[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten und Prägen
eines Bedruckstoffes in einer Verarbeitungsmaschine nach den Oberbegriffen der unabhängigen
Ansprüche. Das Verfahren sowie die Vorrichtung sind in einer Bedruckstoffe verarbeitenden
Druckmaschine oder einer Lackiermaschine, insbesondere für Bogenmaterial, einsetzbar.
[0002] Eine Verfahrensweise und eine Vorrichtung dieser Art sind aus
DE 198 26 974 A1 bekannt, welche das Erzeugen von Prägestrukturen auf einen bogen- oder bahnförmigen
Bedruckstoff im Inline-Prozeß einer Druckmaschine ermöglichen. Ausgehend von wenigstens
einem auf den Bedruckstoff aufgebrachten Farbdruck wird anschließend der Bedruckstoff
lackiert, insbesondere mittels eines wässrigen Dispersionslacks. Nach dem Lackieren
wird die auf dem Bedruckstoff befindliche Lackschicht während des Transports des Bedruckstoffes
getrocknet und darauffolgend wird in den die Druckfarbenschicht sowie die Lackschicht
tragenden Bedruckstoff geprägt.
[0003] Die Vorrichtung nach
DE 198 26 974 A1 umfasst ein erstes Lackwerk, welches den Druckwerken nachgeordnet ist, sowie eine
dem ersten Lackwerk nachgeordnete Veredelungsstation, welche ein zweites Lackwerk
sein kann. Zwischen dem ersten Lackwerk und der Veredelungsstation ist bevorzugt ein
Trockner angeordnet, um sicher zu stellen, dass die bedruckte und lackierte Oberfläche
des Bogens vor der mechanischen Bearbeitung (Prägen) in der Veredelungsstation getrocknet
ist. Die Veredelungsstation enthält eine auf einen ersten Zylinder, beispielsweise
einen Formzylinder, aufspannbare Prägeplatte. Die Prägeplatte arbeitet gegen eine
zweischichtig elastische Prägeunterlage, die auf einen mit dem ersten Zylinder zusammenarbeitenden
zweiten Zylinder, beispielsweise einem Gegendruckzylinder, aufspannbar ist. Als Beschichtungsmaterial
wird insbesondere wasserbasierender Dispersionslack eingesetzt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, wobei in einem Inline - Prozess, zumindest gebildet durch die Schritte
Beschichten und Prägen, der zu verarbeitende Bedruckstoff eine Aufwertung bzw. eine
Veredelung erhält.
Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale der unabhängigen Ansprüche 1, 2 und
11 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Ein erster Vorteil ist darin begründet, dass in einer Verarbeitungsmaschine Inline
die Oberfläche eines Bedruckstoffs, beispielsweise von Bogenmaterial, mit einer Lackschicht
beschichtet wird und danach in den die Lackschicht tragenden Bedruckstoff geprägt
wird. Dabei wird zur verbesserten Erzeugung von Matt-/Glanzeffekten sowie zur Verbesserung
der Haptik des Bedruckstoffes als Lackschicht ein Ultraviolett (UV)-Lack auf eine
Seite des Bedruckstoffs beschichtet (appliziert). Die Lackschicht kann vollflächig
oder partiell auf den Bedruckstoff aufgetragen werden. Anschließend wird in die auf
der Oberfläche des Bedruckstoffs befindliche, noch nicht polymerisierte, d.h. noch
relativ feuchte, Lackschicht geprägt und darauffolgend wird die geprägte Lackschicht
polymerisiert. Zum Polymerisieren wird die geprägte Lackschicht temporär einer Ultraviolett
(UV)-Strahlung/Trocknung ausgesetzt, so dass die mit einer Prägung versehene Lackschicht
in sehr kurzer Zeit trocknet bzw. aushärtet. Gleichzeitig wird die Prägestruktur fixiert.
