[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss für einen Treibstangenbeschlag zur Verriegelung
eines gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters, einer Fenstertür oder
dergleichen mit einem feststehenden Schließblech, mit einem dem Schließblech gegenüberliegend
angeordneten längsverschieblichen Treibstangenabschnitt und mit einem von einer zurückgezogenen
Stellung in eine hervorstehende Stellung schwenkbaren Riegel.
[0002] Ein solcher Verschluss ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 000 280 A1 bekannt. Bei diesem Verschluss ist der Riegel T-förmig gestaltet und in Offenstellung
des Treibstangenbeschlages vollständig in einer Vertiefung versenkt. In Schließstellung
des Treibstangenbeschlages ist der Riegel in eine Ausnehmung des Schließblechs eingeschwenkt.
Wegen der Zurückschwenkbarkeit des Riegels in Offenstellung kann der Verschluss daher
bei Fenstern mit einer besonders geringen, von dem Abstand zwischen Flügel und Rahmen
begrenzten Falzluft eingesetzt werden. Nachteilig bei diesem Verschluss ist jedoch,
dass die Riegel nur in einer Richtung hervor schwenkbar sind. Bei als Dreh-/Kippbeschlägen
ausgebildeten Treibstangenbeschlägen ist es jedoch wünschenswert, dass der Riegel
in beiden Endstellungen des Treibstangenabschnitts in das Schließblech eingreift und
einen Formschluss des Flügels mit dem Rahmen sicherstellt.
[0003] Aus der
EP 1 643 063 B1 ist ein Verschluss bekannt geworden, bei dem der Riegel pilzkopfartig gestaltet und
auf dem Treibstangenabschnitt befestigt ist. Das Schließblech hat zwei Ausnehmungen,
um den Riegel in jeder Endstellung des Treibstangenabschnitts zu halten. Nachteilig
bei diesem Verschluss ist, dass der Riegel ständig hervorsteht und nur für Fenster
mit einer großen Falzluft geeignet ist.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Verschluss der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass er für Fenster mit einer geringen Spaltluft geeignet
ist und eine Verriegelung des Flügels in beiden Endstellungen des Treibstangenbeschlages
ermöglicht.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Riegel die Form eines
Teils eines Kreises hat und im Mittelpunkt des Kreises gelagert ist, dass eine Verzahnung
des Riegels auf einem Kreisbogen angeordnet ist und dass der Treibstangenabschnitt
einen in die Verzahnung des Kreisbogens eingreifenden Zahnstangenabschnitt hat.
[0006] Durch diese Gestaltung kann der Riegel in beide Schwenkrichtungen auf dem Zahnstangenabschnitt
des Treibstangenabschnitts abrollen. Da der Riegel die Form eines Teils eines Kreises
hat und im Mittelpunkt des Kreises gelagert ist, lässt sich der Riegel bei der Bewegung
des Treibstangenabschnitts in beiden Endstellungen hervorschwenken und damit jeweils
eine Verriegelung des Flügels im Rahmen erzeugen. Diese Gestaltung ermöglicht den
Einsatz des erfindungsgemäßen Verschlusses bei einem Dreh-/ Kippbeschlag, bei dem
der Flügel in der Schließstellung und in einer Kippstellung mit dem Rahmen verriegelt
werden soll. Da der Riegel die Form eines Teils eines Kreises hat, kann er in Offenstellung
zurückgeschwenkt werden. Hierdurch ist der erfindungsgemäße Verschluss bei Fenstern
mit einer besonders geringen Falzluft geeignet.
[0007] Der Riegel vermag gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung Vorsprünge
des Schließblechs zu hintergreifen, wenn der Riegel einen an seinem Umfang quer zur
Schwenkrichtung abstehenden Quersteg aufweist. Durch diese Gestaltung verhindert der
die Vorsprünge hintergreifende Quersteg, dass im verriegelten Zustand des Treibstangenbeschlages
der Flügel von dem Rahmen weg gezogen werden kann. Dies trägt zu einer besonders hohen
Sicherheit des Verschlusses gegen ein unberechtigtes Entriegeln bei.
