[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschattungseinrichtung für Fenster- oder Türöffnungen
mit einem in vertikaler oder horizontaler Richtung mindestens einseitig frei verschiebbaren,
in Laufschnüren angeordneten Vorhang gemäß den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
[0002] Beschattungseinrichtungen der genannten Art sind z. B. als Horizontaljalousie aus
der
EP 1 489 258 B1 bekannt. Diese Horizontaljalousie für Fenster- oder Türöffnungen weist eine Oberschiene
und eine Unterschiene auf, zwischen welchen eine Vielzahl von Lamellen angeordnet
ist, wobei die Oberschiene und die Unterschiene in vertikaler Richtung frei verschiebbar
an Spannschnüren - auch Laufschnüre genannt - angeordnet sind. Die Spannschnüre sind
in den vier Ecken der Fenster- oder Türöffnung an dem Rahmen befestigt und mit zumindest
einem Federmechanismus unabhängig von der Stellung der Ober- oder Unterschiene in
gespanntem Zustand gehalten. Anstelle der dort angegebenen Lamellen können auch zickzackförmig
gefaltete Plissee-Vorhänge vorgesehen sein. Durch die Verschiebungsmöglichkeiten der
Unter- und Oberschiene kann der Vorhang in gewünschte Schließ- und Öffnungsstellungen
gegenüber der Fenster- oder Türöffnung verbracht werden. Dies gilt sowohl bei der
Verwendung von Jalousieblättern als auch bei der Verwendung von Plissee-Vorhängen,
bei denen der Behang aus einem ziehharmonikaartig gefalteten Stoff oder Folie besteht.
Plissee-Vorhänge erlauben im Gegensatz zu Jalousien im geschlossenen Zustand keinerlei
direkten Lichtdurchtritt. Durch die unabhängige Verschiebungsmöglichkeit der Ober-
und Unterschiene werden beliebige Lichteinfallvarianten möglich.
[0003] Aus der
EP 1 022 428 A1 ist ein Plissee-Vorhang bekannt, bei dem die Ober- und Unterschiene entlang von Schnurführungen
verschiebbar sind. Diese Schrift gibt ferner an, dass anstatt eines Plissee-Vorhanges
auch eine Jalousie als Behang verwendet werden kann. In Fig. 2 sind dort die Verlaufschemata
der Spannschnüre dargestellt. Beide zuvor beschriebenen Beschattungseinrichtungen
geben ferner Spannvorrichtungen in den Ober- und Unterschienen zum Spannen der Spann-
oder Laufschnüre wieder. Die Schnüre selbst sind mit ihren Endabschnitten in den Eckenbereichen
über Schnurschuhe an Haltern befestigt.
[0004] Aus den
US-Patentschriften US 4,733,710 und
US 4,733,711 sind Plissee-Vorhänge bekannt, bei denen die Ober- und Unterschienen stationär angeordnet
sind. Dazwischen befindet sich eine geteilte Schiene, deren einer Teil nach oben und
deren anderer Teil nach unten verschiebbar ist. Einrichtungen, mit denen die Schnüre
gespannt werden können, sind an den feststehenden Ober- und Unterschienen angeordnet.
[0005] Aus der
DE 20 2006 009 738 ist ferner ein Abschattungs-und/oder Insektenschutzmittel in Form eines Flächengebildes
bekannt, das ebenfalls an Querschienen befestigt ist, die entweder einzeln oder in
mehrfacher Anordnung umgelenkte Spannschnüre aufweisen, die so angeordnet sind, dass
die Querschienen verschiebbar sind.
[0006] Aus der
DE 10 2007 040 518 A1 ist ein Raffvorhang mit zwei frei verschiebbaren Bedienschienen bekannt. An diesen
Schienen sind ein Behang sowie mindestens zwei Schnüre befestigt, entlang denen die
Bedienschienen bewegbar sind. Die Bedienschienen weisen im Inneren Schnurführungs-
und/oder Umlenkösen auf. An zumindest einer Bedienschiene ist in Streckungsrichtung
der Schnüre zumindest eine weitere Schnurführungsöse vorgesehen, durch welche das
Abkippen der Bedienschienen verhindert wird. Zwar können die vorgesehenen Schnüre
aus der oberen und der unteren Befestigungsschiene herausgezogen werden, der Vorhang
ist aber ohne Entfernen der Querstangen und Lösen der komplexen Ösenführungen nicht
von den Bedienschienen lösbar.
[0007] Bei den bekannten Ausführungen, insbesondere auch bei den Faltvorhangausführungen,
bei denen durch Hochschieben oder Herunterschieben der Querschienen eine Faltung einzelner
Felder bewirkt wird, sind die Zugschnüre durch Ösen an dem Vorhang geführt. Bei Faltvorhängen
sind beispielsweise Ösenbänder auf der Rückseite aufgenäht, die eine Vielzahl von
in einer Seite angeordneten Ösen aufweisen, durch die die Lauf- oder Spannschnüre
hindurchgezogen werden können. Diese Spannschnüre werden dann in der querverlaufenden
Schiene so umgelenkt, dass sie mit ihren Enden paarweise an einer Seite des Vorhanges
herausgeführt werden können, während die anderen Enden auf der anderen Seite herausgeführt
werden. Die Enden werden mit den Schnurschuhen an Haltern befestigt, die am Rahmen
der Fenster- oder Türöffnungen fixiert sind. Die lösbaren Schnurschuhe sind z. B.
an den Haltern in Schiebe- oder Rasttechnik oder mittels Schraubverbinder befestigt.
