[0001] Die Erfindung betrifft eine Gelenkverbindung zum Umwandeln einer Linearbewegung in
eine Schwenkbewegung mit einem linear bewegbaren Betätigungselement, mit einem an
dem Betätigungselement angeordneten Kugelgelenkkopf, wobei der Kugelgelenkkopf zum
mindestens teilweisen Übertragen der Linearbewegung des Betätigungselementes auf ein
Drehelement mit dem Drehelement verbunden ist. Ferner betrifft die Erfindung eine
Spannvorrichtung zum Spannen von Werkstücken auf Maschinen, Vorrichtungen und/oder
Paletten mit einer solchen Gelenkverbindung.
[0002] Eine derartige Gelenkverbindung sowie eine entsprechende Spannvorrichtung sind aus
der
DE 43 07 058 bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Spannvorrichtung mit einem Spannhebel, der
zum Einsetzen oder Herausnehmen eines Werkstückes in einen Spannbereich einschwenkbar
und aus diesem herausschwenkbar ist. Dabei ist die Gelenkverbindung derart ausgebildet,
dass der Spannhebel mit seinem Drehgelenk in einer Schiebegelenknut verschieblich
an einem Gehäuse gelagert ist und die Kippbewegung des Spannhebels über einen Spannkolben
erfolgt. Hierbei wird die Kraft des Spannkolbens auf den Spannhebel mittels eines
Kugelbolzens übertragen.
[0003] Nachteilig ist hierbei, dass die Drehachse des Spannhebels verschieblich gestaltet
ist. Hierdurch sind bei quer zur Spannrichtung bzw. Hauptwirkrichtung auf den Spannhebel
wirkenden Kräften lediglich Reibkräfte auf das Gehäuse übertragbar. Bei quer zur Hauptwirkrichtung
wirkenden Kräften wirkt mindestens eine Kraftkomponente in Längsrichtung der Schiebegelenknut.
Diese in Längsrichtung der Schiebegelenknut wirkenden Kräfte werden nicht vom Gehäuse
aufgenommen, sondern wirken auf den Spannkolben selbst. Hierdurch besteht jedoch die
Gefahr, dass die Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt wird und/oder die übertragbaren
Spannkräfte reduziert werden.
[0004] Des Weiteren ist die Drehachse des verschiebbaren Gelenkes hohen Belastungen ausgesetzt.
Insbesondere bei hohen Belastungen kann sich die Gelenkachse durchbiegen. Somit besteht
die Gefahr, dass die Bauelemente bezüglich der verschiebbaren Drehachse des Spannhebels
einem erhöhten Verschleiß unterliegen, wodurch die Funktionsfähigkeit gefährdet sein
kann oder ein erhöhter Wartungsbedarf besteht. Des Weiteren ist eine derartige Gelenkverbindung
nur unzureichend für eine raumsparende Konstruktion einer Spannvorrichtung geeignet.
Zudem schwächt die Schiebegelenknut in Abhängigkeit von ihrer Anordnung das Gehäuse
oder den Spannhebel, welche sich insbesondere bei hohen Belastungen verziehen können.
Aufgrund eines Durchbiegens der Drehachse und/oder des Gehäuses bzw. Spannhebels wird
beispielsweise bei einer Spannvorrichtung die maximale Spannkraft auf ein Werkstück
begrenzt.
[0005] Es ist das der Erfindung zugrunde liegende Problem, eine Gelenkverbindung der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein unmittelbares Einwirken von, insbesondere
quer zur Hauptwirkrichtung, auf das Drehelement wirkenden Kräften auf das Betätigungselement
möglichst weitgehend vermieden wird. Zudem sollte die Montage erleichtert und der
Raumbedarf verringert sein. Hierbei muss insbesondere in Bezug auf eine Spannvorrichtung
ein großer Schwenkwinkel realisierbar sein, um einen Spannhebel in und aus einem Spannbereich
zu schwenken. Zugleich muss eine funktionssichere Verbindung zwischen dem Betätigungselement
und dem Spannhebel realisiert sein, damit auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen,
wie beispielsweise aufgrund von Verschmutzungen wie Spänen, Kühlmitteln und/oder dergleichen
mehr, ein zuverlässiger Betrieb gewährleistet ist. Zudem sollte die Anzahl der Bauteile
reduziert werden, wodurch der Montageaufwand sowie die Herstellungs-und Montagekosten
reduzierbar sind.
