[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erwärmen eines Wärmeträgers für
einen Heizkreislauf mit einer Wärmepumpe, die einen über einen Kompressor, einen Kondensator,
ein Expansionsventil und einen Verdampfer führenden Kältemittelkreislauf umfasst,
wobei der Verdampfer einen mit Luft als Wärmequelle beheizbaren Wärmetauscher bildet.
[0002] Derartigen herkömmlichen Luft-Wasser bzw. Luft-Sole oder Luft-Luft Wärmepumpen ist
das Problem zueigen, dass der mit Luft als Wärmequelle beheizbare und als Verdampfer
wirkende Wärmetauscher insbesondere bei entsprechender Witterung zu Vereisungen neigt,
weshalb bei derartigen Wärmetauschern Mittel zum Enteisen dieser Wärmetauscher vorzusehen
sind. Dazu ist es bekannt (
DE 43 21 161 A1) zu einer Wärmepumpenanlage einen Wärmespeicher vorzusehen, der Wärmeenergie zum
Abtauen des Verdampfers bereitstellt. Zum Abtauen des Verdampfers verläuft dazu zwischen
dem Ausgang des Verdichters und dem Eingang des Verdampfers ein Parallelzweig mit
einem Absperrventil, wobei zwischen dem Ausgang des Verdampfers und dem Eingang des
Verdichters ein Umschaltventil angeordnet ist, durch das der Kältemittelstrom entweder
sekundärseitig durch den Wärmespeicher oder direkt zum Verdichter leitbar ist und
wobei zum Abtauen des Verdampfers das Absperrventil offen und das Umschaltventil so
geschaltet ist, dass der Verdichter Kältemittel durch den Wärmespeicher und über das
Absperrventil zum Verdampfer fördert.
[0003] Weiters ist es bekannt, den Kältemittelkreislauf durch die Wärmepumpe umzukehren,
sodass der Verdampfer als Kondensator wirkt und vom Kältemittel zum Abtauen beheizt
wird (
DE 198 32 682 A1). Diese Methode wird häufig bei Klimageräten angewandt, die sowohl zum Heizen als
auch zum Kühlen Verwendung finden können. Weitere Möglichkeiten zum Enteisen des Verdampfers
liegen neben einer Kältemittelumkehr beispielsweise in einer Heißgasabtauung und im
Vorsehen einer Elektroheizung od. dgl.. All diesen bekannten Varianten ist der Nachteil
zueigen, dass sie besonders energieaufwändig sind und zudem eine konstante Wärmeversorgung
von Verbrauchern behindern, da stets Abtauzyklen einzuhalten sind, in die Wärmepumpe
keine Heizenergie liefert. Um trotzdem eine annähernd konstante Wärmeversorgung gewährleisten
zu können, wird in solchen Anlagen meist ein kostenaufwändiger Pufferspeicher vorgesehen,
der während der Abtauzyklen auftretende Temperaturschwankungen ausgleichen soll. Ein
weiterer Nachteil der bekannten Anlagen besteht darin, dass der Energieaufwand für
das Abtauen des Verdampfers stets gesondert bereitgestellt werden muss bzw. dass stets
zusätzliche Anlageteile vorzusehen sind, die lediglich dem Enteisen während eines
Abtauzyklus dienen.
[0004] Ausgehend von einem Stand der Technik der eingangs geschilderten Art liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Erwärmen eines Wärmeträgers, insbesondere
eine Wärmepumpe, anzugeben, die eine konstante Wärmeversorgung von Verbrauchern gewährleistet
und dabei gegebenenfalls ohne Pufferspeicher auskommt. Die erfindungsgemäße Wärmepumpe
soll somit auch während eines Abtauvorganges des Verdampfers gleichermaßen Wärmeenergie
liefern können.
[0005] Die Erfindung löst die gestellt Aufgabe dadurch, dass wenigstens zwei mit Luft als
Wärmequelle beheizbare und dem Kondensator nachgeordnete Wärmetauscher vorgesehen
sind, wobei das Kühlmittel wechselweise zuerst über den Ersten Wärmetauscher, über
ein Expansionsventil und dann über den zweiten Wärmetauscher oder zuerst über den
Zweiten Wärmetauscher, über ein Expansionsventil und dann über den Ersten Wärmetauscher
geführt ist.