[0008] Je nach Breite eines Vorhanges können in Längsrichtung des Vorhanges mehrere Schnüre
durch Ösenreihen hindurchgeführt sein. Dies kann auch entsprechend vorgesehen sein,
wenn es sich bei dem Vorhang um einen ziehharmonikaförmig zusammengefalteten Vorhang
handelt. In diesem Fall kann auch vorgesehen sein, dass in die einzelnen Lamellen
dieses Vorhanges Löcher eingestanzt oder durch Laserschnitt eingebracht sind, durch
die die Laufschnüre hindurchgezogen werden. Die Umlenkung der Laufschnüre erfolgt
in beschriebener Art und Weise in den Querschienen, um dann seitlich nach oben oder
unten herausgeführt werden zu können. Je nach Breite des Vorhanges können zwei, drei,
vier, fünf, sechs, sieben oder mehr Schnurbohrungen oder Ösenreihen vorgesehen sein,
wobei eine entsprechende Anzahl von Einzelschnüren vorgesehen ist oder Schnüre in
den Schnurschuhen umgelenkt werden, um zur nächsten Ösenführung geleitet werden zu
können. Entscheidend ist aber immer, dass eine Laufschnur, die oben links oder unten
links beginnend eingezogen wird, auch wieder auf der linken Seite mit dem anderen
Ende endet, und dass eine Zugschnur, die rechtsseitig eingezogen wird, auch rechtsseitig
mit beiden Enden endet. Darüber hinaus ist es auch möglich, paarweise einzelne Zugschnüre
vorzusehen, die nach der Ablenkung in Ober- und/oder Unterschienen dann an der entsprechenden
Seite, von der sie kommen, mit den Enden herausgeführt sind, so dass auch hier eine
kreuzweise Verlegung innerhalb der Ober- und Unterschiene gegeben ist. Die Enden dieser
Laufschnüre werden dann auch über einzelne Laufschnurschuhe an dem Rahmen der Fenster-oder
Türöffnung befestigt. Sind z. B. vier solche Paare vorgesehen, so bedeutet dies, dass
ober- und unterhalb vom Vorhang an den Rahmen acht Aufnahmen für Laufschnurschuhe
vorgesehen sind. Wenn die Zugschnüre rechts- und linksseitig an den Querschienen herausgeführt
und zur Befestigung nach oben oder unten geleitet sind, sind nur vier Befestigungspunkte
für alle Zugschnüre vorgesehen. Solche Ausbildungen sind grundsätzlich in den verschiedensten
Ausführungen bekannt.
[0009] Die Vorhänge, gleich ob Plissee-Vorhänge, die gefaltet werden oder als Raffvorhänge
ausgebildet sind, werden an den Querschienen in der Regel durch Flächenreißverschlusselemente
gehalten, so dass sie hiervon abgelöst werden können. Zur Reinigung können die Schnüre
aus den Ösen des Vorhanges ausgefädelt und der Stoff durch das mit Klettband versehene
Bedienprofil abgezogen werden. Dabei ist es erforderlich, dass jede Öse als von den
Laufschuhen abhängbare Öse ausgebildet ist und ein Aushaken gestattet. Die Zugschnuranordnung
bleibt also nach dem Abnehmen des Vorhanges von den Laufschienen fest mit den Querschienen
verbunden und an den Befestigungspunkten am Rahmen mit den Laufschnurschuhen befestigt.
Nach dem Waschen oder anderem Reinigen eines Vorhanges wird dieser wieder an den beiden
Laufschienen befestigt und die Ösen mit ihren Öffnungen auf die Laufschnüre gehängt,
so dass eine Verstellung in gewünschter Weise ermöglicht wird. Im Falle eines Plissee-Vorhanges,
der ziehharmonikaförmig gefaltet ist, ist ein einfaches Abnehmen praktisch nicht möglich,
da die Laufschnüre nicht herausziehbar sind, ohne die Beschattungseinrichtung zu zerlegen.
Aus diesem Grunde werden solche Vorhänge in der Regel selten gereinigt.
[0010] Bei Faltvorhängen mit walzenförmigen Aufwickelvorrichtungen für die Schnüre ist es
bekannt, die Schnüre am Stoff mittels Ösen oder Ösenbänder zu befestigen und diesen
Behang im heruntergelassenen Zustand dann von einer Befestigungsschiene an der Profilschiene,
an der die Aufwickelwalze befestigt ist, vom Flächenreißverschlusselement abzulösen.
Es ist darüber eine relativ unkomplizierte Reinigungsmöglichkeit gegeben.
[0011] Ausgehend vom bekannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein unkompliziertes Abnehmen des Vorhanges von den Querschienen zum Reinigen
des Vorhanges zu ermöglichen. Ferner soll der gereinigte Vorhang auch auf einfache
Weise wieder mit den Querschienen verbindbar sein.
[0012] Die Aufgabe löst die Erfindung durch Ausgestaltung der Beschattungseinrichtung gemäß
der im Anspruch 1 angegebenen technischen Lehre, wonach der Vorhang mit den Laufschnüren
nach dem Lösen der Schnurschuhe und der Umlenkmittel für die Schnüre mitsamt den Ösen
und den Umlenkmitteln von der mindestens einen Betätigungsstange oder -schiene und
von dem Rahmen abziehbar ist.
[0013] Die Erfindung umfasst auch solche Vorhänge, die nur einseitig an einer querverlaufenden
Schiene befestigt sind und an einer anderen Seite, z. B. unten, am Rahmen der Fenster-
oder Türöffnung lösbar fixiert sind, so dass nicht nur ein Verschieben von oben nach
unten bzw. von unten nach oben in die Abschattungsposition, sondern auch ein Lösen
von dem Rahmen nach Abziehen möglich ist.
[0014] Des Weiteren können Vorhänge nach der Erfindung sowohl vertikal verlaufend als auch
horizontal verlaufend angeordnet sein. Im Falle der horizontalen Anordnung empfiehlt
es sich, dass die quer zur Längsrichtung des Vorhanges vorgesehenen Schienen oben-
und untenseitig in Längsführungsschienen mit Lagern gelagert sind.
[0015] Ähnlich wie bei den bekannten Systemen, bei denen die Spannschnur mit einer Rolle
aufgerollt wird, ist es durch die Erfindung möglich, den Vorhang auch bei einer Ausbildung
der gattungsgemäßen Art von den Betätigungsschienen oder von der Betätigungsschiene
und dem Rahmenteil zu lösen, je nachdem welche Ausführungsform gewünscht ist. Es ist
dabei lediglich erforderlich, die Schnurschuhe von den Befestigungshaltern abzuziehen
bzw. zu lösen oder die Schraubverbindung aufzulösen und die Umlenkmittel an den Querschienen
zu lösen oder diese so auszubilden, dass sie beim Abziehen des Vorhanges automatisch
aus ihren Halterungen in den Schienen herausgezogen werden. Es ist ersichtlich, dass
hier eine ganz einfache Handhabung gegeben ist und dass neben dem Vorhang auch die
Laufschnüre mit gereinigt werden können und danach wieder auf die Schienen aufgesetzt
werden können, wobei die Umlenkmittel in die Aufnahmen an den Betätigungsschienen
eingedrückt werden.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen im Detail
angegeben.
