Gattung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem in entgegengesetzten Richtungen
durch einen Antrieb in Achsrichtung durch geradlinige Hubbewegungen in einem Gehäuse
angeordneten beweglichen Stellglied, das über eine in einem Gehäusekopf angeordnete
Kniehebelgelenkanordnung um eine gehäusekopffeste Achse um ein begrenztes Winkelmaß
in entgegengesetzten Richtungen einen Hebel zwischen einer Arbeitsstellung, in der
das Stellglied maximal in den Gehäusekopf eintritt, und einer Öffnungsstellung schwenkbeweglich
antreibt, dem zum Beispiel eine oder mehrere Massen auswechselbar zugeordnet ist bzw.
sind, insbesondere zur Verwendung im Karosseriebau der Kfz-Industrie, wobei das Stellglied
über eine Stellgliedkuppelachse schwenkbeweglich mit einer Lenkeranordnung eines Kniehebelgelenks
und die Lenkeranordnung wiederum über eine Lenkerschwenkachse mit einer Verbindungslenkeranordnung,
diese ihrerseits mit der gehäusekopffesten Achse schwenkbeweglich verbunden ist, wobei
in der Arbeitsstellung die Lenkerschwenkachse im Abstand neben der gehäusekopffesten
Achse maximal bis in den äußeren Endbereich des Gehäusekopfinnenraums eingeschwenkt
ist und die Kniehebelgelenkanordnung ihrerseits in Totpunktstellung oder Übertotpunktstellung
ihre durch die Drehmittelpunkte der Stellgliedkupplungsachse einerseits und der Lenkerschwenkachse
andererseits verlaufende gerade Verbindungslinie rechtwinklig oder annähernd rechtwinklig
zur Hublängsachse des Stellgliedes verläuft.
Stand der Technik
[0002] Vorrichtungen gemäß der vorausgesetzten Gattung sind zum Beispiel als sogenannte
Schwenkeinheiten unter anderem im Karosseriebau der Kfz-Industrie vorbekannt. Dort
dienen sie zum Anordnen verschiedener Vorrichtungen, zum Beispiel von Kniehebelspannvorrichtungen,
zum Anordnen an Vorrichtungsteilen von Robotern in Fertigungsstraßen, zum Befestigen
und Bewegen schwerer Bauteile, beispielsweise von aus Rohren bestehenden Gitteranordnungen,
an denen sich Kniehebelspannvorrichtungen oder Zentriervorrichtungen, Schweißvorrichtungen,
Klebevorrichtungen oder dergleichen, befinden. Werden derartige Vorrichtungen als
Schwenkvorrichtungen eingesetzt, so werden sie in der Regel durch Druckluft angetrieben,
derart, dass das als Kolbenstange ausgebildete Stellglied durch einen abwechselnd
beidseitig durch Druckmitteldruck, insbesondere durch Druckluft, zu beaufschlagenden
Kolben hubbeweglich angetrieben wird. Dieses als Kolbenstange ausgebildete Stellglied
ist dann über eine Kniehebelgelenkanordnung mit dem als Spannkopf ausgebildeten Gehäusekopf
gekuppelt. Mit der gehäusefesten Achse ist wiederum ein Hebel, zum Beispiel ein Spannhebel,
schwenkbeweglich verbunden, der über einen gewissen Winkelbereich, zum Beispiel um
135°, schwenkbeweglich verbunden ist.
[0003] Werden derartige Vorrichtungen als Kniehebelspannvorrichtungen eingesetzt, so dient
der mit der gehäusefesten Achse schwenkbeweglich gekuppelte Hebel als sogenannter
Spannhebel, mit dem sogenannte Konturstücke verbunden sind, die mit einem am Spannkopf
oder dergleichen fest verbundenen Widerlager, auch Kiefer genannt, zusammenwirken,
um zum Beispiel Bleche zu spannen und zu halten, bis sie beispielsweise dauerhaft
durch Kleben, Clinchen, Punktschweißen oder dergleichen verbunden sind. Auf diese
Weise lassen sich zum Beispiel Karosseriebleche in einer Fertigungsstraße spannen
und halten, bis sie zu dem gewünschten Bauteil, zum Beispiel einer Karosserie eines
Kraftfahrzeuges, miteinander verbunden sind. Auch sogenannte Zentrierbolzen, die durch
Öffnungen in Karosseriebleche greifen, können auf diese Weise bewegt werden, um Karosseriebleche
in ihrer jeweils gewünschten Lage zu zentrieren, in der sie dann durch geeignete Befestigungsmittel,
wie Punktschweißen, Kleben, Clinchen oder dergleichen, verbunden werden.
