[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Oxidationsanlage, mit einem
vorgesehenen durchschnittlichen Wärmeeintrag mittels eines in wechselnder Konzentration
vorliegenden Reaktionsstoffes, wobei durch den Wärmeeintrag ein gewünschtes Wärmeprofil
in mindestens einem Wärmebett eines Wärmetauschers aufrechterhalten wird. Die Erfindung
betrifft weiterhin eine Oxidationsanlage.
[0002] Verfahren der eingangs genannten Art sind bekannt. Ein solches Verfahren kann beispielsweise
zum Betreiben einer die Oxidationsanlage darstellenden thermisch-regenerativen Abluftreinigungsanlage
eingesetzt werden. In diesem Anwendungsfall dient es dazu, Kohlenwasserstoffe, also
Reaktionsstoffe, aus Abluft eines vorgeschalteten Prozesses durch Oxidation, insbesondere
Totaloxidation, zu entfernen. Durch die Oxidation der Abluft entstehende Abgase können
nachfolgend der Reinigungsanlage als Reingas, also ohne Reaktionsstoffe, in die Umgebung
abgegeben werden. Das der Abluftreinigungsanlage zugeführte Rohgas, also mit den Kohlenwasserstoffen
verunreinigte Luft, kann eine zeitlich variierende Konzentration der Kohlenwasserstoffe
aufweisen. Das bedeutet, dass die der Abluftreinigungsanlage zugeführte Abluft zu
verschiedenen Zeitpunkten verschiedene Anteile des Reaktionsstoffes enthalten kann.
Da die Oxidation der Kohlenwasserstoffe erst ab einer bestimmten Reaktionstemperatur
in der Abluftreinigungsanlage auftritt, muss diese Temperatur in der Anlage erzeugt
und aufrechterhalten werden. Vorteilhafterweise entsteht bei der Oxidation der Kohlenwasserstoffe
ein Wärmeeintrag in die Anlage, aufgrund welchem die notwendige Temperatur in der
Anlage vorliegt. Dies ist jedoch erst ab einer Konzentration, die größer als eine
Auslegungskonzentration ist, der Fall. Unterhalb der Auslegungskonzentration muss
der Abgasreinigungsanlage zusätzlicher Brennstoff zugeführt werden, um die in der
Abluft enthaltenen Schadstoffe, also Kohlenwasserstoffe, zuverlässig und vollstandig
zu oxidieren beziehungsweise zu verbrennen.
[0003] Um den Wirkungsgrad der Abluftreinigungsanlage zu erhöhen, ist der Wärmetauscher
vorgesehen. Dieser führt bei der Verbrennung der Kohlenwasserstoffe entstehende Wärme
der Abluft zu, sodass diese bereits bei einem Eintreten in eine Reaktions- beziehungsweise
Brennkammer der Abluftreinigungsanlage eine Temperatur aufweist, die höher ist als
die Ausgangstemperatur der Abluft. Der Wärmetauscher weist insbesondere mehrere Wärmebetten
auf, die abwechselnd in verschiedenen Betriebsarten, nämlich Rohgasbetrieb, Reingasbetrieb
und Spülbetrieb betrieben werden können. Im Rohgasbetrieb wird die belastete Abluft
durch das Wärmebett hindurchgeleitet, wobei das Wärmebett zuvor durch hindurchgeleitetes,
heißes Reingas erhitzt wurde. Im Reingasbetrieb wird das heiße, aus der Brennkammer
kommende Reingas durch das entsprechende Wärmebett geleitet, sodass es aufgeheizt
wird, um anschließend im Rohgasbetrieb die Oxidation der Kohlenwasserstoffe beziehungsweise
des Reaktionsstoffes vornehmen zu können. Im Spülbetrieb wird ein Wärmebett betrieben,
um sicherzustellen, dass beim Übergang eines Wärmebettes vom Rohgasbetrieb in den
Reingasbetrieb kein Rohgas in die Umgebung gelangt, das heißt es muss sichergestellt
sein, dass sich kein Rohgas mehr in dem Wärmebett befindet. Hierzu wird aus der Brennkammer
der Abluftreinigungsanlage stammendes Reingas durch das zu spülende Wärmebett geleitet
und wieder dem Rohgasstrom zugeführt.
[0004] Auf diese Weise kann, bei einer ausreichenden Dimensionierung des Wärmebetts, ein
autothermer Betrieb der Abluftreinigungsanlage sichergestellt werden. In dem autothermen
Betrieb muss der Abluftreinigungsanlage kein zusätzlicher Brennstoff zugeführt werden,
um die Kohlenwasserstoffe vollständig zu oxidieren. Zur Oxidation reicht also allein
die bei der Oxidation entstehende Wärme aus. Um bereits bei geringen Konzentrationen,
also Konzentrationen unterhalb der durchschnittlichen Konzentration des vorliegenden
Reaktionsstoffes, eine Oxidation zu erreichen, muss das Wärmebett auf eine Auslegungskonzentration
dimensioniert werden, bei welcher der autotherme Betrieb durchgeführt werden soll.
Das bedeutet, dass je geringer die zu erwartende durchschnittliche Konzentration des
Reaktionsstoffes ist, das Wärmebett umso größer dimensioniert werden muss, um ausreichend
Wärme des Abgases der Abluft beziehungsweise dem Reaktionsstoff zuzuführen. Je größer
das Wärmebett jedoch dimensioniert ist, umso größer ist der Temperaturabfall über
diesem. Die Abgastemperatur sinkt über das Wärmebett von einer hohen Temperatur auf
eine niedrige Temperatur ab.
[0005] Dies hat jedoch den Nachteil, dass die aus der Abluftreinigungsanlage entlassenen
Abgase eine zu geringe Temperatur aufweisen, um sie für einen Prozess in einer weiteren
Anlage sinnvoll nutzen zu können. Auch muss in der Abluftreinigungsanlage ein so genannter
Bypass vorgesehen sein, über welchen das Abgas - mit den vollständig oxidierten Kohlenwasserstoffen
- direkt aus der Brennkammer der Abluftreinigungsanlage ins Freie entlassen werden
kann. Dies ist notwendig, um bei einer hohen Konzentration des Reaktionsstoffes eine
Überhitzung der Abluftreinigungsanlage beziehungsweise des Wärmebetts zu vermeiden.
Es bereitet also Schwierigkeiten, die Abluftreinigungsanlage derart auszulegen, dass
sie über einen weiten Konzentrationsbereich des Reaktionsstoffes effizient arbeitet.
Ist die Anlage auf eine hohe Konzentration des Reaktionsstoffes ausgelegt, so muss
beim Betreiben mit niedrigen Konzentrationen zusätzlicher Brennstoff eingebracht werden,
während bei Auslegung auf niedrige Konzentrationen bei einem Betreiben mit hoher Konzentration
Abgas aus der Brennkammer direkt ins Freie entlassen werden, womit die darin enthaltene
Wärme nicht in dem Wärmetauscher umgesetzt werden kann und folglich verlorengeht.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Oxidationsanlage
vorzuschlagen, welche über einen weiten Konzentrationsbereich effizient betrieben
werden kann, sodass möglichst wenig zusätzlicher Brennstoff eingebracht werden muss
und möglichst wenig ungenutzte Wärme mit dem Abgas abgegeben wird.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zum Betreiben einer Oxidationsanlage
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist ein, insbesondere unmittelbar
an eine Brennkammer der Oxidationsanlage zum Aufladen gekoppelter, Wärmespeicher vorgesehen,
der zur Aufnahme von Wärmeüberschuss, insbesondere bei überdurchschnittlicher Konzentration
des Reaktionsstoffes, und/oder Abgabe von Wärme, insbesondere im Falle eines unterdurchschnittlichen
Wärmeeintrags wegen unterdurchschnittlicher Konzentration des Reaktionsstoffes, dient.
Eine Oxidationsanlage dient beispielsweise dazu, ein Schadstoffe aufweisendes Rohgas,
also ein Gas, welches den Reaktionsstoff aufweist, derart zu reinigen, dass keine
negativen Einflüsse des Reaktionsstoffes auf eine Umgebung der Oxidationsanlage auftreten.
