[0001] Die Erfindung betrifft eine Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung, insbesondere ein Rollladen
weist eine drehbar gelagerte Wickelwelle zum Aufziehen und Ablassen eines an der Wickelwelle
befestigten Behangs vor der Gebäudeöffnung auf, was die Hauptfunktion der Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung
darstellt. Ferner weist die Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung einen Antriebsstrang
zum Ausführen einer Zusatzfunktion der Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung auf,
beispielsweise bei einem Rollladen mit ausstellbaren Führungsschienen einen Antriebsstrang
zum Ausstellen des Schwenkabschnitts der Führungsschienen oder bei einer Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung
mit jalousierbaren Lamellen einen Antriebsstrang zum Auf- oder Zujalousieren der Lamellen.
[0003] Ein gattungsgemäßer Rollladen mit Zusatzfunktion ist beispielsweise der
DE 39 00 745 A1 zu entnehmen. Dort ist ein Rollladen gezeigt, welcher ausstellbare Führungsschienen
aufweist. Die Führungsschienen sind dabei mit ihrem oberen Ende in einer spiralförmigen
Führung einer Kurvenscheibe aufgenommen, welche über eine Kupplung mit dem Antrieb
der Wickelwelle koppelbar ist. Dabei kann über den Antrieb der Wickelwelle somit einerseits
der Rollladenpanzer auf- und abgelassen werden und andererseits der Ausstellmechanismus
(Zusatzfunktion) betätigt werden. Die Kurvenscheibe ist dabei über eine Getriebestufe
an eine Innenwelle angebunden, welche über die Kupplung mit der Wickelwelle verbunden
ist. Die Kupplung weist dabei eine Anzahl zwischen der Innenwelle und der die Innenwelle
umgebenden Wickelwelle angeordnete Hülsen auf, welche an ihren Stirnseiten einerseits
Mitnehmervorsprünge haben und andererseits Aussparungen für die Mitnehmervorsprünge.
Die Aussparungen sind dabei in Umfangsrichtung breiter als die Vorsprünge, so dass
die Wickelwelle zunächst frei drehen kann ohne die Antriebswelle für den Ausstellermechanismus
mitzunehmen und erst wenn die Vorsprünge an den Schultern der Aussparungen angreifen
die Antriebswelle des Ausstellers betätigt wird.
[0004] Dabei muss die Anzahl der Kupplungshülsen bzw. die Breite der Aussparungen und Vorsprünge
in Umfangsrichtung genau auf die Behanglänge abgestimmt sein, um ein vollständiges
Ablassen des Behangs zu ermöglichen, ohne dass der Ausstellermechanismuss in Gang
gesetzt wird. Das heißt, dass jeder einzelne Rollladen je nach abzudeckender Gebäudeöffnung
individuell konfiguriert sein muss.
[0005] Ferner ist der deutschen Patentanmeldung
DE 44 03 651 A1 ein Rollladen zu entnehmen, bei dem als Zusatzfunktion neben dem Auf- und Abwickeln
des Rollladens eine Hochschiebesicherung vorgesehen ist. Wenn sich beim Abwickeln
des Behangs die letzte Behanglamelle von der Wickelwelle löst, wird die Hochschiebesicherung
ausgelöst und sorgt dafür, dass eine Klinke in eine dafür vorgesehene Öffnung im Behangendstab
einrastet. Die Hochschiebesicherung hat dabei einen Antriebsstrang, welcher an einem
mit der Wickelwelle verbundenen Schwenkarm hängt und diesen aufgrund seines Eigengewichts
nach außen zieht, sobald die Wickelwelle und damit der Schwenkarm nicht mehr von dem
Rolladenbehang bedeckt ist.
[0006] Hierbei wird die Zusatzfunktion also allein durch das Gewicht des Antriebsstrangs,
welcher hauptsächlich aus einer Stange besteht, ausgeführt. In vielen Fällen reicht
dieses Gewicht als Antriebsenergie zur Betätigung der Zusatzfunktion aber nicht aus.
[0007] Die deutsche Patentschrift
DE 845 919 B offenbart schließlich einen Rollladen, bei dem als Zusatzfunktion ein Aussteller
vorgesehen ist, dessen Antriebsstrang ein an einer Klinke angreifendes Drahtseil aufweist,
welches an einem drehbar auf der Wickelwelle aufgenommenen Ring befestigt ist. Soll
der Antriebsstrang betätigt werden, so muss dafür eine an der Wickelwelle angelenkte
Kupplungsklinke in einen Schlitz dieses Rings gebracht werden. Der Ring und die Kupplungsklinke
bilden somit eine schaltbare Kupplung, welche nur dann schaltbar ist, wenn der Behang
die Wickelwelle an der Stelle der Kupplungsklinke nicht bedeckt.
[0008] Zum Schalten der Kupplung muss entweder stoßfrei und gleichförmig an dem Zuggurt
gezogen werden, um den Behang aus seiner herabgelassenen Stellung bei nicht ausgestelltem
Rollladen hochzuziehen oder, falls der Rollladen ausgestellt werden soll, mit einem
Stoß an dem Gurt gezogen werden, so dass die Kupplungsklinke aufgrund ihrer Zentrifugalkraft
nach außen in den Schlitz des Rings hinein bewegt wird und dann der Rollladen ausgestellt
werden kann.
[0009] Der Rolladen muss also auf eine relativ aufwendige Art und Weise gesteuert werden,
was bei vielen Benutzern auf wenig Akzeptanz stößt.
[0010] Hiervon ausgehend ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung
so auszubilden, dass eine Anbindung eines Antriebsstrangs für eine Zusatzfunktion
der Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung auf konstruktiv einfache Weise bei hoher
Ausfallsicherheit und Benutzerfreundlichkeit der Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung
möglich ist.
[0011] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Gemäß der Erfindung wird das Drehmoment der Wickelwelle auch für den Antrieb der
Zusatzfunktion genutzt, und zwar über eine Zwangskupplung des zum Ausführen der Zusatzfunktion
dienenden Antriebsstrangs mit der Wickelwelle.
[0013] Dazu weist der zum Ausführen der Zusatzfunktion dienende Antriebsstrang eine Antriebskupplung
zur drehmomentübertragenden Ankupplung an die Wickelwelle auf. Die Antriebskupplung
hat ein koaxial zur Wickelwelle drehantreibbares Drehantriebselement sowie ein Kupplungselement,
über welches das Drehantriebselement mit der Wickelwelle koppelbar ist.
[0014] Erfindungsgemäß wird dabei der zum Ausführen der Zusatzfunktion dienende Antriebsstrang
über die Zwangskupplung nur dann betätigt, wenn die Wickelwelle an einer vorgegebenen
Stelle nicht von einer Lage des Behangs bedeckt ist. Anderenfalls ist die Zwangskupplung
entkuppelt. D.h., der Antriebsstrang wird über das Kupplungselement betätigt oder
zum Betätigen freigegeben, bzw. das Kupplungselement betätigt den Antriebsstrang oder
gibt ihn zum Betätigen frei, wenn die Wickelwelle an einer vorgegebenen Stelle nicht
von einer Lage des Behangs bedeckt ist. Dazu ist das Kupplungselement so aufgebaut,
dass der Antriebsstrang der Zusatzfunktion und die Wickelwelle der Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung
über das Kupplungselement zwangsweise entkuppelt sind, wenn die Wickelwelle an der
vorgegebenen Stelle von der Lage des Behangs bedeckt ist, und ansonsten zwangsweise
drehmomentübertragend gekuppelt.
