[0001] Die Erfindung betrifft ein sicherheitstechnisches Verfahren für eine Inbetriebsetzung
von Heizgeräten für Saunen, Wärmekabinen, Dampfbäder oder dergleichen und eine Sicherheitsvorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens, wobei die Sicherheitsvorrichtung eine Inbetriebsetzung
überwacht, derart, dass bei einer von Betriebsvorgaben abweichenden Inbetriebsetzung
ein Heizgerät vermittels einer Steuereinrichtung der Sicherheitsvorrichtung abgeschaltet
wird, wobei von zumindest einem Temperaturerfassungselement die Temperatur während
der Aufheizung zur Steuerung der Steuereinrichtung erfasst wird, wobei die Steuereinrichtung
bei Ausfall der Steuereinrichtung ein Warnsignal signalisiert.
[0002] Verfahren und Sicherheitsvorrichtungen der eingangsgenannten Art sollen insbesondere
verhindern, dass Gegenstände unbeabsichtigt auf einem Heizgerät für Saunen, Wärmekabinen,
Dampfbäder oder dergleichen abgelegt werden und dort in Folge einer Aufheizung des
Heizgerätes durch Selbstentzündung in Brand geraten. So ist es beispielsweise möglich,
dass vor einer Aufheizung eines Heizgerätes in einer Saunakabine auf diesem von einem
Nutzer ein Handtuch abgelegt wird. Da die handelsüblichen Steuerungen für Saunaheizgeräte
ein selbstständiges Einschalten nach einer Zeitvorgabe ermöglichen bzw. ein unbeaufsichtigter
Betrieb des Heizgerätes möglich ist, kann sich ein auf dem Saunaheizgerät abgelegtes
Handtuch oder ein anderer Gegenstand leicht selbst entzünden, insbesondere wenn die
Oberflächentemperatur des Saunaheizgerätes im Betrieb weit über 100° C beträgt.
[0003] Die aus dem Stand der Technik bekannten sicherheitstechnischen Verfahren bzw. Sicherheitsvorrichtungen
verhindern ein Aufheizen des Saunaheizgerätes bis hin zu einer Regelbetriebstemperatur,
wenn sich zum Zeitpunkt des Aufheizens Personen in der Saunakabine befinden bzw. diese
betreten. Erst wenn die Regelbetriebstemperatur erreicht wird, ist ein Aufenthalt
in der Saunakabine möglich, ohne dass das Saunaheizgerät von einer Sicherheitsvorrichtung
abgeschaltet wird. Grundsätzlich wird von der Annahme ausgegangen, dass kein Nutzer
Gegenstände auf ein spürbar erhitztes Saunaheizgerät unbeabsichtigt ablegt. Die aus
dem Stand der Technik bekannten sicherheitstechnischen Verfahren weisen jedoch Sicherheitsvorrichtungen
auf, die aufgrund von Bauteildefekten ausfallen können, wobei dann die Sicherheitsvorrichtung
bzw. das sicherheitstechnische Verfahren außer wirkungslos ist, ohne das dies einem
Nutzer bzw. Betreiber der Saunakabine unmittelbar gewahr würde.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein sicherheitstechnisches Verfahren sowie eine
Sicherheitsvorrichtung vorzuschlagen, das bzw. die das unbeabsichtigte Ablegen bzw.