Durch die Verarbeitung von UV-Lack können - mit Bezug zum Offsetdruck - bevorzugt
höhere Schichtdicken auf den Bedruckstoff appliziert werden, so dass verbesserte Matt-/Glanzeffekte
erzielt werden können und in Kombination mit der zusätzliche Prägung kann der Bedruckstoff
eine Aufwertung erhalten. Dabei kann vorzugsweise Inline vor dem Beschichten des Bedruckstoffes
mit Lack, anschließenden Prägen und nachfolgenden Härten/Trocknen der Bedruckstoff
bereits vorher mit einem Druck, vorzugsweise einem Mehrfarbendruck und/oder wenigstens
einer Lackschicht, beschichtet werden.
[0006] Als zweiter Vorteil kann genannt werden, dass das Arbeitsverfahren in einer Verarbeitungsmaschine
mit wenigstens einem Druckwerk und wenigstens einem Lackwerk oder wenigstens zwei
Lackwerken durchgeführt werden kann. Dabei kann ein Druckwerk auch die Funktion eines
Lackwerkes erfüllen, wie dies beispielsweise aus
DE 197 29 985 A1 oder
DE 10 2005 010 207 A1 bekannt ist. Alternativ kann das Arbeitsverfahren in einer Verarbeitungsmaschine
mit ausschließlich Lackwerken, d.h. wenigstens zwei Lackwerken, durchgeführt werden.
Dabei wird in einem ersten Lackwerk die Lackschicht auf den Bedruckstoff appliziert
und anschließend wird in dem nachgeordneten, zweiten Lackwerk geprägt. Anschließend
wird die Lackschicht (vollflächig oder partiell) polymerisiert.
[0007] In vorteilhafter Weise ist die Verarbeitungsmaschine zur Verarbeitung von Bogenmaterial
ausgebildet und umfasst Bogenführungszylinder für den Bogentransport. Dabei können
die Bogenführungszylinder mit Bezug zu einem einfachgroßen Platten-/Formzylinder einfachgroß
(eintourig) oder mehrfachgroß, insbesondere doppeltgroß (½-tourig) bzw. (⅓-tourig)
etc. ausgebildet sein, einschließlich deren Kombinationen innerhalb der Verarbeitungsmaschine.
Ebenso können die Bogenführungszylinder zumindest eine Mantelfläche aufweisen, welche
- bezogen auf einen theoretischen Zylinderdurchmesser - als Vollzylinder ausgebildet
ist oder vorzugsweise bei mehrfachgroßer Ausbildung innerhalb des theoretischen Zylinderdurchmessers
angeordnete Mantelflächen umfasst.
Als Bogenmaterial kann Karton, Folie oder Papier eingesetzt werden. Eine derartige
Verarbeitungsmaschine kann im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck betrieben werden.
[0008] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Dabei zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Verarbeitungsmaschine mit Druck-/Lackwerken und Bogenführungszylindern,
- Fig. 2
- eine Verarbeitungsmaschine mit Lackwerken und Bogenführungszylindern,
- Fig. 3
- eine Verarbeitungsmaschine mit Druck-/Lackwerken, Bogenführungszylindern und einer
Prägevorrichtung,
- Fig. 4
- ein wahlweise als Lackwerk betreibbares Druckwerk.
[0009] Eine Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial, in Fig. 1 als Rotationsdruckmaschine
dargestellt, umfasst mehrere Druckwerke A für den Schöndruck bzw. für den Schön-/Widerdruck,
hier in Reihenbauweise (Aggregatbauweise) gezeigt. Die Druckwerke A umfassen im Wesentlichen
jeweils einen Platten-/ Formzylinder 2 und einen Gummituchzylinder 1, ein Farbwerk
3 und bei Bedarf ein Feuchtwerk 4. Der Gummituchzylinder 1 ist mit einem das Bogenmaterial
in Förderrichtung 7 transportierenden Bogenführungszylinder 5 mit Bogenhaltemitteln,
hier als Gegendruckzylinder 5 dargestellt, in Wirkverbindung.