[0015] Es gelingt somit eine Betätigung von Haupt- und Zusatzfunktion der Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung
durch einen einzigen Antrieb, nämlich den Antrieb der Wickelwelle. Damit ergibt sich
ein besonders einfacher Aufbau der Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung, sowohl
bei einer handbetätigten, aber insbesondere bei einer motorgetriebenen Wickelwelle.
Denn die Motorsteuerung muss lediglich einen Motor ansteuern. Für den Betrieb der
Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung reicht es daher im Prinzip aus, der Motorsteuerung
eine Endlage bei vollständig aufgezogenem Behang und eine Endlage bei vollständig
abgelassenen Behang und durchgeführter Zusatzfunktion vorzugeben.
[0016] Ein eigener motorischer Antrieb für den Antriebsstrang der Zusatzfunktion, bzw. eine
Zusatzfunktions-Betätigungseinrichtung, welche den motorischer Antrieb im Ansprechen
darauf, ob die Wickelwelle an einem vorgegebenen Umfangsabschnitt bzw. an einer vorgegebenen
Stelle von einer Lage der Behangs bedeckt ist, bzw. auf die Ausgabe einer Erfassungseinrichtung,
welche dies erfasst, ist dann nicht mehr nötig.
[0017] Vielmehr verkörpert das Kupplungselement bei der erfindungsgemäßen Zwangskupplung
die Erfassungseinrichtung, welche erfasst, ob die Wickelwelle an einem vorgegebenen
Umfangsabschnitt bzw. an einer vorgegebenen Stelle von der Lage des Behangs bedeckt
ist, sowie die Zusatzfunktions-Betätigungseinrichtung, welche im Ansprechen auf die
Ausgabe der Erfassungseinrichtung den Antriebsstrang betätigt oder zum Betätigen freigibt,
falls erfasst wird, dass die Wickelwelle an vorgegebener Stelle bzw. am vorgegebenen
Umfangsabschnitt nicht von der Lage des Behangs bedeckt ist. Das Kupplungselement
ist also anstatt einer solchen Erfassungseinrichtung und anstatt einer solchen Zusatzfunktions-Betätigungseinrichtung
vorgesehen.
[0018] Anders als bei einer schaltbaren Kupplung, also einer Kupplung, bei der im Ansprechen
auf die Ausgabe der Erfassungseinrichtung das Kupplungselement von der Zusatzfunktions-Betätigungseinrichtung
eingekuppelt und ausgekuppelt wird, ist aufgrund der Zwangskupplung vorteilhft keine
solche Erfassungseinrichtung und Zusatzfunktions-Betätigungseinrichtung nötig.
[0019] Die Angabe, dass der Antriebsstrang der Zusatzfunktion und die Wickelwelle "zwangsweise
entkuppelt sind, wenn die Wickelwelle an der vorgegebenen Stelle von der Lage des
Behangs bedeckt ist, und ansonsten zwangsweise drehmomentübertragend gekuppelt" umfasst
dabei im Sinne der Erfindung natürlich auch eine in der Realität immer zum Schalten
von dem entkuppelten in den gekuppelten Zustand nötige Schaltzeit zwischen den beiden
Zuständen.
[0020] Dadurch, dass als Auslöser für die Zusatzfunktion das Anliegen des Behangs an der
Wickelwelle bzw. einer Lage des Behangs an einer bestimmten Stelle genutzt wird, kann
unabhängig von der Behanglänge und damit ohne dass die Verschattungsvorrichtung für
jede Gebäudeöffnung individuell konfiguriert werden muss, auf einfache Weise die gewünschte
Zusatzfunktion ausgelöst, durchgeführt oder freigegeben werden.
[0021] Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Lage des Behangs, von der erfasst
wird, ob sie die Wickelwelle an der vorgegebenen Stelle bedeckt, im aufgewickelten
Zustand direkt auf der Wickelwelle aufliegt, wenn es sich also beispielsweise um den
obersten Rolladenstab eines Rolladenpanzers handelt, mit der der Behang an der Wickelwelle
befestigt ist. Denn dadurch, dass der Antriebsstrang erst betätigt oder zum Betätigen
freigegeben wird, wenn erfasst wird, dass die Wickelwelle an vorgegebener Stelle bzw.
am vorgegebenen Umfangsabschnitt nicht von der Lage des Behangs bedeckt ist, ist sichergestellt,
dass die Zusatzfunktion erst durchgeführt werden kann, wenn der Behang vollständig
abgewickelt ist. Ein Ausfallrisiko aufgrund einer gleichzeitig mit einem Behangaufziehen
oder -ablassen erfolgenden Betätigung der Zusatzfunktion kann somit wirkungsvoll und
auf einfache Weise vermieden werden.
[0022] Dies kann beispielsweise bei einem Behang mit auf- und zujalousierbaren Einzellamellen
wichtig sein, bei dem die Zusatzfunktion, das Jalousieren der Einzellamellen des Behangs,
erst in voll ausgezogenem Zustand des Behangs durchgeführt werden soll. Ein weiteres
Beispiel für eine Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung, deren Zusatzfunktion erst
bei voll ausgezogenem Behang durchgeführt werden soll, wäre eine Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung
mit ausstellbaren Führungsschienen (Zusatzfunktion), bei der der austellbare Schwenkabschnitt
lediglich einen unteren Schenkel der Führungsschiene umfasst und der Behang nicht
aufgezogen oder abgelassen werden darf, wenn der Schwenkabschnitt ausgestellt ist,
weil ein Blockieren an dem an der Schwenkachse auftretenden Knick in der Führungsnut
der Führungsschiene zu befürchten ist.
[0023] Vorteilhaft kann das Kupplungselement einen an der vorgegebenen Stelle zwischen einer
anliegenden und einer abstehenden Stellungen beweglich an der Wickelwelle aufgenommenen
Bewegungsabschnitt aufweist, welcher gegen die Lage des Behangs vorgespannt ist, so
dass der Bewegungsabschnitt in der anliegenden Stellung gehalten wird, wenn die Lage
des Behangs die vorgegebene Stelle der Wickelwelle bedeckt, und die abstehende Stellung
einnimmt, wenn die vorgegebene Stelle der Wickelwelle nicht von der Lage des Behangs
bedeckt ist.
[0024] Der Bewegungsabschnitt kann wiederum einen Mitnehmer aufweisen und das Drehantriebselement
auf radialer Höhe des in der abstehenden Stellung befindlichen Mitnehmers einen Anschlag
für den Mitnehmer, so dass der Mitnehmer in der abstehenden Stellung an dem Anschlag
des Drehantriebselements angreifen kann und in der anliegenden Stellung nicht.
[0025] Der Bewegungsabschnitt kann dabei als ein achsparallel am Wickelwellenumfang angelenkter
und vom Wickelwellenumfang weg vorgespannter Klappflügel ausgebildet sein. Das Kupplungselement
kann ferner einen Flügelbefestigungsabschnitt umfassen, an dem der Bewegungsabschnitt
beweglich aufgenommen ist, mit dem das Kupplungselement also an der Wickelwelle befestigt
ist. Der Flügelbefestigungsabschnitt kann wiederum eine um die Wickelwelle gelegte
Manschette bzw. einen die Wickelwelle vollständig umgebenden Trägerring umfassen und
einen auf die Manschette aufgesetzten Gelenkträger, an dem der Klappflügel bzw. der
Bewegungsabschnitt mit dem Mitnehmer angelenkt ist.
