[0001] Die Erfindung betrifft ein Diagonalflechtband mit festen Kanten und dazwischen vorhandenen
Diagonalfäden.
[0002] Derartige Diagonalflechtbänder sind bekannt. Sie sind je nach Anwendungszweck dimensioniert
und werden z.B. als Verstärkungsmaterialien von faserverstärkten Kunststoffbauteilen
verwandt.
[0003] Aufgrund des Verlaufs der Diagonalfäden ist es aber möglich, dass bei Zugbelastung
die an sich gewünschte Breite des Diagonalflechtbandes verringert wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Diagonalflechtband der eingangs
genannten Art anzugeben, bei dem mit technisch einfachen Mitteln eine Breitenänderung
verhindert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei dem Diagonalflechtband der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
gelöst durch eine Einrichtung, die zur Verhinderung einer Längsdehnung mit dem Diagonalflechtband
fest verbunden, aber nicht mit eingeflochten ist.
[0006] Der Kern der Erfindung besteht darin, eine Dehnung in Längsrichtung des Bandes sicher
zu verhindern, indem eine Einrichtung vorhanden ist, die gegenüber Längsdehnungen
Widerstand aufweist.
[0007] Dabei kann eine Einrichtung ein Gewebe, Gewirke, Gelege, Gestricke, Gehäkel oder
aus einer anderen textilen Technologie hergestelltes Faden- oder Flächengebilde bestehen,
wobei ein Teil der Fäden in Bandrichtung verläuft und somit eine Dehnung in Längsrichtung
verhindern.
[0008] Damit nach Möglichkeit die gesamte Breite bei Zugbelastung des Diagonalflechtbandes
sichergestellt ist, ist es vorteilhaft, wenn das Gewebe, Gewirke, Gelege, Gestricke,
Gehäkel oder andere textile Technologien, die gleiche Breite wie das Diagonalflechtband
aufweist.
[0009] Eine weitere Möglichkeit für eine Einrichtung zur Verhinderung der Längsdehnung besteht
aus mindestens einem in Längsrichtung verlaufenden und befestigten Faden.
[0010] Dabei kann eine größere Dehnungssteifigkeit und Scherkraftsteifigkeit erreicht werden,
wenn eine Vielzahl in Längsrichtung verlaufender Fäden oder in Fadensträngen gebündelt
vorhanden sind.
[0011] Da bei der Herstellung der Diagonalflechtbänder diese mit einer Breite hergestellt
werden, die der später gewünschten Breite nicht entspricht und kleiner ist, ist es
vorteilhaft, wenn in dem Diagonalflechtband mehrere in Längsrichtung verlaufende und
dehnbare elastische Filamente vorhanden sind, die bis zu der gewünschten Breite des
Diagonalflechtbandes anteilig oder ganz relaxieren.
[0012] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass bei dem Diagonalflechtband
die Diagonalfäden einen Winkel zu den festen Kanten von 20° bis 70°, bevorzugt ca.
45° aufweisen.
[0013] Es gibt sicherlich eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Einrichtung bzw. Einrichtungen,
sicher mit dem Diagonalflechtband zu verbinden. Mittels Laminieren, Fügen oder Kleben
können diese zusammengefügt werden.
[0014] Es kann vorkommen, dass das mit dem Diagonalflechtband zu verstärkende Bauteil entweder
Bohrungen oder Ausklinkungen in dem Verlauf des Diagonalflechtbands aufweist. Dann
ist es aber von Vorteil, wenn an das Bauteil angepasste Konturen vorhanden sind, die
die gleiche Anzahl von Diagonalfäden, eine gleiche oder ungleiche Anzahl von Gewebefäden,
Fäden oder Fadensträngen aufweisen, wie das übrige Diagonalflechtband und die übrige
Einrichtung. Dadurch ist sichergestellt, dass das zur Verstärkung verwandte Diagonalflechtband
in diesen Bereichen nicht geschädigt wird und seine volle Festigkeit behält.
[0015] Für die Filamente ist eine Vielzahl von elastischen Materialien möglich. Vorteilhaft
ist allerdings, wenn die Filamente aus synthetischem oder natürlichem elastischem
Material bestehen.
[0016] Auch für die einzelnen Fäden des Diagonalflechtbandes und der Einrichtung gibt es
eine Vielzahl von Materialien. Als besonders vorteilhaft haben sich Kohlefasern, Glasfasern,
Aramidfasern und Hybride und die daraus herausgestellten Rovings oder Garne, da sie
eine sehr große Festigkeit nach Fertigstellung des Bauteils aufweisen.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsformen sowie aus den Figuren, auf die Bezug genommen wird.