eine Selbstentzündung von Gegenständen auf Heizgeräten verhindert, wobei bei einem
Ausfall der Sicherheitsvorrichtung der Ausfall unmittelbar erkennbar sein soll.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein sicherheitstechnisches Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und durch eine Sicherheitsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
4 gelöst.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen sicherheitstechnischen Verfahren für eine Inbetriebsetzung
von Heizgeräten für Saunen, Wärmekabinen, Dampfbäder oder dergleichen, bei dem eine
Sicherheitsvorrichtung eine Inbetriebsetzung überwacht, wird bei einer von Betriebsvorgaben
abweichenden Inbetriebsetzung eines Heizgerätes vermittels einer Steuereinrichtung
der Sicherheitsvorrichtung abgeschaltet, wobei von zumindest einem Temperaturerfassungselement
die Temperatur während der Aufheizung zur Steuerung der Steuereinrichtung erfasst
wird, und wobei die Steuereinrichtung bei Ausfall der Steuereinrichtung ein Warnsignal
signalisiert, wobei wobei die Sicherheitsvorrichtung eine Kabinenüberwachungsanordnung
aufweist, wobei bei einer Zugangsdetektion durch die Kabinenüberwachungsanordnung
vor und während der Aufheizung die Steuereinrichtung bis zur Erreichung einer Solltemperatur
das Heizgerät abschaltet. Die Kabinenüberwachungsanordnung stellt sicher, dass sich
während einer Aufheizphase des Heizgerätes bis hin zu einer Regelbetriebstemperatur
in der Kabine keine Personen befinden. So ist auch in besonders vorteilhafter Weise
einem Nutzer bzw. Betreiber einer Saunakabine ein Ausfall der Sicherheitsvorrichtung
signalisierbar. Eine Benutzung der Saunakabine mit einer defekten Sicherheitsvorrichtung
wird so wirksam vermieden. Das Warnsignal kann beispielsweise als Signalton und/oder
als Lichtzeichen in der Saunakabine, vor deren Zugang und/oder an einer räumlich entfernten
Bedienungseinheit abgegeben werden.
[0007] In einer Ausführungsform des sicherheitstechnischen Verfahrens wirdvermittels der
Kabinenüberwachungsanordnung eine Kabine vor einer Inbetriebsetzung und während einer
Aufheizung des Heizgerätes ist zur Erreichung eines Regelbetriebs überwacht, wobei
der Kabinenzugang mit zumindest einem Kabinenzugangserfassungselement der Kabinenüberwachungsanordnung
überwacht wird, und wobei eine Aufheizung erst nach Betätigung eines Freigabeschalters
der Kabinenüberwachungsanordnung erfolgt. Eine derartige Kabinenüberwachungsanordnung
stellt sicher, dass sich während einer Aufheizphase des Heizgerätes bis hin zu einer
Regelbetriebstemperatur in der Kabine keine Personen befinden. Vor der Inbetriebsetzung
erfolgt eine Kontrolle des Heizgerätes auf darauf abgelegte Gegenstände, so dass sichergestellt
ist, dass auch bei einer ferngesteuerten Inbetriebsetzung eine sichere Aufheizung
des Heizgerätes möglich ist.
[0008] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn ein Temperaturerfassungselement die
Temperatur des Heizgerätes erfasst. So kann einfach festgestellt werden, wann das
Heizgerät eine Solltemperatur erreicht hat und eine Abschaltung der Sicherheitsvorrichtung
erfolgen kann. Die Solltemperatur ist von einem Nutzer spürbar, so dass dieser leicht
erkennt, dass der Heizofen in Betrieb ist und dort keine Gegenstände ablegt werden
können.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
weist die Sicherheitsvorrichtung eine Steuereinrichtung zur Steuerung eines Heizgerätes
mit einer Kabinenüberwachungsanordnung mit zumindest einem Temperaturerfassungselement
zur Erfassung der Temperatur des Heizgerätes, einem Kabinenzugangserfassungselement
zur Überwachung eines Kabinenzugangs, einem Freigabeschalter zur Freigabe der Steuereinrichtung
und einer Signaleinrichtung auf, wobei bei einem Ausfall der Kabinenüberwachungsanordnung
vermittels der Signaleinrichtung ein Warnsignal signalisierbar ist. Eine derartige
Kabinenüberwachungsanordnung ist einfach in einer analogen Steuerung einer Kabine
bzw. eines Heizgerätes integrierbar. Bei einer Fehlfunktion der Sicherheitsvorrichtung,
durch zum Beispiel Ausfall eines Bauteils oder Schalters, kann von der Sicherheitsvorrichtung
einfach ein Warnsignal abgegeben werden. Der Freigabeschalter ist beispielsweise als
manuell betätigbarer Taster an der Steuereinrichtung ausbildbar. Das Kabinenzugangserfassungselement
kann als ein an der Tür installierter Türkontaktschalter oder als ein in der Kabine
angeordneter Bewegungsmelder ausgebildet sein.
