(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum maschinellen Auftragen einer viskosen, aushärtenden
Beschichtungsmasse auf einen Untergrund, insbesondere auf eine bauseits angebrachte
Wärmedämmplatte zur Herstellung eines Wärmedämmverbundsystems, wobei der Austrag der
Beschichtungsmasse über ein druckluftlos zerstäubendes Spritzverfahren erfolgt und
wobei der für den Austrag und das Zerstäuben der Beschichtungsmasse erforderliche
Druck allein über den unter Zuhilfenahme einer druckerzeugenden Vorrichtung, wie beispielsweise
einer Pumpe, erzeugten Materialdruck erfolgt und das wenigstens die folgenden Schritte
umfasst:
- Auftragen einer ersten Schicht der Beschichtungsmasse auf den Untergrund, beispielsweise
zur Ausbildung einer Haftbrücke, und
- Auftragen wenigstens einer weiteren Schicht der Beschichtungsmasse auf die erste
Schicht, beispielsweise zur Ausbildung einer Armierungsschicht,
so dass die Gesamtstärke der aufeinanderfolgenden Schichten mindestens 1,0 mm beträgt.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein unter Zuhilfenahme eines solchen Verfahrens hergestelltes
Beschichtungssystem.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum maschinellen Auftragen einer viskosen, aushärtenden
Beschichtungsmasse auf einen Untergrund, insbesondere auf eine bauseits angebrachte
Wärmedämmplatte zur Herstellung eines Wärmedämmverbundsystems. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein unter Zuhilfenahme des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestelltes
Beschichtungssystem, beispielsweise zur Ausbildung einer Putzschicht eines Fassadensystems,
insbesondere eines Wärmedämmverbundsystems.
[0002] Der übliche Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems umfasst eine aus Wärmedämmplatten
bestehende Dämmschicht sowie eine hierauf aufgebrachte Putzschicht, die wiederum aus
einem bewehrten Grundputz sowie einem dekorativen Oberputz als Deckschicht bestehen
kann. Zur Ausbildung der Putzschicht wird eine viskose, aushärtende Beschichtungsmasse,
üblicherweise ein zementhaltiges Mörtelgemisch oder eine organisch gebundene Masse,
maschinell auf die Dämmschicht bzw. die Dämmplatten aufgetragen. Als Auftragsverfahren
finden in der Regel Sprüh- oder Spritzverfahren Verwendung, bei denen Druckluft zur
Förderung und zum Austragen der Beschichtungsmasse eingesetzt wird. Damit die Beschichtungsmasse
eine ausreichende Viskosität besitzt, wird sie mit Wasser versetzt. Vom Zeitpunkt
der Wasserzugabe hängt ab, ob man von einem Trocken- oder Nassspritzverfahren spricht.
Beim Trockenspritzverfahren wird Wasser erst kurz vor dem Austragen, das heißt im
Bereich der Spritzdüse, beigemischt, während beim Nassspritzen ein bereits nasses
Gemisch als kompakte Mörtelsäule zur Spritzdüse transportiert wird. Beiden Verfahren
gemein ist jedoch, dass das schließlich durchfeuchtete Gemisch unter Druckluftbeigabe
über eine Spritzdüse ausgetragen wird.
[0003] Eine Kombination aus Trocken- und Nassspritzverfahren zum Auftragen eines Mörtelgemisches
wird beispielsweise in der Patentschrift
DE 101 13 785 C1 beschrieben. Bei dem beschriebenen Verfahren wird ein trockenes Mörtelausgangsgemisch
in einem unmittelbar vor der Spritzdüse angeordneten Mixer gefördert, in ihm mit Wasser
vermischt, in einem Dichtstrom zur Spritzdüse bewegt, wobei eine ausreichende Befeuchtung
des Spritzgutes stattfindet, und dann unter Druck von an ihr eingeführter Druckluft
auf die Auftragsfläche aufgebracht. Durch eine ausreichende Befeuchtung des Spritzgutes
soll unter anderem sichergestellt werden, dass die Masse besser an der Auftragsfläche
haften bleibt und somit Rückprallverluste verringert werden. Mit einer Verringerung
des Rückprall-Effektes ist auch eine geringe Verschmutzung der angrenzenden Bauteile
sowie der Umgebung gegeben.
[0004] Bei Druckluft einsetzenden Verfahren wird das über die Druckluft von dem Dichtstrom
abgetrennte Material zerteilt und partikelförmig an die Auftragsfläche gespritzt,
auf welche die Düse gerichtet ist. Rückprallverluste sind dabei in der Regel unvermeidbar.
