[0001] Die Erfindung betrifft ein Profilelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Profilelement für die Innen- und Außenmontage, das eine
Oberseite und eine dazu beabstandete Unterseite aufweist, wobei zwischen der Oberseite
und der Unterseite mindestens ein Hohlraum ausgebildet ist.
[0002] Profilelemente, die beispielsweise als Wand- und Bodenelemente für Innen- und Außenanwendungen
eingesetzt werden, werden üblicherweise zu einem Verbund zusammengefügt. Profilelemente
können beispielsweise längliche Profilbretter, Planken, Paneele, aber auch rechteckige
und quadratische Profilplatten sein. Die Profilelemente weisen häufig an ihren Seitenkanten
Nut- und Federelemente für mechanische Steckverbindungen auf, so dass ein größerer
Profilelementenverbund bzw. Deckingprofilverbund gebildet werden kann. Neben den sog.
Vollprofilen kommen auch sehr häufig Hohlraum-Profile zum Einsatz, da sie u.a. hinsichtlich
Material- und Kostenersparnis vorteilhaft sind. Diese Profilelemente weisen eine Oberseite
und eine dazu beabstandete Unterseite auf, wobei zwischen der Oberseite und der Unterseite
mindestens ein Hohlraum ausgebildet ist.
[0003] In der
DE 102 33 105 A1 wird auch ein solches Profilelement beschrieben (s. dort Fig. 1), wobei dort beide
Seiten jeweils mit einer dekorativen Oberflächenstruktur versehen sein können und
somit je nach Wunsch des Kunden, auch wechselweise, also mit wechselnder Oberseite,
verlegt werden können. Das dortige Profilelement weist mehrere Hohlräume auf, die
durch Stege bzw. Zwischenwandungen voneinander getrennt sind. Insbesondere beim Verlegen
solcher Hohlraum-Profilelemente im Außenbereich kann sich Feuchtigkeit in den Hohlräumen
ansammeln, insbesondere kann Wasser von den Enden her in die Hohlräume eindringen.
Bereits die Ansammlung von Feuchtigkeit kann dazu führen, dass das Material des Profilelementes
stellenweise aufquillt und dies zu einem Verziehen des Profilelementes führt. Um zumindest
das Eindringen von Wasser zu verhindern, müssten die Enden wasserdicht abgedichtet
werden, was sich jedoch im praktischen Einsatz als eher schwierig erweist.
[0004] Demnach ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Profilelement der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, dass eine Ansammlung von Feuchtigkeit, insbesondere
von Wasser, effektiv vermieden wird. Insbesondere soll verhindert werden, dass eindringendes
Wasser in dem mindestens einen Hohlraum des Profilelements stehen bleibt und somit
ein Aufquellen des Materials bzw. ein Verziehen des Profilelements verursachen kann.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Profilelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0006] Demnach wird das Profilelement so ausgestaltet, dass zumindest auf der Unterseite
eine Vielzahl von Öffnungen zum Abfließen von sich in dem mindestens einen Hohlraum
ansammelnder Feuchtigkeit vorgesehen ist. Denn der Erfindung liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass ein wasserdichtes Abdichten der Endbereiche eines jeden Profilelements
verhindern könnte, dass Wasser von Außen in das Hohlraum-Profil eindringen kann, dass
diese Maßnahme aber kontraproduktiv wäre, was das Problem von auskondensierender Feuchtigkeit
im Innern des Profils betrifft. Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass
eindringendes Wasser durch die vorgesehenen Öffnungen auf der Unterseite sofort wieder
abfließt und dass auch die Bildung bzw. das Ansammeln von Feuchtigkeit durch Kondensation
effektiv verhindert wird, da die Öffnungen gleichzeitig auch eine Belüftung der Hohlräume
bewirken.
