[0001] Die Erfindung betrifft einen am Körper tragbaren Gegenstand mit Erinnerungsfunktion
zur Flüssigkeitsaufnahme und/oder Medikamentenaufnahme.
[0002] Zumeist trinken Menschen weniger Flüssigkeit als es für ihre Gesundheit optimal ist.
Aus diesem Grund werden elektronische Vorrichtungen, die eine Zeitmesseinrichtung
und eine Signalvorrichtung enthalten vorgeschlagen, durch welche Menschen an das Erfordernis
des Trinkens erinnert werden.
[0003] Die
DE 10 2005 058 28 A1 und die
DE 203 10 569 U1 zeigen Vorrichtungen, welche wie eine Armbanduhr getragen werden können, welche dazu
programmiert werden können, zu bestimmten Zeitpunkten als Erinnerung an eine durchzuführende
Handlung ein fühlbares Signal abzugeben und dabei auch die Handlung durch eine Anzeige
auf einem Display zu symbolisieren. Die Anwendung eines fühlbaren Reizes anstatt beispielsweise
eines akustischen Signals ist vorteilhaft, weil den fühlbaren Reiz niemand außer der
Person die die Vorrichtung trägt, wahrnimmt. Ein typischer Anwendungsfall für die
Vorrichtungen ist das Erinnern an die erforderliche Aufnahme von Flüssigkeit. Um das
Erinnerungssignal abzustellen ist eine Quittierung in Form eines Tastendrucks erforderlich.
Für viele, vor allem gebrechlichere oder senile Menschen sind die Vorgänge des Einstellens
der Geräte und des erforderlichen Quittierens zu lästig und zu kompliziert.
[0004] Gemäß der
DE 203 12 661 U1 wird zur Abhilfe davon vorgeschlagen, als Erinnerer nur ein Armband zu verwenden,
von welchem in periodischen Zeitabständen ein fühlbarer Reiz auf die das Armband tragende
Person ausgeübt wird. Der Reiz wird durch Einschalten eines eingebauten kleinen Unwuchtmotors
erzeugt. Er ruft eine fühlbare Vibration jenes Teils des Armbandes hervor in den er
eingebaut ist. Der Unwuchtmotor wird automatisch nach kurzer Zeit wieder abgeschaltet.
Eine Quittierung ist nicht erforderlich und auch nicht möglich. Damit das Gerät in
den Nachtstunden nicht meldet, kann man programmieren, dass diese Funktion in den
Nachtstunden nicht gegeben ist und man kann das Gerät mittels eines Schalters einfach
ausschalten. Das Gerät ist sicher besser verwendbar als die zuvor beschriebenen Geräte.
Wenn man bedenkt, dass die Anwender bei denen ein derartiges Gerät am wertvollsten
ist, vor allem sehr alte und schon etwa senile Menschen sind, erkennt man aber, dass
das erforderliche Programmieren einer Ruhezeit für die Nachtstunden bzw. das erforderliche
Ausschalten störend ist.
[0005] Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt die Aufgabenstellung an die Erfindung
darin, das aus der
DE 203 12 661 U1 vorbekannte Armband dahingehend zu verbessern, dass die Erinnerungsfunktion automatisch
abgeschaltet wird, wenn das Armband abgenommen wird und automatisch eingeschaltet
wird, wenn es angelegt wird.
[0006] Zum Lösen der Aufgabe wird vorgeschlagen, das Armband mit einem Sensor auszustatten
durch welchen detektiert wird, ob das Armband angelegt ist oder nicht und in Abhängigkeit
vom Sensorergebnis die Erinnerungsfunktion automatisch ein- oder auszuschalten.