[0017] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Umlenkmittel Halter sind, die mindestens
eine ösenförmige Aufnahme aufweisen, durch die mindestens eine umgelenkte Laufschnur
hindurchgeführt ist, welche Halter an der Betätigungsstange lösbar befestigt sind.
Der Halter, der mindestens eine querverlaufende Öse aufweist, durch die mindestens
ein Zugschnurabschnitt oder mindestens eine Zugschnur hindurchgezogen ist, bewirkt,
dass die Zugschnur, die in Längsrichtung des Vorhanges durch Ösen hindurchgeführt
ist, umgelenkt wird, also parallel zur Längsachse der Betätigungsschiene verläuft,
um dann an der Seite der Betätigungsschiene durch Umlenkmittel, beispielsweise einer
Umlenkrolle, nach oben oder nach unten herausgeführt werden zu können. Die Enden werden
an den Laufschuhen befestigt und diese an dem Rahmen der Fenster- oder Türöffnung
fixiert. Der Halter ist am Vorhang fest angebracht und wird beim Zusammensetzen des
Vorhanges an der Laufschiene lösbar fixiert. Die Befestigung kann eine einfache Klemmbefestigung
sein, damit der Halter beim Abziehen des Vorhanges von dem Flächenreißverschlusselement
mit abgezogen wird. Der Halter kann aber auch ein Rasthalter sein oder in eine Aufnahme
eingeschoben werden, die in einer Profilleiste der Betätigungsschiene eingerastet
ist oder durch Klemmung darin fest montiert ist oder durch eine einfache Einhakverbindung
gehalten sein kann. In jedem Fall kann der Halter auf einfache Weise auch aus einer
solchen Aufnahme herausgenommen werden, beispielsweise durch leichten Druck oder Zug
auf den Halter selbst. Damit der Halter an einem Vorhang, beispielsweise einer Folie,
angeklebt werden kann, weist er ein Flächenelement auf und besteht aus Kunststoff,
so dass ein Verkleben oder ein Verschweißen mit der Folie möglich ist. Handelt es
sich um ein Flächenelement aus einem weichen Kunststoff, ist auch ein Annähen gemeinsam
mit einem Flächenreißverschlussgegenelement möglich, z. B. auch an einem Plissee oder
anderem textilen Material, so dass der Halter mit der Umlenkhülse ein fester Bestandteil
des Vorhanges ist. Ebenso sind die Schnüre, die in die Ösen eingezogen sind und seitlich
und nach oben oder nach unten sich erstreckend gegenüber der Befestigungsschiene herausgeführt
sind, um an den Lagerstellen befestigt werden zu können, fest mit dem Vorhang verbunden.
Durch die ösenförmige Aufnahme können aber auch weitere bereits umgelenkte Laufschnüre
hindurchgeführt sein. Der Halter kann aber auch jeweils getrennte ösenförmige Aufnahmen
für die umzulenkenden Laufschnüre oder für Laufschnürabschnitte und eine oder mehrere
in Längsrichtung der Betätigungsstange oder -schien verlaufende Durchgangsösen oder
Bohrungen aufweisen, damit die weiteren Laufschnüre und Laufschnürabschnitte gesondert
geführt werden, die erforderlich sind, wenn über die Breite des Vorhanges verteilt
mehrere Laufschnüre vorgesehen sind, die über die Länge des Vorhanges in parallelen
Ösenreihen geführt sind. Die Ösen können dabei Ösen eines Ösenbandes sein, das auf
der Rückseite des Vorhanges angenäht, angeschweißt oder angeklebt ist, was jeweils
von den verwendeten Materialien abhängig ist.
[0018] Die Halter können auch mittels Rast- oder Klemmelemente und/oder Haken in Ausnehmungen
oder Aufnahmen oder an den Profilen der Betätigungsstange und/oder -schiene einsetzbar
oder direkt hieran steck- oder lösbar befestigt sein. Sie können auch auf vorgesehenen
Trägern oder Profilen auf- oder anklebbar ausgeführt sein. Zweckmäßigerweise besteht
der Halter aus Kunststoff, ebenso das daran befestigte und winklig sich erstreckende
Flächengebilde zur Befestigung an dem Vorhang. Die Befestigungsstange oder - schiene
kann ebenfalls aus Kunststoff bestehen oder ein Aluminiumprofil sein. Es können auch
bereits bekannte Profile verwendet werden, da solche Profile Längsprofile in Form
von geschlitzten Längsnuten aufweisen, die seitlich zugängig sind, so dass in diese
die Halter eingeschoben werden können. Ist das Profil so ausgebildet, dass eine Lagerwand
gegeben ist, die hintergreifbar ist, kann der Halter auch mittels eines Hakens daran
befestigt werden.
[0019] Des Weiteren können aber auch in solche schienenförmige Profile mindestens seitlich
federnde Elemente eingesetzt werden, die beispielsweise eine Umlenkrolle aufweisen,
die von einer Feder abgestützt ist, um die Laufschnur zu spannen, um Längenausgleiche
unter Beachtung der Toleranzbereiche auf die Laufschnur zu bewirken. Durch die stetige
Spannung der Laufschnur ist das selbsthaltende Verschieben der Betätigungsstangen
auf den Laufschnüren erst möglich.
[0020] Eine Beschattungseinrichtung nach der Erfindung kann auch zwei Betätigungsstangen
oder -schienen aufweisen, an denen die Enden eines Vorhanges fixiert sind. Der Vorhang
kann auch aus mehreren Teilvorhängen bestehen, die in Kaskade hintereinander angeordnet
sind, die die Fenster-oder Türöffnung mindestens teilweise überspannen. Des Weiteren
können die Teilvorhänge unabhängig voneinander über Laufschnüre frei verstellbar oder
auf gemeinsamen Laufschnüren angeordnet sein, wobei die aufeinanderstoßenden Betätigungsstangen
oder -schienen voneinander entfernbar oder aufeinanderzu- bewegbar sind. Bei dieser
Ausführung können also beispielsweise bei einer vertikalen Anordnung des Vorhanges
mehrere Teilvorhänge zu einem Schal miteinander vernäht sein und in Längsrichtung
über ein Ösenband miteinander verbunden sein. Jeder Teilvorhang kann aber auch separat
mittels beispielsweise zweier Bedienschienen an den Zugschnüren geführt sein, so dass
sie völlig unabhängig voneinander verschiebbar sind. Auch können die einzelnen Teilvorhänge
einzeln zwischen zwei Betätigungsstangen oder -schienen angeordnet sein, so dass diese
unabhängig von den übrigen verschiebbar sind. Hierdurch ist jede gewünschte Abschattung
durch Staffelung der einzelnen Teilvorhänge hintereinander und nebeneinander möglich.