[0008] Der erfindungsgemäße Verschluss gestaltet sich besonders kompakt, wenn der Riegel
ein teilkreisförmiges Scheibenteil aufweist. Vorzugsweise ist der Kreisbogen der Verzahnung
auf dem Umfang des Scheibenteils angeordnet.
[0009] Der Riegel lässt sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders
kostengünstig fertigen, wenn das Scheibenteil den Kreisbogen der Verzahnung mit einer
Lagerachse verbindet und einstückig mit der Verzahnung gefertigt ist. Weiterhin lässt
sich hierdurch der erfindungsgemäße Verschluss besonders kostengünstig montieren.
Das Scheibenteil trägt zudem zu einer besonders hohen Stabilität und damit zu einer
hohen Sicherheit gegen ein unberechtigtes Öffnen des Verschlusses bei. Die Lagerachse
kann wahlweise in das Scheibenteil eingepresst oder einstückig mit dem Scheibenteil
gefertigt sein. Ebenso kann das Scheibenteil auch eine Lagerung für die Lagerachse
aufweisen.
[0010] Bei als Dreh-/Kippbeschlägen ausgebildeten Treibstangenbeschlägen soll der Riegel
in einer Verriegelungsstellung fest in dem Schließblech gehalten sein und den Flügel
gegen den Rahmen ziehen. In einer Kippstellung des Flügels soll der Riegel jedoch
eine Relativbewegung des Flügels gegenüber dem Rahmen zulassen, um dessen Kippen zu
ermöglichen. Der erfindungsgemäße Verschluss ermöglicht ein wahlweises Anziehen des
Flügels gegen den Rahmen oder eine Relativbewegung zwischen Flügel und Rahmen, wenn
das Scheibenteil zwei Ränder aufweist, mit denen es in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung
des Treibstangenabschnitts in das Schließblech einschwenkbar ist, und wenn ein Rand
eine größere Wandstärke aufweist als der andere Rand.
[0011] In einer Offenstellung des Treibstangenbeschlages lassen sich hervorstehende Kanten
des erfindungsgemäßen Verschlusses zuverlässig vermeiden, wenn der Riegel in einem
Gehäuse schwenkbar gelagert ist und wenn in einer Mittelstellung des Riegels die beiden
Ränder bündig mit einer Außenseite des Gehäuses abschließen.
[0012] Der erfindungsgemäße Verschluss vermag in Verriegelungsstellung den Flügel gegen
den Rahmen zu ziehen, wenn Einführschrägen an dem Quersteg und/oder den Rändern des
Riegels angeordnet sind. Dies trägt zudem zur weiteren Erhöhung der Sicherheit gegen
ein unberechtigtes Entriegeln des erfindungsgemäßen Verschlusses bei.
[0013] Der erfindungsgemäße Verschluss lässt sich für verschiedene Treibstangenbeschläge
einfach umrüsten, wenn der Riegel zum Querschnitt durch die Lagerachse symmetrisch
aufgebaut ist. Durch diese Gestaltung kann der erfindungsgemäße Verschluss durch ein
einfaches Drehen des Riegels für rechts- und linksschließende Fenster eingesetzt werden.
Unterschiedliche Bauteile sind hierfür dank der Erfindung nicht erforderlich.
[0014] Der Anschluss des erfindungsgemäßen Verschlusses an dem Treibstangenbeschlag gestaltet
sich besonders einfach, wenn der Treibstangenabschnitt ein Koppelelement zur formschlüssigen
Verbindung mit einer verdeckt im Flügel geführten Treibstange hat. Vorzugsweise überragt
das Koppelelement eine in montierter Stellung des Gehäuses verdeckte Rückseite, so
dass sich das Gehäuse mit dem Treibstangenbeschlag und dem Riegel einfach in eine
entsprechend gestaltete Öffnung im Fenster einsetzen lässt.