[0007] Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien an Beispielen für anwendbare Wirkungsprinzipien
des Sensors genannt:
- Das Armband ist mit einem Verschluss von einer geöffneten Stellung in eine geschlossene
Stellung und umgekehrt überführbar. Durch die Stellung des Verschlusses, geöffnet
oder geschlossen, werden elektrische Kontakte, welche Teil der Verschlussteile sind,
voneinander getrennt oder miteinander verbunden. In Abhängigkeit davon ob Strom über
die Kontakte fließen kann oder nicht, wird die Erinnerungsfunktion ein- oder ausgeschaltet.
- Das Armband ist an einer dem Arm zugewandten Seite mit einer stark streuenden Lichtquelle,
bevorzugt mit engem, im Infrarotbereich liegendem Spektralbereich ausgestattet, sowie
mit einem im Nahbereich der Lichtquelle angeordneten, bevorzugt nur in diesen Spektralbereich
empfindlichen optischen Sensor. Wenn das Band angelegt ist, wird emittiertes Licht
in höherem Maß als sonst auf den optischen Sensor zurück reflektiert, womit die Tatsache
des Angelegt seins festgestellt werden kann. Durch eine Vergleichsmessung des Sensors
ohne eingeschaltete Lichtquelle kann der Einfluss des Umgebungslichtes herauskompensiert
werden.
[0008] Natürlich braucht - bei diesem und bei allen weiteren Messprinzipien - nicht ständig
gemessen zu werden. Es reicht beispielsweise etwa alle zwei Minuten kurz zu messen.
[0009] Wenn ein Messprinzip angewandt wird, bei welchem durch die Messungen nur so geringem
Energieverbrauch verursacht wird, dass dieser gegenüber dem Energieaufwand, für den
Erinnerungsreiz unbedeutend gering ist, kann natürlich auch "jederzeit", also kontinuierlich
oder quasikontinuierlich gemessen werden.
- Das Armband ist mit mehreren elektrischen Kontakten versehen, welche ggf. an der Haut
der ggf. das Armband tragenden Person anliegen. Wenn ein bestimmter (niedrigerer)
ohmscher elektrischer Widerstand zwischen den Kontakten gemessen wird, wird das als
Zeichen dafür genommen, dass das Armband angelegt ist, andernfalls dafür, dass das
Armband abgelegt ist und die Erinnerungsfunktion auszuschalten ist.
- Am Armband sind mehrere Elektroden in einem Abstand zueinander angeordnet. Die Elektroden
können gegenüber der Umgebung galvanisch isoliert sein. Zumindest eine Elektrode ist
so angeordnet, dass sie im Nahbereich des Armes der das Armband tragenden Person liegt,
wenn das Armband angelegt ist. Zwischen den Elektroden wird ein elektrischer Spannungsimpuls
mit hochfrequenten Signalanteilen angelegt. Form und/oder Größe des dazugehörigen
Stromverlaufes werden stark von der zwischen den Elektroden wirkenden elektrischen
Kapazität beeinflusst. Diese Kapazität wird wiederum davon beeinflusst, ob sich der
Arm der das Armband tragenden Person im Nahbereich vor mindestens einer Elektrode
befindet, oder ob vor den Elektroden einfach nur Luft liegt. In Abhängigkeit von Form
und/oder Größe von besagtem Stromverlauf, durch welchen gekennzeichnet wird ob das
Armband an- oder abgelegt ist, wird die Erinnerungsfunktion ein- oder ausgeschaltet.
- Das Armband ist an einer Seite, welche ggf. am Arm der das Band tragenden Person anliegt,
mit einem Drucktaster ausgestattet. Wenn das Band getragen wird ist der Taster gedrückt
und die Erinnerungsfunktion eingeschaltet, wenn es nicht getragen wird ist der Taster
nicht gedrückt und die Erinnerungsfunktion ist ausgeschaltet.
- Das Armband ist mit zwei Temperaturfühlern ausgestattet, wobei ein Fühler an der Seite
misst, die ggf. am Arm der das Band tragenden Person anliegt misst und der zweite
Fühler an der gegenüberliegenden Seite des Bandes. Wenn beide Ergebnisse deutlich
unterschiedlich sind und das Ergebnis an der Seite des Armes näher an der üblichen
Körpertemperatur eines Menschen liegt, wird die Erinnerungsfunktion eingeschaltet,
ansonsten ausgeschaltet.