Dies wird erreicht, indem das Rohgas derart temperaturbeaufschlagt wird, dass der
Reaktionsstoff vollständig reagiert beziehungsweise oxidiert. Der Reaktionsstoff kann
folglich ein Brennstoff sein. Zur Erhöhung des Wirkungsgrades der Oxidationsanlage
ist der Wärmetauscher vorgesehen, mit welchem Wärme aus dem Abgas der Oxidationsanlage
in das dieser zugeführte Rohgas eingebracht wird. Dabei ist eine Rückwärmung von 95%
bis 97% möglich, das heißt, dass 95% bis 97% der in dem Abgas der Oxidationsanlage
enthaltenen Wärme wieder dem Rohgas zugeführt werden kann. Um zu vermeiden, dass eine
Reaktion des Reaktionsstoffes nur unter Einbringung zusätzlichen Brennstoffes durchführbar
ist, wird der Wärmespeicher vorgesehen. Dieser dient zur Aufnahme von Wärmeüberschuss,
also von Wärme, die nicht in dem Wärmetauscher umgesetzt werden kann. Wärmeüberschuss
liegt beispielsweise vor, wenn die Konzentration des vorliegenden Reaktionsstoffes
über der Auslegungskonzentration der Oxidationsanlage liegt.
[0008] Liegt lediglich ein unterdurchschnittlicher Wärmeeintrag vor, ist also die Konzentration
des Reaktionsstoffes unter die Auslegungskonzentration der Anlage abgesunken, so kann
aus dem Wärmespeicher Wärme abgegeben werden. Dabei soll insbesondere in dem Wärmebett
ein Wärmeprofil aufrechterhalten werden, welches eine Reaktion des Reaktionsstoffes
ermöglicht. Auf diese Weise kann die Reaktion des Reaktionsstoffes aufrechterhalten
werden, ohne zusätzlichen Brennstoff in die Anlage einbringen zu müssen. Beispielsweise
kann das Verfahren zum Betreiben einer thermisch-regenerativen Abluftreinigungsanlage
eingesetzt werden, bei der mit einer zeitlich schwankenden Menge an Schadstoffen belastete
Abluft zum Aufheizen durch den Wärmetauscher und anschließend zur Oxidation der Schadstoffe
durch die Brennkammer geleitet wird. Oberhalb und bei der Auslegungskonzentration
ist dabei ein selbsterhaltender Betrieb der Abluftreinigungsanlage durchführbar.
[0009] Dem Wärmespeicher kann bei einer Konzentration, die größer als die Auslegungskonzentration
ist, Wärme zugeführt und bei einer kleineren Konzentration Wärme zum kontinuierlichen
selbsterhaltenen Betrieb der Oxidationsanlage in die Brennkammer zurückgeführt werden.
Dabei ist der Wärmespeicher beispielsweise strömungstechnisch parallel zu dem Wärmetauscher
angeordnet. Die beschriebene Vorgehensweise kann nicht nur zum Betreiben der Oxidationsanlage,
sondern auch zu deren Auslegung verwendet werden. Die Auslegung ist also so vorgesehen,
dass der Wärmespeicher Wärmeüberschuss aufnehmen und/oder Wärme, insbesondere im Falle
des unterdurchschnittlichen Wärmeeintrags, wieder abgeben kann. Auf diese Weise kann
die Oxidationsanlage so ausgelegt werden, dass ein autothermer Betrieb über einen
weiten Konzentrationsbereich vorgesehen werden kann. Im Vergleich zu einer aus dem
Stand der Technik bekannten Oxidationsanlage kann beispielsweise die Auslegungskonzentration
der Anlage höher gewählt werden. Das Verfahren kann auch auf eine generische wärmetechnische
Anlage angewandt werden.
[0010] Mittels des Wärmespeichers kann ein ausreichend großer Wärmevorrat zwischengespeichert
und bei Bedarf, also zeitversetzt, wieder abgegeben werden. Dieser Wärmevorrat kann
sowohl zum Abgeben der für eine Reaktion benötigten Wärme, als auch zum Sicherstellen
eines kontinuierlichen Betriebs einer weiteren Anlage, die an die Oxidationsanlage
angeschlossen ist, verwendet werden. Dabei kann eine kontinuierliche Wärmeabgabe des
Wärmespeichers vorgesehen sein, also nicht nur bei Vorliegen des unterdurchschnittlichen
Wärmeeintrags. Dies gilt insbesondere im Falle eines stationären Betriebs der Oxidationsanlage,
in welchem dem Wärmespeicher kontinuierlich Wärme zugeführt als auch entzogen wird.
Der Wärmespeicher kann unmittelbar an den Reaktionsraum beziehungsweise die Brennkammer
der Anlage angeschlossen sein. Das bedeutet, dass das Abgas der Anlage für den Wärmespeicher
abgegriffen wird, bevor es einen optional vorhandenen, in Reihe geschalteten Wärmetauscher
durchläuft. Es ist auch möglich, dass das Abgas parallel den Wärmespeicher und den
Wärmetauscher durchströmt, das heißt, der Wärmetauscher ist strömungstechnisch parallel
zu dem Wärmespeicher vorgesehen. Auf diese Weisen weist das dem Wärmespeicher zugeführte
Fluid ein hohes Temperaturniveau auf.
[0011] Zusätzlich oder alternativ kann ein angepasstes Dimensionieren des Wärmebetts vorgesehen
sein. Das Wärmebett wird kleiner dimensioniert, als es für eine autotherme Reaktion
bei einer niedrigen Konzentration des Reaktionsstoffes notwendig wäre. Es liegt also
eine Unterdimensionierung des Wärmebetts vor, die Auslegungskonzentration der Anlage
wird somit höher gewählt. Das bedeutet, dass bei einer herkömmlichen Oxidationsanlage
eine Reaktion des Reaktionsstoffes nur unter Einbringung zusätzlichen Brennstoffes
möglich wäre, wenn die Konzentration vorübergehend unter die Auslegungskonzentration
der Anlage absinkt. Dies wird durch das Vorsehen des Wärmespeichers verhindert. Aus
diesem wird, wie vorstehend beschrieben, Wärme abgegeben, insbesondere wenn der unterdurchschnittliche
Wärmeeintrag vorliegt. Damit kann auch bei einer Konzentration, die unter der Auslegungskonzentration
der Anlage liegt, ein Betrieb der Anlage sichergestellt werden. Durch die zumindest
teilweise Trennung von Reaktionskinetik, also der Brennkammer und dem Wärmetauscher,
von der Wärmespeicherung in dem Wärmespeicher, ist es nicht nur möglich, flexibler
auf sich wechselnde Konzentrationen des Reaktionsstoffes zu reagieren stellen, sondern
es ist auch eine Rückführung von Abgas der Oxidationsanlage mit höheren Temperaturen
realisierbar. Das bedeutet, dass das Abgas der Oxidationsanlage an eine weitere Anlage
zur sinnvollen Verwendung der Wärme abgegeben werden kann. Dabei ist es auch vorteilhaft,
dass mittels des Wärmespeichers ein ausreichend großer Wärmevorrat zwischengespeichert
und bei Bedarf, also zeitversetzt, abgegeben werden kann. Durch die Unterdimensionierung
des Wärmebetts kann auch der Druckverlust über das Wärmebett reduziert werden.
[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Anlage in dem Wärmespeicher
gespeicherte Wärme an mindestens eine weitere Anlage abgibt. Um die in dem Wärmespeicher
gespeicherte Wärmeenergie nutzen zu können, wird diese an eine weitere Anlage abgegeben.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Anordnung des Wärmespeichers. Während aus
dem Stand der Technik Anlagen bekannt sind, welche eine Wärmespeicherung in der weiteren
Anlage vorsehen, ist der Wärmespeicher hier in der Oxidationsanlage enthalten und
auf diese Weise zwischen Brennkammer und der weiteren Anlage angeordnet. Auf diese
Weise ist eine Effizienzerhöhung des Gesamtprozesses, umfassend sowohl die Oxidationsanlage
als auch die mindestens eine weitere Anlage, möglich. Es kann auch vorgesehen sein,
dass die in dem Wärmespeicher gespeicherte Wärme an die weitere Anlage abgegeben wird.