[0006] Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird dadurch gelöst, dass das Drehelement
an einer örtlich feststehenden Drehachse drehbar gelagert ist und der Kugelgelenkkopf
verschiebbar in dem Drehelement geführt ist.
[0007] Die örtlich feststehende Drehachse ist derart ausgeführt, dass ein entsprechendes
stationäres Gelenk die auf sie wirkenden Belastungen, insbesondere aus verschiedenen
Richtungen, aufnimmt. Hierbei ist einerseits aufgrund der fehlenden Verschiebbarkeit
der Drehachse des Drehelementes eine hohe Betriebszuverlässigkeit gegeben und andererseits
sind Gelenkverbindungen mit geringen Ausmaßen realisierbar. Hierdurch sind insbesondere
sehr kompakte Spannvorrichtungen, beispielsweise mit einem schlanken Gabelkopf zur
Aufnahme bzw. Lagerung eines Spannhebels, herstellbar. Eine örtlich feststehende Drehachse
ist jedoch erst dadurch realisierbar, dass die Linearbewegung des Betätigungselementes
mittels eines in dem Drehelement verschiebbaren Kugelgelenkkopfes auf das Drehelement
übertragbar und hierbei in eine Schwenkbewegung umwandelbar ist. Nach einer weiteren
auch eigenständig anwendbaren Ausführungsform ist der Kugelgelenkkopf verschiebbar
mit einer Schiebeführung, insbesondere einer Leiste, verbunden, wobei die Schiebeführung
fest an dem Drehelement angeordnet ist. Somit lassen sich Drehelemente durch die Montage
einer geeignet gestalteten Leiste derart ausrüsten oder nachrüsten, dass mittels der
Aufnahme des Kugelgelenkkopfes in der Leiste eine erfindungsgemäße Gelenkverbindung
auf einfache Weise herstellbar ist.
[0008] Nach einer Weiterbildung ist der Kugelgelenkkopf in einer Nut des Drehelementes verschiebbar
geführt. Die Nut ist insbesondere auf der dem Betätigungselement zugewandten Seite
des Drehelementes angeordnet. Der Kugelgelenkkopf ist derart in der Nut des Drehelementes,
insbesondere aufgrund geeigneter Schultern der Nut, aufgenommen, dass eine separate
Stiftverbindung zwischen Kugelgelenkkopf und Drehelement vermieden ist. Hierdurch
wird die Anzahl der notwendigen Bauelemente und damit zugleich der Montageaufwand
sowie die Herstellungs- und Montagekosten reduziert. Vorzugsweise ist der Kugelgelenkkopf
für einen sicheren Halt in Richtung der Linearbewegung von der Nut mindestens teilweise
umfasst, wobei zur Aufnahme und/oder Führung eines Kugelgelenkkopfhalses in einem
dem Betätigungselement zugewandten Bereich der Nut ein Durchbruch vorgesehen ist.