[0010] Für den Mehrfarbendruck sind vorzugsweise mehrere baugleiche Offsetdruckwerke A in
Reihenbauweise angeordnet, wobei zwischen den Bogenführungszylindern 5 (Gegendruckzylinder
5) benachbarter Druckwerke A (bei Bedarf: und/oder Lackwerke B, C) weitere Bogenführungszylinder
6 als Transferzylinder 6 für den Bogentransport durch die Verarbeitungsmaschine angeordnet
sein können. Die Bogenführungszylinder 6 können zumindest eine Mantelfläche aufweisen,
welche - bezogen auf einen theoretischen Zylinderdurchmesser - als Vollzylinder ausgebildet
ist oder beispielsweise bei mehrfachgroßer Ausbildung innerhalb des theoretischen
Zylinderdurchmessers angeordnete Mantelflächen umfassen.
[0011] In Förderrichtung 7 des Bogenmaterials ist dem Druckwerk A bzw. den Druckwerken A
ein erstes Lackwerk B nachgeordnet. Diesem ersten Lackwerk B ist in Förderrichtung
7 ein zweites Lackwerk C nachgeordnet. Die Lackwerke B, C sind bevorzugt baugleich
ausgeführt und umfassen je einen Platten-/ Formzylinder 2, dem je eine Dosiereinrichtung
9 in Wirkverbindung zugeordnet ist. Beispielsweise kann die Dosiereinrichtung 9 eine
Kammerrakel mit gerasterter Auftragwalze umfassen. Alternativ können Walzenwerke (Quetschwalzen-
oder Schöpfwalzenprinzip) als Dosiereinrichtung 9 eingesetzt werden. Weiterhin umfasst
ein derartiges Lackwerk B, C je einen mit dem Platten-/ Formzylinder 2 in Wirkverbindung
stehenden Gegendruckzylinder 5.
[0012] In Förderrichtung 7 des Bogenmaterials kann wenigstens einem Druck-/Lackspalt eines
Druckwerks A (alternativ wenigstens eines Lackwerks B, C) eine Strahlungs-/Trocknungsquelle
8, beispielsweise in Zuordnung mit geringem Abstand zum Gegendruckzylinder 5, nachgeordnet
sein. Das Bogenmaterial ist am Bogenführungszylinder 5 an Bogenhaltemitteln fixiert.
Die Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 ist in ihrer Wirkung auf das auf dem Bogenführungszylinder
5 aufliegende Bogenmaterial gerichtet. Bevorzugt sind die Strahlungs-/Trocknungsquellen
8 schaltungs- und signaltechnisch mit einer Maschinensteuerung der Verarbeitungsmaschine
gekoppelt.
[0013] Zwischen den beiden Lackwerken B, C können für den Bogentransport mehrere Bogenführungszylinder
5, 6 angeordnet sein. Dabei kann einem Transferzylinder 6 ein Gegendruckzylinder 5
benachbart sein, welcher nicht Teil eines Druck-/Lackwerks A, B, C ist. Einem derartigen
Gegendruckzylinder 5 kann eine Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 in Zuordnung mit geringem
Abstand benachbart angeordnet sein. Alternativ kann statt des Gegendruckzylinders
5 ein Transferzylinder 6 vorgesehen sein.
Mit Bezug zu einem einfachgroßen Platten-/Formzylinder 2 sind im vorliegenden Beispiel
die Bogenführungszylinder (Gegendruckzylinder 5, Transferzylinder 6) doppeltgroß ausgebildet.
Den Bogenführungszylindern 6 kann je eine an sich bekannte Bogenleiteinrichtung 10,
beispielsweise mit pneumatischer Unterstützung, zugeordnet sein.