- Das Armband ist mit einem Bewegungssensor ausgestattet. Bewegungen des Armbandes werden
registriert. Wenn über einen längeren Zeitraum keine Bewegung stattfindet, wird die
Erinnerungsfunktion ausgeschaltet. Wenn wieder eine Bewegung stattfindet, wird sie
wieder eingeschaltet.
[0010] Es ist vorteilhaft, den Elektronikteil des Armbandes dahingehend auszustatten, dass
Erinnerungsintervall, also der Zeitabstand zwischen zwei Zeitpunkten an denen die
Abgabe eines fühlbaren Reizes startet, einstellbar ist. In einer vorteilhaften, weil
einfach und robust realisierbaren Ausführungsform, geschieht dies mit Hilfe eines
Tastschalters, durch welchen das Erinnerungsintervall von einem voreingestellten Mindestwert
aus mit jeweils einem Tastendruck um eine bestimmte Dauer erhöht wird bis ein Maximalwert
erreicht ist. Wenn dann der Tastschalter ein weiteres Mal gedrückt wird, wird das
Erinnerungsintervall wieder auf den kleinstmöglichen Wert zurück gestellt und kann
dann wieder mit jedem Tastendruck erhöht werden.
[0011] Beispielsweise kann das kleinste Erinnerungsintervall 0,5 Stunden betragen. Mit jedem
Tastendruck wird der Wert um 0,5 Stunden erhöht, bis zu einem Maximalintervall von
6 Stunden. Wenn man dann den Tastschalter noch einmal drückt, wird der Zeitabstand
wieder auf 0,5 Stunden zurückgestellt. Auf diese Weise ist das Armband nicht nur als
Trinkerinnerer sondern auch für die Erinnerung an Medikamentenaufnahme verwendbar.
[0012] Vorteilhafter Weise sollte die Elektronik des Armbandes so ausgelegt werden, dass
die Dauer, um welche das Erinnerungsintervall bei jedem Tastendruck erhöht werden
kann, weitgehend beliebig programmierbar ist. Damit kann der gleiche Elektroniktyp
für sehr viele verschiedenartige Erinnerungsfunktionen verwendet werden. Die Einstellung
oder Umstellung von der besagten Dauer sollte dabei im Herstellerwerk oder in einem
Fachgeschäft oder in einer Fachwerkstätte erfolgen können.
[0013] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist der Tastschalter durch seine Einbaulage
vor versehentlichem Druck geschützt.
[0014] Dazu kann beispielsweise die Tastfläche des Tastschalters in einer derart engen Vertiefung
angeordnet sein, dass man einen spitzen Gegenstand braucht um sie zu erreichen und
betätigen zu können.
[0015] Oder der gesamte Elektronikteil des Armbandes, welcher auch den Tastschalter umfasst,
ist im normalen Betriebszustand durch ein Gehäuse umgeben. Nur wenn der Elektronikteil
aus dem Gehäuse herausgezogen ist, ist der Tastschalter erreichbar und betätigbar
und damit das Erinnerungsintervall veränderbar.
[0016] In einer vorteilhaften Kombination beider Bauweisen ist der gesamte Elektronikteil
des Armbandes, welcher auch den Tastschalter umfasst, im normalen Betriebszustand
durch ein Gehäuse umgeben. Der Tastschalter ist dabei auch bei im Gehäuse eingeschobenem
Elektronikteil mittels eines spitzen Gegenstandes, erreichbar und betätigbar. Wenn
der Elektronikteil aus dem Gehäuse herausgezogen ist, kann der Tastschalter alternativ
auch direkt mit einem Finger betätigbar sein.