[0015] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- perspektivisch ein Fenster mit einem erfindungsgemäßen Verschluss in Kippstellung,
- Fig. 2
- schematisch einen vergrößerten Teilschnitt durch das Fenster aus Figur 1 im Bereich
des Verschlusses,
- Fig. 3
- den Verschluss aus Figur 2 in einer Schließstellung,
- Fig. 4
- den Verschluss aus Figur 2 in einer Offenstellung,
- Fig. 5
- perspektivisch eine vergrößerte Darstellung wesentlicher Bauteile des erfindungsgemäßen
Verschlusses aus Figur 2.
[0016] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
mit einem als Dreh-/ Kippbeschlag ausgebildeten Treibstangenbeschlag 3 zur Verriegelung
des Flügels 2 in dem Rahmen 1. Der Flügel 2 lässt sich um eine vertikale Achse 4 von
dem Rahmen 1 in eine Offenstellung weg drehen und um eine horizontale Achse 5 in die
dargestellte Kippstellung kippen. In einer Schließstellung ist der Flügel 2 in dem
Rahmen 1 verriegelt. Der Treibstangenbeschlag 3 weist mehrere, von einer Handhabe
6 über eine längsverschieblich geführte Treibstange 7 antreibbare Verschlüsse 8, 9
auf. Einer der Verschlüsse 9 ist auf der horizontalen Achse 5 angeordnet, um den sich
der Flügel 2 kippen lässt.
[0017] Figur 2 zeigt vergrößert eine Schnittdarstellung durch das Fenster im Bereich des
auf der horizontalen Achse 5 angeordneten Verschlusses 9. Der Verschluss 9 hat einen
in ein Schließblech 10 einschwenkbaren Riegel 11. Das Schließblech 10 ist auf dem
Rahmen 1 angeordnet, während der Riegel 11 in einem an dem Flügel 2 befestigten Gehäuse
12 gelagert ist. In dem Gehäuse 12 ist ein Treibstangenabschnitt 13 verschieblich
geführt. Der Treibstangenabschnitt 13 hat ein hervorstehendes Koppelelement 14, mit
welchem er mit der Treibstange 7 formschlüssig verbunden ist. Die Treibstange 7 ist
hier verdeckt in dem Flügel 2 geführt. Das Gehäuse 12 mit dem Riegel 11 und dem Treibstangenabschnitt
13 ist in einer Öffnung 15 des Flügels 2 eingesetzt. Der Treibstangenabschnitt 13
weist einen Zahnstangenabschnitt 16 auf, mit dem er mit einem auf einem Kreisbogen
des Riegels 11 angeordneten Verzahnung 17 formschlüssig verbunden ist. Der Riegel
11 hat die Form einer Hälfte eines Kreises und eine Lagerachse 18 in der Mitte des
Kreises. In der dargestellten Kippstellung befindet sich der Zahnstangenabschnitt
16 an einer ersten Endstellung, während der Riegel 11 aus dem Gehäuse 12 heraus in
das Schließblech 10 hinein geschwenkt ist. Der Riegel 11 hat ein halbkreisförmiges
Scheibenteil 19, welches die Lagerachse 18 mit der auf dem Kreisbogen angeordneten
Verzahnung 17 verbindet.
[0018] Figur 3 zeigt den Verschluss 9 aus Figur 2 in der Schließstellung des Treibstangenbeschlages
3. Im Vergleich zu der in Figur 2 dargestellten Stellung ist hier zu erkennen, dass
sich der Treibstangenabschnitt 13 an der zweiten Endstellung befindet. Der Riegel
11 ist hier ebenfalls aus dem Gehäuse 12 heraus in das Schließblech 10 eingeschwenkt.