Alternativ hierzu kann die Beschichtungsmasse auch strangförmig beispielsweise als
Materialwulst aufgetragen werden. Das als Wulst aufgetragene Material wird dann manuell,
beispielsweise mittels einer Kelle oder Traufel, durch Abziehen gleichmäßig verteilt,
was jedoch zeit- und kostenintensiv ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum maschinellen Auftragen
einer viskosen, kornhaltigen aushärtenden Beschichtungsmasse auf einen Untergrund,
insbesondere zur Ausbildung einer Putzschicht auf einer Trägerplatte, beispielsweise
einer Wärmedämmplatte zur Herstellung eines Wärmedämmverbundsystems, anzugeben, bei
dem Rückprallverluste und damit einhergehende weitere Nachteile weitestgehend verhindert
werden. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein einfach und kostengünstig herzustellendes
Beschichtungssystem, beispielsweise zur Ausbildung einer Putzschicht eines Fassadensystems,
insbesondere eines Wärmedämmverbundsystems, anzugeben.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Vorteilhafte Weiterbildungen werden in den Unteransprüchen beschrieben. Zur Lösung
der Aufgabe wird ferner ein Beschichtungssystem, insbesondere ein Fassadensystem,
wie beispielsweise ein Wärmedämmverbundsystem, mit den Merkmalen des Anspruchs 16
vorgeschlagen.
[0007] Erfindungsgemäß erfolgt der Austrag der Beschichtungsmasse über ein druckluftlos
zerstäubendes Spritzverfahren, wobei der für den Austrag und das Zerstäuben der Beschichtungsmasse
erforderliche Druck allein über den unter Zuhilfenahme einer druckerzeugenden Vorrichtung,
wie beispielsweise einer Pumpe, erzeugten Materialdruck erfolgt und wobei das Verfahren
wenigstens die folgenden Schritte umfasst:
- Auftragen einer ersten Schicht der Beschichtungsmasse auf den Untergrund, beispielsweise
zur Ausbildung einer Haftbrücke, und
- Auftragen wenigstens einer weiteren Schicht der Beschichtungsmasse auf die erste Schicht,
beispielsweise zur Ausbildung einer Armierungsschicht,
so dass die Gesamtschichtstärke der aufeinanderfolgenden Schichten mindestens 1,0
mm beträgt.
[0008] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen insbesondere darin, dass die
Beschichtungsmasse druckluftlos zerstäubend aufgespritzt wird, das heißt im Airless-Spritzverfahren.
Beim Airless-Spritzen treten gegenüber einem Auftragsverfahren, das Druckluft einsetzt,
aufgrund eines besser fokussierbaren Sprühstrahls kaum Vernebelungen oder Verwirbelungen
auf. Maßnahmen zum Schutz angrenzender Bauteile und/oder der Umgebung vor Verschmutzungen
können somit weitestgehend entfallen. Da beim Airless-Spritzen kein Luft-Begleitstrom
benötigt wird, können zudem einfach aufgebaute und leicht handhabbare Geräte ohne
Druckluftanschluss zum Auftragen der Beschichtungsmasse eingesetzt werden. Dies wirkt
sich unter anderem günstig auf die Arbeitszeit und die Herstellungskosten aus.
[0009] Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Auftragen in wenigstens zwei Schichten, beispielsweise
einer ersten als Haftbrücke dienenden Schicht und einer zweiten als Armierungsschicht
dienenden Schicht, verbessert den Stoffschluss im Bereich der Grenzschichten, so dass
eine hervorragende Haftung der Beschichtungsmasse auf dem Untergrund erzielt wird.
Der Rückprall-Effekte wird somit deutlich verringert, was wiederum zur Folge hat,
dass die Flächenleistung steigt und Materialverluste verringert werden.
[0010] Aus den vorstehend genannten Gründen eignet sich das vorgeschlagene Verfahren insbesondere
zum Auftragen einer Putzschicht auf einer aus Polystyrolplatten, insbesondere aus
extrudierten Polystyrol-Hartschaumplatten, bestehenden Wärmedämmschicht zur Herstellung
eines Wärmedämmverbundsystems. Denn aufgrund der Elastizität dieser Dämmplatten treten
bei Einsatz herkömmlicher maschineller Auftragsverfahren, das heißt Druckluft einsetzender
Verfahren, in der Regel hohe Rückprallverluste auf. Diese können bei Einsatz des erfindungsgemäßen
Verfahrens weitestgehend vermieden werden. Das Verfahren ist jedoch nicht auf diesen
Anwendungsfall beschränkt. Es kann zum Auftragen einer viskosen, aushärtenden Beschichtungsmasse
auf jeden beliebigen Untergrund verwendet werden. Der Untergrund kann eine Trägerplatte
oder eine Bauteiloberfläche sein.