[0006] Als erfindungswesentlich ist somit anzusehen, dass zwei mit wechselnder Reihenfolge
in Serie schaltbare Wärmetauscher vorzusehen sind, von denen stets der dem Kondensator
nachgeordnete das Kältemittel unterkühlt, welches den gegebenenfalls vereisten Wärmetauscher
abtaut. Dabei wird dem Kältemittel Restwärme entzogen, die einem Verbraucher nicht
mehr sinnvoll zugeführt werden könnte aber dennoch zum Abtauen des Wärmetauschers
ausreicht. Anschließend wird das Kühlmittel über das Expansionsventil geleitet, wo
es sich entspannt und weiter abkühlt, wonach es dem nachgeschalteten zweiten und als
Verdampfer wirkenden Wärmetauscher zugeleitet wird. Hat der als Verdampfer wirkende
zweite Wärmetauscher einen bestimmten Vereisungsgrad erreicht, wird die Reihenfolge
der beiden Wärmetauscher vertauscht und dient dann der vereiste Wärmetauscher zur
Unterkühlung des Kühlmittels und der abgetauten Wärmetauscher als Verdampfer. Der
Wechsel zwischen diesen Wärmetauschern kann, wie bereits erwähnt, in Abhängigkeit
des Vereisungsgrades oder aber in Abhängigkeit eines gegebenenfalls temperaturgesteuerten,
Zeitgliedes erfolgen.
[0007] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich dabei, wenn dem ersten
und dem zweiten Wärmetauscher je eine Umschaltventil vorgeordnet ist, das über je
einen Anschluss an den Kondensator, an den Verdichter und an den zugeordneten Wärmetauscher
angeschlossen ist, wobei die Wärmetauscher in wechselnder Reihenfolge in Serie verschaltbar
sind. Bei einer derartigen Verschaltung kann mit lediglich zwei Umschaltventilen das
Auslangen gefunden werden, die wechselweise das Kältemittel zuerst dem einen und dann
dem anderen Wärmetauscher zuleiten. Dabei wird lediglich die Strömungsrichtung des
Kältemittels durch die beiden Wärmetauscher umgekehrt. Dazu kann es vorgesehen sein,
dass den Umschaltventilen eine Steuereinrichtung zugehört, welche wechselweise den
Kondensatoranschluss und den Wärmetauscheranschluss des Umschaltventils oder den Wärmetauscheranschluss
und den Verdichteranschluss des Umschaltventils durchflussverbindet.
[0008] Für den Fall, dass eine Strömungsrichtungsumkehr durch die beiden Wärmetauscher nicht
erwünscht ist, empfiehlt es sich, wenn vor und nach jedem Wärmetauscher ein Umschaltventil
vorgesehen ist, wobei das dem Wärmetauscher nachgeordnete Umschaltventil jeweils an
das dem anderen Wärmetauscher vorgeordnete Umschaltventil angeschlossen ist. Mit diesem
leicht erhöhten Bauaufwand lässt sich eine Strömungsrichtungsumkehr des Kühlmittels
beim Umschalten zwischen den beiden Wärmetauschern vermeiden. Eine Strömungsrichtungsumkehr
zu vermeiden kann beispielsweise dann von Vorteil sein, wenn es sich bei den verwendeten
Wärmetauschern um Gegenstromwärmetauscher handelt.
[0009] Um übermäßige Vereisungen des als Verdampfer wirkenden Wärmetauschers zu vermeiden,
empfiehlt es sich, wenn jedem wenigstens beiden Wärmetauschern ein Vereisungssensor,
insbesondere ein Temperatursensor oder ein Drucksensor, zugeordnet ist. Unterschreitet
die Temperatur am jeweiligen Wärmetauscher der zur Verdampfung des Kühlmittels vorgesehen
ist, einen vorbestimmten Wert, wird dieser Wärmetauscher dadurch abgetaut, dass die
Verschaltungsreihenfolge der beiden Wärmetauscher geändert wird.
[0010] Zwischen den beiden Wärmetauschern kann ein Expansionsventil vorgesehen sein, welches
in beiden Strömungsrichtungen wirkt. Als besonders vorteilhaft hat es sich allerdings
erwiesen, wenn der erste und der zweite Wärmetauscher über eine Kühlmittelleitung
miteinander verbunden sind, in der zwei zueinander parallel geschaltete und mit entgegengesetzter
Strömungsrichtung angeordnete Expansionsventile angeordnet sind, denen vorzugsweise
je eine in Reihe dazu geschaltetes Rückschlagventil zugeordnet ist.