[0004] Besonders bei sogenannten Schwenkeinheiten können erhebliche Kräfte auftreten. Beim
Stand der Technik ist die Übersetzung dadurch ungünstig, weil in Öffnungsstellung,
bei der der Hebel, der um die gehäusekopffeste Schwenkachse auf und nieder schwenkbeweglich
angeordnet ist, durch seine Anlenkpunkte eine ungünstige Krafteinleitung erfährt,
so dass sich Probleme beim Zurückschwenken des Schwenkarmes erheben können oder ungünstig
hohe Kräfte aufgewendet werden müssen.
Aufgabe
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß der vorausgesetzten
Gattung so auszubilden, dass die Vorrichtung einen möglichst gleichmäßigen Gang erreicht
und sich insbesondere beim Zurückbewegen des Hebels aus seiner maximalen Öffnungsstellung
ein günstiges Drehmoment ergibt.
Lösung
[0006] Die Aufgabe wird durch jeden der
Patentansprüche 1 bis
3 gelöst.
Einige Vorteile
[0007] Bei einer Vorrichtung nach jedem der
Patentansprüche 1 bis
3 lässt sich ein konstantes oder annähernd konstantes Drehmoment über den gesamten
Schwenkwinkelbereich des Armes über seine gehäusekopffeste Schwenkachse erzielen.
Dieser Winkelbereich kann zum Beispiel maximal 185° bis 180° betragen. Dadurch, dass
der gesamte Winkelbereich, um den sich der Hebel um seine gehäusekopffeste Achse über
das Kniehebelgelenk schwenken lässt, um einen spitzen Winkel nach vorne, von der Längsachse
des Stellgliedes hinweg "gekippt" oder verlagert ist, wird der Hebelarm, an dem die
Kräfte über das Stellglied angreifen können, günstig verändert. Dieser Hebelarm wird
gegenüber dem Stand der Technik, bei der in Arbeitsstellung, zum Beispiel bei einem
in Klemmstellung befindlichen Spannarm, sich der Drehmittelpunkt der Lenkerschwenkachse
genau neben dem Drehmittelpunkt der gehäusekopffesten Achse befindet, derart, dass
eine diese beiden Drehmittelpunkte verbindende gerade Linie die Längsachse der Lenkeranordnung
in Totpunktlage rechtwinklig schneidet, so versetzt, dass nunmehr diese Linie die
Längsachse der Lenkeranordnung unter einem spitzen Winkel schneidet. In der maximalen
Offenstellung des Hebels verlagert sich dadurch der Schwenkmittelpunkt der Stellgliedkuppelachse
gegenüber dem Stand der Technik derart günstig, dass der Abstand zwischen dem Drehmittelpunkt
der gehäusekopffesten Achse des Armes, zum Beispiel eines Spannarmes, und dem Drehmittelpunkt
der Stellgliedkupplungsachse erheblich vergrößert wird, so dass die Kraft, mit der
das Stellglied, zum Beispiel die Kolbenstange eines abwechselnd beidseitig durch Druckmitteldruck,
insbesondere durch Druckluft zu beaufschlagenden Kolbens, der in einer Kolbenzylindereinheit,
die koaxial an dem Gehäusekopf angeschlossen ist, beaufschlagt wird, an einem großen
Hebelarm angreift. So lässt sich praktisch ein konstantes Drehmoment über einen großen
Schwenkwinkel des Hebels, zum Beispiel bei einem Spannarm einer Kniehebelspannvorrichtung
oder bei einer sogenannten Schwenkeinheit, erzielen. Erfinderisch kann der Hubverstellkolben
mit radialem Spiel im Zylinder angeordnet sein. Auch kann es vorteilhaft sein, das
Stellglied und das Hubverstellglied als gegeneinander motorisch teleskopartig verstellbare
Teile auszubilden, wie es auch möglich ist und im Rahmen des Erfindungsgedankens liegen
kann, das Stellglied und das Hubverstellglied als miteinander kämmende Zahngetriebe
mit einer Zahnstange auszubilden. Besonders zweckmäßig ist, wenn der Boden des Zylinders
mit einem Verschlussglied versehen ist, durch das die Hubverstellkolben oder das Hubverstellglied
von außen in beiden Richtungen verstellbar und arretierbar sind. Hierzu kann das Verstellglied
oder der Verstellkolben mit einem geeigneten Kopf zum Angriff eines Werkzeuges ausgebildet
sein, das von außen durch den Boden des Zylinders verstellbar und arretierbar ist.