Das Umfassen des Kugelgelenkkopfes erfolgt insbesondere mittels geeigneter Schultern
der Nut. Diese Schultern dienen zum Zurückführen des Drehelementes, beispielsweise
eines als Spannhebel ausgebildeten Drehelementes aus dem Spannbereich heraus. Dabei
reichen Punktkontakte des Kugelgelenkkopfes mit den Schultern für eine hinreichende
Rückholkraft aus. Aufgrund der Punktanlage des Kugelgelenkkopfes auf den Schultern
der Nut ist beispielsweise bei einer Spannvorrichtung mit der erfindungsgemäßen Gelenkverbindung
gewährleistet, dass die Funktionsfähigkeit, insbesondere aufgrund einer Ansammlung
von Schmutzpartikeln, wie beispielsweise Späne, nicht gefährdet ist. Der Kugelgelenkkopf
ist mittels des Kugelgelenkkopfhalses mit dem Betätigungselement verbunden. Zur Aufnahme
und/oder Führung des Kugelgelenkkopfhalses weist der Durchbruch eine Breite auf, die
geringer als der maximale Durchmesser des Kugelgelenkkopfes und etwas breiter als
der Durchmesser des Kugelgelenkkopfhalses ist.
[0009] Vorzugsweise ist der Kugelgelenkkopf in einem verschiebbaren Führungselement, insbesondere
verdrehbar, aufgenommen. Das verschiebbare Führungselement kann als eine Druckschale
ausgebildet sein. Somit sind verschiedene Nutquerschnitte realisierbar, wobei der
Kugelgelenkkopf mittels eines entsprechend des Nutquerschnittes geeignet ausgebildeten
Führungselementes verschiebbar in dem Drehelement bzw. der Nut des Drehelementes geführt
ist. Hierbei ist der Kugelgelenkkopf, insbesondere in Längsrichtung der Nut, verdrehbar
in dem Führungselement gelagert. Hierdurch ist ein großer Schwenkwinkel für das Drehelement
erreichbar. Im Allgemeinen ist eine Verdrehbarkeit des Kugelgelenkkopfes in dem Führungselement
quer zur Längsrichtung der Nut entbehrlich. Beispielsweise ist die Drehachse bezüglich
ihrer Längsachse rechtwinklig zur Längsrichtung der Nut angeordnet. Weiter kann das
Drehelement derart in einem Gehäuse, insbesondere einem Gabelkopf, angeordnet sein,
dass das Drehelement nur in einer Ebene rechtwinklig zur Drehachse verdrehbar ist.
Somit ist der Kugelgelenkkopf nach einer alternativen auch eigenständig anwendbaren
Ausführungsform als ein Gelenkkopf, insbesondere ein Stiftgelenk, ausgebildet, wobei
ausschließlich eine Verdrehbewegung des Gelenkkopfes rechtwinklig zur Längsrichtung
der Drehachse realisierbar ist.
[0010] Nach einer weiteren Ausführungsform ist ein Mittelpunkt des Kugelgelenkkopfes, insbesondere
aufgrund des Führungselementes, exzentrisch zu einem Mittelpunkt der Nut und/oder
des Führungselementes in Richtung des Durchbruches verschoben. Vorzugsweise ist das
Führungselement innerhalb der Nut und von dem Durchbruch abgewandt angeordnet. Hierbei
ist die Nut insbesondere als eine Bohrung mit einem kreiszylindrischen Querschnitt
ausgebildet.
[0011] Vorzugsweise ist das Führungselement aufgrund der Aufnahme des Kugelgelenkkopfes
und einer Anlage des Kugelgelenkkopfes an der Nut im Bereich des Durchbruches mittig
in Längsrichtung der Nut zentriert. Insbesondere aufgrund einer Anlage des Kugelgelenkkopfes
an geeigneten Schultern der Nut im Bereich des Durchbruches und des von dem Durchbruch
abgewandt angeordneten Führungselementes sowie der im Querschnitt als zylindrische
Bohrung ausgebildeten Nut ist durch die exzentrische Anordnung des Kugelgelenkkopfes
innerhalb der Nut gewährleistet, dass sich das Führungselement selbstständig mittig
in Längsrichtung der Nut zentriert.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform liegt der Mittelpunkt des Kugelgelenkkopfes in
einer ersten Endstellung des Drehelementes über einer Auflageebene des Drehelementes,
wobei vorzugsweise ein Auflagepunkt in der Auflageebene auf der von dem Kugelgelenkkopf
abgewandt liegenden Seite der Drehachse liegt. Hierdurch ist, insbesondere bei einer
sehr kompakten Bauweise, beispielsweise einer Spannvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen
Gelenkverbindung, ein hinreichender Hubweg des Betätigungselementes realisierbar.