Dies ist auch dann der Fall, wenn die Konzentration des Reaktionsstoffes die Auslegungskonzentration
der Oxidationsanlage unterschreitet, sodass lediglich ein unterdurchschnittlicher
Wärmeeintrag vorliegt. In diesem Fall kann mit der in dem Wärmespeicher gespeicherten
Wärme sowohl die Reaktion des Reaktionsstoffes als auch der zuverlässige und kontinuierliche
Betrieb der weiteren Anlage sichergestellt werden. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass der Wärmespeicher den Wärmeüberschuss aufnimmt und ausschließlich zum Betreiben
der weiteren Anlage abgibt, während die Reaktion des Reaktionsstoffes beispielsweise
unter Einbringen von zusätzlichem Brennstoff aufrechterhalten wird. Insbesondere kann
vorgesehen sein, dass die Oxidationsanlage insbesondere in dem Wärmespeicher - aufgrund
der wechselnden Konzentration des Reaktionsstoffes - diskontinuierlich gespeicherte
Wärme an mindestens eine weitere Anlage abgibt. Die Abgabe kann dabei vorzugsweise
kontinuierlich erfolgen. Aufgrund der wechselnden Konzentration des Reaktionsstoffes,
der beispielsweise bei einem Produktionsprozess nicht in gleichmäßiger, sondern in
wechselnder Konzentration anfällt, wird die anfallende Wärmemenge entsprechend schwanken,
wobei nur beim Anfall eines Wärmeüberschusses, also von Wärme, die für den Oxidationsbetrieb
der Oxidationsanlage nicht benötigt wird, diese überschüssige Wärme im Wärmespeicher
gespeichert wird.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Temperatur eines der weiteren
Anlage zum Wärmeabgeben zugeführten Fluids gesteuert und/oder geregelt wird. Bevor
die in der Oxidationsanlage erzeugte beziehungsweise in dem Wärmespeicher gespeicherte
Wärmeenergie mit dem Fluid der weiteren Anlage zugeführt wird, muss die dabei vorliegende
Temperatur angepasst werden. Beispielsweise erfolgt ein Anpassen der Temperatur auf
eine Auslegungstemperatur der weiteren Anlage. Insbesondere soll dabei eine Übertemperatur
vermieden werden, die zu einer Beschädigung der weiteren Anlage führen kann. Das Anpassen
erfolgt beispielsweise durch Beimengen von kaltem Fluid und/oder durch entsprechendem
wechselweisen Betrieb von verschiedenen Kammern des Wärmespeichers.
[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Wärmespeicher ein
zu dem mindestens einen Wärmebett separater Speicher verwendet wird. "Separat" bedeutet
nicht, dass die beiden Elemente (Wärmebett einerseits und Wärmespeicher andererseits)
räumlich separat ausgestaltet sein müssen, denn sie können beispielsweise auch in
einem gemeinsamen Außengehäuse untergebracht sein. Mit "separat" wird zum Ausdruck
gebracht, dass der Wärmespeicher ein Extraelement ist, also nicht ein Element der
den reinen Oxidationsbetrieb betreffenden Oxidationsanlage. Der Wärmespeicher ist
also beispielsweise kein weiteres Wärmebett der Oxidationsanlage. Üblicherweise weist
die Oxidationsanlage mehrere Wärmebetten auf, die abwechselnd zum Einsatz gelangen,
indem durch ein zuvor aufgeheiztes Wärmebett der Reaktionsstoff strömt, sich dabei
erwärmt und dann in eine Brennkammer gelangt. Das in der Brennkammer entstehende heiße
Abgas durchströmt ein weiteres Wärmebett, das vorgeheizt wird, um - im nachfolgenden
Zyklus - nach Umsteuern der Gasströme zum Aufheizen des Reaktionsstoffes zur Verfügung
zu stehen.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Oxidationsanlage
insbesondere in dem Wärmespeicher, insbesondere - aufgrund der wechselnden Konzentration
des Reaktionsstoffes - diskontinuierüch, gespeicherte Wärme an sich selbst, insbesondere
an das mindestens eine Wärmebett zu ihrem/dessen Aufheizen, insbesondere vor einem
Neustart der Oxidationsanlage, abgibt. Die Wärmeabgabe kann bevorzugt kontinuierlich
erfolgen.
[0016] Aufgrund der im üblichen Oxidationsbetrieb der Wärmebetten angefallenen überschüssigen
Wärme, mit der der Wärmespeicher beladen wurde, steht diese Wärmeenergie für bestimmte
Situationen der Oxidationsanlage selbst wieder zur Verfügung, insbesondere dafür,
dass mit dieser aus dem Wärmespeicher stammenden Wärme das mindestens eine Wärmebett
oder auch mehrere Wärmebetten aufgeheizt wird, was im Normalbetrieb der Oxidationsanlage
unterstützend erfolgen kann und/oder vor einem Neustart der abgekühlten Oxidationsanlage.
Wird diese - beispielsweise über das Wochenende - abgeschaltet, so kühlt das mindestens
eine Wärmebett auf eine niedrigere Temperatur ab als die normale Betriebstemperatur
dieses Wärmebetts. Da zuvor überschüssige Energie im Wärmespeicher gespeichert wurde,
kann bei einem Neustart der Oxidationsanlage zum Wochenanfang die im Wärmespeicher
gespeicherte Wärme genutzt werden, um das mindestens eine Wärmebett aufzuheizen, sodass
sehr schnell und effektiv ein Betrieb zur Oxidation des Reaktionsstoffes durchgeführt
werden kann. Da auch das mindestens eine Wärmebett eine gewisse Wärmespeichereigenschaft
hat, da es über eine relativ große Zeitspanne die Wärme nur langsam an die Umgebung
abgibt, ist bei diesem Vorgehen selbstverständlich sichergestellt, dass mittels der
vom Wärmespeicher gelieferten Wärme die Temperatur des Wärmebetts erhöht werden kann.
[0017] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Wärmespeicher mit einem Wärmehaltevermögen oder
einer Wärmespeicherkapazität verwendet wird, das/die größer ist, als das Wärmehaltevermögen
oder die Wärmespeicherkapazität des mindestens einen Wärmebetts. Aufgrund dieses Umstands
ist sichergestellt, dass bei einem Abkühlen der Oxidationsanlage die im Wärmespeicher
gespeicherte Wärme über eine längere Zeitspanne und/oder mit einer höheren Temperatur
zur Verfügung steht, als die Wärme, die sich im Wärmebett befindet.
[0018] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass mit den Wärmespeicher
durchströmendem Medium, insbesondere Luft, das/die dadurch zu Heißmedium, insbesondere
Heißluft, wird, das mindestens eine Wärmebett aufgeheizt wird. Die Oxidationsanlage
sieht also Mittel vor, um das Medium, insbesondere die Luft, zu fördern, um eine Wärmeentnahme
aus dem Wärmespeicher vornehmen zu können und diese Wärme in das Wärmebett einbringen
zu können. Das Einbringen in das Wärmebett erfolgt insbesondere von oben her.
[0019] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass als weitere Anlage ein weiterer
Wärmetauscher, eine Heizung, eine Produktionsvorrichtung, eine Kältemaschine oder
eine Energiewandlereinrichtung verwendet wird. Der weitere Wärmetauscher kann Teil
eines Sekundärkreislaufes sein, dem Wärme des Abgases der Oxidationsanlage zugeführt
wird. Mittels des weiteren Wärmetauschers wird die Wärme auf ein Fluid (zum Beispiel
Luft, Thermalöl, Dampf oder Wasser) des Sekundärkreislaufs übertragen, in dem ein
Weitertransport der Wärme zu einem Einsatzort stattfindet. Beispielsweise kann der
Sekundärkreislauf mit einer Heizung oder einer Produktionsvorrichtung zusammenarbeiten.
Dies wird als indirekte Wärmenutzung bezeichnet. Die Heizung beziehungsweise die Produktionsvorrichtung
kann aber auch die weitere Anlage darstellen und unmittelbar mit der Wärme beaufschlagt
werden (direkte Wärmenutzung). Dies kann beispielsweise zum Betreiben eines Heißlufttrockners
vorgesehen sein. Ebenso ist ein Betreiben beziehungsweise Beheizen der Produktionsvorrichtung
möglich. Ist die weitere Anlage eine Kältemaschine, insbesondere eine Absorptionskältemaschine,
so kann ein diese durchströmendes Fluid auf eine niedrigere Temperatur gebracht werden.
Die Wärmeenergie kann jedoch auch, beim Verwenden einer Energiewandlereinrichtung
als weitere Anlage, zur Erzeugung von beispielsweise elektrischer oder mechanischer
Energie genutzt werden. Zu diesem Zweck kann zum Beispiel eine Gas- beziehungsweise
Dampfturbine oder eine Brennstoffzelle eingesetzt werden. Wie bereits beschrieben,
besteht die Besonderheit der Oxidationsanlage darin, dass der Wärmespeicher zwischen
Brennkammer und der weiteren Anlage vorgesehen ist, also nicht zunächst ein Wärmetauschen
auf eine niedrigere Temperatur durchgeführt wird und erst dann die Wärme gespeichert
wird.