[0014] Im vorliegenden Beispiel umfasst das erste Lackwerk B einen ersten Spalt 12, der
durch einen Lack führenden Zylinder 2, hier als Platten-/Formzylinder 2 gezeigt, mit
zumindest einer Dosiereinrichtung 9 und einen, einen Bedruckstoff, hier Bogenmaterial,
führenden Gegendruckzylinder 5 gebildet ist. In diesem ersten Spalt 12 kann die Oberfläche
des Bedruckstoffs mit einer Lackschicht vollflächig oder partiell beschichtet werden.
In Förderrichtung 7 folgt ein nachgeordneter, zweiter Spalt 13, gebildet durch einen
eine Prägeform 11 tragenden Zylinder 2, hier als Platten-/Formzylinder 2 gezeigt,
und einen den Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder 5 eines zweiten Lackwerks
C. In diesem Spalt 13 kann in die Lackschicht geprägt werden.
[0015] Der erste Spalt 12 kann dabei in einem ersten Lackwerk B oder je nach Maschinenkonfiguration
alternativ in einem Druckwerk A angeordnet sein, welches für die Beschichtung eines
Bedruckstoffs mit Lack geeignet ist. Fig. 4 zeigt beispielhaft ein aus
DE 10 2005 010 207 A1 bekanntes Druckwerk A, welches wahlweise als Lackwerk B betreibbar ist. Hierbei wird
an der Kontaktstelle von Platten-/Formzylinder 1 und Gummituchzylinder 1 eine Trennung
durchgeführt. Mittels der Dosiereinrichtung 9 wird UV-Lack dem Gummituchzylinder zugeführt
und von diesem auf den Bedruckstoff appliziert.
[0016] Je nach Maschinenkonfiguration ist somit der zweite Spalt 13 in einem dem ersten
Lackwerk B oder einem Druckwerk A in Förderrichtung 7 des Bedruckstoffes nachgeordneten
zweiten Lackwerk C angeordnet. In Förderrichtung 7 ist dem zweiten Spalt 13 eine Strahlungs-/Trocknungsquelle
8 nachgeordnet. Bevorzugt ist diese Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 dem Gegendruckzylinder
5 des Lackwerks C in einem Abstand benachbart zugeordnet. Alternativ kann eine derartige
Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 in einer nachfolgenden Trocknerstrecke, gebildet aus
Bogenführungszylindern 5, 6 oder einem umlaufenden, Greifersysteme aufweisenden Bogentransportsystem
(vorzugsweise als Zugmittelgetriebe ausgebildet) angeordnet sein.
[0017] Je nach Maschinenkonfiguration kann in Förderrichtung 7 zwischen dem ersten Spalt
12 und dem zweiten Spalt 13 eine einem den Bedruckstoff führenden Zylinder 5 oder
6 benachbart zugeordnete Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 angeordnet sein.
[0018] Der den zweiten Spalt 13 mitbildende Gegendruckzylinder 5 kann bei der Verarbeitung
eines relativ kompressiblen Bedruckstoffes, beispielsweise Karton, wenigstens eine
inkompressible Manteloberfläche aufweisen. Bei einer Ausbildung als doppeltgroßer
Gegendruckzylinder 5 weist dieser zwei inkompressible Manteloberflächen auf. Auf jeweils
einer inkompressiblen Mantelfläche kann ein inkompressibler Aufzug angeordnet sein,
welcher die Manteloberfläche bildet. Der ebenfalls den zweiten Spalt 13 mitbildende
Platten-/Formzylinder 2 trägt dabei die Prägeform 11.