Weitere erfinderische Ausgestaltungen
[0008] Weitere erfinderische Ausgestaltungen sind in den
Patentansprüche 4 bis
15 beschrieben.
[0009] Bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 4 beträgt der spitze Winkel 10° bis 50°, während er bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 5 15° bis 45° und bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 6 22,5° bis 45° beträgt.
[0010] Patentanspruch 7 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform.
[0011] In den
Patentansprüchen 8 bis
11 sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
[0012] Bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 12 lässt sich eine Verstellung des Hubes dadurch erzielen, dass das Stellglied hubverstellbar
oder längenverstellbar ausgebildet ist. Dadurch lässt sich der Schwenkwinkel des um
die gehäusekopffeste Schwenkachse schwenkbeweglichen Hebels entsprechend verändern.
Bei der Ausführungsform nach
Patentanspruch 13 geschieht dies stufenlos.
[0013] Patentanspruch 14 schlägt hierzu eine besonders für die Praxis vorteilhafte Ausführungsform vor, bei
welcher eine Schraube zum Verstellen der Länge des Stellgliedes bzw. der Hubverstellung
verwendet wird.
[0014] Gemäß
Patentanspruch 15 kommt hierdurch ein Feingewinde zur Anwendung, was eine entsprechende feinstufige
Hubverstellung ermöglicht.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
Zeichnungen, in der die Erfindung - teils schematisch - veranschaulicht ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine als Schwenkeinheit ausgebildete Vorrichtung, teils im Längsschnitt, teils herausgebrochen
dargestellt, in Arbeitsstellung;
- Fig. 2
- die aus Fig. 1 ersichtliche Vorrichtung in Offenstellung, ebenfalls teils im Schnitt,
teils in der Ansicht bzw. herausgebrochen dargestellt;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung zum Stand der Technik und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung gemäß der Erfindung.
[0016] Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein als Spannkopf ausgebildeter Gehäusekopf bezeichnet,
an dem sich koaxial ein als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildeter Antrieb 2 anschließt.
Dieser Antrieb 2 besteht bei der dargestellten Ausführungsform im Wesentlichen aus
einem Zylinder 3, in dem ein Kolben 4 längsverschieblich und dichtend geführt ist.
Mit dem Kolben 4 ist ein als Kolbenstange ausgebildetes Stellglied 5 einstückig verbunden.
Das Stellglied 5 tritt durch eine Wand 6 abgedichtet in einen Innenraum 7 des Gehäusekopfes
1 ein.
[0017] Der Gehäusekopf 1 und der Antrieb 2 können materialmäßig einstückig oder funktionell
einstückig, zum Beispiel durch Schrauben (nicht dargestellt), verbunden sein.
[0018] Dem Kolben 4 wird über Anschlussleitungen 8 bzw. 9 gesteuert abwechselnd Druckmitteldruck,
insbesondere Druckluft, zugeführt, wodurch das Stellglied 5 eine geradlinige Hubbewegung
in Richtung T bzw. V durchführt.
[0019] Mit 10 ist ein Hubverstellkolben bezeichnet, der mit einem Hubverstellglied 11 einstückig
gekuppelt ist. Das Hubverstellglied 11 kann eine Schraubspindel sein, die sich in
ein entsprechendes Innengewinde (nicht dargestellt) in einer Sackbohrung 12 des Stellgliedes
5 mehr oder weniger weit einschrauben lässt, wodurch der Hub des Kolbens 4 verändert
wird. Der Hubverstellkolben 10 ist bei der dargestellten Ausführungsform in dem Zylinder
3 nicht druckmitteldruckdicht geführt, so dass der durch die Anschlussleitung 9 zugeführte
Druckmitteldruck an dem Hubverstellkolben 10 vorbei den Kolben 4 beaufschlagen kann.
Im Bedarfsfall kann der Hubverstellkolben 10 auch mit einer oder mit mehreren Überströmöffnungen
versehen sein.
[0020] Bei 13 ist ein Verschlussglied im Boden 14 des Zylinders 3 angeordnet, das bei Bedarf
entfernt werden kann (Schraubstopfen oder dergleichen), um durch ein geeignetes Werkzeug,
zum Beispiel mit einem Schraubendreher oder einem Steckschlüssel, der in den Kopf
15 angreift, das Hubverstellglied 11 mehr oder weniger weit in die Sackbohrung 12
hineinzubewegen oder herauszubewegen, um dadurch den Hub des Stellgliedes 5 zu verändern.