[0021] Je nach Breite des Vorhanges können über die Breite - oder Höhe des Vorhanges bei
horizontaler Verschiebung - verteilt mehrere Laufschnüre in Längsrichtung zu dem Vorhang
verlaufend und Umlenkmittel hieran in entsprechender Anzahl korrespondierend vorgesehen
sein. Die Enden der Zugschnüre sind mit den Schnurschuhen verbunden und an den Stirnseiten
der Betätigungsstange und/oder -schiene verlaufend herausgeführt und die Schnurschuhe
in den Eckenbereichen der Fenster- oder Türöffnung seitlich lösbar fixiert oder verteilt
neben den Ösenreihen des Vorhanges lösbar am Rahmen fixiert. Dies zeigt, dass jede
beliebige Konfiguration möglich ist. Damit eine Montage in den Eckenbereichen sichergestellt
ist und zugleich auch eine seitliche Führung der Betätigungsschienen gegeben ist,
ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass die äußeren Laufschnüre, also die an
den äußeren Seiten verlaufenden Laufschnüre, in den Ösen der Reihen in den Außenbereichen
des Vorhanges parallel zur jeweiligen Längskante verlaufend eingezogen sind. Wenn
die Schnüre also an den Stirnseiten der Profilschienen entlanggeführt sind, können
sie unmittelbar mit ihren Schnurschuhen an den Befestigungspunkten am Rahmen fixiert
werden.
[0022] Um die Laufschnüre zu spannen, ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass in
oder an der Betätigungsstange oder -schiene Spannelemente befestigt sind, die unter
der Wirkung von Federn die Laufschnüre derart untergreifen, dass diese gespannt anliegen
und beim Abnehmen des Vorhanges von diesem einfach abziehbar sind. In einfachster
Ausführung haben sich dabei Umlenkrollen bewährt, die gegen die Kraft einer Feder
in einer Lagerkammer an einem Lagerelement geführt gelagert sind. Das Lagerelement
kann als Kunststoffteil in den Kanal in einer Profilschiene eingesetzt werden oder
bildet den Seitenabschluss. Die Laufschnüre liegen dabei nur an der Umlenkrolle an,
so dass sie in keinster Weise gebunden sind und beim Abziehen des Vorhanges von der
Betätigungsschiene automatisch abheben. Dasselbe trifft auch für die Umlenkmittel
bzw. Halter zu, die allein durch die auf den Vorhang ausgeübte Abzugskraft sich aus
ihrer Befestigungsöffnung in der Aufnahme oder aus der Schiene selbst herausziehen
lassen.
[0023] Als Spannelemente können auch Umlenkbolzen aus Metall vorgesehen sein. Solche Umlenkbolzen
haben den Vorteil, dass der Abrieb der Zugschnüre geringer ist als bei der Anlage
an Umlenkbolzen aus Kunststoff. Es versteht sich dabei von selbst, dass die Oberflächen
derartiger Umlenkrollen oder Umlenkbolzen geglättet sein sollten.
[0024] Wenn der Vorhang ein gefalteter Plissee-Vorhang ist, so können anstelle von Ösen
an der Rückseite der einzelnen Faltungsstellen auch Durchgangslöcher in die Faltenstreifen
direkt eingestanzt oder eingearbeitet sein, beispielsweise durch Lasern eingebracht
sein, durch die die Laufschnüre hindurchgeführt sind. Die jeweilige Endlamelle ist
dann an der Betätigungsstange oder -schiene oder bei einseitiger Ausführung an dem
Rahmenteil befestigt. Als lösbare Befestigungsmittel können nicht nur Flächenreißverschlusselemente
bzw. sogenannte Klettbänder verwendet werden, sondern auch Druckknopfelemente, Reißverschlüsse,
Noppen oder andere Befestigungsmittel, wobei diese so ausgebildet sein müssen, dass
der eine Teil an der Betätigungsschiene bzw. dem Rahmen und der andere Teil an dem
Vorhangende jeweils angebracht ist. Die entsprechenden Mittel können dabei angenäht,
angeschweißt oder angeklebt sein. Dies hängt von der jeweiligen Ausgestaltung und
dem Befestigungsmittel selbst ab.
[0025] In einfachster Ausgestaltungsform kann anstelle einer Betätigungsschiene auch eine
Betätigungsstange vorgesehen sein. Der Vorteil einer Profilschiene liegt jedoch darin,
dass die eingebrachten Längsprofile zur einfachen Befestigung der Aufnahmen für die
Halter bzw. Umlenkmittel verwendet werden können, ebenso für Lagerelemente für die
Umlenkmittel und andere Anbauten. Zum Beispiel können als andere Anbauelemente Beleuchtungselemente
in solche Schienen eingehakt werden.
[0026] Die Spannmittel können grundsätzlich aber auch an Schnurschuhen vorgesehen sein,
beispielsweise können die Enden der Laufschnüre, die an einem Schnurschuh zu befestigen
sind, über eine Zugfeder daran befestigt werden, wobei die Zugschnur an dem Schuh
einerseits und an den Laufschnüren andererseits befestigt ist, so dass der Schnurschuh
beispielsweise in eine schwalbenschwanzförmige Öffnung eines Halters einsteckbar ist,
so dass die Feder gespannt wird, um so eine definierte Zugspannung auf die Laufschnur
auszuüben, damit in gewünschter Weise und ohne zusätzliche Bremsmittel ein sicherer
Halt, beispielsweise an einer Ober- und Unterschiene für einen Vorhang nach der Erfindung
möglich ist, der vertikal verlaufend angeordnet ist.
[0027] Wenn der Vorhang horizontal angeordnet ist, ist es empfehlenswert, dass die Betätigungsstangen
oder -schienen an der Fenster- oder Türöffnung mit ihren Enden geführt und hierzu
Lagerenden oder Lageransätze vorgesehen sind, die in oben- und untenseitigen Führungsschienen
eingreifen, so dass der Vorhang nicht vorfallen kann. Diese Ausführung empfiehlt sich
auch dann, wenn die Beschattungseinrichtung in einem schräg verlaufenden Dachfester
eingebracht werden soll. Die Spannung der Zugschnüre reicht dabei nicht aus, um ein
Durchhängen des Vorhanges zu vermeiden. Dies wird aber durch die seitliche Führung
gewährleistet.
