[0001] Die Erfindung betrifft ein hydrostatisches Antriebssystem einer mobilen Arbeitsmaschine,
insbesondere eines Flurförderzeugs, mit einer Pumpe und mindestens einem von der Pumpe
versorgbaren Verbraucher einer Arbeitshydraulik, der mittels eines elektro-hydraulisch
betätigbaren Steuerventils, insbesondere eines Wegeventils, betätigbar ist, wobei
zur Betätigung des Steuerventils mindestens ein elektrisch betätigbares Vorsteuerventil
vorgesehen ist, das mit einer Steuerdruckversorgungsleitung in Verbindung steht.
[0002] Bei elektro-hydraulisch betätigten und vorgesteuerten Steuerventilen ist zur Erzielung
hoher Betätigungskräfte für das Steuerventil eine Steuerdruckversorgung mit einem
konstanten Steuerdruckniveau erforderlich, aus dem mittels entsprechender Vorsteuerventile
ein Steuerdruck zur Betätigung der Steuerventile erzeugt wird.
[0003] Aus der
DE 102 24 731 A1 ist ein gattungsgemäßes hydrostatisches Antriebssystem einer als Flurförderzeug ausgebildeten
Arbeitsmaschine bekannt, bei der zur Erzeugung des konstanten Steuerdrucks für die
elektro-hydraulisch betätigten Steuerventile der Arbeitshydraulik eine zusätzliche
als Konstantpumpe ausgebildete Pumpe in Form einer Speisepumpe vorgesehen ist. Bei
dem aus der
DE 102 24 731 A1 bekannten Antriebssystem sind somit zwei Pumpen erforderlich, wodurch sich ein hoher
Bauaufwand des Antriebssystems ergibt. Zur Absicherung des Speisedruckniveaus ist
der Speisepumpe bzw. der Speisedruckversorgungsleitung in der Regel ein Druckbegrenzungsventil
zugeordnet. Die Abdrosselung des von der Speisepumpe geförderten und nicht benötigten
Steuerdrucks und somit des ungenutzten Steuerdruckvolumenstroms, insbesondere bei
unbetätigten Steuerventilen, an dem Druckbegrenzungsventil führt zu hohen hydraulischen
Verlusten, die zu einem hohen Energieverbrauch des Antriebssystems und einer hohen
Wärmebelastung des Druckmittels führen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hydrostatisches Antriebssystem
der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das hinsichtlich des Energieverbrauchs
und der Wärmebelastung des Druckmittels verbessert ist und einen geringen Bauaufwand
aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Erzeugung des in der
Steuerdruckversorgungsleitung anstehenden Steuerdrucks ein mit der Förderleitung der
Pumpe in Verbindung stehendes Druckminderventil vorgesehen ist. Erfindungsgemäß wird
somit der konstante Steuerdruck zur Vorsteuerung und Betätigung der Steuerventile
der Arbeitshydraulik direkt von der Pumpe der Arbeitshydraulik aus dem in der Förderleitung
der Pumpe anstehenden Systemdruck erzeugt und bereit gestellt. Durch die erfindungsgemäße
Nutzung des von der Pumpe der Arbeitshydraulik erzeugten und somit vorhandenen Systemdrucks
zum Bereitstellen des konstanten Steuerdrucks zur Vorsteuerung der Steuerventile sind
durch den Entfall einer separaten Pumpe, beispielsweise einer Speisepumpe, zur Erzeugung
des Steuerdrucks ein geringer Bauaufwand und ein verringerter Energieverbrauch erzielbar.
Durch die Verwendung eines Druckminderventils entfällt zudem ein bislang erforderliches
Druckbegrenzungsventil zur Absicherung des Steuerdruckniveaus, so dass keine Abdrosselung
des ungenutzten Steuerdruckvolumenstroms zum Behälter auftritt, wodurch der Wärmeeintrag
in das Druckmittel des Antriebssystems verringert werden kann.
[0006] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung in der Steuerdruckversorgungsleitung stromauf des Druckminderventils ein
in Richtung zum Druckminderventil öffnendes Sperrventil, insbesondere Rückschlagventil,
angeordnet ist. Beim Abschalten der Pumpe, insbesondere bei einer Arbeitsmaschine
mit einem elektrischen, beispielsweise batterie-elektrischen, Antrieb der Pumpe kann
mit dem Sperrventil der in der Steuerdruckversorgungsleitung anstehende Steuerdruck
auf einfache Weise eingespannt werden.