[0019] Der den zweiten Spalt 13 mitbildende Gegendruckzylinder 5 kann bei der Verarbeitung
eines relativ inkompressiblen Bedruckstoffes, beispielsweise Papier, wenigstens eine
kompressible Manteloberfläche aufweisen. Bei einer Ausbildung als doppeltgroßer Gegendruckzylinder
5 weist dieser zwei kompressible Manteloberflächen auf. Ebenso kann der den zweiten
Spalt 13 mitbildende Gegendruckzylinder 5 wenigstens eine inkompressible Mantelfläche
und einen darauf angeordneten kompressiblen Aufzug aufweisen. Ein derartiger Aufzug
enthält zumindest ein Elastomer. Der Platten-/Formzylinder 2 trägt dabei die Prägeform
11.
[0020] In Fig. 2 sind zwei Lackwerke B, C gezeigt, welche Teil einer Lackiermaschine sind.
Deren Aufbau ist im Wesentlichen analog zur Maschinenkonfiguration gemäß Fig. 1.
[0021] Bei Anordnung der Prägeform 11 auf dem Platten-/Formzylinder 2 des zweiten Lackwerks
C ist die Dosiereinrichtung 9 zumindest in einer Kontaktstelle 15 von dem die Prägeform
11 tragenden Platten-/Formzylinder 2 getrennt. Alternativ kann die Dosiereinrichtung
9 temporär aus dem zweiten Lackwerk C entfernt sein.
In einer weiteren Ausbildung kann das zweite Lackwerk C lediglich durch einen die
Prägeform 11 tragenden Platten-/Formzylinder 2 und einen Bogenführungszylinder 5 gebildet
sein.
Wenigstens eine dem zweiten Spalt 13 in Förderrichtung 7 nachgeordnete Strahlungs-/Trocknungsquelle
8 ist einem der Bogenführungszylinder 5; 6 in einem Abstand benachbart zugeordnet.
Dabei kann die wenigstens eine Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 dem den zweiten Spalt
13 bildenden Gegendruckzylinder 5 in Förderrichtung 7 nachgeordnet sein. Ebenso können
in Förderrichtung 7 mehrere Bogenführungszylinder 5; 6 dem zweiten Spalt 13 nachgeordnet
sein und wenigstens einem der Bogenführungszylinder 5, 6 ist zumindest eine derartige
Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 in einem Abstand benachbart zugeordnet.
[0022] In Fig. 3 ist eine weitere Ausbildung gezeigt. Hiernach ist ein Lackwerk B offenbart,
welches einen ersten Spalt 12, der durch einen Lack führenden Zylinder 2, hier als
Platten-/Formzylinder 2 gezeigt, mit zumindest einer Dosiereinrichtung 9 und einen,
einen Bedruckstoff, hier Bogenmaterial, führenden Gegendruckzylinder 5 gebildet ist.
In diesem Spalt 12 kann die Oberfläche des Bedruckstoffs mit einer Lackschicht, insbesondere
UV-Lack, vollflächig oder partiell beschichtet werden.
In Förderrichtung 7 folgt ein nachgeordneter, zweiter Spalt 13, gebildet durch einen
eine Prägeform 11 tragenden Zylinder 2, welcher ein Platten-/Formzylinder 2 sein kann,
und einen den Bedruckstoff (Bogenmaterial) führenden Gegendruckzylinder 5. Im Spalt
13 bildet der Zylinder 2 mit Prägeform 11 mit dem Gegendruckzylinder 5 eine Prägevorrichtung
14, welche in Förderrichtung 7 unmittelbar dem Gegendruckzylinder 5 des Lackwerks
B nachgeordnet ist. Hierzu kann dem Gegendruckzylinder 5 eine Bogenleiteinrichtung
10 zugeordnet sein. Je nach Bedarf kann die Prägevorrichtung 14, im Bogenabgang oder
lotrecht unterhalb der Achse oder im Bogenaufgang des Gegendruckzylinders 5 angeordnet
sein. In Fig. 3 ist die Prägevorrichtung 14 im Bogenaufgang gezeigt.
[0023] Alternativ kann statt des Lackwerks B ein Druckwerk A die Funktion eines Lackwerkes
erfüllen, wie dies beispielsweise aus
DE 197 29 985 A1 oder
DE 10 2005 010 207 A1 bekannt ist.
