass bei Drehung
des Mitnehmers (5) eine Überführung des Sperrgliedes (7) in die Freigabeposition (II)
ermöglicht ist.
10. Schloss (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckstück (18) um eine Druckstückachse (19) beweglich im Schlossgehäuse (2)
aufgenommen und derart angeordnet ist, dass die Zahnstruktur (17) wenigstens über
den der Aktivierung der Bewegung des Riegels (3) sequenziell vorgelagerten Abschnitt
der Aktivierungsbewegung gegen eine am Druckstück (18) vorhandene Druckfläche (20)
bringbar ist, sodass das Druckstück (19) eine Bewegung ausführt, die über eine Mitnehmeranordnung
(21) auf das Sperrglied (7) übertragbar ist.
11. Schloss (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmeranordnung (21) zwischen dem Druckstück (18) und dem Sperrglied (7) eine
am Sperrglied (7) angeordnete Klinke (22) aufweist, die in eine im Druckstück (18)
eingebrachte Ausnehmung (23) zur Bewegungsübertragung formschlüssig eingebracht ist.
12. Schloss (1) nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebeelement (6) einen ersten Zahnkranz (24) aufweist, der zur Aktivierung
der Bewegung des Riegels (3) mit der Zahnstruktur (17) des Mitnehmers (5) kämmend
in Eingriff bringbar ist, wobei die Druckfläche (20) im Bewegungsraum der Zahnstruktur
(17) des Mitnehmer (5) derart angeordnet ist, dass die Bewegung des Druckstückes (18)
durch Anschlag der Zahnstruktur (17) an die Druckfläche (20) zur Überführung des Sperrgliedes
(7) in die Freigabeposition (II) vor dem kämmenden Eingriff der Zahnstruktur (17)
in den Zahnkranz (24) erfolgt.
13. Schloss (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebeelement (6) einen Bolzen (25) aufweist, der in einer im Riegel (3) vorhandenen
Führungskulisse (26) verlaufend angeordnet ist, wobei der Riegel (3) über einen Riegelbolzen
(27) schwenkbar im Schlossgehäuse (2) aufgenommen ist, sodass bei Drehung des Getriebeelementes
(6) ein Verschwenken des Riegels (3) zwischen der hervorstehenden und der zurückbewegten
Position ermöglicht ist.
14. Schloss (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlossgehäuse (2) einen Stulp (28) aufweist, wobei das Sperrglied (7) auf der
dem Stulp (28) gegenüberliegenden Seite im Schlossgehäuse (2) angeordnet ist und wobei
die Bewegungsrichtung des Sperrgliedes (7) vorzugsweise parallel zur Erstreckungsrichtung
des Stulpes (28) ausgerichtet ist.
15. Schloss (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstes eine Trennplatte (29a, 29b) vorgesehen ist, die derart am Getriebeelement
(6) angeordnet ist, dass eine Überführung des Sperrgliedes (7) von der Sperrposition
(I) in die Freigabeposition (II) durch ein Einbruchwerkzeug verhindert ist.