[0011] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung
mit der vorgeschilderten Art, welches Verfahrens sich dadurch auszeichnet, dass das
Kühlmittel, nachdem es über einen Kondensator geleitet wurde, zur Unterkühlung des
Kühlmittels und gegebenenfalls zur Enteisung eines ersten Wärmetauschers über den
ersten Wärmetauscher geleitet wird, wonach das Kühlmittel über ein Expansionsventil
einem als Verdampfer wirkenden zweiten Wärmetauscher zugeleitet wird und wobei der
erste und der zweite Wärmetauscher, insbesondere zwecks wechselweiser Enteisung der
beiden Wärmetauscher, in wechselnder Reihenfolge zwischen Kondensator und Kompressor
in Serie verschaltet werden. Diese wechselweise Serienschaltung der beiden Wärmetauscher
erfolgt insbesondere in Abhängigkeit des Vereisungsgrades des jeweils als Verdampfer
wirkenden Wärmetauschers.
[0012] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch
dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Schaltschema einer erfindungsgemäßen Wärmepumpe und
- Fig. 2
- eine Verschaltungsvariante der Wärmetauscher einer erfindungsgemäßen Wärmepumpe aus
Fig. 1.
[0013] Eine Wärmepumpe 1 zum Erwärmen eines Wärmeträgers eines Heizkreislaufes umfasst einen
über einen Kompressor 2, einen Kondensator 3 ein Expansionsventil 4 und einen Verdampfer
5 führenden Kältemittelkreislauf. Der Verdampfer 5 bildet einen mit Luft als Wärmequelle
beheizbaren Wärmetauscher. Der Kondensator 3 dient zum Vorheizen von Wärmeträgerfluid
wie Wasser, Sole od. dgl. der strichpunktiert eingezeichnete Wärmetauscher 3 zum Erzeugen
von erwärmter Abluft.
[0014] Erfindungsgemäß sind wenigstens zwei mit Luft als Wärmequelle beheizbare und dem
Kondensator 3 nachgeordnete Wärmetauscher 6, 7 vorgesehen, wobei das Kühlmittel wechselweise
zuerst über den ersten Wärmetauscher 6 über ein Expansionsventil 4 und dann über den
zweiten Wärmetauscher 7 oder zuerst über den zweiten Wärmetauscher 7, über eine Expansionsventil
4 und dann über den ersten Wärmetauscher 6 geführt ist.
[0015] Zu diesem Zweck ist dem ersten und dem zweiten Wärmetauscher 6, 7 je ein Umschaltventil
8, 9 vorgeordnet, das über einen Anschluss an den Kondensator 3, an den Verdichter
2 und an den zugeordneten Wärmetauscher 6, 7 angeschlossen ist, wobei die Wärmetauscher
6, 7 mit diesen Umschaltventilen 8, 9 in wechselnder Reihenfolge in Serie verschaltbar
sind. Des Weiteren kann den Umschaltventilen eine nicht näher dargestellte Steuereinrichtung
zugehören, welche wechselweise den Kondensatoranschluss und den Wärmetauscheranschluss
oder den Wärmetauscheranschluss und den Verdichteranschluss durchflussverbindet.
[0016] Gemäß der Konstruktionsvariante nach Fig. 2 ist vor und nach jedem Wärmetauscher
ein Umschaltventil 8, 8', 9, 9' vorgesehen, wobei das dem Wärmetauscher nachgeordnete
Umschaltventil 8', 9' jeweils an das dem anderen Wärmetaucher 6, 7 vorgeordnete Umschaltventil
8, 9 angeschlossen ist. Durch diese Maßnahme ist gewährleistet, dass die Wärmetauscher
6, 7 stets in gleicher Strömungsrichtung vom Kältemittel durchströmt werden.
[0017] Gemäß der Ausgestaltungsvarianten nach Fig. 1 sind der ersten und der zweite Wärmetauscher
6, 7 über eine Kühlmittelleitung 10 miteinander verbunden, in der zwei zueinander
parallel geschaltete und mit entgegengesetzter Strömungsrichtung angeordnete Expansionsventile
11, 12 angeordnet sind. Jedem dieser Expansionsventile ist ein dazu in Reihe geschaltetes
Rückschlagventil 13 zugeordnet.