Der Prägevorrichtung 14 kann wenigstens ein weiterer Bogenführungszylinder 5; 6 oder
ein Ausleger (nicht gezeigt) nachgeordnet sein. Ebenso ist der Prägevorrichtung 14,
d.h. dem zweiten Spalt 13, eine Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 in Förderrichtung 7
nachgeordnet sein. Die Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 kann einem der Prägevorrichtung
14 unmittelbar nachgeordneten Bogenführungszylinder 5; 6 in einem Abstand benachbart
zugeordnet und/oder in einem Ausleger für Bogenmaterial angeordnet sein.
[0024] Bei Bedarf kann dem Platten-/Formzylinder 2 mit Prägeform 11 eine Waschvorrichtung
an-/abstellbar zwecks Reinigung der Prägeform 11 zugeordnet sein.
[0025] Die Wirkungsweise ist wie folgt: Das Bogenmaterial wird vorzugsweise mittels der
Bogenführungszylinder 5, 6 in Förderrichtung 7 transportiert und in einem ersten Spalt
12, umfassend einen Lack führenden Zylinder 2 mit zumindest einer Dosiereinrichtung
9 und einen, das Bogenmaterial führenden Gegendruckzylinder 5 mit einer Lackschicht
vollflächig oder partiell beschichtet. Als Lack wird dabei ein UV-Lack eingesetzt.
Danach wird in einem nachgeordneten zweiten Spalt 13, umfassend einen eine Prägeform
11 tragenden Zylinder 2 und einen das Bogenmaterial führenden Gegendruckzylinder 5,
in das die Lackschicht tragende Bogenmaterial geprägt. Dabei wird in die auf der Oberfläche
des Bogenmaterials befindliche, noch nicht polymerisierte UV-Lackschicht geprägt.
Anschließend mittels wenigstens einer Strahlungs-/Trocknungsquelle 8 die Lackschicht
polymerisiert.
Bei Bedarf kann das Bogenmaterial einem in Förderrichtung 7 nachgeordneten Bogenausleger
zugeführt werden und auf einen Auslegerstapel abgelegt werden.
[0026] Bezugszeichenliste
- 1
- Gummituchzylinder
- 2
- Platten-/Formzyl inder
- 3
- Farbwerk
- 4
- Feuchtwerk
- 5
- Gegendruckzylinder (Bogenführungszylinder)
- 6
- Transferzylinder (Bogenführungszylinder)
- 7
- Förderrichtung
- 8
- Strahlungs-/Trocknungsquelle
- 9
- Dosiereinrichtung
- 10
- Bogenleiteinrichtung
- 11
- Prägeform
- 12
- erster Spalt
- 13
- zweiter Spalt
- 14
- Prägevorrichtung
- 15
- Kontaktstelle
- A
- Druckwerk
- B
- erstes Lackwerk
- C
- zweites Lackwerk
1. Verfahren zum Beschichten und Prägen eines Bedruckstoffes in einer Verarbeitungsmaschine,
wobei in einem ersten Spalt (12), umfassend einen Lack führenden Zylinder (2) mit
zumindest einer Dosiereinrichtung (9) und einen, einen Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder
(5), die Oberfläche des Bedruckstoffs mit einer Lackschicht beschichtet wird und danach
in einem nachgeordneten zweiten Spalt (13), umfassend einen eine Prägeform (11) tragenden
Zylinder (2) und einen den Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder (5), in den die
Lackschicht tragenden Bedruckstoff geprägt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass im ersten Spalt (12) der Bedruckstoff mit einem UV-Lack beschichtet wird, dass anschließend
im zweiten Spalt (13) in die auf der Oberfläche des Bedruckstoffs befindliche, noch
nicht polymerisierte Lackschicht geprägt wird und dass darauffolgend die Lackschicht
polymerisiert wird.