[0010] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn ein geschlossener Kabinenzugang vermittels
der Kabinenüberwachungsanordnung detektierbar ist und unterhalb der Solltemperatur
ein Relais mit einem elektromagnetischen, selbsthaltenden Antrieb vermittels des Freigabeschalters
betätigbar ist, so dass das Heizgerät vermittels der Steuereinrichtung einschaltbar
ist, wobei das Relais vermittels eines offenen Kabinenzugangs in einen unbetätigten
Zustand bringbar ist, so dass das Heizgerät vermittels der Steuereinrichtung ausschaltbar
ist, und wobei bei einem Verbleib des Relais im betätigten Zustand, beispielsweise
durch eine Fehlfunktion des Relais, ein Warnsignal signalisierbar ist.
[0011] In einer Ausführungsform der Sicherheitsvorrichtung kann das Temperaturerfassungselement
ein Bimetallschalter sein. Mit einem derartigen Schalter ist einfach eine Solltemperatur
erfassbar und in ein mechanisches Schaltsignal umsetzbar. Insbesondere zur Temperaturerfassung
eines Heizgerätes ist ein Bimetallschalter besonders geeignet.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen einer Sicherheitsvorrichtung ergeben sich
aus den Merkmalsbeschreibungen der den auf den Verfahrensanspruch 1 rückbezogenen
Unteransprüche.
[0013] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1a:
- einen Teilschnitt einer Saunakabine mit einem Heizge- rät;
- Fig. 1b:
- eine perspektivische Ansicht der Saunakabine;
- Fig. 2:
- ein Schaltbild einer Sicherheitsvorrichtung;
- Fig. 3:
- ein Flussdiagramm zur Inbetriebsetzung eines Heizge- rätes nach dem Verfahren.
[0015] Eine Zusammenschau der
Fig. 1a und
1b zeigt eine Saunakabine 10 mit einem Heizgerät 11, einem Kabinenzugang 12, einem Temperaturerfassungselement
13 und einem Steuergerät 14, welches eine Sicherheitsvorrichtung umfasst und mit dem
Temperaturerfassungselement 13 und dem Heizgerät 11 verbunden ist.
[0016] Fig. 2 zeigt ein Schaltbild einer Ausführungsform einer Sicherheitsvorrichtung zur Durchführung
einer dritten Ausführungsform des sicherheitstechnischen Verfahrens. Weiter sei auf
Fig. 3 verwiesen, die ein Flussdiagramm des Verfahrens nach der Ausführungsform zeigt. Vor
Einschalten eines Heizgerätes erfolgt eine visuelle Kontrolle des in einer Saunakabine
befindlichen Heizgerätes, um sicher zu stellen, dass sich keine Gegenstände auf dem
Heizgerät befinden. Nach der Kontrolle wird eine Tür der Saunakabine geschlossen,
wobei ein Türkontaktschalter TK in eine Stellung "Tür zu" geschaltet wird. Nachfolgend
wird eine Freigabetaste S2 betätigt, worauf ein Relais K1 anzieht und aufgrund eines
Relaiskontaktes des Relais K1 elektromechanisch in der angezogenen Position gehalten
wird. Zur Signalisierung einer Relaisstellung ist ergänzend eine Signallampe L eingeschaltet.
Das angezogene Relais K1 schließt in seiner Position weitere Kontakte, die eine Freigabebrücke
F zur Aufheizung und Inbetriebsetzung des Heizgerätes schließen. Weiter ist ein Temperaturschalter
S3, welcher von einem Bimetallelement betätigt wird, unterhalb von 40° C in einer
Stellung, die die Freigabebrücke F parallel zum Relais K1 öffnet bzw. oberhalb von
40° C schließt. So wird mit Erreichen einer Solltemperatur von 40° C bzw. oberhalb
dieser Temperatur ein Abschalten des Heizgerätes durch die Sicherheitsvorrichtung
verhindert. Ein Abschalten des Heizgerätes unterhalb 40° C erfolgt dann, wenn der
Türkontaktschalter TK geöffnet wird, so dass die Selbsthaltung des Relais K1 aufgehoben
wird und dieses in seinen Ausgangszustand zurückfällt. So ist sichergestellt, dass
keine weitere Aufheizung des Heizgerätes erfolgt, wenn dieses die Solltemperatur von
40° C noch nicht erreicht hat und Personen durch Öffnen der Tür die Saunakabine betreten.