[0007] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Pumpe weiterhin zur Versorgung eines
weiteren Verbrauchers, insbesondere einer hydraulischen Lenkung, vorgesehen, wobei
in der Förderleitung der Pumpe zur bevorzugten Versorgung des weiteren Verbrauchers
ein Prioritätsventil angeordnet ist und die Steuerdruckversorgungsleitung stromauf
des Prioritätsventils an die Förderleitung der Pumpe angeschlossen ist. Hierdurch
kann der vor dem Prioritätsventil anstehende Systemdruck der Pumpe der Arbeitshydraulik
in energiesparender Weise zur Erzeugung des Steuerdrucks verwendet werden.
[0008] Das Prioritätsventil ist hierbei zweckmäßigerweise mittels einer Feder in Richtung
einer die Förderleitung der Pumpe mit der Lenkung verbindenden Stellung beaufschlagt
ist. Der vor dem Prioritätsventil anstehende Systemdruck wird von der Federvorspannung
der Feder des Prioritätsventils mitbestimmt, wodurch aus dem Systemdruck auf einfache
Weise der Steuerdruck zur Vorsteuerung der Steuerventile der Arbeitshydraulik bereit
gestellt werden kann.
[0009] Das erfindungsgemäße Antriebssystem kann als sogenanntes Open-Center-System ausgebildet
sein, bei dem die Pumpe als Konstantpumpe ausgebildet ist und dem Steuerventil eine
Umlaufdruckwaage zugeordnet ist, die von dem höchsten Lastdruck der Verbraucher der
Arbeitshydraulik und einer Feder in Richtung einer Sperrstellung und dem Förderdruck
der Pumpe in Richtung einer Durchflussstellung beaufschlagt ist. Bei einem derartigen
Antriebssystem wird der Systemdruck, insbesondere bei nicht betätigten Verbrauchern,
ebenfalls von der Federvorspannung der Feder der Umlaufdruckwaage bestimmt, wodurch
mit der an die Förderleitung der Pumpe angeschlossenen Steuerdruckversorgungsleitung
und dem in dieser angeordneten Druckminderventil auf einfache Weise der zur Betätigung
der Steuerventile erforderliche Steuerdruck erzeugt werden kann.
[0010] Um den zur Betätigung der Steuerventile erforderlichen Steuerdruck hierbei in allen
Betriebszuständen aus dem von der Pumpe gelieferten Systemdruck zu erzeugen, sind
die Federvorspannung des Prioritätsventils und/oder die Federvorspannung der Umlaufdruckwaage
gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung derart eingestellt, dass
in jedem Betriebspunkt ein minimales Steuerdruckniveau in der Steuerdruckversorgungsleitung
erzeugbar ist. Hierdurch wird auf einfache Weise sichergestellt, dass in der Steuerdruckversorgungsleitung
der zur Betätigung der Steuerventile erforderliche und von der Einstellung des Druckminderventils
bestimmte Vorsteuerdruck in allen Betriebszuständen ansteht.
[0011] Das erfindungsgemäße Antriebssystem kann ebenfalls als sogenanntes Closed-Center-System
ausgebildet sein, bei dem die Pumpe als Load-Sensing-geregelte Verstellpumpe ausgebildet
ist, die von dem höchsten Lastdruck der Arbeitshydraulik und/oder des weiteren Verbrauchers
gesteuert ist. Eine derartige Verstellpumpe liefert bei nicht angesteuerten Verbrauchern
der Arbeitshydraulik und/oder nicht betätigter Lenkung einen Standby-Druck als Regelgröße
der Verstellpumpe, aus dem mittels der an die Förderleitung der Pumpe angeschlossenen
Steuerdruckversorgungsleitung und dem in dieser angeordneten Druckminderventil auf
einfache Weise der Steuerdruck zur Betätigung der Steuerventile erzeugt werden kann.