[0011] Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der ersten,
vorzugsweise als Haftbrücke dienenden Schicht und der wenigstens einen weiteren, vorzugsweise
als Armierungsschicht dienenden Schicht die Beschichtungsmasse in der gleichen Materialzusammensetzung
verwendet. Dies vereinfacht das Verfahren erheblich, da in der Regel kein Werkzeugwechsel
und keine Reinigung des Werkzeuges bei Verwendung desselben Werkzeuges erforderlich
sind.
[0012] Weiterhin vorzugsweise werden zwei aufeinanderfolgende Schichten nass in nass verarbeitet.
Damit entfallen Trocknungszeiten, das heißt Wartezeiten, was sich günstig auf die
Herstellungskosten auswirkt.
[0013] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Herstellung der Schichten
eine Düse verwendet, deren Öffnung für den Austrag des Beschichtungsmaterials einen
Durchmesser von 0,20 bis 1,70 mm besitzt. Die Herstellung der Schichten kann aber
auch unter Verwendung verschiedener Düsen erfolgen. Vorzugsweise werden wenigstens
zwei Düsen verwendet, deren Öffnungsdurchmesser sich um wenigstens 0,20 mm unterscheiden.
[0014] Zur Ausbildung der ersten, vorzugsweise als Haftbrücke dienenden Schicht kann beispielsweise
eine Düse verwendet werden, deren Öffnung für einen besonders dünnschichtigen Auftrag
des Beschichtungsmaterials geeignet ist. Bevorzugt besitzt die Öffnung einen Durchmesser
von 0,20 bis 0,80 mm, weiterhin bevorzugt einen Durchmesser von 0,40 bis 0,60 mm.
Zur Herstellung der wenigstens einen weiteren, vorzugsweise als Armierungsschicht
dienenden Schicht wird dagegen bevorzugt eine Düse mit einer Öffnung verwendet, deren
Durchmesser wenigstens 0,2 mm größer ist, dass heißt einen Durchmesser von 0,40 bis
1,70 mm, vorzugsweise einen Durchmesser von 0,60 bis 1,20 mm besitzt.
[0015] Weiterhin bevorzugt ist vorgesehen, dass die vorzugsweise als Haftbrücke dienende
erste Schicht in einer Schichtstärke von weniger als 1,0 mm, weiterhin vorzugsweise
in einer Schichtstärke von deutlich weniger als 1,0 mm, das heißt in einer Stärke
im Mikrometer-Bereich aufgetragen wird. Die Gesamtschichtstärke der aufeinanderfolgenden
Schichten beträgt vorzugsweise mindestens 1,0 mm, weiterhin vorzugsweise mindestens
1,5 mm. Je weniger stark die Gesamtschichtstärke ist, desto geringer sind die Trocknungszeiten.
[0016] Der Austrag des Beschichtungsmaterials erfolgt bei einem Materialdruck, der einen
gerichteten, gleichmäßigen Sprühstrahl gewährleisten soll. Vorzugsweise wird der Materialdruck
durch eine druckerzeugende Vorrichtung wie beispielsweise eine Pumpe, die elektrisch,
pneumatisch oder über einen Verbrennungsmotor betrieben wird, erzeugt. Durch Einsatz
einer solchen Pumpe wird der Aufbau der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens einfach gehalten. Einfach aufgebaute Vorrichtungen weisen den Vorteil auf,
dass sie in der Regel leicht zu handhaben sind und sich zudem durch eine hohe Zuverlässigkeit
auszeichnen.
[0017] Die Beschichtungsmasse wird vorzugsweise bei einem eingestellten Maschinendruck der
druckerzeugenden Vorrichtung, vorzugsweise einer Pumpe, von 80 bis 250 bar ausgetragen.