[0026] Ebenso denkbar wäre eine Kupplung, bei der der Bewegungsabschnitt an dem Drehantriebselement
befestigt ist anstatt an der Wickelwelle. Dabei könnte der Bewegungsabschnitt einen
in Radialrichtung nach innen vorgespannten Mitnehmer aufweisen, der sich in Axialrichtung
zur Wickelwelle hin erstreckt und bei nicht abgewickeltem Behang an der Außenlage
des Behangs schleift. An dem vorgegebenen, abzutastenden Umfangsabschnitt der Wickelwelle
kann die Wickelwelle dann einen Anschlag für den Mitnehmer aufweisen, der bei nicht
vollständig abgewickeltem Behang von dem Behang verdeckt wird. Wenn die letzte Lage
des Behangs an dem vorgegebenen Umfangsabschnitt abgewickelt ist, greift der Mitnehmer
an den Anschlag, beispielsweise in einer Mulde am Wickelwellenumfang.
[0027] Der Bewegungsabschnitt könnte aber auch weder am Drehantriebselement noch an der
Wickelwelle befestigt sein, sondern z.B. an einer koxial zwischen dem Drehantriebselement
und der Wickelwelle aufgenommen Scheibe, welche beispielsweise einen Klappflügel aufweisen
kann, der einerseits mit der Wickelwelle verrastet, sobald die letzte Lage des Behangs
von einem entsprechenden Rastabschnitt an der vorgegebenen Stelle der Wickelwelle
abgewickelt ist, andererseits mit dem Drehantriebselement.
[0028] Das Drehantriebselement kann eine drehmomentübertragend mit der Wickelwelle koppelbare,
koaxial zu einer Drehachse der Wickelwelle an einem Seitenteil eines Rolladenkastens
drehbar gelagerte Scheibe umfassen. Der Mitnehmer am Bewegungsabschnitt der Wickelwelle
kann dann beim Einkuppeln an der Scheibe angreifen, z.B. an einem von einem Innenumfang
der Scheibe nach innen vorspringenden Mitnehmernocken.
[0029] Wenn das Drehantriebselement eine zumindest in einem Bogenabschnitt koaxial zu einer
Drehachse der Wickelwelle geführte Druckkette umfasst und die Druckkette mit einer
Scheibe verbunden ist, kann der Mitnehmer an der Scheibe angreifen oder direkt an
Druckkette. Zum direkten Angriff an der Druckkette kann die dem Mitnehmer zugewandte
Führung der Druckkette in dem Umfangsbereich, in dem der Mitnehmer in Radialrichtung
wandert offen sein, und am Ende der Druckkette ein entsprechend ausgeformter Anschlag
für den Mitnehmer vorgesehen sein.
[0030] Vorteilhaft ist der Behang dabei so an der Wickelwelle befestigt, dass nach dem vollständigen
Ablassen des Behangs eine weitere Drehung der Wickelwelle in Ablassrichtung um einen
zum Einkuppeln und Betätigen des Antriebstrangs der Zusatzfunktion nötigen Winkel
möglich ist.
[0031] Um beispielsweise bei einem Rolladen mit einem aus aneinander hängenden Rolladenstäben
bestehenden Rolladenpanzer den zum Einkuppeln und Betätigen des Antriebstrangs der
Zusatzfunktion nötigen "Freilauf" der Wickelwelle bereitzustellen, also ein Weiterdrehen
in Behangablassrichtung zu ermöglichen, wenn der Rolladenpanzer vollständig abgelassen
ist und mit seiner Endleiste unten aufsitzt, könnte der Rolladenpanzer beispielsweise
über nach dem Aufsitzen zuglos werdende Zugseile an der Wickelwelle befestigt sein.
Dies ist in vielen Fällen jedoch zu wacklig. Der Behang könnte ferner über einen wickelwellenseitig
angelenkten Behangabschwenkflügel an der Wickelwelle befestigt sein, welcher abschwenkt,
wenn der Behang an seinem Unterende aufliegt, so dass die Wickelwelle bei voll abgelassenem
Behang weiter in Abwickelrichtung drehen kann. Mit diesen Maßnahmen lässt sich die
Wickelwelle jedoch nur um ein relativ kleines Winkelsegment weiterdrehen, nachdem
der Behang aufsitzt, so dass die Zusatzfunktion innerhalb eines sehr kleines Wickelwellendrehwinkels
ausgelöst und durchgeführt werden muss.
[0032] Besonders vorteilhaft ist daher eine Behangbefestigungsvorrichtung vorgesehen, welche
einen am Umfang der Wickelwelle ortsfest angebrachten Anschlagabschnitt aufweist und
behangseitig einen mit dem Behang verbundenen Behangaufnahmeabschnitt. Dabei ist der
Behangaufnahmeabschnitt drehbar auf der Wickelwelle aufgenommen, der Anschlagabschnitt
weist einen in Radialrichtung der Wickelwelle vorspringenden Anschlag auf und der
Behangaufnahmeabschnitt auf axialer Höhe des Anschlags einen Mitnehmer. Anschlag und
Mitnehmer sind dabei so ausgebildet, dass der Mitnehmer bei in Aufzugrichtung des
Behangs drehender Wickelwelle den Anschlag aufhalten kann und bei in Ablassrichtung
des Behangs drehender Wickelwelle den Anschlag freigeben kann.
[0033] Beim Ablassen des Behangs erreicht dieser eine voll ausgefahrene Stellung, in der
der Behang mit seiner Endleiste beispielsweise auf einem Fenstersims aufliegt und
damit eine weitere Drehung der Wickelwelle bei einem konventionell an der Wickelwelle
befestigten Rollladenpanzer verhindern würde. Ist der Behang dagegen über die vorgeschlagene
Behangbefestigungsvorrichtung mit der Wickelwelle verbunden, löst sich der wickelwellenseitige
Anschlag von dem behangseitigen Mitnehmer, wenn die Wickelwelle weiterhin in Behangablassrichtung
betätigt wird, so dass eine weitere Drehung der Wickelwelle und damit ein Einkuppeln
und Betätigen des Antriebsstrangs der Zusatzfunktion möglich ist.
[0034] Für die weitere Drehung steht dabei ein Winkelsegment von nahezu 360 ° zur Verfügung.
Wird mehr benötigt, so kann die Behangbefestigungsvorrichtung auch mehrstufig aufgebaut
sein. So kann der Anschlag für den Mitnehmer an einem drehbar auf der Wickelwelle
aufgenommenen Ringbauteil ausgebildet sein, welches seinerseits einen weiteren Mitnehmer
für einen weiteren, ortsfest am Umfang der Wickelwelle angebrachten, in Radialrichtung
der Wickelwelle vorspringenden Anschlag aufweist, wobei der weitere Mitnehmer gegenüber
dem weiteren Anschlag auf der in Aufzugrichtung des Behangs gelegenen Seite der Wickelwelle
vorgesehen ist, so dass dann nahezu 720 ° Drehwinkel zur Verfügung stehen würden.
[0035] Der Anschlagabschnitt kann zwei in Axialrichtung der Wickelwelle beabstandete, um
die Wickelwelle gelegte Manschetten bzw. Ringe umfassen, und der Behangaufnahmeabschnitt
einen zwischen den Manschetten drehbar angeordneten Behangaufnahmeschlitten. Der Behangaufnahmeschlitten
kann vorteilhaft mit Kufenabschnitten in Führungen in den Manschetten beweglich aufgenommen
sein, welche in Wickelwellenumfangsrichtung verlaufen.