[0012] Sofern gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung bei einem derartigen
Antriebssystem der Standby-Druck und somit die Regelgröße der Pumpe und/oder die Federvorspannung
des Prioritätsventils derart eingestellt sind, dass in jedem Betriebspunkt ein minimales
Steuerdruckniveau in der Steuerdruckversorgungsleitung erzeugbar ist, kann der erforderliche
Steuerdruck zur Betätigung der Steuerventile auf einfache Weise in allen Betriebszuständen
aus dem von der Pumpe erzeugten Systemdruck erzeugt werden.
[0013] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebssystems und
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebssystems.
[0014] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes, als Open-Center-System ausgebildetes Antriebssystem
einer beispielsweise als Flurförderzeug ausgebildeten Arbeitsmaschine in einem schematischen
Schaltplan dargestellt.
[0015] Das Antriebssystem umfasst eine als Konstantpumpe ausgebildete Pumpe 1, die im offenen
Kreislauf betrieben ist und zur Versorgung einer Arbeitshydraulik 2 und eines weiteren
Verbrauchers, der von einer hydraulischen Lenkung 3 gebildet ist, vorgesehen ist.
Die Pumpe 1 saugt aus einem Behälter und fördert in eine Förderleitung 4, in der zur
bevorzugten Versorgung der Lenkung 3 eine Prioritätsventil 5 angeordnet ist. Von dem
Prioritätsventil 5 führt eine Förderzweigleitung 6 zu der Lenkung 3 und eine Förderzweigleitung
7 zu einem Steuerventilblock 8 der Arbeitshydraulik 2.
[0016] Das Prioritätsventil 5 ist mittels einer Feder 9 und dem in einer Lastdruckzweigleitung
10 der Lenkung 3 anstehenden Lastdruck der Lenkung 3 in Richtung einer die Förderleitung
4 mit der Förderzweigleitung 6 zur bevorzugten Versorgung der Lenkung 3 verbindenden
Stellung 5a beaufschlagbar. Mittels des in der Förderzweigleitung 6 anstehenden Förderdruckes
ist das Prioritätsventil 5 in Richtung einer Stellung 5b beaufschlagbar, in der die
Förderleitung 4 mit beiden Förderzweigleitungen 6 und 7 zur gleichzeitigen Versorgung
der Lenkung 3 und der Arbeitshydraulik 2 verbunden ist.
[0017] Der Steuerventilblock 8 der Arbeitshydraulik 2 umfasst zur Steuerung jedes Verbrauchers
der Arbeitshydraulik 2 ein als Wegeventil ausgebildetes Steuerventil. In der Figur
1 sind schematisch dargestellte Steuerventile 11 zur Betätigung eines Hubantriebs
12, eines nicht mehr dargestellten Neigeantriebs und gegebenenfalls eines nicht mehr
dargestellten Zusatzantriebs, beispielsweise eines Seitenschiebers, der Arbeitshydraulik
2 vorgesehen.
[0018] In dem Steuerventilblock 8 der Arbeitshydraulik 2 ist gemäß der Figur 1 eine Umlaufdruckwaage
15 angeordnet, die in einer von der Förderzweigleitung 7 zum Behälter geführten Zweigleitung
angeordnet ist. Die Umlaufdruckwaage 15 ist von dem in einer Lastdruckzweigleitung
16 anstehenden, höchsten Lastdruck der Verbraucher der Arbeitshydraulik 2 und einer
Feder 17 in Richtung einer Sperrstellung und von dem in der Förderzweigleitung 7 anstehenden
Förderdruck in Richtung einer Durchflussstellung beaufschlagt. Zur Absicherung kann
der Lastdruckzweigleitung 16 der Arbeitshydraulik 2 ein Druckbegrenzungsventil 18
zugeordnet sein.
