[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Farbroller mit einer im Wesentlichen zylindrischen
Farbrolle, die eine zentrale Aufnahmehülse für einen Stiel und eine diese mantelseitig
und auf der zur Stieleintrittsöffnung entgegengesetzten Stirnseite umgebende Farbaufnahmeschicht
aufweist, und mit einem einen Handgriff aufweisenden Stiel zur drehbaren Lagerung
der Farbrolle.
[0002] Ein derartiger Farbroller ist aus der
WO 2005/007302 A2 bekannt. Bei dem bekannten Farbroller ist die zur Stielentrittsöffnung entgegengesetzte
Stirnseite der Farbaufnahmeschicht konisch bzw. konkav ausgebildet, so dass der Mittelpunkt
der Stirnseite gegenüber dem Außenrand der Stirnseite in Axialrichtung des Stieles
nach innen versetzt angeordnet ist. Auf diese Weise soll ein Federungseffekt der zur
Stirnseite hin dünner werdenden Farbaufnahmeschicht erzielt werden, so dass in diesem
Bereich im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem die Farbaufnahmeschicht bis zur
Stirnseite gleich dick ausgebildet ist, kein Herausquetschen von angesammelter Farbe
auftritt, das zu unerwünschten Farbspuren auf der anzustreichenden Fläche am Rand
der Farbrolle führt. Dadurch, dass die Stirnseite der Farbrolle konkav ausgebildet
ist, entsteht der erwähnte Federungseffekt des Randbereiches der Farbrolle bzw. wird
in diesem Bereich nur ein geringerer Anpressdruck aufgebracht, der die vorstehend
geschilderte nachteilige Spurenbildung verhindert.
[0003] Mit dem bekannten Farbroller lässt sich daher ein saubereres Arbeiten verwirklichen,
insbesondere ein im Wesentlichen ansatzfreies Anstreichen realisieren. Nachteilig
ist jedoch bei dieser Ausführungsform eines Farbrollers, dass aufgrund der konkaven
bzw. konischen Ausbildung der Stirnseite kein Arbeiten mit der Stirnseite mehr möglich
ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Farbroller der angegebenen
Art zu schaffen, der ein besonders sauberes Arbeiten ermöglicht und trotzdem ein Arbeiten
mit der Stirnseite der Farbrolle gestattet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Farbroller der angegebenen Art dadurch
gelöst, dass die Farbaufnahmeschicht auf ihrer zur Stieleintrittsöffnung entgegengesetzten
Stirnseite einen ringförmigen Außenrand, einen zentralen Mittelabschnitt und eine
dazwischen angeordnete ringförmige Vertiefung aufweist, wobei sich der ringförmige
Außenrand und der kreisförmige Mittelabschnitt in Axialrichtung der Farbrolle gleich
weit erstrecken.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Lösung sorgt die in der Stirnwand vorgesehene ringförmige
Vertiefung dafür, dass sich ein relativ schmaler ringförmiger Außenrand ergibt, der
relativ leicht radial einwärts verformt werden kann, so dass sich im Randabschnitt
des Mantels der Farbaufnahmeschicht der bei der Handhabung des Farbrollers aufgebrachte
Druck reduzieren lässt. Hierdurch werden Farbansammlungen in diesem Bereich sowie
Effekte eines seitlichen Herausquetschens von Farbe vermieden, so dass auf der anzustreichenden
Fläche im Randbereich des Farbrollers keine Spureneffekte wie beim Stand der Technik
auftreten. Es lässt sich somit nahezu ansatzfrei lackieren.
[0007] Des Weiteren ist bei der erfindungsgemäßen Lösung auf der Stirnseite ein zentraler
vorzugsweise kreisförmiger Mittelabschnitt vorgesehen, der sich in Axialrichtung genau
so weit erstreckt wie der ringförmige Randabschnitt. Mit Hilfe dieses zentralen Mittelabschnittes
kann auch die Stirnseite zum Streichen benutzt werden. Da Randabschnitt und Mittelabschnitt
gleich weit in Axialrichtung vorstehen und der Randabschnitt nicht gegenüber dem Mittelabschnitt
zurückspringt, lassen sich beispielsweise Eckbereiche vollständig bearbeiten, da der
Mittelabschnitt ein Anstreichen bis zur Ecke bzw. Kante mit dem Farbroller nicht verhindert.