[0036] Nachfolgend werden anhand schematischer Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine perspektivische Gesamtansicht eines Rollladens mit ausstellbaren Führungsschienen;
- Figur 2:
- Einzelheit II in Figur 1;
- Figur 3:
- eine Ansicht eines Antriebsstrangs für die Ausstellerfunktion des in Figur 1 dargestellten
Rollladens;
- Figur 4:
- eine Ansicht eines Antriebsstrangs gemäß einer alternativen Ausführungsform für den
in Figur 1 dargestellten Rollladen;
- Figur 5:
- eine Detailansicht der Einzelheit V in Figur 4;
- Figur 6:
- eine der Figur 5 entsprechende Ansicht bei nicht ausgestellter, verriegelter Stellung
der Ausstelleranordnung;
- Figur 7:
- eine Detailansicht des in Figur 3 dargestellten Antriebsstrangs bei verriegelter,
nicht ausgestellter Stellung der Ausstelleranordnung;
- Figur 8:
- eine der Figur 7 entsprechende Detailansicht bei entriegelter, aber noch nicht ausgestellter
Stellung der Antriebsanordnung;
- Figur 9:
- eine Detailansicht der Antriebskupplung des in Figur 3 dargestellten Antriebsstrangs
in ausgekuppeltem Zustand (die in Fig. 3 mit IX bezeichnete Einzelheit);
- Figur 10:
- eine der Figur 9 entsprechende Ansicht der Antriebskupplung während des Schaltvorgangs
der Kupplung;
- Figur 11:
- eine den Figuren 9 und 10 entsprechende Ansicht bei eingekuppelter Antriebskupplung;
- Figur 12:
- eine schematische Seitenansicht auf ein auf der Wickelwelle aufgenommenes Kupplungselement
der Antriebskupplung in von einer Behanglage bedeckten Stellung;
- Figur 13:
- eine der Figur 12 entsprechende Ansicht, wobei sich das Kupplungselement jedoch in
einer nicht mehr von einer Behanglage bedeckten Stellung befindet;
- Figur 14:
- eine perspektivische Ansicht der in den Figuren 9 bis 13 dargestellten Wickelwelle
mit einer Behangbefestigungsvorrichtung, welche sich in einer Stellung befindet, in
der der Behang bei einer Drehbewegung der Wickelwelle mitgenommen wird; und
- Figur 15:
- eine der Figur 14 entsprechende Ansicht, wobei sich die Behangbefestigungsvorrichtung
in einer Stellung befindet, in der die Wickelwelle frei drehen kann, ohne den Behang
mitzunehmen.
[0037] Zunächst wird Bezug genommen auf die Figur 1. Darin ist ein insgesamt mit 1 bezeichneter
Rollladen gezeigt, welcher eine in einem Rollladenkasten 7 mit Seitenteilen 8 aufgenommene
Wickelwelle 2 (Figur 3) aufweist, auf der ein Rollladenpanzer 3 (Fig. 14) auf- und
abwickelbar aufgenommen ist. Zur Führung des Rollladenpanzers 3 weist der Rollladen
1 Seitenführungsschienen 4a, 4b auf, welche zwei über einen unteren Querträger zu
einem Schwenkabschnitt 4 verbundene, abschwenkbare Schenkel haben. Die Führungsschienen
sind dabei an ihren nicht abschwenkbaren Schenkeln jeweils mit einem sich vom Rollladenkasten
7 bis zur Unterkante des ausschwenkbaren Schenkels der jeweiligen Führungsschiene
4a, 4b erstreckenden Rahmenbauteil 11 verbunden, beispielsweise zusammen gesteckt.
Im Rahmen der Erfindung könnten die nicht abschwenkbaren Schenkel der Führungsschienen
aber auch einstückig mit dem Rahmenbauteil ausgebildet sein. Die ausschwenkbaren Führungsschenkel
sind dabei an den ortsfesten, oberen Abschnitten der Führungsschienen 4a, 4b jeweils
über ein in die Profile der Führungsschienenhälften einsteckbares Schwenkgelenk angelenkt.
Ein derartiges Ausstellergelenk ist Gegenstand des eigenen Gebrauchsmusters
DE 20 2008 013 422, welches diesbezüglich hier mit einbezogen werden soll.
[0038] Im nicht abgeschwenkten Zustand des Schwenkabschnitts ergibt sich somit eine glatte
Außenoberfläche der Führungsschienen, weil auch der zum Ausstellen des Schwenkabschnitts
hinter den ausstellbaren Führungsschenkeln der Führungsschienen 4a, 4b, angeordnete
Ausstellerarm bzw. die dort angeordnete Ausstellerarmanordnung in einer dem Schwenkabschnitt
zugewandten Austrittsöffnung bzw. Armaufnahme im Rahmenbauteil aufgenommen ist, so
dass die abschwenkbaren Schenkel der Führungsschienen 4a, 4b, im nicht ausgestellten
Zustand deckungsgleich auf den beiden Rahmenbauteilen bzw. Rahmenprofilen 11 zu liegen
kommen.
[0039] Wie insbesondere der Figur 2 zu entnehmen ist, ist der mit 12 bezeichnete Ausstellerarm
dabei an seinem oberen Ende in dem Rahmenbauteil 11 aufgenommen und greift mit seinem
unteren Ende an dem abschwenkbaren Schenkel der jeweiligen Führungsschiene 4a, 4b,
also insgesamt an dem Schwenkabschnitt 4 des Ausstellerrollladens 1 an. In einem mittleren
Bereich des Ausstellerarms 12 ist dabei an einem Gelenk 13a ein Scherenarm 13 mit
seinem oberen Ende angelenkt, welcher mit seinem unteren Ende ebenso wie der Ausstellerarm
12 mit seinem oberen Ende durch die mit 11a bezeichnete Durchtrittsöffnung in das
Rahmenbauteil 11 hineinragt und dort aufgenommen ist. Der Scherenarm 13 ist dabei
an seinem in dem Rahmenbauteil 11 aufgenommenen Befestigungsabschnitt 16 angelenkt,
welcher in dem Rahmenbauteil 11 verschiebbar aufgenommen ist, wie insbesondere in
Zusammenschau der Figuren 2, 7, und 8 zu erkennen ist. Der Ausstellerarm 12 ist dagegen
an einem ebenfalls in dem Rahmenbauteil 11 befindlichen Befestigungsabschnitt 14 (vergl.
Figur 3) angelenkt, welches in dem Rahmenbauteil dadurch ortsfest festgelegt ist,
dass oberhalb des als Befestigungsabschnitt dienenden Trägers 14 für ein Gelenk 14a
des Ausstellerarms 12 ein Anschlag in dem Rahmenbauteil 11 vorgesehen ist, gegen den
der Ausstellerarm - Befestigungsabschnitt 14 - während des Verschwenken des Schwenkabschnitts
4 über den Scherenarm 13 gedrückt wird, wie im Folgenden noch erläutert werden wird.
[0040] Das Rahmenbauteil 11 weist also hinter der Durchtrittsöffnung 11a für den Ausstellerarm
12 und den Scherenarm 13 eine vorzugsweise als Gleitführung ausgebildete Aufnahme
für die Befestigungsabschnitte 14, 16 auf. Diese Aufnahme ist über eine sich bis zur
oberen Stirnseite des Rahmenbauteils erstreckende Durchgangsöffnung mit dem Rollladenkasten
verbunden, bzw. verbindbar, durch welche nachstehend noch zu beschreibende Druck-
oder Zugmittel geführt werden können, über die eine zum Ausstellen des Ausstellerarms
nötige Kraft übertragen werden kann.
[0041] Die vorstehend beschriebene, aus dem Rahmenbauteil 11 und dem nicht abschwenkbaren
Abschnitt der Führungsschiene 4a bzw. 4b bestehende Profileinheit kann dabei für sich
zum Gegenstand einer eigenständigen Anmeldung gemacht werden, wobei auch die weiteren
vorstehend genannten Merkmale, insbesondere das in dem Führungsschienenprofil aufgenommene
Schwenkgelenk und der damit an der Rahmenbauteil-Führungsschieneneinheit angelenkte
Schwenkschenkel der Führungsschiene, sowie der sich von der oberen Stirnseite des
Rahmenbauteils bis zu der Aufnahmeöffnung für die Ausstellerarmanordnung erstreckende
Durchtrittskanal für die Zug- oder Druckmittel, sowie die Gestaltung der Aufnahmeöffnung
als Gleitführung können dabei miteinbezogen werden.