Bei einer Spannvorrichtung entspricht die Auflageebene einer Spannebene, in der ein
als Spannhebel ausgebildetes Drehelement in der ersten Endlage auf einem Werkstück
aufliegt.
[0013] Vorzugsweise ist die Drehachse des Drehelementes mit dem Auflagepunkt des Drehelementes
auf der quer, insbesondere rechtwinklig, zur Richtung der Linearbewegung ausgerichteten
Auflageebene angeordnet. Hierdurch ergibt sich insbesondere bei einer Spannvorrichtung
eine ideale Auflageebene in der Gestalt einer Spannebene, wodurch eine hohe Spannkraft
mittels des Drehelementes über den Auflagepunkt in beispielsweise ein zu spannendes
Werkstück eingeleitet werden kann.
[0014] Nach einer weiteren Ausführung ist die Nut für eine hinreichende Hebelwirkung in
der ersten Endstellung mit einem spitzen Winkel, bevorzugt mit einem Winkel zwischen
1° ° und 45°, besonders bevorzugt mit einem Winkel von 10°, zu der Auflageebene geneigt.
Vorzugsweise liegt ein Schnittpunkt der Auflageebene mit einer hierzu geneigten Mittelpunktlinie
der Nut und/oder des Führungselementes auf der von dem Kugelgelenkkopf abgewandt liegenden
Seite der Drehachse. Hierbei ergibt sich die Hebelwirkung bzw. ein Hebelarm unter
Berücksichtigung des Verhältnisses zwischen dem Abstand des Kugelgelenkkopfes, insbesondere
dessen Mittelpunkt, und der Drehachse einerseits sowie dem Abstand der Drehachse und
dem Auflagepunkt andererseits. Ein Neigungswinkel von 10° hat sich hierbei in der
Praxis im Zusammenhang mit Spannvorrichtungen, insbesondere auch bei austauschbaren
Spannhebeln mit unterschiedlichen Ausladungen bzw. Auskraglängen, als ein hinreichendes
geometrisches Mittel ergeben, um auch eine ausreichende Hebelwirkung am Auflagepunkt
des Spannhebels zu bewirken. Aufgrund des über der Auflageebene des Drehelementes
liegenden Mittelpunktes des Kugelgelenkkopfes in der ersten Endstellung des Drehelementes
entsteht, insbesondere beim Spannen bei einer Spannvorrichtung, am Mittelpunkt des
Kugelgelenkkopfes eine rechtwinklig zur Linearbewegung des Betätigungselementes ausgerichtete
Kraftkomponente durch die Reibung des Führungselementes in der Nut in Richtung der
Drehachse. Hierdurch würde sich das verschieblich in der Nut geführte Führungselement
in Richtung der Drehachse des Drehelementes bewegen und sich somit einseitig an den
Kugelgelenkkopf anlegen. Dadurch würde das Betätigungselement seitlich ungleich belastet.
Aufgrund der geneigten Nut wird nun aufgrund einer Keilschräge der das Führungselement
verschiebenden Kraft entgegengewirkt. Hierdurch wird eine einseitige Belastung des
Kugelgelenkkopfes und damit auch des Betätigungselementes vermieden.
[0015] Nach einer weiteren Ausführungsform der Spannvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen
Gelenkverbindung weist die Spannvorrichtung ein als Spannkolben ausgebildetes Betätigungselement
zum Erzeugen einer Linearbewegung und einen an dem Spannkolben angeordneten Kugelgelenkkopf
auf, wobei der Kugelgelenkkopf zum mindestens teilweise Übertragen der Linearbewegung
des Spannkolbens auf ein als Spannhebel ausgebildetes Drehelement mit dem Spannhebel
verbunden ist, der Spannhebel an einer örtlich feststehenden Drehachse drehbar gelagert
ist und der Kugelgelenkkopf verschiebbar in dem Spannhebel geführt ist. Vorzugsweise
ist der Spannhebel in einer ersten Endstellung, insbesondere zum Spannen eines Werkstückes,
in einen Spannbereich eingeschwenkt und in einer zweiten Endstellung, insbesondere
zum Einsetzen oder Herausnehmen des Werkstückes, aus dem Spannbereich herausgeschwenkt.