Somit lässt sich ohne Zerlegung von Außen der Hub des Stellgliedes 5 in Richtung T
oder V feinfühlig, insbesondere auch stufenlos, verstellen. Zu diesem Zweck kann eine
geeignete Arretierung, zum Beispiel eine Kontermutter (nicht dargestellt), vorgesehen
sein, mit der sich das Verstellglied 11 in der jeweils gewünschten Stellung auch arretieren
lässt.
[0021] Das Stellglied 5 ist über eine Stellgliedkuppelachse 16 an seinem in dem Innenraum
7 des als Spannkopf ausgebildeten Gehäusekopfes 1 hineinragenden Endabschnittes schwenkbeweglich
mit einer Lenkeranordnung 17 verbunden, die aus einem oder aus mehreren Lenkern oder
einem Gabelkopf bestehen kann. Auch das Stellglied 5 kann an seinem freien Ende als
Gabelkopf gestaltet sein.
[0022] Die Lenkeranordnung 17 ihrerseits ist über eine Lenkerschwenkachse 18 mit einer Verbindungslenkeranordnung
19 ebenfalls schwenkbeweglich verbunden. Die Längsachsen der Stellgliedkuppelachse
16 und die Längsachse der Lenkerschwenkachse 18 verlaufen parallel zueinander.
[0023] Die Verbindungslenkeranordnung 19 kann ebenso wie die Lenkeranordnung 17 aus mehreren
Lenkerelementen oder aus einer Gabel bestehen. Die Verbindungslenkeranordnung 19 ist
mit einer in den Wänden des Gehäusekopfes 1 ortsfest, aber schwenkbeweglich angeordneten
Achse 20 schwenkbeweglich verbunden. Die Achse 20 weist an ihren aus der Zeichnung
ersichtlichen, nach außen ragenden Endabschnitten eine quadratische Ausgestaltung
zur Anordnung eines Armes 21 auf, ist aber an ihren in den Lagern des Gehäusekopfes
1 befindlichen Längenabschnitten im Querschnitt kreisrund ausgebildet und dort zum
Beispiel in Wälzlagern, insbesondere in Nadellagern, reibungsarm gelagert. Der Arm
21 ist somit in Richtung A bzw. B um ein begrenztes Winkelmaß δ schwenkbeweglich angeordnet
(Fig. 4), das bei der dargestellten Ausführungsform maximal 135° betragen kann, wenn
das Hubverstellglied 11 entsprechend eingestellt ist und dem Kolben 4 einen entsprechenden
Hub ermöglicht, wodurch der Schwenkwinkel des Armes 21 entsprechend begrenzt und eingestellt
sowie verändert werden kann.
[0024] Der Arm 21 kann als Spannarm einer Kniehebelspannvorrichtung ausgebildet sind, oder
aber zum Aufnehmen einer Last, zum Beispiel anderer Kniehebelspannvorrichtungen eines
Gitterwerkes, an dem Zentriervorrichtungen oder Kniehebelspannvorrichtungen, Schweißvorrichtungen
oder dergleichen, angeordnet sind, dienen. In diesem Fall wäre die Vorrichtung als
sogenannte Schwenkeinheit ausgebildet. Wird die aus der Zeichnung ersichtliche Vorrichtung
als Kniehebelspannvorrichtung eingesetzt, so ist dem als Spannarm ausgebildeter Arm
21 ein nicht dargestelltes Widerlager, auch Kiefer genannt, zugeordnet. An dem Arm
21 und an dem nicht dargestellten Kiefer sind in diesem Fall zum Beispiel Konturstücke
angeordnet, die mit den zu spannenden Werkstücken, insbesondere Blechen im Karosseriebau
der Kfz-Industrie, zusammenwirken. Derartige Konturstücke sind auswechselbar an dem
Arm 21 und/oder dem nicht dargestellten Kiefer angeordnet.
[0025] Der Gehäusekopf 1 kann geschlossen, oder aber an seinem oberen Endabschnitt (in der
Zeichnungsebene gesehen) gabelförmig ausgebildet sein. Außerdem ist es möglich, der
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform Sensoren zuzuordnen, um die jeweilige
Schwenkstellung des Armes 21 zu detektieren und zum Beispiel auf einer entfernt angeordneten
Steuer- oder Anzeigestelle deutlich zu machen. Auf diese Weise können zum Beispiel
Arbeitsstellung (Fig. 1) und Offenstellung (Fig. 2) kenntlich gemacht werden.