Ein derart eingestellter Maschinendruck gewährleistet in der Regel einen ausreichenden
Materialdruck im Düsenbereich der Spritzvorrichtung, so dass ein gleichmäßiger Auftrag
erfolgt. Der einzustellende Maschinendruck hängt jedoch entscheidend von der jeweils
eingesetzten druckerzeugenden Vorrichtung ab. Einen Einfluss hat auch, wie lang die
Förderstrecke des Spritzgutes ist. Bei einer optimalen Einstellung des Maschinendrucks
bewirkt der Materialdruck, dass die auszutragende Beschichtungsmasse an der Düsenöffnung
in kleinste Partikel zerfällt bzw. zerstäubt, um gleichmäßig auf der Auftragsfläche
verteilt zu werden.
[0018] Bevorzugt wird zur Herstellung der Schichten eine Beschichtungsmasse verwendet, deren
Zusammensetzung eine Kornverteilung mit einer maximalen Korngröße von 500 µm, vorzugsweise
von 250 µm, weiterhin vorzugsweise von 150 µm, besitzt. Die Verwendung einer derartigen
Beschichtungsmasse weist aufgrund der sehr feinkörnigen Zusammensetzung den Vorteil
auf, dass die Düse der Spritzvorrichtung nicht verstopft und die Abrasion im Düsenbereich
verringert wird. Dadurch erhöht sich schließlich die Einsatzzeit des Werkzeuges zum
Auftragen der Beschichtungsmasse. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist die maximale Korngröße der Bestandteile der Beschichtungsmasse auf die Düse und
den jeweiligen Durchmesser der Düsenöffnung zum Austragen der Beschichtungsmasse abgestimmt
und beträgt vorzugsweise weniger als ein Drittel des Durchmessers der Düsenöffnung.
[0019] Findet eine sehr feinkörnige Beschichtungsmasse Einsatz, so dass der in ihr enthaltene
Größtkornanteil nicht zur Einstellung einer Mindestschichtstärke der Gesamtschicht
herangezogen werden kann, wird weiterhin vorzugsweise ein als Abstandhalter dienendes
Armierungsgewebe in die bereits aufgetragene Beschichtungsmasse eingelegt bzw. eingedrückt,
dessen Stärke bevorzugt der Mindestschichtstärke entspricht. Beim Abziehen der Beschichtungsmasse
oberhalb des Armierungsgewebes mittels eines geeigneten Werkzeuges stellt sich somit
automatisch eine Schichtstärke ein, die wenigstens der Mindestschichtstärke entspricht.
Zum Abziehen und/oder Glätten der Schicht eignen sich Werkzeuge wie beispielsweise
eine Kelle oder eine Traufel.
[0020] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist daher als weiterer Verfahrensschritt
vorgesehen, dass zur Einstellung einer Mindestschichtstärke die aufgetragene Beschichtungsmasse
manuell unter Zuhilfenahme eines geeigneten Werkzeuges, wie beispielsweise einer Kelle
oder Traufel, über dem eingelegten Armierungsgewebe abgezogen wird.
[0021] Da sich das vorgeschlagene und vorstehend beschriebene Verfahren insbesondere zur
Herstellung eines Beschichtungssystems auf einem Untergrund, wie beispielsweise einer
Trägerplatte, insbesondere einer Wärmedämmplatte zur Ausbildung eines Wärmedämmverbundsystems,
eignet, wird ferner ein Beschichtungssystem, beispielsweise zur Ausbildung einer Putzschicht
eines Fassadensystems, insbesondere eines Wärmedämmverbundsystems beansprucht, das
unter Zuhilfenahme des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt worden ist. Die Vorteile
des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglichen eine einfache und kostengünstige Herstellung
eines solchen Beschichtungssystems, insbesondere eines Fassadensystems wie beispielsweise
eines Wärmedämmverbundsystems. Das Auftragen der Beschichtungsmasse in einer ersten
und wenigstens einer zweiten Schicht auf den Untergrund, insbesondere bei einem elastischen
Untergrund, wie beispielsweise einer Wärmedämmplatte, erfolgt aufgrund des verbesserten
Stoffschlusses und einer damit einhergehenden verbesserten Haftung ohne große Rückprallverluste,
so dass materialschonend und ohne Gefahr der Verschmutzung angrenzender Bauteile oder
der Umgebung gearbeitet werden kann. Aufwendige Schutzmaßnahmen können somit entfallen,
so dass sich das Verfahren zeitsparend und kostengünstig durchführen lässt. Die Vorteile
wirken sich in entsprechender Weise auf das unter Zuhilfenahme dieses Verfahrens hergestellte
erfindungsgemäße Beschichtungssystem aus.