[0018] Es zeigen:
- Fig.1:
- eine schematische Draufsicht auf ein Geflecht ohne eine Einrichtung zur Verhinderung
der Längsdehnung des Diagonalflechtbandes;
- Fig.2:
- eine schematische Draufsicht auf ein Gewebe als Einrichtung zur Verhinderung der Längsdehnung
des Diagonalflechtbandes;
- Fig.3:
- eine schematische Draufsicht auf ein Diagonalflechtband mit unidirektional in Bandrichtung
verlaufenden Fäden bzw. Fadensträngen sowie der elastischen Filamente; und
- Fig.4:
- eine der Fig.3 ähnliche Ansicht mit einander gegenüberliegenden Konturen.
[0019] Anhand der Figuren 1 bis 4 werden nunmehr mehrere Ausführungsbeispiele eines Diagonalflechtbandes
10 beschrieben. Allen Ausführungsbeispielen ist gemein, dass die Diagonalflechtbänder
10 feste Kanten 12 aufweisen, zwischen denen die Diagonalfäden 22 verlaufen, und mit
einer Einrichtung 14 zur Verhinderung einer Längsdehnung des Diagonalflechtbandes
10 versehen sind. Es ist zu bemerken, dass bei den Figuren gleiche Bezugsziffern gleiche
oder ähnliche Merkmale bedeuten, sofern nichts anderes ausgesagt ist.
[0020] In Fig.2 ist eine Einrichtung 14 mit einem aus Gewebefaden 16a bestehenden Gewebe
16 gezeigt. Unter dem Begriff Gewebe 16 können auch Geflechte, Gewirke, Gelege, Gestricke,
Gehäkel oder aus einer anderen textilen Technologie hergestellte Faden- oder Flächengebilde
verstanden werden, die so konstruiert sind, dass sie in Längsrichtung keine bzw. kaum
<4% Höchstzugkraftdehnung zulassen.
[0021] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Einrichtung 14 ist mindestens ein in Längsrichtung
verlaufender und mit dem Diagonalflechtband 10 befestigter Faden 18.
[0022] Selbstverständlich kann auch eine Vielzahl von in Längsrichtung verlaufender Fäden
18 vorhanden sein. Eine noch größere Festigkeit ist dabei gegeben, wenn anstelle der
einzelnen Fäden 18 Fadenstränge 18a verwandt werden. Dies ist besonders anschaulich
in Fig.3 dargestellt.
[0023] Da bei der Herstellung des Diagonalflechtbandes 10 mit einer derartigen Zugbeanspruchung
gearbeitet wird, dass dabei die Breite nicht der letztendlich gewünschten Breite b
entspricht, sondern kleiner ist, muss das Diagonalflechtband 10 nach dem Herstellungsvorgang
noch auf die gewünschte Breite b gebracht werden.
[0024] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel geschieht dies dadurch, dass in dem Diagonalflechtband
10 mehrere in Längsrichtung verlaufende und dehnbare elastische Filamente 20 vorhanden
sind. Diese Filamente 20 sind bei der gewünschten Breite b des Diagonalflechtbandes
10 dann anteilig oder ganz relaxiert. Andere Dehnungsverfahren sind allerdings auch
möglich.
[0025] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Filamente 20 aus synthetischem oder natürlichem
elastischem Material bestehen.
[0026] Des Weiteren ist allen Ausführungsbeispielen des Diagonalflechtbandes 10 gemein,
dass die Diagonalfäden 22 einen Winkel α zu den festen Kanten 12 bzw. zu einer Senkrechten
auf die feste Kante 12 von 20° bis 70°, bevorzugt ca. 45°, aufweisen.
[0027] Ferner werden alle Einrichtungen 14 zur Verhinderung der Längsdehnung des fertiggestellten
Diagonalflechtbandes 10 in diesem Fall mittels Laminieren mit dem Diagonalflechtband
10 verbunden. Es sind aber auch andere Möglichkeiten vorhanden, von denen eingangs
einige Beispiele, insbesondere Fügen und Kleben, genannt worden sind.
[0028] Ein weiteres in den Figuren nicht gezeigtes Ausführungsbeispiel eines Diagonalflechtbandes
10 weist an das Bauteil angepasste Konturen auf. Bei dem in Fig.4 gezeigten und beschrieben
Ausführungsbeispiel sind einander gegenüberliegende Konturen in Form von Aussparungen
24 vorhanden.