[0026] Mit dem Bezugszeichen 22 ist eine Linie bezeichnet, die die Schwenkmittelpunkte der
Stellgliedkuppelachse 16 und der Lenkerschwenkachse 18 geradlinig verbindet, während
mit 23 eine gerade Linie bezeichnet ist, die die Schwenkmittelpunkte der Lenkerschwenkachse
18 und der Achse 20 verbindet.
[0027] Der Buchstabe L bezeichnet den gradlinigen Abstand zwischen der Längsachse des Stellgliedes
5 und der durch den Schwenkmittelpunkt der Achse 20 verlaufenden sowie parallel zur
Mittellinie 24 des Stellgliedes 5 verlaufenden Mittellinie (Fig. 1).
[0028] C ist der geradlinige Abstand zwischen den Schwenkmittelpunkten der Stellgliedkuppelachse
16 und der Lenkerschwenkachse 18 in Totpunkt- oder Übertotpunktstellung (Fig. 1).
[0029] Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Arbeitsstellung bildet die Linie 23 einen spitzen
Winkel mit der Mittellinie 24 des Stellgliedes 5 und einen spitzen Winkel α mit der
Linie 22. In dieser Stellung befindet sich die Lenkeranordnung 17 vorzugsweise in
Totpunkt- oder Übertotpunktlage. Wenn von "Übertotpunktlage" die Rede ist, so bedeutet
dies, dass sich das so gebildete Kniehebelgelenk etwa um bis zu einem Grad über Totpunktlage
befindet, in der Selbsthemmung eintritt, so dass sich bei Druckmitteldruckausfall
der Kolben 4 nicht selbständig in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung, also in Offenstellung,
bewegen kann. Auch der Winkel β ist ein spitzer Winkel. Bevorzugt beträgt der Winkel
α 22,5° bis 45°, bei der dargestellten Ausführungsform 22,5°, so dass auch der Winkel
γ (Fig. 2) ein spitzer ist, und zum Beispiel ebenfalls 22,5° bis 45° beträgt, bei
der dargestellten Ausführungsform ebenfalls 22,5°. Auf diese Weise ergibt sich über
einen weiten Schwenkwinkelbereich des Armes 21 ein praktisch konstantes Drehmoment.
[0030] Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, beträgt bei der dargestellten Ausführungsform
sowohl beim Stand der Technik (Fig. 3) als auch bei der erfindungsgemäßen Lösung (Fig.
4) der maximale Schwenkwinkel des Armes 21 135°. In der Offenstellung (Fig. 2) schwenkt
die Lenkerschwenkachse 18 beim Stand der Technik aus der oberen Lage in die aus Fig.
3 ersichtliche untere Stellung. In Arbeitsstellung befindet sich somit die Lenkerschwenkachse
18 genau über der Achse 20, derart, dass die Verbindungslinie 23 beim Stand der Technik
parallel oder praktisch parallel zur Mittelinie 24 des Stellgliedes 5 verläuft. Der
Abstand X vom Schwenkmittelpunkt der Achse 20 zum Schwenkmittelpunkt der Lenkerschwenkachse
18 ist in Fig. 3 mit X bezeichnet.
[0031] Durch die erfindungsgemäße Lösung, bei welcher in Arbeitsstellung die Lenkerschwenkachse
18 um den Winkel α in Richtung auf den Arm 21 verlagert ist, wird zwar der gesamte
mögliche Öffnungswinkel bei dieser Lösung ebenfalls mit 135° beibehalten oder kann
auch bis zu 180° bei der Erfindung betragen, aber der gesamte Winkelbereich δ st in
Richtung auf den Arm 21 gedreht, was zur Folge hat, dass in der Öffnungsstellung gemäß
Fig. 2 sich die Lenkerschwenkachse 18 in die aus Fig. 4 ersichtliche untere Position
bewegt hat, in der sie vom Schwenkmittelpunkt der Achse 20 das Maß Y einnimmt. Wie
man leicht durch Vergleich durch Fig. 3 und 4 erkennen kann, ist das Maß Y erheblich
größer als das Maß X. Dies bedeutet, dass die Kolbenkraft des Kolbens 4 an einem wesentlich
größeren Hebelarm beim Einleiten des Arbeitshubes aus Fig. 2 in Richtung A eingreift
als beim Stand der Technik gemäß Fig. 3. Dadurch ergibt sich eine günstige Hebelübersetzung
und keine Probleme beim Lösen bzw. Anfahren aus der Stellung gemäß Fig. 2 und Schwenken
des Armes 21 und den möglicherweise hieran angebrachten Massen.