[0028] Um zu verhindern, dass die Zugschnüre in der Öse eines Halters aus Kunststoff bei
häufiger Betätigung einem hohen Abrieb unterliegen, ist in weiterer Ausgestaltung
vorgesehen, dass entweder der Halter aus hartem Kunststoff besteht, so dass eine hohe
Gleitfähigkeit gegeben ist. Es können auch seitlich an den Ösen runde Metallteile
vorgesehen sein, über die die Zugschnüre verlaufen. Solche runde Metallteile können
Drahtabschnitte einer Brücke aus Federdraht sein. Dieser ist so geformt, dass er auf
den Halter selbsthaltend aufgeschoben oder in Ausnehmungen mit seinen Enden einrastend
aufbringbar ist. In jedem Fall ist durch die lösbare Befestigung der Umlenkmittel
an den Betätigungsstangen oder -schienen gewährleistet, dass der Vorhang z. B. zum
Waschen ganz einfach abziehbar ist. Dies ist auch gewährleistet, wenn es sich hier
um einen Plissee-Vorhang handelt, der gefaltet ausgeführt ist und Löcher in die einzelnen
Falten zur Aufnahme der Laufschnüre eingebracht sind.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
ergänzend erläutert.
[0030] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Raffvorhang nach der Erfindung mit daran fixierten Laufschnüren,
- Fig. 2
- eine Vergrößerung eines Teils des Raffvorhanges gemäß der Kreislinie in Fig. 1,
- Fig. 3
- den in Fig. 1 dargestellten Raffvorhang mit o- beren und unteren Betätigungsschienen
in befes- tigtem Zustand in der Rückansicht,
- Fig. 4
- den in Fig. 3 dargestellten Raffvorhang in der Vorderansicht,
- Fig. 5
- eine Betätigungsschiene mit Flächenreißver- schlusselement und eingehakten Umlenkmitteln,
- Fig. 6
- ein Umlenkmittel als Einzelteilzeichnung,
- Fig. 7
- eine Aufnahme zum Befestigen des Umlenkmittels an einer Betätigungsschiene,
- Fig. 8
- einen Zusammenbau von Aufnahme und Umlenkmit- tel,
- Fig. 9
- ein Lagerelement für ein Spannelement,
- Fig. 10
- ein Spannelement und
- Fig. 11
- ein Bandverlaufschema bei drei Ösen.
[0031] Figuren 1, 3 und 4 zeigen ein Beispiel eines Faltvorhanges der Beschattungsvorrichtung
in erfindungsgemäßer Ausgestaltung. Der Vorhang 5, z. B. ein textiler Vorhang, ein
Plissee-Vorhang, eine Folie, eine dünne Strohmatte oder ein aus solchen Materialien
und/oder in unterschiedlichen Prägungen und Farben zusammengesetzter Vorhang weist
oben- und untenseitig angenähte, angeschweißte oder angeklebte Gegenflächenreißverschlusselemente
23 auf, z. B. Klettbänder. Zwischen dem Klettband 23 und dem Vorhang sind ferner Flächenelemente
24 zwischengefügt und fest mit dem Vorhang 5 verbunden, z. B. Nählappen, an denen
vorstehend Umlenkmittel 11 in Form von Haltern befestigt sind. Fig. 2 zeigt einen
vergrößerten Ausschnitt aus Fig.1. Dieses Umlenkmittel 11 und das Flächenelement 24
sind aus Kunststoff gefertigt, das Flächenelement 24 aus Weichkunststoff.
[0032] Das Umlenkmittel 11 ist in Fig. 6 als Einzelteil hervorgehoben dargestellt. Es besteht
im Wesentlichen aus einem Klemmelement 13, das zur Gewichtseinsparung einen größeren
Durchbruch aufweist und aus dem unteren Abschnitt des Flächenelementes ausgeformt
ist. Das Klemmelement 13 weist einen hakenförmigen Vorsprung auf, an dessen Ende ein
Haken 14 angeformt ist. Dieser Vorsprung ist mit einer Querbohrung versehen, die eine
ösenförmige Aufnahme 12 für die Laufschnur bildet. Beidseitig zur ösenförmigen Aufnahme
12 verlaufend sind die Schenkel eines Drahtbügels 25 angeordnet, der mit seinen Schenkelenden
27 in Lagerungsausnehmungen an dem nasenförmigen Ansatz des als Halter ausgebildeten
Umlenkmittels 11 verschwenkbar gelagert ist und in die Ausnehmung 26 stirnseitig zur
Fixierung bei der Montage einrastet. Die Schenkel sind abgewinkelt und so verlaufend
angeordnet, dass sie mit der Bohrungswand der Öse 12 fluchten oder geringfügig in
dieser vorstehen, so dass die Laufschnur, die in die Öse 12 eingezogen ist, auf dem
Federstahl abläuft und der Abrieb minimiert wird.
[0033] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass sowohl am oberen Streifen des Vorhanges 5 drei solche
Umlenkmittel 11 bzw. Halter vorgesehen sind als auch an dem unteren Streifen des Vorhanges
spiegelbildlich ebenfalls drei Umlenkmittel 11. Durch die ösenförmigen Aufnahmen 12
sind Laufschnüre 1, 2, 3, 4 geführt, die in bekannter Weise angeordnet sind. Der Fadenverlauf
ist in Fig. 11 am Beispiel der linken Seite des Vorhanges 5 verdeutlicht. Die beiden
Laufschnüre 1, 2 sind oben links an einem Schnurschuh 9a befestigt und verlaufen gemeinsam
durch die ösenförmigen Aufnahmen 12 des links oben eingezeichneten ersten Umlenkmittels
11 und parallel zur Oberkante des Vorhanges 5 weiter durch das mittige Umlenkmittel
11. Hier wird die Laufschnur 1 nach unten umgelenkt, die Laufschnur 2 ist hingegen
zum dritten, also rechts hiervon angeordneten Umlenkmittel 11 weitergeführt und durch
dessen ösenförmige Aufnahme 12 hindurchgezogen und dann nach unten umgelenkt. Die
durch das zweite Umlenkmittel 11 umgelenkte Laufschnur 1 wird von dem mittigen unteren
Umlenkmittel 11 wiederum nach links umgelenkt und durch die ösenförmige Aufnahme 12
des unteren linken Umlenkmittels 11 durchgezogen und am unten eingezeichneten Laufschnurschuh
9b befestigt. Die Laufschnur 2 wird durch das rechte untere Umlenkmittel 11 durch
Einfädeln in die ösenförmige Aufnahme 12 umgelenkt und durch die ösenförmigen Aufnahmen
12 des mittigen und des linken Umlenkmittels 11 hindurchgeführt und ebenfalls am Laufschnurschuh
9b befestigt. Hier kann auch ein einziger ununterbrochener Faden entsprechend verwendet
werden und zur Bildung der beiden Fäden entsprechend durch die ösenförmigen Aufnahmen
12 durch Rückführung eingefädelt sein.