Hierdurch wird das Einsetzen und/oder Herausnehmen des Werkstückes aus dem Spannbereich
erleichtert.
[0016] Mittels des sich selbst zentrierenden Führungselementes im Zusammenhang mit dem exzentrisch
in der Nut angeordneten Kugelgelenkkopf wird ein großer Schwenkwinkel des Spannhebels
ermöglicht, ohne dass der Spannhebel mit dem Kugelgelenkkopfhals kollidiert. Aufgrund
des großen Schwenkwinkels und des sich damit ergebenden ebenfalls großen Spannhebelschwenkes
ist eine große Spannhebelausladung realisierbar. Gleichzeitig erlaubt die erfindungsgemäße
Gelenkverbindung eine kompakte Bauweise der Spannvorrichtung, wobei gleichzeitig große
Spannkräfte übertragbar sind. Weiter ist eine leichte Montage und/oder ein leichtes
Austauschen des Spannhebels realisierbar, wobei insbesondere eine Stiftverbindung
bei der Gelenkverbindung vermieden wird.
[0017] Von besonderem Vorteil ist eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Gelenkverbindung
und/oder einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung zum Spannen beim Bearbeiten und/oder
Herstellen von Werkstücken.
[0018] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1 1
- eine Spannvorrichtung mit einer Gelenkverbindung mit den Erfindungsmerkmalen in einer
Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Spannvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer ersten Endstellung in einem teilweisen
geschnittenen Ausschnitt,
- Fig. 3
- die Gelenkverbindung gemäß Fig. 1 und 2 im Querschnitt, und
- Fig. 4
- die Spannvorrichtung gemäß Fig. 2 in einer zweiten Endstellung im Längsschnitt.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Spannvorrichtung 10 mit einer erfindungsgemäßen Gelenkverbindung
11 in einer Seitenansicht. Hierbei wird mittels der Gelenkverbindung 11 eine Linearbewegung
eines Betätigungselementes 17 in eine Schwenkbewegung eines Drehelementes 20 um eine
Drehachse 21 umgewandelt. Der Spannvorrichtung 10 ist ein Gehäuse 12 zu entnehmen,
das einen Grundkörper 13 und einen Gabelkopf 14 aufweist.
[0020] Innerhalb des Grundkörpers 13 ist eine Zylinderbohrung 15 angeordnet, der einen Druckkolben
16 aufnimmt. Der Druckkolben 16 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als
ein hydraulisch betriebener Druckkolben 16 ausgebildet. Auf der dem Gabelkopf 14 zugewandten
Seite des Druckkolbens 16 ist an dem Druckkolben 16 ein Betätigungselement 17 angeordnet.
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Betätigungselement 17 als ein Spannkolben
17 ausgebildet. An der von dem Druckkolben 16 abgewandten Seite des Spannkolbens 17
geht der Spannkolben 17 in einen Kugelgelenkkopfhals 18 über. Dieser Kugelgelenkkopfhals
18 trägt einen Kugelgelenkkopf 19.
[0021] An dem von dem Grundkörper 13 abgewandten Ende des Gabelkopfes 14 ist ein Drehelement
20 an dem Gabelkopf 14 montiert. Hierbei ist das Drehelement 20 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als ein Spannhebel 20 ausgebildet. Der Spannhebel 20 ist an einer örtlich feststehenden,
nämlich stationären, nicht verschiebbaren Drehachse 21 mittels einer Gelenkachse 22
drehbar gelagert.