[0042] Wie aus den Figuren 2, 7 und 8 hervorgeht, befindet sich in der Aufnahmegleitführung
in dem Profilbauteil 11 unterhalb des Befestigungsabschnitts 16 des Scherenarms 13,
über den dieser gleitend in der Gleitführungsaufnahme verschieblich ist, ein Riegelblock
18 bzw. eine Riegeleinheit 18 oder ein Riegelanschlagabschnitt 18, welcher einen mit
19 bezeichneten Riegelhaken trägt, mit dem der Schwenkabschnitt 4 im an das Rahmenbauteil
11 anliegenden Zustand verriegelt werden kann. Dazu weist der Schwenkabschnitt 4 an
einem dem Riegelhaken 19 entsprechenden Abschnitt der abschwenkbaren Schenkel der
Führungsschienen 4a, 4b jeweils eine hinterschnittene Riegelaufnahmeöffnung auf, welche
der Riegelhaken 19 in der verriegelten, unteren Stellung (Figur 7) hintergreift.
[0043] Der Riegelanschlagabschnitt 18 ist dabei ebenfalls als ein gleitend in der Gleitführungsaufnahme
im Rahmenbauteil 11 aufgenommener Block ausgebildet, welcher oberseitig eine Anschlagkante
21 besitzt, mit der er gegen eine unterseitige Anschlagkante des verschiebbar ausgebildeten
Scherenarm-Befestigungsabschnitts 16 läuft, wenn an dem als Zugseil 10 ausgebildeten
Zugmittel bei verriegelter Stellung des Riegelhakens 19 gezogen wird und der Riegelschlagsabschnitt
18 dadurch in die entriegelte Stellung angehoben wird (Figur 8). Bei weiterem Zug
an dem Zugseil 10 drückt der Riegelanschlagsabsachnitt 18 mit seinem Anschlag 21 gegen
den unterseitigen Anschlag des Scherenarm-Befestigungsabschnitts 16 und hebt diesen
dadurch an.
[0044] Ein Antriebsstrang, mit dem der Ausstellerarm 12 gegen den Schwenkabschnitt 4 ausgestellt
wird, ist dabei insgesamt der Figur 3 zu entnehmen, wobei die Riegeleinheit 18 und
die Verriegelung des Schwenkabschnitts an den Rahmenbauteilen 11 lediglich als optionale
Weiterbildung vorgesehen sind. Umgekehrt könnte jedoch auch die Verriegelung an sich
die Zusatzfunktion darstellen, welche über den Antriebsstrang ausgeführt wird, wenn
der Ausstellmechanismus über andere Antriebsmittel betätigt wird.
[0045] Der Figur 3 ist dabei zu entnehmen, dass das Zugseil 10 über eine Umlenkrolle 20
am Riegelanschlagsabschnitt 18 geführt ist und mit seinem Ende am Befestigunsabschnitt
16 des Scherenarms 13 angebunden ist. Das Zugseil könnte jedoch auch direkt an dem
Riegelanschlagsabschnitt angebunden sein, wobei dann keine Umlenkrolle mehr nötig
wäre. Würde an dem am Riegelanschlagsabschnitt angebundenen Zugseil gezogen, würde
dieser nach Überwindung des zum Entriegeln nötigen Wegs gegen den Scherenarm-Befestigungsabschnitt
laufen und diesen ebenso wie in der gezeigten Ausführungsform der Erfindung nach oben
drücken, wobei Riegelanschlagabschnitt und Scherenarm-Befestigungsabschnitt in der
Gleitführungsaufnahme in dem Rahmenbauteil geführt sind.
[0046] Der aus dem Scherenarm 13 und dem daran angelenkten Ausstellerarm 12 bestehende Ausstellerarmmechanismus
stützt sich dabei über den Ausstellerarm-Befestigungsabschnitt 14 oberseitig gegen
einen entsprechenden Anschlag im Rahmenbauteil 11 ab, der in den Figuren nicht explizit
gezeigt ist. Ein Zug an dem Zugseil 10 führt also nach dem Anlaufen des Riegelanschlagsabschnitts
18 gegen den Scherenarm-Befestigungsabschnitt 16 zu einem Ausspreizen der aus dem
Scherenarm 13 und dem Ausstellerarm 12 gebildeten Schere, wobei der Ausstellerarm
12 über seinen als drehbar aufgenommene Gummirolle 15 ausgebildeten Angriffsabschnitt
unterseitig an den Schwenkschenkeln der Führungsschienen 4a, 4b und damit an dem Schwenkabschnitt
4 des Rollladens 1 angreift.
[0047] Das Zugseil 10 ist dabei an seinem anderen Ende an einem Umfang einer mit 5 bezeichneten,
am Seitenteil 8 (Figur 1) des Rollladenkastens 7 drehbar angeordneten Seilscheibe
befestigt und kann über eine Drehung der Seilscheibe auf- und abgewickelt werden.
Als Antrieb für die Seilscheibe 5 ist dabei die mit 2 bezeichnete Wickelwelle des
Rollladens 1 vorgesehen. Die Seilscheibe 5 ist dabei als von der Wickelwelle 2 durchdrungene
Hohlscheibe ausgebildet und bildet somit ein koaxial zur Wickelwelle 2 angeordnetes
Drehantriebselement und ist über ein Kupplungselement 9 (Figuren 9 - 11) drehmomentübertragend
mit der Wickelwelle 2 kuppelbar und von dieser entkuppelbar.
[0048] Das Kupplungselement 9 wird dabei, wie später noch im Einzelnen erläutert werden
wird, aus einer entkuppelten Stellung, in der es sich befindet, wenn die Wickelwelle
2 an einer vorgegebenen Stelle 25 bzw. an einem vordefinierten Umfangsabschnitt von
einer Lage 30 des Behangs 3 bedeckt ist, in eine Kuppelstellung bewegt, wenn die Lage
30 des Behangs 3 die vorgegebene Stelle 25 der Wickelwelle 2 nicht mehr bedeckt (Fig.
12, 13). Über das Kupplungselement 9 wird also letztlich erfasst, ob die Wickelwelle
2 an der vorgegebenen Stelle 25 von einer Lage 30 des Behangs 3 bedeckt ist und die
Zusatzfunktion des Rollladens (hier der Ausstellermechanismus) im Ansprechen darauf
betätigt, ob erfasst wird, dass die Wickelwelle an der vorgegebenen Stelle von der
Lage des Behangs bedeckt ist oder nicht. Das Kupplungselement 9 bildet somit eine
Erfassungseinrichtung und eine Zusatzfunktions-Betätigungseinrichtung zur Betätigung
des Antriebsstrangs der Zusatzfunktion, wobei der Antriebsstrang gemäß der in Figur
3 gezeigten Ausführungsform von dem Kupplungselement 9 über die Seilscheibe 5 und
den Seilzug 10 zum Riegelanschlagabschnitt 18 und von dort weiter über den Scherenarm-Befestigungsabschnitt
16 und den Scherenarm 13 sowie den Ausstellerarm-Befestigungsabschnitt 14 zum Ausstellerarm
12 führt.