[0034] Nach dem gleichen Schema, jedoch in umgekehrter Anordnung, sind die Laufschnüre 3
und 4 verlegt. Diese sind rechts oben am Laufschnurschuh 10a jeweils mit einem Ende
befestigt und durch die ösenförmige Aufnahme 12 des rechts oben angeordneten Umlenkmittels
11 hindurchgeführt und ebenso durch die ösenförmige Aufnahme 12 des obigen mittigen
Umlenkmittels 11. Der Lauffaden 4 ist dann nach unten umgelenkt und in die ösenförmige
Aufnahme 12 des unten mittig vorgesehenen Umlenkmittels 11 eingefädelt und nach rechts
durch die ösenförmige Aufnahme 12 des unten rechts vorgesehenen Umlenkmittels 11 hindurchgezogen
und am unteren Laufschnurschuh 10b befestigt. Die Laufschnur 3 hingegen ist weitergeführt
und wird erst nach Durchlaufen der ösenförmigen Aufnahme 12 des oben links angeordneten
Umlenkmittels 11 nach unten umgelenkt und von dem unteren linken Umlenkmittel 11 durch
Einfädeln in die ösenförmige Aufnahme 12 wieder nach rechts umgelenkt und durch die
weiteren ösenförmigen Aufnahmen 12 der unteren mittigen und rechten Umlenkmittel 11
hindurchgeführt und am Laufschnurschuh 10b befestigt. Durch diesen Verlauf ist es
möglich, den Vorhang 5 beliebig über die Länge der Laufschnüre 1, 2, 3, 4 nach oben
und nach unten zu verschieben, wenn die Laufschnurschuhe befestigt sind.
[0035] Fig. 1 zeigt ferner, dass an der Rückseite des Vorhanges 5 Ösen 8 angebracht sind.
Diese können auf einem Ösenband 28 befestigt sein, das ebenfalls auf den Vorhang 5
aufgenäht wird. Anstelle solcher in der Regel aus Band oder Garn bestehenden Ösen
8 können auch Ösen aus Kunststoff, z. B. Ringösen oder Federringösen, die einen Öffnungsspalt
zum leichten Einfädeln aufweisen, verwendet werden. Ebenso kann die ösenförmige Aufnahme
12 an dem Umlenkmittel 11 so ausgelegt sein, dass sie einen Einführspalt aufweist,
jedoch so ausgestaltet ist, dass die Zugschnüre aus dieser Öse nicht herausgleiten
können. Es ist aus Fig. 1 ersichtlich, dass der Vorhang mit den Zugschnüren eine Einheit
darstellt, die an den in Figuren 3 und 4 dargestellten oberen und unteren Betätigungsschienen
6, 7 befestigbar ist. Die beiden Betätigungsschienen 6, 7 weisen den gleichen Aufbau
auf und sind als Profilschienen z. B. aus Aluminium gefertigt und spiegelbildlich
angeordnet.
[0036] Aus Fig. 5 ist ersichtlich, dass an einer Seite der Betätigungsschiene 6, 7 durchgehend
auf einer Fläche ein Flächenreißverschlusselement 20, z. B. ein Kletthalter, aufgebracht
ist. Ein solcher Kletthalter 20 befindet sich auch an der unteren Schiene, so dass
der Vorhang 5 mit den angenähten Gegenflächenreißverschlusselementen 23 daran befestigbar
ist. Er wird zur Fixierung nur aufgedrückt.
[0037] Aus den Figuren 3 und 4 ist ferner ersichtlich, dass in die Längsprofile der Betätigungsleisten
6, 7 seitlich Lagerelemente 22 mit Klemmansätzen eingedrückt sind. Diese Lagerelemente
22 bilden nicht nur eine Abdeckung, sondern weisen, wie aus Fig. 9 ersichtlich ist,
eine Lagerkammer 29 auf, in der ein Spannelement 17 gelagert ist, das in Fig. 10 dargestellt
ist. Dieses Spannelement 17 besteht aus einer Druckfeder 18, die sich in der Lagerkammer
29 in der obenseitigen Betätigungsschiene 6 obenseitig und bei der unteren Betätigungsschiene
7 untenseitig abstützt. Die Feder 18 greift gegen einen gabelförmigen Lagerbock 30,
zwischen dessen beiden Schenkeln die Umlenkrolle 19 drehbar gelagert ist, wobei die
Achse quer zur Profillängsachse verläuft. Die Umlenkrolle 19 bewirkt, wie aus den
Figuren 1, 3, 4 und 11 ersichtlich, die Umlenkung der Laufschnüre 1, 2, 3, 4 in den
Eckenbereichen der Betätigungsschienen 6, 7. Die Laufschnüre liegen lose an der jeweiligen
Umlenkrolle 19 an, so dass beim Abziehen des Vorhanges 5 von den Betätigungsschienen
6, 7 durch Auftrennen der Flächenreißverschlussverbindung sich die Laufschnüre 1,
2, 3, 4 zusammen mit allen Ösen mit abziehen lassen. Dabei werden auch die Umlenkmittel
11 von der Betätigungsschiene abgezogen. Der Vorhang kann also gewaschen oder gereinigt
werden und im gereinigten Zustand auf einfache Weise wieder durch die lösbare Verbindung
an die Betätigungsschienen 6, 7 angebracht werden.
[0038] Zum Abziehen ist es selbstverständlich erforderlich, dass die Laufschnurschuhe 9a,
9b und 10a, 10b zunächst von den Haltern gelöst werden, die an den Rahmen der Fenster-
oder Türöffnung in den Eckenbereichen befestigt sind. Die Laufschnurschuhe 9a, 9b
und 10a, 10b sind in dieser Ausführung als Schiebeschuhe ausgebildet und können mit
ihren seitlichen Schwalbenschwanzführungen in Gegenführungen der Halter an dem Rahmen
eingeschoben werden. Sie sind also durch Herausziehen leicht lösbar. Die Schuhe können
aber auch als Aufrastschuhe ausgebildet sein, so dass die Zugschnüre beim Aufrasten
gespannt werden, wenn gegenüber dem Schwenkpunkt der Anbindungspunkt verlagert ist.