[0017] Es wäre auch möglich, den Tastschalter an der Innenseite des Armbandes anzubringen,
also an einer Fläche des Armbandes, welche, wenn das Armband bestimmungsgemäß getragen
wird, am Arm der das Armband tragenden Person anliegt oder zumindest dem Arm zugewandt
liegt. Bevorzugt ist der Tastschalter dann in einer flachen Vertiefung des Armbandes
angebracht, sodass er während des Tragens des Armbandes nicht versehentlich betätigt
werden kann, wohl aber bei abgenommenem Armband mit einem Finger durch gezielten Druck
betätigbar ist.
[0018] Bisher wurde der zur Erinnerung an Flüssigkeit dienende, erfindungsgemäße Gegenstand
immer als Armband beschrieben, da dies auf Grund der guten Handhabbarkeit eine sehr
vorteilhafte Ausführungsform ist.
[0019] Es sei hiermit darauf hingewiesen, dass es im Rahmen der Erfindung ebenso möglich
ist, den Gegenstand als Halsband oder als an einer anderen Stelle des Körpers getragenes
Schmuckstück oder als Teil eines Kleidungsstückes auszuführen.
1. Am Körper tragbarer Gegenstand mit Erinnerungsfunktion zur Flüssigkeitsaufnahme und/oder
Medikamentenaufnahme, wozu der Gegenstand in periodischen Zeitabständen einen fühlbaren
Reiz abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand einen Sensor aufweist, durch welchen detektierbar ist, ob er am Körper
eines Menschen angelegt ist oder nicht und dass der Gegenstand eine Steuerschaltung
aufweist, durch welche die Erinnerungsfunktion in Abhängigkeit vom Sensorergebnis
einschaltbar und ausschaltbar ist.
2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Band ist, welches einen Körperteil eines Menschen ringförmig umfasst.
3. Gegenstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Verschluss aufweist, mit Hilfe dessen er von einem ringförmig geschlossenen
Zustand in einen offenen Zustand bringbar ist wobei der Sensor durch elektrische Kontakte
gebildet ist, die an den Verschlussteilen angeordnet sind und mit dem Schließen oder
Öffnen des Verschlusses miteinander verbunden oder voneinander getrennt werden.
4. Gegenstand nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor als Messeinrichtung für die elektromagnetische Strahlung realisiert ist,
welche ggf. von der Haut der den Gegenstand tragenden Person ausgestrahlt bzw. reflektiert
wird.
5. Gegenstand nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor durch Messung des elektrischen Widerstandes zwischen Elektroden realisiert
ist, welche ggf. mit der Haut der den Gegenstand tragenden Person in Berührung kommen.
6. Gegenstand nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor durch Messung der Kapazität zwischen Elektroden realisiert ist von denen
zumindest eine Elektrode ggf. an oder im Nahbereich der Haut der den Gegenstand tragenden
Person angeordnet ist.
7. Gegenstand nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor durch einen Drucktaster realisiert ist, welcher durch das Anliegen des
Gegenstandes am Körper der den Gegenstand tragenden Person gedrückt wird.
8. Gegenstand nach Anspruch 1 oder Anspruch 2" dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor durch einen oder mehrere Temperaturfühler realisiert ist.
9. Gegenstand nach Anspruch 1 oder Anspruch 2" dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein Bewegungssensor ist.
10. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Armband ist.
11. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Halsband ist.
12. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er Teil eines Kleidungsstückes ist.
13. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Schmuckstück ist.
14. Gegenstand nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Tastschalter aufweist, mit Hilfe dessen der Zeitabstand an welchen ein fühlbaren
Reiz abgegeben wird einstellbar ist, wozu mit jedem Tastendruck der Zeitabstand um
einen konstanten Wert erhöht wird bis ein Maximalwert erreicht ist, nach welchem bei
einem weiteren Tastendruck der Zeitabstand auf einen Mindestwert zurückgesetzt wird.