[0007] Vorteilhafterweise sind die Öffnungen in Reihen räumlich zueinander um einen vorgebbaren
Längsabstand angeordnet. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn zumindest
die Öffnungen von zwei benachbarten Reihen räumlich versetzt zueinander angeordnet
sind, insbesondere um einen ganzen Bruchteil des Längsabstands versetzt zueinander
angeordnet sind. Sofern das Profilelement mehrere Hohlräume aufweist, ist es von Vorteil,
wenn für jeden der Hohlräume eine Vielzahl von Öffnungen vorgesehen ist. In diesem
Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn zumindest die Öffnungen für jeweils zwei benachbarte
Hohlräume räumlich versetzt zueinander angeordnet sind. Denn der räumliche Versatz
der Öffnungen zueinander bewirkt, dass das Material des Profilelements nicht zu sehr
an einzelnen Stellen geschwächt wird. Vielmehr verteilt sich die Anordnung der Öffnungen
durch den Versatz systematisch auf der Unterseite und/oder Oberseite des Profilelements
und führt somit zu einer weitestgehend gleichverteilten Anordnung von Öffnungen und
somit zu einer möglichst geringen lokalen Schwächung des Materials.
[0008] Vorzugsweise sind die Öffnungen als Langlöcher ausgebildet. In diesem Zusammenhang
aber auch für sich genommen ist es von Vorteil, wenn die Öffnungen in Nuten vorgesehen
sind, welche auf der jeweiligen Unterseite bzw. Oberseite angeordnet sind. Dadurch
wird erreicht, dass die Öffnungen beim Verlegen des Profilelements nicht unmittelbar
auf einen Untergrund bzw. eine Unterkonstruktion stoßen und somit dann zumindest teilweise
wieder verschlossen werden würden.
[0009] Vorteilhaft kann es auch sein, wenn die Öffnungen nur in einem vorgegebenen Abschnitt
an einem Ende oder auch an beiden Enden des Profilelements angeordnet sind. Dies hat
insbesondere dann den Vorteil, wenn vornehmlich das Abfließen von eindringendem Wasser
erreicht werden muss. Außerdem wird das Profilelement dann nur an den Enden durch
die dort vorgesehenen Öffnungen beeinträchtigt.
[0010] Von Vorteil kann es auch sein, wenn sowohl die Unterseite wie auch die Oberseite
mit Öffnungen bzw. Löchern versehen sind. In diesem Zusammenhang kann es von Vorteil
sein, wenn die Öffnungen auf der Unterseite zu den Öffnungen auf der Oberseite räumlich
versetzt angeordnet sind.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich auch aus den Unteransprüchen.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung näher im Detail und anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt in einer dreidimensionalen Ansicht eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Profilelementes von der Unterseite.
- Fig. 2
- zeigt das Profilelement nach Fig. 1 in einer Querschnittsansicht.
- Fig. 3
- zeigt das Profilelement nach Fig. 1 in einer dreidimensionalen Ansicht von der Oberseite.
- Fig. 4
- zeigt in einer dreidimensionalen Ansicht eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Profilelementes von der Unterseite.
- Fig. 5
- zeigt das Profilelement nach Fig. 4 in einer dreidimensionalen Ansicht von der Oberseite.
- Fig. 6
- zeigt in einer Querschnittsansicht eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Profilelementes.
[0013] In Fig. 1 ist als erstes Ausführungsbeispiel der Abschnitt eines erfindungsgemäßen
Profilelementes P1 dargestellt. Das Profilelement, im weiteren auch kurz Profil genannt,
weist mehrere zueinander benachbarte Hohlräume H1, H2, H3 und H4 auf. Außerdem weist
das Profil Nut- und Federelemente auf, um mit weiteren Profilen zu einem Verbund zusammen
gefügt werden zu können. Die Fig. 1 zeigt das Profil von der Unterseite US, d.h. von
der Seite, die im verlegten Zustand nach unten zum Unterkonstruktion bzw. Untergrund
zeigt. Das Profil P1 wird beim Verlegen liegt auf der (hier nicht dargestellten) Unterkonstruktion
montiert. Zumindest auf der Unterseite US sind nun mehrere Öffnungen in Form von Langlöchern
L bzw. L' vorgesehen. Dabei ist für jeden der Hohlräume H1 bis H4 eine Reihe von Langlöchern
vorgesehen, die in Längsrichtung zueinander um einen Abstand LA versetzt angeordnet
sind. Der Abstand LA kann beispielsweise etwa 20 bis 50cm betragen. Die Langloch-Reihen
zwischen zwei benachbarten Hohlräumen, wie zum Beispiel H1 und H2, sind zueinander
versetzt angeordnet. Die Löcher selbst können z.B. etwa 2-3 mm breitet und etwa 10
mm lang sein.