Auch diese Rastung kann beispielsweise durch einen bewegliche Mitnahmehaken auf einfache
weise wieder gelöst werden.
[0039] Das Umlenkmittel 11 muss an der Betätigungseinheit so befestigt sein, dass es beim
Abziehen des Vorhanges 5 mit aus der Befestigung herausgezogen werden kann. Zu diesem
Zweck ist, wie aus den Figuren 7 und 8 ersichtlich eine Aufnahme 15 vorgesehen, die
zwei seitlich vorstehende Schenkel 32 und 33 aufweist, so dass in der Mitte eine U-förmige
Aufnahme entsteht, in die, wie aus Fig. 8 ersichtlich, das Klemmelement 13 eingesetzt
werden kann. Die Schenkel 32, 33 brauchen auf das Klemmelement 13 keine Klemmkraft
auszuüben, es reicht eine einfache seitliche Führung, da der Vorhang das Umlenkmittel
ohnehin an der Schiene durch des Flächenreißverschlusselement sichert. Es muss lediglich
dafür Sorge getragen werden, dass ein seitliches Verschieben nicht möglich ist. Die
Aufnahme 15 kann in das aus Fig. 5 ersichtliche Längsprofil 21 der Betätigungsschiene
6, 7 eingeschoben werden. Auch kann die Aufnahme 15 eine Feststellschraube aufweisen,
mit der die Aufnahme 15 in dem Längsprofil 21 an der gewünschten Stelle fixiert ist.
Klemmhalter können diese Funktion aber auch übernehmen. Zu diesem Zweck sind an der
Aufnahme nach unten vorstehende Schenkel 34, 35 vorgesehen, die hinter die Profilwand
16 des Längsprofiles 21 in Fig. 5 greifen und so in dem Längsprofil 21 gehalten sind.
Nach der Positionierung und Feststellung wird das Klemmelement 13 mit dem nasenförmigen
Ansatz und dem Drahtbügel 25 in die Aufnahme eingesetzt, wobei der Haken 14 die Profilwand
16 sichernd hintergreift. Dies erfolgt bei der Befestigung des Vorhanges 5. Es ist
ersichtlich, dass beim Abziehen des Vorhanges 5 automatisch die Umlenkmittel 11 nach
unten gezogen werden, wodurch das Klemmelement 13 aus der Aufnahme 15 herausschwenkt.
Die Nase 14 gibt die Befestigung frei, so dass auf einfache Weise der Vorhang abgezogen
werden kann und alle Verbindungselemente, nämlich alle Ösen 8 und Umlenkelemente 11,
am Vorhang mitsamt der Schnüre verbleiben. Zuvor müssen allerdings die Laufschnurschuhe
9a, 9b, 10a, 10b von den Haltern gelöst werden. Umgekehrt ist ebenfalls eine leichte
Montage wieder möglich.
[0040] Das erfinderische Prinzip kann auf alle Abschattungsvorrichtungen der gattungsgemäßen
Art ausgeführt werden, gleich ob 3, 4, 5, 8 oder mehr Laufschnüre an dem Vorhang 5
befestigt sind. Ebenso ist die Erfindung auch einsetzbar, wenn die Laufschnüre nur
paarweise herausgeführt sind und an eine entsprechende Anzahl von Laufschnurschuhbefestigungen
am Rahmen angebracht sind. Durch die Erfindung wird in jedem Fall sichergestellt,
dass ein einfaches Anbringen und ein einfaches Ablösen des Vorhanges gewährleistet
ist und damit auch eine leichte Reinigung.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- 1Laufschnur
- 2
- Laufschnur
- 3
- Laufschnur
- 4
- Laufschnur
- 5
- Vorhang
- 6
- Betätigungsschiene (obere)
- 7
- Betätigungsschiene (untere)
- 8
- Öse
- 9a
- Schnurschuh
- 9b
- Schnurschuh
- 10a
- Schnurschuh
- 10b
- Schnurschuh
- 11
- mlenkmittel / Halter
- 12
- ösenförmige Aufnahme
- 13
- Klemmelement
- 14
- Haken
- 15
- Aufnahme
- 16
- Profilwand
- 17
- Spannelement
- 18
- Feder
- 19
- Umlenkrollen
- 20
- Flächenreißverschlusselement
- 21
- Längsprofil
- 22
- Lagerelement
- 23
- Gegenflächenreißverschlusselement
- 24
- Flächenelement
- 25
- Drahtbügel
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Schenkelenden
- 28
- Ösenband
- 29
- Lagerkammer
- 30
- Lagerbock
- 31
- Schenkel
- 32
- Schenkel
- 33
- Schenkel
- 34
- Schenkel
- 35
- Schenkel
1. Beschattungseinrichtung für Fenster- oder Türöffnungen mit einem in vertikaler oder
horizontaler Richtung mindestens einseitig frei verschiebbaren, an Laufschnüren (1,
2, 3, 4) angeordneten Vorhang (5), der mit der beweglichen Seite an einer quer zur
Bewegungsrichtung des Vorhanges verlaufenden Betätigungsstange oder -schiene (6) lösbar
befestigt ist und mit dem anderen Ende an einer fixierten oder ebenfalls verschiebbaren
Betätigungsstange oder -schiene (7) oder direkt am Rahmen der Fenster- oder Türöffnung
lösbar fixiert ist, welche Laufschnüre (1, 2, 3, 4) in Längsrichtung des Vorhanges
(5) parallel und im Wesentlichen symmetrisch zur Längsachse des Vorhangs (5) verlaufend
durch eine Reihe von Ösen (8) an dem Vorhang (5) geführt sind und mit den Endabschnitten
an den die Fenster- oder Türöffnung begrenzenden Rahmen mittels lösbar befestigter
Schnurschuhe (9a, 9b, 10a, 10b) fixiert sind und an der mindestens einen Betätigungsstange
oder - schiene (6, 7) mittels Umlenkmittel (11) von einer Seite zur anderen Seite
hin verlaufend umgelenkt angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorhang (5) mit den Laufschnüren (1, 2, 3, 4) nach dem Lösen der Schnurschuhe
(9a, 9b, 10a, 10b) mitsamt den Ösen und den Umlenkmitteln (11) von der mindestens
einen Betätigungsstange oder -schiene (6, 7) und von dem Rahmen abziehbar ist.
2. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkmittel (11) Halter sind, die mindestens eine ösenförmige Aufnahme (12)
aufweisen, durch die mindestens eine umgelenkte Laufschnur (1, 2, 3, 4) hindurchgeführt
ist, welche Halter an der Betätigungsstange abziehbar befestigt sind.
3. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch die ösenförmigen Aufnahmen (12) weitere bereits umgelenkte Laufschnüre (1,
2, 3, 4) geführt sind oder die Halter (11) jeweils eine ösenförmige Aufnahme (12)
für die umzulenkenden Laufschnüre (1, 2, 3, 4) oder die Laufschnürenabschnitte und
eine oder mehrere in Längsrichtung der Betätigungsstange oder - schiene (6, 7) verlaufende
Durchgangsösen für die oder den im Wesentlichen parallel zur Längsachse der Betätigungsstange
oder -schiene (6, 7) verlaufenden Laufschnurabschnitt der jeweiligen Laufschnur (1,
2, 3, 4) aufweisen.
4. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halter (11) mittels Rast-und/oder Klemmelemente (13) und/oder Haken (14) in Ausnehmungen
oder Aufnahmen (15) in oder an den Profilen (16) der Betätigungsstange oder -schiene
(6, 7) einsetzbar oder direkt hieran steck- und lösbar befestigt sind oder auf vorgesehene
Träger oder Profile (16) auf- oder anklippbar sind und dass die Halter (11) aus Kunststoff
und die Betätigungsstange oder -schiene (6, 7) aus einem Kunststoff- oder Aluminiumprofil
bestehen.
5. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Betätigungsstangen oder -schienen (6, 7) an den beiden Enden eines
Vorhanges (5) vorgesehen sind.
6. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Teilvorhänge in Kaskade hintereinander angeordnet sind, die die Fenster-
oder Türöffnung mindestens teilweise überspannen, und dass die Teilvorhänge unabhängig
voneinander über Laufschnüre frei verstellbar oder auf gemeinsamen Laufschnüren angeordnet
sind, wobei die aneinanderstoßenden Betätigungsstangen oder -schienen voneinander
entfernbar oder aufeinanderzubewegbar sind.
7. Beschattungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über die Breite oder Höhe des Vorhanges verteilt mehrere Laufschnüre (1, 2, 3, 4)
und Umlenkmittel (11) hieran vorgesehen sind, wobei die Enden der Zugschnüre (1, 2,
3, 4) mit den Schnurschuhen (9a, 9b, 10a, 10b) in den Eckenbereichen der Fenster-
oder Türöffnungen seitlich auf den Stirnseiten der Betätigungsstange und/oder -schiene
(6, 7) verlaufend lösbar fixiert sind oder verteilt oberhalb bzw. neben den Ösenreihen
des Vorhanges (5) lösbar am Rahmen fixiert sind.
8. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die äußeren Laufschnüre (1, 2, 3, 4) durch eine Reihe von Ösen (8) an den Außenbereichen
des Vorhanges (5), parallel zur jeweiligen Längskante verlaufend, eingezogen sind.
9. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an der Betätigungsstange oder -schiene (6, 7) Spannelemente (17) vorgesehen
sind, die unter der Wirkung von Federn (18) die Laufschnüre (1, 2, 3, 4) derart untergreifen,
dass diese gespannt anliegen und beim Abnehmen des Vorhanges (5) von diesen abziehbar
sind, wobei die Spannelemente Umlenkrollen (19) oder Umlenkgleitbolzen aufweisen,
die zugleich die Laufschnüre (1, 2, 3, 4) in Richtung der Befestigungsvorrichtung
für die lösbar fixierten Befestigungsschuhe (9a, 9b, 10a, 10b) umlenken, oder mindestens
an einem Schnurschuh (9a, 9b, 10a, 10b) einer Laufschnur Spannmittel für die Laufschnüre
(1, 2, 3, 4) vorgesehen sind.
10. Beschattungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorhang ein vertikaler Falt- oder Raffvorhang oder ein gefalteter Plissee-Vorhang
ist und anstelle von Ösen (8) in den durch Faltung gebildeten Faltenstreifen Durchgangslöcher
eingestanzt oder eingearbeitet sind, durch die die Laufschnüre (1, 2, 3, 4) hindurchgeführt
sind, wobei mindestens ein Endstreifen an mindestens einer Betätigungsstange oder
-schiene (6, 7) lösbar fixiert ist und die Laufschnüre (1, 2, 3, ,4) durch die mindestens
eine ösenförmige Aufnahme (12) des Halters (11) geführt umgelenkt sind.
11. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsschiene (6, 7) eine Profilschiene (16) mit mindestens einer Aufnahmefläche
für ein Flächenreißverschlusselement (20) und mit mindestens einem Längsprofil zur
Rast- oder Einhakbefestigung an dem Halter (11) und/oder an der Aufnahme (15) für
die Halter (11) und/oder von Lagerelementen (22) für die Lagerung der von der Laufschnur
untergriffenen federbelasteten Spannelemente (17) ist und dass an dem zu befestigenden
Vorhangstreifen die dazugehörenden Gegenflächenreißverschlusselemente (23) vorgesehen
sind.
12. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Betätigungsstange oder -schiene (6, 7) Druckknopfelemente, Reißverschlusselemente,
Noppen und/oder andere Befestigungsmittel und an dem zu befestigenden Vorhangstreifen
des Vorhanges (5) die dazugehörenden Gegenverbindungselemente vorgesehen sind.
13. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei horizontaler Anordnung der Beschattungseinrichtung oben- und untenseitig am Rahmen
der Fenster- oder Türöffnung Führungsschienen zur Aufnahme von Lagerenden oder Lageransätzen
an der oder den Betätigungsstangen oder -schienen vorgesehen sind.
14. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halter (11) jeweils ein abgewinkelt angebrachtes Flächenelement (24) aus einem
mit dem Vorhang (5) vernähbaren oder ankleb- oder anschweißbaren Material aufweisen
und/oder aus härterem Kunststoff und das Flächenelement (24) aus Weichkunststoff bestehen
und beide eine Einheit bilden.
15. Beschattungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (11) oder die Wand der Öse (8) aus Hartkunststoff mit glatter Oberfläche
besteht oder dass zur Regelung der Abrollkraft seitlich zur Öse (8) Drähte, insbesondere
Federdrähte, angeordnet sind.