[0032] Die in der Zusammenfassung, in den Patentansprüchen und in der Beschreibung beschriebenen
sowie aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichen
[0033]
- 1
- Gehäusekopf, Spannkopf
- 2
- Antrieb, Kolben-Zylinder-Einheit
- 3
- Zylinder
- 4
- Kolben
- 5
- Stellglied, Kolbenstange
- 6
- Wand
- 7
- Innenraum
- 8
- Anschlussleitung
- 9
- ,,
- 10
- Hubverstellkolben
- 11
- Hubverstellglied
- 12
- Sackbohrung
- 13
- Verschlussglied
- 14
- Boden
- 15
- Kopf
- 16
- Stellgliedkuppelachse
- 17
- Lenkeranordnung
- 18
- Lenkerschwenkachse
- 19
- Verbindungslenkeranordnung
- 20
- Achse
- 21
- Arm, Spannarm
- 22
- Linie
- 23
- "
- 24
- Mittellinie, Hublängsachse
- A
- Schwenkrichtung des Armes 21
- B
- " " " "
- C
- Längenmaß
- L
- "
- X
- Abstandsmaß
- Y
- ,,
- T
- Hubbewegung des Kolbens 4
- V
- " " " "
- α
- Winkel
- β
- ",
- δ
- "
- γ
- "
1. Vorrichtung mit einem in entgegengesetzten Richtungen durch einen Antrieb (2) in Achsrichtung
(A) durch geradlinige Hubbewegungen (T - V) in einem Gehäuse angeordneten beweglichen
Stellglied (5), das über eine in einem Gehäusekopf (1) angeordnete Kniehebelgelenkanordnung
(17, 19) um eine gehäusekopffeste Achse (20) um ein begrenztes Winkelmaß (δ) in entgegengesetzten
Richtungen (A - B) einen Hebel (21) zwischen einer Arbeitsstellung, in der das Stellglied
(5) maximal in den Gehäusekopf (1) eintritt, und einer Öffnungsstellung schwenkbeweglich
antreibt, dem zum Beispiel eine oder mehrere Massen auswechselbar zugeordnet ist bzw.
sind, insbesondere zur Verwendung im Karosseriebau der Kfz-Industrie, wobei das Stellglied
(5) über eine Stellgliedkuppelachse (16) schwenkbeweglich mit einer Lenkeranordnung
(17) eines Kniehebelgelenks und die Lenkeranordnung (17) wiederum über eine Lenkerschwenkachse
(18) mit einer Verbindungslenkeranordnung (19), diese ihrerseits mit der gehäusekopffesten
Achse (20) schwenkbeweglich verbunden ist, wobei in der Arbeitsstellung die Lenkerschwenkachse
(18) im Abstand neben der gehäusekopffesten Achse (20) maximal bis in den äußeren
Endbereich des Gehäusekopfinnenraums (1) eingeschwenkt ist und die Kniehebelgelenkanordnung
(16, 17, 18, 19) ihrerseits in Totpunktstellung oder Übertotpunktstellung ihre durch
die Drehmittelpunkte der Stellgliedkuppelsachse (16) einerseits und der Lenkerschwenkachse
(18) andererseits verlaufende gerade Verbindungslinie (22) rechtwinklig oder annähernd
rechtwinklig zur Hublängsachse (24) des Stellgliedes (5) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte Schwenkwinkelbereich (δ), um den der Hebel (21) um die gehäusekopffeste
Achse (20) schwenkbeweglich ist, um einen spitzen Winkel (α) gegenüber der Mittellinie
(24) des Stellgliedes (5) in der Schwenkebene des Armes (21) um den Schwenkmittelpunkt
der gehäusekopffesten Achse (20) in Arbeitsstellung des Armes (21) versetzt ist.