[0019] In der Figur 2 ist ein erfindungsgemäßes, als Closed-Center-System ausgebildetes
Antriebssystem einer beispielsweise als Flurförderzeug ausgebildeten Arbeitsmaschine
in einem schematischen Schaltplan dargestellt. Gleiche Bauteile sind hierbei mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
[0020] Die zur Versorgung der Arbeitshydraulik 2 und des von der hydraulischen Lenkung 3
gebildeten weiteren Verbrauchers vorgesehene Pumpe 1 ist als Load-Sensing-geregelte
Verstellpumpe ausgebildet. Zur Regelung der Fördermenge der Pumpe 1 ist eine Bedarfsstromregeleinrichtung
19 vorgesehen, die von dem höchsten Lastdruck der Lenkung 3 bzw. dem höchsten Lastdruck
der Arbeitshydraulik 2 gesteuert ist. Die Lastdruckzweigleitung 10 der Lenkung 3 sowie
die Lastdruckzweigleitung 16 der Arbeitshydraulik 2 können hierbei an die Eingänge
einer Wechselventileinrichtung 20 angeschlossen sein, die ausgangsseitig mit der Bedarfsstromregeleinrichtung
19 der Pumpe 1 in Verbindung steht.
[0021] Die Steuerventile 11 zur Steuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik 2 gemäß den
Figuren 1 und 2 sind jeweils elektro-hydraulisch betätigbar. Hierzu sind nicht näher
dargestellte elektrisch angesteuerte Vorsteuerventile, beispielsweise mittels eines
Proportionalmagneten betätigte Druckminderventile, vorgesehen, mittels denen die Steuerventile
11 betätigende Steuerdrücke erzeugbar sind. Die Vorsteuerventile stehen eingangsseitig
mit einer Steuerdruckversorgungsleitung 25 in Verbindung.
[0022] Erfindungsgemäß ist die an einen Steuerdruckanschluss des Steuerventilblocks 8 der
Arbeitshydraulik 2 geführte Steuerdruckversorgungsleitung 25 an die Förderleitung
4 der die Arbeitshydraulik 2 und die Lenkung 3 versorgenden Pumpe 1 stromauf des Prioritätsventils
5 angeschlossen. In der Steuerdruckversorgungsleitung 25 ist zur Erzeugung eines konstanten
Steuerdruckniveaus ein als Druckminderventil 26 ausgebildetes, hydraulisch gesteuertes
Druckreduzierventil angeordnet, dessen Einstellung das Steuerdruckniveau am Steuerdruckanschluss
des Steuerventilblocks 8 definiert. Zur Einstellung des Steuerdruckniveaus ist das
Druckminderventil 26 mit einer Feder 27 versehen. Stromauf des Druckminderventils
26 ist in der Steuerdruckversorgungsleitung 25 ein in Richtung zum Druckminderventil
26 öffnendes Sperrventil 28 angeordnet, das als Rückschlagventil ausgebildet ist.
[0023] Bei einem Antriebssystem gemäß der Figur 1 bzw. der Figur 2 stellt die Pumpe 1 den
Volumenstrom zur Versorgung der Verbraucher der Arbeitshydraulik 2 und des von der
Lenkung 3 gebildeten weiteren Verbrauchers zur Verfügung. Das Prioritätsventil 5 priorisiert
die Lenkung 3 bei deren Betätigung vor der Arbeitshydraulik 2 bei gleichzeitiger Betätigung
der Lenkung 3 und der Arbeitshydraulik 2. Die Federvorspannung der Feder 9 des Prioritätsventils
5 verändert die Performance des Prioritätsventils 5 und bestimmt den Durchflusswiderstand
und somit den Druckabfall an dem Prioritätsventil 5. Bei unbetätigter Lenkung 3 ist
das Prioritätsventil 5 in die Stellung 5b beaufschlagt, in der der Volumenstrom der
Pumpe 1 vollständig dem Steuerventilblock 8 und somit den Steuerventilen 11 der Arbeitshydraulik
2 zuströmt. Am Prioritätsventil 5 tritt hierbei eine Druckdifferenz auf, die in direkter
Abhängigkeit zu der Federvorspannung der Feder 9 steht.
[0024] Bei nicht betätigten Steuerventilen 11 der Arbeitshydraulik 2 wird die Umlaufdruckwaage
15 gemäß der Figur 1 in die Durchflussstellung beaufschlagt, sofern der in der Förderzweigleitung
7 anstehende Systemdruck die Federvorspannung der Feder 17 der Umlaufdruckwaage 15
übersteigt. Hierdurch strömt bei unbetätigten Verbrauchern der Arbeitshydraulik 2
und unbetätigter Lenkung 3 der vollständige Volumenstrom der Pumpe 1 über das Prioritätsventil
5 und die Umlaufdruckwaage 15 zum Behälter. Die Druckdifferenz an der Umlaufdruckwaage
15 ist hierbei in direkter Abhängigkeit von der Federvorspannung der Feder 17.