[0029] Eine Besonderheit besteht in diesen Ausführungsbeispielen darin, dass das Diagonalflechtband
10 zwischen den Konturen 24 die gleiche Anzahl von Diagonalfäden 22, gleiche oder
verschiedene Anzahl von Gewebefäden 16a, Fäden 18 oder Fadenstränge 18a aufweisen,
wie das übrige Diagonalflechtband 10. Dies ist allerdings keine zwingende Voraussetzung.
Die Einrichtungen 14, was in den Figuren nicht gezeigt ist, können auch die Breite
des üblichen Diagonalflechtbandes 10 in etwa aufweisen. In Fig. 4 ist die erste Variante
dieses Ausführungsbeispiels dargestellt.
[0030] In diesem Zusammenhang ist auch noch zu bemerken, dass der Winkel α der Diagonalfäden
22 zwischen den Konturen 24 entweder gleich des übrigen Winkels α ist, aber auch unterschiedliche
Werte einnehmen kann.
[0031] Für die einzelnen Fäden des Diagonalflechtbandes 10 und der Einrichtung 14 gibt es
eine Vielzahl von Materialien. Von besonderem Vorteil, insbesondere in Hinblick auf
die Festigkeit, hat es sich allerdings erwiesen, wenn das Diagonalflechtband 10 und
die Einrichtung 14 aus Kohlefasern, Glasfasern, Aramidfasern und/oder Hybridfasern
und/oder daraus hergestellten Rovings oder Garnen besteht.
[0032] Erfindungsgemäß ist daher ein Diagonalflechtband 10 gegeben, das nach seiner Verstärkung
mittels der Einrichtung 14 zur Verhinderung der Längsdehnung ein einfaches Verlegen
und Integrieren in das Bauteil zur Verfügung stellt.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 10
- Diagonalflechtband
- 12
- feste Kante
- 14
- Einrichtung
- 16
- Gewebe
- 16a
- Gewebefaden
- 18
- Faden
- 18a
- Fadenstrang
- 20
- Filament
- 22
- Diagonalfaden
- 24
- Konturanpassung
- b
- Breite
- α
- Winkel
1. Diagonalflechtband (10) mit festen Kanten (12) und dazwischen vorhandenen Diagonalfäden
(22), gekennzeichnet durch eine Einrichtung (14,16,18), die zur Verhinderung einer Längsdehnung mit dem Diagonalflechtband
(10) fest verbunden, aber nicht mit eingeflochten ist.
2. Diagonalflechtband (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (14) aus einem Gewebe(16), Gewirke, Gelege, Gestricke, Gehäkel oder
aus einer anderen textilen Technologie hergestellten Faden- oder Flächengebilde besteht.
3. Diagonalflechtband (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (16), Gewirke, Gelege, Gestricke, Gehäkel oder die aus anderen textilen
Technologie hergestellten Faden- oder Flächengebilde, die gleiche Breite (b) wie das
Diagonalflechtband (10) aufweist.
4. Diagonalflechtband (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (14) aus mindestens einem in Längsrichtung verlaufenden und befestigten
Faden (18) besteht.
5. Diagonalflechtband (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von in Längsrichtung verlaufender Fäden (18) oder in Fadensträngen
(18a) gebündelt vorhanden sind.
6. Diagonalflechtband (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den Diagonalflechtband (10) mehrere in Längsrichtung verlaufende und dehnbare
elastische Filamente (20) vorhanden sind, die bei der gewünschten Breite (b) des Diagonalflechtbandes
(10) dann anteilig oder ganz relaxieren.
7. Diagonalflechtband (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Diagonalflechtband (10) die Diagonalfäden (22) einen Winkel (α) zu den festen
Kanten (12) von 20° bis 70°, bevorzugt ca. 45° aufweisen.
8. Diagonalflechtband (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (14,16,18) mittels Laminieren, Fügen oder Kleben mit dem Diagonalflechtband
(10) verbunden ist.
9. Diagonalflechtband (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Konturanpassungen (24) vorhanden sind, die die gleiche Anzahl von Diagonalfäden (22),
die gleiche oder ungleiche Anzahl von Gewebefäden (16a), Fäden (18) oder Fadensträngen
(18a) aufweisen, wie das übrige Diagonalflechtband (10) und die übrige Einrichtung
(14,16,18).
10. Diagonalflechtband (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente (20) aus synthetischem oder natürlichem elastischem Material bestehen.
11. Diagonalflechtband (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Kohlefasern, Glasfasern, Aramidfasern und/oder Hybridfasern und/oder daraus
hergestellten Rovings oder Garnen gefertigt ist.