Andererseits springt der Mittelabschnitt nicht gegenüber dem Randabschnitt zurück,
so dass das erwünschte Arbeiten mit der Stirnseite ermöglicht wird.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die mit der Stieleintrittsöffnung
der Aufnahmehülse versehene Stirnseite der Farbaufnahmeschicht im Wesentlichen identisch
mit der anderen Stirnseite ausgebildet. Auch hier ist daher ein ringförmiger Außenrand
vorgesehen, der durch eine ringförmige Vertiefung gebildet wird. Da im mittleren Bereich
der Stirnseite die Stieleintrittsöffnung der Aufnahmehülse vorgesehen ist, kann hierbei
der zentrale kreisförmige Mittelabschnitt entfallen, oder es kann ein Mittelabschnitt
angeordnet sein, der die Stielaufnahmehülse und deren Öffnung umgibt. Bei dieser Ausführungsform
ist daher auch an der die Stieleintrittsöffnung aufweisenden Stirnseite der Farbaufnahmeschicht
ein vorstehender ringförmiger Außenrand vorgesehen, der den vorstehend beschriebenen
Effekt sicherstellt, d.h. das Herausquetschen von Farbe in diesem Bereich und damit
die Spurenbildung auf der anzustreichenden Fläche verhindert.
[0009] Bei einer anderen bevorzugten Lösung geht die mit der Stieleintrittsöffnung der Aufnahmehülse
versehene Stirnseite der Farbaufnahmeschicht von der Stieleintrittsöffnung gekrümmt
in die Mantelfläche der Farbaufnahmeschicht über. Durch eine derartige Krümmung wird
erreicht, dass in diesem Randbereich der Farbrolle nur ein geringerer Druck als im
Mittelbereich der Farbrolle auf eine anzustreichende Fläche aufgebracht werden kann,
so dass auch hierdurch ein Effekt erzielt werden kann, der das Herausquetschen von
Farbe bzw. eine Spurenbildung verhindert.
[0010] Die an der Stirnseite bzw. an den Stirnseiten der Farbaufnahmeschicht vorgesehene
ringförmige vertiefung ist möglichst schmal ausgebildet, um ein Streichen mit der
Stirnseite zu ermöglichen. Andererseits ist die Vertiefung breit genug, um den gewünschten
Federungs- bzw. Durchbiegungseffekt des Außenrandes sicherzustellen. So ist die Vertiefung
vorzugsweise mindestens genau so breit wie der gebildete ringförmige Außenrand.
[0011] Die Farbaufnahmeschicht besteht vorzugsweise aus Schaumstoff. Natürlich sind auch
andere dem Fachmann bekannte Materialien hierfür geeignet, wie beispielsweise Kunststoffmaterialien,
Gummi, Pappe etc.
[0012] Die zentrale Aufnahmehülse für den Stiel besteht beispielsweise aus einem hierfür
geeigneten Kunststoff. Der Stiel besitzt einen in der Aufnahmehülse drehbar gelagerten
Abschnitt und einen hiervon winklig verlaufenden Abschnitt, an dessen Ende ein geeigneter
Handgriff .angeordnet ist. Der Stiel besteht vorzugsweise aus einem geeigneten Metall
oder ebenfalls aus Kunststoff. Der Handgriff kann aus hierfür geeigneten Materialien
bestehen.
[0013] Zur Handhabung des erfindungsgemäß ausgebildeten Farbrollers wird dieser am Handgriff
ergriffen und mit der Farbrolle in Farbe eingetaucht. Nach einem geeigneten Abstreichvorgang
von überflüssiger Farbe ist der Farbroller einsatzbereit und kann durch Abrollen auf
einer geeigneten Fläche zum Streichen, Lackieren etc. benutzt werden. Hierbei wird
mit der Farbrolle ein entsprechender Druck auf die zu streichende Fläche aufgebracht,
wobei aufgrund des an der Stirnseite bzw. an den Stirnseiten vorstehenden ringförmigen
Außenrandes in diesem Bereich im Vergleich zum übrigen Teil der Farbrolle nur ein
verringerter Druck aufgebracht werden kann bzw, sich der ringförmige Randabschnitt
elastisch radial nach innen durchbiegt, so dass in diesen Bereichen keine verstärkte
Farbaufbringung auf die zu streichende Fläche bzw. kein Herausquetschen von Farbe
stattfindet, so dass keine Randspuren auftreten und ein ansatzloses Lackieren möglich
ist. Ein ähnlicher Effekt wird durch die gekrümmte Stirnseite erreicht.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine räumliche Ansicht einer ersten Ausfüh- rungsform eines Farbrollers;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch den Farbroller der Figur 1; und
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch einen Farbroller einer weiteren Ausführungsform.