[0014] Wie anhand der Fig. 1 zu erkennen, sind die Löcher L der ersten Reihe um einen kleineren
Abstand LA' zu den Löchern der zweiten Reihe L' versetzt angeordnet. Dieser Versatz
beträgt einen ganzzahligen Bruchteil des Abstands LA und beträgt hier beispielsweise
LA/2. Durch die Anzahl und/oder die Anordnung der Langlöcher kann eine optimale Dränage
von Feuchtigkeit, die sich in den Hohlräumen H1 bis H4 ansammelt, erzielt werden.
[0015] Die Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Profil P1 in einer Querschnittsansicht, wobei
das Profil die Ausrichtung im Zustand des Verlegens annimmt. Demnach zeigt die Unterseite
US nach unten. Die Oberseite OS zeigt nach oben und stellt die sichtbare Oberfläche
dar. Wie insbesondere die Querschnittansicht zeigt, weist das Profil P1 vier Hohlräume
H1 bis H4 auf, wobei für jeden Hohlraum eine Vielzahl von Öffnungen bzw. Löchern L
zumindest auf der Unterseite US vorgesehen ist. In dem hier dargestellten Beispiel
sind jedoch auch auf der Oberseite OS Öffnungen L vorgesehen. Dies hat den Vorteil,
dass das dargestellte Profil P1 je nach Wunsch des Kunden mit der gewünschten Seite
nach oben verlegt werden kann, also auch wechselweise.
[0016] Beide Seiten, d.h. die Oberseite OS und die Unterseite US, weisen eine Oberflächenstruktur
mit Nuten N auf, wobei die Oberflächenstrukturen sich unterscheiden.
[0017] Die Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Profil P1 in einer dreidimensionalen Ansicht
von der Oberseite OS her. Wie schon anhand der Fig. 2 beschrieben wurde, ist auch
auf der Oberseite OS eine Anzahl von Löchern L vorgesehen. Die Anordnung der Löcher
auf der Oberseite OS kann durchaus verschieden sein zur Anordnung der Löcher auf der
Unterseite US (vgl. Fig. 1). Insbesondere kann auch vorgesehen werden, dass der Versatz
der Löcher auf der Oberseite OS unterschiedlich ist zum Versatz der Löcher auf der
Unterseite US ist. Außerdem können auch die Löcher auf der Oberseite OS räumlich versetzt
zu den Löchern auf der Unterseite angeordnet sein. Zahlreiche Variationsmöglichkeiten
sind denkbar. Auch kann vorgesehen sein, dass nur in den Endbereichen des jeweiligen
Profilelementes Öffnungen bzw. Löcher vorgesehen sind. Die Anordnung der Löcher auf
den jeweiligen Seiten kann neben dem technischen Effekt der Dränage auch einen ästhetischen
Eindruck bewirken, der aber hier nicht Gegenstand der Anmeldung ist.
[0018] Anstelle von den hier dargestellten Langlöchern L bzw. L' ist jede andere Art von
Öffnungen denkbar, wie beispielsweise Rundbohrungen oder auch länglich gefräste Schlitze.
Die Abmessungen der vorgesehenen Öffnungen sind an die erforderliche bzw. gewünschte
Dränagewirkung angepasst.
[0019] Die Fig. 4 und 5 zeigt als zweites Ausführungsbeispiel ein Profilelement P2 von der
Unterseite US bzw. von der Oberseite OS. Im Vergleich zu dem zuvor beschriebenen Profil
sind hier nun die in Reihen angeordneten Löcher L, L' und L" untereinander so versetzt,
dass sich unter Beachtung der optischen Eindrucks eine möglichst gleichmäßige Verteilung
der Löcher ergibt und somit keine Konzentration von Löchern auftritt, die das Material
in den entsprechenden Bereichen besonders schwächen würde. Der Versatz LA zwischen
den Löchern einer Reihe, d.h. in derselben Nut, beträgt z.B. 40 cm. Der relative Versatz
LA" zwischen Löchern benachbarter Reihen beträgt z.B. 15 cm. Denkbar wäre auch eine
ganzteilige Verhältnis von z.B. 40/10, so dass sich dann das Loch-Muster nach jeweils
vier Reihen wiederholen würde.