2. Vorrichtung zum Beschichten und Prägen eines Bedruckstoffes in einer Verarbeitungsmaschine,
wobei in einem ersten Spalt (12), umfassend einen Lack führenden Zylinder (2) mit
zumindest einer Dosiereinrichtung (9) und einen, einen Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder
(5), die Oberfläche des Bedruckstoffs mit einer Lackschicht beschichtet wird und danach
in einem nachgeordneten zweiten Spalt (13), umfassend einen eine Prägeform (11) tragenden
Zylinder (2) und einen den Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder (5), in den die
Lackschicht tragenden Bedruckstoff geprägt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Spalt (12) in einem ersten Lackwerk (B) oder einem Druckwerk (A) angeordnet
ist und der Bedruckstoff mit einem UV-Lack beschichtbar ist, dass der zweite Spalt
(13) in einem dem ersten Lackwerk (B) oder Druckwerk (A) in Förderrichtung (7) des
Bedruckstoffes nachgeordneten zweiten Lackwerk (C) angeordnet ist und dass dem zweiten
Spalt (13) eine Strahlungs-/Trocknungsquelle (8) in Förderrichtung (7) nachgeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Förderrichtung (7) zwischen dem ersten Spalt (12) und dem zweiten Spalt (13) eine
einem den Bedruckstoff führenden Zylinder (5) benachbart zugeordnete Strahlungs-/Trocknungsquelle
(8) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Verarbeitung eines kompressiblen Bedruckstoffes der den zweiten Spalt (13)
bildende Gegendruckzylinder (5) wenigstens eine inkompressible Mantelfläche aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der inkompressiblen Mantelfläche ein inkompressibler Aufzug angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Verarbeitung eines inkompressiblen Bedruckstoffes der den zweiten Spalt (13)
bildende Gegendruckzylinder (5) wenigstens eine kompressible Mantelfläche aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Verarbeitung eines inkompressiblen Bedruckstoffes der den zweiten Spalt (13)
bildende Gegendruckzylinder (5) wenigstens eine inkompressible Mantelfläche und einen
darauf angeordneten kompressiblen Aufzug aus zumindest einem Elastomer aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem zweiten Spalt (13) nachgeordnete Strahlungs-/Trocknungsquelle (8) einem Bogenführungszylinder
(5; 6) in einem Abstand benachbart zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strahlungs-/Trocknungsquelle (8) dem den zweiten Spalt (13) bildenden Gegendruckzylinder
(5) in Förderrichtung (7) nachgeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem die Prägeform (11) tragenden Platten-/Formzylinder (2) eine Waschvorrichtung
ab-/anstellbar zugeordnet ist.
11. Vorrichtung zum Beschichten und Prägen eines Bedruckstoffes in einer Verarbeitungsmaschine,
wobei in einem ersten Spalt (12), umfassend einen Lack führenden Zylinder (2) mit
zumindest einer Dosiereinrichtung (9) und einen, einen Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder
(5), die Oberfläche des Bedruckstoffs mit einer Lackschicht beschichtet wird und danach
in einem nachgeordneten zweiten Spalt (13), umfassend einen eine Prägeform (11) tragenden
Zylinder (2) und einen den Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder (5), in den die
Lackschicht tragenden Bedruckstoff geprägt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Spalt (12) in einem ersten Lackwerk (B) oder einem Druckwerk (A) angeordnet
ist und der Bedruckstoff mit einem UV-Lack beschichtbar ist, dass in Förderrichtung
(7) der zweite Spalt (13), gebildet durch einen eine Prägeform (11) tragenden Zylinder
(2) und einen den Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder (5), eine Prägevorrichtung
(14) bildet, welche in Förderrichtung (7) unmittelbar dem Gegendruckzylinder (5) des
ersten Spalts (12) im Lackwerks (B) oder im Druckwerk (A) nachgeordnet ist.