[0022] Auf der dem Kugelgelenkkopf 19 zugewandten Seite des Spannhebels 20 ist der Kugelgelenkkopf
19 in einem Führungselement 23 aufgenommen. Der Kugelgelenkkopf 19 ist mittels des
Führungselementes 23 in einer Nut 24 verschiebbar geführt. Die Nut 24 ist als eine
durchgehende Bohrung innerhalb des Spannhebels 20 ausgebildet. Hierdurch ist gewährleistet,
dass die Gelenkverbindung 11 und damit die Spannvorrichtung 10, beispielsweise bei
einer spanenden Bearbeitung, funktionstüchtig bleibt und die Entstehung eines Spänestaus
weitgehend vermieden wird. Gegebenenfalls in die Nut 24 eintretende Verschmutzungen
werden bei einer Verschiebung des Führungselementes 23, insbesondere im Zusammenspiel
mit Abstreifkanten 35 an dem Führungselement 23, aus der Nut 24 herausgeschoben. Hierdurch
wird auch ein Eindringen von Schmutzpartikeln in das Führungselement 23 hinreichend
vermieden. Der Kugelgelenkkopf 19 ist, insbesondere zusammen mit dem Führungselement
23, zum Herstellen der Gelenkverbindung in eine Nutöffnung 36 der Nut 24 einführbar.
Die Nutöffnung 36 ist an einem von der Drehachse 21 abgewandten Ende der Nut 24 angeordnet.
[0023] Der Fig. 1 ist die Spannvorrichtung 10 einerseits mittels der durchgezogenen Linien
in einer ersten Endstellung sowie andererseits mittels der strichpunktierten Linien
in einer zweiten Endstellung zu entnehmen. In der ersten Endstellung ist der Druckkolben
16 auf die dem Gabelkopf 14 zugewandten Seite der Zylinderbohrung 15 verfahren. Somit
befindet sich der Spannkolben 17 in seiner maximal ausgefahrenen Position. In dieser
Endstellung ist der Spannhebel 20 in einen Spannbereich 25 eingeschwenkt, so dass
sich ein Auflagepunkt 26 in einer Auflageebene 27 befindet. In der ersten Endstellung
liegt der Auflagepunkt 26 des Spannhebels 20 auf einem nicht näher dargestellten Werkstück
auf. Hierdurch ist das Werkstück, beispielsweise auf einem Maschinentisch, festgespannt.
[0024] In der zweiten Endstellung ist der Druckkolben 16 an das dem Gabelkopf 14 abgewandte
Ende der Zylinderbohrung 15 verfahren. Hierdurch ist der Spannkolben 17 in seiner
eingefahrenen Position. Der Spannhebel 20 ist vollständig aus dem Spannbereich 25
herausgeschwenkt. Somit lassen sich in der zweiten Endstellung Werkstücke sehr einfach
und weitgehend barrierefrei aus dem Spannbereich 25 entfernen und/oder in den Spannbereich
25 einbringen.
[0025] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt einer weiteren Spannvorrichtung 10 mit einer erfindungsgemäßen
Gelenkverbindung 11. Hierbei entspricht der Aufbau der der Spannvorrichtung 10 gemäß
Fig. 1. Der Spannhebel 20 befindet sich in der ersten Endstellung. Die Nut 24 ist
bezüglich ihrer Mittelpunktlinie 28 um 10° zur Auflageebene 27 geneigt. Weiter ist
der Mittelpunkt 29 des Kugelgelenkkopfes 19 einerseits über der Auflageebene 27 und
andererseits unterhalb der Mittelpunktlinie 28 der Nut 24 angeordnet. Die Mittelpunktlinie
28 der Nut 24 schneidet sich in einem dem Spannbereich 25 zugewandten Schnittpunkt
30 mit der Auflageebene 27. Ferner weist der Spannhebel 20 auf der dem Spannbereich
25 zugewandten Seite einen Schlitz 31 auf. Dieser Schlitz 31 geht in die Nut 24 über,
wodurch beispielsweise ein Spänestau oder die Ansammlung anderer Schmutzpartikel innerhalb
der Nut 24 weitgehend vermieden wird und damit eine dauerhafte Funktionstüchtigkeit
gewährleistet ist.