[0018] Im Betrieb der erfindungsgemäßen Wärmepumpe wird das vom Verdichter 2 verdichtete
und erhitzte Kältemittel vom Medium Heizungsverbraucher (Heizungswasser, Luft, Sole,
od. dgl.) im Kondensator 3 abgekühlt und verflüssigt. Das abgekühlte und verflüssigte
Kältemittels strömt über ein Umlenkventil 8, 9 zum Wärmetauscher 6, 7 der als Unterkühler
arbeitet. Die Temperatur des aus dem Kondensator strömenden Kältemittels reicht dabei
aus um den auf den Verdampfer aufgebauten Reif (Eis) abzutauen. Dabei wird zudem das
Kältemittel unterkühlt, was die Kälteleistung der Wärmepumpe erhöht. Anschließend
wird das Kältemittel über ein Expansionsventil in den anderen Wärmetauscher 6, 7 eingeleitet
und dort durch die Energie der Luft verdampft. Das verdampfe Kältemittel wird anschließend
wieder dem Verdichter 2 zugeleitet. Ist der als Verdampfer wirkende Wärmetauscher
vereist, wird die Reihenfolge der beiden Wärmetauscher 6, 7 getauscht und wird der
jetzt vereiste Wärmetauscher als Unterkühler und der enteiste Wärmetauscher als Verdampfer.
1. Vorrichtung zum Erwärmen eines Wärmeträgers für einen Heizkreislauf mit einer Wärmepumpe
(1), die einen über einen Kompressor (2), einen Kondensator (3), ein Expansionsventil
(4) und einen Verdampfer (5) führenden Kältemittelkreislauf umfasst, wobei der Verdampfer
(5) einen mit Luft als Wärmequelle beheizbaren Wärmetauscher bildet, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei mit Luft als Wärmequelle beheizbare und dem Kondensator (3) nachgeordnete
Wärmetauscher (6, 7) vorgesehen sind, wobei das Kühlmittel wechselweise zuerst über
den Ersten Wärmetauscher (6), über ein Expansionsventil (4) und dann über den zweiten
Wärmetauscher (7) oder zuerst über den Zweiten Wärmetauscher (7), über ein Expansionsventil
(4) und dann über den Ersten Wärmetauscher (6) geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ersten und dem Zweiten Wärmetauscher (6, 7) je ein Umschaltventil (8, 9) vorgeordnet
ist, das über je einen Anschluss an den Kondensator (3), an den Verdichter (2) und
an den zugeordneten Wärmetauscher (6, 7) angeschlossen ist, wobei die Wärmetauscher
(6, 7) in wechselnder Reihenfolge in Serie verschaltbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass den Umschaltventilen (8, 9) eine Steuereinrichtung zugeordnet ist, welche wechselweise
den Kondensatoranschluss und den Wärmetauscheranschluss oder den Wärmetauscheranschluss
und den Verdichteranschluss durchflußverbindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor und nach jedem Wärmetauscher ein Umschaltventil (8, 9) vorgesehen ist, wobei
das dem Wärmetauscher (6, 7) nachgeordnete Umschaltventil jeweils an das dem anderen
Wärmetauscher (6, 7) vorgeordnete Umschaltventil (8, 9) angeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der wenigstens beiden Wärmetauscher (6, 7) ein Vereisungssensor, insbesondere
ein Temperatursensor oder Drucksensor, zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Erste und der Zweite Wärmetauscher (6, 7) über eine Kühlmittelleitung (10) miteinander
verbunden sind, in der zwei zueinander parallel geschaltete und mit entgegengesetzter
Strömungsrichtung angeordnete Expansionsventile (11, 12) angeordnet sind, denen vorzugsweise
je ein in Reihe dazu geschaltetes Rückschlagventil (13) zugeordnet ist.
7. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlmittel, nachdem es über einen Kondensator geleitet wurde zur Unterkühlung
des Kühlmittels und gegebenenfalls zur Enteisung eines ersten Wärmetauschers über
den ersten Wärmetauscher geleitet wird, wonach das Kühlmittel über ein Expansionsventil
einem als Verdampfer wirkenden zweiten Wärmetauscher zugeleitet wird und wobei der
Erste und der Zweite Wärmetauscher, insbesondere zwecks wechselweiser Enteisung der
beiden Wärmetauscher, in wechselnder Reihenfolge zwischen Kondensator und Kompressor
in Serie verschaltet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wechselweise Serienschaltung der beiden Wärmetauscher in Abhängigkeit des Vereisungsgrades
des jeweils als Verdampfer wirkenden Wärmetauschers erfolgt.