1. Verfahren zum maschinellen Auftragen einer viskosen, aushärtenden Beschichtungsmasse
auf einen Untergrund, insbesondere auf eine bauseits angebrachte Wärmedämmplatte zur
Herstellung eines Wärmedämmverbundsystems,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Austrag der Beschichtungsmasse über ein druckluftlos zerstäubendes Spritzverfahren
erfolgt, wobei der für den Austrag und das Zerstäuben der Beschichtungsmasse erforderliche
Druck allein über den unter Zuhilfenahme einer druckerzeugenden Vorrichtung, wie beispielsweise
einer Pumpe, erzeugten Materialdruck erfolgt und wobei das Verfahren wenigstens die
folgenden Schritte umfasst:
- Auftragen einer ersten Schicht der Beschichtungsmasse auf den Untergrund, beispielsweise
zur Ausbildung einer Haftbrücke, und
- Auftragen wenigstens einer weiteren Schicht der Beschichtungsmasse auf
die erste Schicht, beispielsweise zur Ausbildung einer Armierungsschicht, so dass
die Gesamtstärke der aufeinanderfolgenden Schichten mindestens 1,0 mm beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, vorzugsweise als Haftbrücke dienenden Schicht und der
wenigstens einen weiteren, vorzugsweise als Armierungsschicht dienenden Schicht die
Beschichtungsmasse in der gleichen Materialzusammensetzung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei aufeinanderfolgende Schichten nass in nass verarbeitet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der Schichten eine Düse verwendet wird, deren Öffnung für den Austrag
des Beschichtungsmaterials einen Durchmesser von 0,20 bis 1,70 mm besitzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der Schichten wenigstens zwei Düsen verwendet werden, deren Öffnungsdurchmesser
sich um wenigstens 0,20 mm unterscheiden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, vorzugsweise als Haftschicht dienenden Schicht eine Düse
verwendet wird, deren Öffnung für den Austrag der Beschichtungsmasse einen Durchmesser
von 0,20 bis 0,80 mm, vorzugsweise einen Durchmesser von 0,40 bis 0,60 mm, besitzt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der wenigstens einen weiteren, vorzugsweise als Armierungsschicht
dienenden Schicht eine Düse verwendet wird, deren Öffnung für den Austrag der Beschichtungsmasse
einen Durchmesser von 0,40 bis 1,70 mm, vorzugsweise einen Durchmesser von 0,60 bis
1,20 mm, besitzt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise als Haftbrücke dienende erste Schicht in einer Schichtstärke von
weniger als 1,0 mm aufgetragen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtschichtstäke der aufeinanderfolgenden Schichten mindestens 1,0 mm, vorzugsweise
mindestens 1,5 mm beträgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialdruck durch eine druckerzeugende Vorrichtung wie beispielsweise eine
Pumpe, die elektrisch, pneumatisch oder über einen Verbrennungsmotor betrieben wird,
erzeugt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmasse bei einem eingestellten Maschinendruck der druckerzeugenden
Vorrichtung von 80 bis 250 bar ausgetragen wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Beschichtungsmasse zur Herstellung der Schichten eine Beschichtungsmasse verwendet
wird, deren Zusammensetzung eine Kornverteilung mit einer maximalen Korngröße von
500 µm, vorzugsweise von 250 µm, weiterhin vorzugsweise von 150 µm, besitzt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Korngröße der Bestandteile der Beschichtungsmasse auf die Düse und den
jeweiligen Durchmesser der Düsenöffnung zum Austragen der Beschichtungsmasse abgestimmt
ist, wobei die maximale Korngröße vorzugsweise weniger als ein Drittel des Durchmessers
der Düsenöffnung beträgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung einer Mindestschichtstärke der Gesamtschicht ein Armierungsgewebe
eingelegt wird, dessen Stärke der Mindestschichtstärke entspricht.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung der Mindestschichtstärke die aufgetragene Beschichtungsmasse manuell
unter Zuhilfenahme eines geeigneten Werkzeuges, wie beispielsweise einer Kelle oder
Traufel, über dem eingelegten Armierungsgewebe abgezogen wird.
16. Beschichtungssystem, beispielsweise zur Ausbildung einer Putzschicht eines Fassadensystems,
insbesondere eines Wärmedämmverbundsystems, dadurch gekennzeichnet, dass es unter Zuhilfenahme eines Verfahrens nach einem der vorstehend genannten Ansprüche
hergestellt wurde.