[0015] Der in Figur 1 in räumlicher Ansicht dargestellte Farbroller 1 weist einen Stiel
3 mit Handgriff 4 sowie eine am Stiel drehbar gelagerte Farbrolle 2 auf. Die Farbrolle
2 ist drehbar an einem entsprechenden Abschnitt des Stieles gelagert, jedoch in Axialrichtung
an diesem lösbar fixiert. Im Inneren weist die Farbrolle 2 eine geeignete Aufnahmehülse
10 für den Stiel 3 auf, die in Figur 2 dargestellt ist. In dieser Aufnahmehülse 10
ist der Stiel 3 drehbar, jedoch in Axialrichtung unverschiebbar gelagert. Die Aufnahmehülse
10 ist sowohl mantelseitig als auch auf der in Figur 2 rechts gezeigten Stirnseite
der Aufnahmehülse von einer Farbaufnahmeschicht 9 aus geeignetem Schaumstoffmaterial
umgeben. Diese Aufnahmeschicht 9 besitzt eine in den Figuren 1 und 2 rechts gezeigte
Stirnseite 5, die einen ringförmigen Außenrand 6, einen zentralen kreisförmigen Mittelabschnitt
8 und eine dazwischen angeordnete ringförmige Vertiefung 7 aufweist. Der ringförmige
Außenrand 6 und der kreisförmige Mittelabschnitt 8 erstrecken sich in Axialrichtung
der Farbrolle 2 gleich weit, d.h. der Mittelabschnitt 8 steht nicht über den Außenrand
6 in Figur 2 nach rechts vor.
[0016] Die in Figur 2 linke Stirnseite 11 der Farbaufnahmeschicht 9, d.h. die Stirnseite,
die mit der Stieleintrittsöffnung 13 der Aufnahmehülse 10 versehen ist, ist im Wesentlichen
identisch ausgebildet wie die vorstehend beschriebene Stirnseite 5. Auch diese Stirnseite
weist einen ringförmigen Außenrand 6 und eine sich radial nach innen hieran anschließende
ringförmige Vertiefung 7 auf. Ein zentraler Mittelabschnitt 8 ist ebenfalls vorgesehen,
wobei dieser Mittelabschnitt die Stieleintrittsöffnung 13 der Stielaufnahmehülse 10
enthält.
[0017] Figur 3 zeigt im Längsschnitt eine etwas anders ausgebildete Ausführungsform eines
Farbrollers 1. Bei dieser Ausführungsform ist die in Figur 3 rechts dargestellte Stirnseite
5 der Farbaufnahmeschicht 9 identisch mit der entsprechenden Stirnseite der Ausführungsform
der Figur 2 ausgebildet. Die in Figur 3 linke Stirnseite 11, die die Stieleintrittsöffnung
13 der Aufnahmehülse 10 aufweist, ist hierbei anders gestaltet. Diese Stirnseite 11
geht gekrümmt in die Mantelfläche der Farbaufnahmeschicht 9 über, wie bei 12 gezeigt.
[0018] Wenn mit dem Farbroller im Eck- bzw. Kantenbereich gearbeitet wird, in dem zwei wände
mit einem Winkel von 90° aneinanderstoßen, können beide Wände bis zur Kante lackiert
werden, da der Außenrand 6 gleich weit vorsteht wie der zentrale Mittelabschnitt 8.
Darüber hinaus kann jedoch auch mit der Stirnseite 5 der Farbrolle gearbeitet werden,
da hierbei der zentrale Mittelabschnitt 5 eine entsprechend große Anlagefläche bietet.
1. Farbroller mit einer im Wesentlichen zylindrischen Farbrolle, die eine zentrale Aufnahmehülse
für einen Stiel und eine diese mantelseitig und auf der zur Stieleintrittsöffnung
entgegengesetzten Stirnseite umgebende Farbaufnahmeschicht aufweist, und mit einem
einen Handgriff aufweisenden Stiel zur drehbaren Lagerung der Farbrolle, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbaufnahmeschicht (9) auf ihrer zur Stieleintrittsöffnung (13) entgegengesetzten
Stirnseite (5) einen ringförmigen Außenrand (6), einen zentralen Mittelabschnitt (8)
und eine dazwischen angeordnete ringförmige Vertiefung (7) aufweist, wobei sich der
ringförmige Außenrand (6) und der Mittelabschnitt (8) in Axialrichtung der Farbrolle
(2) gleich weit erstrecken.
2. Farbroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Stieleintrittsöffnung (13) der Aufnahmehülse (10) versehene Stirnseite
(11) der Farbaufnahmeschicht (9) mit der anderen Stirnseite (5) im Wesentlichen identisch
ausgebildet ist.
3. Farbroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Stieleintrittsöffnung (13) der Aufnahmehülse (10) versehene Stirnseite
(11) der Farbaufnahmeschicht (9) von der Stieleintrittsöffnung (13) gekrümmt in die
Mantelfläche der Farbaufnahmeschicht (9) übergeht.
4. Farbroller nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbaufnahmeschicht (9) aus Schaumstoff besteht.
5. Farbroller nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zentrale Stirnseitenabschnitt (8) kreisförmig ausgebildet ist.