[0025] Von der Feder 27 des Druckminderventils 26 wird der minimale Steuerdruck in der Steuerdruckversorgungsleitung
definiert, der zur Vorsteuerung und somit Betätigung der Steuerventile 8 erforderlich
ist.
[0026] Die Federvorspannung der Feder 9 des Prioritätsventils 5 und die Federvorspannung
der Feder 17 der Umlaufdruckwaage sind bei dem erfindungsgemäßen Antriebssystem gemäß
der Figur 1 derart abgestimmt, dass bei unbetätigten Verbrauchern die Summe aus der
Druckdifferenz an dem Prioritätsventil 5 und der Druckdifferenz an der Umlaufdruckwaage
15 zuzüglich der Leitungswiderstände und Durchflusswiderstände weiterer Komponenten
mindestens dem minimalen Steuerdruck entspricht, der von der Feder 27 definiert wird,
wodurch der Vorsteuerdruck zur Betätigung der Steuerventile 11 der Arbeitshydraulik
2 aus dem von der Pumpe 1 in der Förderleitung 4 erzeugten Systemdruck in allen Betriebszuständen
bereit gestellt werden kann.
[0027] Bei einem erfindungsgemäßen Antriebssystem gemäß der Figur 2 setzt sich bei nicht
betätigten Verbrauchern der Arbeitshydraulik 2 und nicht betätigter Lenkung 3 der
Systemdruck in der Förderleitung 4 aus der Summe des beispielsweise von einer Feder
an der Bedarfsstromregeleinrichtung 19 bestimmten Standby-Druckes der Pumpe 1 und
der Druckdifferenz an dem Prioritätsventil 5 sowie zuzüglich der Leitungswiderstände
und Durchflusswiderstände weiterer Komponenten zusammen. Durch entsprechende Abstimmung
des Standby-Druckes der Pumpe 1 und der Federvorspannung der Feder 9 des Prioritätsventils
5 kann hierbei ebenfalls auf einfache Weise erzielt werden, dass aus dem Systemdruck
der Pumpe 1 in der Förderleitung 4 der von der Feder 27 des Druckminderventils 26
bestimmte Vorsteuerdruck zur Betätigung der Steuerventile der Arbeitshydraulik in
allen Betriebszuständen erzeugt und bereit gestellt werden kann.
[0028] Bei betätigten Verbrauchern der Arbeitshydraulik 2 setzt sich der minimale Systemdruck
der Pumpe 1 aus der Summe des geringsten Lastdrucks der Verbraucher der Arbeitshydraulik
2, von dem die Umlaufdruckwaage 15 in die Sperrstellung beaufschlagt ist bzw. die
Bedarfsstromregeleinrichtung 19 der Pumpe 1 beaufschlagt ist, und der Druckdifferenz
an dem Prioritätsventil 5 zuzüglich der Leitungswiderstände und Durchflusswiderstände
weiterer Komponenten zusammen. Der minimale Systemdruck der Pumpe 1 bei geringster
Last der Arbeitshydraulik entspricht hierbei mindestens dem von der Feder 27 definierten
minimalen Steuerdruck, wodurch der von der Pumpe 1 erzeugte Systemdruck zur Bereitstellung
des Vorsteuerdrucks zur Betätigung der Steuerventile 11 der Arbeitshydraulik genutzt
werden kann.
[0029] Durch lediglich geringfügige Anhebung des Systemdruckes gegenüber Antriebssystemen
des Standes der Technik kann bei dem erfindungsgemäßen Antriebsystem mit dem Druckminderventil
26 eine externe Steuerdruckversorgung für die elektro-hydraulisch betätigten und vorgesteuerten
Steuerventile 11 der Arbeitshydraulik 2 mit konstantem Steuerdruck aus dem von der
Pumpe 1 erzeugten Systemdruck erzielt werden.