[0020] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Reaktion des Reaktionsstofifes
in dem Wärmebett und/oder der Brennkammer abläuft, wobei mittels des Wärmetauschers
der dem Wärmebett und/oder der Brennkammer zugeführte Reaktionsstoff mit Wärme von
aus der Brennkammer ausströmendem Abgas aufgeheizt wird. Die Reaktion des Reaktionsstoffes
läuft ab, sobald dieser eine ausreichend hohe Temperatur erreicht hat. Dies kann bereits
bei Durchlaufen des Wärmebetts der Fall sein, sodass die Reaktion auch bereits in
dem Wärmebett ablaufen kann. Alternativ oder zusätzlich ist die Brennkammer zur Reaktion
des Reaktionsstoffes vorgesehen. In der Brennkammer ist beispielsweise ein Brenner
angeordnet, der eine permanente Flamme erzeugt. Damit wird eine Stütztemperatur erzeugt
beziehungsweise der durch das Durchlaufen des Wärmebetts aufgewärmte Reaktionsstoff
entzündet. Der Wärmetauscher dient dazu, dem aus der Brennkammer ausströmenden Abgas
Wärme zu entziehen und dem Reaktionsstoff beziehungsweise der Abluft zuzuführen. Dabei
wird der dem Wärmebett beziehungsweise der Brennkammer zugeführte Reaktionsstoff erwärmt,
wodurch eine Reaktion des Reaktionsstoffes in dem Wärmebett beziehungsweise der Brennkammer
ermöglicht wird.
[0021] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zumindest ein Teil des Abgases zusätzlich
zum Aufheizen des Wärmespeichers verwendet wird. Das in der Brennkammer anfallende
Abgas, in welchem der Reaktionsstoff bereits vollständig oxidiert ist, wird sowohl
für einen Wärmetauschvorgang zwischen dem Abgas und dem nicht oxidierten beziehungsweise
verbrauchten Reaktionsstoff als auch zum Aufheizen des Wärmespeichers verwendet. Das
Aufheizen wird insbesondere dann durchgeführt, wenn die Konzentration des Reaktionsstoffes
die Auslegungskonzentration der Oxidationsanlage überschreitet und somit Wärmeüberschuss
vorliegt.
[0022] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Wärmespeicher nahezu auf die
höchste in der Oxidationsanlage vorliegende Temperatur aufgeheizt wird. Um die in
der Oxidationsanlage anfallende Wärme möglichst effizient zu nutzen, soll die dort
bei der Reaktion des Reaktionsstoffes vorliegende beziehungsweise höchste Temperatur
auch in dem Wärmespeicher zur Verfügung stehen. Dieser wird daher zumindest nahezu
auf diese höchste Temperatur aufgeheizt. Beim Entladen des Wärmespeichers zum Abgeben
von Wärme zum Aufrechterhalten des Wärmeprofils oder zum Betreiben der weiteren Anlage
steht demzufolge im Wesentlichen diese hohe Temperatur zur Verfügung.
[0023] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass als Wärmespeicher ein Langzeitwärmespeicher
verwendet wird. Das bedeutet, dass der Wärmespeicher die gespeicherte Wärme für einen
längeren Zeitraum, beispielsweise bis zu mehrere Tage, vorhalten kann, insbesondere
über eine längere Zeit, als das mindestens eine Wärmebett. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn eine beim Aufheizen des Wärmespeichers entstehende Temperaturschichtung in dem
Wärmespeicher möglichst lange erhalten bleibt, also keine Vergleichmäßigung der Temperatur
in dem Wärmespeicher stattfindet. Üblicherweise stellt sich in einem Wärmespeicher
nach Abschluss eines Beladevorgangs mit der Zeit, insbesondere nach langem Stillstand,
eine Temperatur ein, welche einer mittleren Temperatur des Wärmespeichers entspricht.
Mittels des Wärmespeichers kann also bei Entnahme der Wärme lediglich eine Temperatur
erreicht werden, welche der mittleren Temperatur entspricht. Dahingegen ist es bei
der Oxidationsanlage wünschenswert, möglichst eine Temperatur zu erreichen, welche
der beim Beladen vorliegenden hohen Temperatur entspricht. Es soll also eine Temperaturschichtung
in dem Wärmespeicher vorliegen, die auch bei langer Standzeit erhalten bleibt. Somit
kann, je nach Durchströmungsrichtung des Wärmespeichers, beim Entnehmen der Wärme
auch eine Temperatur erzielt werden, welche unterhalb der mittleren Temperatur liegt.
Die gewünschte Temperatur kann also mit geeigneter Wahl der Durchströmungsrichtung
ausgewählt werden. Dies liegt in der beschriebenen Temperaturschichtung begründet
sowie gegebenenfalls in der Beladung oder Entladung einzelner Kammern des Wärmespeichers.
[0024] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei einer Konzentration,
die unterhalb einer Minimalkonzentration liegt, zusätzlicher Brennstoff in die Brennkammer
und/oder das Wärmebett eingebracht wird. Ist die Konzentration des vorliegenden Reaktionsstoffes
zu niedrig, liegt diese also unterhalb der Auslegungskonzentration, kann die Anlage
nur unter Einbringung von Wärme betrieben werden. Das bedeutet, dass entweder Wärme
aus dem Wärmespeicher abgegeben oder zusätzlicher Brennstoff in die Anlage eingebracht
werden muss. Wird auch die Minimalkonzentration, die kleiner als die Auslegungskonzentration
ist, unterschritten, so ist lediglich das Einbringen von Brennstoff vorgesehen. Das
Einbringen kann in die Brennkammer und/oder das Wärmebett erfolgen. Auf diese Weise
wird auch bei Unterschreiten der Minimalkonzentration eine vollständige Oxidation
des Reaktionsstoffes gewährleistet. Es kann auch vorgesehen sein, die Minimalkonzentration
der Oxidationsanlage während des Betriebs dynamisch anzupassen. So kann es vorteilhaft
sein, die Minimalkonzentration zumindest zeitweilig auf Null abzusenken, um die Reaktion
des Reaktionsstoffes lediglich durch Wärmeeintrag aus dem Wärmespeicher sicherzustellen.
Dies kann beispielsweise bei einer hohen gespeicherten Wärmemenge durchgeführt werden.
[0025] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird bei unterdurchschnittlichem
Wärmeeintrag aber einer die Minimalkonzentration überschreitenden Konzentration ein
Autothermbetrieb unter Abgabe von Wärme aus dem Wärmespeicher in das Wärmebett und/oder
die Brennkammer durchgeführt. Liegt die Konzentration des Reaktionsstoffes also zwischen
der Minimalkonzentration und der Auslegungskonzentration der Anlage, so soll trotzdem
ein Autothermbetrieb der Anlage ermöglicht werden, obwohl dies bei aus dem Stand der
Technik bekannten Anlagen bei unterdurchschnittlichem Wärmeeintrag nicht möglich ist,
da die Konzentration kleiner als die Auslegungskonzentration ist. Zu diesem Zweck
wird Wärme aus dem Wärmespeicher abgegeben. Dies kann sowohl in das Wärmebett als
auch in die Brennkammer erfolgen. Durch die Abgabe der Wärme in das Wärmebett und/oder
die Brennkammer wird der Reaktionsstoff auf die zu seiner Reaktion benötigte Temperatur
gebracht, sodass diese ohne Weiteres ablaufen kann. Damit wird eine vollständige Oxidation
beziehungsweise Reaktion des Reaktionsstoffes ermöglicht, obwohl die Temperatur des
Reaktionsstoffes mittels des Wärmetauschers nicht auf die dazu notwendige Temperatur
gebracht werden kann. Mit der aus dem Wärmespeicher abgegebenen Wärme soll also das
gewünschte Wärmeprofil in dem Wärmebett des Wärmetauschers aufrechterhalten werden.
Wie bereits beschrieben kann die Minimalkonzentration auch variabel vorgesehen und
insbesondere auf Null absenkbar sein.
[0026] In einer bevorzugten Weiterbildung liegt bei einer Konzentration, die oberhalb einer
Auslegungskonzentration liegt, der Wärmeüberschuss vor. Die Oxidationsanlage ist auf
das Vorliegen einer bestimmten Konzentration, der Auslegungskonzentration, ausgelegt,
In dieser ist der Autothermbetrieb durchführbar. Das bedeutet, dass ab einer Konzentration,
die größer als diese Auslegungskonzentration ist, mehr Wärme in die Anlage eingebracht
wird, als durch den Wärmetauscher zurückgeführt werden kann. In diesem Fall liegt
daher der Wärmeüberschuss vor, der zum Beladen des Wärmespeichers verwendet werden
kann.