[0049] Eine alternative Ausführungsform des Antriebsstrangs der Zusatzfunktion des Rollladens,
hier dem Ausschwenken des Ausstellerarms 12 (und der optionalen Verriegelung) ist
der Figur 4 zu entnehmen. Dabei ist anstatt eines Zugmittels eine Druck- (und Zugkraft)
übertragende Druckstange 110 vorgesehen, welche mit ihrem unteren Ende an dem beweglich
in der Gleitführungsaufnahme im entsprechenden Rahmenbauteil aufgenommenen Befestigungsabschnitt
114 befestigt ist, an dem der Ausstellerarm 12 über ein Ausstellergelenk 114a angelenkt
ist. Die Druckstange 110 ist an ihrem oberen Ende mit einer Druckkette 105 verbunden,
welche über Einlaufführungen 117c in das Innere des Rollladenkastens 7 geführt ist,
welcher anstatt den Seitenteilen 8 Seitenteile 108 aufweist, welche neben Umlenkführungsrippen
117b, an denen die Druckkette auf eine drehbar an dem Seitenteil 108 aufgenommene
Scheibe 105a umgelenkt wird, eine kreisbogenförmig konzentrisch um die Scheibe 105a
umlaufende Führungsrippe 117a aufweist. Zwischen der kreisbogenförmigen Führungsrippe
117a und der Kettenscheibe 105a ist dabei genau so viel Platz, dass die Druckkette
105a hinein passt. Eine Druckkette im Sinne der Erfindung ist dabei eine Kette, welche
eine Druckkraft übertragen kann. Die Druckkette 105 ist dabei auf nicht dargestellte
Weise an der Kettenscheibe 105a befestigt. Ebenfalls nicht dargestellt ist ein am
Innenumfang der Auflage der Druckkette 105 vorspringender Mitnehmernocken an der Scheibe
105a.
[0050] Wird die Scheibe 105a in Druckrichtung der Druckkette 105 betätigt, so wird über
die Druckkette 105 eine Druckkraft auf die Druckstange 110 und von dort auf den Befestigungsabschnitt
114 übertragen. Auf der dem Befestigungsabschnitt 114 des Ausstellerarms 12 gegenüberliegenden
Unterseite des aus dem Ausstellerarm 12 und dem daran über das Gelenk 13a angelenkten
Scherenarm 13 gebildeten Scherenmechanismus ist der Scherenarm 13 an seinem Scherenarm-Befestigungsabschnitt
116 angelenkt, welcher sich bis auf einen zum Betätigen der Verriegelung nötigen,
kleinen Weg im Wesentlichen ortsfest abstützt (Figur 5, Figur 6), so dass sich der
Ausstellermechanismus aufspreizt und der Schwenkabschnitt 4 von dem Rahmenbauteil
abgeschwenkt wird.
[0051] Die Einzelheiten der hier eingesetzten Riegeleinheit 118, 119a, 119, 120 sind dabei
den Figuren 5 und 6 zu entnehmen.
[0052] Figur 5 zeigt dabei eine entriegelte Stellung der Riegeleinheit 118, 119a, 119, 120
bei ausgeschwenktem Aussteller, wie sie auch der Figur 4 zu entnehmen ist. Figur 6
zeigt dagegen eine verriegelte Stellung des Riegelmechanismus bei anliegendem Schwenkabschnitt
bzw. Aussteller. Die Riegeleinheit 118, 119a, 119, 120 weist dabei einen Riegelblock
118 auf, in dem der Riegelhaken 119 über ein Gelenk 120 gelenkig aufgenommen ist.
Auf der dem Riegelhaken 119 gegenüberliegenden Seite des Gelenks 120 befindet sich
dabei ein Kipphebelabschnitt 119a des Riegelhakens 119. Wird, wie in Figur 4 dargestellt,
von der Druckstange 110 ein Druck auf den Scherenmechanismus 12, 13 ausgeübt, wird
dieser Druck über den Scherenarm 13 auf den Scherenarm-Befestigungsabschnitt 116 übertragen,
an dem der Scherenarm 13 über ein Gelenk 116a angelenkt ist. Der Scherenarm-Befestigungsabschnitt
116 ist dabei in den Riegelblock 118 bzw. den Riegelanschlagabschnitt 118 verschiebbar
geführt und drückt dann auf den Kipphebelabschnitt 119a des Riegelhakens 119. Der
Riegelanschlagsabschnitt 118 ist dabei unterseitig an einem entsprechenden Anschlag
im Rahmenbauteil abgestützt, so dass bei einsetzender Druckausübung über die Druckstange
110 zwar zunächst der zum Entriegeln des Riegelhakens 119 nötige Weg von dem Befestigungsabschnitt
116 des Scherenarms 113 zurückgelegt wird, dieser jedoch nach kurzer Zeit an einen
Anschlag 121 an dem Riegelabschnitt 118 anschlägt und dort über den von der Druckstange
110 ausgeübten Druck gehalten wird, welcher über den Anschlag von dem Rahmenbauteil,
auf dem der Riegelanschlagsabschnitt 118 aufsitzt, gekontert wird.
[0053] In den Figuren 9 - 13 ist dabei die Antriebskupplung 5, 9 des in Fig. 3 dargestellten
Antriebsstrangs mit Zugseil näher erläutert.
[0054] Es handelt sich dabei um eine Zwangskupplung, welche so aufgebaut ist, dass der Antriebsstrang
der Zusatzfunktion, also der Antriebsstrang des Ausstellermechanismus und der optionalen
Verriegelung und die Wickelwelle 2 des Rollladens 1 über das mit 9 bezeichnete Kupplungselement
zwangsweise entkuppelt sind, wenn die Wickelwelle 2 an einer vorgegebenen Stelle nicht
von einem letzten Panzerstab 30 eines Rollladenpanzers 3 bedeckt wird (also von einer
Lage des Behangs) und zwangsweise eingekuppelt wird, wenn der letzte Panzerstab 30
von der Wickelwelle 2 abhebt. Indem also erfasst wird, dass die letzte Lamelle 30
von der Wickelwelle 2 abhebt, wird eigentlich erfasst, dass der Behang 3 vollständig
von der Wickelwelle 2 abgewickelt ist, d.h. dass eine Zusatzfunktion des Rollladens
durchgeführt werden kann, welche zu Komplikationen führen würde, wenn sie durchgeführt
würde, solange das Abwickeln oder Aufwickeln des Behangs 3 noch im Gange ist. Bei
dem in Figur 1 in Gesamtansicht zu entnehmenden Rollladen 1 wäre dies der Fall, da
der Behang an den Schwenkgelenken des Schwenkabschnitts 4 einem Knick in der Führungsnut
der Führungsschienen 4a, 4b folgen müsste, wenn er während dem Ausschwenken des Ausstellers
4 in Betätigung wäre.
[0055] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Kupplungselement 9 einen insgesamt
mit 22 bezeichneten Abklappflügel auf, welcher über ein Gelenk 27 an einem Gelenkträger
28 befestigt ist, der wiederum auf eine über die Wickelwelle 2 gelegte Manschette
29 aufgeschoben ist und somit das Kupplungselement 9 ortsfest auf der Wickelwelle
2 festlegt. Die Manschette 29 ist als kompletter Ring ausgebildet und von einem Flügelbefestigungsabschnitt
23 umfasst. Der Abklappflügel 9 weist dabei einen Anlagefortsatz 25 auf, der an der
Stelle, von der erfasst wird, ob sie von der Lage 30 des Behangs 3 bedeckt wird, an
der Wickelwelle 2 anliegt, wenn die letzte Lamelle 30 gegen den Anlagefortsatz 25
und damit gegen die Wickelwelle 2 drückt. Wird die letzte Lamelle, bzw. der letzte
Rollladenpanzerstab 30 von der Wickelwelle 2 abgewickelt (Figur 13), so wird der Anlagefortsatz
25 über eine nicht näher dargestellte Torsionsfeder in dem Gelenk 27 zusammen mit
dem gesamten Klappflügel 22 nach außen von der Wickelwelle 2 abgespreizt. Dabei ist
an dem Klappflügel 22 ein in Axialrichtung der Wickelwelle 2 vorspringender Mitnehmerstift
26 angebracht, welcher, wie Figur 9 zeigt, in an die Wickelwelle 2 anliegender Stellung
des Klappflügels 22 auf einer Innenbahn mit der Wickelwelle 2 mitrotiert und in von
der Wickelwelle abgeklappter Stellung des Klappflügels 22 auf einer Außenbahn mit
der Wickelwelle 2 mitrotiert, wie den Figuren 10 und 11 zu entnehmen ist.