[0030] Mit dem Druckminderventil 26 kann hierbei bei geringem Bauaufwand und geringem Energieverbrauch
sowie einer geringen thermischen Belastung des Druckmittels eine Steuerdruckversorgung
mit einem konstanten Steuerdruckniveau für die elektro-hydraulisch betätigten Steuerventile
11 der Arbeitshydraulik 2 bei einem als Open-Center-System gemäß der Figur 1 oder
einem als Closed-Center-System gemäß der Figur 2 ausgebildeten hydrostatischen Antriebssystem
aus dem von der Pumpe 1 erzeugten Systemdruck erzielt werden.
[0031] Die Erfindung kann hierbei bei verbrennungsmotorisch betriebenen Flurförderzeugen,
bei denen die Pumpe 1 von einem Verbrennungsmotor angetrieben ist, oder elektrisch,
insbesondere batterie-elektrisch betriebenen Flurförderzeugen, bei denen die Pumpe
1 von einem Elektromotor angetrieben ist, eingesetzt werden.
[0032] Zusätzlich können von der Pumpe 1 weitere Verbraucher betätigt und angetrieben werden,
beispielsweise eine Bremslöseeinrichtung einer Feststellbremse und/oder eine hydrostatische
Lüftereinrichtung.
1. Hydrostatisches Antriebssystem einer mobilen Arbeitsmaschine, insbesondere eines Flurförderzeugs,
mit einer Pumpe und mindestens einem von der Pumpe versorgbaren Verbraucher einer
Arbeitshydraulik, der mittels eines elektro-hydraulisch betätigbaren Steuerventils,
insbesondere eines Wegeventils, betätigbar ist, wobei zur Betätigung des Steuerventils
mindestens ein elektrisch betätigbares Vorsteuerventil vorgesehen ist, das mit einer
Steuerdruckversorgungsleitung in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung des in der Steuerdruckversorgungsleitung (25) anstehenden Steuerdrucks
ein mit der Förderleitung (4) der Pumpe (1) in Verbindung stehendes Druckminderventil
(26) vorgesehen ist.
2. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuerdruckversorgungsleitung (25) stromauf des Druckminderventils (26) ein
in Richtung zum Druckminderventil (26) öffnendes Sperrventil (28), insbesondere Rückschlagventil,
angeordnet ist.
3. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (1) zusätzlich zur Versorgung eines weiteren Verbrauchers, insbesondere
einer hydraulischen Lenkung (3), vorgesehen ist, wobei in der Förderleitung (4) der
Pumpe (1) zur bevorzugten Versorgung des weiteren Verbrauchers (3) ein Prioritätsventil
(5) angeordnet ist und die Steuerdruckversorgungsleitung (25) stromauf des Prioritätsventils
(5) an die Förderleitung (4) der Pumpe (4) angeschlossen ist.
4. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Prioritätsventil (5) mittels einer Feder (9) in Richtung einer die Förderleitung
(4) der Pumpe (1) mit dem weiteren Verbraucher verbindenden Stellung (5a) beaufschlagt
ist.
5. Hydrostatisches Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (1) als Konstantpumpe ausgebildet ist und dem Steuerventil (11) eine Umlaufdruckwaage
(15) zugeordnet ist, die von dem höchsten Lastdruck der Verbraucher der Arbeitshydraulik
(2) und einer Feder (17) in Richtung einer Sperrstellung und dem Förderdruck der Pumpe
(1) in Richtung einer Durchflussstellung beaufschlagt ist.
6. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federvorspannung des Prioritätsventils (5) und/oder die Federvorspannung der
Umlaufdruckwaage (15) derart eingestellt sind, dass in jedem Betriebspunkt ein minimales
Steuerdruckniveau in der Steuerdruckversorgungsleitung (25) erzeugbar ist.
7. Hydrostatisches Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (1) als Load-Sensing-geregelte Verstellpumpe ausgebildet ist, die von dem
höchsten Lastdruck der Arbeitshydraulik (2) und/oder des weiteren Verbrauchers (3)
gesteuert ist.
8. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Standby-Druck der Pumpe (1) und/oder die Federvorspannung des Prioritätsventils
(5) derart eingestellt sind, dass in jedem Betriebspunkt ein minimales Steuerdruckniveau
in der Steuerdruckversorgungsleitung (25) erzeugbar ist.