[0027] Schließlich ist - nach einer Weiterbildung der Erfindung - vorzugsweise vorgesehen,
dass der Reaktionsstoff ein Schadstoff, insbesondere flüchtiger Kohlenwasserstoff,
ist. Der Reaktionsstoff darf also nicht unbehandelt in eine Umgebung der Anlage entlassen
werden. Daher ist es vorgesehen, eine Reaktion des Reaktionsstoffes in der Anlage
durchzuführen, insbesondere diesen zu oxidieren, sodass keine negativen Auswirkungen
auf die Umgebung ausgeübt werden. Der Schadstoff kann beispielsweise ein flüchtiger
Kohlenwasserstoff sein, wie er in vielen verarbeitenden Industrien, insbesondere farbverarbeitenden
Industrien, anfällt.
[0028] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass als Wärmebett eine
Schüttung und/oder mindestens ein Formelement verwendet wird, wobei insbesondere ein
keramisches Material vorgesehen ist. Es kann vorgesehen sein, das Wärmebett aus mindestens
einem Formelement, zum Beispiel einem Wabenstein, zusammenzusetzen, welches vorteilhafterweise
aus Keramik besteht. Alternativ zu dem Formelement ist auch eine Schüttung möglich.
Das Wärmebett kann zu einem Teil oder vollständig aus einem keramischen Material bestehen.
Das keramische Material ist hochgradig hitzebeständig und weist einen geringen Ausdehnungskoeffizienten
auf. Das bedeutet, dass bei wechselnder Temperaturbeaufschlagung des Wärmebetts keine
starkes Ausdehnen beziehungsweise Zusammenziehen des Materials auftritt. Daher kann
mit einem keramischen Wärmebett sowohl die Auslegung der Anlage vereinfacht werden,
als auch deren Lebensdauer, bedingt durch die hohe Temperaturbeständigkeit des Keramikmaterials,
erhöht werden.
[0029] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Oxidationsanlage, insbesondere thermisch-regenerative
Abluftreinigungsanlage, vorzugsweise zur Durchführung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens, mit einem vorgesehenen durchschnittlichen Wärmeeintrag mittels eines in
wechselnder Konzentration vorliegenden Reaktionsstoffes, wobei durch den Wärmeeintrag
ein gewünschtes Wärmeprofil in mindestens einem Wärmebett eines Wärmetauschers aufrechterhalten
ist. Dabei ist ein, insbesondere unmittelbar an eine Brennkammer der Oxidationsanlage
zum Aufladen gekoppelter, Wärmespeicher vorgesehen, der zur Aufnahme von Wärmeüberschuss
und/oder zur Abgabe von Wärme, insbesondere im Falle eines unterdurchschnittlichen
Wärmeeintrags dient. Hinsichtlich der Oxidationsanlage sind die vorstehenden Ausführungen
ebenfalls anwendbar. Bei der Auslegung der Oxidationsanlage wird es angestrebt, bei
einer zu erwartenden durchschnittlichen Konzentration des Reaktionsstoffes einen autothermen
Betrieb zu ermöglichen. Liegt die Konzentration des Reaktionsstoffes unterhalb dieser
Auslegungskonzentration, so wird dem Wärmespeicher Wärme entnommen und einer Brennkammer
beziehungsweise dem Wärmebett der Oxidationsanlage derart zugeführt, dass eine Reaktion
des Reaktionsstoffes ablaufen kann.
[0030] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind mindestens zwei Wärmebetten vorgesehen,
wobei mindestens ein erstes Wärmebett vor einer Brennkammer und mindestens ein zweites
Wärmebett nach einer Brennkammer angeordnet sind. Der Wärmetauscher verfügt somit
über mindestens zwei Wärmebetten, wobei ein erstes strömungstechnisch vor der Brennkammer
und ein zweites strömungstechnisch nach dieser vorgesehen sind.
[0031] Zweckmäßigerweise ist vorzugsweise eine alternierende Durchströmung der Wärmebetten
vorgesehen. Das bedeutet, dass das erste Wärmebett und das zweite Wärmebett abwechselnd
mit dem heißen Abgas der Oxidationsanlage und dem dieser zugeführten Reaktionsstoff
durchströmt werden. Während der Durchströmung mit dem Abgas wird das jeweilige Wärmebett
aufgeheizt, wohingegen während des Durchströmens mit dem Reaktionsstoff Wärme an diesen
abgegeben wird, womit sich das Wärmebett abkühlt. Die Reaktion des Reaktionsstoffes
kann dabei sowohl in der Brennkammer als auch in dem vor der Brennkammer angeordneten
Wärmebett ablaufen.
[0032] Weiterhin ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Wärmespeicher
im Wesentlichen parallel zu dem zweiten Wärmebett angeordnet und insbesondere an die
Brennkammer angeschlossen ist. Der Wärmespeicher wird also strömungstechnisch parallel
zu dem Wärmebett betrieben. Das bedeutet, dass ein Einlass des Wärmespeichers auch
gleichzeitig ein Einlass des Wärmebetts und ein Auslass des Wärmespeichers gleichzeitig
ein Auslass des Wärmebetts sein kann beziehungsweise diese strömungstechnisch miteinander
verbunden sind. Der Wärmespeicher kann also ebenso wie das zweite Wärmebett unmittelbar
an die Brennkammer angeschlossen sein.
[0033] Es kann vorgesehen sein, dass eine weitere Anlage an mindestens einen Mediumanschluss,
insbesondere Abgasanschluss, der Anlage angeschlossen ist. Der Mediumanschluss kann
mit dem Wärmespeicher und/oder mit mindestens einem, insbesondere dem zweiten Wärmebett,
in Fluidverbindung stehen. Der Mediumanschluss kann also mittels des Wärmespeichers
und/oder mittels des mindestens einen Wärmebetts mit Wärme gespeist werden, die an
die weitere Anlage weitergegeben wird, Auf diese Weise kann mit der Wärme, die in
der Oxidationsanlage erzeugt wird, die weitere Anlage betrieben und die Wärme sinnvoll
genutzt werden.
[0034] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das mindestens eine Wärmebett
zum Aufheizen, insbesondere bei einem Neustart der Oxidationsanlage, an den Wärmespeicher
angeschlossen ist. Auf dieses erfindungsgemäße Vorgehen wurde bereits vorstehend bei
der Abhandlung des Verfahrens eingegangen.
[0035] Ferner ist - wie bereits auch vorstehend schon ausgeführt - das Wärmehaltevermögen
oder die Wärmespeicherkapazität des Wärmespeichers größer, als das Wärmehaltevermögen
oder die Wärmespeicherkapazität des mindestens einen Wärmebetts. Hierdurch ist sichergestellt,
dass der Wärmespeicher Wärme länger und/oder mit höherer Temperatur über einen bestimmten
Zeitraum hält, als das Wärmebett, sodass es möglich ist, Wärme des Wärmespeichers
zu nutzen, um das Wärmebett aufzuheizen.
[0036] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer thermischregenerativen Abluftreinigungsanlage in einer
ersten Betriebsart,
- Figur 2
- die aus Figur 1 bekannte Abluftreinigungsanlage in einer weiteren Betriebsart,
- Figur 3
- eine erste Variante der Abluftreinigungsanlage mit Wärmespeicher und Umgehungseinrichtung,
und
- Figur 4
- eine weitere Variante der Abluftreinigungsanlage.
[0037] Die Figur 1 zeigt eine Oxidationsanlage 1 in Form einer Abluftreinigungsanlage 1',
die einen Wärmetauscher 2 in Form von drei Wärmebetten 3, 4 und 5 aufweist, die beispielsweise
mit keramischen Wabenkörpern ausgestattet sind. Die Oxidationsanlage 1 dient dazu,
mit flüchtigen Kohlenwasserstoffen beziehungsweise dem Reaktionsstoff belastete Abluft
K, die Rohgas darstellt, zu reinigen. Die Abluft K soll also von den Kohlenwasserstoffen
befreit werden. Zu diesem Zweck wird sie durch eines der Wärmebetten 3, 4 oder 5 geleitet.
In Figur 1 ist dargestellt, wie die Abluft K durch das Wärmebett 4 geleitet wird.
Das Wärmebett 4 ist dabei auf eine hohe Temperatur, beispielsweise 800°C, vorgeheizt.