[0056] Der Mitnehmerstift 36 erstreckt sich dabei in Axialrichtung der Wickelwelle bis in
einen Bereich unterhalb einer Innenumfangsschulter an einem zylindrischen Abschnitt
24a der Seilscheibe 5, wobei an dem Innenumfang des zylindrischen Abschnitts 24a ein
nach innen hin vorspringender Mitnehmernocken 24 vorgesehen ist.
[0057] Ist der Behang 3 also in einem nicht vollständig von der Wickelwelle abgewickelten
Zustand bzw. drückt der letzte Rollladenstab 30 nicht gegen den Anlagefortsatz 25
des Klappflügels 22, befindet sich der Mitnehmerstift 26 auf der in Figur 9 dargestellten
Innenumlaufbahn. Sobald der Klappflügel 22 abklappt, weil der letzte Rollladenstab
30 von der Wickelwelle 2 abgewickelt wird, gerät der Mitnehmerstift 26 auf die Außenumlaufbahn
(Fig. 10) und schlägt gegen den Mitnehmernocken 24 (Fig. 11) und nimmt bei einer weiteren
Bewegung der Wickelwelle 2 in Wickelwellenablassrichtung die Seilscheibe 5 mit, wodurch
der Seilzug 10 auf die Seilscheibe 5 aufgewickelt wird und der in Figur 3 dargestellte
Ausstellermechanismus in Gang gesetzt wird.
[0058] Insbesondere bei einem aus Panzerstäben bestehenden Rollladenpanzer wie dem Rollladenpanzer
3 muss der Behang 3 so an der Wickelwelle 2 befestigt sein, dass nach dem vollständigen
Ablassen des Behangs eine weitere Drehung der Wickelwelle in Ablassrichtung möglich
ist und zwar zumindest um einen solchen Winkel, dass es zum Einkuppeln und Betätigen
des Antriebsstrangs der Zusatzfunktion ausreicht.
[0059] Diesbezüglich wird auf die Figuren 14 und 15 verwiesen, in denen eine Behangbefestigungsvorrichtung
6 gezeigt ist, mit der der Behang 30 an der Wickelwelle 2 befestigt ist. Die Behangbefestigungseinrichtung
6 weist dabei wickelwellenseitig zwei beabstandet voneinander auf die Wickelwelle
aufgeschobene Manschetten 36 auf, an denen jeweils ein Anschlagvorsprung 34 in Radialrichtung
der Wickelwelle 2 vorspringt. Zwischen den beiden Manschetten 35 und den Anschlägen
34 ist dabei ein Behangaufnahmeschlitten 31 drehbar aufgenommen, welcher mit Kufenabschnitten
in Umfangsnuten der Manschetten 34 gegenüber der Wickelwelle 2 drehbeweglich aufgenommen
ist. An dem Behangaufnahmeschlitten 31 sind in Axialrichtung der Wickelwelle 2 vorspringende
Mitnehmer bzw. Gegenanschläge 35 ausgeformt, welche, wie in Figur 14 gezeigt, bei
auf die Wickelwelle 2 aufgewickeltem Behang 3 bzw. noch nicht vollständig abgewickelten
Behang 3 in Anschlag mit den Vorsprüngen 34 stehen und, wenn der Behang 3 vollständig
abgewickelt ist, außer Eingriff mit den vorstehenden Anschlägen 34 gelangen, welche
bei einer weiteren Drehbewegung der Wickelwelle in Behangablassrichtung von den Anschlägen
weggedreht werden. Der Behang 3 ist dabei mit seiner letzten Lamelle 30 in einer Behangbefestigungsöse
37 aufgenommen, welche über einen Behangabschwenkflügel 32, 33, 37 schwenkbar mit
dem drehbar aufgenommenen Behangaufnahmeschlitten 31 verbunden ist.
[0060] Selbstverständlich sind Abweichungen von der gezeigten Variante möglich, ohne den
Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 9, 5, 10, 14, 13, 16, 18, 19, 20; 9, 105,
- 110, 114, 13, 116, 118, 119a, 119, 120
- Antriebsstrang
- 9, 5; 9, 105
- Antriebskupplung
- 5; 105
- Drehantriebselement
- 10; 110
- Druck- oder Zugmittel
- 14, 13, 16; 114, 13, 116
- Ausschwenkanordnung
- 31, 32, 33, 37
- Behangaufnahmeabschnitt
- 1
- Rollladen
- 2
- Wickelwelle
- 3
- Behang
- 4
- Schwenkabschnitt
- 4a, 4b
- Führungsschienen
- 5
- Seilscheibe
- 6
- Behangbefestigungsvorrichtung
- 7
- Rolladenkasten
- 8
- Seitenteil
- 9
- Kupplungselement
- 10
- Seilzug
- 11
- Rahmenbauteil
- 11 a
- Ausstellerarmaufnahme
- 12
- Ausstellerarm
- 13
- Scherenarm
- 13a
- Scherengelenk
- 14
- Ausstellerarm-Befestigungsabschnitt
- 14a
- Befestigungsgelenk
- 15
- Angriffsabschnitt
- 16
- Scherenarm-Befestigungsabschnitt
- 17
- Einlauf-Umlenkrolle
- 18
- Riegelanschlagabschnitt
- 19
- Riegel
- 20
- Riegel-Umlenkrolle
- 21
- Riegelanschlag
- 22
- Klappflügel
- 23
- Flügelbefestigungsabschnitt
- 24
- Mitnehmernocken
- 25
- Anlagefortsatz
- 26
- Mitnehmerstift
- 27
- Flügelgelenk
- 28
- Gelenkträger
- 29
- Befestigungsmanschette
- 30
- letzte Lamelle
- 31
- drehbarer Behangaufnahmeschlitten
- 32
- innere Hochschiebesicherung
- 33
- äußere Hochschiebesicherung
- 34
- Anschlag(vorsprung)
- 35
- Mitnehmer/Gegenanschlag
- 36
- Manschette
- 37
- Behangbefestigungsöse
- 105
- Schubkette
- 105a
- Kettenscheibe
- 108
- Seitenteil
- 110
- Druckstange
- 114
- Befestigungsabschnitt
- 114a
- Befestigungsgelenk
- 116
- Scherenarm-Befestigungsabschnitt
- 116a
- Scherenarm-Befestigungsgelenk
- 117a
- Antriebskopplungs-Schubkettenführung
- 117b, 117c
- Einlauf-Schubkettenführungen
- 118
- Riegelanschlagabschnitt
- 119
- Riegel
- 119a
- Riegelkipphebel
- 120
- Riegelgelenk
- 121
- Riegelanschlag
1. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung, insbesondere Rollladen (1), mit:
einer drehbar gelagerten Wickelwelle (2) zum Aufziehen und Ablassen (Hauptfunktion)
eines an der Wickelwelle (2) befestigten Behangs (3) vor der Gebäudeöffnung, und einem
Antriebsstrang (9, 5, 10, 14, 13, 16, 18, 19, 20; 9, 105, 110, 114, 13, 116, 118,
119a, 119, 120) zum Ausführen einer Zusatzfunktion der Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung,
welcher zur drehmomentübertragenden Ankupplung an die Wickelwelle (2) eine Antriebskupplung
(9, 5; 9, 105) mit einem koaxial zur Wickelwelle (2) drehantreibbaren Drehantriebselement
(5; 105) und mit einem Kupplungselement (9) aufweist, wobei das Drehantriebselement
(5; 105) über das Kupplungselement (9) mit der Wickelwelle (2) koppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antriebsstrang (9, 5, 10, 14, 13, 16, 18, 19, 20; 9, 105, 110, 114, 13, 116, 118,
119a, 119, 120) über das Kupplungselement (9) betätigt oder zum Betätigen freigegeben
wird, wenn die Wickelwelle (2) an einer vorgegebenen Stelle nicht von einer Lage (30)
des Behangs bedeckt ist, wobei das Kupplungselement (9) so aufgebaut ist, dass der
Antriebsstrang (9, 5, 10, 14, 13, 16, 18, 19, 20; 9, 105, 110, 114, 13, 116, 118,
119a, 119, 120) und die Wickelwelle (2) über das Kupplungselement (9) zwangsweise
entkuppelt sind, wenn die Wickelwelle (2) an der vorgegebenen Stelle von der Lage
(30) des Behangs (3) bedeckt ist und ansonsten zwangsweise drehmomentübertragend gekuppelt
sind.
2. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (9) einen an der vorgegebenen Stelle zwischen einer anliegenden
und einer abstehenden Stellungen beweglich an der Wickelwelle (2) aufgenommenen Bewegungsabschnitt
(22) aufweist, wobei der Bewegungsabschnitt (22) gegen die Lage (30) des Behangs (3)
vorgespannt ist, so dass der Bewegungsabschnitt (22) in der anliegenden Stellung gehalten
wird, wenn die Lage (30) des Behangs (3) die vorgegebene Stelle der Wickelwelle (2)
bedeckt, und die abstehende Stellung einnimmt, wenn die vorgegebene Stelle der Wickelwelle
(2) nicht von der Lage (30) des Behangs (3) bedeckt ist, und wobei der Bewegungsabschnitt
(22) einen Mitnehmer (26) aufweist und das Drehantriebselement (5; 105) auf radialer
Höhe des in der abstehenden Stellung befindlichen Mitnehmers (26) einen Anschlag (24)
für den Mitnehmer (26), so dass der Mitnehmer (246 in der abstehenden Stellung an
dem Anschlag (24) des Drehantriebselements (5; 105) angreifen kann und in der anliegenden
Stellung nicht.
3. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsabschnitt (22) ein achsparallel am Wickelwellenumfang angelenkter und
vom Wickelwellenumfang weg federvorgespannter Klappflügel (22) ist.
4. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (9) einen Flügelbefestigungsabschnitt (23) umfasst, mit dem
es an der Wickelwelle (2) befestigt ist und an dem der Bewegungsabschnitt (22) beweglich
aufgenommen ist, insbesondere der Abklappflügel (22) angelenkt ist.
5. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelbefestigungsabschnitt (23) eine um die Wickelwelle (2) gelegte Manschette
(29) umfasst und einen auf die Manschette aufgesetzten Gelenkträger (28).
6. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (26) ein sich achsparallel zur Wickelwelle (2) zum Drehantriebselement
(5; 105) hin erstreckender Mitnehmerstift (26) ist.
7. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Drehantriebselement (5) eine drehmomentübertragend mit der Wickelwelle (2) koppelbare,
koaxial zu einer Drehachse der Wickelwelle (2) insbesondere an einem Seitenteil (8)
eines Rolladenkastens (7, 8) drehbar gelagerte Scheibe (5) umfasst.
8. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (5) einen scheibenförmigen Abschnitt und einen umlaufenden, von dem scheibenförmigen
Abschnitt zur Wickelwelle (2) hin vorspringenden zylindrischen Abschnitt (24a) aufweist,
wobei der Anschlag (26) für den Mitnehmer (26) ein von einem Innenumfang des zylindrischen
Abschnitts (24a) nach innen vorspringender Mitnehmernocken (24) ist.
9. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Drehantriebselement (105) eine drehmomentübertragend mit der Wickelwelle (2)
koppelbare, zumindest in einem Bogenabschnitt koaxial zu einer Drehachse der Wickelwelle
(2) insbesondere an einem Seitenteil (108) eines Rolladenkastens geführte (117a) Druckkette
(105) umfasst.
10. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der vor der Gebäudeöffnung aufzieh- und ablassbaren Behang einen Jalousierabschitt
mit auf- und zujalousierbaren Einzellamellen umfasst, welcher über einen auf die Wickelwelle
aufwickelbaren Befestigungsabschnitt mit der Wickelwelle verbunden ist, wobei die
Zusatzfunktion das Jalousieren der Einzellamellen des Behangs ist und der Antriebsstrang
zum Übertragen eines Drehmoments von der Wickelwelle auf die Einzellamellen vorgesehen
ist.
11. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine ausstellbare Führungsschienenanordnung für den vor der Gebäudeöffnung aufzieh-
und ablassbaren Behang (3), welche zumindest mit einem unteren Schwenkabschnitt (4)
um eine obere Anlenkachse von der Gebäudeöffnung abschwenkbar ist, wobei die Zusatzfunktion
ein Betätigen des Schwenkabschnitt (4) ist und der Antriebsstrang (9, 5, 10, 14, 13,
16, 18, 19, 20; 9, 105, 110, 114, 13, 116, 118, 119a, 119, 120) zum Übertragen eines
Drehmoments von der Wickelwelle (2) auf den Schwenkabschnitt (4) vorgesehen ist.
12. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Behang (3) als aus Einzelstäben bestehender Rolladenpanzer (30) ausgebildet ist,
wobei die Lage (30) des Behangs (3), von der erfasst wird, ob sie die Wickelwelle
(2) an der vorgegebenen Stelle bedeckt, die oberste Lamelle (30) ist, mit der der
Behang an der Wickelwelle (2) befestigt ist.
13. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Behang (3) über zumindest eine Behangbefestigungsvorrichtung (6) mit der Wickelwelle
(2) verbunden ist, wobei die Behangbefestigungsvorrichtung (6) so ausgebildet ist,
dass nach dem Ablassen des Behangs (3) eine weitere Drehung der Wickelwelle (2) in
Ablassrichtung um zumindest einen solchen Winkel möglich ist, dass die Zusatzfunktion
ausgeführt werden kann.
14. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Behangbefestigungsvorrichtung (6) zumindest einen am Umfang der Wickelwelle ortsfest
angebrachten Anschlagabschnitt (34, 36) aufweist und behangseitig zumindest einen
mit dem Behang verbundenen Behangaufnahmeabschnitt (31, 32, 33, 35, 37), welcher drehbar
auf der Wickelwelle aufgenommen ist, wobei der Anschlagabschnitt (34, 36) zumindest
einen in Radialrichtung der Wickelwelle vorspringenden Anschlag (34) aufweist, und
der Behangaufnahmeabschnitt (31, 32, 33, 35, 37) auf axialer Höhe des Anschlags (34)
zumindest einen Mitnehmer (35) aufweist, welcher gegenüber dem Anschlag (34) auf der
in Aufzugrichtung des Behangs (3) gelegenen Seite der Wickelwelle vorgesehen ist.
15. Gebäudeöffnungs-Verschattungsvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Behang (3) als aus Einzellamellen bestehender Rolladenpanzer (30) ausgebildet
ist, wobei die Behangbefestigungsvorrichtung (6) einen wickelwellenseitig angelenkten
Behangabschwenkflügel (32, 33, 37) aufweist, an dem der Behang befestigt ist.