[0026] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt des Spannhebels 20 gemäß Fig. 1 und 2. Die Nut 24
ist als eine kreiszylindrische Bohrung ausgebildet. An der dem Kugelgelenkkopfhals
18 zugewandten Seite weist die Nut 24 einen Durchbruch 32 zur Aufnahme und/oder Führung
des Kugelgelenkkopfhalses 18 auf. Hierdurch bilden sich im Bereich des Durchbruchs
32 Schultern 33. Auf den Schultern 33 liegt der Kugelgelenkkopf 19 mittels einer Punktauflage
auf. Hierdurch wird zugleich die Entstehung eines Spänestaus, beispielsweise bei einer
spanenden Bearbeitung eines Werkstückes, weitgehend vermieden. Das Führungselement
23 wird aufgrund der exzentrischen Lage des Mittelpunktes 29 des Kugelgelenkkopfes
19 gemäß dem Pfeil 34 selbständig zentriert.
[0027] Fig. 4 zeigt die Spannvorrichtung 10 gemäß Fig. 2 in der zweiten Endstellung. Hierbei
ist der Spannkolben 17 vollständig in dem Grundkörper 13 eingefahren. Das Führungselement
23 befindet sich an dem von der Drehachse 21 abgewandten Ende der Nut 24. Der Spannhebel
20 ist in dieser zweiten Endstellung vollständig aus dem Spannbereich 25 herausgeschwenkt.
[0028] Die Gelenkverbindung 11 zwischen dem Spannhebel 20 und dem Kugelgelenkkopf 19 ermöglicht
somit eine stationäre, stabile Lagerung des Spannhebels in einem Gabelkopf 14. Hierdurch
sind kompakte Spannvorrichtungen realisierbar, die hinreichend große Spannkräfte zum
Spannen eines Werkstückes übertragen. Zudem wird aufgrund der stiftlosen Verbindung
zwischen dem Spannhebel 20, dem Führungselement 23 und/oder dem Kugelgelenkkopf 19
eine schnelle Montage bzw. ein einfacher Austausch des Spannhebels 20 durchführbar.
Bezugszeichenliste:
[0029]
- 10
- Spannvorrichtung
- 11
- Gelenkverbindung
- 12
- Gehäuse
- 13
- Grundkörper
- 14
- Gabelkopf
- 15
- Zylinderbohrung
- 16
- Druckkolben
- 17
- Betätigungselement, Spannkolben
- 18
- Kugelgelenkkopfhals
- 19
- Kugelgelenkkopf
- 20
- Drehelement, Spannhebel
- 21
- Drehachse
- 22
- Gelenkachse
- 23
- Führungselement
- 24
- Nut
- 25
- Spannbereich
- 26
- Auflagepunkt
- 27
- Auflageebene
- 28
- Mittelpunktlinie
- 29
- Mittelpunkt
- 30
- Schnittpunkt
- 31
- Schlitz
- 32
- Durchbruch
- 33
- Schulter
- 34
- Pfeil
- 35
- Abstreifkante
- 36
- Nutöffnung
1. Gelenkverbindung zum Umwandeln einer Linearbewegung in eine Schwenkbewegung mit einem
linear bewegbaren Betätigungselement (17), mit einem an dem Betätigungselement (17)
angeordneten Kugelgelenkkopf (19), wobei der Kugelgelenkkopf (19) zum mindestens teilweisen
Übertragen der Linearbewegung des Betätigungselementes (17) auf ein Drehelement (20)
mit dem Drehelement (20) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (20) an einer örtlich feststehenden Drehachse (21) drehbar gelagert
ist, und der Kugelgelenkkopf (19) verschiebbar in dem Drehelement (20) geführt ist.
2. Gelenkverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelgelenkkopf (19) in einer Nut (24) des Drehelementes (20) verschiebbar geführt
ist.
3. Gelenkverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelgelenkkopf (19) zum sicheren Halten des Kugelgelenkkopfes (19) in Richtung
der Linearbewegung von der Nut (24) mindestens teilweise umfasst ist, wobei zur Aufnahme
und/oder Führung eines Kugelgelenkkopfhalses (18) in einem dem Betätigungselement
(17) zugewandeten Bereich der Nut (24) ein Durchbruch (32) vorgesehen ist.
4. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelgelenkkopf (19) in einem verschiebbaren Führungselement (23), insbesondere
verdrehbar, aufgenommen ist.
5. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittelpunkt (29) des Kugelgelenkkopfes (19), insbesondere aufgrund des Führungselementes
(23), exzentrisch zu einem Mittelpunkt (28) der Nut (24) und/oder des Führungselementes
(23) in Richtung des Durchbruches (32) verschoben ist.
6. Gelenkverbindung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (23) innerhalb der Nut (24) und von dem Durchbruch (32) abgewandt
angeordnet ist.
7. Gelenkverbindung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (23) aufgrund der Aufnahme des Kugelgelenkkopfes (19) und einer
Anlage des Kugelgelenkkopfes (19) an der Nut (24) im Bereich des Durchbruches (32)
mittig in Längsrichtung der Nut (24) zentriert ist.
8. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelpunkt (29) des Kugelgelenkkopfes (19) in einer ersten Endstellung des Drehelementes
(20) über einer Auflageebene (27) des Drehelementes (20) liegt, wobei vorzugsweise
ein Auflagepunkt (26) in der Auflageebene (27) auf der von dem Kugelgelenkkopf (19)
abgewandt liegenden Seite der Drehachse (21) liegt.
9. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (21) des Drehelementes (20) mit dem Auflagepunkt (26) des Drehelementes
(20) auf der quer, insbesondere rechtwinklig, zur Richtung der Linearbewegung ausgerichteten
Auflageebene (27) angeordnet ist.
10. Gelenkverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (24) für eine hinreichende Hebelwirkung in der ersten Endstellung mit einem
spitzen Winkel, bevorzugt mit einem Winkel zwischen 1° und 45°, besonders bevorzugt
mit einem Winkel von 10°, zu der Auflageebene (27) geneigt ist.
11. Gelenkverbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schnittpunkt (30) der Auflageebene (27) mit einer hierzu geneigten Mittelpunktlinie
(28) der Nut (24) und/oder des Führungselementes (23) auf der von dem Kugelgelenkkopf
(19) abgewandt liegenden Seite der Drehachse (21) liegt.
12. Spannvorrichtung zum Spannen von Werkstücken auf Maschinen, Vorrichtungen und/oder
Paletten mit einer Gelenkverbindung (11) zum Umwandeln einer Linearbewegung in eine
Schwenkbewegung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Spannvorrichtung nach Anspruch 12 mit einem als Spannkolben (17) ausgebildeten Betätigungselement
(17) zum Erzeugen einer Linearbewegung, mit einem an dem Spannkolben (17) angeordneten
Kugelgelenkkopf (19), wobei der Kugelgelenkkopf (19) zum mindestens teilweisen Übertragen
der Linearbewegung des Spannkolbens (17) auf ein als Spannhebel (20) ausgebildetes
Drehelement (20) mit dem Spannhebel (20) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (20) an einer örtlich feststehenden Drehachse (21) drehbar gelagert
ist, und der Kugelgelenkkopf (19) verschiebbar in dem Spannhebel (20) geführt ist.
14. Verwendung einer Gelenkverbindung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und/oder
einer Spannvorrichtung (10) nach Anspruch 12 oder 13 zum Spannen beim Bearbeiten und/oder
Herstellen von Werkstücken.