2. Vorrichtung mit einem in entgegengesetzten Richtungen durch einen Antrieb (2) in Achsrichtung
(A) durch geradlinige Hubbewegungen (T - V) in einem Gehäuse angeordneten beweglichen
Stellglied (5), das über eine in einem Gehäusekopf (1) angeordnete Kniehebelgelenkanordnung
(17, 19) um eine gehäusekopffeste Achse (20) um ein begrenztes Winkelmaß (δ) in entgegengesetzten
Richtungen (A - B) einen Hebel (21) zwischen einer Arbeitsstellung, in der das Stellglied
(5) maximal in den Gehäusekopf (1) eintritt, und einer Öffnungsstellung schwenkbeweglich
antreibt, dem zum Beispiel eine oder mehrere Massen auswechselbar zugeordnet ist bzw.
sind, insbesondere zur Verwendung im Karosseriebau der Kfz-Industrie, wobei das Stellglied
(5) über eine Stellgliedkuppelachse (16) schwenkbeweglich mit einer Lenkeranordnung
(17) eines Kniehebelgelenks und die Lenkeranordnung (17) wiederum über eine Lenkerschwenkachse
(18) mit einer Verbindungslenkeranordnung (19), diese ihrerseits mit der gehäusekopffesten
Achse (20) schwenkbeweglich verbunden ist, wobei in der Arbeitsstellung die Lenkerschwenkachse
(18) in Abstand neben der gehäusekopffesten Achse (20) maximal bis in den äußeren
Endbereich des Gehäusekopfinnenraums (1) eingeschwenkt ist und die Kniehebelgelenkanordnung
(16, 17, 18, 19) ihrerseits in Totpunktstellung oder Übertotpunktstellung ihre durch
die Drehmittelpunkte der Stellgliedkuppelsachse (16) einerseits und der Lenkerschwenkachse
(18) andererseits verlaufende gerade Verbindungslinie (22) rechtwinklig oder annähernd
rechtwinklig zur Hublängsachse (24) des Stellgliedes (5) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass in der Arbeitsstellung des Armes (21) die durch die Schwenkmittelpunkte der gehäusekopffesten
Achse (20) des Armes (21) und der benachbarten Lenkerschwenkachse (18) verlaufende
gedachte gerade Linie (23) einen spitzen Winkel (α) mit einer gedachten geraden Linie
bildet, die durch die Schwenkmittelpunkte dieser Lenkerschwenkachse (18) und des Schwenkmittelpunktes
der Stellgliedkuppelachse (16) verläuft, wobei diese gedachte gerade Linie (22) in
Arbeitsstellung, insbesondere in Totpunkt- oder Übertotpunktstellung der Kniehebelgelenkanordnung
(17, 19), einen rechten Winkel oder annähernd rechten Winkel mit der Hublängsachse
(24) des Stellgliedes (5) bildet.
3. Vorrichtung mit einem in entgegengesetzten Richtungen durch einen Antrieb (2) in Achsrichtung
(A) durch geradlinige Hubbewegungen (T - V) in einem Gehäuse angeordneten beweglichen
Stellglied (5), das über eine in einem Gehäusekopf (1) angeordnete Kniehebelgelenkanordnung
(17, 19) um eine gehäusekopffeste Achse (20) um ein begrenztes Winkelmaß (δ) in entgegengesetzten
Richtungen (A - B) einen Arm (21) zwischen einer Arbeitsstellung, in der das Stellglied
(5) maximal in den Gehäusekopf (1) eintritt, und einer Öffnungsstellung schwenkbeweglich
antreibt, dem zum Beispiel eine oder mehrere Massen auswechselbar zugeordnet ist bzw.
sind, insbesondere zur Verwendung im Karosseriebau der Kfz-Industrie, wobei das Stellglied
(5) über eine Stellgliedkuppelachse (16) schwenkbeweglich mit einer Lenkeranordnung
(17) eines Kniehebelgelenks und die Lenkeranordnung (17) wiederum über eine Lenkerschwenkachse
(18) mit einer Verbindungslenkeranordnung (19), diese ihrerseits mit der gehäusekopffesten
Achse (20) schwenkbeweglich verbunden ist, wobei in der Arbeitsstellung die Lenkerschwenkachse
(18) in Abstand neben der gehäusekopffesten Achse (20) maximal bis in den äußeren
Endbereich des Gehäusekopfinnenraums (1) eingeschwenkt ist und die Kniehebelgelenkanordnung
(16, 17, 18, 19) ihrerseits in Totpunktstellung oder Übertotpunktstellung ihre durch
die Drehmittelpunkte der Stellgliedkupplungsachse (16) einerseits und der Lenkerschwenkachse
(18) andererseits verlaufende gerade Verbindungslinie (22) rechtwinklig oder annähernd
rechtwinklig zur Hublängsachse (24) des Stellgliedes (5) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass in Arbeitsstellung die durch den Schwenkmittelpunkt der gehäusekopffesten Schwenkachse
(20) des Armes (21) parallel zur Hublängsachse (24) des Stellgliedes (5) verlaufende
gerade Linie einen spitzen Winkel (β) mit der durch die Schwenkmittelpunkte der gehäusekopffesten
Schwenkachse (20) und der benachbarten Lenkerschwenkachse (18) der Verbindungslenkeranordnung
(19) verlaufenden geraden Linie (23) bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α oder β) 10° bis 50° beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α oder β) 15° bis 45° beträgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α oder β) 22,5° bis 45° beträgt.