Anschließend gelangt die Abluft K in eine Brennkammer 6 der Abluftreinigungsanlage
1'. In der Brennkammer 6 ist ein Brenner 7 angeordnet, der eine Flamme 8 erzeugen
kann. Der Brenner 7 ist dazu vorgesehen, eine Stütztemperatur in der Brennkammer 6
zu erzeugen. Durch die Beaufschlagung der Abluft K mit der in dem Wärmebett 4 herrschenden
Temperatur werden die Kohlenwasserstoffe oxidiert, sodass aus dem Rohgas, welches
Kohlenwasserstoffe enthält, Reingas wird, welches lediglich oxidierte, das heißt verbrannte,
Kohlenwasserstoffe aufweist. Das Oxidieren kann dabei sowohl bereits in dem Wärmebett
4 als auch erst in der Brennkammer 6 ablaufen. Das in der Brennkammer 6 vorhandene
Reingas wird anschließend durch das Wärmebett 5 geleitet, um es aufzuheizen. Anschließend
erfolgt eine Abgabe des Reingases gemäß Strömungsweg 9 in eine Umgebung beziehungsweise
Außenatmosphäre der Abluftreinigungsanlage 1'. Mittels gestrichelter Strömungswege
ist angedeutet, dass es in einer anderen Betriebsart auch möglich ist, dass Reingas
sowohl durch das Wärmebett 5 als auch durch das Wärmebett 3 geleitet wird. Nach einer
gewissen Zeit erfolgt eine Umtaktung, das heißt, die Abluft K wird nicht mehr durch
das Wärmebett 4 geleitet, sondern durch das Wärmebett 3 oder durch das Wärmebett 5.
Dementsprechend wird das Wärmebett 4 nunmehr verwendet, um das Reingas hindurchzuleiten,
damit es sich wieder aufheizt, da es zuvor Wärme an das Rohgas abgegeben hat.
[0038] Um zu verhindern, dass bei einem Übergang von dem Rohgasbetrieb eines Wärmebetts
3, 4 oder 5 in den Reingasbetrieb Rohgas in das Reingas gelangt, erfolgt ein so genannter
Spülbetrieb. Dies ist in Figur 2 dargestellt. Dabei wird Reingas gemäß dem Strömungsweg
10 aus der Brennkammer 6 durch ein Wärmebett 3, 4 oder 5 geleitet, das zuvor Rohgas
geführt hat. In dem dargestellten Beispiel wird das Reingas durch das Wärmebett 3
geleitet. Dieses Vorgehen dient dazu, um Rohgasreste auszuspülen, die gemäß Strömungsweg
11 zusammen mit dem Reingas in den belasteten Abluftstrom K zurückgeführt werden.
Auf diese Weise ergibt sich ein Kreislauf, der solange aufrechterhalten wird, bis
das Wärmebett 3 keine Rohgasreste mehr aufweist.
[0039] In der Figur 3 ist nun eine erste Variante der Abluftreinigungsanlage 1' in einer
Betriebsart dargestellt, in welcher das Rohgas beziehungsweise die Abluft K zunächst
das Wärmebett 4 durchläuft, in die Brennkammer 6 gelangt und anschließend das Wärmebett
3 durchläuft. Parallel zu dem Wärmebett 3 ist ein Wärmespeicher 91 vorgesehen, der
mittels einer Umgehungseinrichtung 12, die hier als steuer- beziehungsweise regelbares
Ventil dargestellt ist, umgehbar ist. Das Reingas kann also aus der Brennkammer 6
durch das Wärmebett 3 (Strömungsweg 9') und/oder durch den Wärmespeicher 11 (Strömungsweg
13) und/oder an dem Wärmespeicher 11 vorbei durch die Umgehungseinrichtung 12 (Strömungsweg
14) strömen. Vorzugsweise kann die Umgehungseinrichtung 12 bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
entfallen. Durch den Wärmespeicher 11 1 wird ein möglicher Energieverlust vermieden.
Zusätzlich oder alternativ zu der Umgehungseinrichtung 12 kann auch eine Einrichtung
vorgesehen sein, mittels welcher der Zufluss aus der Brennkammer 6 zu dem Wärmespeicher
11 unmittelbar unterbrochen wird. Dies ist in Figur 3 jedoch nicht dargestellt. Das
Reingas wird entweder entlang des Strömungswegs 15 in die Umgebung der Abluftreinigungsanlage
1 entlassen, oder aber das durch den Wärmetauscher 11 oder die Umgehungseinrichtung
12 strömende Reingas wie durch den Strömungsweg 16 angedeutet, einer weiteren Anlage
17 zugeführt. Alternativ kann auch eine Zuführung des Reingases, welches den Wärmetauscher
2 beziehungsweise das Wärmebett 3 durchläuft in die weitere Anlage vorgesehen sein.
Das entlang der Strömungswege 13 und/oder 14 strömende Reingas kann sich auch an einer
oder verschiedenen Stellen mit dem Reingas, welches entlang des Strömungswegs 9' strömt,
vereinen.
[0040] Die Abluftreinigungsanlage 1' weist nicht dargestellte Ventilatoren und/oder Steuerklappen
auf, mit welchen das Fluid (Reingas und/oder Rohgas) innerhalb der Abluftreinigungsantage
1' bewegt werden kann. Über die Strömungsklappen sind dabei unterschiedliche Strömungswege
einstellbar - beispielsweise einzelne Strömungswege versperrbar -, während die Ventilatoren
zum Transport des Fluids dienen.
[0041] Dabei kann es sowohl vorgesehen sein, der weiteren Anlage 17 Reingas zuzuführen,
welches sowohl das Wärmebett 3 oder den Wärmespeicher 11, das Wärmebett 3 oder die
Umgehungseinrichtung 12 oder lediglich das Wärmebett 3 durchlaufen hat, zuzuführen.
[0042] Es kann selbstverständlich auch vorgesehen sein, dass das Reingas zusätzlich oder
alternativ zu dem Wärmebett 3 das Wärmebett 5 durchströmt. In diesem Fall ist es vorgesehen,
dass das Wärmebett 5 ebenfalls mit dem Abgasstrom gemäß Strömungsweg 9' strömungstechnisch
verbunden ist.
[0043] Die Umgehungseinrichtung 12 stellt einen so genannten Bypass dar. Mit diesem kann
das Reingas beziehungsweise Abgas unter Umgehung des Wärmespeichers 11 beispielsweise
unmittelbar aus der Brennkammer 6 in die Umgebung der Anlage beziehungsweise an die
weitere Anlage 17 abgegeben werden. Die Umgehungseinrichtung 12 ist in Abhängigkeit
von der Temperatur des Wärmespeichers 11 steuerbar beziehungsweise regelbar. Insbesondere
soll das Reingas bei Überschreiten einer Maximaltemperatur des Wärmespeichers 11 um
diesen herumgeführt werden. Das bedeutet, dass eine Überfüllung des Wärmespeichers
11 auftreten kann beziehungsweise dass ein Beladen des Wärmespeichers 11 unterbrochen
wird, sobald in diesem die Maximaltemperatur auftritt beziehungsweise festgestellt
wird.
[0044] Aus dem Stand der Technik bekannte Abluftreinigungsanlagen 1' sind so ausgelegt,
dass bei einer Konzentration des Reaktionsstoffes, welche mindestens eine Auslegungskonzentration
erreicht, ein Autothermbetrieb der Abluftreinigungsanlage 1' durchgeführt werden kann.
Dies bedeutet, dass mittels des Brenners 7 kein zusätzlicher Brennstoff in die Brennkammer
6 eingebracht werden muss, sondern dass die Reaktionswärme des Reaktionsstoffes, beispielsweise
der Kohlenwasserstoffe, ausreicht, um die Reaktionstemperatur des Reaktionsstoffes
zu erreichen. Zu diesem Zweck müssen die Wärmebetten 3, 4 und 5 ausreichend groß dimensioniert
werden, um eine möglichst hohe Wärmemenge von dem aus der Brennkammer 6 abgegebenen
Abgases beziehungsweise Reingases dem reaktionsstoffhaltigen Rohgas zuzuführen, und
auf diese Weise dessen Temperatur soweit als möglich zu erhöhen. Daraus folgt, dass
je kleiner die Auslegungskonzentration ist, bei welcher die Abluftreinigungsanlage
1' betreibbar ist, desto größer müssen die Wärmebetten 3, 4 und 5 dimensioniert sein.
[0045] Die in Figur 3 dargestellte Abluftreinigungsanlage 1' weist nun unter dimensionierte
Wärmebetten 3, 4 und 5 auf. Das bedeutet, dass die Wärmebetten 3, 4 und 5 kleiner
ausgelegt sind, als ein Autothermbetrieb bei einer Auslegungskonzentration erfordert.