[0020] Die Fig. 6 zeigt als drittes Ausführungsbeispiel ein Profil P3 im Querschnitt, das
lediglich auf einer Seite Öffnungen L aufweist. Demnach ist diese Seite als Unterseite
US vorbestimmt. Dies muss beim Verlegen beachtet werden. Allerdings sind die vorgesehenen
Öffnungen L ausschließlich in den Nuten der Unterseite US angeordnet. Dadurch wird
verhindert, dass beim Verlegen die dort vorgesehenen Öffnungen L durch die Unterkonstruktion
bzw. den Untergrund verdeckt werden können. Somit wird immer ein ausreichender Abfluss
von Feuchtigkeit bzw. Wasser aus den Hohlräumen sichergestellt.
[0021] Bei dem hier vorgestellten Profilelementen muss es sich nicht bloß um ein längliche
Profilelemente handeln. Die Erfindung kann auch bei rechteckförmigen, insbesondere
quadratischen Profilelementen, d.h. Bodenplatten, zum Einsatz kommen.
[0022] Neben den hier beschriebenen auf der Unterseite und/oder Oberseite vorgesehenen Öffnungen
kann es auch sinnvoll sein, innerhalb der Wandungen zwischen den einzelnen Hohlräumen
Öffnungen, Bohrungen bzw. Durchstöße vorzusehen, so dass dann nicht für jeden Hohlraum
eine separate Reihe von Löchern vorgesehen werden muss. In diesem Falle sollten dann
die Durchstöße im jeweils unteren Bereich der Wandungen erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0023]
- P1, P2, P3
- Profilelement (verschiedene Ausführungsformen)
- H1-H4
- Hohlräume
- OS
- Oberseite (im verlegten Zustand)
- US
- Unterseite (im verlegten Zustand)
- N
- Nuten in der Oberflächenstruktur
- L, L', L"
- Öffnungen, hier als Langlöcher ausgebildet
- LA
- Längsabstand (in einer Reihe bzw. Nut)
- LA', LA"
- Versatz (relativer Abstand)
1. Profilelement (P) für die Innen- und Außenmontage, das eine Oberseite (OS) und eine
dazu beabstandete Unterseite (US) aufweist, wobei zwischen der Oberseite (OS) und
der Unterseite (US) mindestens ein Hohlraum (H1, H2, H3, H4) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest auf der Unterseite (US) eine Vielzahl von Öffnungen (L) zum Abfließen von
sich in dem mindestens einen Hohlraum (H1, H2, H3, H4) ansammelnder Feuchtigkeit (F)
vorgesehen ist.
2. Profilelement (P) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (L) in Reihen räumlich zueinander um einen vorgebbaren Längsabstand
(LA) angeordnet sind.
3. Profilelement (P) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Öffnungen (L) von zwei benachbarten Reihen räumlich versetzt zueinander
angeordnet sind, insbesondere um einen ganzen Bruchteil des Längsabstandes (LA) versetzt
zueinander angeordnet sind.
4. Profilelement (P) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (P) mehrere Hohlräume (H1, H2, H3, H4) aufweist und dass für jeden
der Hohlräume (H1, H2, H3, H4) eine Vielzahl von Öffnungen (L) vorgesehen ist.
5. Profilelement (P) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Öffnungen (L) für jeweils zwei benachbarte Hohlräume (H1, H2) räumlich
versetzt zueinander angeordnet sind.
6. Profilelement (P) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen als Langlöcher (L) ausgebildet sind.
7. Profilelement (P) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Unterseite (US) in Längsrichtung verlaufende Nuten (N) aufweist und
dass die Öffnungen (L) in den Nuten (N) vorgesehen sind.
8. Profilelement (P) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (L) nur in einem vorgebbaren Abschnitt an einem Ende oder an beiden
Enden des Profilelementes (P) angeordnet sind.
9. Profilelement (P) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (L) auf der Unterseite (US) und auf der Oberseite (OS) des Profilelements
(P) vorgesehen sind.
10. Profilelement (P) nach Anspruch 9, dass die Öffnungen (L) auf der Unterseite (US)
zu den Öffnungen (L) auf der Oberseite (OS) räumlich versetzt angeordnet sind.