7. Vorrichtung mit einem in entgegengesetzten Richtungen durch einen Antrieb (2) in Achsrichtung
(A) durch geradlinige Hubbewegungen (T - V) in einem Gehäuse angeordneten beweglichen
Stellglied (5), das über eine in einem Gehäusekopf (1) angeordnete Kniehebelgelenkanordnung
(17, 19) um eine gehäusekopffeste Achse (20) um ein begrenztes Winkelmaß (δ) in entgegengesetzten
Richtungen (A - B) einen Hebel (21) zwischen einer Arbeitsstellung, in der das Stellglied
(5) maximal in den Gehäusekopf (1) eintritt, und einer Öffnungsstellung schwenkbeweglich
antreibt, dem zum Beispiel eine oder mehrere Massen auswechselbar zugeordnet ist bzw.
sind, insbesondere zur Verwendung im Karosseriebau der Kfz-Industrie, wobei das Stellglied
(5) über eine Stellgliedkuppelachse (16) schwenkbeweglich mit einer Lenkeranordnung
(17) eines Kniehebelgelenks und die Lenkeranordnung (17) wiederum über eine Lenkerschwenkachse
(18) mit einer Verbindungslenkeranordnung (19), diese ihrerseits mit der gehäusekopffesten
Achse (20) schwenkbeweglich verbunden ist, wobei in der Arbeitsstellung die Lenkerschwenkachse
(18) in Abstand neben der gehäusekopffesten Achse (20) maximal bis in den äußeren
Endbereich des Gehäusekopfinnenraums (1) eingeschwenkt ist und die Kniehebelgelenkanordnung
(16, 17, 18, 19) ihrerseits in Totpunktstellung oder Übertotpunktstellung ihre durch
die Drehmittelpunkte der Stellgliedkupplungsachse (16) einerseits und der Lenkerschwenkachse
(18) andererseits verlaufende gerade Verbindungslinie (22) rechtwinklig oder annähernd
rechtwinklig zur Hublängsachse (24) des Stellgliedes (5) verläuft, nach Anspruch 1
oder einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelpunkt der Lenkerschwenkachse (18) in Arbeitsstellung (Spannstellung) einen
erheblich größeren gradlinigen Abstand (C) vom Schwenkmittelpunkt der am Endbereich
des Stellgliedes (5) angeordneten Stellgliedkuppelachse (16) bis zum Schwenkmittelpunkt
der Lenkerschwenkachse (18) aufweist als der geradlinig gemessene Abstand (L) vom
Schwenkmittelpunkt der gehäusekopffesten Schwenkachse (20) für den Arm (21) zur Mittellinie
(24) des Stellgliedes (5).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (C) 5 bis 45% größer ist als der Abstand (L).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (C) 10 bis 35% größer ist als der Abstand (L).
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (C) 15 bis 30% größer ist als der Abstand (L).
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (C) 20 bis 28% größer ist als der Abstand (L).
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 11, mit einem in einem
Zylinder (3) längsverschieblich und dichtend geführten sowie abwechselnd beidseitig
durch Druckmitteldruck, insbesondere durch Druckluft, gesteuert zu beaufschlagenden
Kolben (4), der mit einem als Kolbenstange ausgebildeten Verstellglied (5) getrieblich
gekuppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kolben (4) ein Hubverstellkolben (10) zugeordnet ist, der zur Veränderung des
Schwenkwinkels (δ) des Armes (21) verstellbar und in der jeweils gewünschten Stellung
arretierbar ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung stufenlos vornehmbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubverstellkolben (10) mit einem Hubverstellglied (11) versehen ist, das als
Schraube ausgebildet ist und das in eine Sackbohrung (12) des Stellgliedes (5) ein-
und ausschraubbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubverstellglied (11) und die Sackbohrung (12) mit Feingewinde mit geringer Steigung
versehen sind.