Stattdessen ist die Abluftreinigungsanlage 1' auf eine Auslegungskonzentration ausgelegt,
welche höher ist als eine Minimalkonzentration. Unterhalb der Minimalkonzentration
wird zusätzlicher Brennstoff zugreführt, bei einer Konzentration, die zwischen Minimalkonzentration
und Auslegungskonzentration liegt, wird dagegen dem Wärmespeicher 11 Wärme entnommen,
um die Oxidation des Reaktionsstoffes kontinuierlich fortzuführen. Bei den aus dem
Stand der Technik bekannten Anlagen entspricht dagegen die Auslegungskonzentration
im Wesentlichen der Minimalkonzentration. Es kann bei diesen also vorkommen, wenn
die Konzentration des Reaktionsstoffes unter die Auslegungskonzentration abfällt,
dass mittels des Wärmetauschers 2 der Reaktionsstoff beziehungsweise das Rohgas nicht
auf eine Temperatur gebracht werden kann, welche zur Oxidation des Reaktionsstoffes
notwendig ist. In diesem Fall liegt ein unterdurchschnittlicher Wärmeeintrag in das
Rohgas vor. Der Wärmespeicher 11 ist nun dazu vorgesehen, im Falle des unterdurchschnittlichen
Wärmeeintrags Wärme abzugeben, insbesondere in die Brennkammer 6 und/oder in das Wärmebett
3, um weiterhin eine kontinuierliche Reaktion des Reaktionsstoffes zu ermöglichen,
ohne zusätzlichen Brennstoff über den Brenner 7 in die Brennkammer 6 oder in die Wärmebetten
3, 4 oder 5 einbringen zu müssen. Das bedeutet, dass bei unterdurchschnittlichem Wärmeeintrag
die in dem Wärmespeicher 11 gespeicherte Wärme verwendet wird, um die Temperatur des
Rohgases, also des Reaktionsstoffes, zu erhöhen.
[0046] Es stellen sich somit folgende Betriebsarten der Abluftreinigungsanlage 1' dar: Bei
einer Konzentration des Reaktionsstoffes unterhalb der Minimalkonzentration wird der
Abluftreinigungsanlage 1' beziehungsweise der Brennkammer 6 und/oder den Wärmebetten
3, 4 und/oder 5 zusätzlicher Brennstoff zugeführt, um eine Oxidation des Reaktionsstoffes
zu ermöglichen. Bei einer Konzentration, die größer oder gleich der Minimalkonzentration,
aber geringer als die Auslegungskonzentration ist, wird in dem Wärmespeicher 11 gespeicherte
Wärme in die Brennkammer 6 beziehungsweise eines oder mehrere der Wärmebetten 3, 4
und 5 zurückgeführt. Entspricht die Konzentration der Auslegungskonzentration, so
befindet sich die Abluftreinigungsanlage 1' in dem Autothermbetrieb, das bedeutet,
dass weder zusätzlicher Brennstoff noch Wärme aus dem Wärmespeicher 11 zugeführt werden
müssen. Ist die Konzentration höher als die Auslegungskonzentration, so wird durch
die Oxidation des Reaktionsstoffes mehr Wärme gebildet, als mit Hilfe des Wärmetauschers
2 umgesetzt werden kann. Es entsteht ein Wärmeüberschuss. Dieser Wärmeüberschuss kann
von dem Wärmespeicher 11 aufgenommen und zur späteren Verwendung gespeichert werden.
Das bedeutet, dass zumindest ein Teil des Abgases beziehungsweise des Reingases aus
der Brennkammer 6 zum Aufheizen des Wärmespeichers 11 verwendet wird. Ist der Wärmespeicher
11 vollständig beladen oder überschreitet eine Temperatur des Wärmespeichers 11 eine
Maximaltemperatur, so kann der Wärmespeicher 11 mittels einer Umgehungseinrichtung
12 entlastet werden, indem das Abgas beziehungsweise das Reingas um den Wärmespeicher
11 herumgeführt wird. Es erfolgt also kein weiteres Beladen des Wärmespeichers 11.
Nach einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass keine Umgehungseinrichtung
12 vorhanden ist, das heißt, es liegt eine Anordnung gemäß Figur 3, jedoch ohne Umgehungseinrichtung
12 (mit oder ohne Anlage 17) vor. Dies bedeutet, dass die Funktion der Umgehungseinrichtung
12 quasi vom Wärmespeicher 11 miterfüllt wird, das heißt, der Wärmespeicher ist in
der Lage, den kompletten Wärmeüberschuss aufzunehmen, wodurch eine besonders hohe
Energieeffizienz erzielt wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist also der Brennkammer
6 nur der Wärmespeicher 11 nachgeschaltet. Die Umgehungseinrichtung 12 (heißer Bypass)
ist nicht vorhanden.
[0047] Die Auslegung der Abluftreinigungsanlage 1' erfolgt derart, dass die Wärmebetten
3, 4 und 5 unterdimensioniert werden. Während bei einer bekannten Abluftreinigungsanlage
1' beispielsweise ein Autothermbetrieb bei einer Konzentration von 1,3 bis 1,5 g/m
3 vorgesehen ist, wofür Wärmebetten 3, 4 und 5 mit einer Höhe von 2,0 m notwendig sind,
erfolgt erfindungsgemäß eine Auslegung der Abluftreinigungsanlage 1' auf eine Auslegungskonzentration
von 3 g/m
3. Auf diese Weise sind Wärmebetten 3, 4 und 5 mit einer Höhe von beispielsweise 1
m ausreichend. Bisher erfolgte lediglich eine Optimierung des in der Abluftreinigungsanlage
1' ablaufenden Prozesses. Nun soll zusätzlich der in der weiteren Anlage 17 ablaufende
Prozess beachtet werden, sodass eine Optimierung eines die beiden Prozesse umfassenden
Gesamtprozesses erfolgt. Auf diese Weise kann sowohl die Abluftreinigungsanlage 1'
als auch die weitere Anlage 17 mit hoher Effizienz und möglichst geringen Energiekosten
betrieben werden.
[0048] Figur 4 zeigt eine weitere Variante der Abluftreinigungsanlage 1'. Es sei zunächst
auf die auch hier zutreffenden Ausführungen zu Figur 3 verwiesen. In dem in Figur
dargestellten Beispiel ist die weitere Anlage 17 eine Produktionsvorrichtung 18, die
direkt, also unmittelbar, mit Abgas der Abluftreinigungsanlage 1' gespeist wird, wie
durch den Strömungsweg 16 angedeutet ist. Die Produktionsvorrichtung 18 besteht aus
drei Heißlufttrocknern 19, die zueinander parallel mit dem Abgas beaufschlagt sind.
Nach dem Durchlaufen der Heißlufttrockner 19 kann das Abgas wieder mit Lösungsmitteln
beziehungsweise Kohlenwasserstoffen verunreinigt sein. Es wird daher, wie durch den
Strömungsweg 20 angedeutet, wiederum als Abluft K der Abluftreinigungsanlage 1' zugeführt,
um dort erneut gereinigt zu werden.
[0049] Alternativ oder zusätzlich zu der weiteren Anlage 17 kann ein weiterer Wärmetauscher
21 vorgesehen sein, der beispielsweise strömungstechnisch parallel zu dem Wärmespeicher
11 angeordnet ist. Der Wärmetauscher 21 kann zuschaltbar parallel zu dem Wärmespeicher
11 von Abgas aus der Brennkammer 6 durchströmt werden. Mit dem Wärmetauscher 21 kann
ein einem Sekundärkreislauf 22 zugeordnetes Fluid (beispielsweise Thermalöl, Dampf
oder ähnliches) erhitzt und einer weiteren Anlage (hier nicht dargestellt) zugeführt
werden.
[0050] Über einen Anschluss 23, der sich auf einer der Brennkammer 6 strömungstechnisch
abgewandten Seite des Wärmespeichers 11 befindet, kann diesem Fluid zugeführt werden.
Dieses Fluid durchläuft den Wärmespeicher 11 in Richtung der Brennkammer 6 und erwärmt
sich dabei, vorteilhafterweise bis auf eine Temperatur, die nahezu der beim Beladen
des Wärmespeichers 11 verwendeten Maximaltemperatur entspricht. Das erwärmte Fluid
kann nun wahlweise der Brennkammer 6, dem Wärmetauscher 21 und/oder der weiteren Anlage
17 zugeführt werden. Auf diese Weise kann sowohl die Reaktion des Reaktionsstoffes
in der Brennkammer 6 aufrechterhalten, als auch dem Sekundärkreislauf 22 mittels des
Wärmetauschers 21 beziehungsweise der weiteren Anlage 17 weiterhin Wärme zugeführt
werden.