Ist das Relais K1 defekt und verbleibt trotz Öffnung der Tür und Betätigung des Türkontaktschalters
TK in der angezogenen Stellung, wird von einem Signalgeber SP1 ein Warnton abgegeben,
der die Fehlfunktion der Sicherheitsvorrichtung signalisiert.
1. Sicherheitstechnisches Verfahren für eine Inbetriebsetzung von Heizgeräten für Saunen,
Wärmekabinen, Dampfbäder oder dergleichen, bei dem eine Sicherheitsvorrichtung eine
Inbetriebsetzung überwacht, derart, dass bei einer von Betriebsvorgaben abweichenden
Inbetriebsetzung ein Heizgerät (11) vermittels einer Steuereinrichtung der Sicherheitsvorrichtung
abgeschaltet wird, wobei von zumindest einem Temperaturerfassungselement (13) die
Temperatur während der Aufheizung zur Steuerung der Steuereinrichtung erfasst wird,
wobei die Steuereinrichtung bei Ausfall der Steuereinrichtung ein Warnsignal signalisiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsvorrichtung eine Kabinenüberwachungsanordnung aufweist, wobei bei
einer Zugangsdetektion durch die Kabinenüberwachungsanordnung vor und während der
Aufheizung die Steuereinrichtung bis zur Erreichung einer Solltemperatur das Heizgerät
abschaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass vermittels der Kabinenüberwachungsanordnung eine Kabine (10) vor einer Inbetriebsetzung
und während einer Aufheizung des Heizgerätes (11) bis zur Erreichung eines Regelbetriebs
überwacht wird, wobei der Kabinenzugang (12) mit zumindest einem Kabinenzugangserfassungselement
(TK) der Kabinenüberwachungsanordnung überwacht wird, und wobei eine Aufheizung erst
nach Betätigung eines Freigabeschalters (S2) der Kabinenüberwachungsanordnung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Temperaturerfassungselement die Temperatur des Heizgerätes (11) erfasst.
4. Sicherheitsvorrichtung zur Durchführung eines sicherheitstechnischen Verfahrens für
eine Inbetriebsetzung von Heizgeräten für Saunen, Wärmekabinen, Dampfbäder oder dergleichen,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherheitsvorrichtung eine Steuereinrichtung zur Steuerung eines Heizgerätes
(11) mit einer Kabinenüberwachungsanordnung mit zumindest einem Temperaturerfassungselement
zur Erfassung der Temperatur des Heizgerätes, einem Kabinenzugangserfassungselement
(TK) zur Überwachung eines Kabinenzugangs (12), einem Freigabeschalter (S2) zur Freigabe
der Steuereinrichtung und einer Signaleinrichtung (SP1) aufweist, wobei bei einem
Ausfall der Kabinenüberwachungsanordnung vermittels der Signaleinrichtung ein Warnsignal
signalisierbar ist.
5. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein geschlossener Kabinenzugang (12) vermittels der Kabinenüberwachungsanordnung
detektierbar ist und unterhalb der Solltemperatur ein Relais (K1) mit einem elektromechanischen,
selbsthaltenden Antrieb vermittels des Freigabeschalters (S2) betätigbar ist, sodass
das Heizgerät (11) vermittels der Steuereinrichtung einschaltbar ist, wobei das Relais
vermittels eines offenen Kabinenzugangs in einen unbetätigten Zustand bringbar ist,
so dass das Heizgerät vermittels der Steuereinrichtung ausschaltbar ist, und wobei
bei einem Verbleib des Relais im betätigten Zustand ein Warnsignal signalisierbar
ist.
6. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Temperaturerfassungselement ein Bimetallschalter (S3) ist.