[0019] Figur 4 zeigt den Verschluss aus Figur 2 in der Offenstellung des Treibstangenbeschlages
3. Hierbei befinden sich der Treibstangenabschnitt 13 und der Riegel 11 jeweils in
einer Mittelstellung. Der Riegel 11 ist dabei vollständig in das Gehäuse 12 zurück
geschwenkt und schließt bündig mit dem Gehäuse 12 ab.
[0020] Figur 5 zeigt perspektivisch wesentliche Bauteile des Verschlusses 9 aus Figur 2.
Zur Vereinfachung ist das Gehäuse 12 mit einer Auflauframpe 20 nur strichpunktiert
dargestellt. Das Scheibenteil 19 hat zwei Ränder 21, 22, mit denen es in Abhängigkeit
von der Bewegungsrichtung der Treibstange 7 in das Schließblech 10 einschwenkbar ist.
Der in der dargestellten Kippstellung in das Schließblech 10 eingeschwenkte Rand 22
hat eine geringere Wandstärke als der andere Rand 21, welcher in der in Figur 3 dargestellten
Schließstellung in das Schließblech 10 eingeschwenkt wird. Damit ist in der Kippstellung
eine geringe Relativbewegung des Flügels 2 gegenüber dem Rahmen 1 möglich, während
in Schließstellung der Flügel 2 fest in dem Rahmen 1 gehalten ist. An seinem Umfang
hat das Scheibenteil 19 des Riegels 11 einen Quersteg 23, mit dem er Vorsprünge 24
des Schließblechs 10 hintergreift. Die Ränder 21, 22 und der Quersteg 23 weisen jeweils
Einführschrägen 25, 26, 27 zum einfachen Einführen des Riegels 11 in das Schließblech
10 auf.
1. Verschluss (9) für einen Treibstangenbeschlag (3) zur Verriegelung eines gegen einen
Rahmen (1) schwenkbaren Flügels (2) eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen
mit einem feststehenden Schließblech (10), mit einem dem Schließblech (10) gegenüberliegend
angeordneten längsverschieblichen Treibstangenabschnitt (13) und mit einem von einer
zurückgezogenen Stellung in eine hervorstehende Stellung schwenkbaren Riegel (11),
dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (11) die Form eines Teils eines Kreises hat und im Mittelpunkt des Kreises
gelagert ist, dass eine Verzahnung (17) des Riegels (11) auf einem Kreisbogen angeordnet
ist und dass der Treibstangenabschnitt (13) einen in die Verzahnung (17) des Kreisbogens
eingreifenden Zahnstangenabschnitt (16) hat.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (11) einen an seinem Umfang quer zur Schwenkrichtung abstehenden Quersteg
(23) aufweist.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (11) ein teilkreisförmiges Scheibenteil (19) aufweist.
4. Verschluss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Scheibenteil (19) den Kreisbogen der Verzahnung (17) mit einer Lagerachse (18)
verbindet und einstückig mit der Verzahnung (17) gefertigt ist.
5. Verschluss nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Scheibenteil (19) zwei Ränder (21, 22) aufweist, mit denen es in Abhängigkeit
von der Bewegungsrichtung des Treibstangenabschnitts (13) in das Schließblech (10)
einschwenkbar ist, und dass ein Rand (21) eine größere Wandstärke aufweist als der
andere Rand (22).
6. Verschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (11) in einem Gehäuse (12) schwenkbar gelagert ist und dass in einer Mittelstellung
des Riegels (11) die beiden Ränder (21, 22) bündig mit einer Außenseite des Gehäuses
(12) abschließen.
7. Verschluss nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Einführschrägen (25 - 27) an dem Quersteg (23) und/oder den Rändern (21, 22) des
Riegels (11) angeordnet sind.
8. Verschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (11) zum Querschnitt durch die Lagerachse (18) symmetrisch aufgebaut ist.
9. Verschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibstangenabschnitt (13) ein Koppelelement (14) zur formschlüssigen Verbindung
mit einer verdeckt im Flügel (2) geführten Treibstange (7) hat.