[0051] Soll das Fluid der weiteren Anlage 17 zugeführt werden, so muss das aufgeheizte Fluid
auf eine Temperatur gebracht werden, die zum Betrieb der weiteren Anlage 17 geeignet
ist. Dies kann erfolgen, indem das Fluid zunächst durch den Wärmetauscher 21 geleitet
wird, wobei dem Fluid Wärme entzogen und es damit auf eine geringere Temperatur gebracht
wird. Alternativ ist es jedoch auch möglich, das aufgeheizte Fluid mit kühlerem Fluid
zu versetzen und so seine Temperatur derart einzustellen, dass es der weiteren Anlage
17 zugeführt werden kann. Auf diese Weise kann die weitere Anlage 17 kontinuierlich
mit Wärme versorgt werden, sollte die in der Abluftreinigungsanlage 1' erzeugte Wärmemenge
nicht ausreichend sein.
[0052] Mit Bezug auf die vorstehenden Ausführungen ist nach einem besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass die im Wärmespeicher gespeicherte
Wärme genutzt wird, um den Betrieb der Oxidationsanlage selbst zu fördern. Die vom
Wärmespeicher gelieferte Wärme wird also nicht einer weiteren Anlage zugeführt, sondern
wird in der eigenen Oxidationsanlage verwendet. Selbstverständlich ist es jedoch auch
möglich, beide Maßnahmen gleichzeitig vorzusehen oder auch zeitlich nacheinander,
nämlich Wärme des Wärmespeichers sowohl einer weiteren Anlage zuzuführen als auch
der eigenen Oxidationsanlage. Ferner ist es selbstverständlich möglich, dass die Wärme
des Wärmespeichers nur für die weitere Anlage verwendet wird.
[0053] Bei der Verwendung der Wärme des Wärmespeichers für eigene Zwecke, also zum Betrieb
der Oxidationsanlage, ist insbesondere vorgesehen, dass für den Fall eines Abschaltens
der Oxidationsanlage, also eines Auskühlens ihrer Komponenten, insbesondere des mindestens
eines Wärmebetts, vor einem Wiedereinschalten Wärme des Wärmespeichers genutzt wird,
um diese Komponenten wieder aufzuheizen. Der Wärmespeicher hat demgemäß gegenüber
den genannten Komponenten ein besseres Wärmehaltevermögen beziehungsweise eine bessere
Wärmespeicherkapazität, sodass der Wärmespeicher Wärme zur Verfügung stellen kann,
die ein Aufheizen dieser Komponenten ermöglicht. Mithin erfolgt dadurch ein reaktionsstofffreies
Vorheizen der Anlage. Ist ein gewünschtes Temperaturniveau erreicht, so kann der übliche
Betrieb durchgeführt werden, bei dem Reaktionsstoff oxidiert wird. Fällt dabei ein
Wärmeüberschuss an, so wird dieser im Wärmespeicher gespeichert. Durch das Speichern
des Wärmeüberschusses wird der Anströmbereich des Wärmebetts nicht so heiß, dass dort
chemische Reaktionen mit dem Reaktionsstoff stattfinden. Daher ist die thermische
Belastung der Konstruktion reduziert.
[0054] Das Auskoppeln von Überschusswärme und deren Speichern im Wärmespeicher vereinfacht
und erleichtert die Betriebsführung der den Oxidationsbetrieb betreffenden Teil der
Oxidationsanlage, wobei dieser Teil dadurch keine unkontrollierten Energieeinträge
erhält. Der Wärmespeicher führt daher eine Energiepuffer- und/oder Temperaturglättungsfunktion
aus.
1. Verfahren zum Betreiben einer Oxidationsanlage (1), mit einem vorgesehenen durchschnittlichen
Wärmeeintrag mittels eines in wechselnder Konzentration vorliegenden Reaktionsstoffes,
wobei durch den Wärmeeintrag ein gewünschtes Wärmeprofil in mindestens einem Wärmebett
(3,4,5) eines Wärmetauscher (2) aufrechterhalten wird, gekennzeichnet durch einen, insbesondere unmittelbar an eine Brennkammer (6) der Oxidationsanlage (1)
zum Aufladen gekoppelten, Wärmespeicher (11) zur Aufnahme von Wärmeüberschuss und/oder
Abgabe von Wärme, insbesondere im Falle eines unterdurchschnittlichen Wärmeeintrags.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxidationsanläge (1) insbesondere in dem Wärmespeicher (11), insbesondere - aufgrund
der wechselnden Konzentration des Reaktionsstoffes - diskontinuierüch, gespeicherte
Wärme an mindestens eine weitere Anlage (17) abgibt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Wärmespeicher (11) ein zu dem mindestens einen Wärmebett (3,4,5) separater Wärmespeicher
(11) verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxidationsanlage (1) insbesondere in dem Wärmespeicher (11), insbesondere - aufgrund
der wechselnden Konzentration des Reaktionsstoffes - diskontinuierlich, gespeicherte
Wärme an sich selbst, insbesondere an das mindestens eine Wärmebett (3,4,5) zu ihrem/dessen
Aufheizen, insbesondere vor einem Neustart der Oxidationsanlage (1), abgibt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmespeicher (11) mit einem Wärmehaltevermögen oder einer Wärmespeicherkapazität
verwendet wird, das/die größer ist, als das Wärmehaltevermögen oder die Wärmespeicherkapazität
des mindestens einen Wärmebetts (3,4,5).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit den Wärmespeicher (11) durchströmenden Medium, insbesondere Luft, das/die dadurch
zu Heißmedium, insbesondere Heißluft, wird, das mindestens eine Wärmebett (3,4,5)
aufgeheizt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als weitere Anlage (17) ein weiterer Wärmetauscher (21), eine Heizung, eine Produktionsvorrichtung
(18), eine Kältemaschine oder eine Energiewandlereinrichtung verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Reaktion des Reaktionsstoffes in dem Wärmebett (3,4,5) und/oder der Brennkammer
(6) abläuft, wobei mittels des Wärmetauschers (2) der dem Wärmebett (3,4,5) und/oder
der Brennkammer (6) zugeführte Reaktionsstoff mit Wärme von aus der Brennkammer (6)
ausströmendem Abgas aufgeheizt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Abgases zusätzlich zum Aufheizen des Wärmespeichers (11) verwendet
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Konzentration, die unterhalb einer Minimalkonzentration liegt, zusätzlicher
Brennstoff in die Brennkammer (6) und/oder das Wärmebett (3,4,5) eingebracht wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei unterdurchschnittlichem Wärmeeintrag aber einer die Minimalkonzentration überschreitenden
Konzentration ein Autothermbetrieb unter Abgabe von Wärme aus dem Wärmespeicher (11)
in das Wärmebett (3,4,5) und/oder die Brennkammer (6) durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Konzentration, die oberhalb einer Auslegungskonzentration liegt, der Wärmeüberschuss
vorliegt.
13. Oxidationsanlage (1), insbesondere thermisch-regenerative Abluftreinigungsanlage (1'),
vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem vorgesehenen durchschnittlichen Wärmeeintrag mittels eines in
wechselnder Konzentration vorliegenden Reaktionsstoffes, wobei durch den Wärmeeintrag
ein gewünschtes Wärmeprofil in mindestens einem Wärmebett (3,4,5) eines Wärmetauschers
(2) aufrechterhalten ist, gekennzeichnet durch einen, insbesondere unmittelbar an eine Brennkammer (6) der Oxidationsanlage (1)
zum Aufladen gekoppelten, Wärmespeicher (11) zur Aufnahme von Wärmeüberschuss und/oder
Abgabe von Wärme, insbesondere im Falle eines unterdurchschnittlichen Wärmeeintrags.
14. Oxidationsanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Anlage (17) an einen Mediumanschluss, insbesondere Abgasanschluss, der
Anlage angeschlossen ist.
15. Oxidationsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wärmebett (3,4,5) zum Aufheizen, insbesondere vor einem Neustart
der Oxidationsanlage (1), an den Wärmespeicher (11) angeschlossen ist.
16. Oxidationsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmehaltevermögen oder die Wärmespeicherkapazität des Wärmespeichers (11) größer
ist, als das Wärmehaltevermögen oder die Wärmespeicherkapazität des mindestens einen
Wärmebetts (3,4,5).